DUKE
UNIVERSITY
LIBRARY
Buch- Nr ywv
Glassen-Nr. ad Pkt. III des Biblioth.-Plans
Grnndb.-Nr. Seite
Wissensch.- Hauptfach r Abtheilung Z#
Kasten- Nr. Fach ~~~
Karten und Pläne
Tabellen
Zeichnungen, Bilder
Atlas, Pläne in Schuber hiezu (wo ?)
Wievieltes Exemplar .
Zuwachs Nr .Z
Supplement
zu den
Herausgegeben
von der
Direction des k. und k. Kriegs-Archivs.
Wien 1898
Verlag von L. W. Seidel & Sohn
k. und k. Hof-Buchhändler.
Geschichte
der
K und K. WEHRMACHT.
Die Regimenter, Corps, Branchen und Anstalten
von 1618 bis Ende des XIX. Jahrhunderts.
Bearbeitet
von
Major Alphons Freiherrn von Wrede.
I. BAND.
Wien 1898
Verlag von L. W. Seidel & Sohn
k. und k. Hof-Buclihändler.
Druck von -Josef Roller Comp.. Wien.
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Pro gramm des Werkes.
Digitized by the Internet Archive
in 2016
https://archive.org/details/geschichtederkunOOwred
Die Direction des k. und k. Kriegs-Archivs hat, um einem oft ge-
äusserten Wunsche entgegenzukommen, die Bearbeitung eines Werkes
unternommen, an dem es der Armee, trotz mehrfacher Anläufe, bisher
vollständig gefehlt hat und dessen sie, schon im Hinblicke auf eine inten-
sivere Pflege ihrer eigenen ruhmreichen Traditionen, nicht weniger aber
als eines nicht wohl zu entbehrenden Behelfs bei kriegshistorischen Studien,
endlich vielfach selbst zu directen dienstlichen Zwecken gleichwohl bedarf.
Es ist dies eine Art von ,, Entwicklungsgeschichte der k.undk. Wehrmacht”
vom Ausbruche des 30jährigen Krieges bis zur jetzigen Zeit, in welcher
alle Truppenkörper und Theile des Heeres, auch die nicht mehr be-
stehenden, bezüglich ihrer seinerzeitigen Errichtung, Ergänzung und
ihrer weiteren Schicksale einer kurzen, aber übersichtlichen und vollkommen
authentischen Schilderung unterzogen werden.
Während die im Jahre 1800, also vor fast 100 Jahren erschienene
,, Geschichte der haiserlichen Kriegsvölker” , herausgegeben von dem damaligen
Buchhändler Gr äff er , welche ähnliche Ziele verfolgte, nicht nur vollständig
veraltet und vergriffen ist, sondern wegen der Unvollständigkeit des ihrem
Verfasser zur Verfügung gestandenen historischen Quellenmaterials schon
zur Zeit ihres Erscheinens der Vollständigkeit und Verlässlichkeit entbehrte,
behandelten die im Jahre 1880 begonnenen ,, Gedenkblätter aus der Kriegs-
geschichte der k. k. Armee” von A. Grafen Thürheim nur die kriegerischen
Leistungen der damals bestandenen Truppenkörper und auch diese nur
in den Feldzügen des laufenden Jahrhunderts. In beiden Werken endlich
haben zumeist nur die Haupt -Waffengattungen eingehendere Würdigung
gefunden, wogegen die zahlreichen, im Laufe der letzten 280 Jahre auf-
gelösten Regimenter und Formationen, sowie viele Theile (Behörden,
Anstalten, Branchen) des Heeres überhaupt entweder gar nicht oder nur
sehr ungenügend berücksichtigt worden sind.
Die vorliegende Publication wird aus der Geschichte jedes ein-
zelnen Regiments (Bataillons u. s. w.) Daten über die Errichtung und
die nachgefolgten wichtigeren Veränderungen, über die Friedens-Garnisonen,
die Namen der Regiments- (zweiten) Inhaber, der Regiments- (Bataillons-)
Commandanten, der vor dem Feinde gefallenen höheren Officiere enthalten;
ferner die Schilderung der mitgemachten Feldzüge mit nominativer An-
führung jener Officiere, welche sich besonders ausgezeichnet, beziehungs-
weise kaiserliche Orden und Auszeichnungen erhalten haben ; endlich eine
Uebersicht der von der Mannschaft in den einzelnen Feldzügen erworbenen
VIII
Tapferkeits-Medaillen, sowie die Adjustierung (charakteristische Abzeichen)
in den verschiedenen Zeiträumen. Dasselbe gilt bezüglich der Landwehren
beider Reichshälften (Landsturm u. s. w.), wobei, gewissermassen als
Vorgeschichte der Entwicklung derselben, eine kurze Schilderung der früher
bestandenen „Landes - Vertheidigungs - Institutionen” ihren Platz findet.
Was speciell die aufgelösten Regimenter betrifft, so wurden sämmtliche
seit dem Jahre 1618 aufgestellten und seither wieder aufgelösten Regi-
menter, Grenadiere, leichte Bataillone, Erei-Corps etc. etc., auch wenn
selbe, wie es oft der Pall, nur einen Bestand von einem bis zwei Jahren
hatten, aufgenommen.
Der Inhalt wird sich daher gliedern, wie folgt:
I. BAND.
Uebersickt aller Kriege, an welchen Truppen der k. und k. Wehrmacht
seit dem Jahre 1618 theilgenommen. Die Entwicklung des Heerwesens in den
Ländern des Hauses Habsbiu-g.
Fuss-Truppen : I. Infanterie. Das kaiserliche Fussvolk, Organisation
und Einrichtung der kaiserlichen Regimenter zu Fuss (Infanterie-Regimenter),
die Chargen und ihre Obliegenheiten, Aufbringung und Ergänzung: die Infanterie-
Regimenter Nr. 1 — 102; die bosnisch-hercegovinischen Infanterie-Regimenter
Nr. 1—4.
II. Jäger-Truppe. Organisation u. s. w.; die 4 Regimenter Tyroler
Kaiser-Jäger, die Fekl-Jäger-Bataillone Nr. 1 — 32.
II. BAND.
Aufgelöste Fuss-Truppen: Infanterie-Regimenter, Grenadier-
Bataillone, Leichte Truppen (Infanterie- und Grenz -Frei -Corps. Frei-
willigen-Abtheilungen, Jager-Bataillone [Corps] und sonstige aussergewöhnlicke
Formationen [Triester Territorial-Miliz, Cordons-Bataillone u. s. w.j).
Besondere Truppenkörper: (Frei-Compagnien, Garnisons-Regimenter
und Bataillone, Stabs -Truppen).
Mieth-Regimenter und Regimenter im kaiserlichen Solde.
III. BAND.
Cavallerie : Organisation im Allgemeinen, sowie der einzelnen Reiter-
gattungen u. s. w. Die Dragoner-Regimenter Nr. 1 — 15; die Husaren-
Regimenter Nr. 1 — 16; die Uhlanen-Regimenter Nr. 1 — 13.
Aufgelöste Regimenter: Arquebusiere, Cürassiere, Carabiniers, Dragoner.
Chevauxlegers, Croaten und Husaren, Jäger zu Pferde. Leichte Truppen:
Frei-Corps, Freiwilligen-Abtlieilungen u. s. w.
Besondere Truppenkörper: (Frei-Compagnien. Stabs-Truppen).
Mieth-Regimenter und Regimenter im kaiserlichen Solde.
IV. BAND.
Artillerie: Organisation u. s. w.; Feld-Artillerie, die Artillerie-Brigaden:
aufgelöste Formationen (die alten Regimenter 1 — 5, das Bombardier-Corps,
Fehl - Zeugamt und Feld - Artillerie - Handlanger - Corps. Artillerie - Füsilier-
Bataillon, Raketeur- [Feuerwerks-] Corps. Küsten- Artillerie-Regiment .Festungs-
Artillerie. Technische Artillerie. Die Anstalten des Artillerie-Zeugs-
wesens (die früheren Garnisons-Artillerie-Districte).
Die Pionnier-Truppe : Organisation u. s. w., die Pionnier -Bataillone
Nr. 1 — 15. Das Eisenbahn- und Telegraphen-Regiment. Anstalten des
Pionnier-Zeugswesens, der Genie-Stab und Militär-Baudienst.
- IX —
Bestandene Formationen. Ingenieur-Corps, Mineur-Corps, Sappeur-Corps,
Pontonnier-Corps, die Pionnier-Bataillone (später Pionnier-Corps, endlich -Regi-
ment), die Genie-Bataillone (-Regimenter), dasFlottillen-Corps, Oberst-Schiff-Amt.
Die Train-Truppe : Die Train - Regimenter Nr. 1 — 3; frühere bestandene
Formationen (die Rosspartei, das Fuhrwesen-Corps).
Die Sanitäts-Truppe.
Die Gestüts-Branche.
V. BAND.
Landes-Vertheidigung. Aeltere Institutionen. Aufgebote in den Erb-
landen, Landwehr von 1809, die ungarische Insurrection, Landes - Vertheidigung
in Tyrol.
Militär-Grenze (hiebei die Geschichte der bestandenen Grenz-Regimenter
Nr. 1 — 18 [14], des Czaikisten-Bataillons) u. s. w.
Die Landwehren seit 1868: k. k. Landwehr (Fuss-Truppen, berittene
Landwehr-Truppen), die k. ung. Landwehr (Fuss-Truppen, k. ung Landwehr -
Cavallerie, die bestandenen Mitrailleusen - Abtheilungen), die Landes-Ver-
theidigung in Tyrol und Vorarlberg.
Der Landsturm. Der k. k. Landsturm, der k. ung. Landsturm, der Land-
sturm in Tyrol und Vorarlberg mit dem Schiessstandwesen; sonstige für Land-
sturmzwecke bestimmte militärisch organisierte Körper und Institute.
Die Sicherheits -Truppen. Gendarmerie-Commanden (bestandene Gen-
darmerie-Regimenter, Serezaner-Corps), Gendarmerie-Corps für Bosnien und
Hercegovina, Militär-Polizei-Wachcorps, Wachcorps für Civil-Gerichte in
Wien, die bestandenen Militär-Grenz-Cordons-Abtheilungen.
VI. BAND.
Der Allerhöchste Oberbefehl. Die Militär-Kanzlei u. s. w., die Leib-
garden (k. ung. Kronwache).
Militär-Behörden. Reichs-Kriegs-Ministerium und dessen Hilfsorgane,
Landes-Vertheidigungs-Ministerien, Corps- und Mihtär-Territorial-Commanden,
der Hofkriegsrath, die bestandenen Landes - General-, dann General- und
Militär-Commanden u.s. w., Militär-Local-Behörden, die Generalität, der General-
stab, die General- und Flügel-Adjutanten (der General-Q.uartiermeisterstab, das
bestandene Adjutanten-Corps), der Armeestand (die bestandeneKanzlei-Branche),
die Militär-Gerichtsbehörden (historische Skizze des Justizwesens, die Auditore),
die Militär-Seelsorge.
Heeres-Anstalten. Militär-Bildungs-Anstalten (Entwicklung des Unter-
richtswesens, die bestandenen Regiments-, dann Unter- und Ober-Erziehungs-
häuser, Schul-Compagnien, Cadetten-Institute u. s. w.). Kriegs-Archiv. Militär-
geographisches Institut (das Ingenieur-Geographen-Corps). Garnisons-Transport-
häuser. Monturs -Verwaltungs-Anstalten. Militär -Verpflegs- und Betten-Magazine
(Skizze des Verpflegs- und Rechnungswesens überhaupt, Militär-Kriegs-Com-
missariat, Oberst-Proviantamt). Militär-Intendanz, Truppen-Rechnungsführer-
Officiers-Corps. Remonten-Depöts und Assent-Commissionen. Anstalten des
Sanitätswesens (Spitäler, Medicamenten-Depöts, Garnisons-Apotheken, Militär-
Bade- und Heil-Anstalten), das ärztliche Officiers-Corps, Militär-Invaliden-
häuser (das Versorgungswesen im Allgemeinen). Militär-Straf- Anstalten (die
bestandenen Disciplinar-Compagnien).
REGISTER -BAND.
Nebst dem Verzeichniss aller in dem Werke vorkommenden Eigennamen,
noch das Verzeichniss aller vor dem Feinde gefallenen Generale und Oberste
und das Verzeichniss der sämm fliehen Generale des Heeres seit 161S.
Inhalt.
I. Band.
Seite
Uebersicht aller Kriege, an welchen Truppen tler k. und k.
Wehrmacht seit dem Jahre 1618 theilgenoinmen 1
Die Entwickelung des stehenden Heeres in den Ländern des
Hauses Habsburg 11
Die Fuss-Truppen.
1. Infanterie 27
Das kaiserliche Fussvolk 29
Organisation uncl Einrichtung der kaiserlichen Regi-
menter zu Fuss (Infanterie-Regimenter).
1618—1619 38
1650—1705 31
1705-1710 37
1710-1769 10
1769—1805 11
1805 16
1806-1815 17
1816-1818 48
1848—1859 49
1859 — 1866 53
1866—1883 51
1883-1897 57
Die Chargen und ihre Obliegenheiten.
A. Personen des Stabes 60
a) Höhere Ofiiciere 60
b) Personen der Stabs-Aemter (Regiments-Stab), welche im
Officiers-Range stehen 69
c) Ofiiciere in besonderen Verwendungen 75
d) Sonstige Personen der Stabs-Aemter (des Regiments-Stabes) 75
B. Chargen der Compagnie (des Fähnleins).
ol Ober-OffLciere der Prima-plana 80
6) Personen der kleinen Prima-plana 83
c) G-emeine Kriegsleute 85
C. Die verschiedenen Cadetten-Systeme 89
1). Die Institution der Einjahrig-Freiwilligen 91
Aufbringung und Ergänzung.
Das Söldnerwesen 94
Das Waldstein’sche Werbe-System 91
Werbe-System 1619 — 1718 95
Werbe- und Ergänzungs-Systeme 1718 — 1765 (1771) 98
— XIV —
Seite
Die Reichs -Werbung 100
Einführung der Conscription, Werb-Bezirks-System 1771 (1781 1 —
1804 101
Conscriptions-Normale 1804 104
Recrutierungs-Normale 1827 — 1852 . . 105
Reserve-Statut 1852 108
Heeresergänzungs-G-esetz 1858 — 1868 108
Wehrgesetz 1868(1889) — 1897 109
Die Infanterie-Regimenter Nr. 1—102.
Infanterie-Regiment Nr. 1
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130
138
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151
155
163
173
181
187
198
206
209
217
224
282
240
249
256
264
270
277
281
291
299
305
315
323
330
337
345
352
359
366
374
383
390
393
401
407
416
425
428
435
438
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Infanterie-Regiment Nr.
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78
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88
89
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98
99
100
101
102
484
492
502
507
515
523
529
538
543
548
553
555
557
559
561
563
565
567
569
571
573
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583
585
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590
591
592
593
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597
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610
611
612
613
614
Die bosniscli-liercegovinisciie Infanterie.
Organisatorische Entwickelung 617
Die bosnisck-kercegovinischen Infanterie-Regimenter Nr. 1 — 4.
Bosnisch-hercegovinisches Infanterie-Regiment Nr. 1 . . . . 623
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II. Die Jäger-Truppe.
Entwickelung und innere Organisation 629
XVI
Seite
1808—1848 631
1848—1859 633
1859—1866 634
1866—1880 635
1880—1883 636
1883—1897 637
Die Chargen und ihre Obliegenheiten 638
Ergänzung 640
Ausbildung 641
Die Tyroler Kaiser- Jäger.
Das Tyroler Jäger-Regiment (1816 — 1895) 645
Tyroler Kaiser -Jäger-Regiment Nr. 1 652
» » » ,, „2 656
i) •) » j) j) 3 659
1) „ V „ „ 1 663
Die Feld- Jäger-Bataillone Nr. 1 — 32.
Feld-Jäger-Bataillon Nr. 1
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673
676
679
681
684
687
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693
696
700
702
705
707
709
711
713
715
717
719
721
722
724
726
728
730
732
Verzeichniss aller in diesem Bande vorkommenden Infanterie- (Jäger-1)
Regimenter nach den Namen der jeweilig früheren und gegenwärtigen
Inhaber, oder sonstiger Benennung
— XVII -
Erklärung der Abkürzungen.
Bezeichnung der Chargen und Truppenkörper.
Gul.-Lt. = General-Lieutenant.
FM. = Feldmarschall.
FZM. = Feldzeugmeister.
G. d. C. = General der Cavallerie.
GM. = General -Major.
GFWM. = General-Feldwachtmeister.
IR. = Infanterie-Regiment. Jäg.-R. = Jäger-Regiment.
B.-h.lR. = Bosnisch-hercegowinisclies FJB. — Feld-Jäger-Bataillon.
Infanterie-Regiment.
Inländische Orden
MTO. (-C., -GK.) = Militär - Maria-
Theresien - Ordens - Ritter (Com-
mandeur- Grosskreuz) .
LO. = Leopold-Orden.
EKO. (1. 2. 3.) — Orden der Eisernen
Krone 1. 2. oder 3. Classe.
FJO. = Franz-Joseph-Orden.
MVR. = Militär- Verdienstkreuz.
KD. = Kriegs- Decoration.
und Decorationen.
GGVK. = Goldenes) geistliches Ver-
SGVK. = Silbernes) dienstkreuz.
GVK. = Goldenes) T7- ,,
or/r o-u > Verdienstkreuz.
SVK. = Silbernes)
m. cl. Kr. = mit der Krone.
GCEM.{1. 2.3.) = Goldene Civil- Ehren-
Medaille 1. 2. oder 3. Classe (für
Aerzte).
Quellen-Bezeichnung.
K. A., F. A. 1696, I, 14. = Kriegs-Archiv, Feld-Acten 1696, Fascikel I (Januar)
Nr. 14. (Eventuell nähere Bezeichnung durch „Niederlande (Haupt-Armee)”
1792 u).
-tt \ tt t.t t-> „.nn t> . -d i m ) Kriegs -Archiv, 1698, Protokolle des
K. A., H. K. R. 1698, Prot. Reg. Fol. 24. = I tt j?i • ,i D ■’ . ,
i? p l qc Hotkriegsraths, Registratur (Expedit)
’• ” ” ” ” ” ” ^xp.roi. Jb._j - Seite
K. A.. H. K. R. 1729. Fol. 260 Exp. (Reg.). — Actendes Hofkriegsraths Monat
Februar. Nr Expedit (Registratur).
K. A., H. K. R. 1759 — 16 (74) — 26. = Acten des Hofkriegsraths 1759, Rubrik
16 (74), Monat April Nr. 96.
K. A.. H. K 1784 (1809) G. (B.) Nr. 3600. = Acten des Hofkriegsraths, Depar-
tement G. (B.), Nr. 3600.
K. A., Memoiren, XXII, 15. = Kriegs- Archiv, Memoiren Gruppe XXII, Nr. 15.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
■
-
*
Uebersicht aller Kriege
an welchen
Truppen der k. und k. Wehrmacht seit dem Jahre 1618
theilgenommen.
Geschichte der k. n. k. Wehrmacht. I. Bd.
1
Kriegsjahr 1618 :
1619.
„ 1620 :
1621:
„ 1622 :
1623 :
„ 1624 :
„ 1625 :
„ 1626 :
V 5
T)
1627:
1628:
1629 :
1630:
1631 :
1632:
1633:
1634:
1635:
16' 6:
1637:
1638:
1639:
1640:
1641:
1612:
1643:
1644:
1645:
1646:
1647:
1648:
I. Dreissigjähriger Krieg 1618 — 1648.
Feldzug in Böhmen und Nieder-Oesterreich;
.Lu Eöhnien, jfäürt?n, Nieder-Oesterreich, denn gegen Bethlen
Gabor in Ungarn ;
in Oesterreich, Böhmen und Ungarn ;
in Ungarn. Mähren und in der Rhein-Pfalz ;
in der Rhein-Pfalz ;
in Deutschland und Ungarn ;
in Ungarn (bis Mai) ;
in Nord-Deutschland (gegen Dänemark) ;
in Nord-Deutschland, Mähren und Ungarn, gleichzeitig Bauern-
aufstand in Ober-Oesterreich ;
in Nord-Deutschland ;
in Nord-Deutschland (Pommern-Mecklenburg) ;
in Nord-Deutschland, gleichzeitig Tkeilnahme an einem Hilfs-
zuge für Polen gegen Schweden, endlich in Italien1) ;
in Nord -Deutschland (gegen Schweden), dann in Italien2):
in Deutschland ;
in Deutschland und in den Niederlanden (Theilnahme Frank-
reichs am Kriege) ;
in Deutschland und im Eisass ;
in Deutschland ;
in Deutschland, im Eisass und in der Lombardie ;
am Khein, in Nord-Deutschland, in den Niederlanden und
Nord-Frankreich ;
in Nord-Deutschland, am Ober-Rhein (Franche-Comte) ;
in Nord-Deutschland, am Rhein und in den Niederlanden ;
in Böhmen, Sachsen und in den Niederlanden ;
in Böhmen, Schlesien und in Nord-Deutschland ;
in Nord-Deutschland und in den Niederlanden :
am Rhein, in Nord-Deutschland und in Mähren (Schlesien);
in Süd-Deutschland und am Ober-Rhein, in Böhmen, Schlesien
(Lausitz) ;
in Mähren, Schlesien, am Ober-Rhein, gleichzeitig in Ungarn
(gegen Georg Räkoczi I.) ;
am Ober-Rhein, in den Niederlanden, Bayern und Böhmen
(Mähren-Schlesien) ;
in Nord - Deutschland, am Rhein, in Mähren und Nieder-
Oesterreich;
in Süd-Deutschland, am Nieder-Rhein. in Böhmen und Mähren;
in Deutschland, den Niederlanden und in Böhmen.
1*
■) und 2) Siehe auch II. Mantuanischer Erbfolgestreit.
4
II. Mantuanischer Erbfolgestreit 1629 — 1630.
Kriegsj ahr 1629: Feldzug in Piemont und der Lombardie (Mantua);
„ 1630 : dessgleicben.
III. Polnischer Anxiliar-Krieg 1657 — 1660.
Kriegsj ahr 1657 : Feldzug in Polen;
„ 1658 : in Polen und Holstein ;
„ 1659 : in Holstein und Pommern ;
„ 1660 : in Nord-Deutschland.
IY. Kämpfe in Ungarn und Siebenbürgen 1658 — 1662.
Y. Erster Krieg Kaiser Leopold I. gegen die Türken 1663 — 1664.
Kriegsjahr 1663: Feldzug in Nieder-Ungarn und an der Donau ;
„ 1664 : in Ober- und Nieder-Ungarn.
Yl. Unterdrückung der Magnaten- Yersclnvörung 1670.
Kriegsjahr 1670: in Ober-Ungarn und an der steverisch-croatischen Grenze.
YII. Kuruzen-Krieg 1672 — 1682.
Kriegsjahr 1672 — 1679: Feldzug in Ober-Ungarn und an der Theiss ;
„ 1680 : an der Waag, in Ober-Ungarn und an der schlesischen Grenze ;
„ 1681 : an der Theiss ;
,, 1682 : in Ober-Ungarn1).
VIII. Krieg gegen Frankreich 1673—1679 (1678).
Kriegsjahr 1673: Feldzug am Nieder-Rhein ;
„ 1674 : am Ober-Rhein und in den Niederlanden (Nord-Frankreich) ;
„ 1675 : am Rhein, in den Niederlanden und in Nord-Deutschland ;
„ 1676 : am Ober-Rhein ;
„ 1677 : in Lothringen und in Nord-Deutschland ;
„ 1678 : am Ober-Rhein.
IX. Zweiter Krieg Kaiser Leopold I. gegen die Türken 1683
bis 169S.
Kriegsjahr 16S3 : Feldzug in Ungarn (an der Donau) und in Nieder-Oester-
reich, zuletzt auch in Ober-Ungarn;
,, 1684: an der Donau (Ofen), in Ober-Ungarn und in Slavonien;
., 1685: in Ungarn, in Croatien und Slavonien;
„ 16S6 : in Ungarn und Siebenbürgen, dann in Croatien rmd an der
unteren Drau;
„ 1687: in Croatien und an der unteren Donau (Drau);
,, 16S8: in Ober-Ungarn, an der unteren Donau, in Croatien und
Bosnien, endlich Siebenbürgen (an der Maros);
„ 1639: in Bosnien, Serbien und an der unteren Donau;
„ 1690: in Serbien, Siebenbürgen und Croatien;
,, 1691: an der unteren Donau (Save), an der Theiss und in Croatien:
Sehliesst an den Türkenkrieg 1683 — 1698 an.
0 —
Kriegsjahr 1692 : an der Theiss, Maros und in Croatien;
„ 1693: im Banat, in Croatien-Bosnien;
,, 1694: an der unteren Donau;
„ 1695 : im Banat und an der Save ;
,, 1696: im Banat und in Slavonien;
,, 1697 : in Croatien. an der unteren Donau und Theiss, in Ober-
Ungarn, endlich Zug nach Bosnien ;
,, 1698 : im Banat.
X. Zweiter Krieg gegen Frankreich 1689 — 1697.
Kriegsjahr 1689: Feldzug am Rhein;
„ 1690: in den Niederlanden;
., 1691: in den Niederlanden:
„ 1692: in Süd-Frankreich (Dauphine);
,, 1693: in Deutschland und in Piemont:
,, 1691: in Deutschland, den Niederlanden und Piemont:
,, 16951 standen kaiserliche Truppen am Ehein, jedoch fanden keine
„ 1696) Zusammenstösse statt;
„ 1697 : Feldzug am Ehein und in Spanien.
XI. Spanischer Erbfolgekrieg 1701 — 1713 (1714).
Kriegsjahr 1701 : Feldzug in Ober-Italien (im Mantuauischen und der Lom-
bardie);
,, 1702: in Ober-Italien und am Ober-Rhein;
,, 1703 : in der Lombardie und Süd-Tyrol. dann Ober-Italien, am
Ober-Rhein, an der Donau und in Nord-Tyrol1) ;
,, 1704 : in Ober-Italien (Piemont und Lombardie), am Ober-Rhein.
an der Donau, in Nord-Tyrol und Ober-Öesterreich;
„ 1705: in der Lombardie und Piemont, Deutschland (Bayern);
„ 1706: in der Lombardie (Süd-Tyrol) und Piemont, am Ober-Rhein;
,, 1707 : in Ober-Italien und in der Provence, in Neapel, am Ober-
Rhein;
„ 1708: in den Westalpen. in den Niederlanden, am Ober-Rhein und
in Spanien;
„ 1709 : in den Westalpen, in den Niederlanden, am Ober- Rhein und
in Spanien;
,, 1710: in den Westalpen, im Kirchenstaate und Spanisch-Toscana,
in den Niederlanden, in Spanien, sowie am Rhein ;
,. 1711 : in Oher-Italien und Toscana, in den Niederlanden, Deutsch-
land und Spanien ;
„ 1712: in Savoyen und Toscana, in den Niederlanden, Deutschland
und Spanien ;
„ 1713 : in Deutschland.
XII. Die Raköczischen Unruhen 1703 — 1711.
Kriegsjahr 1703: Feldzug in Ober-Ungarn und Siebenbürgen;
„ 1704: in Ober- und Nieder-Ungarn. Siebenbürgen;
„ 1705 : an der Waag, in Nieder-Ungarn, an der oberen Theiss (Sieben-
bürgen) ;
; | in Nieder-Ungarn, an der Donau, Siebenbürgen ;
„ 1708 : in Ungarn und Siebenbürgen ;
„ 1709 : dessgleichen ;
„ 1710: in Ober-Ungarn ruid an der Donau;
„ 1711 : in Ober-Ungarn.
*) Gleichzeitige Kämpfe in Ungarn, siehe XII.
6
XIII. Krieg gegen die Türken 1716—1718.
Kriegsjahr 1716: Feldzug an der unteren Donau und im Banat, dann in
Croatien ;
„ 1717 : an der Donau und Save, in Siebenbürgen (Walachei), in
Croatien.
XIV. Krieg gegen Spanien (Quadrupel-Allianz) 1718 — 1720.
Kriegsjahr 1718: Feldzug auf Sicilien (Nordostküste);
„ 1719: auf Sicilien ;
„ 1720 : auf Sicilien (Westküste).
XV. Hilfszng der Kaiserlichen in Corsica 1731 — 1732.
XVI. Polnischer Thronfolgekrieg 1733 — 1735.
Kriegsjahr 1733: Feldzug in Ober-Italien (Kämpfe rnn die festen Plätze);
„ 1734 : in Ober-Italien, Neapel und Sicilien, dann in Deutschland am
Ober-Rhein) ;
„ 1735 : in Ober-Italien, auf Sicilien, in Deutschland (am Rhein und
an der Mosel).
XArII. Krieg gegen die Türken 1737 — 1739.
Kriegsjahr 1737: Feldzug in Croatien, Bosnien. Serbien und der Walachei;
„ 1738 : in Croatien und im Banate (untere Donau) ;
„ 1739 : an der Donau und im Banate.
XVIII. Oesterreichischer Erbfolgekrieg 1710 — 1718.
Kriegsjahr 1740: Feldzug in Schlesien (gegen Preussen) ;
„ 1741 : in Schlesien. Ober-Oesterreich und Böhmen (gegen Bayern
und Frankreich) ;
„ 1742 : in Böhmen, in Ober-Oesterreich, Bayern, dann in Ober-Italien
(gegen Spanien) ;
„ 1743 : in Süd-Deutschland, am Main, in Böhmen, in Ober-Italien :
„ 1744 : am Rhein, in Böhmen (Schlesien), in den Niederlanden und
in Ober-Italien ;
„ 1745 : in Bayern, Böhmen-Sachsen, am Nieder-Rhein. Ober-Italien :
„ 1746 : in den Niederlanden, Ober-Italien und der Provence ;
„ 1747 und 1748: ebendort, anschliessend an jenen in Ober-Italien ein
Hilfszug nach Corsica1);
XIX. Siebenjähriger Krieg 1756 — 1763.
Kriegsjahr 1756 : Feldzug in Böhmen ;
„ 1757 : in Böhmen, Sachsen und Schlesien, dann im nordwestlichen
Deutschland ;
„ 175S : in Mähren und Sachsen ;
„ 1759 : in Schlesien, Sachsen und der Lausitz ;
„ 1760: in Sachsen und Schlesien ;
„ 1761: in Böhmen, der Lausitz und Schlesien ;
„ 1762 : in Schlesien und Sachsen.
’) Der grössere Tlieil wurde von den Piemontesen beigestellt, von kaiserlicher Seite
nahm nur ein Bataillon an dieser Expedition theil.
7
XX. Bayerischer Erbfolgekrieg 1778 — 1779.
Kriegsjahr 1778: Feldzug in Böhmen (Mähren und Schlesien);
„ 1779 : in Mähren und Schlesien.
XXI. Unterdrückung des Aufstandes der Walachen in Sieben-
bürgen 1784 — 1785.
XXII. Krieg gegen Holland (Scheldekrieg) 1784 — 1785.
XXIII. Krieg gegen die Türken 1788 — 1790.
Kriegsjahr 1788: Feldzug im Banat, in Croatien (Bosnien-Serbien), in Galizien
und der Moldau, endlich in Siebenbürgen ;
,, 1789 : im Banat und an der Donau, in Croatien, in der Moldaxt-
Walachei, in Siebenbürgen;
„ 1790 : in Croatien (Serbien) und in der AValachei.
XXIT. Brabanter Unruhen 1789—1790.
Kriegsjahr 1789 : Feldzug in Brabant ;
„ 1790 : in den Niederlanden und im Luxemburgischen.
XXY. Erster Krieg gegen Frankreich 1792 — 1797.
Kriegsjahr 1792 : Feldzug in den Niederlanden, in der Champagne und in
Deutschland (am Ober-Rhein) ;
„ 1793 : in den Niederlanden , in Deutschland und in Ober - Italien
(Savoyen und der Riviera) ;
,, 1791 : in den Niederlanden und im Luxemburgischen, in Deutsch-
land, in Ober-Italien ;
„ 1795 : in Luxemburg, in Holland, am Rhein (Nieder- und Ober-),
dann an der Riviera ;
„ 1796 : in Deutschland , in Ober-Italien (Piemont, der Lombardie)
und Tyrol.
„ 1797 : in Deutschland, Italien, Inner-Oesterreich und Tyrol.
XXVI. Zweiter Krieg gegen Frankreich 1799 — 1801.
Kriegsjahr 1799 : Feldzug in Deutschland, Nord-Tyrol xmd der Schweiz, in
Ober-Italien und Stid-Tyrol ;
,, 1800 : in Deutschland und Salzburg-Ober-Oesterreich, dann in Ober-
Italien (an der Riviera,) und in der Provence, in Piemont und
der Lombardie, endlich in Tyrol.
„ 1801 : in Ober-Italien und Stid-Tyrol.
XXYII. Dritter Krieg gegen Frankreich 1805.
Kriegsjahr 1805 : Feldzug in Deutschland (Oesterreich und Steyermark), in
Oesterreich xmd Mähren, in Ober-Italien, Tyrol und Liner-
Oesterreich.
XXYIII. Vierter Krieg gegen Frankreich 1809.
Kriegsjahr 1809: Feldzug in Deutschland (Bayern xmd Oesterreich), in Italien,
Tyrol xmd Inner-Oesterreich. Dalmatien, Croatien, dann Ungarn ,
endlich in Polen und Galizien.
8
XXIX. Krieg gegen Russland 1812.
XXX. Die Befreiungskriege 1813 — 1815.
Kriegsjahr 1813: Feldzug in Deutschland (Böhmen, Sachsen) und an der
französischen Grenze, in Inner-Oesterreich. Italien. Istrien,
Dalmatien, endlich in Tyrol ;
1814 : in Nord- und Süd-Frankreich, Ober-Italien (im Venezianischen
und am unteren Po), dann in Dalmatien ;
„ 1815 : in Ober-Italien (gegen Neapel), am Rhein und in Frankreich.
XXXI. Intervention in Neapel 1821.
XXXII. Unterdrückung der Unruhen in Piemont 1821.
XXXIII. Occupation der Herzogthiimer Modena, Parma und der
Legationen 1831.
XXXIT. Repressalien - Gefechte gegen die Bosnier 1835—1836.
XXXY. Repressalien- Gefechte gegen die Montenegriner 1838.
XXXYI. Expedition der kaiserlichen Flotte «ach Syrien 1840.
XXXYII. Repressalien-Gefechte gegen die Bosnier 1845.
XXXYIII. Unterdrückung der Unruhen in Galizien 1846.
XXXIX. Die Revolutions- Jahre 1848 — 1849.
Kriegsjahr 1848: Unterdrückung der Aufstände in Wien. Prag, Lemberg. Feldzug
in Ober-Italien und Süd- Tyrol. in Nieder- Ungarn, im Banat,
an der Donau und in Siebenbürgen :
„ 1849 : Feldzug in Piemont, im Venezianischen (Venedig), in Toscana
und im Römischen, in Ungarn :
a) Winter-Feldzug, au der Waag, in Ober-Ungarn, an der
Theiss und in Siebenbürgen.
b) Sommer-Feldzug, an der Donau. Theiss. im Banat, in
Siebenbürgen und der Bukowina (Walachei).
XL. Aufstellung gegen Preussen 1850.
XLI. Unterdrückung des Aufstandes in Parma 1854.
XLII. Occupation der Donau-Fürstenthümer 1855 — 1857.
(ohne activ an dem Orient-Kriege theilzunehmen .
XLIII. Krieg gegen Frankreich und Piemont 1859.
Kriegsjahr 1859 : Feldzug in Ober-Italien. Tyrol und Dalmatien.
9
XLIV. Krieg gegen Dänemark 1864.
Kriegsj ahr 1864: Feldzug in Schleswig-Holstein und Jütland, Kämpfe der Flotte
in der Nordsee.
XLV. Krieg gegen Preussen und Italien 1866.
Kriegsjahr 1866: Feldzug in Böhmen, Mähren und Ungarn (Nieder-Oesterreich),
in Itahen. Tyrol und dem Küstenlande, in Mittel-Deutschland,
endlich zur See auf dem Adriatischen Meere.
XLYI. Bekämpfung des Aufstandes in Süd-Dalmatien 1869 — 1870.
XLYII. Occupation yon Bosnien und der Hercegoyina 1878.
XLYIII. Bekämpfung des Aufstandes in der Hercegoyina und in
Süd-Dalmatien 1881 — 1882.
XLIX. Theilnalnne an der Besetzung der Insel Kreta 1897.
,
*
'
Entwicklung des stellenden Heeres
in den
Ländern des Hauses Habsburg.
JUas Princip. auch im Frieden Truppen in festen Verbänden zu unter-
halten, ein „stehendes Heer” als eine Staatsnotliwendigkeit anzuerkennen, fand
für die Länder des Hauses Habsburg den ersten gesetzlichen Ausdruck durch
die Resolution Kaiser Ferdinand HI., vom Jahre 1649. in welcher verfügt
wurde, dass von den in den langen Kriegsjahren, welche nun mit dem wxest-
phälischen Frieden endlich einen Abschluss gefunden hatten, durch Werbung
errichteten Regimentern. 9 Regimenter zu Fuss (darunter die heutigen Infanterie-
Regimenter Erzherzog Carl Stephan Kr. 8 und Georg Prinz von Sachsen
Kr. 11), dann 9 Regimenter zu Ross, wie die Cürassiere benannt wurden und
ein Dragoner- Regiment (darunter die heutigen Dragoner - Regimenter Graf
Montecuccoli Kr. 8 und Fürst Liechtenstein Kr. 10), auch im Frieden dauernd
stehen bleiben sollten.
Diese Truppen ergänzten sich auch weiterhin durch freie Werbung, sie
waren keine Landesleistungen, weder in den Erblanden, noch in Ungarn. Alle
übrigen im Verlaufe des Krieges aufgestellt gewesenen Regimenter wurden
aufgelöst.
Das Fussvolk jener Zeit, „die Regimenter zu Fuss”,' unterschieden
sich nach der Bewaffnung, jedoch nur innerhalb eines jeden Regiments, in mit
Piken Bewaffnete, „die Pikeniere” und in „Musketiere”, welche eine schwere
Muskete mit Luntenschloss trugen.
Die Reiterei gliederte sich in „Cürassiere” und „Dragoner”. Erstere, die
schwere Reiterei bildend, waren fast vom Kopfe bis zum Pusse in Eisen gehüllt,
doch verminderten sich diese Rüstungsstücke in der zweiten Hälfte des 17. Jahr-
hunderts dergestalt, dass nur der Helm und der Ciirass blieben. Ausserdem
trug der Cürassier einen geraden, breiten Degen (Pallasch) und Pistolen.
Die an Stelle der früheren Arquebusiere getretenen Dragoner, waren
auch zur Führung des Feuergefechtes zu Fuss bestimmt, daher ohne alle
Schutzwaffen und mit einer Muskete versehen.
Die leichte Reiterei war in der zweiten Hälfte des 30jährigen Krieges vor-
zugsweise durch die sogenannten „Croaten” vertreten, unter welchem Namen
man alle in den heutigen Ländern der migarischen Krone Angeworbenen ver-
stand (der Karne „Husar” kam damals noch nur in vereinzelten Fällen vor).
Die Croaten hatten in der Regel keine Schutzwuiffen, sondern nur Cara-
biner und Säbel, überhaupt keine geordnete Fechtweise, sie warfen sich in
irregulären Schwörmen auf den Feind und dienten besonders für den kleinen
Krieg und Vorposten-Dienst.
Das Geschütz-Material war ein sehr vielfältiges.
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war der Stand des Heeres,
auf dessen Entwicklung Feldmarschall Graf Mont ecuccoli durch längere Zeit
leitenden Einfluss nahm, ein in Folge der mehrfachen Kriege, welche in diese
Periode fallen, vielfach wechselnder. Es fanden zahlreiche Heu-Aufstellungen
von Regimentern statt, denen nach jedem Friedensschlüsse bedeutende Armee-
Reductionen folgten ; so betrug z. B. 1659 der Stand an Fussvolk 35 Regimenter,
1661 (Frieden von Oliva) 10 ; im Feldzuge 1664 in Ungarn standen 20 Regimenter,
welche nach dem Frieden von Vasvar wieder auf 12 herabgesetzt wurden;
- 14 —
1679 bestanden davon 21 und verblieben nach dem Frieden von Kymwegen 11
auf dem Fusse.
Unter den während des Türken-Krieges 1683—1698 aufgestellten Regi-
mentern zu Fuss befanden sich auch drei ..Hayducken-Regimenter” 1 ). welche
Benennung für das ungarische Fussvolk nunmehr üblich wurde2), doch
fielen dieselben theils noch vor. theils nach dem Carlowitzer Frieden der Auf-
lösung anheim. Die Zahl der Regimenter zu Fuss betrug 1698 bereits 37.
In der Bewaffnung des Fussvolkes verschwanden die Pike und die
etwa noch getragenen Schutzwaffen gegen Ende des Jahrhunderts gänzlich, die
Muskete wurde durch die Bajonnettfiinte ersetzt.
Endlich erscheinen in jedem Regiment eine Anzahl mit Handgranaten
ausgerüsteter Soldaten, ..die Grenadiere” (8 Mann per Compagnie).
Aehnliche Verhältnisse ergaben sich bei der Reiterei, welche 1664 z. B.
17 Regimenter, nach dem Frieden von K ymwegen deren nur 13 zählte, (grösster
Stand 1678 mit 26 Regimentern).
Eine wichtige Massregel traf Kaiser Leopold I. 1688 durch die Er-
richtung regulärer ..Husaren-Regimenter”, welche nunmehr von den Croaten
gänzlich abgetrennt wurden3).
Aus dieser Zeit der ältesten Husaren-Regimenter stammen die gegen-
wärtigen Regimenter Graf Hadasdy Kr. 9 und Graf Pälffy Kr. 8.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts, beziehungsweise des spanischen Erbfolge-
krieges bestand das kaiserliche Heer aus: 29 Regimentern zu Fuss. 18 Cürassier-.
9 Dragoner- und 2 Husaren-Regimentern.
Die Artillerie, wie bisher noch nicht als Truppe organisiert, enthielt
alle Elemente welche heute die Feld-. Festungs- und Zeugs- Artillerie bilden,
ebenso jene für den Dienst der Genie-Waffe (Schanzarbeiter u. dgl.).
Für letzteren bestanden nur in den einzelnen Kriegen Corps von Ingenieur-
Officieren zur Leitung von Belagerungen u. s. w.
In den ersten Jahren der nächstfolgenden Periode, welche man füglich
nach dem Helden jener Zeit, dem Prinzen Eugen von Savoyen, die
„Eugenische” nennen kann, wurden die „deutschen” Regimenter zu denen auch
die in Böhmen, Mähren und Schlesien geworbenen Regimenter zählten der
eigentliche Kern des Heeres ; dann 1702 auch 3 Hayducken-Regimenter aufgestellt,
welche später in Eines verschmolzen, das älteste der noch dermalen bestehenden
ungarischen Infanterie-Regimenter (gegenwärtig von Probszt Kr. 51 bilden.
Ebenso wurde zu Beginn des spanischen Erbfolgekrieges die Zahl der
Husaren-Regimenter vorübergehend auf 8 erhöht, 1706 aber wieder auf 5 be-
schränkt.
Hach wiedergewonnenem Frieden erklärte der ungarische Landtag, der
sich 1715 in Pressburg versammelt hatte, im Articel V1H zum ersten Male
feierlich, „dass die bisherige Insurrection in Ungarn zur Yertheidigung des
Reiches nicht genüge, dass man daher einer regulata militia. welche sowohl
aus Eingeborenen, als Ausländern bestehen könne, bedürfe : dass zu diesem
Zwecke Geldbewilligungen notliwendig seien, über welche in den weiteren
Landtagen verhandelt werden solle”.
Die Zahl der in Ausführung dieser Beschlüsse von Ungarn zu unter-
haltenden Truppen beschränkte sich anfänglich auf das schon erwähnte, nun-
mehr auf dem Fusse der übrigen Regimenter formierte Hayducken-Regiment
und 5 Husaren-Regimenter, welche in Hinkunft stets durch freie Werbung im
Lande auf dem vorgeschriebenen completen Stande zu erhalten und vom Lande
zu besolden waren.
In den deutschen Erblanden hatte in dieser Zeit nebst der Werbung,
auch die Abstellung von Recruten durch die Länder Platz gegriffen.
J) Niclas Pälffy, Molnär und Prascliinsky.
2) Die in früheren Kriegen (1664) zeitweilig aufgestellten, im Vereine mit den Truppen
des stehenden Heeres kämpfenden derartigen Abtheilungen, theds zn Fuss. theils zu Pferd
(Miliz-Husaren), waren eigentlich nur Bestandtheile der von Ungarn verfassungsgemäss
beizustellenden Insurrections-Truppen (Adelige und Portal-Miliz', bildeten aber keineswegs
einen ßestandtheil des stehendes Heeres.
3) An Croaten-Regimentern zuPferd standen in einzelnen Jahren dieser Periode die
Regimenter Lubetieli, Kuschenitz. Collalto. Kery. Ricciardi und Lodron in t erweudung.
— 15 —
Die früher erwähnten Grenadiere wurden 1701 in eigene Compagnien
zusammengezogen, 1711 in jedem Regimente eine zweite solche aufgestellt.
Ebenso wurde 1715 bei jedem Cürassier-Begimente eine Carabinier-, bei
jedem Dragoner-Regimente eine -Grenadier-Compagnie zu Pferd errichtet ;
an technischen Truppen endlich 1716 eine Mineur-Compagnie1).
Nachdem noch nach dem Frieden von Rastatt einige bisher unter
Carl VI. (III.) in spanisch-habsburgischen Diensten gestandene, theils spanische,
theils italienische (mailändische und neapolitanische), theils niederländische
National -Regimenter in kaiserliche Dienste übernommen worden waren, betrug
am Ende jenes Krieges, welcher, von Held Eugen glänzend geführt, den
Uebergriffen der Türken ein Ziel setzte (1716 — 1718), die Stärke des kaiserlichen
Heeres, die niederländischen National-Regimenter nicht eingerechnet: 47 deutsche
Regimenter zu Fuss, 1 Hayducken-Regiment, dann 5 spanisch-italienische
Regimenter zu Fuss (dazu noch 2 Schweizer Regimenter, seit 1701 im kaiser-
lichen Solde stehend)2).
An Reiterei zählte das kaiserliche Heer 22 Cürassier-Regimenter, worunter
zwei, 17 Dragoner-Regimenter, worunter 8 spanisch-italienische, dann 5 Husaren-
Regimenter.
Einen weiteren Bestandthe.il bildeten die Aufgebote der croatischen und
slavonischen Grenze, sowie raizische und siebenbürgische Milizen.
Die Artillerie zählte zwischen 200—300 Geschütze.
In Folge der eingetretenenArmee-Reductionl720 — 1721. Reorganisation der
spanisch-italienischen und niederländischen National-Regimenter3), Aufstellung-
neuer Regimenter anlässlich des polnischen Erbfolgekrieges, unter welch
letzteren sich 2, zum grossen Theile auf eigene Kosten der betreffenden Inhaber-
in Ungarn aufgestellte „Infanterie-Regimenter”4 5), wie überhaupt die Re-
gimenter zu Fuss jetzt genannt wurden, dann 6 Husaren-Regimenter befanden8),
sowie in Folge theilweiser Armee-Reduction nach Beendigung des erwähnten
Krieges, zählte die kaiserliche Armee bei dem Tode Kaiser Carl VI. (als
König von Ungarn Carl IH.) im Jahre 1740 : 52 Infanterie-, 18 Cürassier-,
14 Dragoner-, 8 Husaren-Regimenter.
1741, als ländergierige Nachbarn sich anschickten, der edlen Kaisertochter
Maria Theresia das Erbe ihrer Väter zu entreissen, bewilligten die Stände
Ungarns ausser der verfassungsmässigen Insurrection, die Aushebung von
21.600 Mann zur Formierung von sechs neuen Infanterie-Regimentern6), ebenso
wurden 1741 — 1742 in diesem Königreiche drei Husaren-Regimenter neu er-
richtet 7).
Im Laufe des sich nun entspinnenden österreichischen Erbfolgekrieges
wurden ausserdem noch zwei Infanterie-Regimenter in den Niederlanden, je
eines in Italien und Graubündten, eines, „das Tyroler Land- und Feld-
Regiment” 8) in Tyrol neu aufgestellt, endlich im siebenjährigen Kriege ein
ungarisches Infanterie-Regiment9), ein Dragoner- und zwei Husaren-Regimenter
') Später auf 4 Compagnien gebracht. Mineur-Brigade genannt.
2) Die in verschiedenen Perioden, theils als Mieth-Regimenter, theils ganz in kaiser-
lichen Dienst übernommenen Regimenter fremder Souveraine , werden hier nicht be-
rücksichtigt.
3) Aus denselben wurden 2 italienische und 3 niederländische (Wallonen-) Regimenter
zu Fuss, nach dem Fusse der übrigen Regimenter, dann 1 Cürassier- und 1 Dragoner-
Regiment gebildet.
4) Es waren dies die Regimenter Leopold Pälffy, jetzt Erzherzog Franz Ferdinand
Nr. 19 und Vettes, jetzt Wilhelm I., deutscher Kaiser und König von Preussen Nr. 34.
5) Darunter von noch jetzt bestehenden die Husaren-Regimenter Arthur Herzog von
Connaught und Strathearn Nr. 4 und Wilhelm II. König von Württemberg Nr. 6.
6) Es waren dies die Infanterie-Regimenter Ujvary (jetzt Alexander I.. Kaiser von
Hussland Nr. 2), Haller (Grossherzog von Mecklenburg-Strelitz Nr. 31),Forgäch (Kaiserin und
Königin Maria Theresia Nr. 32), Andrässy (Kaiser Leopold II. Nr. 33), Szirmay (Erzherzog
Joseph Nr. 37) und Betlilen (Erzherzog Friedrich Nr. 52).
. 7) Kälnoky, zumeist auch nur Siebenbiirgisches Husaren-Regiment genannt (jetzt
Friedrich Leopold Prinz von Preussen Nr. 2), Beleznay, (jetzt Friedrich Wilhelm III.. König
von Preussen Nr. 10) und Paul Esterhäzy (1775 aufgelöst).
8) 1809 als Nr. 46 aufgelöst.
9) Es war dies das Regiment Johann Pälffy (jetzt Grossfürst Alexis von Russ-
land Nr. 39).
— 16 —
errichtet 1), dagegen in den Jahren 1747 — 1751 7 Infanterie-. 2 Dragoner- und
1 Husaren-Regiment aufgelöst.
Eine wesentliche Vermehrung der Streitkräfte bildeten die auf den ver-
schiedenen Kriegs-Schauplätzen verwendeten, den Dienst der leichten Truppen
versehenden Aufgebote aus den Gebieten der Militärgrenze.
Um deren Wehrfähigkeit zu erhöhen, sowie aus disciplinären Gründen,
wurden diese Schaaren nunmehr successive in reguläre Regimenter formiert
und entstanden auf diese Art 1745 die 2 Warasdiner ..Gr enz-Regiment er",
welchen sich 1746 die 4 Carlstädter-, 1747 die 3 Slavonischen, 1750 die
2 Banal-Regimenter anschlossen.
Nach dem Hubertsburger-Frieden gelangten noch auf dem Gebiete der
Banater-Grenze 2 Infanterie-Regimenter und das Czaikisten-Bataillon, endlich
in Siebenbürgen 4 Grenz-Infanterie-Regimenter zur Aufstellung.
Ebenso wurden im Carlstädter-, Warasdiner-, Banal- und slavonischen
Generalate je 1 Grenz-Husaren-, in Siebenbürgen 1 Szekler-Husaren- und ein
walachisches Dragoner-Regiment errichtet, von welchen letzteres schon 1771,
alle übrigen mit Ausnahme des Szekler-Husaren-Regiments, im Jahre 1780 auf-
gelöst wurden.
Endlich standen sowohl im österreichischen Erbfolge-, als im sieben-
jährigen Kriege eine Anzahl von, nach dem Kriege meist wieder aufgelösten
Frei-Corps in Verwendung.
Von einem derselben, dem berühmten ..Panduren-Corps von der Trenck".
leitet das heutige Infanterie-Regiment Erzherzog Leopold Nr. 53 seine Ab-
stammung ab.
1745, nach der Wahl des Grossherzogs von Toscana, Franz Stephan
von Lothringen, des Gemahls der Königin Maria T h e r e s i a. zum
römisch-detitschen Kaiser, nahm das Heer die Bezeichnung : ..K aiserlich-
königlich” an 2).
In den Friedensjahren nach 1763 wurden mehrfache Reformen des Heer-
wesens, auf welches nunmehr Kronprinz tuid Mitregent Erzherzog Joseph
einen leitenden Einfluss übte, vorgenommen.
Selbe betrafen in erster Linie die Cavallerie ; 1767 erhielten die Dragoner
statt der Bajonnettflinten Carabiner ; 1768 wurden aus den Grenadier- und
Carabinier-Compagnien der Regimenter 2 „C arahinier-Regimenter” neu
formiert, endlich von 1765 an, durch Betheilung einiger Dragoner-Regimenter mit
leichten Pferden, eine neue Gattung: „clie Chevauxlegers” geschaffen.
1768 wurden 3 Gürassier-, 1 Dragoner- und 1 Husaren-Regiment auf-
gelöst. 1769 erhielten alle Regimenter, welche bisher nur mit dem Namen der
Inhaber benannt wurden, fortlaufende Nummern nach dem Range derselben.
An die damals bestandenen 59 Lifanterie-Regimenter 3 _i schlossen sich die
Grenz-Regimenter mit den Nummern 60—77 an.
Bei der Cavallerie erfolgte diese Numerierung ohne Rücksicht aut die
specielle Reiter-Gattung, so z. B. Nr. 1 Kaiser-Chevauxlegers. Nr. 2 Kaiser-
Husaren, Nr. 3 Grossherzog von Toscana-Cürassiere u. s. w. Die Grenz-
Cavallerie-Regim enter schlossen ebenfalls mit den Nummern 40-45 an.
Damaliger Stand der Cavallerie (inclusive Grenzer) : 2 Carabinier-,
15 Cürassier-, 11 Dragoner-, 2 Chevauxlegers- und 15 Husaren-Regimenter.
von welchen, abgesehen von der bereits erwähnten Reducierung der Grenz-
Cavallerie-Regimenter, 1775 noch 4 Cürassier- und 1 Dragoner-, dann 1 Husaren-
Regiment zur Auflösung gelangten, endlich 1773 — 1779 weitere 4 Dragoner-
Regimenter in Chevauxlegers umgewandelt wurden.
1) Unter diesen das heutige Husaren-Regiment Kaiser Kr. 1.
2) ..Kaiserlich” mit Beziehung auf die Krone des Römischen Reiches deutscher
Nation, ..königlich” mit Beziehung auf die königlichen Kronen, welche Kraft der prag-
matischen Sanction Maria Theresia und ihre Nachfolger in Ungarn und Böhmen tragen.
Die Bezeichnung ..kaiserlich" wurde 1804 auf den Begriff der. hei Wahrung aller Landes-
rechte, doch das ganze Herrschaftsgebiet des Hab shurgi sehen Hauses umfassenden, von
Kaiser Franz I. geschaffenen österreichischen Kaiserwürde übertragen, während das
„königlich” den bereits bestehenden Begriff unberührt behielt. 18S9 wurde obige Bezeich-
nung in: „kaiserlich und königlich” abgeändert.
3) Zwei 1766—1767 errichtete Garnisons-Regimenter eingerechnet, welche die Num-
mern 5 und 6 erhielten, dieselben wurden 1S0S aufgelöst und daraus Garnisons-Bataillone
formiert).
- 17
Bei den technischen Truppen wurde 1760 ein eigenes „Sappeur-Corps”
errichtet, die Mineur - Brigade von der Artillerie abgetrennt, mit ersterem
vereint dem „Ingenieur-Corps” unterstellt, ebenso 1767 ein „Pontonnier-
Bataillon” aufgestellt; das im siebenjährigen Kriege bestandene Pionuier-
Bataillon wurde nach dem Friedensschlüsse wieder aufgelöst.
Bei der Artillerie, um deren Organisation und Ausbildiuig sich Feld-
marschall Fürst Liechtenst ein grosse Verdienste erwarb, wurde 1760 das
Feld- Artillerie-Corps, dessen Materiale zum grossen Theile bei den einzelnen Regi-
mentern (Bataillonen) als „Regiments-Geschütz” in Verwendung stand, während
der Rest die Artillerie-Reserve bildete, in drei „Artillerie-Brigaden” formiert,
welche 1772 in ebensoviele Regimenter imigewandelt wurden.
Schon früher war ein ArtiHerie-Füsilier-Bataillon (Mannschaft zur Be-
dienung der Regiments-Geschütze) aufgestellt worden, 1786 folgte die Er-
richtung des „Bombardier-Corps”.
Die bei den Infanterie-Regimentern vorhandenen 2 Grenadier-Compagnien
wurden 1769 in combinierte Grenadier-Bataillone ä 6 (4) Compagnien zusammen-
gezogen.
1778 wurde auch ein eigenes „Fuhrwesens- Corps” errichtet.
Während des bayerischen Erbfolgekrieges, sowie während des Krieges
gegen die Türken 1788—1790 erhielt das stehende Heer eine Verstärkung durch
Aufstellung einer bedeutenden Zahl von Frei-Corps, welche theils aus Infanterie,
Jägern oder Cavallerie bestanden, nach den betreifenden Feldzügen aber zum
grössten Theile wieder aufgelöst wurden.
1781 wurde iu den deutschen Erblanden die Conscription eingeführt und
erhielten 37 Lifanterie-Regimenter in denselben ständige ..Werb-Bezirke”.
In Ungarn, wo bisher den Regimentern fallweise vom Landtage bald da,
bald dort, Werbeplätze zugewiesen würden, erfolgte 1783 eine bleibende Ein-
theilung.
Nachdem noch nach der Einverleibung von Galizien eine dort volksthüm-
liche Reiter-Gattung, die ..Uhlanen”. welche als Hauptwaffe die Lanze oder
Pike führen, auch im kaiserlich-königlichen Heere vertreten erscheinen, betrug
der Stand desselben 1792 bei Ausbruch der französischen Revolutions-Kriege,
beziehungsweise bei dem Regierungs-Antritte Kaiser (König) Franz II. : 59 Infan-
terie-, 17 Grenz-Infanterie-Regimenter, 1 Czaikisten-Bataillon. 2 Carabinier-,
9 Cürassier-, 6 Dragoner-, 7 Chevauxlegers-, 10 Husaren-, endlich 2 Uhlanen-
Regimenter, 3 Artillerie-Regimenter, 1 Artillerie-Füsilier-Bataillon, dann das
Bombardier-Corps.
Im Jahre 1798 fanden wieder mehrfache Aendenmgen im Heerwesen
statt; so erhielten die Grenz-Regimenter nunmehr ihre selbstständige Nume-
rierung und wurden „National-Grenz-Infanterie-Regimenter” genannt,
während für die übrigen die Benennung „Linien-Infanterie-Regimenter”
officiell wurde; die Zahl derselben wurde um vier aus den vierten Bataillonen
bestehenden ungarischen Regimenter formierte neue ungarische Regimenter
vermehrt1), ebenso aus vierten Bataillonen einiger Wallonen-Regimenter ein
neues Regiment dieser Nation, als Nr. 63 2) gebildet.
Aus diversen im Laufe der Feldzüge aufgestellten Frei-Corps wurden 15
leichte Infanterie-Bataillone formiert, welche jedoch 1801 wieder aufgelöst wurden.
Die Grenadier-Divisionen, welche 1797 zu ihren Regimentern eingerückt
waren, wurden, jedoch nur für die Dauer des Krieges, wieder in Bataillone
zusammengezogen.
Bei der Cavallerie wurden die Carabiniers in Ciirassiere. die Dragoner
und Chevauxlegers in ..leichte Dragoner” umgewandelt, so dass bei gleichzeitiger
Neuaufstellung einiger Regimenter3), 12 Cürassier-, 15 leichte Dragoner-,
*) Es sind dies die jetzigen Regimenter Erzherzog Ernst Nr. 48. Freiherr v. Appel
Nr. 60. von Hold Nr. 61 und Prinz Ludwig von Bayern Nr. 62 (das früher bestandene
Infanterie-Regiment Nr. 48 war 1795 aufgelöst worden).
2) Jetzt Freiherr von Merkl Nr. 55.
3) Diese neu aufgestellten waren : das Cürassier-RegimentMelas. jetzt Dragoner-Regi-
ment Graf Neipperg Nr. 12, zwei leichte Dragoner-Regimenter; wovon das eine (Rosenberg) jetzt
2
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
— 18 -
12 Husaren- und 2 Ulilanen-Regimenter bestanden, wozu noch ein aus aufge-
lösten Frei-Corps formiertes Jäger-Regiment zu Pferd kam. Die Numerierung
der einzekien Regimenter erfolgte von nun an innerhalb jeder einzelnen
Specialwaffe.
Doch schon 1801 erfolgte eine abermalige Organisations-Aenderung der
Cavallerie, indem einige Cürassier-Regimenter, sowie leichte Dragoner-Regi-
menter ganz aufgelöst, einige der letzteren zu Clievauxlegers rückübersetzt
wurden, die übrigen aber wieder die Bezeichnung Dragoner annahmen.
Es zählte sohin die schwere Reiterei 8 Cürassier-, 6 Dragoner-Regimenter,
die leichte 6 Clievanxlegers-, 12 Husaren-, 3 Uhlanen-Regimenter b.
1801 wurde in Tyrol ein Feld-Jäger-Regiment* 1 2) aufgestellt, jedoch 1808
clissolviert und daraus neun selbstständige .Jäger-Divisionen formiert, welche
den Stamm der noch bestehenden „Feld- .Jäger-Bataillone” Nr. 1 — 9 bilden.
Die Jäger waren mit besseren Gewehren (Jäger stutzen) ausgerüstet und
zählten, sowie die Grenzer, zur leichten Infanterie.
1802 wurde ein viertes Artillerie-Regiment aufgestellt. Das zu Beginn der
französischen Kriege wieder errichtete Pionnier-Bataillon. aus welchem später
zwei Bataillone formiert wurden, nahm dann den Namen ..Pionnier-Corps"
an3) und wurde dem Chef des „General-Quartiermeister-Stabes” unter-
stellt4).
1808 war nach den genialen Plänen des Erzherzogs Carl, welcher damals
das Heerwesen leitete, in den deutsch-erbländischen Provinzen, theilweise auch
in Galizien, die Institution der „Landwehr” als eine allgemeine mobile Reserve
der Armee in das Leben gerufen worden. Selbe hatte die Bestimmimg. bei mög-
lichster Schonung der Staatsfinanzen stets schlagfertige Streiter in Bereitschaft
zu halten.
Da jedoch der Feldzng 1809 ausbrach, ehe diese Institution in den ein-
zelnen Ivronländern vollkommen organisiert war, so nahmen nur einzelne
Theile und Abtheilungen derselben, zumeist unter dem Kamen von Freiwilhgen-
Bataillonen, an den Kämpfen activen Antheil.
Von Seite Ungarns und Croatiens betbeiligten sich die aufgebotenen
Insurrections-Truppen ebenfalls an den Kriegs-Ereignissen, soweit sie das eigene
Vaterland betrafen5).
Nach dem Wiener Frieden, in welchem Oesterreich eine bedeutende Ein-
busse an Provinzen erlitt, wurde die Auflösung von acht Linien-Infanterie-
Regimentern, deren Werb-Bezirke in abgetretenen Gebieten lagen, angeordnet6 7 .
ebenso standen die Bezirke der vier Carlstädter- ruid zwei Banal-Greuz-Regi-
menter von 1809 — 1813 miter französischer Herrschaft,
In dem Feldznge 1813 — 1815 bildeten die Landwehi'-Bataillone. nunmehr
je zwei einen integrierenden Besten dtheil der betreffenden Werbbezirks-Regi-
menter ausmachend, eine wesentliche Verstärkung des stehenden Heeres.
1811, beziehungsweise 1815U6. nach Einverleibung der lombardisch-
venezianischen Provinzen, wurden aus übernommenen Truppen der gewesenen
italienischen Armee fünf Limen-Infanterie-Eegimenter formiert, welche die
Nummern der 1809 aufgelösten Regimenter 13. 23. 38. 13 und 15 erhielten, ferner
ein Chevauxlegers-Regiment als Nr. 7’).
Nachdem schon 1813 die Zahl der Feld- Jäger-Bataillone um drei ver-
mehrt, in Galizien ein viertes Uhlanen-Regiment. dann 1S16 ein fünftes Feld-
als Husaren-Regiment Graf ÜxMill Nr. 16 besteht, während das andere schon 1S01 aufge-
löst wurde, ferner drei Husaren-Regimenter. worunter die gegenwärtigen Regimenter Graf
Radetzky Nr. 5 und Wilhelm II.. deutscher Kaiser und König von Preussen Nr. I. daun
ein slavoniscli-croatisclies Husaren-Regiment. Letzteres wurde 1800 aufgelöst und an dessen
Stelle das Palatinal-Husaren-Regiment. jetzt Albert Prinz von Wales Nr. 12 errichtet.
1) Das dritte Uhlanen-Regiment war 1S01 neu aufgestellt, dagegen das Jäger-Regi-
ment aufgelöst worden.
2) Dasselbe schloss als Nr. 61 an die Infanterie-Regimenter an.
3) Nach dem Friedensschlüsse wieder aufgelöst, erst von 1816 an dauernd activiert.
4) Kin eigenes General-Q.uartiermeister-Corps seit 175S bestehend.
5) Eine 1801 aufgebotene Insurrections-Armee war nicht mehr zur Verwendung
gelangt.
e) Die Wallonen-Regimenter. sowie die italienischen, deren Werbgebiete 1S01 ,1805
abgetreten werden mussten, hatten Werb-Bezirke in Galizien erhalten.
7) Nostitz, jetzt Uhlanen-Regiment Alexander II.. Kaiser von Russland Nr. 11.
— 19 —
Artillerie-ßegiment und das „Raketeur-Corps”, endlich inTyrol das„Kaiser-
, Jäger-Regiment” errichtet worden waren, zählte die k. k. Armee von 1816 an:
58 Linien-Infanterie-Regimenter 1), 17 Gr enz-Infanterie-Regim enter, 1 Czaikisten-
Bataillon. 20 Grenadier-Bataillone2). 1 Jäger-Regiment, 12 Feld-Jäger-Bataillone,
8 Cürassier-Regimenter, 6 Dragoner-Regimenter, 7 Chevauxlegers-Regimeuter.
12 Husaren-Regimenter, 4 Uhlanen-Regimenter. dann 5 Feld-Artillerie-Regi-
menter3), das Bombardier- und das Raketeur-Corps. Endlich bestanden das
Ingenieur-Corps (Mineur-Sappeur), das Pionnier-Corps (drei Bataillone), das
Pontonnier-Bataillon, sowie das Fuhrwesens-Corps.
Während der folgenden Friedensjahre von 1816 — 1848, beziehungsweise
den letzten Jahren der Regierung Kaiser Franz I. und der ganzen Regierungs-
zeit Kaiser Ferdinands (von 1835 an), ergaben sich sowohl in dem Bestände,
als in der inneren Organisation der einzelnen Theile des Heeres nur unbedeu-
tende Veränderungen.
1831 wurden bei den deutsch-erbländischen und galizischen Werbbezirks-
Regimentern die ersten der beiden Landwehr-Bataillone dauernd acti viert4).
In der Militärgrenze wurde 1838 das Illvrisch-banater Grenz-Bataillon
errichtet, welches, 1845 auf ein Regiment completiert, die Kummer 18 erhielt.
Vom Jahre 1836 an wurde die Infanterie und die Jäger-Truppe, sowie später
alle übrigen Theile der Armee, welche ein solches führten, successive mit einem
neuen Feuergewehr, dem „Percussions-Gewehr System Augustin” betheilt. Das
Pontonnier-Bataillon wurde 1843 bei gleichzeitiger Auflösung des Oberst-Schiff-
Amtes mit dem Pionnier-Corps vereint, welches, nunmehr bleibend, die Stärke
von drei Bataillonen behielt.
Mit dem Regierungsantritte Sr. Majestät Kaiser Franz Joseph I.,
welcher den Oberbefehl über die gesammte bewaffnete Macht selbst übernahm,
begann eine Reihe von Reformen auf allen Gebieten des Heerwesens, durch
welche die Armee in allen Theilen den Anforderungen der Schlagfertigkeit, den
stetigen Fortschritten in der Waffentechnik und den hiedurch bedingten
geänderten Gefechtsformen entsprechend, successive rungewandelt rmd auf jene
Achtung gebietende Stufe gebracht wurde, welche sie gegenwärtig einnimmt.
Der seit der Mitte des 16. Jahrhunderts als oberste Militärbehörde fun-
gierende Hofkriegsrath war 1848 in ein Kriegs-Ministerium umgewandelt
worden.
Als mit der Uebernahme des Oberbefehls durch Se. Majestät Kaiser
Franz Joseph ein Armee-Ober-Commando aufgestellt und vom Kriegs-Ministe-
rium abgetrennt wurde, verblieb diesem nur die Armeeverwaltung im engeren
Sinne, bis es 1853 ganz mit dem Armee-Ober-Commando verschmolzen wurde.
1860 wurde diese Behörde wieder in ein selbstständiges Ministerium um-
gewandelt 5).
Von den Theilen des Heeres wurde in erster Linie im Frühjahre 1849
die Jäger-Truppe vermehrt, indem aus der bestandenen 3. und eben in der
Errichtung begriffenen 4. Division der alten 12 Bataillone, neue Bataillone
formiert und durch Umwandlung eines in Siebenbürgen aufgestellten Bataillons,
sowie des I. Wiener-Freiwilligen-Bataillons in Feld-Jäger-Bataillone, deren Zahl
auf 25 erhöht wurde.
Weiters folgte die Aufstellung von 3 ..Sanitäts-Bataillonen”, welche in
Hinkunft auch im Frieden zu bestehen hatten, ferner die Errichtung eines dem
Pionnier-Corps und durch dieses dem General-Quartiermeister-Stab unterstellten
„Flottillen- Corps”, welches je eine Flottille auf dem Garda-See und auf der
Donau unterhielt; später (1851) kam noch eine Flottille auf dem Langen-See
und eine Lagunen- Flottille dazu.
') Die beiden Garnisons-Regimenter Nr. 5 und 6 waren 1807 aufgelöst, daraus vier
Garnisons-Bataillone gebildet worden. Nr. 46, 50 und 55 seit 1809 offen, daher die letzte
Nummer 63.
2) Seit dem Feldzuge 1809 dauernd zusammengesetzt.
3) Seit 1803 bei denselben das Batterie-System normiert.
ä) Nach dem Pariser Frieden waren beide auf den Cadre-Fuss gesetzt worden.
5) Der von 1566 an für die innerösterreichischen Länder bestandene Hofkriegsrath
in Graz war bereits 1743 mit dem Wiener Hofkriegsrath vereint worden.
2*
20
Die bisher einen integrierenden Theil der Garnisons-(Zeugs- (Artillerie
bildende ,.F estungs-Artillerie”, wurde von derselben abgetrennt und 8 selbst-
ständige Festungs-Artillerie-Bataillone formiert; 1851 erfolgte die Auflösung des
B o mb ar dier-C orps .
Gleichfalls 1851 wurde das Militär-Grenz-Institut in Siebenbürgen aut-
gehoben und an Stelle der 4 Grenz-Infanterie-Regimenter Nr. 14. 15. 16 und 17
vier neue ungarische Linien-Infanterie-Regimenter errichtet1 2), welche die leer-
stehenden Nummern 5, 6, 46 und 50 erhielten.
Das bisherige Grenz-Infanterie-Begiment Nr. 18 erhielt die Nummer 14.
Das Szekler-Husaren-Regiment wurde unter Beibehaltung seiner Nummer
(11) in ein reguläres Husaren-Regiment umgewandelt.
Bei der Cavallerie wurden die Chevauxlezers-Regimenter. mit Ausnahme
des Regiments Fürst Windisch-Graetz Nr. 4. welches wieder Dragoner-Regiment
wurde, in Uhlanen-Regimenter umgewandelt, ebenso aus dem Cadre des i84S 10
in Croatien aufgestellten Banderial-Husaren-Regiments ein Uhlanen-Regiment8
formiert, welches seither seine Ergänzmig3) aus Croatien erhält.
Aus dem Sappeur- und Mineur-Corps wurden 2 ..Genie-Regimenter”
formiert.
1852 wurde das bisher bestandene Landwehr-Institut aufgehoben, dagegen
in allen Kronländern, mit Ausnahme der Militärgrenze, ehre Reserve errichtet :
gleichzeitig bei den einzelnen Waffengattungen neue Organisationen unter
Zugrundelegung des Depot-Systems durchgeführt. Nach dem letzteren hatten
von jedem Infanterie-Regiment stets 1 Bataillon unter dem Namen Depot-
Bataillon in der Werbbezirks-Station . bei den Jägern und der Cavallerie
1 Compagnie (Escadron) im Bereiche des zuständigen Werb-Bezirkes dislociert
zu sein4 * * *).
Die combinierten Grenadier-Bataillone wurden dissolviert und hatte im
Kriege jedes Regiment sein eigenes Grenadier-Bataillon zu formieren. Endlich
erhielt das Czaikisten-Bataillon den Namen ..Titler-Grenz-Lifanterie-Bataillon".
1853 bekam das Linien-Infanterie-Regiment Freiherr von Bianchi Nr. 63
die seit 1809 leerstehende Nummer 55.
1854 wurde die Cavallerie um ein seither wieder aufgelöstes Dragoner-
Regiment (Erbgrossherzog von Toscana Nr. 8) und ein Uhlanen-Regiment
(Ferdinand II.. König beider Sicilien. jetzt Freiherr von Gagern Nr. 12 vermehrt.
Letzteres erhält seither seine ständige Ergänzung aus Croatien und Slavonien.
In dem früher genannten Jahre wurde auch die Artillerie reorganisiert
und hatte nunmehr aus 12 Feld- Artillerie-. 1 Raketeur- und 1 Küsten- Artillerie-
Regiment zu bestehen; die Festungs-Artillerie-Bataillone wurden aufgelöst.
Li diesen Zeitraum fällt ferner die Einführung eines neuen Feuergewehres :
,,des Kapselgewehres, System Lorenz”.
1855 wurde das Pionnier-Corps auf 6 Bataillone vennehrt, welche 1857
selbstständig wurden ; die 2 Genie-Regimenter gleichfalls in 12 selbstständige
Bataillone formiert.
1857 erfolgte die Vereinigung der Binnensee-Flottillen mit jener der
Lagunen. 1859/60 die Unterstellung der gesammten Flottillen unter die Kriegs-
klarine.
Während des Feldzuges 1859 fanden zahlreiche Aufstellungen von
Freiwilligen-Bataillonen (-Divisionen) statt; aus einigen der Ersteren wurden
nach geschlossenem Frieden die bisher lombardischen Feld-Jäger-Bataillone
Nr. 6. 11, 18 und 27 neu aufgerichtet; ebenso Nr. 31 und 32 (diese aus den
Wiener Freiwilligen).
') Beziehungsweise die beiden Romanen-Grenz-Regimenter Nr. 16 und 17 in die
Linien-Infanterie-Regimenter Nr. 46 und 50 umgewandelt.
2) Wallmoden, jetzt Nicolaus II.. Kaiser von Russland Nr. 5.
3) In den Ländern der ungarischen Krone wurde nunmehr auch statt der bisher
noch bestandenen freien Werbung die regelmässige Assentierung eingeführt.
4) Diese Abt.heilungen, welche im Frieden meist nur auf dem Cadre-F usse stehen,
heissen jetzt, nachdem sie vorübergehend den Namen „Ergänzungs-Bataillon" u. s. w. ge-
führt, „Ersatz-Bataillon” (Ersatz-Compagnie-Cadre u. s. w.).
Bei der Cavallerie sind die Cadres der Ersatz-Escadronen seit 1SS0 mit dem Re-
giments-Stabe örtlich vereint.
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Aus einigen Husaren-Divisionen wurden 2 reguläre Husaren-Eegimenter
unter dem Namen : ..Freiwülligen-Husaren-Begimenter Nr. 18 und 11” (später
Nr. 1 und 2) gebildet.
Mit Beginn des Jahres 1860 erfolgte eine Neu-Organisation der Infanterie.
Die Zahl der Eegimenter wurde um 18 vermehrt, hiedurch von 62 auf 80
gebracht.
Zur Formierung dieser ueuen, wie aller übrigen. 3 Bataillone starken
Eegimenter hatte jedes der alten 62 je ein, einige auch zwei Bataillone ab-
zugeben . wodiu’ch auch gleichzeitig eine Eeorganisation , beziehungsweise
Completierung der bisher lombardischen Eegimenter bewirkt wurde ; letztere
erhielten ihre Ergänzung nunmehr zumeist in Ungarn und Galizien zu-
gewiesen.
Durchgreifende Veränderungen fanden auch bei der Cavallerie statt. Bei
dieser Waffe wurden vier Dragoner-Eegimenter (Nr. 1, 2. 3 rmd 6) in Cürassier-
Eegimenter umgewandelt, welche gleichzeitig aber die Cürasse ablegten und
hatten die Cürassiei’ -Eegimenter, nunmehr 12 an der Zahl, in Hinkunft allein
die schwere Eeiterei zu bilden.
Von den Dragonern würden weiter die Eegimenter Nr. 1 und 8 (Gross-
herzog Leopold und Erbgrossherzog Ferdinand von Toscana) aufgelöst, so
dass nur zwei verblieben : Prinz Eugen von Savoyen Nr. 5 und Fürst Windisch-
Graetz Nr. 7, welche die Nummern 1 und 2 erhielten.
Aus vier Divisionen der Uhlanen-Eegimenter wurde ein neues Uhlanen-
B.egiment unter dem Namen ..Freiwilligen-Uhlanen-Begiment” aufgestellt.
Die Cavallerie zählte sohin nach diesen Veränderungen 1861 : 12 Cürassier-,
2 Dragoner-. 12 Husaren-, 12 Uhlanen-, 2 Freiwilligen-Husaren-. 1 ebensolches
Uhlanen-Eegiment.
Bei der Genie-Truppe wurde der Eegiments-Verband wieder hergestellt
und bei Auflösung von vier Bataillonen, erneuert zwei Eegimenter gebildet.
1862 erhielten die Freiwilligen-Husaren- und das Freiwihigen-Uhlanen-
Eegiment die Nummern, anschliessend an die übrigen, 13 und 11. beziehungs-
weise 13.
1863 wurde das Eaketeur-Eegiment reorganisiert, 1861 ganz aufgelöst.
Während des Feldzuges 1866 fand eine Zusammenziehung der Depot-
Compagnien der Feld-Jäger-Bataillone in fünf combinierte Bataillone auf Kriegs-
dauer statt.
Nach dem Friedensschlüsse wurde aus Freiwilligen- Abtheilungen (Wiener
Freiwilligen) das Feld-Jäger-Bataillon Nr. 33 formiert.
In Folge der Abtretung Veneziens erfolgte eine neue Ergänzungs-Bezirks-
Eintheilung 1), bei welcher abermals einige Eegimenter mit ihrer Ergänzung
nach Ungarn überwiesen wurden, ebenso, ausser den in diesem Kronlande auf-
gestellten Feld-Jäger-Bataillonen Nr. 23 und 28, auch noch drei weitere Feld-
Jäger-Bataillone 2).
1867 wurden sämmtliche 12 Cürassier-Begimenter unter Beibehaltung
ihrer Nummern in Dragoner-Eegimenter umgewandelt ; die bisherigen Dragoner-
Eegimenter Nr. 1 und 2 erhielten die Nummern 13 und 11. Seither hat jeder
Unterschied zwischen schwerer und leichter Cavallerie aufgehört.
Bei der Artillerie wurden wieder 9 Festungs-Bataillone aufgestellt. Das
Pionnier-Corps nahm die Bezeichnung ,,Piomiier-Eegiment” an.
Die Bewaffnung der ganzen Armee ertuhr eine wesentliche Verbesserung,
indem Feuergewehre nach dem Principe der Hinterladung eingeführt wurden
und zwar anfänglich jene nach System ..Wänzl” (durch Umgestaltung), von
1869 an nach dem System „Werndl” (durch Neu-Erzeugung).
Die gesammte Mannschaft aller Cavallerie-Eegimenter wurde nunmehr
auch mit Hinterlad-Carabinern betheilt, die Pistolen ausser Gebrauch gesetzt,
die Unter offici er e mit Kevolvern betheilt.
Einige Jahre später, 1871. wurde bei den Uhlanen die Pike abgeschafft.
’) Seit 1857 ist statt: AVerb-Bezirk. die Benennung Ergänzungs-Bezirk normiert.
2) Von den damals bestandenen 80 Infanterie-Begimentern entfielen auf die Länder
der ungarischen Krone mit Ausnahme der Militärgrenze) 41 Begimenter.
- 22 —
1869 wurde für den Bereich der gesammten Monarchie1) die allgemeine
Wehrpflicht eingeführt. Als eine Folge derselben fand successive die Aufstel-
lung von Landwehr- (Honved-) Truppen statt, welche aber noch nicht als ein
Bestandtheil des stehenden Heeres angesehen, sondern nur zur Unterstützung
desselben im Kriege bestimmt waren.
Die Infanterie wurde gleichfalls 1869 reorganisiert und insoweit ver-
mehrt, dass jedes der 80 Regimenter im Kriege aus 6 Bataillonen zu bestehen
hatte, welche jedoch in zwei getrennte Körper derart getheilt waren, dass die
drei ersten Feld-Bataillone den einen Theil. die Bataillone Nr. 4 und 5 (eventuell 6;
als „Reserve-Infanterie-Regiment” (im Frieden ..Reserve-Commando” genannt i
den anderen Theil zu bilden hatten.
1870 wurde die Sanitäts-Truppe reorganisiert und besteht seither, der
Zahl der vorhandenen Garnisons-Spitäler entsprechend, in 26 selbstständigen
Abtheilungen.
In den Jahren 1871 und 1873 wurde die Uebernahme der bisherigen
Militär - Grenz - Gebiete in die ungarische Civil -Verwaltung durchgeführt;
damit im Zusammenhänge die noch bestandenen Grenz-Regimenter. sowie
das Titler-(ehemalige Czaikisten-)Bataillon gänzlich aufgelöst.
In den alten Bezirken derselben wurden drei neue Heeres-Ergänzungs-
Bezirke, gegen Auflassung ebensovieler in Ungarn, geschaffen, ein Theil der
ersteren mit den Bezirken angrenzender Regimenter vereint.
In Folge dieser Auflösung der bisher zur leichten Infanterie gerechneten
Grenz-Regimenter, dann der sich ziemlich gleichzeitig (seit 1868 > vollziehenden
einheitlichen Bewaffnung und Ausbildung der Infanterie- und Jäger-Truppe,
hat sohin auch bei den Fuss-Truppen der Unterschied zwischen Linien- und
leichter Infanterie gänzlich aufgehört. Die Infanterie-Regimenter werden seither
kurzweg als solche bezeichnet.
1873 wurde die Zahl der Husaren-Regimenter um 2 vermehrt, indem das
bisherige 10. Dragoner- und das 10. Uhlanen-Regiment, als Nr. 15 und IG in
solche umgewandelt wurden, dagegen das 9. Uhlanen-Regiment zum 10. Dragoner-
Regiment übersetzt.
Bei der Artillerie, wo mittlerweile (186S) das Küsten- Artillerie-Regiment
aufgelöst und daraus drei neue Festungs-Artillerie-Bataillone formiert worden
waren, fand 1875 eine wesentliche Verbesserung des Geschütz-Materiales, unter
Annahme des Principes der Hinterladung und Verwendung eines neuen, von
GM. U chatius erfundenen Erzeugungs-Materiales. der ..Stahlbronze'’ statt,
gleichzeitig wurden reitende Batterien errichtet.
1880 wurde das Fulirwesens-Corps reorganisiert und aus demselben drei
„Tr ai n - R e gim en t er” formiert.
Einige Jahre nach der 1878 erfolgten Occupation von Bosnieu und der
Hercegovina wurde mit der Aufstellung eingeborener Truppen in diesen Pro-
vinzen, deren Gebiet 1882 in vier Ergänzungs-Bezirke getheilt wurde, begonnen, in
jedem derselben eine Compagnie und seither alljährlich eine weitere Compagnie
aufgestellt. Aus denselben wurden 1885 vorerst vier Bataillone formiert, seit
1894 aber ebensoviele Regimenter.
1883 wurde die Zahl der Infanterie-Regimenter bei gleichzeitiger Auf-
lassung der Theilung in Feld-Regiment und Reserve-Commando. durch Abgabe
je eines Bataillons und Incorporieruug von acht Feld- Jäger-Bataillonen 2 1. woraus
22 neue Regimenter formiert wurden, von 80 auf 102 gebracht.
Ferner wurde ein eigenes ..Eisenbahn- und Telegraphen-Regiment
errichtet.
1885 fand eine neuerliche Reorganisation der Artillerie statt. Dieselbe
zählte nunmehr 14 Artillerie-Brigaden, deren jede aus einem Corps- Artillerie-
Regiment3) und zwei selbstständigen Batterie-Divisionen bestand.
p Mit Ausnahme der Militärgrenze.
2) Die Zahl der letzteren war 1880 vorübergehend auf 40 vermehrt worden.
3) Das 13. Feld- Artillerie-Regiment war 1872 errichtet worden, das 14. wurde lSso
aufgestellt.
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Dieser Aenderung folgte 1891 die Reorganisierung der Festungs-Artillerie,
welche seither sechs Regimenter und drei selbstständige Bataillone zählt;
gleichzeitig wurde für Tyrol eine Gebirgs-Batterie-Division errichtet.
Nachdem 1892 noch bei jeder Artillerie-Brigade eine dritte selbstständige
Batterie-Division errichtet worden war, fand 1891 die Umwandlung dieser
42 Batterie-Divisionen in ebensoviele Divisions-Artillerie-Regimenter statt.
Bei einigen Corps-Artillerie-Regimentern sind auch reitende Batterien
eingetheilt, aus welchen im Kriege acht selbstständige Batterie-Divisionen
formiert werden.
Von 1890 an erfolgte die Neubewaffimng des Heeres mit Repetier-
gewehren System ,. Mannlicher”.
Bei der Jäger-Truppe fand 1890 die Umwandlung von zwei, 1893 von
vier weiteren Feld- Jäger-Bataillonen in Bataillone des Tyroler Jäger-Regiments
statt, wodurch letzteres auf 16 Bataillone gebracht wurde. 1895 wurden aus
demselben vier Regimenter ä vier Bataillone formiert.
1893 endlich fand noch eine Reorganisation der technischen Truppen in
der Weise statt, dass die Genie- mit der Pionnier-Truppe vereint und bei Auf-
lösung der Regiments-Verbände, die Bataillone der ersteren in Pionnier-Batail-
lone umgewandelt wurden, deren Zahl hiedurch auf 15 vermehrt wurde.
Wenn man die Ergebnisse der im Vorstehenden geschilderten Organisa-
tions-Veränderungen reassumiert, so bestehen demnach die Fuss-Truppen des
„kaiserlich und königlichen Heeres”, welche Bezeichnung, wie bereits erwähnt,
seit 1889 statt der früher üblichen: „kaiserlich-königlich” normiert wurde, aus :
102 Infanterie-Regimentern, 4 bosnisch-hercegovinischen Infanterie-Regimentern,
4 Regimentern Tyroler Kaiser-Jäger, 26 Feld-Jäger -Bataillonen1).
Die Cavallerie zählt: 15 Dragoner-Regimenter (das 15. wurde 1891 auf-
gestellt), 16 Husaren-Regimenter, 11 Uhlanen-Regimenter 2) (Summa 42 Regi-
menter).
Artillerie : 114 Brigaden ä 1 Corps- und 3 Divisions-Artillerie-Regimenter,
1 Gebirgs-Batterie-Division, 6 Festungs-Ar tillerie-Rbgimenter, 3 Festungs-Artil-
lerie-Bataillone.
An technischen Truppen sind vorhanden : das Eisenbahn- und Tele-
graphen-Regiment, 15 Pionnier -Bataillone.
Ferner bestehen 26 Sanitäts-Abtheilungen, 3 Train-Regimenter.
Vorstehend specificierte Streitkräfte repräsentieren, inclusive der hier
nicht speciell genannten Heeres-Anstalten und der Kriegs-Marine, einen Gesammt-
Kriegsstand von circa 800.000 Mann.
Nachdem die, wie erwähnt, 1869 begonnene Organisation der Landwehr-
Truppen, welch’ letztere anfänglich nur auf dem Cadre-Fusse bestanden, derart
fortgeschritten ist, dass nunmehr in beiden Reichshälften nicht nur complete
Regimenter, wenn auch mit schwachem Stande, dauernd activiert, sondern
auch die Stäbe der höheren Commanden aufgestellt sind, auch 1893 die Be-
schränkung bezüglich der Verwendung der Landwehren ausser Landes aufge-
hoben wurde, können die Landwehr-Truppen, wenn auch nicht als ein inte-
grierender, so doch als unterstützender Theil des stehenden Heeres betrachtet
werden.
Deren Stärke beträgt :
1. Landwehr der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder :
23 Landwehr -Infanterie -Regimenter (82 Bataillone) und 3 Tyroler Landes-
schützen-Regimenter (10 Bataillone), 6 Landwelir-Uhlanen-Regimenter, dann
die berittenen Landesschützen in Dalmatien und die Landesschützen zu Pferd
in Tyrol.
2. Landwehr der Länder der ungarischen Krone : 28 Landwelir-Infanterie-
Regimenter3) (94 Bataillone), 10 Husaren-Regimenter.
*) Die Nummern der in Tyroler Jäger umgewandelten Bataillone stellen offen, daher
die letzte Nummer 32.
2) Nr. 9 und 10 offen, letzte Nummer 13.
3) Von 1873 an schon „Halb-Brigaden” genannt.
- 24 —
Was schliesslich die Gliederung dieser Streitmacht in Armeekörper
höherer Ordnung anbelangt, so formieren dieselben, der Friedens-Ordre de
bataille, wonach das Gebiet der Monarchie in 15 Territorial-Bezirke getheilt
ist, entsprechend, 15 Corps; jedes dieser Corps zerfällt in eine Anzahl (zwei
bis drei) Infanterie-Truppen-Divisionen. als erste Einheiten höherer Ordnung,
letztere wieder in je zwei Infanterie-Brigaden (ä 5—9 Bataillone).
Um die Führung zu erleichtern, werden im Kriege mehrere Corps in
„Armeen” zusammengezogen, zu deren einheitlicher Leitung endlich ein Arrnee-
Ober-Commando aufgestellt wird.
Die ebenfalls aus zwei Brigaden (ä 2 Regimenter) formierten Cavallerie-
Truppen-Divisionen werden in der Regel den Armee-Commanden direct unter-
stellt, nach Bedarf einzelne Corps mit Theilen derselben versehen.
Die Fuss-Truppen.
I. Infanterie.
Das kaiserliche Fussvolk.
In Oesterreich, datiert die Verwendung der Infanterie — des Fussvolkes
— in grösserem Masse erst aus der Zeit Kaiser Maximilian I., welcher in
seinen auswärtigen Kriegen, den Schweizer-Söldnern Frankreichs die gewor-
benen Landsknechte (Lanzknechte) unter ihren Führern Frundsberg, Boyne-
burg, Schär tlin u. A. entgegenstellte.
Diese waren aber noch keine ständigen Fuss-Truppen ; sie wurden nur
auf Kriegsdauer geworben und bildeten unter ihrem Feld-Obristen einen, je
nach der getroffenen Vereinbarung, „der Capitulation”, bald stärkeren, bald
schwächeren, in eine gewisse Anzahl von Unter-Abtheilungen, „Fähnlein”,
gegliederten Körper, den „Landsknecht-Haufen”.
Wenn nun auch zeitweilig in dieser Periode und später, von 1570 an,
wiederholt von „Regimentern” gesprochen wurde, so können auch diese
letzteren noch keineswegs etwa als der Stamm unserer heutigen Regimenter
angesehen werden, denn einerseits waren diese sogenannten Regimenter hi
Folge der grossen Befugnisse der Feld-Obriste vom Kaiser nur dem Namen
nach, in Wirklichkeit aber nur von ersteren abhängig, sie giengen auch vor
Ablauf der vereinbarten Capitulationszeit auseinander, wenn der Obrist auf eine
oder die andere Art sein Amt nicht weiter führte, anderseits bezeichnete der
Ausdruck „Regiment” ursprünglich weniger einen tactischen oder administrativen
Körper, sondern vielmehr den Inbegriff des vollen Rechtes, der Justiz des
Obristen über seine Söldner (diese im weiteren Sinne auch die „Gemeine”
[Gemeinde] genannt), also gewisserinassen die Führung der Regierung, „des
Regiments”, über dieselbe.
Ueber den Umfang dieser Rechte, die Art der Anwerbvuig u. s. w. wurden
zwischen dem Kaiser und den Obristen besondere „Capitulati onen” vereinbart,
ersteren hierüber „Patente”, in den ersten Zeiten „Articelbriefe” genannt,
ausgestellt.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts verschwand der Ausdruck „Landsknechte”
allmählich, man sprach nur noch vom „Fussvolk” oder „Knechten” im Allge-
meinen, und zwar führten die im Reiche und den Erblanden geworbenen
Regimenter oder Fähnlein zumeist die Bezeichnung „deutsche Knechte”, zum
Unterschiede von den in den Niederlanden angeworbenen, welche kurzweg
..Wallonen”, mitunter auch „wallonische Knechte” genannt wurden.
In dem gleichen Zeiträume wurde auch der Ausdruck ..Regiment” nicht
mehr ausschliesslich wie früher im figürlichen Sinne angewendet, sondern man
verstand darunter nunmehr eine Anzahl von zumeist 10 unter einem hiezu
bestallten Obristen vereinigten Fähnlein, welche in Bezug auf Dienst, Aus-
bildung unfl Administration einen einzigen einheitlich geleiteten Körper bildeten.
In der Schlachtordnung jedoch nannte man, sonne auch im dreissig-
jährigen Kriege noch, das massiert stehende Regiment nach der alten aus
der Landsknechtperiode stammenden Bezeichnung: Schlachthaufe oder bataglia1).
’) Der Ausdruck „bataglia” war aus dem spanischen Kriegswesen in das deutsche
Übergegangen.
30 -
Dies war aber nicht der Name für die tactische Form selbst, man konnte sagen :
diese oder jene zehn, zwanzig Schlachthaufen standen in dieser oder jener
Form, z. B. in zehn, zwanzig „Ter zien” (Gevierthaufen, drei .Mal so lang als'tief .
Dabei konnte eine solche bataglia sowohl aus Theilen eines Regiments
als auch aus mehreren Regimentern bestehen1!.
Wenn auch Kaiser Rudolph II. im Jahre 1598, entgegen der bisherigen
Gepflogenheit, wonach am Schlüsse feines jeden Feldzugsjahres die Regimenter
abgedankt wurden und oft zu Beginn des nächsten die gleichen Feld-Obriste
mit der Neuaufrichtung von Regimentern betraut wurden, drei Regimenter
deutscher Knechte als Besatzungs-Truppen für einige feste Plätze 'Ungarns
beibehielt, so ist diese Verfügung keineswegs etwa als eine den Beginn der
Entwicklung eines stehenden Heeres (ständiger Truppen) bezeichnende anzu-
sehen, sondern nur als eine aus der momentanen Zwangslage, der Nothwendig-
keit einer erhöhten, steten Kampfbereitschaft gegen die Einfälle der Türken
entspringende Massregel ; denn abgesehen davon, dass auch diese Regimenter
bald wieder abgedankt wurden, fehlten noch alle jene Institutionen, welche zur
Bildung eines festen, nach einheitlichen Grundsätzen geleiteten Heerwesens
erforderlich sind.
Kaiser Ferdinand I. hatte zwar im Jahre 1556 (Decret vom 17. No-
vember) einen „stetten Kriegsrath” als erste selbstständige oberste Militär-
Verwaltungs-Behörde eingesetzt und demselben mit der Instruction ( Kanzlei-
Ordnung) vom Jahre 1564 die Benennung ..Hofkriegsrath” gegeben, aber in
Folge seiner grossen Abhängigkeit von den Civil-Hofstellen. der Hofkanzlei
(politische Verwaltung) und der Hofkammer (Finanzwesen), war sein Einfluss
auf das Militärwesen anfänglich ein ziemlich geringer. Erst seit dem Jahre 1615
hatte der Hofkriegsrath eine auf Entwicklung und Organisierung des Heer-
wesens direct einwirkende Bestimmung.
Im Laufe des dreissigjälirigen Krieges trat in den geschilderten Verhält-
nissen insoweit eine Aenderung ein, als schon in den ersten Jahren desselben
es mehr zur Regel wurde, dass, mit Rücksicht auf den fortdauernden Kriegs-
zustand, ein Theil der Regimenter, ohne Erneuerung der Capitulation bei-
behalten wurde, oder, wie der damalige Ausdruck lautete: „auf dem Fusse
stehen blieb” und nur fallweise Abdankungen stattfanden.
Ebenso begegnen wir 1619 schon der Gepflogenheit, dass nach dem Tode
eines Obristen dessen Regiment nicht abgedankt wird, oder von selbst, als des
Gehorsams gegen denselben entbunden, auseinandergeht, sondern es wurde vom
Kaiser ein anderer Obrist für dasselbe bestallt, demselben das Commando des
Regiments mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten anvertraut, mit
einem Wort: das Regiment „verliehen” (conferiert. wie es damals hiess).
Durch Waldstein, welcher dem Bestreben des Kaisers, sich von der Hilfe
der Liga unabhängig zu machen, entsprechend, demselben 1625 und 1632 eigene
Heere schuf, wurden die Verhältnisse noch mehr zu Gunsten des Kaisers geändert.
Dieser, beziehungsweise Waldstein, als dessen Generalissimus, wurde mm
der Werbeherr, wie es früher im Kleinen der Feld-Obrist gewesen. Die Obriste,
welche nunmehr zur Anwerbung der Regimenter von Waldstein mit Patenten
ausgerüstet wurden, traten zu ihm. beziehungsweise zum Kaiser, in ein ähn-
liches Verhältniss, wie früher der Hauptmann zum Feld-Obristen. Wenn dem
Obristen auch noch immer eine grosse Zahl von Vorrechten eingeräumt war.
ja vielmehr anderseits sich durch die Art der Werbung, der Kriegführung über-
haupt und andere Umstände, dessen Stellung zu einer höchst einträglichen
gestaltete, so war anderseits dem Kaiser doch ein grösserer Einfluss auf die
Regimenter gesichert; er hatte ein freies Verfügungsrecht über dieselben. Die
Regimenter, nunmehr schon in einer grösseren Anzahl vorhanden, bildeten ein.
nur Einem Willen gehorchendes, nach vorhandenen Normen organisiertes,
verpflegtes und geleitetes Ganzes. Am Schlüsse eines jeden Feldzugsjahres
fanden zwar nach wie vor Abdankungen, jetzt zumeist „R eformationen" ge-
nannt, von Regimentern in mehr oder in minderer Anzahl statt : solche betrafen
vielfach aber nur solche Regimenter, welche theils mit. theils ohne Verschulden
') Erst, unter Montecuccoli entwickelt sich das Bataillon als tactische t'nter-
Ahtheilung des ßegiments.
— 31 -
des Obristen, oder in Folge grosser Verluste vor dem Feinde im Stande oder
auch, in der Disciplin sehr herabgekommen waren. Mitunter erfolgten solche
Reformationen bei gleichzeitiger Entlassung des Obristen auch strafweise, in
welchem Falle aber die Mannschaft nicht allgedankt (entlassen), sondern in
andere Regimenter eingetheilt wurde ; so z. B. 1631 das halbe Regiment Conti
wegen schlechter Haltung bei der Vertheidigung von Frankfurt an der Oder,
1632 das Regiment Paradis u. a. Im Falle der Reformation eines Regiments aus
den ersterwähnten Ursachen wurde aber auch nicht principiell immer die
gesammte Mannschaft aus kaiserlichen Kriegsdiensten entlassen, sondern mit-
unter nur der noch vorhandene Rest in eine geringere Anzahl von Fähnlein,
so z. B. von zehn auf fünf formiert und blieb in dieser AVeise weiter bestehen1 * 3),
oder aber der Rest wurde ganz oder fähnleinweise zur Ergänzung der Abgänge
irgend eines anderen Regiments verwendet, oder wie der Ausdruck lautete :
„unter das x. Regiment gestossen”.
Nachdem auch nach dem Tode AValdstein’s die Grundsätze in Bezug
auf das Verhältniss des Kaisers als AA^erbeherr und in den übrigen geschilderten
Alomenten die gleichen blieben, jene Institutionen sich allmählich entwickelten,
welche zur Leitung und Erhaltung eines geordneten Heerwesens erforderlich sind,
einige Regimenter, welche in diesem Zeiträume errichtet wurden, noch gegenwärtig
bestehen, so kann man wohl im weiteren Sinne von den Anfängen stehender Regi-
menter oder eines stehenden Heeres in dieser Zeit im Allgemeinen sprechen.
Aber erst durch die Verfügung Kaiser Ferdinand III. vom Jahre 16 HP),
mit welcher nach dem Abschlüsse des westphälischen Friedens der grösste
Tlieil der Regimenter zur Reformation bestimmt und nur angeordnet -wurde,
dass neun namentlich benannte Regimenter zu Fuss und zehn Regimenter zu
Pferd auf dem ..Fusse stehen zu bleiben” hatten, erhielt dieser Gedanke seinen
ersten gesetzlichen Ausdruck. Ein wirkliches stehendes Heer aber wurde, streng
genommen, erst durch die unter Montecuccoli’s Leitung und noch später
vorgenommenen Verbesserungen in der Organisation der einzelnen Theile, sowie
des ganzen Heerwesens überhaupt geschaffen, ohne dass sich ein bestimmtes-
.Jahr in dieser Richtung als massgebend bezeichnen Hesse, ebensowenig
irgend eine oder die andere organisatorische Massregel diesen Zeitpunct
charakterisieren würde, doch lässt sich feststellen : „Seit der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts hat Oesterreich ein stehendes Heer”.
Das kaiserliche Fussvolk dieser Zeit war, wenn auch nicht einheitlich
bewaffnet, so doch einheitlich organisiert und verwendet.
Mit Rücksicht auf die Bewaffnung bestanden wohl zwei Gattungen —
Musketiere und Pikeniere — doch waren dieselben nicht getrennt nach Regi-
mentern und nicht einmal innerhalb derselben in eigene Unter- Abtheilungen
vereint, sondern sie waren in jedem der letzteren — dem Fähnlein oder später
der Compagnie — in dem beiläufigen Verhältnisse von 1 : 1 vermischt, welches
Verhältniss sich nach und nach zu Gunsten der Musketiere änderte.
Abgesehen von der wohl in seltenen Fällen vorkommenden Verwendung
der Musketiere zur Führung des Feuergefechtes in selbstständigen Abtheilungen,
war das Gefecht in der geschlossenen Ordnung die vorherrschende Kampfweise,
wobei die früher übliche AufsteHung in Terzien (Gevierthaufen) durch die
sechsgliedrige Linienstellung ersetzt wurde s).
Als die gegen Ende des 17. Jahrhunderts bei den Regimentern im Stande
allgemein vorkommenden „Grenadiere”, welche hauptsächlich im AVerfen der
Handgranate geübt, später aber auch mit der neu eingeführten Bajonnettflinte
betheilt und zur Führung des Feuergefechtes ausgebildet wurden, weiterhin in
jedem Regimente in eigene Compagnien vereinigt wurden, bildete sich aus den-
selben allmählich eine Efite-Truppe heran, welche zu den schwierigsten Unter-
nehmungen, Einleitung von Angriffen, insbesondere bei Erstürmung fester
Plätze 4), oder später auch in grössere Körper zusammengezogen als Schlachten-
Reserve verwendet, ganz vorzügliche Dienste leistete.
b Dieser Vorgang wohl beim Fussvolk selten, mehr bei der Reiterei angewendet.
2) K. A. 1649, III. 27.
3) Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die viergliederige Aufstellung angenommen.
b Diese Compagnien wurden hiezu nicht einzeln verwendet, sondern zumeist eine
grössere Anzahl derselben unter einen höheren Commandanten gestellt ; später wurden
dieselben in Bataillone ä 1 — 6 Compagnien vereinigt. (Siehe II. Band, Grenadiere. i
- 32 —
Als sich in Oesterreich in den Kriegen gegen Preussen. in der Mitte des
18. Jahrhunderts, das Bedürfniss geltend machte, auch leichte Truppen,
vornehmlich für den Vorposten- und Partheigänger-Krieg in Verwendung treten
zu lassen, wurden tlieils einzelne Frei-Corps (auf Kosten eines Einzelnen oder
einer Provinz, Stadt u. s. w., nur auf Kriegsdauer angeworben i errichtet, theils
die Aufgebote der Militär-Grenze hiezu verwendet, wTelch’ letztere sich zwar
vorzüglich hiezu eigneten und ausgezeichnete Dienste leisteten, leider sich aber
auch vielfach durch ihre Disciplinlosigkeit bemerkbar machten.
Einzekie dieser Corps waren mit besseren Feuerwaffen ausgerüstet,
durch Anwerbung von hiezu geeigneten Individuen — Jägern. Wilderem — als
„Scharfschützen-Corps” organisiert; aus denselben entwickelte sich gegen Ende
des 18. Jahrhunderts die „Jäger-Tr u p p e”.
Diese Truppen bildeten mm im Gegensätze zu den Füsilieren und
Grenadieren, welche die schwere Infanterie repräsentierten, die
leichte Infanterie des Heeres.
Als später die bisher in irregulären Formationen aufgetretenen Grenz-
Truppen zur Erhöhung der Schlagfertigkeit, sowie aus disciplinären Gründen in
reguläre National-Grenz-Regimenter formiert wurden, bildeten die Uebrigen die
sogenannte ..Linien -Infanterie”1), während die Grenz-Regimenter wie bisher
dem leichten Dienst gewidmet blieben.
Schon in den Kriegen gegen Frankreich gegen Ende des 18. und zu
Beginn des 19. Jahrhunderts wurde durch die Massenheere der französischen
Republik die zerstreute Fechtart wieder zur Geltung gebracht, von Napoleon I.
weiter ausgebildet und derselben eine erhöhte Bedeutung verliehen.
In der neueren Zeit trat hiezu noch eine eminente technische Vervoll-
kommnung der Feuerwaffen, welche auch dazu beitrug, dem zerstreuten Ge-
fechte eine immer steigende Wichtigkeit zu verschaffen, so dass dasselbe that-
sächlich die allein mögliche Form des Lrfanterie-Gefechtes geworden ist. Die
schwere Infanterie, ursprünglich die Hauptmasse bildend und dazu bestimmt,
das geschlossene Gefecht zu führen und im Kampfe mit der blanken Waffe
die Entscheidung zu geben, konnte dieser aiisschhesslichen Bestimmung nicht
mehr erhalten bleiben, sie musste ebenso lernen, das zerstreute Gefecht zu
führen, wie dies früher das Monopol der leichten gewesen : diese letztere
konnte aber ebensowenig allein den grossen Anforderungen genügen, welche die
modernen Gefechte an die zerstreute Fechtart stellen.
So mussten denn beide Arten einander ähnlicher werden, je mehr die zu
lösenden Aufgaben gleichmässige wurden und je -weniger es anderseits möglich
wurde, die einzelnen Stadien eines Gefechtes durch verschiedene Truppen aus-
führen zu lassen.
Die Eigenschaften, die früher ganz besonders der leichten Infanterie
angehören sollten und in grosser Schiessfertigkeit, Gewandtheit in Benützung
des Terrains, Verständniss für die Anforderungen des zerstreuten Gefechtes
in jeder Art bestanden, müssen jetzt ein Gemeingut der gesammten Infanterie
sein, es gibt principiell nur noch eine gleiclimässig ausgebildete, ausgerüstete
und im Gefecht zu verwendende Infanterie-Truppe.
Die trotzdem in allen Armeen, so auch in Oesterreich noch bestehenden
Jäger, welche wie früher erwähnt, vorzugsweise die leichte Infanterie repräsen-
tierten und sich in allen Kriegen auch als eine Elite-Truppe bewährt hatten,
sind in der Ausrüstung und Bewaffnung der übrigen Infanterie gleichgehalten
und unterscheiden sich äusserlich nur durch eine von jener der Infanterie ver-
schiedene Adj ustierung.
Der früher berührte Unterschied zwischen Linien- und Grenz-Infanterie
in Oesterreich hat, mit Auflassung des Militär-Grenz-Institutes 1870—1873.
ebenfalls aufgehört und ist nunmehr nur die Benennung : ..Infanterie-
Regimen t” üblich.
J) Officiell wurde die Bezeichnung derselben als Linien-Infanterie-Begimenter erst
1798 normiert.
Organisation und Einrichtung der kaiserlichen Regimenter
zu Fuss (Infanterie-Regimenter).
1618—1649.
Ein kaiserliches Regiment zu Fuss, dazumal noch : ..Regiment deutscher
Knechte” genannt, bestand zu Beginn des 30jährigen Krieges aus 10, mitunter
auch nur aus 5 Fähnlein ä 300 Mama. Zum Stabe des Regiments gehörten der
Obrist, der Obristlieutenant, der Obristwachtmeister 1), der Caplan, der Regi-
ments-Quartiermeister, der Regiments-Schultheiss, der Profoss cum suis (mit
seinen Leuten)2).
Ein Fähnlein bestand aus : 1 Hauptmann, 1 Lieutenant, 1 Fähnrich,
1 Feldwebel. 2 Führern, 1 Musterschreiber, 1 Feldscher. 1 G-efreiten-Corporal,
12 Corporalen erster und zweiter Classe, 2(J Gefreiten, 2 Tambours oder Pfeifern
und circa 300 Knechten.
Der obenerwähnte Ausdruck : ,. deutsche (hochdeutsche) Knechte” wurde
in den ersten Jahren des 30jährigen Krieges nicht mehr ausschliesslich an-
gewendet ; neben diesem kam in den Bestallungs-Patenten häufig die Bezeich-
nung „auf ein Regiment zu Fuss ä 2000 (1500) Mann” 3) vor. Unter ersteren
verstand man nunmehr zumeist die in den kaiserlichen Erblanden und Süd-
Deutschland, unter letzteren die in Italien, am Nieder-Rhein. eventuell in Nieder -
Deutschland angeworbenen Regimenter, ohne dass jedoch durch irgend eine
Norm eine scharfe Abgrenzung dieser Begriffe präcisiert worden wäre.
Die zeitweilig in Ungarn aufgebrachten Regimenter wurden „Hayducken”
genannt, jedoch lautete bei diesen, sowie bei den „Croaten”, unter welchem
Namen man alle übrigen überhaupt in den heutigen Ländern der ungarischen
Krone Angeworbenen verstand, die Bestallmag immer nur auf eine gewisse
Anzahl, 500—1000, auch mehr Mann, weil bei diesen mehr irregulären For-
mationen die innere Organisation, sowie der Regiments-Verband weniger fest
gegliedert waren, auch deren Commandant nicht mit denselben Privilegien aus-
gestattet war, wie die anderen Obriste. Ena Gleiches gilt auch von den mit-
unter in Polen angeworbenen Regimentern, den „P o 1 a k e n” zu Fuss4).
In einem Ausweise über den Bestand des kaiserlichen Heeres pro 1635 s)
erscheinen die Regimenter kurzweg nach Nationalitäten als : „Regiment
deutscher, wallonischer, italienischer, spanischer Nation”, bezeichnet.
5) Damals noch zumeist Regiments-Wachtmeister genannt.
-) Hiezu gehörten einige Trabanten (Diener), der Stockmeister, die Steckenknechte
und die Nachrichter (Scharfrichter).
3) Patent für Ohrist Hannibal von Schaumburg vom 16. August 1619 (K. A. 1619,
VIII. 2) ; mitunter erschienen beide Ausdrücke angewendet : Patent für Obrist Max Liechten-
stein vom 15. Februar 1621 ..auf ein Regiment von 2000 Knechten zu Fuss”. (K. A„ Bestal-
lungen 1621, 1616.)
4) Irrigerweise wurde der Ausdruck Polaken hie und da auch für Croaten ange-
wendet, jedoch betraf dies zumeist nur solche zu Pferd.
s) K. A. 1635, II, 58.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
3
— 34 —
In den folgenden Jahren wurde jedoch wieder die froher übliche Unter-
scheidung in der Benennung angewendet, nur verschwand der Ausdruck ..deutsche
Knechte” aus den Bestallungen in der letzten Periode des 30jährigen Krieges
gänzlich ]) und wurden die Regimenter durchgehends nur noch als solche ..zu
Fuss” benannt.
Gegen Ende des mehrfach genannten Krieges wurde auch die Benennung
Fähnlein durch „Compagnie” ersetzt.
Die Zahl der in den einzelnen Feldzugs- Jahren aufgestellten oder vor-
handenen Regimenter war eine vielfach wechselnde und erreichte im Jahre
1687 mit 66 Regimentern die höchste Ziffer.
Nach dem westpliälischen Frieden erfolgte in den Jahren 1619—50 eine
grosse Armee-Reduction und Kaiser Ferdinand III. ordnete, wie bereits
erwähnt, an, dass nur 9 namentlich benannte Regimenter zu Fuss stehen
zu bleiben hatten.
Diese Fuss-Regimenter waren : de Mers (heute Prinz Georg von Sachsen
Nr. 11), Starhemberg (Erzherzog Carl Stephan Nr. 8). Baden 1651 abgedankt ).
Conti, Ranfft und Puchheimb (1660—61), Max Waldstein >1748 als O'Gilvy .
Traun und de Souches (beide 1809 als Nr. 13, beziehungsweise Nr. 50 aufgelöst .
Die Hauptwaffen des Fussvolkes waren bisher die Pike, eine circa
6 m lange Lanze, dann die M u sket e.
In Folge der erhöhten Bedeutung, welche dem Feuergefechte in dieser
Periode schon beigelegt wur de, erlangte letztere allmählich das Uebergewicht -).
Die seit 1624 im Gebrauche stehende Muskete war circa 160 cm lang,
hatte ein Luntenschloss und musste ihrer Dimensionen wegen beim Gebrauche
auf eine Gabel gestellt werden. (Tragweite an 300 Schritte.)
Die Officiere waren mit einem Degen (welchen übrigens auch die Mann-
schaft trug), dann zumeist mit einer Partisane, damals noch vorwiegend
Hellebarde genannt, bewaffnet ; es war dies eine circa 2 m lange Lanze
mit einer eisernen Spitze (Klinge).
Als Schutzwaffen wurden Brustharnische, Armschienen, theilweise auch
Schienen zur Deckung des Unterleibes getragen, hiezu kam noch bei den
Pikenieren die Pickelhaube (Buckelhaube)* 2 3).
Das charakteristische Abzeichen cler Officiere war die von Waldstein
eingeführte Feld bin de von rother Farbe.
Jede Compagnie besass eine ziemlich grosse, meist mit Inschriften ver-
sehene Fahne4).
1650—1705.
In den ersten Jahren der Regierung Kaiser Leopold I.. beziehungs-
weise zur Zeit, als FM. Graf Montecuccoli einen wesentlichen Einfluss
auf die Entwicklung des Heerwesens nahm, waren die Regimenter, deren
Compagnie-Zahl zumeist 10 betrug, im Gesammtstande schwächer gehalten als
früher (nur noch circa 2000 Mann).
In Folge der vielen Kriege, welche in die Regierungs-Periode des ge-
nannten Kaisers fallen, war che Zahl der Regimenter eine vielfach wech-
selnde 5) ; es fanden zahlreiche Neu- Aufstellungen von Regimentern statt,
denen nach jedem Friedensschlüsse bedeutende Armee-Reductionen folgten.
p Für den einzelnen Mann, oder kleinere Unter- Abtheilungen jedoch, wurde dieser
Ausdruck aucli später noch, bis gegen Beginn des zweiten Türkenkrieges, circa löse, an-
gewendet, so wiederholt von ..deutschen Knechten’’ als Besatzung in dieser oder jener
ungarischen Festung gesprochen.
2) Das Verhältniss der Waffen in einem circa SCO Mann starken Fähnlein (Compagnie •
war beiläufig folgendes : 120 Pikeniere, 160 Musketiere. 20 mit Hellebarden Bewaffnete. Die
Musketiere bildeten die beiden Flügel-, die Pikeniere den stärkeren Mittel-Zug .
3) Die Musketiere trugen zumeist einen runden, heim Officier mit Federn gezierten
Hut, auch die Officiere der Pikeniere vorwiegend den Hut.
4) Bei dem Mangel jeder officiellen Vorschrift oder authentischen Darstellung über
die Bekleidung des Soldaten in dieser Periode, müssen alle Angaben in dieser Richtung
nur als traditionelle Ueberlieferungen betrachtet werden, welche vielleicht für einzelne
Abtheilungen Giltigkeit gehabt hatten, keineswegs aber ein verlässliches Bild der damaligen
Bekleidung bieten können, und wird daher von der Anführung solcher Daten abgesehen.
5) Eine genaue Uebersicht des Bestandes an Infanterie-Regimentern in den ver-
schiedenen Perioden enthält die nachstehende Tabelle I.
Beilage I.
Uebersioht der Zahl der kaiserlichen liogimontcr zu Fuss (Infanterie-Kegimenter) in den verschiedenen Perioden.
I. Poriodu: Vom westphiUisclien Frieden (Annoe-Rednction nach denwelben)') bis /um Tode Kaiser Leopold I., 1<05.
III. Periode: Von 1790 bis 1897.
Jahr ; 1791
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Orirliiehtt' dar k.
Beilage II.
[Je b ersieht
über die Standes -Verhältnisse eines kaiserlichen Infanterie-Regiments (Regiments zu Fuss) in den wichtigsten Perioden.
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1005 — 1701
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im Frieden
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200
100
12
■24011
2900
2000 '
1712-1740
im Frieden
im Kriege
3
4
2
3
17
22
120
140
140
100
11
2010
'S,
Die 171314 Übernommenen «panischen, italienischen und niederländischen Regimenter waren nur 1500 Mann stark (10 Compagnien >.
Die Aufstellung der 4 Bataillone 1727—1731, dann 1734 — 1730. sowie 1737—1739 nicht bei allen Regimentern dnrehge führt.
1740-I74S
im Frieden
im Kriege
3
2
3
17
120
140
160
100
22
2010
2300
2550
Die 1741 aufgos teilten sechs ungarischen Regimenter waren in vier Hatnilloue formiert, die Gronndier-Cotnpngnien bei denselben erst 1747 aufgestellt.
1748-1750
im Kriege
4
2
4
18
130
-
130
100
30
2408
2408
l?öG — 17G3
im Frieden
.... Kriege
2
3
2
3
18
20
136
130
100
36
38
2408
2693
240s
2093
♦ Diese.« Rataillon wird Garnisons-Bataillon genannt.
1 703-1764
4
2
4
18
116
130
110
130
100
30
39
2080
•24( is
2080
2408
17tt5— 17«!»
un Frieden
im Kriege
3
2
3
18
20
116
13«)
110
130
loo
36
38
•20so
2693
2080
2693
* Dieses Bataillon wird Garnisons-Bataillon genannt.
1769-1771)
im Fl ieden
2
3
1
2
3
18
20
113
153
113
153
113
115
37
39
2070
3013
2070
8013
Wenn nur die Compagnien auf den Kriegs-Stand gesetzt wurden, ohne Augmontiorung de.« 3. Bataillons, betnig der Krieg* -Stand nur 2707 Mann
177» -1792
im Frieden
3
1
2
3
18
20
ISO
232
180
232
113
115
44
8176
4470
3176
4470
Die wallonischen und italienischen Regimenter verblieben auf dom früheren Stand.
1792 -179H
un Frieden
im Kriege
3
I)
•
2
3(4)
22t 24)
Der Stand der betreffenden Ahthcihingon wnr in dieser Periode ein mehrfach wechselnder
1798-1801
im Frieden
3
2
3
20
142
175
142
173
142
175
32
44
2S7S
3550
2878
3550
lliozu im Kriege ein Ahrichtnngs-Dopöt mit 130 Köpfen.
1802-1805
im Frieden
3
3
i
2
3
4
20
24
167
192
233
207
212
212
142
143
40
53
3348
4838
4008
5198
Im Kriegs-Stand sind 97 Mann zur Bedienung der Regiments-Geschütze eingerechnet.
1805—1806
4
6
4*
5
6
20
24
120
201
21 5
129
201
•2P2
129
201
40
51
2884
4103
2884
4103
Die vier Grenadier-Compagnien bildeten ein eigenes Bataillon.
1807- 1801)
un Frieden
3
1
2
3
18
20
186
198
206
219
136
145
70
75
3318
4053
3638
4101
Artillerie-Bedienung (97 Manu) wird nunmehr übercomplet geführt.
1809-181«
im Frieden
3
2*
i*
2
3
6(8)
20
30(22
186
218
446208
206
238
136
145
75
3318
5170
3038
5063
* Die Landwehr-Bataillone seit 1813 hei den doutsch-erblftiidisclien und gitliziHchen, die Reserve-Division hei den ungarischen Regimentern.
1816-1831
un Frieden
3
3' 4
i
•
•
2
3
4(5)
20
24
120
218
178
186
•238
180
174
1 73
75
2013
5054
3093
5050
* Die heidi' u Liuidwelir-Batuillone stehen ganz auf dem Cadro-Fusso.
1831-1618
un Kriege
2(3
8
1
1
2
•
i
2
4
5
3(")'"n
200
198
178
71
| 7btt
5650
435(3
Das 1 Landwehr-Bataillon .u tiviert, mit 0 Compagnien, von 18)14 an nur vier Compagnien. Der Friedens-Stand war ein wiederholt w.vli—h.d.-r variiert.'
zwischen 80—100 Mann. Bei den ungarischen Regimentern das 3. Bataillon auch fni Frieden mit sechs Compagnien.
Im Feldzüge 1848 49 wurde bei den dcutsch-erhliUnliscben Regimcntoni noch ciu 4 Feld-, das sogenannte „Reservo-Bataillou” nufge-tcllt
1852-1855
iin Frieden
4
l
4
Hut
5
6
2.3
32
|220
140
äS,
220
*
i
Die vier Grenadier-Compagnien sind im Frieden nl« rechte Fliigel-Coiiipnguieti eines jeden Bataillons eingotlicilt und bilden nn Krieg« ein eigenes
Bataillon, wogegen die Flügel-Compagnieu neu nufgostellt worden.
1855—1857
im Frieden
4
4
Bn«.
4
5
24
28
129
220
m
129
220
Grenadiere wie früher. Da« 4. Butnilloii üboniinunt die Obliegenheiten des aufgelösten Depot-Bataillon*.
1867-1859
:::: K±r
4
i
4
i Hut i
6
24
32
129
221
09
ISS*
129
121
i 94
100
2830
0886
Im Frieden haben die Compagnien de* 4 Bataillons einen Stand von 69, un Kriege den gleichen, wiu jene der drei ersten Bataillons.
Der ausgewiesene Krieg- Stand von 133 Mann bezieht sich nur auf dm Compagnien de« Depöt-BaUillons.
1860-1861
un Fneden
i 3
i
3
18
20
Sil
193
09
198
88
134
1570
4092
1861—1866
1867-1869
im Frioden
im Knegi'
im Frieden
un Kriege
4
4
l
4
6
24
26
168
108
•>)«
105
228
160
93
218
0146
Der Friedeiis-Stnnd fallweise wechselnd
Die Compagnien des 4 Bataillons haben im Frieden einen geringen Stand; das Depöt-Bataillon ist gnnz nuf dem CadreFu--
Der Krmgsstand wurde später uui 00 Blessmrtontritger vermehrt.
I869-INS2
5
k 5 C
5
20
95
ji
111
Die drei ersten Feld-Bataillone bilden das Feld- Regiment, das 4 uml 5 Bataillon du« Reserve-Commando (sind keine Beserve-Hatailloimi
Der Friedens-Stand, insbesoiidoro beim Reserve-Commando wurde wiederholt geändert. Das Ergiuizungs-Hataillon im Frieden ganz en cadre.
1882—1890
4
A4C.
4
5
10
20
86
236
100
211
1 195
4914
Ausser dom nonnaltrii Friedens-Stand war auch ein „erhöhter" mit 131 Mann per Compagnie normiert, welchen jene Bataillone annnlimen, die im Ocoupation«-
gebiete stunden; in diesem Falle nahmen die Compagnien der anderen Bataillone den ..verminderten" Frieden <-Si and mit 91 Mann nn.
1890-1895
1895
im Kriege
im Frieden
4
4
4
1
1*
4
5
4
10
20
16
86131
230
97 133
233(273
106
212
112
, 1495(1676)
4981(5002;
1077(1821)
* Ersatz-Bataillon im Frieden en cadre. Die in Klammern gesetzten Zahlen hetroffun die Vormohrung, wenn im Frieden ein Bataillon nuf dem erhöhten
Stand, iin Kriege das Ersatz- Bataillon sich nuf dem Maximal. Stando befindet.
* Der Kriegs-Stand wird nunmehr fallweise durch die Mobilisierungs-Instruotion festgesetzt.
- 35 —
Während z. B. die Zahl derselben beim Regierangs -Antritte Kaiser
Leopold I., beziehungsweise bei Beginn des polnischen Auxiliarkrieges (1657)
schon wieder 17 betrug, bis 1659 auf 35 erhöht wurde, verblieben nach
dem Frieden von Oliva 1660 nur 10 „auf dem Fusse”. In dem Feldzuge in
Ungarn 1661 standen deren 20, welche nach dem Frieden von Vasvar wieder
auf 12 herabgesetzt wurden ; 1679 bestanden deren 21 und verblieben nach
dem Frieden von Nymwegen nur 11 „auf dem Fusse” *).
Theils vor Beginn, theils im Laufe des von 1682 — 1698 währenden
Krieges gegen die Türken fand durch zahlreiche Neu-Errichtungen (Ueber-
nahme von Regimentern in kaiserlichen Dienst, theils ganz, theils als Mieth-
Regimenter) eine bedeutende Vermehrung der Zahl der Regimenter statt.
Unter diesen befanden sich auch drei Hayducken-Regimenter zu Fuss, welche
Benennung nunmehr alleinig für die in den Ländern der heutigen ungarischen
Krone angeworben en üblich wurde* 2).
Im Jahre 1698 betrug die Zahl der Regimenter 373), von welchen jedoch
bis 1700 wieder 8 aufgelöst wurden, so dass das kaiserliche Heer zu Beginn
des spanischen Erbfolgektieges 29 Regimenter zu Fuss zählte4).
Nachdem noch in den ersten Jahren des genannten Krieges einige
weitere Neu-Errichtungen, beziehungsweise Uebernahme von Regimentern
in kaiserlichen Dienst stattgefunden hatten5), worunter sich auch 3 Hayducken-
Regimenter befanden, von welchen eines (Babocsay) das älteste der noch be-
stehenden ungarischen Regimenter, gegenwärtig von Probszt Nr. 51 ist6), zählte
die kaiserliche Armee 1705 beim Tode des Kaisers Leopold I. 3S Regimenter
zu Fuss.
In tactischer Hinsicht wurden in dieser Periode (1650 — 1705) fünf oder
mehr Compagnien in einen Körper: „das Bataillon” vereinigt, doch traten
die 2 Bataillone eines Regiments vielfach nicht vereint, sondern auf ver-
schiedenen Krieg-Schauplätzen, oder wenigstens nicht in ein und derselben
Armee-Gruppe verwendet auf.
Vorübergehend fand wiederholt eine Vermehrung der Zahl der Com-
pagnien auf 12 oder 16 statt, welche Massregel nicht immer für alle Regimenter
angeordnet wurde7).
Die Stärke einer Compagnie war grundsätzlich mit 201, jene des Regi-
ments daher, den Stab nicht eingerechnet, mit 2010 Mann normiert8).
Von 1695 an hatten alle Regimenter zu Fuss in 12 Compagnien ä 150 Mann
zu bestehen und 3 Bataillone ä 1 Compagnien zu formieren9).
Beim Stabe eines Regiments wurden in dieser Periode die Chargen des
Regiments-Secretärs, des Proviantmeisters, des Wachtmeister-Lieutenants oder
Adjutanten, dann jene des Wagenmeisters, neu creiert; bei einzelnen Regimentern
J) Darunter ausser den bereits 1649 — 1650 genannten, von noch gegenwärtig be-
stehenden, die Regimenter Spieckh (Freiherr von Reinländer Nr. 24), Serenyi (Freiherr von
Püreker Nr. 25) und Sparr (Alt-Starheraberg Nr. 54).
2) Es waren dies die Regimenter Niklas Pälffy, Molnär und Praschinsky, welche
jedoch theils noch vor, theils nach dem Carlowitzer Frieden aufgelöst wurden.
3) Ein von Chur-Sachsen, dann ein von Chur-Pfalz als Mieth-Regiment in kaiserliche
Dienste übernommenes Regiment nicht eingerechnet, ebenso das Schweizer-Regiment Bürkly
(alle diese 1700 rückgestellt).
ä) Aus dieser letzten Periode (1681 — 1698) stammen nachfolgende gegenwärtig be-
stehende Regimenter, und zwar wurden errichtet im Jahre 1681 von Müde Nr. 17 und
Heinrich Prinz von Preussen Nr. 20 (ersteres wohl 1674 aufgestellt, aber 1679 reformiert und
jetzt neu aufgerichtet); 1682 Erzherzog Leopold Salvator Nr. 18, Leopold H., König der
Belgier Nr. 27, Freiherr von Beck Nr. 47, Erzherzog Rainer Nr. 59; 1683 Freiherr von Sterneck
Nr. 35, Reichsgraf Browne Nr. 36; 1684 Graf Daun Nr. 56; 1685 Ernst August Herzog von
Cumberland, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg ; 1689 Sachsen-Coburg-Saalfeld Nr. 57 ;
1691 Graf Khevenhliller Nr. 7 ; 1696 Hoch- und Deutschmeister Nr. 4, endlich 1698 Humbert I..
König von Italien Nr. 28.
5) Unter diesen die gegenwärtigen Regimenter Adolf Grossherzog von Luxemburg.
Herzog zu Nassau und Erzherzog Eugen Nr. 41 (beide 1701), von Koväcs Nr. 12 (1702 aus
wolfenbüttelschen Diensten übernommen), dann das Warasdiner Regiment Freiherr von
Giesl Nr. 16 (1703 aufgestellt).
6) Die beiden anderen 1708 mit diesem verschmolzen.
7) Bei einer 1674 angeordneten derartigen Vermehrung wurden aus je fünf, acht Com-
pagnien formiert.
s) Doch fanden auch Ausnahmen von dieser Regel statt, so wurde z. B. das Regiment
Oettingen (jetzt Grat) Khevenhliller Nr. 7) nur mit einem Stande von 1500 Mann aufgestellt.
s) Eine genaue Üebersiclit der in den verschiedenen Perioden systemisierten Zahl der
Bataülone und Compagnien, sowie der Standes-Verhältnisse derselben im Frieden, "wie im
Kriege, enthält die angesohlossene Beilage II.
3*
— Be-
kommen auch schon Regiments-Tambours vor, bei den Compagnien wurden die
Fouriere systemisiert, auch erscheinen 2—4 ..Fourierschützen” zur Bedienung
des Hauptmannes ausgewiesen.
Der Regiments-Quartiermeister, Auditor, Caplan, Secretär, 'Wachtmeister-
Lieutenant, der Proviantmeister und der "Wagenmeister, endlich der Profoss
bildeten die sogenannten ., Personen der Stabsämter”, bei den Compagnien
der Hauptmann, Lieutenant, Fähnrich, Feldwebel, Fourier, Feldscher und
Musterschreiber die „Prima-plana” 1).
Als zu Beginn des spanischen Erbfolgekrieges die in jedem Regimente
vorhandenen Grenadiere2) (8 Mann pro Compagnie) in eigene Compagnien
vereinigt wurden, unterschied man in einem Regimente zu Fuss nach der
Bewaffnung „Musketier-” oder nunmehr allgemein „Füsilier-Compagnien”
genannt und „Grenadier-Compagnien”.
Zu demselben Zeitpuncte wurde bei jedem Regimente ein 4. Bataillon3)
aufgestellt und ein Regiment hatte sohin aus 16 Füsilier- und 1 Grenadier-Com-
pagnie zu bestehen.
Der Stand eines Regiments war mit 2400 Mann, jener einer Füsilier-
Compagnie mit 150, einer Grenadier-Compagnie mit 100 Mann4 5) normiert.
In administrativer Hinsicht wurden die Compagnien nunmehr in
„Stabs-” und „ordinäre” (ordinari-)Compagnien unterschieden.
Unter ersteren verstand man jene, deren Eigenthümer (Empfänger be-
stimmter Bezüge) die Stabs-Officiere, der Obrist-Inhaber, Obristlieutenant und
Obristwachtmeister waren und welche, da die Genannten das Commando der-
selben nicht unmittelbar führten, von den Lieutenants, die in dieser Eigen-
schaft „Capitain-Lieutenants”6 *) hiessen, commandiert wurden.
Die übrigen von ihren Hauptleuten befehligten, waren die „ordinären”
und wurden nach den Hauptleuten benannt. Die Compagnie des Inhabers,
welche als die erste des Regiments galt, wurde auch „Leib -Compa gnie”
genannt, das Bataillon, in welchem sie stand: ..Leib-Bataillon”6 .
Als in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Charge des
„Obrist-Regiments-Commandanten” neu creiert wurde und auch dieser
in die Bezüge einer Compagnie trat, gab es nunmehr 4 solcher Stabs-Com-
pagnien, welche ausser der Leib-Compagnie als Obrist-, Obristlieuten ant-
und Obristwachtmeister-Compagnie benannt wurden.
Der Obristwachtmeister commandierte, wenn das Regiment nur in
3 Bataillone formiert war, das Leib-Bataillon.
Zur Regelung des inneren Dienstbetriebes war eine Compagnie in
..6 Corporalschaften” ’), jede dieser wieder in „3 Cameradschaften” abgetheilt,
von welchen je 2 einem Gefreiten, die dritte einem erfahrenen Soldaten unter-
geordnet war8).
In der Bewaffnung trat unter Montecuc coli eine Aenderung ein.
indem er die Zahl der Pikeniere bedeutend verringerte9) und eine verbesserte
Muskete einführte. Abgesehen davon, dass zuerst die Dimensionen der Muskete
i) Siehe auch den Abschnitt: Chargen und ihre Obliegenheiten. Per Name ..Prima-
plana” kommt von dem „ersten Blatte” der Musterliste, auf welchem diese Chargen bei
jeder Abtheilung verzeichnet standen.
*) Seit circa 1670 im kaiserlichen Heere normiert.
s\ xn Folge der grossen Verluste im Laufe dieses Krieges erscheinen jedoch die
meisten Regimenter unter Beibehaltung der Zahl der Compagnien in 3. ja selbst nur 2 Ba-
taülone formiert. . , , „... . , . . T .
t\ Bei den Grenadier-Compagnien war statt des Fähnrichs ein zweiter Lieutenant
(TJnterlieutenant) im Stande ; die Compagnien der Haydueken-Regimenter waren zumeist
•>00 Mann stark, das Regiment, aber nur in 10 Compagnien gegliedert.
5) Die Charge des Capitain-Lieutenants, als eine Zwischenstute zwischen dem Hanpt-
mann und dem Lieutenant erst 1748 creiert.
6) Doch kommt dieser Ausdruck iu den Acten selten vor. olneiell gilt derselbe erst
von 1769 an. , , , , , „ ,
n Nach der Anzahl der damals vorhandenen Corporale.
s) Die Untertheilung einer Compagnie in Züge erfolgte erst_ durch das Reglement
vom Jahre 1807 ■ in täctischer Hinsicht 'kommt dieser Ausdruck, jedoch als eine Unter-
Abtheilung des Bataillons schon gegen Ende des 17. Jahrhunderts : vor.
o\ 48 Pikeniere, SS Musketiere und 8 mit Rundtartsclien runden bebildern) Rewafinete.
in einer circa 150—160 Mann starken Compagnie. (K. A.? F. A. 1658. TI. 79.)
37 —
alten Systems, insbesondere jene des Schaftes bedeutend verringert wurden,
wodurch die Gabel entbehrlich geworden war1), wurde auch eine nach einem
neuen Modell construierte Muskete, die sogenannte Flintenmuskete, in
Gebrauch gesetzt.
("Biese Muskete war, um den Mängeln des Luntenschlosses2) abzuhelfen,
mit einem Feuerstein-(Schwefelkies-)Schlosse versehen, welches jedoch einen
zweiten Hahn hatte, in den die Lunte passte, so dass die Muskete nach Be-
lieben mit der letzteren, oder mit dem Steinschloss abgefeuert werden konnte.
Jedoch schon in den ersten Jahren des Krieges gegen die Türken wurden
einzelne Theile des kaiserlichen Heeres mit einem neuen Feuergewehr, der
B aj onn ettflinte mit Feuerstein- oder Batterieschloss betheilt, welche gegen
Ende des 17. Jahrhunderts als einzige Bewaffnung für die Fuss-Truppen
vorgeschrieben wurde und nicht nur die Muskete verdrängte, sondern auch
die gänzliche Abschaffung der Pike zur Folge hatte3).
Bie Bajonnettflinte war in allen ihren Bimensionen, sowie dem Caliber
kleiner, also handsamer als die Muskete und wurde vom Füsilier auf der
linken Achsel geschultert getragen. Bas bei seiner ersten Einführung mit
einem hölzernen Stiele in die Mündung gesteckte Bajonnett wurde nunmehr
mit der Bille gepflanzt4).
Ber Ladstock war von Holz, mit eisernem Setzer, Papierpatronen bereits
eingeführt.
Als Hauptwaffe der in diesem Zeiträume errichteten Grenadiere diente
noch die Handgranate.
In Bezug auf die Bekleidung wurde unter Kaiser Leopold gegen Ende
des 17. Jahrhunderts insoweit eine Gleichheit wenigstens innerhalb der
Regimenter angebahnt, als angeordnet wurde, dass, um die einzelnen Regi-
menter voneinander zu unterscheiden, an den Röcken, welche möglichst
lang und breit sein sollten und die Stelle des heutigen Mantels vertraten5 6),
Aufschläge anzubringen seien. Bie Wahl der Farbe derselben war dem Be-
lieben des Inhabers überlassen.
Bie meisten Regimenter trugen nunmehr Röcke aus perlgrauem (natur-
färbigem) Tuche, woraus nach und nach das traditionelle Weiss des kaiser-
lichen Heeres sich entwickelte0).
1705 — 1740.
Was die Zahl der Regimenter in der Eugenischen Periode, beziehungs-
weise nach dem 1705 erfolgten Tode Kaiser Leopold I. betrifft, welcher
davon 38 hinterlassen hatte (gegen 17 welche er übernommen), so ergaben
sich in derselben bis zum Schlüsse des spanischen Erbfolgekrieges nur un-
bedeutende Veränderungen 7).
Im Jahre 1711 wurde bei jedem Regimente eine zweite Grenadier-
Compagnie formiert, dagegen die Zahl der Füsilier-Compagnien um eine ver-
ringert und hatten dieselben nunmehr 3 Bataillone ä 5 Compagnien zu bilden.
J) Der Verschluss des Rohres und die Verbindung mit dem Schafte bereits durch
die Sehwanzscliraube hergestellt.
2) Schwierigkeit, die Lunte bei feuchtem Wetter brennend zu erhalten, leichte .Ent-
deckbarkeit der Truppe bei nächtlichen Unternehmungen u. s. w.
3) In dieser Zeit kommen nunmehr die Schweinsfedern (spanischen Reiter, K. A., H. K.
R. 1687, Prot. Fol. 290) in Gebrauch. Doch erhielt sich die Pike vereinzelt noch bis zu Beginn
des spanischen Erbfolgekrieges. Gleichzeitig verschwanden nunmehr auch alle anderen
noch getragenen Schutzwaffen.
*) Das Bajonnett ersetzte nun hei den Unterofficieren und der Mannschaft den Degen.
5) Unter demselben trug der Mann eine dem „Aermelleibel” unserer Zeit ähnliche
Weste mit Aermeln, ,,das Camisol”.
6) 1708 wurden für alle Regimenter perlgraue Röcke vorgeschrieben, doch kommen
noch durch eine Reihe von .Jahren, insbesondere bei Regimentern, welche von deutschen
Reichsfürsten aufgestellt worden waren (wie Bayreuth, jetzt Erzherzog Eugen Nr. 11 u. A.),
blaue Röcke vor. 1748 wurde die weisse Farbe ausdrücklich für alle Regimenter, inclusive
der ungarischen, welche bisher auch zumeist nach nationaler Art blaue Röcke (Dolmans)
trugen, festgesetzt.
’) An noch bestehenden Regimentern wurden in dieser Zeit errichtet : Plischau,
jetzt Graf Lacy Nr. 22 und Bevern, jetzt Freiherr von London Nr. 29; drei für den Dienst
in Spanien aus Abtheilungen alter Regimenter formierte Regimenter wurden seither wieder
aufgelöst.
— 33 —
Nach dem Frieden von Rastatt (1713) hatte Kaiser Carl VI., 5 theils
spanische, theils italienische (mailändische und neapolitanische; Regimenter
aus spanisch-habsburgischen in kaiserliche Dienste übernommen, ebenso 8
niederländische National-Regimenter und eines auf Sardinien.
Eine weitere Vermehrung der Regimenter fand anlässlich des Krieges
gegen die Türken 1716— 1718 *) statt, wo 10 Regimenter theils neu errichtet,
theils auf eine gewisse Anzahl von Jahren aus fremden in kaiserliche Dienste
übernommen wurden2).
Am Schlüsse dieses Krieges betrug demnach die Zahl der Regimenter
zu Fuss (die niederländischen National-Regimenter, sowie das sardinische.
nunmehr Marine-Regiment für Neapel, nicht eingerechnet) : 49 deutsche und
1 Hayducken -Regiment3), dann 2 spanische, 1 mailändisches, zwei neapoli-
tanische National-Regimenter 4).
Vom Jahre 1718 an erscheint in den Bestallungen über Aufstellung oder
Verleihung erledigter Regimenter der Ausdruck „Inf anterie - R egiment”
statt des bisher üblichen : ,, Regiment zu Fuss”, allgemein angewendet: doch
wurde die letztere Benennung noch bis zum Beginn des österreichischen
Erbfolgekrieges in allen Standes- und sonstigen Acten gebraucht und verschwand
erst mit diesem Zeitpuncte gänzlich.
Nach Beendigung des sich an den obenerwähnten Türkenkrieg an-
schliessenden Krieges auf Sicilien fand in den Jahren 1720/21 eine theilweise
Armee-Reduction statt, von welcher 5 Infanterie-Regimenter betroffen wurden.
Gleichfalls 1721 erfolgte die Reorganisation der spanisch-italienischen
National-Regimenter, indem eines (Luccini) ganz aufgelöst, aus je zwei der
übrigen ein neues Regiment auf deutschem Fusse formiert wurde, welche
weiterhin als italienische galten und ihre Ergänzung vorwiegend aus dem
Mailändisclien erhielten6).
Ebenso wurden 1725 die 7 niederländischen National-Regimenter re-
organisiert6) und aus denselben 3 Regimenter auf deutschem Fusse formiert,
welche ihre ständige Ergänzung auch fernerhin aus den Niederlanden erhielten
und „"Wallonen-Regim enter” genannt wurden7).
Nach Nationalitäten unterschied man nuumehr : Deutsche-. Hayducken-
und AVallonen-Regimenter 8).
1727 wurde infolge drohender politischer Verwicklungen bei dem
grössten Theile der Infanterie-Regimenter ein 4. Bataillon, die sogenannten
..Auctions-Compagnien” aufgestellt, welche jedoch 1731 wieder aufgelöst,
beziehungsweise zur Deckung der Standes-Abgänge bei anderen Regimentern,
an solche abgegeben wurden.
Zu Beginn des von 1733 — 1735 währenden polnischen Erbfolgekrieges
wurden wieder 9 Regimenter neu aufgestellt, 13 (darunter drei Schweizer-
Regimenter') von fremden Souverainen in kaiserlichen Sold übernommen, die
letzteren aber, sowie 4 der neu aufgestellten, nach Beendigung des Krieges
wieder aufgelöst, beziehungsweise rückgestellt °).
J) Theilweise als Vorbereitung zu demselben schon 1715.
7) Von diesen Regimentern bestehen noch: Alt-Lothringen, jetzt Kaiser Franz Joseph
Nr. 1; Jung-Lothringen. jetzt Erzherzog Carl Nr. 3; J ung-Wür tte mb erg. jetzt Oskar II..
König von Schweden und Norwegen Nr. 10; Anspach, jetzt Michael, Grossfiirst von Russ-
land Nr. 26 und Baden-Durlack, jetzt Freiherr von Hess Nr. 19.
3) Unter Ersteren die 1720 riiekgest eilten Regimenter Alt-Württemberg und Max Hessen.
4) Die seit 1701 in kaiserlichem Solde gestandenen 2 Schweizer-Regimenter wurden
schon Ende 1717 abgedankt.
5) Von den hiedurch gebildeten zwei Regimentern wurde das Eine. Marulli, 1751, das
Andere 1795 als Schmidtfeld Nr. IS aufgelöst,
6) Das 8. (Devenitz) war schon 1711 aufgelöst worden.
T) Es waren dies: Los Bios, jetzt Graf Clerfayt Nr. 9: Prie, jetzt Graf Schulenburg
Nr. 30 und de Ligne. 1809 als Württemberg Nr. 38 aufgelöst.
s) Die italienischen wurden zu den deutschen gerechnet, da sie in allen Staades-
Verhältnissen den letzteren gleichgehalten waren, während für die Wallonen-Regünenter
hie und da Ausnahms-Bestimmungen galten.
9) Aus dieser Periode stammen die Regimenter Ernst Ludwig. Grossherzog von Hessen
Nr. 11. Erzherzog Franz Ferdinand Nr. 19. Graf Abensperg-Traun Nr. 21. Wilhelm I.. deutscher
Kaiser und König von Preussen Nr. 31 und Freiherr von Handel Nr. 10.
— 39 -
Der Krieg gegen die Türken 1737/39 brachte mit Ausnahme der 1737
erfolgten Uebernahme des Leib-Regiments des Herzogs von Lothringen x) keine
Veränderung in der Zahl der kaiserlichen Infanterie-Regimenter, so dass bei
dem Tode Kaiser Carl VI., 1710, davon 52 bestanden.
Was die innere Organisation eines Regiments in dieser Periode an-
belangt, so ergaben sich in derselben nur unwesentliche Veränderungen.
Die Formation in 15 Füsilier- und 2 Grenadier - Compagnien wurde
aufrecht erhalten, ebenso der Normal-Stand eines Regiments mit 230) Mann.
Beim Stabe des Regiments wurde die bereits Seite 36 erwähnte
Charge des Obrist-Regiments-Commandanten, dann jene des Regiments-Feld-
schers (Chirurgen) neu creiert, dagegen jene des AVagenmeisters* 2) und Secretärs
ab ge sch afft.
Bei den Compagnien entfiel der Musterschreiber ganz, die Compagnie-
Feldschere wurden als Gehilfen des Regiments-Feldschers zum Stabe trans-
feriert.
Hauptwaffe war, wie erwähnt, nunmehr die Bajonnettflinte; für den Unter-
ofticier seit der Abschaffung der Pike das „Kurzgewehr”, eine kürzere und
leichtere Gattung desselben; die „Partisane” und der Degen für den Officier.
Grenadier-Officiere, sowie jene der ungarischen Regimenter3) waren mit
einem Säbel und der Bajonnettflinte bewaffnet.
Die an den Partisanen der Füsilier-Ofäciere angebrachten, verschieden-
artig ausgestatteten Quasten (Troddeln) bildeten, sowie die Beschaffenheit
des von allen Officieren und Unterofneieren nunmehr getragenen Stockes
die charakteristischen Unterscheidungszeichen der verschiedenen Chargengrade.
Die Feldbinde galt wie bisher als allgemeines Feld-(Dienstes-)Abzeichen,
jedoch nicht mehr roth, sondern von schwarzgelber Seide (schwarz mit Gold).
In der Bekleidung herrschte noch immer, abgesehen von der seit 1708
für alle Regimenter vorgeschriebenen perlgrauen (weissenj Farbe für die
Röcke eine grosse Ungleichheit.
Wahl der Farbe der Aufschläge, Camisole, Bavaroisen (Brust-Reverse)
und diverse andere Bestimmungen blieben noch dem Belieben des Inhabers
überlassen ; doch bestanden wenigstens schon Vorschriften, mit was für Monturs-
und Ausrüstungsstücken der Mann betheilt sein musste4) ; ebenso enthielt das 1728
publicierte, von Feldmarscliall-Lieutenant Regal seinerzeit für sein Regiment
(heute Graf Browne Nr. 36) herausgegebene Reglement eine Reihe von Be-
stimmungen über die Form und Beschaffenheit der einzelnen Adjustierungs-
und Airsrüstungsstücke.
Die in diesem Reglement enthaltenen Grundsätze wurden auch von den
meisten übrigen Regimentern angenommen, ohne dass jedoch irgend eine
Verordnung dieselben zur bindenden Vorschrift erhoben hätte.
Zu den. im Sinne der früher erwähnten Verordnung5) normierten Be-
kleidungs- und Ausrüstungsstücken des Mannes gehörten :
1. Der Hut, nunmehr die dreieckig aufgestülpte Form annehmend (beim
Officier mit Borten verziert).
2. Der die Stelle des Mantels vertretende Rock von dauerhaftem gutem
Tuch, durchaus gefüttert, so weit „dass der Mann das Gewehr damit bedecken
könne”.
3. Ein Camisol von beliebiger Farbe.
4. Ein Paar Hosen von gutem Tuche (meist weiss).
5. Ein Paar starke, gute Socken.
6. Ein gutes Paar Schuhe von Juchten.
7. Zwei Hemden.
*) 1739 aufgelöst; aucli standen zwei württembergisclie Regimenter wieder vorüber-
gehend im kaiserlichen Dienste.
2) Im Kriegsfälle wurden solche wieder normiert.
3) Die Bezeichnung Hayducken-Regimenter wurde durch obengenannte ersetzt.
4) Solche waren zumeist in den Capitulationen über Aufstellung eines oder des
anderen Regiments enthalten.
5) Capitulation für die Regimenter Alt- und Jung-Lothringen ddto. 15. August 1715.
(Bestallungen Nr. 4324725.)
40 —
8. Zwei Halstücher.
9. Ein AVehrgehänge mit Bajonnett.
10. Eine Patrontasche und Pulverflasche.
11. Ein Ranzen (Tornister) oder Zwerchsack 1).
12. Baraken (Zelte) auf 4-5 Mann.
13. Eine gute Flinte mit Schweinsfedern2).
1740—1769.
Als Maria Theresia 1741 in Folge der durch die Angriffe Preussens
und seiner Verbündeten bedrängten Lage der Erbländer die Stände Ungarns
aufforderte, zur Vertheidigung derselben beizutragen, bewilligten diese mit
Landtagsbeschluss vom 11. September 1741 die Aushebung von 21.600 Mann zur
Formierung von 6 neuen ungarischen Regimentern3). Dieser Aufstellung folgte
in den nächsten Jahren jene von zwei neuen AVallonen-Regimentern und einem
Regimente in Graubündten4), einem Regimente im Mailändischen5), dann jene
des Tyroler Land- und Feld-Regiments6), dagegen wurden theils noch vor.
theils nach dem Aachener Frieden (1748) 9 Regimenter aufgelöst.
1745 nach der Krönung des Grossherzogs von Toscana, Franz Stephan
von Lothringen, des Gemahls der Königin Maria Theresia, zum römisch-
deutschen Kaiser, wonach letztere den Titel Kaiserin-Königin annahm, wurde
für das kaiserliche Heer und seine Theile die Bezeichnung „kaiserlich-königlich”
normiert 7 *).
Vom Jahre 1746 an erfolgte die successive Umwandlung der bisher
irregulären Grenz-Auf geböte in reguläre Grenz-Infanterie-Regimenter s;.
Während des siebenjährigen Krieges wurde in Ungarn ein Regiment
neu errichtet (das heutige Regiment Grossfürst Alexis von Russland Kr. 39 .
dann das 1741 aufgestellte Trenck’sche Panduren-Corps, nunmehr slavonisches
Bataillon, in ein reguläres Regiment umgewandelt (Erzherzog Leopold Kr. 53).
endlich nach Schluss desselben das Regiment A’ierset (heute Erzherzog Ludwig
Salvator Nr. 58) aus französischen Diensten übernommen, so dass nunmehr
57 Infanterie-Regimenter bestanden9).
AVas die innere Organisation betrifft, so wurde 1748 Daun’sches Re-
glement) die Formation der Regimenter in 4 Bataillone ä 4 Compagnien und
2 Grenadier-Compagnien angeordnet 10).
Kurz vor Beginn des siebenjährigen Krieges wurden jedoch die Regimenter
wieder in 3 Bataillone gegliedert, von welchen die beiden ersten: ..Feld-
Bataillone” genannt, zur operierenden Armee bestimmt, waren, während das
dritte, nur 4 Compagnien zählende, denKamen,,Garnisons-B atail Ion” erhielt 11 1.
Dieses war aus minder diensttauglichen Leuten zusammengesetzt und hatte
die Bestimmung zum Garnisons-Dienste in den Festungen, anderseits auch
die Abrichtung der Recruten und den Nachschub der Ergänzungen durch-
zuführen 12).
’) Mitunter aucli ..Schnappsack” genannt, wurde zumeist aus Zwilch erzeugt, erst
1769 aus Kalbfell vorgeschrieben.
2) Es waren diese ein Bestandtheil der als tragbares Annäherungs-Hinderniss ins-
besondere auf den östlichen Kriegs-Schauplätzen als Schutzwaife der kaiserlichen Inlaut, ri.
verwendeten : „spanischen Heiter”. (9 solcher Schweinsledern waren „zur Spickung des
Balkens”, des Haupt-Bestandtheiles, erforderlich).
3) Deren damalige und gegenwärtige Kamen siehe Seite 15.
*) Alle drei seither wieder aufgelöst.
5) Clerici, jetzt Erzherzog Albrecht Kr. 44.
e) 1809 als Chasteler Kr. 46 aufgelöst.
7) Siehe Seite 16.
s) Näheres hierüber siehe Y. Band „Landes- YertheiiKfeungs- Anstalten". „Die Insti-
tution der Militär-Grenze”.
“) Hiezu kamen später (1766—1769) noch 2 Garnisons-Regimenter, siehe II. Band.
10) Die neu aufgestellten ungarischen Regimenter hatten auch schon den Stand von
4 Bataillonen, jedoch ä 5 Compagnien angenommen.
u) Die niederländischen Regimenter behielten den Stand von 4 Bataillonen und wurde
bei denselben erst im Verlaufe des Feldzuges je ein Bataillon aufgelöst und zur Completierung
in die anderen vertheilt.
i») Schon Prinz Eugen von Savoyen hatte lill, um eine Conservierung der Regimenter
anzubahnen, eine ähnliche Massregel vorgeschlagen, wonach bei gleichzeitiger Formierung
— 41
Als diese Bataillone später in Folge der grossen Abgänge bei den Re-
gimentern, nach Completierung auf 6 Compagnien, auch zumeist auf den
Kriegs-Schauplatz abrückten (1757/58), wurden zu dem zuletzt angedeuteten
Zweck bei den betreffenden Regimentern sogenannte ,,D epositori en” in
wechselnder Stärke1) aufgestellt.
Nachdem durch die Organisation vom Jahre 1764 diese Garnisons-
Bataillone wieder in das Leben getreten waren, wurde durch jene vom Jahre
17692 3) die Benennung der Bataillone in: „Leib-, Obrist-, Obristlieutenant-
Bataillon” abgeändert; letzteres, im Frieden wieder nur zu 4 Compagnien,
wurde zwar auch zumeist zu Garnisons-Diensten verwendet, da es jedoch
gleichzeitig System wurde, dass die Regimenter in den ihnen nunmehr zu-
gewiesenen Werb-Bezirken garnisonierten, befand sich dasselbe meistens
ausserhalb desselben, vom Regimente detachiert s) und hatte mit der Recruten-
Abrichtung u. s. w. nichts mehr zu thun4).
Nachdem schon im Laufe des siebenjährigen Krieges es wiederholt vor-
gekommen war, dass die Grenadier- Compagnien mehrerer Regimenter, theils
nur zu einzelnen Operationen (Angriff auf Gabel 1757), theils auf längere
Zeit, in Bataillone zu 6, 8 auch 10 Compagnien vereinigt worden waren,
wurden dieselben 1769 5) dauernd von den Regimentern abgetrennt und in
Bataillone zu 6 (4) Compagnien formiert6).
Mit der Allerhöchsten Resolution vom 15. August 1769, erhielten die
Regimenter, welche bisher nur nach dem Namen des Inhabers benannt wurden,
fortlaufende Nummern, nach dem Range desselben.
An die damals bestandenen 59 Infanterie-Regimenter7) schlossen sich
die Grenz-Infanterie-Regimenter mit den Nummern 60 — 76 an. Das Czaikisten-
Bataillon führte die Nummer 77.
In dem Reglement vom Jahre 1769 erscheint auch zum ersten Male ein
Unterschied zwischen dem Stande eines Regiments im Frieden und jenem im
Kriege normiert.
In Uebereinstimmung mit der Verminderung der Fahnen, deren jedes
Bataillon nunmehr nur zwei besass, wurde auch die Zahl der Fähnriche, von
welchen bisher bei jeder Füsilier-Compagnie einer im Stande war, auf 8 herab-
gesetzt und erhielten diese ihre Eintheilung beim Regiments-Stabe, wohin auch
die Fouriere von den Compagnien übersetzt wurden.
Als 1763 die Chargen der Fahnen-, sowie jene derk. k. Cadetten creiert
wurden8), fiel diesen in erster Linie das Tragen der Fahnen zu und erhielt
wieder jede Füsilier-Compagnie einen Fähnrich.
Mit dem mehrfach erwähnten Daun’schen Reglement wurde für die
Commandanten der Stabs-Compagnien dieCharge des „Capitain-Lieutenant”,
der Regimenter in 3 Bataillone ä 5 Compagnien und Errichtung einer zweiten Grenadier-
Compagnie, von jedem Regimente 2 Bataillone und die Grenadier-Compagnien für die Eeld-
Armee, das dritte aher als Garnisons-Truppe verwendet werden sollten ; doch hatte je nach
der Entfernung der Regimenter von den Erblanden alljährlich, oder wenigstens jedes zweite
Jahr ein Wechsel der Bataillone stattzufinden. Diese Massregel gelangte jedoch nicht all-
gemein zur Durchführung und wurde später ganz davon abgesehen. (K. A., Römisches
Reich, 1711, VIII, 27.)
J) 1 — 2 Ober-Officiere und 120 — 150 Mann.
2) Lacy’sches Reglement.
3) So z. B. standen eine Anzahl 3. Bataillone nach der Besitznahme von Galizien in
dieser Pi’ovinz.
4) Erst 1787 wurden zu diesem Behufe bei den ungarischen und 1788 bei den deutschen
oder sogenannten Werb-Bezirks-Regimentern „Reserve-Divisionen” errichtet.
5) Verordnung vom 5. Januar.
6) 1797 vorübergehend aufgelöst, erfolgte bei Beginn des 2. Coalitionskrieges 1799 — 1801
deren erneuerte Zusammensetzung auf Kriegsdauer.
’) 1766/67 waren noch zwei Garnisons-Regimenter aufgestellt worden, welche bei
dieser Numerierung die Nummern 5 und 6 hinter den sogenannten Haus-Regimentern
(diejenigen, deren Inhaber Mitglieder des kaiserlichen Hauses wraren) rangierten ; dieselben
wurden 1807/8 aufgelöst, ebenso ein drittes 1770 aufgestelltes Garnisons-Regiment im Jahre
1801; das letztere war jedoch in die allgemeine Numerierung nicht einbezogen worden.
8) Näheres hierüber enthält der nächstfolgende Abschnitt: „Die Chargen und ihre
Obliegenheiten.”
42 —
ebenso bei den Füsilier-Compagnien jene des „Oberlieutenants” mit einem
fixen Gebülirsatze normiert 1).
Während des siebenjährigen Krieges wurde, um die Befehlsführung zu
erleichtern, pro Regiment ein zweiter Obristwachtmeister, oder wie die all-
gemeine übliche Benennung nunmehr lautete: „Major”2) systemisiert.
Nach dem Hubertsburger Frieden eingegangen, wurde diese Stelle 1769
dauernd creiert und commandierte nunmehr der erste Major das Leib-, der
zweite das Oberst-Bataillon 3).
Endlich erhielten die Regiments-Chirurgen den Rang aisjüngste Fähnriche,
der Wachtmeister -Lieutenant die Benennung: ..Regiments - Adjutant”, der
Quartiermeister jene als „Rechnungsführer”. 1769 wurde 'der Stand einer
Füsilier-, sowie jener einer Grenadier-Compagnie mit 113 Mann normiert;
Gesammtstand des Regiments 2071 4).
In den ersten Jahren nach dem Aachener, sowie später in jenen nach
dem Hubertsburger Frieden, wurden theils unter der Oberleitung des Feld-
marschalls Grafen Daun, theils unter jener des Kronprinzen und Mitregenten
Erzherzog Joseph eine Reihe von, insbesondere eine Gleichförmigkeit in der
Adjustierung, die Abstellung verschiedener Willkürlichkeiten, Verbesserungen
in der Bewaffnung u. s. w. bezweckender Vorschriften erlassen, welche mit
dem Jahre 1769 als abgeschlossen betrachtet werden können5).
So wurden, was die Bewaffnung betrifft, die sich als nicht mehr zweck-
entsprechend bewährenden Partisanen der Officiere, sowie die Kurzgewehre
der Unterofficiere gänzlich abgeschaffc 6).
An Stelle derselben hatten die Füsilier-Officiere nunmehr ausschliesslich
den Degen nach einer genau bestimmten Form als Haupt -W affe zu tragen;
auch erscheint das goldene Porte-epee an denselben, sowie an den un-
verändert beibehaltenen Säbeln der Grenadier-Officiere und jener der ungarischen
Regiments von nun an vorgeschrieben 7).
Für die Unterofficiere, welche auch mit der Bajonnettflinte betheilt
wurden, und die gesammte Mannschaft wurden leichte Säbel eingeführt,
dagegen hatte das Bajonnett stets aufgepflanzt zu sein. Statt der bisherigen
hölzernen, waren schon 1744 eiserne Ladstöcke8) eingeführt worden.
Bei den Grenadieren kam das Werfen der Handgranate gauz ausser
Gebrauch, daher entfiel auch die bisher von denselben getragene zweite
Patrontasche.
Die wichtigsten die Bekleidung und Ausrüstung betreffenden Aenderungen
lassen sich kurz in Folgendem zusammenfassen :
>) Bei clen Grenadier-Compagnien war selion seit deren Aufstellung ein zweiter
Lieutenant im Stande und wurde wolü der ältere derselben ..Oberlieutenant", der jüngere
..Unterlieutenant” genannt, doch bezogen beide die gleichen Gebühren.
2) Gleichzeitig wurden auch die Benennungen General-Feldwachtmeister in General-
Major, Obrist und Obristlieutenant in Oberst und Oberstlieutenant umgeändert, ohne dass
jedoch eine specielle Vorschrift einen genauen Zeitpunct hiefiir festgesetzt hätte. Fs er-
scheinen auch de facto im Lacy’schen Reglement (1769), ja selbst noch im Dienst-Reglement
von 1807, beide Schreibweisen angewendet,
3) Derselbe bezog auch eine geringere Gebühr als der Erste.
*) Hiezu kam im Kriege, abgesehen von der Erhöhung des 3. Bataillons auf 6 Com-
pagnien, noch eine Vermehrung um 40 Mann pro Compagnie.
5) Siehe K. A., H. K. Rjl74S December 242; 1751, Februar, 336 und 339; 1 ■ 57 — 84— 284
Juli, August 373, October 545; 1764 Januar 654, 654: 1765 Januar 65, 66 ; 1766 März 56S. sämmt-
lich Registratur; dann K. A.. H. K. R. 1767 — 41 — Februar 1S2. Mai 575 und Andere. Auch
begann um diese Zeit die Kasernierung der Truppen welche bisher stets nur zerstreut beim
Bürger (Landmann) bequartiert waren.
e) Wie aus-den Acten hervorgeht, scheinen dieselben (die Partisanen: ihrer Unbrauch-
barkeit wegen schon in dem Kriege gegen die Türken nicht in das Feld mitgenommenjworden
zu sein, doch wurde deren Beibehaltung noch durch das Daun’sche Reglement 1748 an-
geordnet.
7) Es wurden zwar schon seit Ende des 17. Jahrhunderts hie und da an den Degen
Handriemen, auch ..Degenquasten” genannt, getragen, doch waren selbe nur geduldet und
waren dieselben in ihrer Ausstattung sehr verschieden. Das Tragen des Porte-epees war
ausdrücklich nur den Officieren, allen übrigen Parteien und Beamten nicht gestattet. K. A..
H. K. R, 1764, Mai 614 Reg.)
6) Kaiserliche Resolution vom S. December 1744. In einigen älteren Werken wird
irrigerweise angeführt, dass diese Einführung unmittelbar nach der Schlacht bei Caslau
(1742) erfolgt sei.
Heilllg* III.
Ueb ersieht
der gleichförmigen Aufschlagfarben der Infanterie-Regimenter.
O.xhleht« d«r k. und k. W.lirmaclit. I. IM.
- 43 —
Ala Kopfbedeckung erhielt die Mannschaft statt des Hutes ein Casquet
von schwarzem Leder 1).
Der Rock, oder wie er nun genannt wurde : „das Rockel” erhielt eine
wesentlich veränderte Form; er wurde kürzer, enger, mit einer Reihe Knöpfe
zu schliessen, die Schösse aufgeschlagen. Für alle Regimenter ohne Unterschied
war die weisse Farbe vorgeschrieben. Die Aufschläge, der schmale umgelegts
Kragen, sowie das umgeschlagene Unterfutter der Rockschösse 2) war für
je 2 Regimenter von der gleichen, durch das Los bestimmten Egalisierungs-
Farbe und diese zwei Regimenter unterschieden sich durch gelbe oder weisse
Knöpfe von einander3).
Die Röcke der ungarischen Regimenter unterschieden sich nur durch
den abweichenden Schnitt der Aufschläge und durch die auf denselben an-
gebrachten Armlitzen4).
Den Officieren, welche stets gleich wie die Mannschaft gekleidet zu sein
hatten, wurde das Tragen von goldgestickten Röckenim Dienste strenge untersagt5).
Die Beinkleider waren nunmehr eng, weiss, dazu hohe Stiefel, be-
ziehungsweise Gamaschen bei der Mannschaft ; für die ungarischen Regimenter
hatten erstere von der Farbe der Aufschläge zu sein6).
Für die Mannschaft wurde ein Mantel (Caput-Rock) von grauem Tuche,
dem sogenannten „Pfeffer- und Salz-Zeug” eingeführt7). Die Halsbinde hatte
nicht mehr roth, sondern schwarz zu sein.
Der Tornister war von nun an aus Kalbfell; die Unterofficiere erhielten
infolge ihrer Betheilung mit der Bajonnettflinte kleinere Patroutaschen,
„Cartouche” genannt.
Bezüglich der noch immer als Feldzeichen geltenden „Feldbinde” der
Officiere wurde nach dem Tode Kaiser Carl VI., beziehungsweise 1743, die
grasgrüne Farbe vorgeschrieben und waren selbe je nach dem Range mit
Gold, oder goldgelber Seide durchwirkt. 1745 wurde verordnet, dass dieselbe
wieder von Gold mit schwarzer Seide, für Stabs-Ofticiere, Hauptleute und
Lieutenante in 3 verschieden ausgestatteten Kategorien zu sein habe. Sie
wurde stets um den Leib getragen8).
Specielle Vorschriften regelten die Tragart der Haare, welche sowohl
beim Officier, als bei der Mannschaft in Zöpfe geflochten wurden, die letztere
trug überdies die Seitenhaare in Locken gedreht9).
Was schliesslich die Farbe der Fahnen betrifft, so wurden nach dem
Tode Kaiser Carl VI., beziehungsweise 1743 nach der Wahl Carl VII. von
Bayern zum römisch-deutschen Kaiser, von der Königin Maria Theresia,
welche alle unter ihrem Vorgänger im kaiserlichen Heere in Gebrauch ge-
standenen Fahnen übernommen hatte10), für alle Colnpagnie-Fahnen. mit
*) Die Officiere behielten den nunmehr mit einer sübernen oder goldenen Borte ein-
gefassten, dreieckigen, aufgestülpten Hut ; doch wurde ihnen 17S9 gestattet, ein leichtes Casquet
statt des Hutes zu tragen. fK. A., H. K. B. Lacy-Acten 207/23 vom 11. Februar.)
2) Das Tragen der Brust-Reverse (Bavaroisen), sowie der 1765 eingefiihrten Epiauletten
wurde abgestellt.
3) Nachdem 1748 noch die Wahl der Farbe der Aufschläge u. s. w. den Inhabern
überlassen worden war. wurde 1757 angeordnet, dass alle Begimenter kellrothe Aufschläge,
wie sie das Begiment Harsch (1809 als Nr. 50 aufgelöst) damals hatte, tragen sollten, doch
wurde infolge des andauernden Kriegszustandes von der Durchführung dieser Hassregel
abgesehen. Bezüglich der den Regimentern durch das Los zugefallenen Farben, war ein
Tausch (Anzeige binnen 6 Wochen) gestattet; so war z. B. dem Regimente Carl Lothringen
Nr. 3 die braune Farbe zugefallen und wurde über Wunsch des Inhabers der Tausch mit
Neipperg Nr. 7 bewilligt u. A. (K. A., H. K. R. 1761, Februar 182.) Siehe Beilage III.
4) Nur geduldet, erst 1828 vorgeschrieben. (Adjustierungs -Vorschrift 1828 pag. 5.)
5) Mit Verordnung vom 25. Februar 1751 (K. A.. H. K. R. Februar 336) wurde den-
selben als eine besondere Auszeichnung gestattet, in der Militär-Kleidung bei Hofe er-
scheinen zu dürfen: ausser Dienst konnten sich dieselben je nach ihrem Range und Ver-
mögen, gestickter und anderweitig verzierter Böcke (Westen) bedienen.
8) Wegen der geringen Dauerhaftigkeit der gelben Farbe bei Nr. 2 und 31. erhielten
diese Begimenter später dunkelblaue, von 1798 an, sowie alle ungarischen Regimenter, licht-
blaue Beinkleider.
') Den Officieren wurde das Tragen der Caput-Köcke erst 17S8 gestattet.
s) K. A.. H. K. R. December 236. Reg. 1785 wurde den Ober-Officieren gestattet, dieselbe
von schwarzgelber Seide zu tragen.
9) Der Zopf 1805, die Locken 1775 abgestellt.
)") Ausser der von Kaiser Ferdinand III. für jedes 1. Bataillon eines Regiments vor-
geschriebenen Fahne von weisser Farbe mit dem Muttergottes'oilde auf einer, dem kaiser-
lichen Doppeladler auf der anderen Seite (der späteren Leibfahne), standen unter Kaiser
Carl VI. noch gelbe, rothe und grüne Fahnen im Gebrauche.
— 44
Ausnahme der Leibfahne (jene der Compagnie des Oberst-Inhabers, der gegen-
wärtigen .Regimentsfahne) die grasgrüne Farbe vorgeschrieben1 .
Erstere trugen auf der einen Seite im Felde das königliche (böhmisch-
ungarische) Wappen, auf der anderen eine Devise; die Leibfahnen behielten
die bisherige weisse Farbe bei und hatten auf beiden Seiten das Muttergottes-
bild. Statt der Initialen C. VI. trugen dieselben nunmehr jene M. T.
1745 nach der Krönung des Grossherzogs F ranz Stephan von Lothringen
zum römisch-deutschen Kaiser wurde jedoch die grasgrüne Farbe wieder
abgeschafft und für die Infanterie, wie früher, die weissen und gelben Fahnen,
welche auf der einen Seite den Doppeladler trugen, vorgeschrieben. 1743
wurde die Zahl der Fahnen auf zwei per Bataillon herabgesetzt.
In tactischer Hinsicht wurde im Laufe des siebenjährigen Krieges die
Aufstellung, statt wie bisher in 4, in 3 Gliedern angeordnet.
Schon in den ersten Jahren des österreichischen Erbfolgekrieges 1 1743- 44 .
wurde jedes Regiment mit zwei dreipfündigen Geschützen, als sogenanntes
„Regiments-Geschütz” betheilt. Die Artillerie gab hiezu nur die Büchsen-
meister ; die Stückknechte, sowie die Handlanger wurden von den Regimentern
beigestellt.
Die durch die geschilderten Anordnungen und Einführungen geschaffene
erste allgemein gütige Adjustierungs-Vorschrift2) blieb bis 1798 in Kraft.
1769 — 1805.
Nachdem schon seit 1766 den Regimentern grundsätzlich ständige Garni-
sonen zugewiesen worden und dieselben angewiesen waren, in dem Bereiche
derselben ihre Werbungen vorzunehmen3), begannen 1771 die Vorarbeiten zur
Conscription in den österreichischen Erblanden.
Nach Beendigung derselben erhielten 37 deutsche Regimenter 1781 in
diesen Provinzen ständige Werb-Bezirke, jedes dieser Regimenter nach der Ein-
verleibung von Galizien auch in diesem Lande einen Aushilfs-Bezirk4 .
Im bayerischen Erbfolgekriege (1778/79) fanden, abgesehen von der Ver-
setzung der Regimenter auf Kriegsfuss, keine wesentlichen Veränderungen in
der Organisation der Regimenter statt.
Dieselben waren mit 4 Regiments-Geschützen, u. zw. : 2 dreipfündigen,
einer sechspfündigen Kanone und einer Haubitze betheüt.
1782 hatte Kaiser Jo,seph II. die Errichtung von Regiments-Knaben-
Erziehungshäusern bei den Infanterie-Regimentern verfügt, um verdienten
Soldaten die Erziehung ihrer Kinder zu erleichtern5).
Anlässlich des Krieges gegen die Türken 1788/90 wurden zuerst bei
jenen Regimentern, deren Garnisons-Bataillone ausserhalb des Werb-Bezirkes
dislociert waren, Reserve-Divisionen errichtet, welche Massregel 178S auf alle
Regimenter ausgedehnt wurde; jene der ungarischen wurden noch 17SS auf
ein 4. Bataillon completiert6).
Der Kriegs-Stand der Regimenter war in diesen Feldzügen mit 4580 Mami
normiert.
Jedem auf dem Kriegs-Schauplatz befindlichen Bataillon waren 15 Jäger
zugetheüt, ebenso per Füsilier-Bataillon 22 Windbiichsen nach System Girardon
J) K. A., F. A. Bayern und Ober-Rhein 1743. X, 38‘X
2) Es existiert hierüber zwar keine gesammelte Publication und ist dieselbe nur aus
den früher citierten Verordnungen zusammenzustellen, betreffs der speciell 1707 erflossenen
enthält der Act.: H. K. R. 1767— 41— Mai 575. einen gedrängten Auszug.
3) Ausgenommen waren natürlich von clieserBestimmung die ungarischen, wallonischen
und italienischen Regimenter, welche schon laut früherer Vorschriften nur in den zuständigen
Provinzen werben konnten.
4) Nähere Daten hierüber enthält der Abschnitt: ..Aufbringung und Ergänzung.
5) Ursprünglich wurden solche .Erziehungshäuser für Soldatenknaben genannt: die
jeweiligen Standorte sind bei den einzelnen Regimentern ersichtlich gemacht.
o) 1798 aus diesen 4 neue Regimenter formiert, jene der deutsch-erbländischen Re-
gimenter wurden 1S01 aufgelöst.
— 45 —
ausgegeben1), auch die Fourierschützen mit Gewehren betheilt; auch erhielten
die Bataillone eine Anzahl (circa 80) spanische Reiter, deren Verwendung im
kaiserlichen Heere hier zum letzten Male erfolgte.
An Regiments-Geschützen wurde jedes Bataillon mit 4 dreipfündigen und
einer sechspfündigen Kanone betheilt.
Zu Beginn der französischen Revolutions-Kriege, beziehungsweise bei
dem Regierungs-Antritte Kaiser Franz I. (1792) betrug die Zahl der Infanterie-
Regimenter, die zwar nicht zum Feld-Truppen-Stande zählenden Garnisons-
Regimenter2) eingerechnet: 59 Linien- und 17 Grenz-Infanterie-Regimenter;
ausserdem standen 20 Bataillone von Truppen deutscher Reichsfürsten in kaiser-
lichem Solde3).
Der Kriegs-Stand der Regimenter blieb mit 4580 Mann normiert.
An Regiments-, nunmehr „Linien - Ges chütz”, erhielten die Bataillone
gleich wie in dem abgelaufenen Kriege gegen die Türken 4 dreipfündige und
ein sechspfündiges Geschütz zugewiesen.
Die 1793 als Verstärkung nach den Niederlanden abgerückten Bataillone
waren mit 3 sechspfündigen Geschützen betheilt, ebenso die Bataillone der
Grenz-Regim enter 4).
Eine 1790/91 geplante Errichtung von 2 neuen Linien-Infanterie-Regi-
mentern für den Dienst in Italien, durch Abgabe von Bataillonen der nieder-
und innerösterreichischen Regimenter . gelangte nicht zur Durchführung ;
dagegen wurde 1795/96 das italienische Infanterie-Regiment Schmidtfeld Nr. 48,
welches nahezu aufgerieben worden war, aufgelöst.
1798 trat mit 1. Juli eine neue Numerierung5) und Bezeichnung der
Infanterie-Regimenter ein. Die Grenz-Regimenter erhielten als „National-
Gren z -Infanterie-Regimenter” ihre eigene Numerierung von 1 — 17 und
wurden nebstbei, wie bisher, nach dem Namen des Bezirkes benannt; für die
übrigen wurde die Benennung „Linien-Infanterie-Regimenter” nunmehr
ofiiciell normiert und gleichzeitig angeordnet, dass dieselben auf allen Standes-
und sonstigen Eingaben nebst dem Namen des Inhabers, stets auch mit der
Nummer zu bezeichnen seien.
Bezüglich der ebenfalls 1798, aus diversen, im Laufe der verflossenen
Kriege theils errichteten, theils übernommenen Frei-Corps gebildeten neuen
15 „leichten Infanterie-B ataillone”6) wurde bestimmt, dass selbe ebenfalls
nebst dem Namen ihres Commandanten in gleicher Weise die Nummern 1 — 15
zu führen haben.
Die Zahl der Infanterie-Regimenter, welche zu Beginn des genannten
Jahres 58 betrug, wurde um vier aus den 4. Bataillonen, theil weise auch aus
Reserve-Divisionen der bisher bestehenden 11 ungarischen Regimenter, ge-
bildete neue ungarische Regimenter vermehrt, welche die Nummer. 48, 60, 61
und 62 erhielten7).
Endlich wurde 1799 aus Mannschaften der auf dem Kriegs-Schauplatze
in Italien stehenden AVallonen-Regimenter das neue Linien-Infanterie-ßegiment
Nr. 63 8 9) als 6. Wallonen-Regiment gebildet0).
*) Die mit denselben betheilten Leute standen hinter der Mitte der Bataillone, neben
den Jägern ; hiezu 1 Officier und 2 Corporale eingetheilt.
2) Das 3. war in die allgemeine Numerierung nicht einbezogen.
3) Würzburger, Bamberger und von Anhalt.
4) Von diesen waren in den Kriegen gegen Frankreich nicht complete Bataillone
eines oder des anderen Regiments ausmarschiert, sondern sogenannte ,.co mponierte”
(combinierte) Bataillone, welche aus Divisionen (Compagnien) mehrerer Regimenter zusammen-
gesetzt waren und den Namen der Haupt-Grenz-Gebiete (ehemaligen Generalate) trugen;
so gab es eomponierte Carlstädter-, Warasdiner-, Slnvonier-Bataillone u. s. w.
5) Allerhöchste Resolution vom 25. April und 3. Juni. (K. A., H. K. R. 1798, G. 3817
und 5238.)
«) K. A.. H. K. R. 1798. G. 3663 und 5258.
’) Diese Regimenter führten anfänglich die Benennung: ..1— 1. neu errichtetes un-
garisches Infanterie-Regiment Nr. . .” und erhielten ei1 st-. später Inhaber.
*) Jetzt Freiherr von Merkl Nr. 55.
9) Zu den 1725 formierten 3 Wallonen-Regimenteril, waren 1712/13 zwei neue hin-
zugekommen. wovon eines bereits 1718 wieder aufeelö stVwurde , das andere unter der
Nummer 55 das 1. Wallonen-Regiment bildete (1S09 aiigelöst); als 5. Regiment dieser Nation
galt das 1763 übernommene französische Regiment \*Lset (Jetzt Erzherzog Ludwig Salvator
— 46 —
Mit 1. Januar 1799 traten mehrfache Aenderungen in der Bekleidung
und Bewaffnung der Infanterie ein.
Statt der Casquets wurden Helme vorgeschrieben; die den oberen
Theil zierenden Kammquasten hatten beim Stabs-Officier von Gold, beim
Ober-Officier von schwarzgelber Seide zu sein ; die Unterofäciere und Mann-
schaft trugen selbe von schwarzgelber Wolle1).
Für die Officiere wurde ein Mantel mit Regenkragen vorgeschrieben,
dann denselben gestattet, zur Schonung des weissen Uniform-Rockes, an
welchem nur unwesentliche Form- Aenderungen vorgenommen wurden2 , einen
Ober-Rock (Caput-Rock) von mohrengrauer Farbe, mit Kragen und Auf-
schlägen in der Egalisierungsfarbe zu tragen.
Bei der Mannschaft wurde der Mantel wie bisher auf den Tornister
geschnallt.
Für die ungarischen Regimenter wurden nun ausschliesslich lichtblaue
Beinkleider nach ungarischem Schnitte vorgeschrieben : diese waren an beiden
Seiten beim Officier mit Gold- oder Silberborten, bei der Mannschaft mit
einer schwarzgelbmelierten Rundschnur, dann vorne am Schenkel mit gleich-
artigen Verzierungen, den sogenannten „Vitesz-kötes” besetzt. Officiere trugen
das enge Beinkleid in ungarischen Stiefeln (Csismen).
Als Seitenwaffe der Mannschaft wurde nunmehr ausschliesslich das
Bajonnett bestimmt, welches am Ueberschwung-Riemen zu tragen war, den
Säbel behielten nur die Unterofficiere und die Grenadiere.
Die Degenkuppeln (beziehungsweise Säbelkuppeln ) für Officiere der
ungarischen Regimenter und Grenadiere3) .waren beim Ober-Officier mit einer
schwarz durchwirkten Goldborte versehen.
Jeder Officier sollte mit einer Pistole ausgerüstet sein. Von der Mann-
schaft, beziehungsweise den „Parteien” wurden die Chirurgen, Feldscherer und
Fourierschützen nicht mehr mit Feuergewehren betheilt.
Das goldene Porte-epee hatte nicht aus einer runden, sondern aus einer
platten Quaste zu bestehen, die Feldbinden beim Stabs-Officier von schwarz-
gelber Seide, beim Ober-Officier aus Kameelhaar erzeugt zu sein.
Die Mannschaft wurde mit leichteren Gewehren betheilt4).
Die früher erwähnten leichten Bataillone wurden 1S01 aufgelöst, dagegen
in Tyrol ein Feld-Jäger-Regiment5) aufgestellt, welches als Infanterie-Regiment
die Nummer 61 führte.
1S05.
Die 1805 verfügten Aenderungen in der Organisation der Infanterie6
sind insoferne wichtig, als durch dieselben die bisherige Benennung der
Bataillone nach den Commandanten, ebenso jene der Stabs-Compagnien als
solche gänzlich aufhörte.
Erstere, die Bataillone, wurden als „1. bis 4. Feld-”, oder ..Grenadier-"
Bataillon bezeichnet (es wurde nämlich bei der gleichzeitigen Herabsetzung
der Bataillone von 6 auf 4 Compagnien eine Division zwischen die bereits
bestehenden Grenadier-Compagnien gestellt und so ein Bataillon formiert).
Nr. 58), welches mit seiner Ergänzung an diese Provinz gewiesen war. Obwohl die Niederlande
bereits seit 1794 vom Feinde occupiert waren. 1801 ganz abgetreten wurden, die Regimenter
also schon seit 1794 keine Ergänzungen mehr von dort erhalten konnten und dieselben
anfänglich aus den Erblanden im Allgemeinen completiert wurden, bis sie später Werb-
Bezirke in Galizien erhielten, erscheinen dieselben doch fortwährend, noch selbst bis 181G
mitunter als .AVallonen-llegimenter'' bezeichnet.
t) Ausser Dienst hatten Stabs- und Ober-Officiere einen dreieckigen Hut zu tragen.
A Der bisher umgeschlagene Kragen wurde in einen Stehkragen umgewandelt :
Stabs-Officiere trugen an den Aufschlägen beider Kategorien Röcke ein Distinctionsbortchen
von Gold oder Silber.
3) Der Degen erhielt eine etwas veränderte Form und war wie die Säbel gelb montiert.
ä) Verringerung des Calibers, die Montierung von Messing. 1 « * 7 war an denselben
statt des geraden ein geschweifter Kolben angebracht worden. 1785 waren neue Gewehre
mit schrägem Ziindloehe, dann cylindrische Ladstöcke, statt der bisherigen konischen ein-
geführt worden.
5) 180S dissolviert, daraus 9 selbstständige Divisionen formiert, welche den Stamm
der gegenwärtigen Feld-Jäger-Bataillone 1 — 9 bilden.
e) Allerhöchste Entschliessung vom 20. Juni 1S05.
- 47 —
Letztere, die Stabs-Compagnien, erhielten sowie alle übrigen bisherigen
ordinären, fortlaufende Nummern von 1—16, beziehungsweise 20 und wurden
nebstbei nach dem Namen ihrer Commandanten *), also bei den bisherigen
Stabs-Compagnien nach jenen der sie commandierenden Capitain-Lieutenants
benannt.
Ebenso wurden die Divisionen vom rechten gegen den linken Flügel
zu numeriert. Die Zahl der Fahnen wurde auf eine per Bataillon herab-
gesetzt* 2).
1806—1815.
Nach Ablauf des unglücklichen Feldzuges von 1805 wurde die alte
Organisation der Regimenter zu 3 Bataillonen (wovon das dritte nur
1 Compagnien stark) und 2 Grenadier-Compagnien wieder angenommen.
Durch das 1807 publicierte Dienst - Reglement erscheint das charak-
teristische Abzeichen der Officiere — der Stock — abgeschafft3) und blieb nur
der Feldwebel mit dem spanischen Rohre, der Corporal mit dem Stocke von
Haselholz betheilt.
Bei jeder Compagnie erscheint jetzt 1 Zimmermann systemisiert4).
1808 erhielt die Infanterie statt des Helmes den Csako, welcher damals
eine nach oben ausgeschweifte Form hatte und vorne mit einer Cocarde ge-
ziert war. Die Csako-Borten, beim Oberofücier von Gold, beim Unterofficier
von schwarzgelber Seide, dienen bis jetzt als Distinctionszeichen der Chargen.
Die Stabs-Ofüciere erhielten den auf zwei Seiten aufgestülpten, gold-
bortierten Hut (ohne Federbusch); ebenso trugen die Grenadier- Officiere ausser
Dienst und auf Märschen den gleichen Hut, jedoch ohne Borten.
In demselben Jahre wurde über Vorschlag des Erzherzog Carl eine
allgemeine Reserve der Armee vollkommen militärisch organisiert5), um
stets schlagfertige Streiter zum Ersätze der sich bei den Regimentern er-
gebenden Abgänge bereit zu haben, endlich noch eine blos zur Vertheidigung
des vaterländischen Bodens bestimmte „Landwehr” geschaffen.
Letztere war anfänglich in den deutscli-erbländischen Provinzen nach
den einzelnen Kreisen in Bataillone getheilt und diese mit Nummern bezeichnet6).
In dem Feldzuge 1809 betrug der Kriegs-Stand eines deutschen Infanterie-
Regiments in 2 Grenadier- und 18 Füsilier-Compagnien (3 Feld-Bataillone),
dann einer Abrichtungs-Depöt-Di vision 5170 Mann, jener eines ungarischen
Regiments in gleicher Formation nur 5065 Mann7).
Die Grenadier-Divisionen der Regimenter standen während des Feld-
zuges in Bataillone vereinigt ; nach Ende desselben vorübergehend dissolviert,
erfolgte noch im December desselben Jahres eine erneuerte Zusammenziehung
der Divisionen und wurde verfügt, dass dieselben auch im Frieden dauernd
in Bataillone vereinigt zu sein hatten8).
Nachdem mittlerweile bei der kaiserlichen Feld- Artillerie die Vereinigung
der Geschütze in Batterien normiert worden war, welche den Brigaden zu-
getheilt wurden, so erschienen die Infanterie-Regimenter (Bataillone) in dem
Feldzuge 1809 nicht mehr mit Geschützen dotiert9).
J) Diese doppelte Benennung der Compagnien blieb bis 1819 normiert.
~‘) Die Charge der Fahnen-Cadetten war schon 1801 aufgelassen worden.
3) „Adjustierungs-Vorschrift für Officiere”; K . A., H. K. R., 1811, E 1, 61/s.
4) Bisher befanden sich unter der Zahl der Gemeinen stets 1 — 2 als solche aus-
gerüstete Gemeine.
5) Allerhöchste Resolutionen vom 12. Mai und 18. Juni 1803.
6) Nähere Daten hierüber im V. Bande ..Landes-Vertheidigungs-Anstalten” enthalten.
7) Der Stand der Depöt-Divisionen war hier ein bedeutend geringerer (um 465 Mann),
dagegen hatten die Füsilier-Compagnien um 20 Mann mehr als jene der deutschen Regimenter.
8) In dieser Formation blieben die Bataillone, abgesehen von einem 1817/18 in Folge
der geänderten Werb-Bezirks-Eintheilung erfolgten Wechsel einzelner Divisionen und Neu-
Aufstellung der italienischen Bataillone, dann einer Aenderung in der Zusammensetzung
der ungarischen Bataillone in den Jahren 1830/32, bis zu ihrer dauernden Auflösung 1852.
8) Ebenso sind dieselben und zwar schon seit 1805 nicht mehr mit Zelten ausgerüstet.
(Unter Prinz Eugen wurde für je 4 — 5 Mann ein Zelt berechnet und auf Wagen mitgeführt,
später wurden dieselben vergrössert, auf eine Compagnie wurden 22 Zelte berechnet, für
den Regiments-Stab deren 8.)
— 48 —
Als die Monarchie 1809 durch den Frieden von Schönbrunn vorüber-
gehend einige Gebietstheile verlor, wurden 8 Regimenter, deren VVtrb-Bezirke
in solchen gelegen waren, aufgelöst1).
Ebenso standen die Gebiete der 4 Carlstädter und 2 Banal- Grenz-
Regimenter von 1809 — 1813 unter französischer Herrschaft.
Nach dem Pariser Frieden erhielt Oesterreich nicht nur diese Provinzen,
mit Ausnahme von West-Galizien, zurück, sondern auch noch einen beträcht-
lichen Zuwachs durch Einverleibung des sogenannten lombardisch-venezianischen
Königreiches.
In diesem wurden 1814 aus den von der bisherigen Regierung über-
nommenen Truppen vier neue Regimenter formiert, welche die seit 1809 leer-
stehenden Nummern 13, 23, 38 und 43 erhielten, endlich noch 1816 aus leichten
Bataillonen das neue Linien-lnfanterie-Regiment Nr. 45.
Die übrigen wiedergewonnenen Provinzen erhielten durch die neue
Werb-Bezirks-Eintheilung vom Jahre 1817 ihr Contingent zugewiesen.
In den Feldzugsjahren 1813 — 1815 erhielt jedes der erbländischen Linien-
Infanterie-Regimenter eines der früher erwähnten Landwehr-Bataillone 2 ) als
4. Bataillon zugetheilt, später wurde auch noch bei diesen Regimentern ein
zweites solches Bataillon als 5. Bataillon errichtet. Das 1. Landwehr-Bataillon
sollte ganz wie die Linien-Infanterie, eventuell auch ausserhalb des Landes3 4),
dagegen das zweite nur zum Dienste innerhalb der österreichischen Provinzen
verwendet werden.
1816 — 1848.
In den nun folgenden Friedensjahren 1816 — 1848 wurden die Regimenter
successive auf den Friedensfuss gesetzt, in verschiedenen Jahren ein bald
höherer, bald niederer Stand der Gemeinen per Compagnie angenommen1', im
Allgemeinen jedoch die Organisation von 1806 1 1809 beibehalten.
Die beiden Landwehr-Bataillone standen in dieser Periode ganz auf dem
Cadre-Fusse.
Grundsätzlich waren die Regimenter im Werb-Bezirke dislociert : Aus-
nahmen ergaben sich nur dadurch, dass in grösseren Städten, wie Wien5),
Pestli u. s. w., dann im lombardisch venezianischen Königreiche stets eine
grössere Truppenmacht concentriert war6).
Im Jahre 1831 wurden die ersten Landwehr- Bataillone ganz einberufen
und mit den übrigen Feld-Bataillonen auf gleichen Fuss gesetzt.
Mannschaft und Officiere der ersten Landwehr-Bataillone war in allen
Theilen gleich jener der übrigen Feld-Bataillone adjustiert, mit Ausnahme
des Csako, auf dessen Schilde die Buchstaben L.W. (Landwehr) angebracht
waren7).
Die Mannschaft des 2. Landwehr-Bataillons unterschied sich ausserdem
noch dadurch, dass die Röcke nicht weiss, sondern eisengrau und das ganze
Riemenzeug von schwarzem Sämischleder war.
J) Es waren dies die Regimenter Reisky Xr. 13 und Thurn Xr. 43. welche sich aus
Krain, He Vanx Xr. 4ö. aus Salzburg. Würzburg Xr. 23, Württemberg Xr. 38. Stein Xr. 50
und Reuss-G-reiz Nr. 55, welche sich aus West-Galizien ergänzten, endlich das Regiment
Chasteler Nr. 46, welches seine Ergänzung seit 1807 aus dem Tarnopoler Kreis hatte. Dieses
früher tyrolische Regiment hatte 1807, sowie die ehemals italienischen Regimenter Belgiojoso
Nr. 44 und Erzherzog Joseph Nr. 63, dann das vorderösterreichische Regiment Hildbttrghausen
Nr. 41 seinen Werb-Bezirk in Galizien erhalten.)
s) Ausgenommen waren sohin die ungarischen und galizisclien. letztere stellten
jedoch Reserve-Bataillone auf und wurde auch hei diesen später die Einverleibung der
Landwehr-Bataillone durchgeführt.
3) Eine grosse Zahl solcher Bataillone kämpfte auch 181314 in den Reihen der
operierenden Armee auf fremdem Boden.
4) Anderseits 1820/21, dann 1831 verschiedene Regimenter in Folge der Ereignisse
in Italien und Polen auch vorübergehend auf den Kriegsfuss gesetzt.
5) Für die in Wien stehenden Regimenter war der Ausdruck : ..auf Aufwartung in
Wien (am kaiserlichen Hoflager)’' üblich.
“) Die aus dieser Provinz sich ergänzenden Regimenter garnisonievten aus politischen
Rücksichten meist ausserhalb derselben.
’) Nach der Adjustierungs-Vorschrift vom Jahre 1840 waren Officiere und Mannschaft
beider Bataillone in allen Stücken gleich jenen der Füsilier-Compagnien bekleidet und aus-
gerüstet.
— 49 -
Unter Kaiser Ferdinand (1835—1848) ergaben sich in dem Stande der
Organisation der Infanterie-Regimenter nur unwesentliche Aenderungen.
1838 wurde die Charge der Fähnriche aufgehoben und erhielten die-
selben den Rang als Unterlieutenant, jedoch mit einer niederen Gebühr.
Durch die 1837 und 1810 publicierten Adjustierungs-Vorschriften 1)
wurden für die deutschen Regimenter statt der bisherigen weissen, engen
Beinkleider und Gamaschen (Stiefel) lichtblaue Pantalons vorgeschrieben,
welche beim Officier an den beiden Seitennähten mit einer Gold- oder Silber-
borte geziert, bei der Mannschaft mit einer weissen Passepoilschnur ver-
sehen waren. Die Beinkleider bei den ungarischen Regimentern blieben un-
verändert (wie 1798 normiert).
Ausser dem weissen Uniform- und dem mohrengrauen Ober- oder
Caput-Bock, war den Officieren auch das Tragen eines mohrengrauen Cam-
pagne-Uniformrockes im kleinen und ausser Dienst gestattet2).
Statt der von der Mannschaft der Füsiliere getragenen „Holzmützen”
wurden Lagermützen aus weissem Tuche, lichtblau passepoiliert, mit der
Regimentsnummer in der Egalisierungsfarbe vorgeschrieben3).
Die Handschuhe (Fäustlinge) waren von weisser Farbe.
Die Officiers-Lagermütze erhielt eine der gegenwärtigen ähnliche Form4).
Der Mantel hatte, wem nicht angezogen, wieder en bandouliere über
die linke Schulter getragen zu werden.
Die Feldbinde war sowohl für Stabs-, wie Ober-Officiere von schwarz-
gelber Seide.
Nachdem schon im Jahre 1838 ein Jäger-Bataillon probeweise mit einem
Percussionsgewehre nach der Erfindung des Mailänders Console betheilt
worden war, wurde dieses System durch den k. k. General-Major Freiherrn
von Augustin verbessert, das darnach construierte „Zündergewehr1’ für
die Armee vorgeschrieben und die Infanterie-Regimenter in den Jahren 1810
bis 1816 successive damit betheilt.
Der Hahn war bei diesem Gewehre durch einen Hammer ersetzt,
welcher durch einen Schlag auf den Hahn des Percussionsschlosses den Zünder
zerquetschte und hiedurch die Entzündung der Patrone herbeiführte.
Die Tragweite dieses neuen Gewehres war jedoch auch noch eine sehr
geringe und betrug bei Benützung des Absehens nicht mehr als 300 Schritte.
1848—1859.
In den Kriegsjahren 184S/19 waren die meisten Infanterie-Regimenter
anfänglich nur mit den zwei ersten Bataillonen in das Feld gerückt; später
marschierten die ersten Landwehr-Bataillone beinahe sämmtlicher Regimenter
aus, dann bei einigen Regimentern auch das dritte, bei anderen das vierte
Bataillon. Dieses letztere war mit Verordnung vom 28. Juni 1818 als so-
genanntes „Reserve-Bataillon” mit 6 Compagnien anfgestellt worden5).
Auch wurde noch mit 1. März 1819 bei den deutsch-erbländischen und
galizischen Regimentern ein fünftes Bataillon aufgestellt. Die Regimenter
waren sohin nicht mit dem gleichen Stande ausmarschiert und gelangten auch
die mobilisierten Abtheilungen vielfach auf verschiedenen Kriegs-Schauplätzen
oder in verschiedenen Armeegruppen eingetheilt zur Verwendung.
Seitdem Se. Majestät Kaiser Franz Joseph am 2. December 1818
den Thron Oesterreichs bestiegen und den Oberbefehl über die gesammte
’) Erstere nur für OfSciere. letztere für die Mannschaft giltig.
2) Der Oberrock wurde in jenen Fällen über dem Uniformrock getragen, wenn die
Mannschaft mit Mantel ausrückte, in welchem Falle auch Kuppel und Feldbinde über den-
selben zu nehmen war.
3) Die Holzmützen waren ebenfalls weiss und waren bei der Fassung kaisergelb
egalisiert: wenn selbe aus Ersparungsrücksichten durch die innere Oekonomie aus alten
Hocken erzeugt wurden, durfte diese Passepoilierung auch von der Egalisierungsfarbe sein.
i) Bisher wurden Teilerkappen vom Egalisierungstuche getragen.
5) Die Errichtung dieser Bataillone war aus volkswirthsehaftlichen Rücksichten an
Stelle der Einberufung der zweiten Landwehr-Bataillone, welche gar nicht erfolgte, ver-
fügt worden.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
1
50 —
bewaffnete Macht selbst übernommen hatte, wurde das Heerwesen in allen
seinen Theilen zahlreichen, höchst wichtigen Reformen unterzogen.
Was speciell die Infanterie betrifft, so bestand eine der~ ersten Mass-
regeln in dieser Richtung in der nothwendig gewordenen Reorganisation der
leider in nicht geringer Zahl zu der revolutionären Partei übergetretenen
ungarischen und italienischen Regimenter1).
Diese Reorganisation wurde rasch durchgeführt und waren die be-
treffenden Regimenter beinahe durchgehends mit Ende des Jahres 1819 wieder
completiert.
Mit Allerhöchster Entschliessung vom 22. Januar 1851 2) wurde das Militär -
Grenz-Institut in Siebenbürgen gänzlich aufgehoben, die beiden Szekler- und
Roman en-Grenz-Regim enter 3) Nr. 13—17 als solche aufgelöst und an Stelle
der beiden ersteren zwei neue ungarische Linien-Infanterie-Regimenter auf-
gestellt, zu welchen die beiden siebenbürgischen Regimenter Nr. 31 und 51
zusammen 10 Compagnien abgaben4).
Die Romanen-Eegimenter wurden in ihren ehemaligen Stabs-Stationen
in Linien-Regimenter umgewandelt. Diese 4 neuen Regimenter erhielten die
leerstehenden Nummern 5, 6, 46 und 50.
Mit Allerhöchster Entschliessung vom 31. Juli 1852 wurde das Landwehr-
Institut aufgehoben, die bei 35 Regimentern bestandenen Landwehr-Bataillone
aufgelöst und trat an Stelle der ersteren das für alle Kronländer mit Aus-
nahme der Militär-Grenze gütige „Reserve-Statut” in das Leben. Dieses
legte allen Soldaten ohne Unterschied der Waffengattung eine zweijährige
Reserve-Verpflichtung auf.
Gleichzeitig trat zufolge Allerhöchster Entschliessung vom 1 . August,
um die Schlagfertigkeit der Armee zu erhöhen, eine auf dem sogenannten
..Depot-System” beruhende Reorganisation der Armee, sohin auch der
Infanterie ein.
Jedes der 62 Linien-Infanterie-Regimenter5) hatte nunmehr im Frieden
aus 4 Feld-Bataillonen, ä 1 Grenadier- und 5 Füsilier-Compagnien und einem
„Depot-Bataillon” ä 4 Compagnien auf dem Cadre-Fusse zu bestehen.
Im Zusammenhänge mit dieser Massregel wurden auch die bisher be-
standenen combinierten Grenadier-Bataillone aufgelöst und rückten die Divi-
sionen zu ihren Regimentern ein, wo aus denselben nunmehr 4 Compagnien
formiert wurden, welche in jedem Bataillon als rechte Flügel-Compagnie
rangierten.
Im Kriege sollten diese 4 Compagnien innerhalb des Regiments-Ver-
bandes ein eigenes Grenadier-Bataülon büden, dafür die Füsilier-Compagnien
Nr. 1, 7, 13 und 19 aus Reserve-Mannschaft- neu aufgestellt werden.
In Bezug auf den Personalstand war schon 1849 die Benennung der
Charge der Capitain-Lieutenants in Hauptleute II. Classe umgeändert worden.
Ebenso wurde für die in zwei Gebührenclassen bestehende Charge der Unter-
lieutenants die Bezeichnung als Unterlieutenants I. und II. Classe normiert,
endlich das Cadetten-System reformiert, wobei die Charge der k. k. (Kaiser-)
Cadetten ganz aufgelassen wurde6).
Nach den Bestimmungen des 1851 sanctionierten Ablichtungs-Reglements
für die Infanterie war dem Tiraillieren (Gefecht in der geöffneten Ordnung)
eine erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden; demgemäss wurden bei jeder
J) Die ausserhalb Ungarns zur Verwendung gelangten Bataillone dieser Regimenter
hatten mit Bravour auf den Schlachtfeldern Italiens gekämpft; ebenso hatten die beiden
siebenbürgischen Regimenter, sowie auch einige in Ungarn verbliebene dritte Bataillone
unter den schwierigsten Verhältnissen die Treue bewahrt. Ein Aehnlic-hes gilt auch von
den italienischen Regimentern, von denen einige tapfer gegen ihre eigenen Landsleute fochten,
andere sich in Ungarn als brave Soldaten bewährten.
2) Normal-Verordnungsblatt Nr. 31 ex 1851.
3) Die früheren Walachen-Grenz-Regimenter Nr. 16 und 17 batten 1819 diese Be-
nennung angenommen.
*) Eine Reserve-Division wurde in den ehemaligen Stabs-Stationen der Szekler-Regi-
menter formiert.
s) Nr. 63 erhielt die leerstehende Nummer 55.
«) Ebenso die Assentierung von ,,ex propriis’' Gemeinen eingestellt.
— 51 —
Compagnie 2 Corporale und 16 Mann mit Kammerbücksen betheilt, ausserdem
erhielt jede Compagnie noch ausser den Tambouren 2 Hornisten; erstere
wurden „Schützen-Coi’porale” genannt.
Im Jahre 1851 wurden auch die Regiments-Musiken1) mit einem
Stande von 48 Mann organisationsmässig systemisiert.
Eine Regiments -Musik hatte aus 1 Feldwebel, 4 Corporalen und 5 Ge-
freiten, dann 38 Gemeinen zm bestehen, von welchen erstere (die Chargen)
an Stelle der bisherigen 10 Hautboisten beim Stabe geführt wurden, während
die Gemeinen von den Compagnien als „Bandisten” nur zugetheilt wurden2).
Bei gleichzeitiger Reorganisierung der Militär-B’ildungs- Anstalten wurden
auch 1852 die Regiments-Knaben-Erziehungshäuser aufgelassen und der
grössere Theil der Zöglinge derselben in die neu aufgestellten Militär-Unter-
Erziehungshäuser aufgenommen.
Im Jahre 1853 wurden statt der Fourier schützen und der seit 1771 (1801)
normierten Privatdiener für alle Officiere „Officiersdiener” systemisiert.
Die früher erwähnten Depot-Bataillone wurden 1855 aufgelöst und deren
Dienst gierig an das in die Werb-Bezirks-Station zu verlegende 4. Bataillon
über; demselben wurde ein nur aus einigen Officieren und Unterofficieren
bestehender „Depot - Cadre” angegliedert, welcher die Evidenthaltung der
Urlauber und Reservisten, dann die Verwaltung der Augmentations-Vorräthe zu
besorgen hatte.
Das mit 25. Januar 1857 publicierte Organisations-Statut für die kaiser-
lich-königliche Armee enthielt, von dem Mannschaftsstande der Unter-Abthei-
lungen abgesehen, keine wesentlichen Aenderungen. Ein Regiment bestand
aus 4 Feld-Bataillonen ä 1 Grenadier- und 5 Füsilier-Compagnien, hiezu im
Kriege ein Depot-Bataillon ; die Grenadiere waren nur über Allerhöchsten
Befehl in Bataillone zusammenzuziehen3).
Das 4. Bataillon blieb wie bisher im "Werb-Bezirke dislociert, welch’
letzterer nunmehr die Benennung „Ergänzungs-Bezirk” annahm und oblag dem
Bataillon alljährlich im Herbste die Vornahme einer achtwöchentlichen Waffen-
übung mit der Mannschaft des Urlauberstandes, sowohl für das eigene, als das im
Kriege aufzustellende Depot-Bataillon, welche je zur Hälfte derart einzuberufen
war, dass jeder Mann in jedem zweiten Jahre eine "YVaffenübung mitmachte4).
Bei den Compagnien wurde die Charge der Zugsführer creiert, beim
Regiments-Stabe im Kriege jene des Proviant-Officiers und des Bataillons-
Adjutanten5 6) sj^stemisiert.
3) Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts kamen solche unter dem Namen F e 1 d-
musiken bei einzelnen Regimentern vor. doch waren diese nirgends organisationsmässig
ausgewiesen und wurden auf Kosten des Regiments oder des Inhabers unterhalten. Nach
dem Muster der Trenck’schen Panduren, welche mit einer Art türkischer Musik in das Held
rückten, entwickelten sich diese nicht systemisierten Musikbanden in der österreichischen
Armee nach und nach allgemein. Mit dem Reglement vom -Jahre 1769 wurde den Regi-
mentern gestattet, eine „Hautboisfen-Bande” von 8 obligaten Pfeifern aus dem Stande der
Feld-Bataillone zusammenzusetzen. ("Was mehr bei denselben verwendet wurde, wie bisher
auf Kosten des Regiments. Eine ähnliche Bewilligung war zwar schon 1748 ergangen, wurde
jedoch 1754 wieder sistiert.) Durch das Normale von 1777 wurde bestimmt, dass die Grena-
dier-Bataillone keine solche Bande führen durften, ferner, dass keinem Officier ein Abzug
zur Erhaltung derselben aufgebiirdet werden solle, endlich, dass keine Compagnie mehr
als 2 Tambours und 2 Pfeifer führen oder einige davon als „Clarinettisten” gebrauchen
dürfe. 1806 wurden die Pfeifer bei der Armee abgeschafft, doch wurde den Regimentern wie
bisher gestattet. 8 Hautboisten beim Stabe zu führen und 18 Tambours (einen per Com-
pagnie) dieser „Regiments-Musikbande” zuzutheilen. 1822 wurde die Zahl der Hautboisten
auf 10 erhöht und bewilligt, bei den ungeraden Compagnien einen dritten Tambour zu halten
und diesen der Musik zuzutheilen. Gleichzeitig wurrde die bisher nach Belieben der Regiments-
Inhaber verschiedenartige Adjustierung der Hautboisten abgestellt und für alle eine gleich-
förmige Montur vorgeschrieben, wobei man eine gewöhnliche und eine Parade-(Gala-)
Uniform unterschied.
2) Seit 1857 werden auch die Gemeinen beim Regiments-Stabe im Stand geführt.
3) Friedens-Stand des Regiments mit 2830, der Kriegs-Stand mit 6886 Mann normiert.
Der Stand der Compagnien je nach der Bestimmung der Bataillone als Feld-, Grenadier- oder
Depot-Bataillon ein verschiedener.
4) Für die Urlauber aus dem Stande der drei ersten Feld-Bataillone fand keine
Waffenübung statt.
6) Seit 1805 wurde dieser Dienst durch Officiere aus dem Stande der Compagnien
versehen, seit 1867 sind diese Chargen auch im Frieden normiert.
4*
— 52 —
Nachdem die Bespannung der zum Regiments-Train gehörigen “Wagen
nicht mehr vom Fuhrwesen beigestellt wurde und die Regimenter selbst zu
diesem Zwecke Pferde im Stande zu führen hatten, so wurde auch die hiezu
erforderliche Mannschaft, „Fahr- und Pack-Gemeine”1 *), nunmehr für den
Kriegsfall evident geführt, beziehungsweise im Kriegs - Stande der Unter-
Abtheilungen normiert. Ferner wurden „Bataillons-Tambours” und ..Bataillons-
Hornisten”, ebenfalls nur für den Kriegsfall, systemisiert. (Seit 1869 sind
solche auch im Frieden normiert.)
Im Feldzuge 1859 gelangten bei allen Regimentern ausser den organi-
sationsgemäss formierten Grenadier-Bataillonen fünfte Bataillone zur Auf-
stellung, welche jedoch meist zu Besatzungsdiensten verwendet wurden.
Die theils sofort nach dem Regierungs-Antritte Sr. Majestät des Kaisers
Franz Joseph, theils in den folgenden Friedensjahren 1850 — 1859 a) vor-
genommenen Aenderungen in der Adjustierung und Bewaffnung bestanden im
Wesentlichen in Folgendem:
Abschaffung der als Chargen-Abzeichen vorgeschriebenen spanischen
Rohre3) der Feldwebel, sowie der Corporalsstöcke von Haselholz. Einführung
der Chargen-Distinctionen auf den Kragen der Uniformen, welche anfänglich
bei den Oberofficieren je nach den Knöpfen in goldenen oder silbernen, bei
den Unterofficieren in Litzen aus weissem Harras bestehen sollten: später
jedoch (nach Ende 1819) wurden statt derselben die ..Distinctions-Sterne”
in der noch gegenwärtig bestehenden Form und chargenweise festgesetzten
Zahl vorgeschrieben4 5).
Statt der bisherigen frackartigen Röcke wurde für die Infanterie der
weisse Waffenrock mit Stehkragen und zwei Reihen Knöpfen vorge-
schrieben6).
Die Beinkleider aller Officiere wurden statt der Seitenborten mit dem
weissen Passepoil versehen, jene der ungarischen Regimenter waren nach
dem Schnitte, wie selber für die deutschen Regimenter vorgeschrieben, zu
tragen (keine Csismen mehl-).
Für die 1853 statt der bisherigen Fourierschützen normierten Officiers-
diener wurde der lichtblaue Waftenrock mit umgeschlagenem Kragen voi-
geschrieben, sowie die lichtblaue Tellerkappe.
Die Csakos werden statt aus Tuch nunmehr aus Filz erzeugt, an Stelle
der früheren Cocardeu trat der kaiserliche Adler, beziehungsweise Metallrosen.
Die Stabs-Officiere, welche bisher noch den dreieckigen Hut (seit 1819
mit Federbusch) trugen, erhielten 1851 auch den Csako.
Der Mantel hatte nicht mehr en bandouliere, sondern im Kranze um
den Tornister geschnallt getragen zu werden u. s. w.
Was die Bewaffnung betrifft, so wurde für die Füsilier-Officiere der
deutschen Regimenter nunmehr auch statt des Degens der Säbel eingeführt,
die Säbelkuppel für alle Officiere der Armee von rothem Leder mit Goldborten
vorgeschrieben und hatte in Parade über den Waffenrock getragen zu werden.
Die Spielleute, sowie die Zimmerleute erhielten statt des Säbels das
„Faschinenmesser” (jetzt Pionnier-Säbel genannt) als Seitenwaffe.
Das Gewehr, dessen Bajonnett fortan nur in gewissen Fällen zu pflanzen
■war, wurde nicht mehr nach der ermüdenden Art senkrecht andieSchulter gelehnt,
sondern in möglichstem Gleichgewichte auf der linken Schulter getragen.
1851 wurden 16 Mann per Compagnie und 2 Corporale mit Kammerbüchsen
betheilt. 1854 noch weitere 36 Mann und waren nunmehr sämmtliche Unter-
officiere und die besten Schützen des dritten Gliedes mit solchen ausgerüstet.
h Gegenwärtig „Fahrsoldaten” genannt.
-) Adj ustierung's -Vorschrift für Officiere vom Jahre 1S54.
s) Die Officiere trugen dasselbe schon seit 1807 nicht mehr.
4) Eine Aenderung hierin trat später nur bezüglich der Feldwebels ein. für welche
ursprünglich drei Sterne vorgeschrieben waren und welche nach Creierung der Charge der
Zugsführer (1857) noch das Börtchen am Kragen erhielten.
5) Die von den Officieren getragenen Caput-Böcke. sowie die Campagne-Kniformröeke
wurden abgeschafi't, das Tragen von Civil kl eidern denselben gänzlich untersagt, dagegen
jenes des Schnurrbartes, den bisher nur die ungarischen Regimenter getragen, anbefohlen.
- 53 —
Yom Jahre 1855 an erfolgte successive die Betheilung der Infanterie
mit einem neuen gezogenen Feuergewehre, dem „Kapselgewelire System
Lorenz”, bei welchem die Entzündung durch eine auf den Piston zu steckende
Kapsel und die richtige Führung des Projectils durch Compression bewirkt
wurde.. Die Tragweite dieses Gewehres betrug 600 Schritte.
Statt der bisherigen Kundkugeln traten nunmehr Spitzkugeln in Ver-
wendung. Zur Aufbewahrung der Kapseln diente ein „Kapseltäschchen”,
welches am Bajonnett-Ueberschwungriemen mit einer Schleife verschiebbar an-
gebracht und so zu tragen war, dass es auf die Kreuzung der beiden Ueber-
schwungriemen zu liegen kam.
1859—1866.
Zufolge Allerhöchster Entscliliessung vom 27. September 1859 hatte
mit 1. Februar 1860 die Umwandlung der bisherigen 62 Kegim enter ä 4 Ba-
taillone in 80 Kegimenter ä 3 Feld-Bataillone, jedes zu 6 Compagnien zu er-
folgen; im Kriege hatte jedes Regiment eine Depot-Division aufzustellen.
Jedes der alten Regimenter hatte zu diesem Behufe ein, einige derselben
auch zwei Bataillone abzugeben, aus welchen nicht nur die 18 neuen Regi-
menter formiert, sondern auch gleichzeitig die bisher lombardischen Regimenter
wieder completiert und reorganisiert wurden1).
Gleichzeitig hörten die Grenadiere im kaiserlichen Heere auf zu existieren;
die Benennung „Grenadier” iibergieng ohne Rücksicht auf die Charge auf alle
über die gesetzliche Capitulation weiter dienenden Personen des Mannschafts-
standes (reengagierte) der Infanterie und Grenzer2 3).
Im Jahre 1861 wurden für einige Truppen und Branchen, darunter auch
die Infanterie, Waffenröcke mit umgeschlagenem Kragen und einer Reihe
Knöpfen, unter Beibehaltung der weissen Farbe vorgeschrieben.
Die Officiere hatten von nun an die Feldbinde über die rechte Schulter
zu tragen, wozu an den Waffenröcken Achselspangen von Gold und da gleich-
zeitig verfügt wurde, dass selbe auch über dem Mantel zu tragen sei, an
letzteren Achseldragoner von Tuch angebracht wurden8).
Die Säbelkuppeln werden seither von den Officieren unter dem Rock
getragen (Leibriemen nicht mehr mit der Goldborte besetzt, der rückwärtige
Tragriemen verschiebbar).
Bezüglich der Mäntel wurde verordnet, dass dieselben auf Märschen
und im Felde stets anzuziehen seien und zwar bei kalter Witterung über den
Rock, bei warmer über das Hemd (Weste)4).
Um den Mann im Marsche nicht zu hindern, mussten die unteren Enden
der Schösse eingeschlagen werden5).
Für die Mannschaft wurden Aermelleibel, und zwar für die Infanterie
weisse, eingeführt6 *).
Jeder Mann hatte nunmehr mit einer aus Eigenem zu beschaffenden
Feldflasche (aus Holz) versehen zu sein; seit 1865 waren dieselben aus
Glas mit Blechüberzug, welch’ letzterer später durch den Lederüberzug er-
setzt wurde.
Bezüglich der Fahnen, deren jedes Bataillon noch eine besass, wurde
(1860) verfügt, dass die Leibfahne jederzeit beim 1. Bataillon einzutheilen sei.
In tactischer Hinsicht wurde für die gesammte Fuss-Truppe die zwei-
gliedrige Aufstellung normiert.
T Jene alten Regimenter, welclie zwei Bataillone abgegeben hatten, erhielten als
Ersatz ein von einem anderen solchen abgegebenes zutransferiert. (Siehe Beilage IV.)
2) Dieselben waren durch messingene Granaten auf dem Riemenzeug und der Patron-
tasche, sowie durch eine weisstuchene Granate am Rockkragen ausgezeichnet; bei den
übrigen Truppen wurden solche „Veteranen” genannt.
3) Das Tragen der Eeldbinde über dem Mantel wurde 1861 nach dem Feldzuge in
Dänemark wieder abgestellt; 1868 das Tragen der Feldbinde um den Leib neuerlich
eingeführt.
4) Bei Paraden wurden selbe wieder en bandouliere getragen.
5) Diese Vorschrift wurde nach dem Feldzuge 1866 aufgehoben.
6) Das Tragen der den Officieren gestatteten Zwilch- oder Schafwoll-Röcke wurde
wieder abgestellt.
— 54 -
In dem Feldzuge 1866 wurden bei allen Regimentern vierte Bataillone
errichtet, welche jedoch nicht im unmittelbaren Regiments -Verbände im Felde
zur Verwendung gelangten, sondern meist Besatzungsdienste versahen oder
einzelnen Brigaden zugetheilt waren. Jedes Regiment hatte ausser der organi-
sationsgemäss vorgeschriebenen noch eine zweite Depot-Division aufgestellt
und wurden aus denen von 60 Infanterie-Regimentern 20 combinierte Bataillone
formiert.
Diese Bataillone standen theils als Besatzung in Olmütz, theils im
Brückenköpfe von Floridsdorf, wurden jedoch Mitte Juli wieder aufgelöst, die
Mannschaft zur Ergänzung der Abgänge bei den Regimentern verwendet1 2).
Der Kriegs-Stand der Unter- Abtheilungen war der durch die Organisation
vom Jahre 1861 vorgeschriebene.
1866—1883.
Mit Ivriegs-Ministerial-Erlass vom 6. September 1866 wurde die für
die Organisation der Infanterie sehr wichtige Massregel publiciert, dass
alle Bataillone nur zu 4 Compagnien zu formieren seien.
Jedes Regiment hatte im Frieden aus 4 solchen Bataillonen und einem
Depöt-Cadre zu bestehen.
Mit Allerhöchster Entschliessung vom 17. April 1868 wurden Cadres für
ein 5'. Bataillon aufgestellt-).
In Folge Einführung der allgemeinen Wehrpflicht wurde auch die
Infanterie mit 10. April 1869 erneuert reorganisiert und hatte jedes der
80 Linien-Infanterie-Regimenter aus 5 Feld-Bataillonen zu 4 und einem ..Er-
gänzungs-Bataillon” zu 5 Compagnien zu bestehen. Die Compagnien der
Feld-Bataillone, nunmehr ohne Unterschied auch ..Feld-Compagnien” genannt,
hatten die Nummern von 1 — 20, jene des Ergänzungs-Bataillons, welche aber
auch als solche benannt wurden, die Nummern von 1 — 5 zu führen. Die 3
ersten Feld-Bataillone waren im Frieden als bewegliches Element anzusehen
und konnten denBedürfhissen entsprechend in festen Plätzen, grossen Städten etc.
dislociert sein.
Das 4. und 5. Bataillon war grundsätzlish unter dem Befehle eines
Obersten oder Oberstlieutenants vereinigt ; das von diesem Stabs-Ofücier ge-
führte Commando hiess im Frieden: „Re serve - Command o”, im Kriege,
bei selbstständiger Verwendung: „Reserve-Regiment”. Im Frieden waren
beide Bataillone en cadre gesetzt und hatten, behufs Vornahme der nunmehr
gesetzmässigen Waffen Übungen mit den Reservemännern, stets im Ergänzungs-
Bezirke dislociert zu sein.
Das Ergänzungs-Bataillon befand sich im Frieden auch en cadre und
war gleichfalls in der Ergänzungs -Bezirks- Station dislociert3 4).
Alle 5 Feld-Bataillone sollten aus gleickwerthigen Elementen bestehen.
r) Die Bataillone wurden folgendermassen zusammengesetzt : Nr. 1 aus den zweiten
Depot-Divisionen von Nr. 1, 4, 8; 2 aus 27, 47, 49; 3 aus 20, 5Ö. 57; 4 aus 9, 15. 55; 5 aus 24,
58, 65; 6 aus 5, 39. 66 ; 7 aus 33, 37. 68 ; 8 aus 44. 46. 52 ; 9 aus 19, 32. 69; 10 aus 25. 34. 60;
11 aus 35, 42, 73; 12 aus 28, 36, 74; 13 ans 18, 21, 54; 14 aus 3. 12, 71; 15 aus 48, 72, 76; 16 aus
40, 67, 70; 17 aus 10, 30, 77; 18 aus 6, 53, 78; 19 aus 23, 29, 43 und 20 aus 50. 61, 64. Bei 13
jener Infanterie-Regimenter, deren zweite Depöt-Divisionen nicht in einem der obigen
Bataülone eingetheilt waren, wurden aus diesen, sowie aus den ersten Depöt-Divisionen
fünfte Bataillone errichtet, welche tlieils in Ober- und Nieder-Oesterreich, theils in Sieben-
bürgen Besatzungsdienste versahen. Es waren dies die 7 italienischen Regimenter Nr. 13.
16, 26, 38, 45, 79 und 80, dann fünf von den siebenbiirgischen Regimentern und zwar Nr. 2.
31, 51, 62 und 63, endlich das Regiment Nr. 41, dessen fünftes Bataillon aber in Czernowitz
verblieb. Von den übrigen sieben Begimentern, deren zweite Depöt-Divisionen ebenfalls
nicht in combinierten Bataillonen standen, waren jene von Nr. 11. 14. 59 und 75 als Be-
satzungen in Tyrol, jene von Nr. 7. 17 und 22 als solche in Kärnthen und Krain verwendet.
2) Laut der mit 21. Februar 1867 sanctionierten provisorischen Organisation sollte
ein Infanterie-Begiment in erster Linie aus dem 1. — 4. Feld-Bataillon, in zweiter Linie aus
einem 5. und 6. Bataillon und einer Depöt-Division bestehen. Der Gesammt-Kriegs-Stand
war ein sehr hoher.
3) Im Falle einer ausserordentlichen Kräftesteigerung im Kriegsfälle konnte aus
4 Ergänzungs-Compagnien ein 6. Feld-Bataillon gebildet werden, welches je nach Bedarf
dem Reserve-Regiment zugetheilt, oder selbstständig verwendet werden sollte. Die zurück-
bleibende 5. Ergänzungs-Compagnie hatte in diesem Falle alle Functionen des Ergänzungs-
körpiers zu übernehmen.
00
In administrativer Richtung bildeten die mit dem Regiments-Stabe ver-
einigten 3 Feld-Bataillone, sowie das Reserve-Commando. je einen eigenen
Verwaltungskörper, beziehungsweise es bestand bei jeder dieser Gruppen eine
eigene „V erwaltungs - Commission”1).
Der Kriegs-Stand jeder der 20 Feld-Compagnien war mit 236 Mann
normiert ; jener des ganzen Regiments, inclusive der beiden Stäbe mit 6081 Mann.
Was den Friedens-Stand anbelangt, war jener der Compagnien des
Reserve-Commandos ein bedeutend geringerer, als jener der Compagnien des
Feld-Regiments.
Nachdem 1867 die Bezeichnung der zwei Gebührsclassen der Charge
der Unterlieutenants als solche I. und II. Classe aufgehört hatte2), wurde
1869 nach vollzogener Reorganisation des Cadetten-Systems3) jeder Unterschied
in der Gebühr der Unterlieutenants aufgehoben und bei jeder Compagnie
nunmehr nur 1 Unterlieutenant, dagegen 1 ,,C ad et - Officier s-S teil Vertreter”
systemisiert.
Für die das Manipulations-(Schreib-) Geschäft beiden Compagnien führenden
Feldwebel wurde die Benennung „Rechnungs-Feldwebel” vorgeschrieben4 5).
Bei jedem Regimente blieben zwei Fahnen, die weisse Leibfahne für
die mit dem Stabe vereinigten 3 Feld-Bataillone, mit der Eintheilung beim
2. Bataillon, und eine gelbe bei den im Ergänzungs-Bezirke befindlichen
Bataillonen (Reserve-Commando), welche in der Regel mit dem 1. Bataillon
auszurücken hatte.
Zum Tragen der Fahnen waren Cadetten zu bestimmen.
Gleichzeitig mit der 1868 erfolgten Aufhebung sämmtlicher Inhabers-
Rechte wurden auch die Regiments - Seelsorgen und Regiments - Gerichte
aufgelassen.
In Folge Einführung der allgemeinen Wehrpflicht wurde das Institut <
„Einjahrig-Freiwilligen” in das Leben gerufen®).
Für den „Gemeinen” wurde die Benennung „Infanterist” normiert,
statt der Zimmerleute „Pion nie re” creiert.
Schon früher (1861/62) waren die. .Blessierten trag er” und „Compagnie-
S c h u s t e r”, so wie . ,G e f r e i t e r-H o r n i s t e n” systemisiert worden, welche letztere
zwei Kategorien jedoch in der Organisation pro 1889 nicht mehr Vorkommen.
In den Jahren 1867 — 1869 fanden mehrfache wichtige Aenderungen in
Bezug auf Adjustierung und Bewaffnung statt.
Für die Infanterie wurden statt der bisher seit mehr als 160 Jahren ge-
tragenen weissen Waffenröcke, solche von dunkelblauer Farbe mit Stehkragen
und einer Reihe Knöpfe, unter Beibehaltung der bisherigen Egalisierungs-
farben der Regimenter6) vorgeschrieben.
Gleichzeitig wurden für Officiere und Mannschaft dunkelblaue Blousen
eingeführt.
Für die besten Schützen wurden Abzeichen und zwar bei der Infanterie
von rother Wolle normiert.
Die Bezeichnung „Grenadier” für länger Fortdienende wurde (1869) ab-
geschafft, ebenso die von demselben getragene Granate. Statt dieser erhalten
solche als Unterscheidungszeichen am linken Arme zu tragende Armstreifen
von gelber Wolle. Dieses Dienstzeichen besteht nach 3 Jahren in einem,
nach 9 und mehr Jahren in drei Streifen.
Die wesentlichste Aenderung und Verbesserung betraf jedoch die Be-
waffnung, indem das Princip der Hinterladung für die Feuerwaffen der Armee
allgemein angenommen wurde.
') Die Verwaltungs-Commission besorgt die ökonomisch - administrativen Dienst-
geschäfte und besteht aus einem Stabs-Officier als Präses, dem Proviant-Officier und einem
Truppen-Rechnungsführer.
2) Die verschiedenen Gebührssätze blieben jedoch vorläufig ungeändert.
3) Siehe: ..Die Chargen und ihre Obliegenheiten.”
4) Gegenwärtig müssen die diesen Dienst versehenden nicht unbedingt die Feldwebels-
Charge bekleiden, heissen daher ..Rechnungs-Unterofficiere”.
5) Näheres hierüber unter : „Die Chargen und ihre Obliegenheiten.”
“) Mit Ausnahme jener Regimenter, welche bisher dunkelblaue Egalisierung trugen
und nunmehr aschgraue erhielten.
v
— 56 —
Für die Infanterie-Regimenter wurden anfänglich (1867 ) die vorhandenen
Kapselgewehre, nach dem System „Wänzl” umgearbeitet i Klappen-Yerschluss ).
später die Regimenter jedoch auch mit den Gewehren neuer Construction
nach dem System „Werndl” (Wellen-Verschluss) betheilt.
1878 wurde ein neues Modell dieses Gewehres mit Benützung ver-
längerter Patronen eingeführt.
Statt der bisherigen Papier-Patronen werden nunmehr solche von Metall,
anfänglich mit Randzündung (seit 1869 jedoch mit Centralzündung ' verwendet.
Das Gewehr wird seither am Riemen über die rechte Achsel gehängt getragen.
An Stelle der bisher im Kreuze über die beiden Schultern hängenden
Ueberschwungriemen wurde ein einziger um den Leib zu tragender, mit
einer Schnalle zu schliessender schwarzer ..Leibriemen” vorgesclirieben. an
welchem die Bajonnettscheide an der linken Seite befestigt ist, während die ver-
kleinerten Patrontaschen, nunmehr zwei an der Zahl, am Leibriemen verschieb-
bar angebracht sind.
Zu Paraden und im inneren Dienste, sowie kleineren Uebungen war
nur eine und zwar vorne zu tragen, die zweite, bei Ausrückungen mit voller
Feld-Ausrüstung (Marsch-Adjustierung), jedoch rückwärts.
Die Tornister werden nun mittelst Tragriemen in den Leibriemen ein-
gehängt.
In den Rüstungssorten wurden die 1863 eingeführten Kochgeschirre
k 5 Mann durch solche ä 2 Mann ersetzt, welche oben auf dem Tornister1 *
befestigt werden.
1872 wurden die Fuss - Truppen zur Ausführung von feldmässigen
Deckungen u. dgl. mit dem „Linnemann’schen Spaten" betheilt. Derselbe
wurde hinter dem Bajonnette befestigt*) und ist die mit demselben aus-
gerüstete Mannschaft im 2. Gliede eingetheilt.
1875 wurden, um eine Vervollkommnung im Schiesswesen anzubahnen, die
Fuss-Truppen mit „Zimmergewehren” betheilt.
In dem Zeiträume von 1871 — 1873 wurde die Unterordnung der Gebiete
der bisherigen Militär-Grenze unter die Civil- Jurisdiktion durchgeführt.
Der Anfang wurde 1871 mit den beiden AVarasdiner-Grenz-Regimentern
Kr. 5 und 6 gemacht, welche aufgelöst wurden. An deren Stelle wurde mit
1. October 1871 ein neues Linien-Infanterie-Regiment (inclusive Reserve-
Commando) formiert3), welches jedoch in die Numerierung nicht einbezogen
werden sollte und den Namen „War asdiner-Linien-Infanterie-Regiment"
führte.
Mit 1. Januar 1872 wurde dieses neu aufgestellte Regiment, welches
seinen Ergänzungs-Bezirk in Beiovar (auf dem Gebiete der Warasdiner Grenze
hatte, mit dem bisherigen Linien-Infanterie-Regimente Freiherr von Ai etzlar
Nr. 16, dessen bisheriger Ergänzungs-Bezirk4) in Ungarn aufgelassen wurde,
derart verschmolzen, dass die Nummer und die Adjustierung des letzteren
dem neuen Regimente verblieben, dieses aber, zur bleibenden Erinnerung,
nebst dem Namen des Inhabers noch die Benennung: ..AVarasdiner-Linien-
Infanterie-Regiment” zu führen hat.
Ein ähnlicher Vorgang wurde 1873 bei Auflösung, beziehungsweise
Incorporierung der Carlstädt-er und slavonischen Grenze beobachtet.
Hier wurde gleichfalls gegen Auflassung zweier Ergänzungs-Bezirke in
Ungarn (Nr. 70 und 79) aus dem Gebiete des Peterwardeiner Grenz-Regiments
Nr. 9 der neue Ergänzungs-Bezirk Nr. 70, aus jenen der 4 Carlstädter Regimenter
i) Die alten wurden rückwärts am Tornister-Deckel getragen. Vor dem Jalire IS63
waren Kochgeschirre im G-ehrauche, welche nicht vom Manne getragen, sondern auf den
Wagen mitgeführt wurden. (Pilhal’sclie, dann Xeuberg’sche Kochgeschirre für 13 Mann.
Seit der Betheilung der Truppen mit dem Repetiergewehre wurde die Ausrüstung
des Mannes in den letzten Jahren mehrfach geändert und verbessert und wird der Spaten
gegenwärtig mittelst des Mantelriemens an der linken Seite des Tornisters betestigt.
3) Bei gleichzeitiger Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in diesen Gebieten,
wurde die bereits einrollierte. nach "clem neuen Gesetze wehrpflichtige Mannschaft der
beiden alten (Regimenter zur Bildung dieses neuen verwendet.
4) Der Ergänzungs-Bezirk Kr. 16 (Steinamanger) wurde an jene der zunächst an-
grenzenden Regimenter vertheilt, die Mannschaft des alten Regiments Kr. 16 zu den letzteren
transferiert; der Ergänzungs-Bezirk Beiovar erhielt die Kummer 16.
— 57
■und des 1. Baual-Grenz-Regiments Nr. 10 der neue Ergänzungs-Bezirk Nr. 79
gebildet.
In diesen Bezirken wurden nun die Linien-Infanterie-Regimenter Nr. 70
und 79, welche ihre alte Mannschaft abgegeben hatten (wie Nr. 16). unter
Instandnahme der bereits einrollierten "Wehrpflichtigen der betreffenden auf-
gelösten Regimenter, neu aufgestellt.
Beide Regimenter haben ebenfalls zur bleibenden Erinnerung, nebst dem
Namen des Inhabers, noch die Benennung „P eterwar deiner-”, beziehungs-
weise „Otocaner-” Regiment zu führen.
Die Gebiete aller hier nicht genannten Grenz-Regimenter wurden mit
jenen der angrenzenden Linien-Infanterie-Regimenter Nr. 78, 29, 43 und 61
vereinigt1).
Im Zusammenhänge mit der Auflösung der Grenz-Regimenter hat für
die übrigen die Benennung „Linien-Infanterie-Regimenter” aufgehört und
werden selbe nur als Infanterie-Regimenter bezeichnet.
Im Schematismus für das k. und k. Heer werden zwar (seit 1869) die
meisten Truppenkörper nach den Ländern benannt, aus welchen sie sich ergänzen,
z. B. schlesisches Infanterie-Regiment Nr. 1, böhmisches Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 1 u. s. w. ; doch wird diese Benennung im Dienstverkehre nicht angewendet.
1883—1897.
Als eine Folge der Einführung des „Territorial-Systems” in Oesterreich
wurde mit 1. Januar 1883 auch eine neue Organisation der Infanterie durch-
geführt, welche in ihren Haupt-Grundzügen noch dermalen besteht2).
Die Zahl der Regimenter wurde von 80 auf 102 vermehrt3), die neu
aufzustellenden, bei gleichzeitiger Auflassung der Theilung der Regimenter
in Feld-Regiment und Reserve-Commando, aus je vier der 5. (4.) Bataillone
der bisher bestandenen 80 Regimenter formiert, wobei zur Ergänzung noch
8 Feld- Jäger-Bataillone in dieselben eingetheilt wurden4).
Jedes Regiment gliedert sich im Frieden in den Regiments-Stab, 4 Feld-
Bataillone zu 4 Feld-Compagnien (Nr. 1 — 16) und einen „Ersatz-Bataillons-
Cadre”5). Im Mobilisiernngsfalle wird durch das Ersatz-Bataillon noch ein
„Stabs-Zug” aufgestellt6).
Die Infanterie - Regimenter sind im Frieden in der Regel in jenem
Militär-Territorial-Bezirke, aus welchem sie ihre Ergänzung erhalten und
womöglich im Bereiche des ihnen angewiesenen Heeres-Ergänzungs-Bezirkes
dislociert und mit allen 4 Feld-Bataillonen in derselben Truppen-Division ein-
getheilt. Nach Bedarf können dieselbenjedoch auch ausserhalb ihres Ergänzungs-,
beziehungsweise Militär-Territorial-Bereiches dislociert, oder einzelne Bataillone,
als selbstständig detachierte Bataillone, von ihren Regimentern abgetrennt, bei
einer anderen Division oder in einem anderen Territorial-Bezirke eingetheilt
werden.
Unter allen Verhältnissen hat aber nebst dem Ersatz-Bataillons-Cadre.
den Augmentations-Vorräthen u. s. wr. mindestens ein Feld-Bataillon in der
Ergänzungs-Bezirks-Station dislociert zu sein.
Alle Bataillone sind als gleichwerthig zu betrachten und zu verwenden,
daher auch nach Bedarf ein angemessener Wechsel in der Dislocation ein-
zutreten hat.
P Näheres hierüber ist bei den betreffenden Regimentern, dann im V. Bande unter:
„G-renz-Truppen” zu ersehen.
2) Die 1890 und 1895 publicierten neuen organischen Bestimmungen für die Infanterie
enthalten nur in einzelnen Planeten und minder wesentliche Veränderungen.
3) Die Regimenter führen den Namen ihrer Inhaber, oder einen ihnen für immer-
währende Zeiten verliehenen Namen.
4) Siehe Beilage V.
5) Wird der Landsturm zur Ergänzung des Heeres in Anspruch genommen, so werden
die einem Infanterie-Regimente zugewiesenen Landsturmmänner bis zu ihrer Abgabe an
die Eeld-Abtheilungen in eigene Ersatz-Compagnien formiert (1890).
6) Je zwei Stabs-Züge werden in eine ..Stabs-Compagnie'’ vereint, welche mit den
Nummern der betreffenden Regimenter in Bruchform bezeichnet wird; z.B. ,, Stabs-Compagnie
Nr. 27|47”. (Normal-Verordnungs-Blatt Nr. 22 ex 1890. Präs. 3911.)
— 58
Im Kriegsfälle bleibt das Ersatz-Bataillon in der Ergänzungs-Bezirks-
Station und hat die militärische Ausbildung der Recruten und Ersatz-Reservisten
zu besorgen und den Ersatz für Abgänge bei den Feld-Bataillonen zu leisten1 .
Der als Ergänzungs-Bezirks-Commandant2) fungierende Stabs-Officier
ist zugleich Commandant des Ersatz-Bataillons, beziehungsweise Cadres.
Durch das Organisations-Statut pro 1882 war ein normaler, erhöhter
und verminderter Friedens-Stand normiert worden, wovon der erstere in
Kraft trat, wenn das Regiment mit allen Abtheilungen im Ergänzungs- Bezirke
garnisonierte. die beiden anderen, wenn ein Bataillon oder Regiment in das
Occupations-Gebiet3) verlegt wurde, wo es auf erhöhten Stand gesetzt wurde,
während die Zurückbleibenden den verminderten annahmen.
Gegenwärtig ist nur ein normaler und ein erhöhter Friedens-Stancl
systemisiert, die Annahme des letzteren jedoch nicht mehr ausschliesslich
an obenerwähnte Dislocation gebunden, sondern es werden jene Feld-
Bataillone, deren Compagnien denselben anzunehmen haben, speciell bestimmt4 '.
Bei jedem Infanterie-Regimente wird im Kriege eine eigene Regimen ts-
Pionnier- Abtheilung unter Commando eines Officiers zusammengestellt.
In dieselbe werden jene Leute (4 Mann per Compagnie) eingetheilt, welche
schon im Frieden in allen zur Durchführung von im Gefechte, im Lager, in
Cantonnierungen und auf dem Marsche vorkommenden technischen Arbeiten aus-
gebildet werden5) und mit den erforderlichen Erd- und Zimmermanns- Werk-
zeugen ausgerüstet sind6).
Dieselben führen den Namen ..Pionniere” und sind nur im Kriegs-
Stande der Unter- Abtheilungen speciell normiert, im Frieden zählen sie auf den
Stand der Infanteristen.
Von jedem Bataillon werden zu gleichem Zwecke auch 2 Corporale im
Frieden ausgebildet und im Kriege der Kegiments-Pionnier- Abtlieilung bei-
gegeben.
Ferner sind zur Ausübung des Sanitäts-Hilfsdienstes 8 Mann per
Compagnie als„Blessiertenträger” ausgerüstet, welche, je eine ,.P atr oui lie”
bildend, bataillons- und regimentsweise in Abtheilungen vereinigt werden ;
hiezu werden noch vom Regimente 1 Feldwebel, per Bataillon 1 Corporal als
Commandanten verwendet.
Dieselben werden schon im Frieden durch den Regiments-Chef- Arzt in
ihren Obliegenheiten unterrichtet, zählen jedoch gleichfalls auf den Stand der
Compagnien und sind nur im Kriegs-Stande ausgeschieden.
Endlich werden noch dem Arzt eines jeden Bataillons im Kriege 2 Mann
als ,, Bandagenträger” beigegeben 7).
Mit Allerhöchstem Befehl sehr eiben vom 17. October 1889 wurde an-
geordnet, dass die Armee und die Kriegs-Marine, deren Theile. Organe und
Anstalten (sohin auch die einzelnen Infanterie-Regimenter ) statt der bisherigen
Bezeichnung „kaiserlich-königlich”, die Benennung ..kaiserlich und königl ich”
anzunehmen und zu führen haben.
Bezüglich der Bekleidung und Ausrüstung gelten dermalen für die
k. und k. Infanterie im Allgemeinen noch die Bestimmungen der Adjustierungs-
*) Der Stand einer Ersatz-Compagnie kann nach Umständen unter entsprechender
Vermehrung der Chargen auf 300 Infanteristen (normal 118) vermehrt ■werden.
2) Seit 1855 fungiert ein Stabs-Otficier als Werb-Bezirks-(Ergänzungs - Bezirks; - Com-
mandant.
3) Bosnien und die Hercegowina, seit 1878 von den k. und k. Truppen besetzt.
*) Er ist um 1 Zugsführer. 2 Corporale. 3 G-efreite und 30 Infanteristen höher als der
mit 97 Mann normierte normale. Der Kriegs-Stand der Unter- Abtheilungen, sowie die Kriegs-
Formation des ganzen Regiments werden in Hinkunft durch die Mobilisierungs-Instruction
festgestellt. (Organische Bestimmungen für die k. und k. Infanterie. Präs. Kr. 3623 vom
Jahre 1895. Normal-Verordnungsblatt- für das k. und k. Heer. 28. Stück.
5) Hiezu gehört auch eventuell der Bau von Noth-Feldbacköfen.
«) Früher wurden dieselben nur bataillonsweise in Abtheilungen vereinigt.
7) Die Blessiert-enträger und Bandagenträger sind ebenfalls wie die übrige Mannschaft
gekleidet, die Unterofficiere mit dem Feuergewehr, die Mannschaft nur mit dem Pionnier-
Säbel bewaffnet, letztere tragen noch die entsprechende Sanitäts-Ausrüstung. Im Kriege
tragen dieselben als Abzeichen die weisse Armbinde mit dem Genfer-Kreuze am linken
Ober- Arm.
59 -
Vorschrift vom Jahre 1878, welche jedoch in vielen Puncten seither theils
durch Neu-Einführungen, theils durch abändernde Bestimmungen ergänzt wurde.
So werden der Csako und der Waffenrock, welch’ letzterer bei der Mann-
schaft nun mit Achsel-Dragonern und Wülsten in der Egalisierungsfarbe aus-
gestattet ist, nicht zur Feld-Ausrüstung gerechnet und heim Ausmarsche in das
Feld zurückgelassen; statt des erster en werden in diesem Falle die Feldkappen1)
getragen, dann statt des Waffenrockes die Blouse.
Der Mantel wird im Kranze um den Tornister getragen 2).
Bezüglich der lichtblauen Beinkleider ist keine Veränderung eingetreten;
zum inneren Dienst und Exercieren werden Sommer-Pantalons aus Zwilch
getragen, Officiere bedienen sich in diesen Fällen, sowie ausser Dienst, der
Sommer-Beinkleider aus Schafwolle (Segeltuch).
Jeder Mann ist mit einer Leibbinde, einem Paar Fäustlinge (von der
Mantelfarbe) und einer Halsbinde betheilt; an Wäsche hat er je 2 Paar Hemden,
Gattjen (Unterhosen) und Fusslappen.
Als Fussbekleidung ist derselbe gegenwärtig mit 2 Paar ledernen Schuhen
und 1 Paar Commodeschulien aus Baumwollstoff versehen ; bei den ungarischen
Regimentern statt des zweiten Paars Schuhe mit einem Paar Csismen3).
Alle übrigen Distinctions-Abzeichen der Unterofficiere und Officiere,
Porte-epees, Feldbinde u. s. w. unverändert.
Ausser dem verkleinerten Tornister aus Kalbfell4) ist jeder Mann noch
mit einem unter demselben zu tragenden „Patron en-Tornister” ausgerüstet.
Für Rechnungs-Unterofficiere bestehen eigene „Schriften-Tornister”,
für die Pionniere und Schuster „Werkzeugtaschen”, welch’ letztere auf
den Wagen fortgebracht werden.
Kochgeschirre ä 2 Mann, Essschalen, eine Feldflasche aus Glas mit
Leder-Ueberzug5), sowie der Brodsack aus wasserdichtem Stoffe vervollständigen
die Ausrüstung des einzelnen Mannes.
Endlich wurde 1895 die Betheilung der Mannschaft der Fuss-Truppen mit
,. Beil-Pickeln” angeordnet und wurden vorerst bei den Feld-Jägern 16 Mann
per Compagnie mit denselben ausgerüstet.
Eine wesentliche Aenderung erfuhr die Bewaffnung durch Einführung
von „R e p et ie r- G e v ehr en ” .
Das 1886 angenommene Modell hatte noch ein Caliber von 11 mm ;
jedoch schon 1888/90 wurde ein neues Modell System „Mannlicher” acceptiert,
dessen Caliber nur 8 mm beträgt.
Das Magazin ist auf 5 Patronen6) eingerichtet, die Tragweite beträgt
2500 Schritte.
J) Obige Benennung seit 1S7S für die Kappen der Officiere und Mannschaft normiert.
2) Die 1878 eingeführten Kapuzen aus Kantschukstoff (bei den Officieren aus Mantel-
tuch) wurden seither wieder abgeschafft.
s) Bei den deutschen Regimentern waren vorübergehend statt derselben Halbstiefel
im Gebrauche.
4) Vorübergehend waren 1867 solche von Flachsgarn im Gebrauche (jedoch nicht bei
allen Regimentern).
6) Von 1860 an musste sich der Mann clie Feldflasche aus dem Handgelde beschaffen
und waren solche von Holz im Gebrauche, 1865 wurde deren Beistellung vom Aerar über-
nommen und von Glas, jedoch mit Blech-Ueberzug eingeführt.
6) Metall-Patronen mit centraler Bodenzündung.
Die Chargen und ihre Obliegenheiten.
A. Personen des Stabes.
a) Höhere Officiere.
Der wirkliche Obrist oder Regiments-Inhaber. In den ersten Zeiten
der Formierung von Regimentern als tactisch-administrative Körper führte
der mit Bestallungs-Patent zum Commandanten über eine gewisse Anzahl
Fähnlein ernannte Obrist, zum Unterschiede von dem Feld-Obristen ( General -
Obristen), dem Oberbefehlshaber des ganzen Heeres, den Titel: ..Obrist über
ein Regiment Fussvolk (Regiment zu Fuss).”
Schon damals hatten dieselben fast unumschränkte Gewalt über ihre
Regimenter und waren nur dem Feld-Obristen, oft in der Person des Lande--
fürsten selbst, untergeordnet.
Noch mehr bildete sich die Selbstständigkeit des Regiments-Inhabers
im 30jährigen Kriege aus, wo durch die Art des Werbe-Systems und durch
den Charakter der Kriegführung jener Zeit überhaupt, sich dieses Amt zu
einem sehr einträglichen gestaltete.
Die Benennung ..Obrist.-Inhaber” entwickelte sich, obwohl- der Obrist
vermöge der grossen Vorrechte und Gewalt, welche er, verbunden mit den
materiellen Vortheilen, über das Regiment besass, stets als der Eigenthiimer
(proprietaire) desselben galt, erst von dem Zeitpuncte an, wo es sich durch
die längere Beibehaltung der Regimenter in kaiserlichem Dienste ergab, dass
der Obrist, in eine Generals-Charge befördert, als solcher das Commando
des Regiments nicht mehr unmittelbar führte oder führen konnte, jedoch im
Genüsse der damit verbundenen Rechte und Beneficien verbheb.
In diesem Falle führte ein solcher den Titel: ..General-Feldwacht-
meister” (Feldmarschall-Lieutenant u. s. w.) und ..Obrist über ein Re-
giment zu Fuss”.
Auch kam es im 30jährigen Kriege vor, dass vermögende Obriste, mit
Rücksicht auf die materiellen Vortheile, gleichzeitig 2, selbst 3 Regimenter
errichteten, von denen sie selbstverständlich nur eines in Person commandieren
konnten.
Kaiser Ferdinand II. ordnete jedoch an1', dass kein Obrist mehr als
ein Regiment besitzen dürfe, ebenso wurde von Kaiser Ferdinand III. aus
disciplinären Rücksichten verfügt2), dass ein General, welcher nicht im Felde
diente, überhaupt nicht Inhaber eines Regiments sein durfte tmd mussten in
Folge dieser Massregel z. B. Feldmarschall Teuffenbach als Land-. Haus- und
Zeugmeister, Feldzeugmeister Hannibal Gonzaga als Stadt-Commandant von
Wien u. A., ihre Regimenter abgeben.
In diesen Fällen übergieng anfänglich das Regiments-Commando an den
Obristlieutenant, welchem der Inhaber einen Tlieil seiner Rechte übertrug und
2) Instruction vom 27. April 1631.
2) K. A., F. A. 1613, IX, 27.
— 61 —
welcher auch in administrativer Richtung mit demselben eine Abrechnung
pflegen musste.
Als es gegen Ende des 17. Jahrhunderts vorkam, dass bereits in der
Obristen-Charge stehende Personen in Folge von Reductionen anderweitig
untergebracht werden mussten, wurden manche derselben Regimentern zu
Fuss zugetheilt, „aggregiert”1), wie dies damals hiess und führten, wenn der
Inhaber befördert wurde, oder sonst abwesend war, das Regiments-Commando.
Man unterschied in solchen Fällen, den „wirklichen Obristen oder
Inhaber” und den „zweiten oder zeitlichen Obristen”2).
Da die Errichtung und Ausrüstung, sowie die Complet-Erhaltung eines
Regiments mit stets wachsenden Kosten verbunden war, wurden die Fälle
immer seltener, dass Obriste, gewiss ermassen als Privat-Personen sich zur
Anwerbung von Regimentern anboten ; nach und nach übernahm der Staat
oder die Stände einer Provinz deren Aufstellung, mitunter nur zum Tlieile,
oder auch gänzlich 3).
Aus den gleichen Gründen wurden schon seit dem spanischen Erbfolge-
kriege die Anerbietungen' fremder Souveraine, Regimenter für den kaiserlichen
Dienst aufzustellen und selbe ganz, oder auf eine gewisse Zahl von Jahren
in denselben zu überlassen, angenommen.
Damit im Zusammenhänge erscheinen auch immer weniger in der
Obristen-Cliarge stehende Inhaber, da es anderseits zur Regel wurde, dass
vacante Regimenter an bereits in einer höheren Charge stehende Generale
verliehen wurden.
Unter Kaiserin - Königin Maria Theresia, beziehungsweise Kaiser
Franz I. wurde es üblich, dass der Monarch sich selbst die Inhab er- Stelle eines
oder des anderen Regiments vorbehielt4), oder dass Regimenter an Prinzen
des kaiserlichen Hauses verliehen wurden, welche oft noch gar keine Charge
im kaiserlichen Heere bekleideten und nur nominell den Titel „0 brist-Inhab er”
führten5). (Solche Regimenter wurden früher auch als „Haus- Regimenter”
bezeichnet.)
Die Inhabers-Würde wurde sohin von dem Commando des Regiments
gänzlich getrennt, begann also in einzelnen Fällen nur noch eine Ehrenstelle
zu sein.
Die Inhabers-Rechte wurden seit 1767 bei solchen Regimentern, wo
entweder der jeweilige Monarch oder ein Prinz des kaiserlichen Hauses als
Obrist-Inhaber fungierte, durch eigens hiezu ernannte, in einer höheren Generals-
Charge stehende, sogenannte „Zweite Inhaber” ausgeübt6). Ein Gleiches
erfolgte in jenen Fällen, wo, wie es seit 1817 üblich wurde, Mitglieder fremder
regierender Häuser, welche gar keine Charge im kaiserlichen Heere bekleideten,
zu Obrist-Inhabern eines Regiments ernannt wurden, beziehungsweise ein
Regiment deren Namen führte7).
J) Der aggregierte Officier genoss nur die Gebühr jener Charge, die eben frei war,
manchmal wurden für selbe specielle Gebühren normiert.
2) Mitunter wurde auch einem oder dem anderen Obristlieutenant, welcher ein Re-
giment commandierte, in Anerkennung hervorragender Dienste die Obristen-Charge, jedoch
nur als Titel verliehen.
3) 1733 Aufstellung der Regimenter Salm, Colmenero, Mercy, Yettes, Damnitz, wo
je 5 Compagnien aus Staatsmitteln, die übrigen auf eigene Kosten der Inhaber angeworben
wurden: 1741 Aufstellung von 6 Regimentern durch die Stände Ungarns; 1745 jene des
Tyroler Land-Regiments u. s. w. ___
4) Kaiser Franz I. 1745 Inhaber des jetzigen Infanterie-Regiments Nr. 1, welches
seither ununterbrochen den Namen des jeweiligen Monarchen führt.
5) 1749 das Regiment Ujväry, jetzt Alexander I., Kaiser von Russland Nr. 2 an Erzherzog
Carl (geboren 1744).
6) In den Jahren 1761 — 1765 wurden die Inhabers-Rechte bezüglich des Infanterie-
Regiments Erzherzog Ferdinand Nr. 2, dann des Cürassier-Regiments Erzherzog Maximilian
ijetzt Dragoner-Regiment Nr. S), da die betreffenden Erzherzoge noch Kinder waren, durch
Kaiser Franz I. als „Director” dieser Regimenter gewissermassen persönlich ausgeübt ;
nach dessen Tode Übergiengen sie vorübergehend an den Hofkriegsrath.
7) Aelmliche Fälle ereigneten sich wohl bereits im vorigen Jahrhundert auch, so
z. B. als nach dem Tode des Churfürsten von Trier die bisherigen Regimenter Alt- und
•Tung-Lothringen, dann Osnabrück an die 3 Söhne des Herzogs Leopold von Lothringen.
Leopold, Franz Stephan und Carl verliehen wurden (Patent Nr. 4545) und diese Regimenter
— 62 —
Bei jenen Regimentern, wo durch irgend einen Allerhöchsten Befehl
angeordnet wurde, dass dasselbe, um die hohen Verdienste des Inhabers zu
ehren, dessen Namen auf immerwährende Zeiten zu fuhren habe1;, wurde ein
eigener „Ohrist-Inhaber” ernannt, welcher alle einem solchen zukommenden
Befugnisse hatte.
Allen Inhabern (auch zweiten) war seit 1777 gestattet, einen Ober-Officier
des Regiments als Adjutanten zu halten; diese hiessen , .Inhab er s-Adj utant en"
und hatten den Verkehr zwischen dem Inhaber und dem Regimente zu ver-
mitteln.
Mit Allerhöchster Entschliessung vom 3. Juli 1868 verloren die Inhaber
alle ihnen bisher noch zustehenden Privilegien und bildet die Inhabers-
Würde ausnahmslos nur eine Ehrenstelle, mit welcher keinerlei dienstliche
Functionen verbunden sind. Das Regiment führt den Namen des hiezu er-
nannten Oberst-Inhabers, derselbe ist berechtigt die Uniform eines Obersten
des Regiments zu tragen und werden ihm vom Regimente die vorgeschriebenen
Eingaben (Rangs- und Officiers-Eintheilungs-Liste) vorgelegt.
Im Zusammenhänge mit dieser Verfügung werden auch seit 1868 keine
neuen zweiten Inhaber, beziehungsweise bei Regimentern, welche den Namen
verdienter Personen auf immerwährende Zeiten führen, keine Inhaber mehr
ernannt. Ebenso hat die Charge der Inhabers-Adjutanten aufgehört.
Zu den wichtigsten Privilegien und Rechten des Inhabers, den sogenannten
„Regiments-Privilegien”2), gehörten folgende:
1. Der Obrist war der unumschränkte „Gerichtsherr” des Regiments, es
stand ihm das Straf- und Begnadigungsrecht: „das Jus gladii et aggratiandi”
über alle Mitglieder des Regiments (den zeitlichen Obristen ausgenommen
für begangene Verbrechen und Vergehen zu. Er ordnete Verhöre und Kriegs-
rechte an, ratificierte die Urtheile und liess selbe publicieren und executieren.
„wenn es selbst Todesstrafe oder Cassation eines Officiers betraf"’3).
Nachdem das gebräuchlichste damals vorhandene Disciphnar-Strafmittel
gegen die Mannschaft in der Anwendung der Strafe mit dem Stocke bestand,
so war es selbstverständlich, dass jedes Mitglied des Regiments, welches nicht
dem Offlciers-Stande angehörte, unter dem Stocke seiner Vorgesetzten stand,
oder umgekehrt, der Obrist das Züchtigungsrecht mit demselben gegenüber
allen Untergebenen ausüben konnte.
Ausgenommen hievon waren nur der Caplan, der Secretär und später
der Regiments-Feldscher. Ebenso war es Gebrauch oder Regel, die Chargen,
sowie den "Wachtmeister-Lieutenant, den Profossen. Regiments-Tambour, im
Schreibgeschäfte verwendete Foiuiere (Führer), ja selbst ältere Soldaten gar
nicht, oder wenigstens, um ihr Ansehen nicht zu schädigen, nicht vor den
übrigen Kriegsleuten zu züchtigen.
nur deren Namen führten, die Inhabers-Bechte aber durch den Hofkriegsrath ausgeübt,
respective durch denselben an die Commandanten übertragen wurden. Dessgleichen bei den
Regimentern der Feldmarschälle Prinzen Alexander von Württemberg und Aibrecht von
Braunschweig-Bevern. als diese 1733 — 1731 als Herzoge zur Eegierung ihrer Länder gelangten.
3) Das erste Begiment, bezüglich dessen dies verfügt wurde, war das Dragoner-
Regiment des Prinzen Eugen von Savoyen, welches seit dessen Tode *1736) den Namen
desselben trägt (Patent Nr. 6735 vom 12. Januar 1737 1 ; in der Infanterie ist es das Regiment
Nr. 2. welches seit dem Tode des Kaisers Alexander I. von Russland il825i dessen Namen
beibehielt. Es besteht indessen auch ein Patent Kaiser Leopold I. vom 10. August 1656.
welches nach dem Tode des Eeldmarschalls Octavio Piccolomini verfügt, dass dessen
Cürassier-Regiment. dessen letzte Spuren sich im heutigen Dragoner-Kegiment Nr. 6 ver-
folgen lassen, für immer ..Piccolominisch” genannt werden solle. Aber schon unter dem
nächsten Inhaber Caprara erscheint diese Bezeichnung nicht mehr und scheint niemals
zitr Geltung gekommen zu sein. (K. A.. Bestallungen 1656. 1550.)
-) Sie wurden auch Regiments-Privilegien genannt, weil durch dieselben alle An-
gehörigen eines Regiments, gegenüber ausserhalb eines Kegiments-Verhandes Stehenden,
gewisse Vorrechte genossen ; so z. B. in Betreff des unter Nr. 1 aufgeführten, dass jeder
Soldat, wenn er auch momentan vom Regimente abwesend, wegen eines begangenen Ver-
brechens an sein zuständiges Regiments-Gericht abgeliefert, also nicht durch ein anderes
abgeurtlieilt w-erden durfte. Dieses Privilegium wurde auch das „privilegium fori" genannt.
3) Attsnahmen fanden nur in Fällen von Zweikampf statt, wo das Urtheil vor der
Vollstreckung dem Kaiser oder dem Hofkriegsrath zur Revision vorgelegt werden musste,
ebenso, wenn eine Partei sich über die Sentenz, wenn selbe nicht auf Leib- und Lebens-
strafe lautete, beschwerte.
— 63 —
Bezüglich des Wachtmeister-Lieutenants wurde 1752 verfügt, dass derselbe
gar nicht mehr unter dem Stocke stehe.
1748 ordnete Kaiserin-Königin Maria Theresia schon eine Beschränkung
der imgerechtfertigten Anwendung der Stockstrafe an; nach dem Reglement,
vom Jahre 1769 durften Stockstreiche überhaupt nur noch gegen Gefreite
und Gemeine angewendet werden.
Wenn der Inhaber nicht beim Regimente anwesend war, so übertrug
er dieses Jus gladii et aggratiandi mittelst eines eigenen Decretes an den
zeitlichen Obristen (Obrist-fiegiments-Commandanten) entweder ganz oder mit
irgend einem Vorbehalte. In diesem Decrete musste auch ausgesprochen sein,
in wie weit der nach dem zeitlichen Obristen etwa im Regiments-Commando
folgende Stabs-Officier dasselbe Jus gladii et aggratiandi zu überkommen habe.
1868 bei Auflösung der Regiments-Gerichte übergiengen die gerichts-
herrhchen Rechte der Inhaber (Regiments - Commandanten) beziighch der
Infanterie an die Brigade-Commandern
2. Der Inhaber hatte ursprünglich das B es t all ungs- und B eför de rungs-
recht, sowie das Entlassungsrecht über alle unobligaten Mitglieder des Re-
giments (Stabs-Parteien).
Bezüghch der Stabs-Officiere wurde dieses Recht schon unter Kaiser
Leopold I. durch den Hofkriegsrath vielfach beschränkt und in Anspruch
genommen (so durch Eintheilimg von durch Reductionen Ueberzähhgen, als
..Aggregierte”, welche nach Massgabe, als sich Aperturen ergaben, in eine
wirkliche Charge eingebracht, „accommodiert” wurden).
Später konnten die Inhaber bei Erledigung einer Stabs-Officiers-Stelle
Individuen, deren Beförderung sie wünschten, hiezu in Vorschlag bringen;
seit 1766 erfolgten die Beförderungen der Stabs-Officiere ausschliesslich durch
den Hofkriegsrath.
Bezüghch der Officiers-Stellen vom Hauptmann abwärts hatte der Obrist-
Inhaber das unumschränkte Beförderungsrecht1], welches er ebenfalls an den
zeitlichen Obristen mit oder ohne Beschränkung übertragen konnte, was jedoch
in den seltensten Fähen geschah2).
Seit 1849 sind alle Beförderungen der Stabs-Officiere der Allerhöchsten
Entschliessung Sr. Majestät Vorbehalten.
Seit 1868 erfolgt die Beförderung aller Stabs- und Ober-Officiere durch
Se. Majestät den Kaiser.
Die Beförderung der Hnterofficiere erfolgte über Vorschlag der Compagnie-
Commandanten durch das Regiments-Commando. Der Inhaber hatte das Recht,
alle Stabs-Parteien aufzunehmen, eventuell zu entlassen.
3. Der Inhaber hatte das Recht, die Bewilligung zur Heirath für
Officiere und Mannschaft zu ertheilen.
Vom Jahre 1769 an wurden Heiraths - Cautionen normiert, dann die
Zahl der verheiratheten Unterofficiere und Mannschaft beschränkt3).
Ebenso wurde später betreffs der Officiere festgesetzt, dass nur ein
Sechstel des Gesämmtstandes verheirathet sein dürfe.
Dieses Recht konnte so wie die anderen übertragen werden und über-
gieng bezüglich der Officiere 1868 an das Reichs-Kriegs-Ministerium, bezüglich
der Mannschaft verblieb es dem Regiments-Commandanten4).
') Wiewohl durch vielfache Verordnungen den Inhabern wiederholt zur Pflicht
gemacht wurde, hiebei ohne ,, geringsten Eigennutz oder Parteilichkeit, mit alleiniger (Rück-
sicht auf das Beste des Dienstes vorzugehen, auch die Beförderungen grundsätzlich nach
der ..Anciennität” vorzunehmen und nur bei ganz aussergewöhnliclien vorzüglichen Eigen-
schaften einen jüngeren Officier einem vielleicht mittelmässigen Aelteren vorzuziehen",
fanden in dieser Richtung doch mannigfache Missbrauche statt. Die vielfachen „Einschübe”,
so nannte man .Tene, welche durch die Inhaber von fremden Regimentern mit Beförderung
in das Eigene übernommen wurden, brachten manchem braven an der Avancements-Tour
stehenden Officier eine unverdiente Zurücksetzung.
!) Die Ernennung der Landwehr-Officiere war den General-Commanden Vorbehalten,
3) Nach dem Reglement von 1769 durften nur 3 Weiber per Compagnie in das Feld
mitgenommen werden.
ä) Gegenwärtig (seit 1812) unterscheidet man bezüglich der Mannschaft zwei Kategorien
Verheiratheter. Jene nach „erster Art” haben Anspruch auf Unterkunft, Beförderung auf
Märschen u. s. w„ vom Aerar. Jene nach „zweiter Art” müssen ihre Familien aus
Eigenem erhalten. Grundsätzlich dürfen überhaupt nur Chargen verheirathet sein, Mann-
schaft, so lange sie im Präsenzstande dient, gar nicht.
— 64 -
4. Ein weiteres Privilegium, welches weniger die Rechte der Inhaber
selbst betraf, sondern vielmehr als ein Privilegium des ganzen Regiments
galt, war, „dass ein Regiment zu keiner anderen Diöc ese oder Pfarre
gehörig, sondern der Regiments-Pater (Feld-Caplan > der alleinige
Pfarrer sei”.
Dieses erlosch ebenfalls 1868 bei Reorganisierung; der Militär-Seelsorge
und gieng an die „Militär-Pfarrer” der Corps-Commanden über.
5. Genoss jedes Mitglied des Regiments besondere Begünstigungen bei
Errichtung von „Testamenten”. Dieses Privileg ist noch gegenwärtig
in Kraft1).
6. Der Inhaber hatte früher auch das Recht der „freien Beurlaubung";
als aber damit vielfache Missbräuche getrieben wurden, die Officiere die
Urlaube überschritten, ja Stabs-Offi eiere oft Monate lang nicht zu ihren Re-
gimentern einrückten, wurde dieses Recht mit Patent vom 1. September 1704
an die commanclier enden Generale und an den Hofkriegsrath übertragen.
7. Dem Inhaber fiel der Nachlass eines ohne Erben oder Testament
verstorbenen Officiers, in allen Fällen aber ein Douceur (ein Pferd, oder
100 Ducaten) zu.
Von diesem Rechte geschieht schon in dem Reglement von 1769 keine
Erwähnung mehr.
8. Der Inhaber gab auf Grund der alten Gebräuche seinem Regimente
„Dienst- und Exercier-Vor Schriften”, welche er gegen die Einführungen
der Generale in Schutz nahm, dagegen war er für die kriegsgemässe Aus-
bildung und für die Aufrechthaltung der Disciplin in seiner Truppe verantwortlich.
Nachdem schon das 1728 publizierte, von Feldmarschall - Lieutenant
Regal für sein Regiment verfasste ..Regulament” nach und nach bei den
meisten Regimentern eingeführt worden war, wurde mit 1. März 1737 das von
Kaiser Carl VI. sanctionierte erste einheitliche: ..Regulament und Ordnung,
nach welchen Unsere gesammte Infanterie in denen Handgriffen
und Kriegsexercitien etc. gleichförmig sich zu achten haben solle",
eingeführt, womit oben erwähntes Recht der Inhaber sistiert wurde.
9. Der Inhaber hatte das Recht, die Adjustierung für sein Regiment
zu bestimmen, oder nach seinem Geschmacke und Gefallen abzuändern. Dieses
Recht erhielt schon durch die etwa um 1690 und 1708 erfolgte Einführung einer
gleichmässigen Bekleidung, wenigstens was Form und Farbe der Hauptstücke
betraf, eine Beschränkung, doch war den Inhabern immer noch die 'Wahl der
Farbe der Aufschläge, Camisole u. dgl. überlassen.
1767 wurde auch die Farbe der Letzteren vom Hofkriegsrath e für alle
Regimenter bleibend festgesetzt, beziehungsweise durch das Los bestimmt
und hatten die Inhaber seither, mit Ausnahme der Bekleidimg der Regiments-
Musiken, bei welcher noch hie und da Abweichungen gestattet waren, in
Rücksicht auf Adjustierung kerne Befitgnis.se mehr.
Seit 1822 mussten auch die Leute aller Regiments-Musiken nach einer
einheitlichen Vorschrift adjustiert sein.
10. Der Inhaber hatte das Recht, seinem Regimente, beziehungsweise
den Unter- Abtheilungen neue Fahnen zu geben.
Diese Ehrenzeichen wurden in der Regel in seiner IV ohnung aufbewahrt.
11. Der Obrist-Inhaber war der unumschränkte Administrator des
Regiments, nur bei der Verwaltung der Regiments-Cassa wirkten der Obrist-
lieutenant und der Obristwachtmeister mit.
Durch die Uebernahme der Beschaffung der Montur durch das Aerar.
durch das Erscheinen geregelter Vorschriften über die Werbung und überhaupt
durch die stetig wachsende Einflussnahme des Hofkriegsrathes als oberste
Dasselbe ist nicht mehr als Regiments-, sondern als ein gesetzliches Privilegium
des Militärs überhaupt anzusehen. (Dienst-Reglement.)
— 65 —
Centralstelle, verbunden mit der successiven Schaffung eines strengeren Control-
Systems, wurden die Inhaber in dieser Richtung immer mehr beschränkt und
verblieb denselben allmählich nur ein ganz untergeordneter Einfluss auf die
Administration des Regiments.
Die regelmässigen Gebühren des Obrist-Inhabers bestanden ausser der
nach der jeweiligen „Verpflegs-Ordonnanz” J) festgesetzten Gebühr als Obrist,
auch noch in jener als Hauptmann, da er, wie mehrfach erwähnt, Eigenthümer
einer Compagnie war* 2 3).
Wenn derselbe in die Generals-Charge befördert wurde, behielt er die
obenerwähnten Gebühren bei und bezog jene der höheren Charge nur dann,
wenn er ein wirkliches Commando bei der Armee im Felde führte; im Frieden
nur dann, wenn er einen Posten bekleidete, für welchen fixe Gebühren normiert
waren, z. B. ein Festungs-Commando u. dgl.
Von 1769 an erhielten alle in einer Generals-Charge stehenden Obrist-
Inhaber, auch wenn selbe keinen activen Posten bekleideten, oder sich im
Ruhestande befanden, eine jährliche „Inhabers -Gage”8); 1798 wurde diese
Gebühr jedoch wieder eingestellt.
Mit dem Jahre 1805 verloren die Inhaber, sowie der Oberst-Regiments-
Coinmandant und alle Stabs-Officiere das Eigenthumsrecht der Compagnien,
sohin auch die damit verbundenen Gebühren und bezogen, da mittlerweile
auch ständige Gebühren für alle activen Generale (Pensionen für die im
Ruhestande befindlichen), normiert wurden, von nun an nur die ihrer Charge
jeweilig zukommenden Gebühren.
Zu den Neben-Einkünften eines Obrist-Inhabers, welche theilweise mit
dieser Charge, theilweise mit jener des Hauptmannes verbunden waren und
welche mitunter in nicht gerechtfertigter, eigennütziger Weise ausgebeutet
wurden, gehörten :
a) Die Gebühren bei Vorstellungen.
Jeder in eine Charge neu Beförderte musste vor Uebernahme des
Commandos über die betreffende Unter-Abtheilung derselben durch einen
Höheren „vorgestellt” werden und erlangte die, sei es vom Hotkriegsrath oder
vom Inhaber ausgesprochene Verleihung einer Charge erst durch diese Vor-
stellung dienstliche Kraft. Der Vorstellende erhielt jederzeit von dem Vor-
gestellten ein Präsent4). Stabs-Officiere wurden beinahe stets durch den
Inhaber vorgestellt.
b ) Der St'ellenverkauf. Dieser wurde sowohl durch die Inhaber selbst,
als auch durch das Abkaufen der Beförderung von den zur Vorrückung be-
stimmten Officieren mit Vorwissen des Inhabers betrieben.
Prinz Eugen von Savoyen versuchte als Hofkriegsraths-Präsident
vergebens, diesem Missbrauche zu steuern und erwirkte auch ein strenges
Patent gegen denselben5 *), doch konnte der Stellenhandel nicht vollständig
unterdrückt werden.
c) Eine weitere Einnahmsquelle bildeten die Werbgelder, indem solche
den Angeworbenen oft nicht in der vom Staate hiefür ausgeworfenen Höhe
ausbezahlt wurden, ebenso
d) indem in gleicher Weise die für Instandhaltung und Neu-
Anschaffung der Montur, theils vom einzelnen Manne geleisteten Rück-
lässe, theils die vom Aerar hiefür empfangenen Gelder nicht im vollen Aus-
masse ihrer Bestimmung zugeführt wurden, wodurch sich die Abtheilungen,
was die Bekleidung betrifft, wiederholt in trostlosem Zustande befanden.
’) So hiessen jene Vorschriften, durch welche die Natural- oder sonstigen Gebühren
fallweise normiert wurden.
!) Nach der Verpflegs-Ordonnanz vom Jahre 1697 z. B. erhielt ein solcher monatlich
im Winter 50 Mund- und 12 Pferd-Portionen ä fl. P30 als Obrist und 15 Mund- und 3 Pferd-
Portionen als Hauptmann (im Sommer die Hälfte). Später (1758) wurden fixe monatliche
Gagen eingeführt.
3) Der Bezug der Oberstens-Gage iibergieng an die Oberst-Regiments-Commandanten.
4) Vielfach war es gebräuchlich „ein Paar Pistolen” zur Discretion zu verehren.
(Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen. I. Band.)
5) Patent vom 5. September 1703. (K. A., H. K. R. 1703. Reg. 108.)
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
5
— 66 —
e ) Schliesslich ergab sich eine, leider auch nicht zu rechtfertigende Ein-
nahmsquelle mancher Inhaber1) durch die Gebahrung mit den Verpflegs-
Geldern.
Diese wurden den Obristen (mitunter auch den Hauptleuten) gewöhnlich
für den ganzen Sollstand ausbezahlt, wofür selbe die Verpflichtung übernahmen,
durch die in Folge eintretender Abgänge, deren sofortige Deckung wohl nicht
immer möglich war, sich ergebenden Ersparnisse, bei nächster Gelegenheit
den Ersatz durch Werbung zu bestreiten, sohin das Regiment wieder zu
completieren.
Indem nun solche Abgänge oft Monate lang nicht gedeckt wurden, kam
einerseits die ersparte Summe dem Inhaber zu Gute, anderseits werden aber
dadurch die mitunter vorgekommenen andauernd schlechten Standes-Verlniltnissc
einzelner Regimenter erklärt2).
Bei den Musterungen durch die Organe des Kriegs-Commissariates
wurde vielfach der weitere Missbrauch getrieben, dass zur Täuschung der-
selben, für Abgänge, aber in den Standes-Listen als präsent weitergeführte
Mannschaft, ein Strohmann, sogenannte „blinde Leute” (passe- Volants) vor-
geführt wurden.
f) Weitere kleinere Einnahmsquellen der Obriste ' beziehungsweise in
ihrer gleichzeitigen Eigenschaft als Inhaber einer Compagnie) bildeten die
Gebühren, welche z. ti. der Marketender zahlen musste, solche bei Heiratlien
mid Beurlaubungen u. dgl.
Endlich wäre noch zu erwähnen, dass, wohl nur in den Zeiten des
30jährigen Krieges, wo die Bande der Disciplin mehr gelockert waren,
viele Obriste sich auf Kosten des Landes bereicherten, in welchem sie eben
lagen und von den Ständen und Bewohnern Lieferungen in Geld und Naturalien,
theils für ihre Truppen, theils für ihre eigene Person erpressten.
Schon Wald stein hatte strenge Verfügungen gegen diesen Unfug
getroffen3), doch verstummten die Klagen in dieser .Richtung umsomehr noch
lange nicht gänzlich, als hierin die höheren Officiere aller kiiegführenden
Mächte miteinander förmlich wetteiferten.
Der Obrist - Regiments - Commandant. In den ersten Jahren des
spanischen Erbfolgekrieges wurden, nachdem sich die Fälle immer vermehrten,
dass Inhaber, bereits in einer höheren Charge stehend, vielfach auf einem
anderen Kriegs- Schauplatz verwendet als ihr Regiment, auf die Commamlo-
führung und Verhältnisse im Regimente keinen clirecten Einfluss nehmen
konnten, von Kaiser Leopold I., beziehungsweise von seinem Nachfolger Kaiser
Joseph I., eigene Obriste als „Regiments-Commandanten” ernannt und
erscheint seither diese Charge dauernd systemisiert. Durch diese Massregel
sollte das Commando dauernd in feste Hände gelegt tuid eingerissenen Un-
zukömmlichkeiten gesteuert werden. Bezüglich der Einführung der genannten
Charge lässt sich kein präcises Datum feststellen und existiert auch keine
diesfälhge Verordnung4), sondern diese Ernennungen wurden theils früher
schon, theils später nur fallweise und durchaus nicht bei allen Regimentern
gleichzeitig vorgenommen und erscheinen nach dem Frieden von Passarowitz.
viele, ja selbst gegen Ende der Regierung Kaiser Carl VI.. einzelne Regi-
menter noch von Obristlieutenants commandiert.
Der Obi'ist-Regiments-Commandant übte die für den Obrist-Inhaber
geschilderten Rechte im vollen Umfange aus, wenn er gleichzeitig die Charge
i) Selbstverständlich muss anerkannt werden, dass, insbesondere vom IS. Jahrhundert,
doch der weitaus grösste Tlieil der Inhaber sich von der Ausübung der geschilderten. Miss-
brauche durchaus ferne hielt.
q So musste z. B. 1692 das Regiment Bielke aufgelöst werden, weil der Inhaber es
unterliess für die Completierung desselben zu sorgen ; ebenso waren 1709 die Regiment er
Pfeffershofen und Lapaczek (jetzt Graf Khevenhüller Nr. 7 und Erzherzog Carl Stephan >r. s
als sehr herabgekommen, zur Auflösung bestimmt: doch wurde diese Massregel dahin ab-
geändert. dass die Regimenter den betreffenden Inhabern abgenommen wurden. Aehnhclie
Missstände ergeben sich bei dem Regimente des FZM. Samuel Schinettau. der 1 Gl den öster-
reichischen Dienst verliess, um in jeneu König Friedrich II. von Preussen zu treten.
3) Befehl an Arnim vom 28. December 1627 u. A.
4) In manchen Werken wird hiefür das Jahr 170S angegeben.
- 67
■des letzteren bekleidete; als Obrist nur insoweit, als sie ihm von dem Genannten
übertragen wurden.
Unter seiner Verantwortung wurden alle Scandes-Listen, Gebühren-
Rechnungen und Schriftstücke verfasst, Verordnungen der höheren Behörden ge-
sammelt und die Verlassenschafts-Angelegenheiten der Officiere und Mannschaft
verhandelt.
Er regelte auf Grund der alten Regiments- Geb rauche den Dienstgang
und die Handhabung der Disciplin. Er liess regimentsgeschichtliche Notizen
und Vormerkungen über die Conduite und Verdienste der Officiere führen.
Er unterschrieb die Muster-Listen1), Monats-Tabellen, Cassa-Extracte etc. und
war für die Richtigkeit dieser Documente haftbar.
Der Obrist commaudierte bei Paraden zu Fuss, in der Action jedoch
stets zu Pferd.
An Gebühren bezog derselbe im Frieden nur jene eines Obristlieutenants,
da die Obristens-Gage dem Obrist-Inhaber zufiel. Erst durch das Verpflegs-
Reglement vom Jahre 1755 wurde ein eigener Gebührssatz für den Obrist-
Regiments-Commandanten normiert. Im fiebrigen stand er bis 1805 wie der
Inhaber in den Bezügen einer Compagnie, sohin auch der Hauptmanns-
Gebühr.
Gegenwärtig führt der Oberst als Cornmandant eines Regiments den
Befehl über alle Theile desselben, es obliegt ihm die Pflege des militärischen
Geistes, die Aufrechthaltung der Disciplin und der vollen Kriegstüchtigkeit
desselben, er leitet und überwacht den gesammten Dienstbetrieb. Er soll
hiebei ein besonderes Augenmerk der Nationalität seines Regiments zuwenden,
weil die Tüchtigkeit des Soldaten zum Theile durch die richtige Vervvertliung
seiner nationalen Eigenschaften bedingt ist.
Bei jenen Regimentern, welchen wieder ein Auditor als juridischer
Beirath beigegeben ist, übt er apch die gerichtsherrlichen Rechte aus2).
Er ernennt die Officiere für specielle Diensteszweige (Adjutanten, Proviant-
Officiere), er verleiht die Compagnie-Connnanden, tlieilt die Officiere und
Mannschaft zu den Compagnien ein, verfügt Uebersetzungen aus dem oder
in den Feuergewehrstand u. s. w.
Er ist verpflichtet, dem Oberst-Inhaber nebst den sonst vorgeschriebenen
Eingaben, jede Veränderung des Standortes des Regiments-Stabes sofort zur
Kenntniss zu bringen.
Wenn ein Oberst, wie es in neuester Zeit vielfach der Fall ist, ein
Bataillon commandiert3), so gelten für denselben die für die übrigen Stabs-
officiere vorgeschriebenen Verhaltungen.
Nach der gegenwärtig in Kraft stehenden Beförderungs-Vorschrift bilden
alle Oberste, ohne Unterschied der Waffengattung oder Special-Branche, einen
Gesammt-Concretual-Status und ist in der Infanterie und Jäger-Truppe die
Zahl derselben mit 163 normiert4).
Der Obristlieutenant (Oberstlieutenanf) war als Stellvertreter des
Obristen in dessen Abwesenheit Regiments-Connnandant und übte die Be-
fugnisse des Inhabers aus, insoweit sie ihm übertragen wurden.
Bei Anwesenheit desselben hatte er speciell die Regiments- und
Compagnie-Cassen zu scontrieren, das Regiments -Gericht, sowie die Be-
kleidung und Ausrüstung des Regiments zu überwachen5), ebenso später die
Menagen.
*) Er hatte das Recht, seine Unterschrift auf die sogenannte „Kaiserseite” zu setzen.
s) Bezüglich der Beförderungen. Heiraths-Bewilligungen u. s. w., ist das denselben
Betreffende und noch Gütige beim Obrist-Inhaber erwähnt.
3) Um ein günstigeres Zahlen-Verliältniss zwischen den einzelnen Stabsofficiers-
Chargen der Infanterie und Jäger-Truppe und dadurch bessere Beförderungs-Verhältnisse
zu erzielen, wurde 1886 die Zahl der Oberste so vermehrt, dass 60 Oberste als Bataillons-
Commandan'ten fungieren müssen.
4) Organische Bestimmungen vom Jahre 1890.
5) Da es hiedurch auch zu seinen Obliegenheiten gehörte, für die Delinquenten beim
■Gerichtsherrn Fürbitte einzulegen, wurde er auch „Mutter des Regiments” genannt.
5*
— 63
Aus den beim Obrist-Regiments-Commandanten angeführten Gründen,
erhielt derselbe bis 1755 zumeist die Gebühren als Obristwachtmeister. hiezu,
als Eigentliümer einer Compagnie1), jene als Hauptmann (bis 1805).
Gegenwärtig gelten für den Oberstlieutenant als Commandanten eines
Bataillons, sowie für den Major, folgende Vorschriften:
Er muss das Bataillon, für dessen kriegsgemässe Ausbildung und Schlag-
fertigkeit er die volle Verantwortung trägt, in allen Gelegenheiten mit Gewandt-
heit und Sicherheit zu führen wissen und ist zunächst berufen, den Regiments-
Commandanten in Ausübung des Dienstes zu unterstützen.
Als Commandant eines selbstständigen (detachierten) Bataillons gelten
im Allgemeinen für denselben die für den Regiments -Commandanten vor-
geschriebenen V erhaltungen.
Die Oberstlieutenants der Infanterie und Jäger -Truppe bilden einen
gemeinschaftlichen Concretual-Status und ist deren Zahl mit 161 festgesetzt.
Der Obristwachtmeister (Major)2) war das Executiv - Organ des
Regiments, da ihm die Vollziehung aller Regiments-Befehle übertragen war.
Bei Uebungen und im Felde oblag ihm die Beaufsichtigung der tactischen
Ordnung, des Marschtempos, die Recognoscierung des Terrains; auch be-
stimmte er die Alarmplätze des Regiments und der Compagnien.
Die Aufstellung der Wachen, das Exercieren, die Evolutionen wurden
von ihm geleitet, er überwachte die Reinlichkeit im Lager, die Marketender
in Bezug auf Mass und Gewicht und visitierte täglich die Unterkünfte. Bei
Paraden commandierte er das Regiment zu Pferd und mit gezogenem Degen.
Die Führung der Commandier-Listen über Officiere. der Dienst-Tabellen.
Rottenzettel u. s. w. geschah unter seiner Verantwortung und haftete er mit
seiner Unterschrift für deren Richtigkeit.
Nach der Einführung des Bataillons als tactisclie Einheit, fungierte er
als Bataillons-Commandant; nach Creierung der Charge des Obrist-Regiments-
Commandanten commandierte er bei einem Stande von drei Bataillonen jeweilig
das Leib-(inhabers-)Bataillon, wenn dieses selbstständig war.
Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts (etwa 1757) ist die Bezeichnung
,,Major'' statt Obristwachtmeister allgemein üblich geworden, doch erscheinen
noch in den Reglements vom Jahre 1807 beide Titel angewendet.
Im siebenjährigen Kriege bestand vorübergehend je ein zweiter Major
per Regiment, seit 1769 ein solcher dauernd normiert.
Durch das Reglement vom Jahre 1805 wurden im Kriege ein dritter
und vierter Major systemisiert.
Seit 1807 fungierte der Major auch in disciplinärer und administrativer
Richtung als Commandant eines Bataillons und hat sich vorzüglich dessen
theoretische und tactisclie Ausbildung angelegen sein zu lassen.
In den Friedensjahren 1815—1848 hatte jedes Regiment, inclusive des
Commandanten des 1. Landwehr-Bataillons, grundsätzlich deren drei, seither
ist nur die Zahl der Stabs-Officiere im Allgemeinen festgesetzt. In dieser
Periode3) commandierte grundsätzlich der Oberstlieutenant das 1., beziehungs-
weise ein mit dem Regiments-Stabe vereinigtes Bataillon4), der erste Major
das zweite, der zweite Major das dritte Bataillon, was einen wiederholten, fin-
den Dienst nachtheiligen Wechsel im Commando der Bataillone zur Folge hatte.
Bezüglich des Commandos der Grenadier-Bataillone bestand bei deren
Formation 1769 die Gepflogenheit, dass hiezu stets ein Oberstlieutenant vom
J) In den Landsknechtzeiten wählte sich der Obrist, nachdem die unter sein
Commando bestimmten Fähnlein gesammelt waren, aus der Mitte der Hauptleute seinen
„Stellvertreter” — Locum tenens (Lieutenant) — . woraus sich die Benennung ..Obrist-
lieutenant” entwickelte. Dieser behielt aber das Commando und Eigenthum seines Fähnleins
bei. Erst später wurde der ,. Obristlieutenant” als eine eigene Charge in der militärischen
Hierarchie eingeführt und vom Inhaber oder Hofkriegsrath directe hiezu ernannt (bestallt .
Jedoch auch ein solcher trat, der materiellen Vortheile wegen, immer in das Eigenthum s-
reclit einer Compagnie (eines Fähnleins).
!) Im 16. Jahrhundert noch „Regiments-Wachtmeister” genannt.
3) Laut Verordnung vom Jahre 1631.
4) Wegen eventueller Führung des Kegiments-Commandos.
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Hofkriegsratlie bestimmt wurde; erst 1790 würde verfügt, dass derselbe von
einem der Regimenter sein müsse, aus deren Divisionen das betreffende Bataillon
bestand. Von 1815—1848 wurde der Commandant in regelmässigem Wechsel,
alternierend von einem der drei (zwei) Regimenter gegeben und hiezu der
ieweilig jüngste Major ernannt.
Gegenwärtig gelten für den Major die gleichen Verhaltungen, wie für
den Oberstlieutenant.
Der Major oder Oberstlieutenant als „Ergänzungs-Bezirks-Comman-
dant” untersteht hinsichtlich des Heeres-Ergänzungswesens und der Verwaltung
der Augmentations -Vorräthe directe dem Vorgesetzten Territorial-Commando.
Sämmtliche Majore der Infanterie und Jäger-Truppe bilden eine selbst-
ständige Concretual-Standes-Gruppe und ist deren Zahl gegenwärtig mit
330 systemisiert1).
Durch die organischen Bestimmungen für die Infanterie vom Jahre 1895
ist auch ein „Stabs-Officier für besondere Verwendungen” im Frieden
systemisiert. «
b) Personen der Stabs- Aemter (Regiments-Stab), welche
im Officiers-Range stehen2).
Der Quartiermeister, welcher den Rang als ältester Lieutenant hatte,
führte die Regiments-Rechnungen, die Kanzleigeschäfte und war Zahlmeister
des Regiments. Er galt als eine „privilegierte Person”, welcher nur der General-
Quartiermeister und die Stabs-Off® ere zu befehlen hatten. An Gefechten
durfte er bei strenger Strafe nicht theilnehmen. Er hatte nach Anordnung des
General-Quartiermeisters das Lager auszustecken und die Cantonnierungs-
Eintheilung zu treffen.
Die Musterschreiber und Fouriere der Compagnien waren ihm miter-
stellt. Von 1722 an musste er im Frieden auch die Dienste des Proviant-
meisters versehen.
Von 1767 an wurde für diese Charge die Benennung „Rechnungsführer"
normiert und durfte der Inhaber demselben den Oberlieutenants-Titel verleihen.
Gleichzeitig übergieng die Besorgung der Quartiergeschäfte an den
General-Quartiermeister und dessen Organe und wurden vom Rechnungsführer,
durch die nunmehr zum Stabe eingetheilten Fouriere, nur die Rechnungs- und
Musterungsgeschäfte der Compagnien geführt3).
Das Reglement pro 1769 besagte für denselben, „dass er ein in der Rech-
nung vollkommener, dabei uneigennütziger und gewissenhafter Mann sein
müsse”. Von 1808 an konnte ihm der Hauptmanns-Titel verliehen werden.
Nach dem Organisations-Statut vom Jahre 1852 wurden für diesen
Dienst Beamte systemisiert, welche den Titel ...Rechnungs-Officiale” (in
vier Classen) führten, jedoch den Officiers-Rang beibehielten und einen eigenen
Concretual-Status bildeten. 1857 wurden dieselben ganz zu Militär-Beamten
übersetzt, in die Gruppe der Militär-Rechnungs-Beamten eingetheilt und ver-
loren den Officiers-Rang, nahmen jedoch 1860 erneuert die Benennung: Rech-
nungsführer (1. bis 4. Classe) an. Seit 1869 bilden selbe unter dem Namen
„Trupp en-Rechnungsführer” wieder als Officiere einen eigenen Concretual-
Status.
Gegenwärtig ist der Hauptmann-(Oberlieutenant-)Rechnungsführer
Vorstand der Reclinungs-Kanzlei, dann Referent beim Commando und bei der
Verwaltungs-Commission der Truppe.
J) Organische Bestimmungen vom Jahre 1890.
2) Dieselben erscheinen ohne Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse in jener
Reihenfolge aufgeführt, als für selbe am Ende des 30jährigen Krieges die Rangsordnung
festgesetzt war. Xach dem Reglement vom .Jahre 1769 rangierte als erster der Caplan, dann
der Auditor und nach diesem erst der Rechnungsführer (früher Quartiermeister) ; an diese
schlossen dann der Fahnen-Cadet, Regiments-Adjutant, Regiments-Chirurg an u. s. w.
3) Die Zahl der Fouriere wurde auf 9 herabgesetzt und hatte jeder für eine Division,
jedoch für jede Compagnie abgesondert, diesen Dienst zu versehen.
- 70
Es obliegt ihm die Unterweisung der Rechnungs-Unterofficiere'i. sowie
die Heranbildung eines Nachwuchses. Er untersteht unmittelbar dem Truppen-
Commandanten * 2).
Der Lieutenant-Rechnungsführer3) ist zur Unterstützung des
Vorstandes der Rechnungs-Kanzlei und zu dessen Stellvertretung berufen;:
er kann eventuell auch mit einem selbstständigen Rechnungsführer-Posten
betraut werden.
Der Auditor (Regiments-Scliultheiss) besorgte die Gerichtspflege nach
den Anordnungen des Regiments-Commandanten (Inhabers). Er führte die
Verlassenschafts- Angelegenheiten der Officiere; hiebei gebührte ihm von dem
Nachlass der ohne Erben verstorbenen von jedem Gulden 1 Groschen, jedoch
durfte diese Taxe 100 Gulden nicht übersteigen. "Waren Erben vorhanden, so
mussten sich diese mit dem Auditor abfinden.
Die Auditore der Infanterie hatten keine bestimmte Ofticiers-ChargeT
ausser es wäre ihnen vom Regiments-Commando eine solche , .Titulatur” be-
sonders verliehen worden4).
In den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts (spanischen Erbfolge-
krieges) wurde auch der Dienst des Regiments-Secretärs dem Auditor
übertragen5) und hatte er somit auch die ganze Regiments-Correspondenz
zu führen, eine Rangsliste über die Officiere zu unterhalten und Aufzeich-
nungen über alle wichtigen Vorfälle beim Regimente im Frieden, wie im
Kriege zu machen (Führung der Regiments- Geschichte) 6j.
Mit 18. December 1767 wurden die Inhaber ermächtigt, den Auditoren
bei langer Dienstzeit den Hauptmanns-Titel zu verleihen.
Seit der gegen Ende des 18. Jahrhunderts vorgenommenen Reorgani-
sierung des Militär - Gerichts - Wesens war der Auditor der Leiter des
„Regiments-Auditoriate s”, übte im Namen und Aufträge des Gerichts-
herrn (Inhabers oder Commandanten) die Gerichtsbarkeit aus und war gleich-
zeitig Referent (mit einem Votum informativum) bei Kriegsrechten. Nachdem
früher der Inhaber selbst den Auditor wählen oder anstellen konnte, wurden
selbe nunmehr nach abgelegter Prüfung und Probe-Praxis vom Hofkriegsrath
ernannt und den Regimentern in Stand gegeben.
Durch das Organisations-Statut vom Jahre 1857 verloren die Auditore
den Ofiiciers-Charakter und rangierten unter den Militär-Parteien, wo selbe
eine eigene Gruppe „das Auditoriat” bildeten und hatten die bei den Regi-
ments-Gerichten eingetheilten den Titel „Auditor 1. (2. oder 3. Classe”.
1859 erhielten dieselben unter Belassung in der Gruppe der Militär-Parteien
den Officiers-Charakter zurück. hiessen sohin, .Hauptm ann -Auditor e 1. 2. — 3.)
Classe” und trugen wieder die volle Regiments-Uniform, ohne Feldbinde7 8;.
1868 mit 15. December wurden die Regiments-Gerichte aufgelassen, die
bei den Regimentern eingetheilten Auditore zumeist zu den neu aufgestellten
Brigade-Gerichten (nunmehr Garnisons- Gerichten) übersetzt und bilden sänimt-
liche Auditore gegenwärtig eine eigene Standes-Gruppe, „das Ofdciers-Corps
der Auditore”. Seit 1880 s t endlich werden einer Anzahl von Infanterie-Regi-
mentern. mit Berücksichtigung der Garnisons- Verhältnisse, ein Hauptmann-
oder Oberlieutenant- Auditor als „juridischer Beirath“ des Regiments-
Commandanten beigegeben, welcher gleichzeitig als Strafrichter bei dem
J) Die Führung der Rechnungen der Compagnien erfolgt seit 1852 wieder bei den-
selben durch einen Feldwebel ; jene des Proviant-Geschäftes auch im Frieden seit 1857
durch eigene Proviant-Officiere.
2) Die Rechnungsführer waren im Allgemeinen bis 1S51 wie die Officiere adjustiert,
nur trugen sie als Kopfbedeckung einen dreieckigen Hut ohne Federbusch . L'eber ihre
seitherige Adjustierung wird das Nähere in einem späteren Bande unter dem Abschnitte
„Militär-Rechnungs-Branche” gebracht werden.
3) Seit 1869 creiert.
i) In früheren Zeiten war die Verleihung des Fähnrich- oder Lieutenants-Titels ge-
stattet, damit, wie es im Khevenhüller'sclien Reglement heisst.: .man mehr Consideration
vor sie haben muss, dadurch die Regiments- Affairen besser beschleunigt werden".
5) Er genoss auch die Gage eines solchen.
6) Diese Dienste Übergiengen successive von 1807 an, an den Regiments-Adjutanten.
’) Bis 1851 trugen die“Auditore die Uniform wie die Officiere des Regiments (ohne
Feldbinde), nur als Kopfbedeckung einen mit schwarzem Band eingefassten Hut. 1651 auch
diese gleich den Offieieren des Truppenkörpers.
8) Circular- Verordnung vom 28. Aprü.
— 71 —
betreffenden Garnisons-Gerichte füngiert. Bei solchen Regimentern übt auch
wieder der Regiments-Commandant das Straf- und Begnadigungsrecht aus.
Der Caplan oder Regiments -Pater hatte die kirchlichen Functionen
im Regimenter zu vollziehen.
Er war der Seelsorger, des, wie bei den Regiments-Privilegien erwähnt,
feine eigene Pfarre bildenden Regiments; er hatte die Tauf-, Trau- und Sterbe-
Matriken zu führen und hinsichtlich der guten Sitte ermahnend einzuwirken.
Der Caplan sollte kranken und verwundeten Soldaten seinen geistlichen
Beistand angedeihen lassen, ja in älteren Zeiten, wo die ärztliche Kunst bei
den Heeren noch auf tiefer Stufe stand, oft auch ärztlicher Berather sein.
Im Felde unterstand er dem Pater Superior (Feld-Bischof).
Bei Taufen. Hochzeiten u. s. w. gebührten ihm gewisse Taxen, von welchen
nur die gemeinen Kriegsleute ausgenommen waren : „es sei denn, dass ihm
ein oder der andere aus freiem Willen etwas gebe”.
Der Caplan wurde wie die übrigen Personen der Stabs-Aemter vom
Obristen aufgenommen und sollte womöglich aus Ordens-Geistlichen gewählt
werden; vom Feld-Superior erhielt er sodann den Facultäts-Brief.
Der Öbrist konnte ihn wegen schlechten Verhaltens mit Gage-Ein-
stellung auf 1 — 2 Monate strafen, nach Umständen entlassen.
Nach dem Reglement vom Jahr 1769 stand er für seine Person nicht
mehr unter der Regiments-Gerichtsbarkeit* 2), sondern genoss das „Privilegii
fori Clericalis” und konnte nur wegen Schulden mit Gage- Verbot3) belegt
werden.
1771 4) wurden die Stola-Taxen für die Militär- Geistlichkeit geregelt, so
z. B. für Copulation eines Hauptmanns 2 Ducaten, für dessen Begräbniss
12 fl. u. s. w.
Von 1805 an wurden die Regiments-Capläne von den Diöcesan-Biscliöfen
jenes Ivirchensprengels. aus welchem das Regiment seine Recmten erhielt5 *),
aus dem Säcular- und Regular- Clerus der Diöcese ausgewählt und durch das
1773 gegründete „Feld-Vicariat” den Regimentern zugewiesen.
Nachdem in der kaiserlichen Armee von den frühesten Zeiten an der
römisch-katholische Glaube vorherrschend war, so gehörten natürlich die
Feld-Capläne demselben an, doch war es im 30jährigen Kriege Regimentern,
welche vorwiegend aus Lutherischen oder Calvinern bestanden, gestattet, einen
Prediger dieses Bekenntnisses zu halten. Seit 1830 hatten Regimenter, welche
Anhänger des griechischen Glaubensbekenntnisses im Stande zählten, wie es
bei vielen galizischen und ungarischen Regimentern der Fall ist, auch einen
Geistlichen (Caplan) dieses Ritus °).
Ebenso fungieren seit 1860 evangelische Garnisons-Prediger.
1868 wurden die Regiments-Seelsorgen aufgelassen und gehören die bis-
herigen Regiments-Capläne. nachdem sie von 1857 bis 1868 unter den Militär-
Parteien rangiert und den Namen „Feld-Capläne” (1. — 3 Classe.) geführt
hatten, nunmehr als „Militär- Curaten” in die Standes-Gruppe der Militär-Geist-
lichkeit.
Der Regiments-Secretär besorgte die ganze Correspondenz des Regi-
ments 7), intervenierte bei der Scontrierung der Regiments-Cassen und bei der
9 In den Landsknechtzeiten hatte jedes Fähnlein einen Caplan (Feld-Pater), doch
genossen sid damals nur den Sold eines Landsknechtes, erhielten jedoch auf dem Marsche
ein Pferd. Um ihnen aus Ursache dieses geringen Soldes eine Anfbesserung zukommen
zu lassen, wurden sie nach „Fronsberger’s Kriegsbuch'’ zu verschiedenen anderen Dienst-
leistungen. Besorgung von Einkäufen u. dergl. verwendet.
2) Der Caplan stand überhaupt niemals „unter dem Stocke”.
3 ) Bezüglich der Gebühren des Caplans muss bemerkt werden, dass selbe bis in die
neuere Zeit noch sehr minimale waren, sie hielten zumeist zwischen jener des Unter-
lieutenants und des Feldwebels die Mitte.
*) Circular-Verordnung vom 26. Januar.
”) Seit 1857 aus jener Diöcese, wo das Regiment garnisonierte.
°) Laut Organisations-Statut vom Jahre 1857 war ein Caplan des griechischen Ritus
hei folgenden Regimentern normiert und zwar : Xr. 9. 10. 15, 24, 30, 31. 41, 46. 50. 51, 53, 55,
58. 61 und 62. 1860 erhielten noch die Regimenter Xr. 23, 29, 33. 43. 63, 64, 65 und 77 einen
solchen.
7) Oft auch die Privat-Correspondenz des Obristen, wofür er Beneficien genoss.
— 72 —
Musterung und führte die Aufzeichnungen über die wichtigen Vorfälle im
Regimente im Frieden, wie im Kriege (Regiments-Geschichte).
Wie bereits erwähnt, übergieng der Dienst desselben im Anfänge des
18. Jahrhunderts an den Auditor.
Der Proviantmeister leitete die Verpflegung des Regiments ein. wozu
ihm die Compagnien die betreffenden Eingaben einsenden und die Fouriere
zur Verfügung stellen mussten. Er war eventuell zur Stellvertretung des
Quartiermeisters bestimmt, musste daher mit dessen Obliegenheiten ver-
traut sein.
Bezüglich der Verrechnung der Fassungen war er an den Genannten,
bezüglich deren Bewilligung an das Proviant-Amt (Kriegs-Commissariat
gewiesen.
Er stand im Range und den Gebühren eines Unterofficiers und war
auch wie ein solcher gekleidet. Von etwa 1722 an war diese Charge im
Frieden nicht mehr systemisiert und wurde der Dienst derselben an den
Quartiermeister übertragen. .
Von 1769 an1) wurden im Kriege hiezu geeignete Officiere aus dem
Stande des 3. Bataillons bestimmt, welche alljährlich zu wechseln waren.
Durch das Organisations-Statut vom .Jahre 1857 wurde für den Kriegsfall
bei jedem Regimente ein eigener Subaltern-Officier als . Pro viant-Officier”
normiert; seit 1869 auch im Frieden.
Derselbe versieht nach den gegenwärtigen Bestimmungen hinsichtlich
der Mannschaft des Stabes die Dienste eines Compagnie-Commandanten und
führt auch die ökonomisch-administrativen Geschäfte rücksichtlich der beim
Stabe eingetheilten Officiere.
Er ist Mitglied der Verwaltiuigs- Commission und besorgt alle Fassungen
an Naturalien, Service, Monturen u. s. w., deren Vertheilung. sowie etwaigen
Austausch. Er verwaltet das Regiments-Magazin und überwacht die Disciplinar-
Arreste seines Truppenkörpers.
Im Kriege hat er nebst der Fassung, auch für die eventuelle Beschaffung
aller Verpflegs- und Lager-Bedürfnisse zu sorgen und die Schlachtung durch
die Fleischhauer ausführen zu lassen.
Der Proviant-Officier ist Commandant des Trains seines Truppenkörpers -
und hat denselben, wenn vereint, persönlich zu führen: endlich sorgt er für
die Aufnahme von Marketendern und überwacht deren Betrieb.
Der Wachtmeister-Lieutenant (Adjutant). Diese Charge kommt zum
ersten Male in einer Verpflegs-Ordonnanz vom Jahre 1648 vor. Derselbe
besorgte die Dienste eines Regiments-Adjutanten, verfasste die Totale der
Rottenzettel und Stand- und Dienst-Tabellen, gab die Regiments-Befehle aus.
commandierte den Dienst, hatte den Regiments-Commandanten in der Schlacht,
sonne beim Exercieren zu unterstützen und war in erster Linie dem Obrist-
wachtmeister zugewiesen3). Er war beritten, hatte den Rang als ältester
Feldwebel, war sonst wie die Officiere gekleidet, stand jedoch bis 1752 „unter
dem Stocke’!,
Vom Jahre 17694) wurde diese Charge ofnciell ..Regiments-Adjutant "
benannt.
1S03 erhielten dieselben den Fähnrichs-Rang tmd hatten nach dem
Reglement von 1807 nur in feindlichen Gelegenheiten zu ihrer persönlichen
Vertheidigung den Degen zu ziehen.
*) Lacy’sches Reglement.
-) Nach den organischen Bestimmungen vom -Jahre 1S90 besteht der Train eines
Regiments ä 4 Feld-Bataillone aus: 16 Compagnie-Munitionswagen M. ISS) auf denen der
Vorratli an Kleingewehr-Munition nachgeführt wird: S Fleischwagen .Rüstwagen M. Iss-
zur Fortbringung des Fleisches, der Sehläclitereigeräthe. der Officiers-Feldküchen u. s. w. :
10 Bagagewagen (Deckelwagen M. 1867/80) für den Transport aller feldmässigen Bagagen,
der Felclschmieden. Werkzeuge u. s. w. ; 12 Proviantwagen (Rüstwagen M. 1S37 S
welchen ein zweitägiger Verpflegs -Vorrath nachgeführt wird, dann der \ erpflegszuschub :
endlich 2 Marketender wagen. Sämmtliche Wagen sind zweispännig.
3) Daher auch der Name Wachtmeister-Lieutenant.
4) Lacy’sches Reglement.
— 73 —
Von diesem Zeitpuncte an übergieng auch successive die bisher von dem
Auditor, in seiner gleichzeitigen Eigenschaft als Regimeuts-Secretär, geführte
dienstliche Correspondenz, sowie die Führung der regimentsgeschichtlichen
Notizen, an den Regiments-Adjutanten.
Seit 1861 ist der Regiments-Adjutant mit einem ärarischen Dienst-
pferde betheilt.
Gegenwärtig ist derselbe das Organ des Regiments-Commandanten zur
Verseilung derjenigen Dienstgeschäfte, welche nicht an die Person des Cornman-
danten gebunden sind und nicht in den Ressort anderer Referenten fallen.
Die Regiments-Adjutantur bietet sozusagen den Vereinigungspunct des
gesammten Geschäftsbetriebes . Da die Obliegenheiten des Regiments -
Adjutanten einen dienstgewandten Ofiicier erfordern, welcher sich auch in
allen Beziehungen mit richtigem Tacte zu benehmen weiss, so werden hiezu
zumeist ältere, gediente, in der Oberlieutenants-Charge stehende Ofüciere für-
gewählt 1).
Der Bataillons-Adjutant. Diese Charge wurde zuerst 1769 bei den
selbstständigen Grenadier-Bataillonen eingeführt.
In den Kriegen gegen Frankreich 1792—1801 erscheinen solche auch
bei den Feld-Bataillonen, jedoch erst 1803 auch für den Frieden normiert2).
Der Bataillons-Adjutant ist im Bataillon das, was der Regiments-
Adjutant im Regimente und gelten sohin für denselben die gleichen, nur nach
den Verhältnissen modificierten Obliegenheiten.
Der Regiments-Feldscher (Regiments-Arzt). Schon gegen Ende des
30jährigen Krieges wurde es üblich, dass die Regimenter zur \rersehung des
Sanitätsdienstes, welcher durch die Compagnie-Feldscherer nur in ganz un-
genügender Weise besorgt wurde, eigene Regiments-Feldscherer aufnahmen,
welche sie jedoch ganz auf eigene Kosten besolden und erhalten mussten.
Erst 1718 3) wurde bei jedem Regimente ein solcher systemisiert und
der Sold für denselben ausgeworfen.
Bisher hatte er die Compagnie-Feldscherer überwacht und im Gefechte
mit denselben disponiert, musste auch in schweren Erkrankungsfällen bei den
Compagnien ärztlichen Beistand leisten.
Der Regiments - Feldscher musste von nun an geprüfter Arzt sein,
er versah den Sanitätsdienst im ganzen Regimente, wozu ihm bei gleichzeitiger
Abschaffung der Compagnie-Feldscherer, 10 „Feldscher-Gesellen”, welche
beim Stabe systemisiert wurden, beigegeben waren. Die vom Feld-Medico
geführten Meclicamente übernahm und verwaltete er.
Die Aufnahme der Feldscher-Gesellen erfolgte nach Prüfung durch den
Regiments-Feldscher.
1752 4) erhielt der Letztere die Benennung „Regiments-Chirurg”,
später (1755) den Charakter des jüngsten Fähnrichs, ohne jedoch diesen Titel
zu führen.
Von 1776 an musste derselbe auch Kenntnisse von der Anatomie besitzen.
Nach dem Lacy’schen Reglement durfte er für seine Curen, vom Lieutenant
inclusive abwärts, nichts begehren.
1803 wurde für das ärztliche Personale im Allgemeinen die Bezeichnung
„Feld-Aerzte” üblich und erhielt sodann der Regiments-Chirurg den Titel
„Regiments- Arzt” (Regiments-Feld-Arzt), später auch den Hauptmanns-Rang.
1854 erhielten die graduierten Aerzte den Ofiiciers-Charakter rund die
Distinctionen als solche.
Von 1857 bis 1 868 rangierten die F eld- Aerzte unter den Militär-P arteien,
von 1869 bis 1871 bildeten selbe als „Militär-Aerzte”, seit 1S71 als „Militär-
ärztliches Officiers-Corps” eine eigene Standes-Gruppe.
1) Nacli den neuesten Verfügungen kann der Regiments-Adjutant auch in der
Hauptmanns-Charge stehen.
2) Dieselben zählten jedoch bis 1867 im Frieden auf den Stand der Compagnien;
seit 1831 sind sie ebenfalls mit ärarischen Dienstpferden betheilt.
3) Verordnung vom 16. Februar.
ä) Verordnung vom 20. Juni.
— 74 —
Gegenwärtig führt der älteste der bei einem Regimente eingetheilten
Aerzte (es sind mindestens zwei Regiments- Aerzte vorhanden; den Titel „Regi-
ments-(Bataillons-)Chef-Arzt” und ist als solcher Hilfsorgan und Referent
des Truppen-Commandanten in allen das Sanitätswesen betreffenden Angelegen-
heiten.
Nach den Bestimmungen des Reglements ist jeder Arzt verpflichtet,
aetiven Officieren und sonstigen Gagisten des eigenen Truppenkörpers, sowie
jener, welche ihm etwa zugewiesen werden, dann Frauen und Kindern der
aetiven Mannschaft, auch in ihren Wohnungen unentgeltlich Hilfe zu leisten.
Jeder Arzt soll sich nach Thunlichkeit im Reiten üben.
Der Chef- Arzt ist verpflichtet, der Ernährung der Soldaten sein Augen-
merk zuzuwenden, bei Naturalien-Fassungen zu intervenieren, überhaupt die
Einhaltung aller sanitätspolizeilichen Vorschriften zu überwachen.
Endlich obliegt ihm die theoretische und practische Ausbildung der
Blessierten- und Bandagenträger. Im Gefechte hat er seine Eintheilung in
der Regel auf dem Verbandplätze.
Der Bataillons-Chirurg. Diese Charge wurde 1769 für die von ihren
Regimentern abgetrennten 3. (Garnisons-) Bataillone systemisiert; eventuell
war derselbe zur Stellvertretung des Regiments-Chirurgen bestimmt.
Später erscheint für jedes Bataillon ein solcher normiert.
1803 erhielten sie die Benennung ..Ober-Aerzte'’ (Ober-Feld-Aerzte) und
mussten, so wie die Regiments-Aerzte, graduierte Doctoren sein; sie hatten bis
1854 theils den Oberlieutenants-, theils den Lieutenants-Charakter. Im Uebrigen
gelten bezüglich ihres Dienstes im Bataillon die entsprechend modificierten
Verhaltungen der Regiments-Aerzte.
Die früher erwähnten Feld scher -Gesellen erhielten 1769 die Be-
zeichnung „Unter-Feldscher”, mussten in der Chirurgie, wie in innerlichen
Krankheiten erfahren sein und unterstanden bezüglich ihrer Dienstleistung
ganz den Anordnungen des Regiments-Chirurgen.
Sie zählten zu den Unferoffi eieren ; 1803 wurden sie „Unter-Aerzte”
benannt ruid war bis Mai 1844 je einer per Division normiert.
1850 wurde zwischen dem Ober- und Unter-Arzt noch die Charge des
,,Ober-W undarztes” eingeschaltet.
Dieser brauchte, so wie der Unter-Arzt, nicht graduierter Doctor zu
sein, hatte jedoch Officiers-(Lieutenants-)Rang.
Bei der Einrangierung der Feld-Aerzte in die Kategorie der Militär-
Parteien zählten die Unter-Aerzte zu den sogenannten Unter-Parteien. Beide
Kategorien, Ober -Wund- und Unter-Aerzte, wurden später zu den Subaltern-
Aerzten mit Lieutenants-Rang gerechnet; gegenwärtig kommen selbe im
Truppendienste nicht mehr vor1).
Der Pionnier- Officier. Derselbe hat die Obliegenheit, die Pionnier-
scliüler (2 Corporale und 16 Mann per Feld-Bataillon) in den ihnen auf dem
Marsche, im Lager und Gefechte zufallenden technischen Arbeiten auszubilden
und führt, sobald die Regiments-Pionnier- Abtheilung vereint ist. auch in rein
dienstlicher Hinsicht, das Commando derselben, wozu ihm alle Rechte eines
Ünter-Abtheilungs-Commandanten eingeräumt sind.
Im Frieden versieht derselbe eventuell auch Compagnie-Dienst.
Seit 1895 werden bei jedem Regimente zwei Hauptleute I. Classe für
besondere Verwendungen2) beim Stabe übercomplet geführt.
Dieselben sind vornehmlich als Commandanteu und Lehrer der Einjährig-
Freiwilligen- oder Unterofficiers-Bildungsschule des Regiments, bei vor-
handener Eignung auch als Regiments- Waffen-Ofif eiere zu verwenden, ebenso
kann ihnen die Leitung und Verwaltung von Regiments-Institutionen über-
tragen werden; eventuell kann einer derselben als Regiments-Adjutant ver-
wendet werden.
1) Die Besprechung der fallweisen Adjustierung der Aerzte bleibt gleichfalls einem
späteren Bande Vorbehalten.
2) Durch die organischen Bestimmungen pro 1S90 war nur ein solcher systemisiert.
— 75 —
Bei längerer Abwesenheit eines Bataillons- (eventuell auch eines Com-
pagnie-) Commanclanten können dieselben auch mit dem Commando der be-
treffenden Abtheilung betraut werden.
Dieselben sollen nicht länger als zwei Jahre in dieser Verwendung be-
lassen und möglichst oft dem Truppendienst beigezogen werden.
c) Officiere in besonderen Verwendungen1).
Der Werb-Bezirks-Revisor, jetzt Ergänzungs-Bezirks-Officier2).
Der Erziehungshaus-Commandant. Bei Errichtung dieser Anstalten durch
Kaiser Joseph II. (1782) wurde ein Subaltern-Officier als Üommandant des-
selben normiert, zählte jedoch auf den Stand der Compagnien. Als Lehrer waren
ihm geschickte und geprüfte Unterofficiere beigegeben, während er die Ober-
leitung in pädagogischer und disciplinärer Hinsicht führte. 1852 wurden die
Regiments-Knaben-Erziehungshäuser aufgelassen.
Der Magazins-Officier. In den Fällen, wenn das Regiment mit dem
Stabe in der Werb-Bezirks-Station, als dem Sitze des Augmentations-Magazins,
sich dislociert befand, versah zumeist der als Proviant-Officier fungierende
Officier oder ein Bataillons-Adjutant diesen Dienst; sonst ein Compagnie-
Officier. Gegenwärtig ist einer der bei jedem Ersatz-Bataillons-Cadre ein-
getheilten Subaltern-(Ergänzungs-Bezirks-)Officiere mit demselben betraut und
fungiert der Betreffende gleichzeitig als Proviant - Officier beim Ersatz-
Bataillons-Cadre.
Demselben obhegt die Verwaltung der Augmentations - Vorrätlie und des
Train-Materials, für deren Vollzähligkeit und Erhaltung in gutem Zustande er ver-
antwortlich ist und hat er bei jeder Manipulation im Magazine anwesend zu sein.
Der Regiments-(Bataillons-)Waffen-Officier. Ersterer3) ist das Organ
des Regiments-Commandanten für das Waffen- und Schiesswesen und ist be-
rufen, die in der Armee-Schiessschule erworbenen Kenntnisse bei der Truppe
practisch zu verwerthen; auch hat er die Bataillons-Waffen-Officiere zu in-
struieren, sowie den Büchsenmacher zu überwachen.
Der Bataillons-Waffen-Officier sorgt für die Instandhaltung der
beim Bataillon befindlichen Handwaffen, wozu er mindestens viermal im Jahr
unter Zuziehung des Büchsenmachers eingehende Visiten abzuhalten hat.’
Der Dienst des Regiments- oder Bataillons- Waffen-Officiers wird von
den Betreffenden unbeschadet ihres sonstigen Dienstes bei der Unter-Abtheilung
versehen.
Endlich werden noch Officiere theils als Commandanten, theils als In-
structoren bei den „Einj ährig-Fr eiwilligen-Abtheilungen”, oder bei
den „Unterofficiers-Bildungsschulen”, wo solche vorhanden sind, ver-
wendet4). Der Dienst dieser Officiere ist durch die Instruction für Truppen-
Schulen geregelt.
d) Sonstige Personen der Stabs-Aemter (des Regiments-
Stabes).
Der Wagenmeister. Dieser hatte die Aufsicht über die Bagage und
den Train des Regiments, er leitete den Verkehr der Proviantwagen zur
p Die im Nachfolgenden aufgeführten Functionäre zählen zwar nicht auf den Stand
des Regiments-Stabes, sondern versehen den betreffenden Dienst theilweise unbeschadet
ihrer Obliegenheiten bei der Unter- Abtheilung, wurden aber hier eingereiht, da sie mit
Bezug auf ihre specielle Verwendung directe dem Regiments-Commandanten unterstanden
oder unterstehen.
2) Ueber den Dienst dieses Officiers enthalt das Capitel „Ergänzung der Infanterie”
die weiteren Daten.
3) Gelegentlich der Creierung eines Armee-Waffen-Inspectors 1851 wurden auch diese
eingeführt.
4) Früher (bis 1867) bei den Regiments-Cadettenschulen.
— 76 —
Ergänzung der Verpflegung. Ein Fourier war ihm als Stellvertreter und Gehilfe
beigegeben. Er hatte Unterofficiers-Rang und durfte bis 1769 als Marketender
für den Regiments-Stab fungieren (ohne eine Taxe zu zahlen i.
Seit 1722 kommt diese Charge im Frieden nicht mehr vor. Es wurde
nur im Kriege ein hiezu geeigneter Unterofficier (gewöhnlich ein Führer)
mit diesem Dienste betraut und dem die Geschäfte eines Proviantmeisters
führenden Officier (Proviant-Officier) untergeordnet1).^
Gegenwärtig ist einer der beim Regiments-Stabe eingetheilten Stabs-
führer für diesen Dienst bestimmt und heisst auch als solcher „Wagenmeister'.
Während des Marsches commandiert er den Bagage-Train, je ein anderer
Stabsführer den Gefechts-, beziehungsweise Proviant-Train i die Proviant-
Colonne des Regiments).
Er hat darauf zu sehen, dass sich niemand unbefugt auf einen Wagen
setze, sich niemand beim Train aufhalte, der nicht hiezu berechtigt ist und
dass die in Civil Gekleideten mit der vorgeschriebenen Legitimation ver-
sehen seien und auf dem linken Arme die schwarzgelbe Armbinde tragen.
^Der Profoss hatte die Einbringung der Verbrecher und ihre Beauf-
sichtigung im Arreste zu besorgen. Der Scharfrichter und die Steckenknechte
waren ihm als „seine Leute” (cum suis) unterstellt, welche in seinem Auf-
träge die betreffenden Strafen zu vollziehen hatten. Da diese als ..unrein und
unehrlich” galten, durfte er mit ihnen nicht vertraulich umgehen. Er hatte
die Reinlichkeit im Lager und in den Casernen2) zu überwachen.
Die Marketender, Fleischhauer u. s. w. standen in Bezug auf Einhaltung
von Mass und Gewicht, sowie der festgesetzten Preise unter seiner Aufsicht :
diese Personen mussten ihm auch monatliche Taxen zahlen3 4,.
Ebenso gebührten ihm von jedem zum ..Profossen-Arrest” Verurtlieilten.
vom Feldwebel aufwärts, gewisse Taxen.
Er musste ein vorzüglicher Unterofficier sein, als Aufseher und Ver-
walter des Stockhauses wurde er auch „der Tater des Regiments" genannt1,.
Seit 1868, bei Auflösung der Regiments-Gerichte, hat diese Charge bei
den Truppen aufgehört und kommt nur bei den Garnisons- und sonstigen
Gerichten vor.
Der Dienst der Beaufsichtigung der Disciplinar- Arrestanten. Reinlichkeit
im Lager und Casernen u. s. w., wird gegenwärtig durch einen
Stabsführer besorgt. Von diesen sind dermalen im Frieden je einer beim
Regiments-Stabe und beim Ersatz-Bataillons- Cadre normiert, welch letzterer
auch im Augmentations-Magazin zu Magazins- und Conservierungs-Arbeiten
verwendet werden kann. Im Kriege sind deren acht systemisiert. wovon
einer als „Regiments-Wagenmeister”5) fungiert, einer den Gefechts-Train,
einer die Proviant-Colonne commandiert: die übrigen werden zur Beaufsich-
tigung der Munitionswagen und Arrestanten verwendet.
Der Regiments-Tambour. Zu Beginn des spanischen Erbfolgekriegs
erscheint obige Charge bei einigen Regimentern eingeführt, doch zählte der-
i) Derselbe war wie die übrigen Unterofficiere adjustiert, jedoeli nicht mit dem
Gewehre ausgerüstet. Um für seine Dienstleistung kennbar zu sein, trug derselbe einen
messingenen Schild mit der Regiments-Nummer auf dem Tragriemen des Säbels. Gegen-
wärtig ist- derselbe durch eine am linken Aermel des Waffenrockes (der Blouse) oberhalb
des Aufschlages angebrachte Borte von gelber Wolle (analog der Corporals-Borte am Csako)
gekennzeichnet; seine Bewaffnung besteht in dem Repetiergewehr mit Bajonnett.
J) Eine allgemeine Casernierung der Truppen wurde erst nach dem Aachener Frieden
üblich, bisher waren dieselben gemeinschaftlich beim Bürger Landmann bequartiert,
3) Solche Taxen bezog jedoch nicht er allein, sondern auch der Obrist und der
Obristwachtmeister, so z. B. der Obrist von dem Markedenter 12 fl. monatlich und für
jedes Stück Schlachtvieh 1 fl., so dass die Fleischhauer hiedurch genöthigt wurden, gutes
und schweres Vieh zu schlachten, wenn sie nicht wollten zu Schaden kommen u. s. w.
(Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen. I. Band.)
4) Der Profoss trug bei der Infanterie einen dunkelblauen Rock mit krapprotlier
Egalisierung, weisse (bei ungarischen Regimentern lichtblaue Beinkleider. Hut nach der
Vorschrift für Officiere (Rose von Seide)) Infanterie - Säbel mit seidenem Porte-epee an
einer weissledernen Kuppel, welche unter dem Gilet zu tragen war.
5) Siehe oben Wagenmeister.
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selbe • auf clen Stand der übrigen Tambours und erhielt aus eigenen Mitteln
des Regiments eine Nebengebühr.
Ihm unterstanden sämmtliche Tambours, Querpfeifer und Lehrlinge des
Regiments, er hatte sie in den Regiments-Trommelstreichen, in den Signalen
der fremden Heere auszubilden und die Tambours in der Bearbeitung der Felle
für die Trommeln anzuleiten. Wenn sämmtliche Tambours zum „Vicater”
(Vergatterung, Zeichen zum Sammeln)1 *), Zapfenstreich u. s. w. versammelt
waren, hatte er sie zu führen und den 'i'act anzugeben.
Im Lager vereinigte er die Trommeln bei der Fahnenwache in Pyramiden
und verwahrte daselbst auch die Partisane des Obristen und Obristlieutenants.
Er konnte auch zu Parlamentärs-Diensten verwendet werden, wofür er
eine Entlohnung erhielt.
1769 wurde diese Charge für jeden Regiments-Stab normiert (mit
monatlicher Gage).
Seit Systemisierung der Hautboisten-(Musik-)Banden fungiert er als ältester
Unterofficier bei derselben und hat seit 1858 Feldwebels -Rang und Gebühr
Gegenwärtig handhabt er bei dieser Abtheilung den inneren Dienst
nach Weisung des Proviant-Officiers und leitet die militärische Ausbildung
der jungen Mannschaft und der Musik-Eleven.
Bei Ausrückungen führt er die Regiments-Musik, er exerciert sie und
unterstützt den Kapellmeister.
Die Ausbildung der Compagnie-Spielleute wird nunmehr durch die seit
1852 (beziehungsweise 1867) dauernd systemisierten
..Bataillons-Tamb our s” J) und ..Bataillons-Hornisten” besorgt,
welche theils in der Corporals-, theils in der Gefreiten- Charge stehen (ein
Theil derselben zählt im Frieden auf den Stand der Compagnien3).
Der Regiments-Hornist. Seit 1896 wird bei jedem Infanterie-Regimente
ein berittener Regiments-Hornist in der Feldwebels-Charge beim Stabe im
Stande geführt, derselbe ist gleichzeitig als Meldereiter zu verwenden4).
Der Büchsenmacher. Von der Mitte des vorigen Jahrhunderts an,
wurden bei den Regimentern unobligate Büchsenmacher auf Kosten des
Regiments unterhalten5 *).
Seit 1852 ist diese Charge organisationsgemäss systemisiert und zwar
gegenwärtig einer für die mit dem Regiments-Stabe vereinigten Abtheilungen,
der zweite beim Ersatz-Bataillons-Cadre0).
Er hat die im Gebrauche stehenden, sowie die im Augmentations-
Magazin erliegenden Waffen (Hand- und Feuerwaffen) zu visitieren und
Reparaturen vorzunehmen, wofür er ein durch die Gebtihren-Vorschrift ge-
regeltes Pauschale bezieht. Der Büchsenmacher untersteht in Ausübung
seines Dienstes dem Waffen- Oft! cier7).
*) Die Bezeichnung stammt noch ans den Zeiten der Landsknechte.
*) Das charakteristische Abzeichen des Bataillons-, sowie des Regiments-Tambours
ist ein mit einer Schnur gezierter Stock, welchen er in der rechten Hand zu tragen hat.
Der Regiments-Tambour ist überdies noch durch einen breiten Bandoulier-Riemen von Egali-
sierungs-Tuch, welchen er bei Ausrückungen über die rechte Schulter trägt, gekennzeichnet.
3) Dieselben zählten anfänglich auf den Stand der Regiments-Musik, von 1857 an
wurde dieser Dienst im Frieden durch geeignete Compagnie-Spielleute, welchen die
Corporals-Auszeichnung verliehen werden konnte, versehen.
4) Derselbe ist wie die übrigen Unterofficiere gekleidet, nur trägt derselbe bei Regi-
mentern, welche sich aus den im Reichsrathe vertretenen Grönländern ergänzen, Stiefel-
hosen und Stiefel, bei den aus den Ländern der ungarischen Krone sich ergänzenden,
Csismen wie die Husaren. Als Bewaffnung führt er den Infanterie-Officiers-Säbel und
Revolver.
5) Die zur Bedienung der Regiments-Geschütze erforderlichen „ Büchsenmeister”
waren dem Artillerie-Corps entnommen und sind mit obigen nicht zu verwechseln.
s) Im Kriege ist für jedes Bataillon einer normiert.
7) Die Büchsenmacher aller Truppen trugen seit 1852 mohrengraue (schwarze) Uniform
mit blauen Aufschlägen, den Unterofficiers-Säbel und den aufgeschlagenen Hut (Corse-Hut)
mit messingener ..Rose” ; dann bis 1898 einen dunkelblauen Waffenrock mit krapprothen Auf-
schlägen, lichtblaue Pantalons und als Kopfbedeckung eine Kappe (Officiersform) mit
Distinctionsborten. dann den Infanterie-Säbel. Seither sind sie wie die übrigen Unterofficiere
adjustiert und tragen als Abzeichen eine Corporals-Borte am Aermel des Waffenrockes. Sie
stehen theils im Feldwebels-, theils im Führer- oder Corporals-Range. (Büchsenmacher 1.. 2.
und 3. Classe.)
78 —
Der Fahnenführer. So lange jede Compagnie eine Fahne besass. war
grundsätzlich der Fähnrich zum Tragen derselben bestimmt1); wenn dieser den
Dienst eines Lieutenants versah, so übergab er die Fahne an den ..Führer"2),
eventuell wenn dieser als Feldwebel fungierte, an einen hiezu eigens be-
stimmten Unterofficier, der in diesem Falle „Fähnltr äger” hiess. Als 1748
die Zahl der Fahnen auf zwei per Bataillon vermindert wurde, erschienen
acht Fähnriche und acht Führer beim Stabe im Stande geführt.
Vom Jahre 1769 3) an oblag das Tragen der Fahne ausschliesslich den
nunmehr wieder bei den acht ordinären Compagnien eingetheilten Führern.
Die Fähnriche zogen nunmehr nur mit derselben auf die Fahnen-. Generals-
oder Hauptwache. Die seit 1768 systemisierten zwei Fahnen-Cadetten
hatten, der eine beim Leib-, der anderere beim Obrist-Bataillon, zwischen den
Fahnen zu stehen.
Seit 1805 waren die Führer wieder beim Regiments-Stabe im Stande
(einer per Bataillon) und wurden diejenigen, welche die Fahne trugen, auch
von 1857 an „Fahnenführer” genannt.
Seit 1869 wird ein Cadet (die Officiers-Stellvertreter ausgenommen) zum
Tragen der Fahne vom Regiments-Commando fallweise bestimmt.
Die Hilfsarbeiter und Rechnungs-Hilfsarbeiter. Diese beiden Chargen
sind für den Dienst in den Kanzleien bestimmt und zwar von ersteren (1867
normiert) im Frieden drei im Corporals-Range stehende für jenen der Er-
gänzungs-Bezirks-Kanzlei. im Kriege ausser diesen noch ein Feldwebel und
ein Zugsführer für die Adjutantur.
Die Rechnungs-Hilfsarbeiter, von welchen seit 1890 im Frieden, wie im
Kriege zwei beim Regiments -Stabe und drei beim Ersatz-Bataillons-Cadre,
sämmtliche gleichfalls im Corporals-Range, in Verwendung stehen, versehen
den Hilfsdienst in den beiden Rechnungs-Kanzleien4) nach Weisung des als
V orstand derselben fungierenden Truppen-Reclmungsführers.
Nach abgelegter Prüfung und bei sonstiger Eignung, können dieselben
zu Lieutenant-Rechnungsführern befördert werden.
Die Mannschaft der Regiments-Musik ist in dienstlicher Hinsicht dem
Regiments-Tambour; bezüglich der Ausbildung in musikalischer Hinsicht dem
Kapellmeister untergeordnet. Den Chargen fallen rücksichtlich des inneren
Dienstes die gleichen Functionen zu. wie bei der Compagnie5).
Die früher erwähnten „Musik-Eleven”, deren Aufnahme seit 1867
gestattet ist. werden schon mit dem erreichten 14. Lebensjahre als Nachwuchs
für brauchbare Musikanten aufgenommen und mit dem 17. Lebensjahre
assentiert, haben jedoch für jedes als Eleve zugebrachte Jahr ein Jahr länger
zu dienen6).
Nachstehend genannte Chargen (Personen) sind nur für den Kriegsfall
normiert :
J) und v) Siehe Chargen der Compagnie.
3) Racy’sches Reglement.
4) Jeder der beiden, für die mit dem Regiments-Stahe vereinigten Abtheilungen.
dann für jene in der Ergänzungs-Bezirks-Station bestehenden Verwaltungs-Commissionen,
ist eine Rechnungs-Kanzlei unterstellt.
5) *Die Hautboisten waren, sowie die Spielleute, in älteren Zeiten nach dem Belieben
des Inhabers gekleidet. Meistens trugen sie rotlie Röcke, blaues Camisol. weisse Hals-
tücher. Als unterscheidendes Merkmal waren am Rock auf den Schultern Verschnürungen
aus gelbem, rothem oder blauem Harras (Epauletten. Schwalbennester i angebracht. Durch
die Adjustierungs-Vorschrift, vom Jahre 1S28 (1840) wurde für dieselben der Csako mit
Federbusch und Anhängschnüren, dann eine Gala- und eine Regiments-Uniform vor-
geschrieben. Erstere bestand aus dem weissen Rock mit dem Schnitte wie für Oiüciere.
mit Borten und weisstuchenen Epauletten geziert, auf welch' letzteren der Kamen szug des
Kaisers in der Egalisierungsfarbe gestickt war. dann weissen. bortierten Beinkleidern : zu
der Regiments-Uniform gehörte ein lichtblauer Rock, nur in der Egalisierungsfarbe passe-
poiliert, dann blaue Beinkleider ; das Porte-epee war von Kameelliaar. Seit 1851 ist die
Mannschaft der Regiments-Musik wie die übrige Mannschaft gekleidet und trägt gegenwärtig
als Distinctionszeichen eine aus Packfong erzeugte Lyra am Rockkragen. Ihre t\ affe ist
der Infanterie-Säbel, bei der Mannschaft ohne Chargegrad mit einem Porte-epee von
weisser. in der Egalisierungsfarbe durchwirkter Volle.
6) Zur musikalischen Ausbildung derselben bestand von 1S92 an eine ..Musik-Eleven-
schule” zu Prag, welche jedoch 1S95 wieder aufgelöst wurde.
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Die Pionnier-Corporale. Bei jeder Regiments-Pionnier- Abtheilung sind
per Bataillon zwei Corporale eingetheilt, welche schon im Frieden für diesen
Dienst ausgebildet, als Partieführer und im inneren Dienst als Zugs- oder
Cameradschafts-Commandanten verwendet werden.
Einer derselben soll befähigt sein, den Comuiandanten der Abtheilung
(den Pionnier-Officier) im Schreibgeschäfte und in der Verrechnung zu vertreten.
Die Unterofficiere für den Sanitäts-Hilfsdienst. Als Commandant der
aus den Blessiertenträgern der Compagnien *) im Kriege zusammengestellten
„Blessiertenträger-Abtlieilung” wird beim Regiments-Stabe ein Feldwebel im
Stande geführt, welchem per Bataillon ein Corporal als Leiter der „Blessierten-
träger-Patrouillen” beigegeben wird* 2).
Diese Chargen unterstehen dem Regiments-Chef-Arzt.
Ausserdem sind noch acht Bandagenträger (zwei per Bataillon)
beim Stabe systemisiert, welche das ihnen übergebene Sanitäts-Materiale
fortzubringen, sich stets bei den Aerzten, welchen sie zugewiesen sind, auf-
zuhalten und denselben behilflich zu sein haben3).
Die Fleischhauer. Bei jedem Regimente werden fünf dieser Profession
kundige Soldaten im Stande geführt.
Einer derselben, im Feldwebels-Range stehend, führt das zur Truppe
gehörige Schlachtvieh dieser nach, sorgt für dessen Wartung und Pflege und
bewirkt die Schlachtungen.
Er untersteht dem Proviant-Officier (Commandanten des Gefechts-
Trains); als Train- oder Traintbeil-Commandant führt er auch den Befehl über
die Trainwache.
Die übrigen vier Infanteristen (Gefreite) sind ihm zur Hilfeleistung, zur
Wartung und als Treiber beigegeben.
Die Fahrsoldaten. Bis zum Jahre 1857 hatten die Truppen nur die für
die Feld-Ausrüstung erforderlichen Bagage-, Proviant- und sonstigen Fuhrwerke
schon im Frieden in Verwahrung, die Pferde, sowie die Fahrmannschaft,
damals Knechte genannt, wurden im Kriegsfälle vom Fuhrwesen (nunmehr
Train-Truppe) zugewiesen.
Seit dem genannten Jahre4) werden beim Regiments-Stabe eine Anzahl
von für diesen Dienst geeigneten Soldaten im Kriege evident geführt, welche
ursprünglich „Fahr- und Pack-Gemeine” hiessen, jetzt „Fahrsoldaten”
genannt werden5).
Der Fahrsoldat hat die ihm zugewiesenen Pferde sorgsam zu warten
und zu pflegen, sein Fuhrwerk und die Bescbirrung in gutem Zustande zu er-
halten und darüber zu wachen, dass der Wagen nicht unbefugterweise überladen
werde. Er darf auch im Falle der Gefahr sein Fuhrwerk unter keiner Be-
dingung verlassen, sondern muss vielmehr alles aufbieten, um dasselbe an
den Bestimmungsort zu bringen6).
Eine bei jedem Infanterie-Regimente vorkommende, jedoch nicht obligate
Charge, ist jene des „Kapellmeisters".
Solange die Feldmusiken (Hautboisten-Banden) noch einen geringen Stand
hatten, wurde die Leitung derselben in musikalischer Hinsicht zumeist durch
den damals (bis 1769) gleichfalls nicht obligaten Regiments-Tambour besorgt.
Seit der stetigen Vermehrung der Musiker und der Steigerung der an
sie gestellten Anforderungen, wurden die Regimenter genöthigt, tüchtige
*) Siehe Personale der Compagnien.
2) Im Gebirgskriege wird die Zahl der Corporale, sowie jene der Blessiertenträger
verdoppelt (normal drei per Compagnie).
3) Die Blessiertenträger - Unterofficiere tragen eine schwarzgelbe Armbinde, die
Mannschaft, sowie die Bandageträger die weissrothe Armbinde mit dem Genfer Kreuze.
ä) Organisations-Statut.
5) Gegenwärtig deren Zahl mit 57 systemisiert, hievon einer beim Ersatz-Bataillons-
Cadre.
6) Die Fahrsoldaten sind wie die übrige Mannschaft bekleidet, mit dem Werndl-
Gewehr ohne Bajonnett. dann mit dem Pionnier-Säbel bewaffnet.
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Musiker zur Leitung derselben aufzunehmen und auf eigene Kosten zu unter-
halten. Gegenwärtig müssen dieselben womöglich ein Conservatorium ab-
solviert haben und befähigt sein, die Mannschaft sowold auf Blas-Instrumenten
auszubilden, als auch ein Streich-Orchester zu leiten.
Ueber ihre Hechte und Pflichten, werden von den Regiments-Comman-
danten mit denselben Contracte aufgenommen* 1).
Endlich wäre noch eine Persönlichkeit zu erwähnen, welche zwar
keinerlei militärischen Grad bekleidete, aber durch eine Reihe von Jahren in
den Militär-Schematismen2), dann auch in Standes-Eingaben der Kegimenter
aufgeführt erscheint.
Es waren dies die sogenannten „Militär- Agenten", welche die Ver-
tretung mehr privater Angelegenheiten der Officiere, oder des ganzen Officier>-
Corps besorgten und sämmtliche ihren Amtssitz in Wien hatten.
B. Chargen der Compagnie (des Fähnleins).
a) Ob er-Officiere der Prima- plana3).
Der Hauptmann, als Commandant der Compagnie, wurde nach dem
ursprünglichen Gebrauche auch der Eigentliümer oder Erbe seiner Compagnie
genannt. Da er die Administration derselben selbstständig zu führen hatte,
und sowohl den Schaden, den Umstände mit sich brachten, tragen musste,
als auch nach den damaligen Auffassungen aus der Administration mannig-
fache Vortheile zog, so hatte diese Bezeichnung einiges Hecht für sich.
Die sogenannte „Erbschaft der Compagnie” war nicht an die Haupt-
manns-Charge allein geknüpft, da der Obrist die Leib-Compagnie, der Obrist-
lieutenant und Obristwachtmeister auch je eine Compagnie commandierten.
oder richtiger gesagt, Eigentliümer einer solchen waren4).
Im Commando dieser Compagnien wurden die Stabs-Officiere durch den
Lieutenant vertreten, welcher in dieser seiner Eigenschaft den Titel „Capitain-
Lieutenant” führte. Diese genossen bis 1748 bloss die Gebühren als Lieu-
tenant und von den Einkünften der Compagnie soviel, als ihnen der Eigen-
thümer eben überliess. Mit dem Reglement vom Jahre 1748 wurde für die
vier Stabs-Compagnien die Charge des Capitain-Lieutenants als eine selbst-
ständige mit einem höheren Gebührssatze normiert.
Nachdem 1805 die Bezeichnung einzelner Compagnien als Stabs-
Compagnien aufhörte, beziehungsweise die Stabs-Officiere und der Inhaber
das Eigenthumsrecht über dieselben verloren, erscheinen später die Capitain-
Lieutenants in einer nicht genau fixierten Zahl als Compagnie-Commandanten
(etwa die Hälfte). Seit 1849 führen selbe die Benennung ..Hauptmann
II. Classe”.
’) Von 1853 bis 1862 bestand auch die Charge eines „ Armee-Kapellmeisters". Ihre
Adjustierung besteht gegenwärtig in einem schwarzen Waffen rock, mit Kragen und Auf-
schlägen in der Egalisierungsfarbe des Regiments, blaugrauen Pantalons mit Passepoil in
der gleichen Farbe, einem dreieckigen Huf mit Rose von Süber. Als Distinctionszeichen
am Kragen eine Lyra mit Schwert, je nach den Knöpfen von Gold oder Silber. Dieselben
tragen den Infanterie-Officiers-Säbel ; Kuppel und Porte-epee statt von Gold, von Silber,
statt schwarz, rotli durchwirkt.
1) Es erscheinen solche schon in einigen im Kriegs-Archiv erliegenden, wohl nicht
amtlichen Schemas aus der Zeit des siebenjährigen Krieges aufgeführt.
3) Unter Prima-plana im Allgemeinen verstand man jene Personen, welche auf dem
ersten Blatte der Musterlisten verzeichnet waren, einen höheren Sold bezogen und bei
Paraden und Musterungen in erster Linie standen (dieser Gebrauch hatte sich bis 1169 er-
halten). Die Prima-planisten genossen auch denVortheil, dass sie ihre Bestallung freiwillig
resignieren konnten, daher unobligat waren.
Zu den Obei’TOfficieren rechnete man jene, welchen im Felde die Parole und
Losung mitgetheilt wurden, zu den Unter-Officieren jene, welche blos die Losung erhielten
u. zw. der Feldwebel, Fourier. Führer und die Corporale, welch' letztere anderseits jedoch
nicht zur Prima-plana gerechnet wurden.
4) Im 17. Jahrhundert war es sogar üblich, dass, wenn ein Compagnie-Commamlant
starb, das Eigenthumsrecht derselben an seinen etwa vorhandenen Sohn, selbst wenn dieser
noch zu jung war. um das Commando wirklich anzutreten, übergieng. oder der Witwe des-
selben auf einige Jahre die Einkünfte der Compagnie ihres Mannes, gewissermassen als
Pension, angewiesen wurden.
— 81 —
\In Folge der früher geschilderten Verhältnisse und weil das Bataillon
noch nicht seine spätere tactische Bedeutung erlangt hatte, war die Stellung
des Compagnie-Commandanten im Regimente eine in jeder Sichtung sehr
wichtige.
Er besorgte die Administration der Compagnie1), indem unter seiner
verantwortlichen Leitung, mit den auf Grund der Standes-Listen erhaltenen,
in der Compagnie-Cassa verwahrten Geldern, die Löhnungen, Bekleidung und
Ausrüstung bestritten wurden.
Er musste einen gewissen Vorrath der Leibesmontur unterhalten, schad-
hafte Gewehre reparieren lassen u. s. w. und hatte auf die Sauberkeit der
Bekleidung zu halten.
Die Erhaltung der Disciplin wurde ihm durch das ihm verliehene Straf-
recht ermöglicht.
Die Ausbildung der Compagnie hatte er durch Exercitien und Schulen
zu besorgen.
Er hatte das Vorschlagsrecht zur Beförderung der Compagnie-Chargen2)
und konnte sich zwei Mann zu seiner Privatdienstleistung nehmen (Fourier-
schützen).
Ursprünglich konnte der Hauptmann auch der Mannschaft gegen Erlag
eines Douceurs das Heirathen erlauben; da hiemit jedoch Missbrauch getrieben
wurde und sich meist zuviel Verheirathete bei einer Compagnie befanden,
so übergieng dieses Recht an die Regiments-Commandanten.
Der älteste Hauptmann vertrat den Obristwachtmeister, sowohl im
Bataillon s-Commando überhaupt, als auch im Commando des ausgerückten
Regiments bei Paraden, beim Exeroieren u. s. w.
"Wenn der Hauptmann zeitweilig von seiner Abtheilung abgieng, so
sollte er sie, nach dem Gebrauche bei einigen Regimentern, einem Cameraden
gleicher Charge zur Ueberwachung „recommandieren”; dieser war sodann
dienstlich für den Zustand der Compagnie verantwortlich. Gewöhnlich wurde
er jedoch durch den Lieutenant (Oberlieutenant) vertreten.
Gegenwärtig trägt der Compagnie-Commandant die volle Verantwort-
lichkeit für die Erhaltung des Mannes, für die Disciplin, Moralität, Ausbildung
und Ausrüstung, wie für die Leitung der ökonomisch-administrativen Geschäfte,
kurz für die volle Schlagfertigkeit der Compagnie.
Die Conduite-Listen, das Straf-Proto kpl 1 , die zum reservierten Gebrauch
bestimmten Dienstbücher, Mobilisierungs-Acte u. s. w, sowie den Schlüssel
des Magazins hat er persönlich zu verwahren.
Der Lieutenant war in der Compagnie gewissermassen das Executiv-
Organ, wie der Obristwachtmeister im Regimente.
Er unterstützte den Hauptmann in seinen Dienstes-Verrichtungen,
visitierte hiezu täglich die Mannschaft, exercierte dieselbe, oder liess das
Exercieren durch den Feldwebel vornehmen; er überwachte die Repartition
des Dienstes innerhalb der Compagnie und musste bei jeder Ausrückung der-
selben gegenwärtig sein und deren Aufstellung nach seiner Parade-, Exercier-
oder Cameradschafts-Liste anordnen.
Der Lieutenant war in Abwesenheit des Hauptmanns dessen Stell-
vertreter, verrichtete jedoch inner- und ausserhalb des Regiments nur den Dienst
als Lieutenant. Als Interims-Commandant einer Stabs-Compagnie führte er
den Titel „Capitain-Lieutenant”.
Als im Jahre 1701 die Grenadier-Compagnien aufgestellt wurden, er-
hielten diese statt des Fähnrichs einen zweiten Lieutenant zugewiesen und
führte der ältere von beiden den Titel „0 b erlieuten ant”, war aber, was
Gebühren und Verhaltmagen betrifft, dem Lieutenant ganz gleich gehalten.
1718 wurde die Charge der Lieutenants im Allgemeinen in Ober-
lieutenants und Unterlieutenants mit verschieden normierten Gebühren
geschieden und hatte jede Compagnie nunmehr je einen solchen im Stande.
’) Bezüglich der sich aus dieser Quelle ergebenden Neben-Einkünfte gilt das beim
Obrist-Inhaber als Eigenthiimer einer Compagnie Erwähnte.
-) Ursprünglich auch selbst das Ernennungsrecht.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
6
— 82 —
Auch wurde für dieselben (inclusive des Fähnrichs) die Bezeichnung
„S u b al t e r n - 0 f fi ci er e” angewen det.
Nach dem Reglement vom Jahre 1769 war der Oberlieutenant nun-
mehr die zweite Person in der Compagnie, er hatte die in Dienst kommenden
Leute und, so wie der Unterlieutenant, die Cameradschafts-Wirtkschaft zu
visitieren und zu überwachen.
Der Unterlieutenant zog nicht mit der Fahne auf. sollte auch nicht in
das Regiments-Spital commandiert werden.
Als 1838 die Charge der Fähnriche aufgelassen und in Unterlieutenants
umgewandelt wurde, unterschied man nunmehr den Oberlieutenant, den
Unterlieutenant höherer Gebühr und den Unterlieutenant niederer
Gebühr.
1849 ') nahmen die beiden letzteren die Benennung ..Unterlieutenant
I. und II. C lasse” an und waren die Dienstes-Obliegenheiten stets die
gleichen und nur die Gebühr eine verschiedene.
1867* 2 *) wurden, bei gleichzeitiger Zusammenstellung der Concretual-Stände.
die Unterlieutenants in eine einzige Gruppe vereint, welche sich blos durch
die höhere und niedere Gebühr, ohne jedoch als solche benannt zu werden,
von einander unterschieden.
Mit 1. Januar 1870 wurden die Unterlieutenants niederer Gebühr auf-
gehoben und bildeten mit jenen der höheren Gebühr nur eine Gruppe, welche
wieder ..Lieutenant” benannt wird.
Nach den gegenwärtigen Verhältnissen haben die Subaltern-Officiere
den Compagnie-Commandanten in der Ausübung seines Dienstes zu unter-
stützen, sie werden nach dessen "Weisungen als Lehrer und zu anderen
Compagniediensten verwendet und sind für die pünctliclie. zweckentsprechende
Durchführung der ihnen übertragenen Obliegenheiten verantwortlich.
Bei Ausrückungen fungieren selbe als Zugs-Commandanten.
Dermalen sind, ohne Rücksicht auf die Charge, drei Subaltern-Officiere
per Compagnie normiert, ausserdem ein Cadet-Officiers-Stellvertreter *).
Der rangsälteste Subaltern- Officier hat die Geschäfte des dienstführenden
Feldwebels zu überwachen.
Im Falle als der Sübaltern-Officier mit einer Abtheilung detachiert ist,
hat er ein durch das Dienst-Reglement begrenztes Strafrecht.
Der Fähnrich (Fähndrich) führte die Fahne der Compagnie; hatte er
den Lieutenant zu vertreten, so übergab er dieselbe an den Führer4 .
Er sollte in der Führung der Fahne viel Geschick haben und sie mit
seinem Leben vertheidigen. Im Kampfe gab er mit seiner Fahne das Beispiel
des unerschütterlichen Vordringens und Ausharrens und bot den Sammelpunet
der Abtheilungen. Run zur Seite befanden sich stets die Spielleute für deren
Anwerbung er auch meist zu sorgen hatte.
Da der Fähnrich für die Delinquenten zu bitten, die Ehrlosen, durch
Schwingen der Fahnen über sie. wieder ehrbar zu machen hatte, da er die
Kranken zu visitieren und in ihrem Interesse die Feldscherer zu überwachen,
im Felde den Transport der Verwundeten und Kranken zu besorgen hatte,
so wurde er auch die ..Mutter der Compagnie” genannt. An Sonn- und
Feiertagen hatte er oder der Lieutenant die Compagnie zum Gottesdienste zu
führen und im Felde täglich zur Betstunde.
Der Fähnrich der Leib-Compagnie gieng im Range allen anderen vor:
im Uebrigen hatte der Fähnrich die gleichen Obliegenheiten wie der Lieutenant.
Von 1748 — 1764 wurden die Fähnriche, deren Zahl auf acht herabgesetzt
wurde (entsprechend der Verminderung der Fahnen aut’ zwei per Bataillon;,
beim Regiments-Stabe im Stande geführt.
r) Allerhöchste Entschliessung vom 30. August.
2) Allerhöchste Entschliessung vom 13. April.
s) Als die Charge der Unterlieutenants in eine Kategorie zusammengezogen wurde,
hatte jede Compagnie" nur einen Oherlieutenant und einen Lieutenant, der Dienst des
dritten Officiers wurde durch den Cadet-Officiers-Stellvertreter versehen.
4) Siehe Personen der Stabs- Aemter.
— 83 -
Nach dem Reglement von 1769 hatten jede der Stabs- und der vier
ersten ordinären Compagnien einen Fähnrich und übergieng nunmehr das
Tragen der Fahnen ausschliesslich an die Führer.
Der Fähnrich zog nur im Felde auf die Fahnen-, in der Garnison mit
der Fahne auf die Generals- und Hauptwache und konnte in das Spital
commandiert werden. Im Uebrigen hatte er theils die oben geschilderten T
theils die Dienste eines Subaltern-Officiers zu versehen1).
1838 wurde die Charge der Fähnriche in jene der Unterlieutenants
niederer Gebühr umgewandelt.
b) Personen der kleinen Prima-plana (Unterofficiere).
Der Feldwebel war das Executiv-Organ für den inneren Dienst der
Compagnie; durch ihn wurden die Befehle des Hauptmanns und des Lieutenants
ausgeführt. Er besorgte die Ausbildung der „Knechte” oder der Compagnie im
engeren Sinn, vertheilte die Yerpflegs- Artikel und verfasste die Rapporte, auf
Grund deren der Fourier die Standes-Tabelle zusammenstellte2). Vom Wacht-
meister-Lieutenant übernahm er alle Befehle und rangierte die Mannschaft
bei den Ausrückungen.
Mit den Corporalen sollte er in keinem vertraulichen Verkehr stehen;
er konnte auch zum Ober-Officier befördert werden, wenn er es nicht vorzog,
in seiner einträglichen Stellung zu verbleiben.
Er war bis 1769 nicht obligat, konnte wie ein Officier auf seine Stelle
resignieren; in diesem Falle aber musste der an seine Stelle beförderte Führer
einen Ersatzmann stellen.
Nach dem Reglement vom Jahre 1769 war er in der Compagnie das,
was der Regiments-Adjutant im Regimente und musste auch befähigt seinT
dessen Dienst übernehmen zu können.
Er musste mit einer genauen Commandier-Liste versehen sein, im
Uebrigen galten für denselben die früher erwähnten Obliegenheiten.
Vom Jahre 1805 an war bei jeder Compagnie im Kriege ein zweiter
Feldwebel sj'stemisiert; mit 1. November 1849 ein solcher auch für den
Friedens-Stand normiert. Nachdem gleichzeitig die Charge der Fouriere auf-
gelassen wurde, die Führung des Rechnungswesens wieder an die Compagnien
übergieng und durch einen der Feldwebel besorgt wurde, so wurde für diesen
die Benennung „manipulierender Feldwebel” üblich, während der andere
der „dienstführende” genannt wurde; in allen Standes-Eingaben erscheinen
jedoch beide als „Feldwebel” aufgeführt3].
1868 wurde für ersteren die Benennung „Rechnungs-Feldwebel",.
1882 jene „Re chnun gs-Unterofficier I. Classe”4) eingeführt und versieht
derselbe den ökonomisch- administrativen Dienst an der Hand der bestehenden
Vorschi iften nach Weisung des Compagnie-Commandanten.
Der Rechnungs-Unterofficier verrichtet im Frieden den Dienst als
Inspections-Feldwebel, kann auch nach Zulässigkeit zu Instructionszwecken
verwendet (Schreibschule) oder zu Uebungen beigezogen werden.
Den militärischen Befehl über die Compagnie oder Theile derselben
kann er nur über ausdrücklichen Befehl des Compagnie-Commandanten über-
nehmen.
Im Gefechte führt er die Munitionswagen, bewirkt die Ausgabe der
Munition und Fassung des Ersatzes.
Rechnungs-Unterofficiere können, wie die Hilfsarbeiter, nach abgelegter
Prüfung und bei sonstiger Eignung, zu Lieutenant-Rechnungsführern befördert
werden.
ri Er war auch ganz wie die Officiere gekleidet und bewaffnet.
2) In den Eandsknechtzeiten gab es noch bei jedem Fähnlein zwei „G- em ein waib 1” ;
diese wurden mit monatlichem Wechsel aus ihrer Mitte gewählt und bildeten theils die
Mittelsperson zwischen dem Hauptmann und den Knechten im Falle von Besclrwerden
u. dgl.. theils hatten sie den Feldwebel in Aufrechthaltung der Ordnung, bei Besetzung
der Wachen u. dgl. zu unterstützen.
3i Bei Ausrückungen fungierte der manipulierende als erster, der dienstführende als
zweiter Feldwebel.
ä) Der diesen Dienst Versehende kann auch nur den Führer-Bang bekleiden, in
welchem Falle er „Rechnungs-Unterofficier II. Classe” genannt wird.
6*
— 84 —
Der Rechmmgs-TJnterofflcier zählt (seit 1867) zum nichtstreitbaren
Stande, ist daher nicht mit dem Feuergewehr betheilt.
Der Feldwebel ist das führende Organ des Compagnie- Commandanten
und der unmittelbare Vorgesetzte der Zugsführer.
Bei Ausrückungen ist er zur Vertretung eines Zugs-Commandanten
bestimmt, versieht den Inspectionsdienst u. s. w. *).
Der Führer war dem Fähnrich zugewiesen, trug in dessen Verhinderung
die Fahne, gieng auf die Fahnenwache, war aber von anderen Commandierungen
befreit. Er war auch Stellvertreter des Feldwebels und sollte verheirathet
sein, damit dessen Weib für die Kranken kochen könne.
1748 wurden die Führer, sowie die Fähnriche, zum Stabe transferiert,
ihre Zahl ebenfalls auf acht herabgesetzt.
1764 wieder zu den Compagnien und zwar zu den acht letzten ordinären
eingetheilt, oblag ihnen der Dienst im Spital, die Visitierung der Kranken u. s. w.
Der Führer konnte auf die Fahnen- und Hauptwache commandiert
werden und trug bei Ausrückungen die Fahne.
Seit 1805 sind dieselben wieder beim Stabe (siehe Stabsführer, Fahnen-
führer).
1857 wurde an Stelle des bisherigen sogenannten „Zugs-Corporaisv (siehe
Corporal) die Charge der
Zugsführer systemisiejrt.
Derselbe ist der Vorgesetzte des ihm zugewiesenen Zuges, er unter-
richtet die Mannschaft in allen ihren Obliegenheiten und hält die unter-
stehenden Zimmer- und Cameradschafts-Commandanten zur Erfüllung ihrer
Pflichten an.
Er überwacht das Menagieren seines Zuges, commandiert die Leute in
den Dienst, führt eine Monturs-Vormerkung, sowie eine solche über den Bedarf
an Limito-Rauchtabak.
Der Zugsführer kann eventuell zum Dienst des Inspections-Feldwebels
herangezogen werden ; ohne zwingende Nothwendigkeit soll er nie auf längere
Zeit vom Zuge abcommandiert werden.
Der Fourier hatte die Verwaltung und Verrechnung der Montur nach
den Angaben des Hauptmanns zu führen und die Fassungen von Brod und
Fourage beim Proviantmeister zu bewirken. Er vertheilte die vom Quartier-
meister zugewiesenen Quartiere und leitete das Aufschlagen des Zeltlagers.
Im Uebrigen wurde er noch zum Ordonnanzdienste bei den Generalen
und beim Regiments-Commandanten verwendet.
Von 1722 an versah er, nach Abschaffung des Musterschreibers, auch
dessen Dienst, das Compagnie-Schreibgeschäft und Rechnungswesen..
1767 wurden die Fouriere zum Stabe transferiert, ihre Zahl mit neun
festgesetzt und versahen nunmehr jeder für eine Division, jedoch für jede
Compagnie abgesondert, das Rechnungsgeschäft unter der Aufsicht des
Rechnungsführers.
Seit 1849 -wurde diese Charge bei den Truppen successive aufgelassen
und wird dieser Dienst nunmehr durch einen Feldwebel verseheni) 2 * * * *'.
Der Musterschreiber führte unter der Aufsicht des Compagnie-
Commandanten die Rechnungen, sov7ie das Schreibgeschäft der Compagnie.
Er hatte Unterofficiers-Rang und konnte auch zum Schreiben auf der
Haupt- oder einer anderen Wache verwendet werden. Seit 1722 erscheint
diese Charge nicht mehr, deren Dienst wurde durch den Fourier verseilen.
i) Der Feldwebel ist mit dem Infanterie-Offieiers-Säbel und Revolver bewaffnet.
*) Bis 1793 waren die Fouriere wie die übrigen Unterofficiere gekleidet: in diesem
Jalire wurden für dieselben graumelierte, 1802 vorübergehend dunkelblaue, 1S.^ wieder
graue Caput-Röcke, Uniform-Fracks und Beinkleider vorgeschrieben . Schnitt wie für Officiere.
nur bei den Röcken ohne Passepoilierung). In allem Uebrigen: Mantel. Hut. Degen etc.
wie der Officier, nur das Porta-epee und die Hutrose von Seide.
— 85
Der Feldscher. Ursprünglich hatte jede Compagnie einen solchen
im Stande; derselbe versah die Krankenpflege, ohne jedoch graduierter oder
geprüfter Arzt zu sein und musste daher in schweren Fällen die Intervention
eines solchen veranlassen. Er hatte gegen ein ..Beckengeld” die Compagnie
wöchentlich zweimal zu barbieren, verwaltete die Medicamente und führte
hierüber Rechnung; durch den Fähnrich wurde er in seinem Dienste über-
W'acht.
171S wurde die Charge des Regiments-Feldschers geschaffen, jene der
Compagnie-Feldscherer abgeschafft und ein Theil derselben als Feldscher-
Gesellen dem ersteren miterstellt1).
In den letzten Jahren des 16. Jahrhunderts (niederländischer Krieg), bei
einigen Regimentern noch bis Mitte des 30jährigen Krieges, kamen noch
folgende Chargen vor:
a) Der „Sergeant” (2—3 per Fähnlein! stand im Range zwischen dem
Feldwebel und dem Corpora! und war über mehrere Corporalschaften gesetzt.
i) Der Capitaine d’armes, auch Rüstmeister; dieser hatte die Aufsicht:
über die Waffen und Munition. In der Verpflegs-Ordonnanz vom Jahre 16-10
erscheinen diese Chargen nicht mehr aufgeführt.
c) Gemeine Kriegsleute.
Hiezu zählten als gemeine Befehlshaber (Unterofficiere, jedoch nicht
zur Prima-plana gerechnet, daher obligat):
Der Corporal (in den Landsknechtzeiten Rottmeister genannt).'
Der Corporal war der Vorgesetzte (Commandant) einer Corporalschaft,
deren eine Compagnie nach dem damaligen System sechs zählte.
Derselbe war zur Vermittlung des Dienstes, zur Ausbildung der
Mannschaft, zur Erhaltung der Ordnung berufen, hatte daher eine wichtige
und mühevolle Stellung.
Die Ueberwachung der Bekleidung des Mannes, der Conservierung der
Bewaffnung und Rüstung waren seinem belehrenden Einflüsse überwiesen.
Der Corporal sollte der deutschen Sprache mächtig sein und lesen und
schreiben können.
Kleine Commanden. Wachen u. dgl. wurden vom Corporal geführt.
Der älteste Corporal in der Compagnie führte den Titel ,.Frei-Corporal”
(Gefreiter-Corporal) 2) und war zur Stellvertretung des Führers berufen.
Xach dem Reglement vom Jahre 1769 wurde die Compagnie nur noch
hi vier Corporalschaften, in tactischer Hinsicht „Züge” genannt, abgetheilt
und da im Frieden nur vier Corporale systemisiert waren, so fungierte jeder
derselben als Corporalschafts-(Zugs-)Commandant.
Als später die Zahl der Corporale, insbesondere im Kriege, wiederholt
vermehrt wurde, jeder Zug deren zwei, auch drei erhielt, tungierte der Aelteste
derselben immer als ..Zugs-Corporal”.
Der älteste Corporal in der Compagnie hatte wie früher den Führer,
später auch den Feldwebel zu vertreten.
1857 übergieng der Dienst der Zugs-Corporale an die neu creierten „Zugs-
führer” und hat der Corporal gegenwärtig bei seiner Cameradschaft Ordnung
und Disciplin aufrecht zu erhalten und den Zugsführer in Ausübung seines
Dienstes zu unterstützen.
Er muss mit einer Cameradschafts-Liste versehen sein.
Itn Gefecht fungiert er in der Regel als Schwarmführer; im Compagnie-
Dienst wird er als Corporal vom Tage, ausser demselben als Wach-Commandant,
Ordonnanz-Unterofficier, Patrouillen- und Feldwach- Commandant, als quartier-
machender Unterofficier, eventuell auch als Transport-Commandant verwendet3).
Ü Das Weitere über dieselben ist bei den Personen des Stabes abgehandelt.
*) Im 30jährigen Kriege kommen in einzelnen Listen auch Corporale I. und II. Classe
vor. der Unterschied lag nur in der Gebühr.
s) Die Dienste ausser der Compagnie können unter Verhältnissen auch durch den
Zugsführer oder Feldwebel versehen werden.
— 86 —
Er muss, so wie jeder Unter officier überhaupt, trachten, im Lesen.
Schreiben und Rechnen Fertigkeit zu erlangen und sich die deutsche Sprache
als Dienstsprache anzueignen.
Der Gefreite. Diese Charge wurde von älteren Soldaten bekleidet,
welche sich durch ihre Verlässlichkeit liervorthaten. zu den schweren Arbeiten
aber körperlich nicht mehr geeignet, also von denselben ,. befreit" waren.
Der Gefreite überwachte die Mannschaft seiner Cameradschaft bei der
Reinigung ihrer Montur, Rüstung und Waffen und stellte die Schildwachen aut'1;.
Gegenwärtig fungiert der Gefreite als Zimmer-. Cameradschafts-
Commandant und Schwarmführer, oder als Stellvertreter derselben und ist
der unmittelbare Vorgesetzte der ihm zur Beaufsichtigung zugewiesenen
Soldaten, welche er nicht nur in allen Zweigen des Dienstes zu unterrichten
verstehen, sondern auch durch sein Beispiel beeinflussen soll.
Er hält in der Compagnie die Inspektion (eventuell den Tag) und wird im
Wachdienste gewöhnlich als Aufführer, bei kleineren Wachen auch als Comman-
dant verwendet.
Die Spielleute. Normalmässig hatte jedes Fähnlein (Compagnie; deren
vier, und zwar zwei ..Trommelschläger", später2) ..Tambours" genannt,
und zwei „Pfeiffer”. Diese wurden durch den Fähnrich angeworben und
standen unter seiner speciellen Obhut; auch im Kampfe hatte ein ..Spiel"3
seinen Platz bei der Fahne.
Sie konnten auch zu Parlamentärs-Diensten verwendet werden speciell
die Trommelschläger).
Als bei den Regimentern die Regiments-Tambours eingeführt wurden,
oblag diesen deren Anwerbung und Ausbildung.
Die Spielleute hatten die Bedienung der Lieutenants imd Fähnriche zu
besorgen (bis 1771).. 'i
Etwa vorhandene Hautboisten. oder wie immer andersgenannte Spiel-
leute, waren nicht systemisiert und mussten aus Compagnie-Mitteln erhalten
werden4).
1806 wurden die Pfeifer, nachdem deren Zahl schon früher auf einen
herabgesetzt worden war, ganz abgeschafft.
1851 5) erhielt jede Compagnie wieder zwei „Hornisten”6).
Gegenwärtig (seit 1876) werden die bei den Compagnien eingetheilten
Spielleute, zum Unterschiede von den Bataillons-Tambours und -Hornisten.
Compagnie-Tambours und Compagnie-Hornisten genannt.
Letztere sind mit dem Feuergewehre ausgerüstet .im Frieden nur je
einer per Compagnie normiert).
Die Spielleute müssen die vorgeschriebenen Signale richtig blasen
können, ihr Instrument in gutem Stand erhalten und dürfen — das Alarm-
Signal ausgenommen — kein Signal ohne Befehl ihres Commandanten geben
oder abnehmen.
Compagnie-Tambours, welche die Charge des Gefreiten bekleiden, ver-
sehen in Ermanglung eines Bataillons-Tambours dessen Dienst7:.
p In den Landskneclitzeiten bestand eine ähnliche Charge unter dem Xanten der
„Ambosaten”, diese wurden von den Knechten gewöhnlich auf einen Monat gewählt und
hatten die Bitten und Wünsche der Soldaten durch den Fähnrich an den Hauptmann zu
bringen; da dieses Amt als ein Ehren- Amt galt, erhielten sie keinen höheren Sold.
-) Gegen Ende des 17. Jahrhunderts.
.Je ein Tambour und ein Pfeifer bildeten ein sogenanntes ..Spiel”.
4) In der Capitulation über die Errichtung des Regiments "Württemberg (jetzt Xr. 35
ddo. 9. Januar 1683 wird der Stand der Spielleute einer Compagnie mit sechs normiert und
zwar „zwei Trommeln, zwei Pfeifen, zwei Stück Feldgeschrei." Näheres über den letzt-
genannten Ausdruck konnte nicht aufgefunden werden.)
5) Abricktungs-Reglement für che k. k. Infanterie, publiciert im März 1651.
6) Vorübergehend (1867 — 1S69) waren auch; „Gefreiter-Hornisten" systemisiert, welche
nebst dem Home auch mit dem Feuergewehr ausgerüstet waren, aber eventuell auch als
Gefreite Compagnie-Dienste versehen mussten. Im Felde sollten sie die Bedeckung des
Hauptmanns bilden.
7) Die Spielleute, welche früher, wie die Mannschaft der Regiments-Musik, ver-
schiedenartig adjustiert waren, sind jetzt ganz gleich der übrigen Mannschaft bekleidet. Bis
— 87 —
Die Fourierschützen (Privatdiener, Officiersdiener).
In den Landsknechtzeiten hatte jeder höhere Befehlshaber zu seinem
persönlichen Schutze und zur Bedienung eine Anzahl „Trabanten”, auch
„Leibschützen” genannt, für welche ihm auch bis zu einer gewissen Zahl die
Vergütung gewährt wurde (so z. B. dem Obristen zwölf, dem Hauptmann
sechs solche). Als mit der allgemeinen Einführung der Feuerwaffen die höheren
Befehlshaber keines persönlichen Schutzes mein- bedurften, behielten sie doch
eine Anzahl solcher Leute bei, welch e£ nunmehr, mit Rücksicht auf ihre Ver-
wendung, die sie oft mit dem Fourier in Contact brachte, „Fourierschützen”
genannt wurden.
Deren Zahl war unter Prinz Eugen für jeden Compagnie-Commandanten
(also auch sämmtliche Stabs-Ofliciere) mit vier systemisiert, wurde 1726 auf
zwei, 1767 auf einen herabgesetzt.
Sie wurden zu verschiedenen Verschickungen, Aufwartungen u. s. w.
gebraucht, insbesondere aber dem Fourier beigegeben, um ihm bei der
Regulierung der Quartiere für die Compagnie, besonders der Wahl derselben
lür den Hauptmann und die Officiere an die Hand zu gehen.
Bis 1726 wurden die Fourierschützen auch als Nachwuchs (Novizen)
für die Unterofficiere betrachtet.
1771 wurde bewilligt, dass jeder Officier und Falmen-Cadet in Friedens-
zeiten einen Gemeinen des Regiments als „Privatdiener” verwenden könne.
Diese erhielten vom Aerar blos das Brod, die Löhnung musste der Officier
aus Eigenem bestreiten; sie waren nur von Regiments-Diensten (Wachen)
befreit, mussten im Exercieren fort geübt werden und bei Musterungen und
Paraden vollkommen gerüstet ausrücken. 1779 wurde den Auditoren,
Rechnungsführern und Adjutanten die gleiche Begünstigung zu theil.
1801 wurde allen Stabs-Officieren und Compagnie-Commandanten (also
nunmehr auch allen Capitain-Lieutenants) ein „Fourierschütz” bewilligt, allen
anderen Officieren, sowie auch den Regiments-Caplänen, Regiments-Aerzten
(Auditoren u. s. w. wie oben) „Privatdiener” mit der Löhnung und Montur
des gemeinen Mannes, jedoch aus dem Stande der Invaliden, zugewiesen.
Von 1808 an war gestattet, solche Leute im Bedarfsfälle auch aus den
Halbinvaliden des Regiments zu nehmen’1).
1853 2) wurden für sämmtliche Stabs- und Ober-Officiere statt der bis-
herigen Fourierschützen und Privatdiener „Officiersdiener" aus dem Stande
der Unter- Abtheilungen systemisiert3).
Der Officiersdiener soll jederzeit Treue und Anhänglichkeit für seinen
Officier bethätigen, aber auch in dieser Verwendung der Pflichten des Soldaten
stets eingedenk bleiben4).
Der Gemeine (gemeine Knecht), jetzt „Infanterist" genannt. Da die
Fähnlein der Landsknechte, im weiteren Sinne auch das Regiment, gewisser-
massen eine einzige grosse Gemeine (Gemeinde) bildeten, hiess jeder Knecht,
welcher keinen Befehlshaber- oder sonstigen Posten versah, „gemeine r Knec li t”,
woraus gegen Ende des 30jährigen Krieges^ als auch die Bezeichnung der Regi-
menter als „deutsche Knechte” aufhörte, <der Ausdruck „Gemeiner” entstand.
1834 waren selbe mit dem Infanterie-Säbel (seinerzeit Degen) bewaffnet und erhielten dann
das Faschinenmesser als Waffe; gegenwärtig tragen nur die Compagnie-Tambours den
Pionnier-Säbel. die Compagnie-Hornisten sind mit Feuergewehr und Bajonnett betlieilt.
9 Die Fourierschützen trugen einen graumelierten kurzen Bock mit schwarzem
Kragen, graue Beinkleider, einen runden Hut mit Messingscliild, auf welchem die Regiments-
Nummer angebracht war. Die Privatdiener waren wie die gemeinen Füsiliere adjustiert, nur
trugen sie keine Rüstung (nur Tornister und Brodsack) und seit 1840 keinen Csako. Super-
numeräre Olficiere hatten weder auf einen Fourierschützen, noch auf einen Privatdiener
Anspruch.
2) Allerhöchste Entschliessung vom 21. Juni.
3) Seit 18&8 ist den Officieren im Frieden gestattet, gegen das sogenannte ..Officiers-
diener-Aequivalent” auf die Beistellung eines solchen zu verzichten und kann deren Be-
dienung durch einen Mann der Compagnie, welcher den Hebungen und Ausrückungen
nicht entzogen werden darf, besorgt werden.
9 Die Officiersdiener trugen von 1851 an lichtblaue Waffenröcke mit umgeschlagenem
Kragen und eine blaue Tellerkappe, gegenwärtig den Waffenrock (die Blouse) und Feld-
kappe wie die übrige Mannschaft; als Hnterseheidungszeichen dient ein Armstreif von rotlier
Wolle am linken Unterärmel. Dieselben sind unbewaffnet und statt des Tornisters mit
einem grösseren Brodsack betheilt.
- 88 —
Als 1701 die Grenadier-Compagnien zusamm engestellt wurden, wurden
die in der niedersten Soldclasse stehenden Gemeinen dieser Compagnie
„Grenadier-”, jene der übrigen „Füsilier-Gemeine” genannt, vom Jahre 17(59
an erscheinen dieselben in allen Standes-Listen und Vorschriften kurzweg als
„Gemeine” bezeichnet.
1869 ') wurde diese Benennung, der Waffengattung entsprechend, in
„Infanterist” umge wandelt.
Dem Gemeinen wurde vor Allem die genaue Beobachtung der Kriegs-
artikel. der Wachverhaltungs- und der Exercier- Vorschriften zur Pflicht gemacht.
Die Reinhaltung der Montur und Waffen wurde mit grosser Strenge
gefordert.
Gegenwärtig muss der Infanterist, ausser jenen Eigenschaften und
Obliegenheiten, die vom Soldaten im Allgemeinen gefordert werden, trachten,
sich für die Verwendung im Felde auszubilden, sich im Gebrauche der Feuer-
waffe zu vervollkommnen und ein vorzüglicher Schütze zu werden. Er soll
Ausdauer im Marschieren mit voller Bepackung und Uebung im Gebrauche
des Infanterie - Spatens erlangen. Kenntniss der deutschen Sprache, des
Lesens, Schreibens und Rechnens ist für ihn nützlich, zu seiner Beförderung
wesentlich massgebend* 2), die Spraclikemitnisse jedoch nicht unbedingt er-
forderlich.
Schon gegen Ende des 17. Jahrhunderts befand sich unter der Zahl der
Gemeinen ein mit den erforderlichen Werkzeugen ausgerüsteter Zimmermann.
Vom Jahre 1769 erschienen die Zimmerleute über den Stand der
Gemeinen, seit 1807 auch im Frieden (im Kriege zwei
Seit 1867 werden keine Zimmerleute mehr im Stande geführt3), dagegen
werden im Frieden vier Mann per Compagnie als Pionniere ausgebiidet,
zählen jedoch auf den Stand der Infanteristen; im Kriege jedoch über den-
selben4).
Compagnie-Schuster. 186 1 5) wurden per Compagnie zwei dieser
Profession kundige Gemeine als solche im Stande geführt, zählten jedoch zu
den Nichtstreitbaren 6).
1867 wurden dieselben wieder aufgelassen und deren Dienst nach wie
vor durch Gemeine (Infanteristen) des F eue rgeweh r st an des besorgt. Gegen-
wärtig werden im Kriege zwei mit Feuergewehr ausgerüstete Infanteristen
als „Compagnie-Schuster” verwendet.
Blessiertenträger. Seit 1861 werden bei jeder Compagnie, auch im
Frieden, drei Mann als solche ausgebildet und mit den nöthigen Requisiten
ausgerüstet.
Die Blessiertenträger haben im Gefechte den Sanitäts-Hilfsdienst
zwischen der Gefechtsliine und den Hilfsplätzen auszuüben; im Frieden haben
sie bei Unglücksfällen die erste Hilfe zu leisten7).
3) Allerhöchste Entschliessung vom 24. Januar.
2) Für die Belehrung der Mannschaft und Yerwerthung des nationalen Elements ist
die Kenntniss det Sprache des Truppenkörpers sehr wichtig. (Verhaltungen für den
„Soldaten" im Allgemeinen.)
3) Die Zimmerleute waren im Allgemeinen wie die Gemeinen adjustiert, nur trugen
dieselben bis 1755 nebst dem Hute noch eine Art niedrigere Grenadier-Mütze, statt des
Bajonnetts den Infanterie-, von 1851 an den Pionnier-Säbel (Faschinenmesser), dann ein
Schurzfell aus braunem Oberleder (letzteres 1851 abgeschaft't . Die Werkzeuge wurden von
denselben in einem Futteral über die rechte Achsel getragen.
i) Die Pionniere sind ganz wie die übrige Mannschaft adjustiert und mit dem Feuer-
gewehre sammt Bajonnett ausgerüstet. Die erforderlichen Pionnier-Werkzeuge (Krampen.
Schaufel), rückwärts am Tornister befestigt, werden von der Mannschaft ohne Chargengrad
getragen.
5) Verordnung vom 8. Mai.
G) Dieselben waren daher nicht mit dem Feuergewehre ausgerüstet und trugen eine
sogenannte „Werkzeugtasche" an einem Ueberschwungriemen; auf dem Marsche wurden
sie zur Bedeckung der Bagagewagen verwendet.
’) Die Blessiertenträger tragen eine weissrothe Armbinde mit dem Genfer Kreuz
und sind, mit Pionnier-Säbeln bewaffnet.
— 89 —
C. Die verschiedenen Cacletten-Systeme.
1763 wurde die Charge der „Cadetten” im kaiserlich-königlichen Heere
eingeführt1) und gliederte sich in zwei, später2 3) in drei Gruppen.
Fahnen-Cadetten. Hiezu sollten in erster Linie absolvierte Zöglinge
der Theresianischen (Neustädter) Militär -Akademie8) oder Officierssöhne,
welche aus der Ingenieur-Akademie hervorgegangen waren, ernannt, eventuell
k. k. Cadetten hiezu befördert werden. Es waren deren zwei systemisierc,
welche beim Regiments-Stabe im Stande geführt wurden; hievon wurde je
einer zum Leib- und Obrist-Bataillon eingetheilt. Sie hatten hei Ausrückungen
in der Mitte des Bataillons, zwischen den Fahnen ihren Platz.
Sie rangierten als die jüngsten Fähnriche4), bezogen Gage, mussten
bestrebt sein, sich alle für einen Öfficier erforderlichen Kenntnisse anzueignen
und wurden auch mitunter dem Wachtmeister-Lieutenant (Adjutant) zur Er-
lernung dessen Dienstes zugewiesen.
17985; wurde diese Charge oder Benennung aufgehoben und dieselben
zu Fähnrichen übersetzt6).
Die k. k. ordinari Cadetten (Kaiser-Cadetten). Hiezu wurden ebenfalls
Zöglinge der Militär- Akademien, welche wegen minderer Qualification nicht
zu Fahnen-Cadetten geeignet waren, dann Söhne von activen Officieren ernannt.
Es waren deren sechs per Regiment syscemisiert, welche ebenfalls beim
Stabe im Stande geführt wurden, jedoch bei den Compagnien in Dienstes-
zutheilung waren. Die ordinari Cadetten mussten das Montursgeld erlegen,
respective sich aus Eigenem bekleiden. Sie hatten eventuell den Fahnen-
Cadetten zu vertreten, im Uebrigen die Dienste jener Charge zu leisten, welche
sie bekleideten.
Nach Abschaffung der Fahnen-Cadetten, beziehungsweise durch das
Dienst-Reglement vom Jahre 1807, war diese Charge, deren Verleihung wie
früher durch den Hofkriegsrath erfolgte, nur für Officierssöhne bestimmt.
Sie zogen nunmehr mit der Fahne auf die Generals- oder Hauptwache,
im Uebrigen waren die früher erwähnten Bestimmungen massgebend.
Die k. k. Cadetten bezogen ebenfalls Gage und konnte ihnen eine
Unterofficiers-Charge, entweder als Titular- oder als wirkliche Charge ver-
liehen werden. 1819 wurde diese Charge aufgelassen7).
Die Privat-Gadetten. Mit dem Normale foul Jahre 1777 wurde den
Regiments-Inhabern gestattet, über die Zahl der sechs Kaiser-Cadetten gebildete,
taugliche junge Leute, von welchen sich der Dienst geschickte Unterofficiere.
auch in der Folge brauchbare Oberofficiere versprechen konnte, als ,.ex propriis”
gestellte Gemeine oder Privat- Cadetten auf den vorgeschriebenen Stand der
Feuergewehre, ohne an eine gewisse Zahl gebunden zu sein, aufzunehmen
und assentieren zu lassen. Dieselben mussten das Montursgeld erlegen und
eine monatliche Beihilfe nachweisen.
Privat- Cadetten durften nicht sofort, sondern erst nach Aneignung der
erforderlichen Eigenschaften in eine Unterofficiers-Charge (auch wirkliche)
befördert werden, in welchem Falle sie wie die Kaiser-Cadetten auf die
F ahnen- (Haupt-) "Wache aufzogen.
Von 1822 an wurden solche „Regiments-Cadetten” genannt.
Vom Jahre 1830 an konnten adelige Ausländer als unobligate Regiments-
Cadetten aufgenommen werden, für unadelige war die Bewilligung des Hof-
kriegsrathes erforderlich.
r) In den Jahren 1751 und 1752 waren vereinzelte Fälle vorgekommen, dass Officiers-
sölme von der Kaiserin Maria Theresia directe als „Cadetten” zu Regimentern eingetheilt
wurden. (Rechkron. ..Das Militär-Bildungswesen”, in den Mittheilungen desKriegs- Archivs 1878.)
2) Cadetten-Kormale vom Jahre 1777.
3i Ursprünglich aus dieser nur die Vorzüglichsten sofort zu Officieren befördert.
Lacy’sches Reglement 1769.
5) Allerhöchstes Handbillet vom 16. März.
6) Die Fahnen-Cadetten waren wie die Officiere gekleidet und ausgerüstet.
7) Der Kaiser-Cadet war wie der Feldwebel bekleidet und ausgerüstet (durfte keinen
Schnurrbart tragen) ; wenn er ein wirklicher Unterofficier war, trug er auch den Stock.
- 90 —
Im Jahre 1851 wurde das System der Cadetten reorganisiert, die Kaiser-
Cadetten, wozu schon seit 1849 niemand mehr ernannt wurde, gänzlich auf-
gelassen, die Regiments-Cadetten nahmen kurzweg die Benennung „Cadetten"
an und wurde bei weiterhin durchgeführter Reorganisation der Militär-
Bildungs-Anstalten und Auflassung der Cadetten-Compagnien 1 festgesetzt,
dass jeder Aspirant auf diese Stelle das 16. Lebensjahr erreicht haben und
seine Eignung hiezu durch eine vor einer militärischen Prüfungs-Commission
bei dem zunächst stationierten Armee-Corps-Commando abzulegende Auf-
nahms-Prüfung darzulegen habe.
Zur Ausbildung der Cadetten wurden nunmehr die ..Regiments- 1 Bataillons- 1
Cadetten-Schulen” acti viert 2) und blieben im Uebrigen die bisherigen Tor-
schriften für dieselben massgebend.
Gleichzeitig wurde auch die Assentierung von „es pr opriis-Gemein en".
mitunter auch „ex propriis- Cadetten” genannt, eingestellt. Als solche wurden
Söhne von Beamten und Honoratioren, sowie andere junge Leute von besserer
Bildung, welche von der Militär- Stellung nicht befreit waren, „ex propriis”.
d. h. gegen Anschaffung der Montur aus Eigenem, gestellt3'. Sie waren inso-
fern den Cadetten gleichgehalten, als sie nicht mit Stockstreichen bestraft
werden durften und abgesondert von der Mannschaft bequartiert wurden.
Sie waren jedoch obligat, d. h. der Capitulation unterwoifen und konnt-n
sich nur zum Regimente ihres Heimatks-Bezirkes stellen.
Cadetten neuen Systems. Da sich im Feldzuge 1866 der Nachwuchs
der aus den Militär-Bildungs-Anstalten in die Armee tretenden Ofticiere als
zur Deckung des Abganges unzureichend erwiesen hatte, so wurde angeordnet,
der Ausbildung der bei der Truppe dienenden Cadetten und anderer geeigneten
Individuen des Mannschaftsstandes eine erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden,
um durch diese den Ersatz decken zu können.
Demgemäss wurden die Regiments-Cadetten-Schulen aufgelassen, die
Aufnahme neuer Cadetten sistiert und für alle jene Individuen, welche die
Ausbildung und Ernennung zum Cadetten anstrebten, ,.T r u p peii-Division.-
Schulen”, deren untere Curse „Vorbereitungs-Schulen" hiessen. auf-
gestellt und wurden die Aspiranten, je nach ihrer, durch eine Aufnahms-
Prüfung darzuthuenden wissenschaftlichen Eignung in letztere, oder direct in
die ersteren aufgenommen. Es konnten sich sowohl Aspiranten des Civil-
standes, bei gleichzeitiger Assentierung, als bereits dienende Soldaten und
Unterofficiere, zur Frequentierung dieser Schulen melden. Die aus denselben
Austretenden wurden nunmehr zu „Officiers- Aspiranten" ernannt.
1869 wurde für dieselben wieder die Bezeichnung „Cadetten" ein-
geführt und zwar hiessen die nach den neuen Vorschriften hiezu Beförderten:
„Cadetten neuen Systems”, zum Unterschiede von den Cadetten aus der
früheren Periode, welche, solange noch solche vorhanden waren. „Cadetten
alten Systems” genannt wurden.
Nach Erforderniss des Dienstes wurden, da gleichzeitig nur noch ein
Unterlieutenant per Compagnie systemisiert war, die rangältesten zur Ver-
seilung des Officiersdienstes herangezogen und als solche zu ..Cadet-
Officiers-S teil Vertretern” ernannt4).
Gegenwärtig ist für jede Compagnie ein solcher normiert.
1870 wurden die Divisions-Schulen aufgelassen und statt derselben zur
Heranbildung von Cadetten die Cadetten-Schulen errichtet5).
0 Zur weiteren militärischen und wissenschaftlichen Ausbildung der Cadetten be-
standen von 1801 an die Cadetten-Compagnien zu Graz. Olmiitz und später auch zu Mailand.
z) Hatten wohL theilweise auch früher schon bestanden, wenn die Zahl der Cadetten
zu gross war, um selbe alle in einer der Cadetten-Compagnien unterzubringen.
3) Kegiments-Cadetten und ex propriis-Gemeine waren wie die übrigen Gemeinen
adjustiert, nur trugen sie Säbel mit Ueberschwungriemen. Porte-epee und Handschuhe
(aus Eigenem anzuschaffen).
J) Ursprünglich war deren Ernennung dem Keiehs-Kriegs-Ministerium Vorbehalten,
gegenwärtig kann selbe durch die Kegiments-Commandanten erfolgen.
5) Diese waren ursprünglich sogenannte Truppen-Schulen ; die ..Frequentanten
wurden assentiert, sobald sie das 17. Lebensjahr erreicht hatten und zahlten auf den Stand
der Compagnien. Je nach dem Ergebniss der Abschluss-Prüfung wurden sie als Cadet-Titular-
— 91 —
Der Cadet erlangt durch die Prüfung die Aussicht auf Beförderung
zum Officier und muss daher trachten, sich alle practischen Kenntnisse zu
erwerben, welche ihn befähigen, der schwierigen und verantwortungsvollen
Stellung eines Officiers ganz zu entsprechen; in moralischer Richtung muss
er sich seines ehrenvollen Berufes würdig erweisen.
Er kann alle Chargen bekleiden, jene des Zugsführers nur als Titular-
Charge, wird auch nie zum Dienst eines solchen verwendet.
Cadetten ohne Chargengrad (direct nach abgelegter Prüfung aus dem
Civilstande eingetretene) werden zu den gewöhnlichen Kasern- und Lager-
Arbeiten nur als Commandanten (Aufsichts-Organe) bestimmt.
Ein Cadet (Ofüciers-Stellvertreter ausgenommen) wird vom Regiments-
Commando zum Tragen der Fahne bestimmt.
Behufs ihrer practischen Ausbildung können Cadetten in die Regiments-
Adjutantur commancliert werden, sind in der Compagnie im Rechnungsgeschäfte
aushilfsweise zu verwenden und werden allen instructiven Beschäftigungen
der Officiere beigezogen.
D9r Cadet-Officiers-Stellvertreter wird in der Compagnie zu allen
jenen Diensten verwendet, wmlche nicht ausschliesslich durch Officiere ver«
sehen werden müssen; so kann er nicht als Beisitzer eines Kriegs- oder
Standrechtes fungieren, nicht Mitglied des Ehrenrathes sein, auf keine Öfficiers-
Wache aufziehen, endlich nicht als Adjutant, Ordonnanz- oder Kasern-In-
spections-Of'ücier commancliert werden: auch sind demselben keine ökonomisch-
administrativen Geschäfte zu übergeben, mit welchen eine Haft- oder Ersatz-
pflicht verbunden ist1).
Endlich muss hier noch der sogenannten Truppen-Eleven Erwähnung
geschehen, da selbe auch zur Heranbildung von Cadetten dienten. 1869 bei
Creierung der Cadetten-Schulen wurde gestattet, junge Leute, welche die Aus-
bildung zum Cadetten anstrebten, schon mit dem erreichten 14. Lebensjahre
bei den Compagnien auf den vorgeschriebenen Feuergewehrstand aufzunehmen
und selbe als Frequentanten in eine Cadetten-Schide einzureihen Diese hiessen
„Truppen-Eleven” und wurden nach dem zurückgelegten 16. Lebensjahre
sofort assentiert.
Gegenwärtig werden überhaupt keine solchen mehr aufgenommen.
D. Die Institution der Einjährig-Freiwilligen.
Dieselbe wurde mit Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 1868 in
das Leben gerufen.
Inländern, welche eine bestimmte wissenschaftliche Bildung nachweisen
können, wird im Frieden die Begünstigung eines nur einjährigen Präsenz-
Dienstes zuerkannt. Diesefiihren die Bezeichnung „Einjährig-Freiwillige” 2)
und können den Präsenz-Dienst entweder bei der Truppe (im Soldatenstande),
oder als Mediciner, Pbarmaceuten und Veterinäre ableisten, oder sich bei
einer Heer es- An stalt iür die Erlangung einer Militär-Beamteu-Charge in der
Reserve vorbereiten.
Corporate (-Führer oder -Feldwebel) ausgemustert, die vorzüglicheren vom Reichs- Kriegs-
Ministerium zu Ofiiciers-Stellvertreteni direct e ernannt (ausnahmsweise auch ganz vor-
zügliche zu Lieutenants). Seit 1889/90 zählen diese Schulen zn den Militär-Bildungs-Anstalten
und findet die Assentierung der Frequentanten, jetzt „Zöglinge” genannt, erst bei der Aus-
musterung statt; bereits Assentierte werden seit l891'9ü überhaupt nicht mehr aufgenommen.
Die Cadetten-Charge kann auch ohne Frequentierung einer Cadetten-Schule. nach
mit gutem Erfolg bei einem Infanterie-Truppen-Divisions-Commando abgelegter Prüfung
erlangt werden.
■) Die Cadetten sind wie die übrige Mannschaft adjustiert, nur tragen selbe am
Rockkragen ein goldenes Distinctions-Börtchen (wenn Feldwebel auch das seidene). Die
Cadet-Officiers-Stellvertreter haben ausserdem einen silberplattierten Stern ; sie sind mit dem
Infanterie-Officiers-Säbel bewaffnet und tragen als Dienstes-Abzeichen einen schwarz-leder-
nen Leibgürtel (früher hiezu auch eine Tasche).
2) Seit 1889 (neues Wehrgesetz) ist für die Erlangung dieser Begünstigung der frei-
willige Eintritt nicht unbedingt erforderlich. Es werden auch jene im Wege der ..Stel-
lung” Assentierten derselben theilliaftig. welche die vorgeschriebenen Bedingungen erfüllen
und ihr Recht hei der Hauptstellung geltend machen.
— 92 -
Die Institution der Einjahrig-Freiwilligen hat den Zweck, jene Wehr-
pflichtigen, die sich höheren Studien widmen, durch die dreijährig^ Präsenz-
Dienstzeit nicht in einer für ihre spätere Laufbahn empfindlichen Weise zu
schädigen. Gleichzeitig soll durch die Einjährig- Freiwilligen der im Kriegs-
fälle eintretende grosse Mehrbedarf an Subaltern-Officieren. Cadetten. Aerzten
ti. s. w. gedeckt werden.
Als Bedingung zum Eintritt als Einjährig-Freiwilliger ist die Absol-
vierung einer inländischen Mittelschule oder einer dieser gleichgestellten Lehr-
anstalt, eventuell die bei einem Truppen-Divisions-Commando abzulegende
Vorprüfung in gleichem Umfange des Wissens nothwendig.
Dem Einjahrig-Freiwilligen ist die Wahl des Truppenkörpers, die physi-
sche Eignung für specielle Waffengattungen vorausgesetzt, freigestellt.
Wahl der Garnison wird gegenwärtig nicht zugestanden.
Der einjährige Präsenz-Dienst, welcher am 1. October anzutreten ist.
wird grundsätzlich „auf eigene Kosten” abgeleistet, worunter Bekleidung,
Ausrüstung und Verpflegung aus eigenen Mitteln verstanden ist.
Die auf eigene Kosten Dienenden haben Anspruch auf ärarische Unter-
kunft. doch kann ihnen, wenn keine Gründe der Disciplin und Ausbildung eine
Ausnahme erfordern, gestattet werden, ausser der Kaserne zu wohnen.
Mittellose, welche nebst gutem sittlichem Betragen den wissenschaftlichen
Befähigungs-Nachweis durch Beibringung eines Vorzugs- oder Maturitäts-Zeug-
nisses einer inländischen Mittelschule darlegen und welche ferner nachweisen.
dass sie den für den Unterhalt während des einjährigen Präsenz-Dienstes imbe-
dingt erforderlichen und jeweilig festgestellten Kostenbetrag i gegenwärtig 174
Gulden) nicht aufzubringen vermögen, können ausnahmsweise auf ..Staats-
kosten” bekleidet, ausgerüstet, verpflegt und bequartiert werden.
Die Einj ährig-Freiwilligen auf Staatskosten erhalten die Gebühr eines
Soldaten der niedersten Soldclasse. Die einjährige active Dienstzeit bleibt aus-
schliesslich der militärischen Ausbildung gewidmet.
Am Schlüsse des Präsenz-Dienstjahres haben die Einjährig-Freiwilligen
durch Ablegung einer Prüfung die Befähigung für die Ernennung zum
Res erve-Officier (beziehungsweise nichtactiven Landwehr-Officier in
theoretischer und practischer Beziehung nachzuweisen. Diejenigen, welche
diese Prüfung bestehen und den sonstigen für die Erlangung der Officiers-
Charge erforderlichen Bedingungen entsprechen, werden auf den nach der
Organisation erforderlichen Bedarf zu Reserve-, beziehungsweise nichtactiven
Landwehr-Officieren und wenn dieser gedeckt ist. zu Cadetten ernannt1.
Jene Einjahrig-Freiwilligen, welche bei dieser Prüfung nicht entsprechen,
haben unter Beibehaltung ihrer Eigenschaft als Einjahrig-Freiwillige, ein
zweites Jahr bei den Unter- Abtheilungen ihrer Truppen präsent zu dienen.
Nach Ablauf des zweiten Präsenzjahres kann die Prüfung wiederholt
werden und erfolgt sodann die Uebersetzung als Unterofficier oder Soldat in
die Reserve (Landwehr). Im Kriegsfälle erlischt das Recht zum Aufschub des
Präsenz-Dienstes 2 3). Die gewesenen Freiwilligen haben der Einberufung un-
verweilt Folge zu leisten und treten ohne Unterschied sogleich in ärarische
Verpflegung und Bekleidung.
Die Freiwilligen gelangen nach abgelaufenem Präsenz-Dienst in jenen Jahr-
gang der Reserve, in welchen sie nach dem Zeitpunct ihrer Assentierung ge-
hören Ä).
’) Nach dem Wehrgesetze von 1859 wurden alle, welche die Prüfung bestanden, zu
Reserve-Officieren ernannt; jene, welche sich der Prüfung nicht unterzogen, oder dieselbe
nicht befriedigend ablegten, wurden als Unteroffieiere oder Soldaten in die Reserve
übersetzt.
2) Jenen Einjahrig-Freiwilligen, welche ihre Studien an höheren Lehranstalten fort-
setzen, ist die Wahl des Jahres für die Ableistung des Präsenz-Dienstes freigestellt, doch
darf dies nicht über den 1. October jenes Jahres ausgedehnt werden, in welchem sie das
2t. Lebensjahr erreichen.
3) Aus solchen hervorgegangene Reserve - Officiere werden im Frieden nach ein-
jähriger Heeres-Dienstzeit in die Landwehr übersetzt, eventuell können solche über ihre
Bitte auch vor vollstreckter Heeres-Dienstpflicht in den Activstand der Landwehr über-
nommen werden. Anderseits können solche aber auch, wenn sie darum ansuchen. im Reserve-
Verhältnisse belassen werden.
— 93 -
Einjährig-Freiwillige, welche zum Iteserve-Officier geprüft sind, sich aber
entschliessen, activ weiter zu dienen und die Ernennung zum Berufs-
Officier anstreben, müssen sich einer Ergänzungs-Prüfung unterziehen.
In der Infanterie ist die Zahl der sowohl auf eigene, als auf Staats-
kosten dienenden Einjahrig-Freiwilligen eine unbeschränkte.
Die Ausbildung der Einjahrig-Freiwilligen zerfällt in drei Perioden:
1. Die erste militärische (Recruten-)Ausbildung vom 1. October bis Ende
November;
2. Die weitere militärische Ausbildung bis Ende März;
3. Die practische Dienstleistung bei der Truppe (Unter-Abtheilung).
Eine Charge kann dem Einjahrig-Freiwilligen während der Präsenz-
Dienstzeit nur als Titel verliehen werden; bekleidet er keine solche, so ist er
zu den gewöhnlichen Kasern-(Lager)-Arbeiten nur als Aufsichts-Organ zu ver-
wenden, eventuell, wenn er ein zweites Jahr präsent dient, von denselben zu
entheben.
Aufbringung und Ergänzung.
Das Söldnerwesen.
Zu der Zeit, als im Mittelalter in allen Gebieten Deutschlands der Heer-
bann bestand, welcher sich in das Fussvolk und die von den Lehensträgem mit
ihren reisigen Knechten gebildete Reiterei sonderte, legte man dem Fussvolk
wenig Werth bei. Erst die Einführung der Feuerwaffen verschaffte dem Fussvolk
die üeb erleg enheit wieder, bewirkte den Untergang der alten Wehrverfassung
und schuf einen eigenen Wehrstand aus der bürgerlichen Gesellschaft — den
der Söldner.
Die Söldner wurden durch 'Werbung aufgebracht und war anfänglich die
Schweiz sowohl für den Kaiser, als für Frankreich, der gesuchteste Werbeplatz.
Erst Kaiser Maximilian I. führte die Werbung auch im eigenen Lande,
im Römischen Reiche, ein und war, wie erwähnt, der Schöpfer der Institution
der Landsknechte.
In den Landsknechtzeiten wurden zwischen dem Kriegsherrn und dem
mit Bestallungs-Brief1) hiezu ernannten Feld-Obristen. eigene Verträge
über ., Aufrichtung” eines Regiments abgeschlossen. Diese wurden „Artikels-
brit fe” genannt und enthielten einerseits die Bedingungen, unter welchen der
Kriegsherr das Regiment in seine Dienste zu nehmen beabsichtigte, anderseits
die Rechte und Befugnisse des Commandanten, sowie die Pflichten der Kriegs-
knechte überhaupt. Das die letzteren Betreffende wurde ihnen bei der ersten
Musterung vorgelesen und sie auf selbes beeidet.
Später nannte man die zwischen dem Kriegsherrn und dem zur Auf-
richtung des Regiments bestimmten Obristen getroffenen Vereinbarungen ..Capi-
tulationen” und wurden die Bestimmungen bezüglich der Pflichten der Kriegs-
leute, als von dem jeweiligen Regenten für alle Regimenter gleichlautend gütig
festgesetzt, nicht mehr in jede einzelne solche Capitulation aufgenommen,
sondern der Artikelsbrief — nunmehr auch „Kriegs-Artikel” genannt —
welcher alles in sich enthielt, wozu der Soldat eidlich verpflichtet war.
bildete nun die Grundlage der Heeres-Ordnung und der Kriegsgebräuche,
Ausser den Capitulationen2) wurden den Obristen noch für sich und üire
Hauptleute die ,.Werbe-Patente” zugestellt, welche Bestimmungen über die
Art der Vornahme der Werbung enthielten. Zuweisung der Werbeplätze u. s. w.
Das Waldstein’sche TVerbe-System.
Als die ungünstige Lage der Finanzen, welche die Aufstellung: eines
Achtung gebietenden Heeres unmöglich machte, den Kaiser Ferdinand n. vor
Ü Später ..Patent” genannt.
-) Statt Capitulation wurde auch später öfter der Ausdruck ..Convention" gebraucht,
so über Errichtung der Regimenter Neipperg und Harstall. K, A.. 1(3£*S. EC.. C und 3. i
Doch verstand man unter ..Convention” meist nur Vereinharungen wegen Uebernahme eines
Regiments aus fremden in kaiserliche Dienste.
— 95 —
die Alternative stellte, entweder um jeden Preis Frieden zu schliessen, oder
in steter Abhängigkeit von der Liga zu verbleiben, erbot sich 1625 Waldstein,
den der Kaiser seiner kriegerischen Verdienste wegen 1623 in den Fürsten-Stand
und ein Jahr später zum Herzog von Friedland erhoben hatte, das im Grossen
auszuführen, was ein Jahrhundert früher ein Frundsberg, Schärtlin u. A. und
im gegenwärtigen unbedeutende Fürsten, wie Mansfeld, im Kleinen unter-
nommen hatten, nämlich ein ganzes Heer durch Werbung auf eigene
Kosten aufzubringen, wozu er nur die Werbe-Patente und das Hecht, alle Officiere
zu ernennen, forderte.
Der ihm vorangehende Huf als geübter Kriegsmann, das reichliche Hand-
geld, welches er aus seinem eigenen Vei mögen spendete, die Aussicht auf gute
Quartiere und Beute brachte bald ganze Schaaren von Abenteurern, Kauf-
lustigen u. A. aus aller Herren Ländern unter seine Fahne und bald betrug
sein Heer bei 30.000 Mann, welche sich auf Kosten der Länder, die sie durch-
zogen, ernährten»
Waldstein ernannte zuerst aus ihm bekannten, erprobten Kriegsleuten
die Obriste, welchen er die Werbung der Regimenter auftrug und übergab
einem Jeden, der damaligen Stärke des Regiments entsprechend, 10 Patente
zur Anwerbung der einzelnen Fähnlein (Compagnien). Die Obriste sandten wieder
ihre Hauptleute oder andere Officiere als sogenannte „W erb e - O fficiere” aus.
Das damals übliche System der öffentlichen Werbung1) hat sich bis
in das 18. Jahrhundert erhalten. Dieselbe wurde durch Werbe-Officiere aus-
geführt, welche in Begleitung eines Spielmannes die zugewiesenen Werbe-
Districte durchzogen und bekannt machen Hessen, unter welchen Bedingungen
sie gekommen seien. Soldaten anzuwerben.
Das Handgeld (in den Landsknechtzeiten Laufgeld genannt2), wurde
mit den Recruten verabredet und richtete sich nach seinen physischen und
moralischen Eigenschaften, nach der Grösse und dem Ansehen des Mannes.
Im 30jährigen Kriege betrug dasselbe für den Infanteristen circa 25 Reichs-
thaler oder 36 fl., doch musste der Recrut sich hievon bekleiden und seine
Waffe mitbringen.
Bei der Anwerbung für die Infanterie bestand keine gesetzlich normierte
Dienstzeit, sie wurde fallweise zwischen dem Werbe-Officier und dem Recruten
durch einen Vertrag, die Capitulation, vereinbart und konnte eine solche
verlängert und erneuert werden. In den älteren Zeiten bis zum 30jährigen
Kriege wurden selbe zumeist nur auf 6 Monate oder auf ein Kriegsjahr ge-
schlossen. Später vielfach auf Kriegsdauer vereinbart, ergab sich, bei dem oft
jahrelang andauernden Kriegszustand, in welchem sich die Länder und Heere
des Kaisers befänden, auch eine auf unbestimmte Zeit verlängerte Dienstpflicht,
was aber wieder anderseits die Gepflogenheit hervorrief, dass der Mann ent-
lassen werden konnte, wenn man, wie bei Reductionen von Truppenkörpern
(Reformierung oder Abdankung derselben am Ende eines jeden Kriegsjahres)
seiner für den Augenblick nicht mehr bedurfte.
Aus diesem Anlasse kam es anderseits aber oft wieder zu Widersetzlich-
keiten und Excessen seitens der abzudankenden Mannschaft und waren die,
oft länger sich beschäftigungs- und erwerbslos herum treib enden Soldaten3)
eine gefürchtete Plage der Stadt oder Gegend, wo eben die Abdankung eines
Regiments vorgenommen wurde.
Werbe-System 164:9—174:8.
Schon gegen Ende des 30jährigen Krieges, noch mehr im Laufe der
späteren Kriege unter Kaiser Leopold I., wurde eine zweite Art der
') Zur Zeit Waldstein's. in anderen Ländern auch noch ein .Jahrhundert später, fand
mitunter auch eine sogenannte ..geheime Werbung” auf illegaler Basis statt: diese bestand
darin, dass die Werber, meist verkleidet, in den nächsten Grenzorten junge Burschen durch
List, Versprechungen, auch mit Gewalt zur Dienstannahme zwangen.
2) Jeder Kriegsgeselle erhielt, sobald er in die Musterrolle eingetragen und ihm der
Artikelbrief bekannt gegeben worden war. ein Stück Geldes „auf den Lauf”, um sich am
festgesetzten Tage an dem bestimmten Sammelplätze einzufinden.
3) Man nannte diese, den Bettel in gewaltthätiger Weise Durchführenden, ..gartende
Soldaten”.
- 96 —
Ergänzung der Regimenter mit Aufbringung von Recruten durch die
Stände der kaiserlichen Erblande eingefiihrt.
'dDies war eine durch die fortgesetzte finanzielle Bedrängniss des Staates
herbeigeführte Massregel. Da die von den Regimentern am Schlüsse eines jeden
Feldzugsjahres benötliigten Summen zur Ergänzung der Abgänge iRecrutierung
beinahe nie zu rechter Zeit flüssig wurden, da auch die Contributionen (Land-
tags-Bewilligungen) oft Monate später erst eingiengen. die "Werbung sohin erst
im nächsten Jahre, also kurz vor Beginn der Operationen vorgenommen
werden konnte, wodurch die Schlagfertigkeit des Heeres beeinträchtigt wurde,
beschloss man, die Stände selbst zur Aufbringung der Recruten zu verhalten.
Die Regimenter reichten gegen Ende des Jahres das Verzeichniss über
ihren Bedarf an Recruten dem General-Kriegs-Commissariat ein. Dieses er-
mittelte die Gesammtzahl der erforderlichen Recruten. sowie den Bedarf an
Werbegeldern1 2) und theilte das Ergebniss dem Hofkriegsrathe und der Hof-
kammer mit.
l>ie Geldsummen oder die direct auszuhebenden Recruten wurden dann
auf die einzelnen Länder und von diesen auf" die Städte. Herrschaften und
Gemeinden repartiert,/ Die Truppen-Commandanten zogen im Allgemeinen die
Zuweisung von „Land-Recruten”^wie die auf diese Art den Regimentern zu-
geführten Ersatz-Mannschaften genannt wurden, (jener der Recrutengelder vor.
weil durch die Werbung stets viele Officiere dem Dienste auf längere Zeit
entzogen wurden und die Stellung im Inlande sich leichter überwachen und
beschleunigen liess.
Ein Uehelstand hiebei war, dass die gestellten Recruten leichter zur
Desertion geneigt waren, als jene, welche freier Wille unter die kaiserlichen
Fahnen geführt hatte; ein weiterer bestand darin, dass, bei dem Mangel einer
gleichmässig geregelten Administration der Länder, die Recruten-Trausporte
oft monatelang brauchten, bis sie zu ihren, meist auf entfernten Kriegs-Schau-
plätzen (so in Italien, am Ehein) kämpfenden Regimentern gelangten, so dass
oft der ganze Feldzug verstrich, ehe sie bei denselben eintrafen3 1.
Nachdem von 1657—1697 den Regiments-Commandanten die Monturs-
gebühr in Geld erfolgt, sohin die Bekleidung der Recruten aus Eigenem ein-
gestellt worden war, erscheint in dieser Periode das Werbegeld selbst viel ge-
ringer normiert als im 30jährigen Kriege, so z. B. in den Capitulatiouen über
Errichtung der Regimenter Serenyi (Nr. 25). Württemberg und Leslie Nr. 35
und 36) aus den Jahren 1672 und 1683 mit 12 Reichsthalern3). Von 1697 an
erfolgte die Bekleidung der Recruten in der Form, dass das Werbegeld wieder
u. zw. für den Infanteristen auf 30 (35) Reichstlialer oder -15 — 50 fl. erhöht
wurde, doch musste von diesem die erste Anschaffung der Montur und des
Seitengewehres bestritten werden.
Da jedoch von diesem Werbegelde die Beise des Recruten vom Werbe-
platze zum Eegimente, sowie auch der Unterhalt und die Reise des Werbe-
Commandauten, dann seines Personals bezahlt werden musste, so war das
eigentliche „Handgeld"’ oft sehr gering und wurde oft nach Anbot und Nach-
frage bemessen.
Bezüglich des Vorganges bei der Recruten -Werbung gab es keine be-
stimmten Normen, wodurch oft Missbrauche entstanden, oder die Recruten
in ihren Gebühren verkürzt und mit ungenügender Verpflegung und mangel-
haft bekleidet zu den Regimentern abgesendet wurden.
Endlich bestand zu Beginn des 18. Jahrhunderts bezüglich der Ergänzung
der sogenannten „deutschen” Regimenter die Norm, dass vorzugsweise Recruten
aus den Erblanden und dem Römischen Reich genommen wurden u. zw.:
..Leute, welche unmangelkaft, genügsam, stark und tüchtig waren das Ober-
gewehr zu tragen und zu gebrauchen, weder zu jung noch zu alt seien: es
0 Die Anforderungen richteten sich nach den Verlusten des letzten Feldzuges und
nach den, für die im kommenden Jahre beabsichtigten Operationen nothwemligen Ver-
stärkungen oder Neu-Erriehtungen.
2) Auch erhielten selbe mitunter anderweitige Bestimmungen: so wurde eine Anzahl
von Land-Recruten aus Mähren und Schlesien, für die Regimenter in Italien bestimmt.
1704 in Ermanglung anderweitiger Streitkräfte gegen die Rebellen in Ungarn verwendet,
ähnlich in O.ber-Oesterreich 1703/4 u. A.
3) Das Seiten- und Obergewehr wurde vom Aerar beigestellt.
— 97 —
sollen auch keine Ungarn und Croaten (als bei deutschen Regimentern un-
passierlich) angenommen oder gestellt werden”.
Unter Prinz Eugen von Savoyen galten später als sogenannte „ver-
botene Nationalisten”, welche zumeist aus politischen Rücksichten nicht an-
geworben werden durften: Franzosen, Italiener, Schweizer, Polen, Ungarn
und Croaten1).
In der Anleitung für den Werbe-Officier hiess es weiter, dass man junge,
starke und beherzte Leute aussuchen sollte, „denn wo Statur und Stärke
mangle, sei weder Muth, noch Herzhaftigkeit zu hoffen”.
..Das Alter der Personen, die man zum Kriege aussuchen will, sei von
jeher vom 18. bis zum 46. Jahre im Gebrauche gewesen ...”
Ansassen (Wirthschaftsbesitzer) und Söhne von Landwirthen, insoferne
sie zur Bewirtschaftung unbedingt notwendig waren, durften nicht ange-
worben werden.
Ungarn hatte die auf der eigen thümlichen Feudal-Y erfassung des Landes
beruhende Verpflichtung zur Stellung eines „Insurrections-Corps”. kraft welcher
der Adel für die grossen Freiheiten, welche er genoss, zur Landes-Vertheidigung
verpflichtet war2).
Da sich diese Lehens-Miliz im Laufe der vielen Kriege als unzulänglich
erwiesen hatte, so beschlossen die Stände Ungarns auf dem 1715 zu Pressburg
versammelten Landtage die permamente Unterhaltung stehender Truppen (einer
„regulata militia”), unbeschadet der Risiurections-Pflicht des Adels3).
Im Sinne des Gesetz-Artikels VIII des auf diesem Landtage gefassten
Beschlusses sollte demnach in Hinkunft der König eine Anzahl von Regi-
mentern im Lande, oder auch im Auslande werben und das Land sie besolden
und verpflegen; über die hiezu erforderlichen Geldmittel hatten fallweise die
Landtage die Bewilligung zu ertheilen.
Nach dem Stande der Infanterie pro 1715 bezog sich diese Mass-
regel anfänglich nur auf das Hayducken-Regiment Gyulai (jetzt von Probszt
Nr. 51), welches jedoch 1742, nachdem die Stände Ungarns mittlerweile
1741 die Aufstellung von sechs neuen Regimentern bewilligt hatten, mit seiner
Ergänzung und Besoldung unter ähnlichen Modalitäten an die Stände Sieben-
bürgens überwiesen wurde.
Hier hatte gleichfalls nur die Insurrections-Pflicht des Adels bestanden,
doch wurden im Falle der Noth auch Recruten für fremde Regimenter durch
freie W erbring aufgeboten.
Als Königin Maria Theresia 1741 von den Ständen Siebenbürgens
statt der Insurrection die Stellung stehender Regimenter verlangte, erboten sich
dieselben4 5) ein reguläres Infanterie-Regiment und ein Cavallerie-Regiment zu
errichten, beziehungsweise durch freie Werbung zu completieren und zu be-
solden, theilweise auch für deren Bekleidung zu sorgen und knüpften hieran
nur die Bedingung, dass beide Regimenter in Hinkunft den Namen : „Sieben-
bürgische Regimenter” zu führen haben.
Es wurde jedoch von der Aufstellung eines neuen Infanterie-Regiments
abgesehen, dagegen die vom Lande bewilligten 2000 Recruten für die Infanterie,
zur Formierung des 4. Bataillons bei dem früher erwähnten Regimente Gyulai
verwendet und galt dieses seither als Siebenbürger-Regiment3).
Eine im Jahre 1722 erschienene Verordnung setzte fest, auf welche
Weise sich die Regimenter künftig recrutieren sollten6):
0 Patent für Errichtung der Regimenter Alt- und Jung-Lotliringen vom 15. August 17 L5.
(K. A„ Bestallungen 1715. 3124 und 3125.)
2) N alleres über diese Institution, sowie über jene der Müitär-Grenze, enthält der
V. Band: ..Landes -Vertheicligungs-Anstalten.”
3) Für die Completierung und Verpflegung der bisher fallweise in Ungarn ange-
worbenen Hayducken-Regimenter beizutragen, hatten die Stände keinerlei Verpflichtung,
daher erstere oft mit vielen Schwierigkeiten verbunden war.
4) K. A.. Memoiren 1833, 10. 112.
5) Das gleichzeitig neu aufgestellte Husaren-Regiment. welches auch den Samen
Siebenbürger Husaren-Regiment führte und nach den ursprünglichen Verfügungen nach
15 Jahren aufgelöst werden sollte, ist das heutige Husaren-Regiment Friedrich Leopold.
Prinz von Preussen Nr. 2.
e) Auszugsweise aus den ..Observations-Puncten'1 des FM. Khevenhüller.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
- 98 —
„Damit die Hauptleute im Stande wären, die kostspielige Recrutierung
bestreiten zu können, so wurde ihnen gestattet, eine bestimmte Anzahl Indi-
viduen durch mehrere Monate auf eigene Rechnung in ihre Heimath zu beur-
lauben und von den sich hiedurch ergebenden Sold-Ersparnissen1) eine Re-
crutierungs-Cassa zu gründen. Die Regimenter sollten sich aus diesen Mitteln
completieren, wo sie eben lagen, ohne dass in Friedenszeiten alljährlich eine
Haupt-Recrutierung nothwendig würde.”
„Wegen Ersetzung der abgängigen Mannschaft wurde gewöhnlich vom
Hofkriegsrath, oder auf dessen Befehl vom commandierenden ffeneral. mit
einem Lande oder mit der Hofkammer, oder vom Commissariat mit den Regi-
mentern ein Contract geschlossen. Die anzuwerbenden Leute sollten gross
und stark, im Alter von 24 bis 35 Jahren und mit völlig neuer Montur und
Seitengewehr versehen sein.”
„In Bezug auf Beschaffenheit (Nationalität) der Recruten ist besonders
darauf zu sehen, dass sie keine Franzosen, Welschen, oder „ausser” Deutsch-
land2) gebürtigen, denn mit solchen ist selten etwas auszurichten, indem sie sich
nicht leicht in die Cameradschaft nach unserer Art zu sein gewöhnen, auch die
grössten Läufer und Grosssprecher sind, die von Einem zum Anderen gehen
und wohl auch noch gute Leute verführen und debauchieren.”
„Es sind soviel möglich bekannte Leute anzunehmen, deren Eltern und
Befreundete bekannt und haussässig sind.”
„Sie dürfen nicht ungeschickt, einfältig und talkigt sein, sondern müssen
ein männliches Gesicht und gute Physiognomie haben.”
Ausserdem war deren Vorleben und die Motive, warum selbe sich an-
werben liessen, in Betracht zu ziehen; es sollte niemand angenommen werden,
welcher mit einem Leibesdefect behaftet war. Die Anwerbung verschieden-
artiger Professionisten, im allgemeinen von Handwerksleuten, war zu begün-
stigen, ebenso von Studenten und jungen Menschen aus besseren Häusern.
Niemand durfte gezwungen, oder durch List überredet werden.
Sobald ein Recrut angeworben war, wurde ihm, wenn die Montur nicht
fertig war, wenigstens die Patrontasche umgehängt und die Löhnung aus-
bezahlt, welches als Zeichen galt, dass er „obligat”3) unterhalten war.
Wenn Recruten zu den Regimentern kamen, wurden die ansehnlichsten
zu den Grenadieren eingetheilt, dann hatte die Leib-Compagnie die Auswahl,
die Uebrigen wurden durch das Los den Compagnien je nach dem Abgänge
anrepartiert.
Jedem werbenden Officier wurde je ein Fourier, Feldscher. Tambour
und 3 bis 4 Mann mitgegeben.
In den Werb- und Sammelplätzen sollte garte Disciplin und Maunszucht
gehalten worden.
Die commandierten Officiere wurden vom Hofkriegsrath mit dem
Werbe-Patent, mit Pässen und betreffs der Werbung im Reiche mit den Requi-
sitorialsclireiben an die betreffenden Landesfürsten versehen.
Werbe- und Ergänzungs-Systeme 1748—1765 (1771).
Kaiserin-Königin Maria Theresia erliess mehrfache Verordnungen,
um eine zirverlässige und stete Ergänzung des Heeres anzubahnen.
So wurde 17484), um eine „beständige Werbung” zu erzielen, ange-
ordnet, dass die Regimenter in den Ländern und Quartiers-Stationen, wo sie
standen, „aller Orten die Trommel und ihre Werbtische aufzuschlagen hätten
und sei mit der Werbtmg bis zur vollständigen Completierung fortzufahren":
Stände und Unterthanen sollten diese Werbung nach Kräften unterstützen und
fördern,
1) Die Regimenter wurden nämlich gleichzeitig auf den rollen Soll-Stand bezahlt.
2) In einigen älteren Werken über Organisation der Armee, erscheint an dieser
Stelle ein sinnstörender Druckfehler, indem es heisst: ..aus Deutschland" gebürtige, u. s. w.
b Der ..obligate’’ Soldat war verpflichtet, lebenslänglich, eventuell solange es durch
die Capitulation vereinbart war. zu dienen; der ..unobligate” konnte seine Charge nach
Belieben resignieren. Dieses Recht oder diese Art von Anwerbung stand, ausser den
Officieren. nur einigeu Personen der Stabs-Aemter zu und wurde auch durch Beförderung
in die Officiers-Charge erworben.
4) Allerhöchster Erlass vom 21. December 1718.
— 99 -
Gleichzeitig wurde, da die Werbung durch die Stände (Stellung der
Land-Becruten) oft sehr langsam von statten gieng, zeitweilig von einer
solchen ganz abgesehen1).
Da sich das System der freiwilligen Werbung selbst in den Friedens-
jahren nicht bewährte, die Anwerbung fremder ßecruten (Ausländer, Werbung
im Beiche) mitunter zweifelhafte Elemente lieferte, von welchen ein grosser
Theil bald desertierte, ergieng 17532 3) eine Verordnung wegen: ,, Einführung
einer ordentlichen Eecrutierung und Ergänzung der Miliz”.
Nach diesem Gesetze hatte eine beständige (perpetuierliche) Comple-
tierungs- Mannschaft in der Stärke von 24.0U0 Mann miterhalten zu werden,
wovon auf jedes Erbland das der Bevölkerungsziffer entsprechende Contingent
anrepartiert wurde.
Diese „Beserve”, wie sie genannt wurde, blieb nach erfolgter Stellung
im Frieden in der Heimath und wurde nur in den Monaten April, Mai, Juni
und November exerciert, wozu sich selbe jeden Sonn- und Feiertag an be-
stimmten Orten zu versammeln hatte. Die Abrichtung und das Exercieren geschah
unter Aufsicht eines aus Ober- und Unterofficieren bestehenden Exercier-
Commandos aus dem Stande der daselbst garmsonierendeu Begimenter. (Alter
der Anzuwerbenden von 17 — 40 Jahren, Minimal-Mass 5 Schuh 5 Zoll [171 cm.].)
Die assentierte Mannschaft hatte sich in Bezug auf Kleidung nur durch
eine rothe Halsbinde zu distinguieren, deren jeder Mann alljährlich zu Beginn
der Exercierzeit (April) 2 Stück vom Aerar s) erhielt. In Friedenszeiten konnte
eine Completierung nur alle drei Jahre bei der Musterung erfolgen; in Ivriegs-
zeiten hatte die Completierungs-Mannschaft die Bestimmung, die Abgänge der
Armee zu decken (nur auf Kriegsdauer).
Es durften keine Franzosen, auch keine sächsischen, bayerischen und
Maynzer Ausreisser angeworben, überhaupt grundsätzlich nur Landeskinder
genommen werden.
Durch den Umstand, dass sowohl die Begimenter, als die Stände für
sich ihre besonderen Werbungen anstellten, ergab sich der Uebelstand, dass
beide Theile sich darin überboten, einer dem anderen die Eecruten sozusagen
wegzufischen; die Stände und Grundherrschaften trieben alles zusammen, was
nur halbwegs zum Militär-Dienste tauglich erschien, in der Hoffnung, bei dieser
Gelegenheit höhere Werbegelder herauszuschlagen und wurde damit überhaupt
ein förmlicher Menschenhandel getrieben.
Nachdem Maria Theresia mehrfache, diesem Unfug steuernde
Verordnungen erlassen hatte4), erschien mit 1. November 4758 ein von
Hofrath Lutter verfasstes „ökonomisches Beglement”, welches nebst
Bestimmungen über Gebühren, Bekleidung, Ausrüstung u. s. w., bezüglich der
Werbung folgende Normen enthielt: „Die Werbung theilt sich in die
Begiments-Werbung und die Natural-Landes-Stellung, welche eine durch die
andere nicht beirrt werden darf; doch ist es verboten, Leute mit Gewalt weg-
zuuehmen oder anzuwerben, wenn sie den Dominien entlaufen.” Die erstere
geschah in oder ausser dem „Nummero” 5), letztere in oder ausser den Erblanden.
Von der Werbung (Stellung) ausgeschlossen waren: Unehrliche (Frei-
männer, Schinderknechte), berüchtigte Diebe, mit einer Infamia bemakelte
Personen, Zigeuner, Landläufer, Juden und jene Fremden, welche weder aus
den Erblanden, noch aus dem Bömischen Beiche gebürtig, sowie jene, welche in
den "Werb-Beversen besonders ausgenommen 'waren. Deserteure konnten,
wenn sie keiner Puissance angehörten, mit welcher ein Carteil errichtet war,
J) Circulare vom 18. November 1752. Nach diesem hatten ..die deutschen Regimenter
in ihren Stationen, die ungarischen National-Regimenter in Ungarn und Siebenbürgen,
die italienischen in der Uombardie und Eriaul, die deutschen Cavallerie-Regimenter aber,
der alt hergebrachten Observanz gemäss, in gesummten deutschen Erblanden, wo sie
wollten, jedoch nur in der Stille und unter der Hand zu werben”.
z) Allerhöchstes Patent vom 4. August 1753.
3) Später erhielt jeder Mann jährlich 3 G-ulden zu.r Anschaffung der kleinen Montur.
4 ) So mit 15. November und 26. December 1756, dann 26. December 1757.
s) Unter dem hier zum ersten Male angewendeten Ausdruck ..Begiments-Nummero”
verstand man jenes G-ebiet, in welchem ein Regiment dislociert, beziehungsweise alle jene
Ortschaften, in welchen Abtheilungen desselben bequartiert waren.
7*
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angeworben werden. Der Recrut sollte nicht unter 18 und nicht viel über
30 Jahre alt sein, „weil der Erstere zum Exercieren zu schwach und der
Letztere zu steif und ungeschickt ist”. (Minimal-Körpermass 5 Schuh 3 Zoll
[165 cm.].)
Bezüglich sonst etwa vorhandener kleiner körperlicher Defecte sollte
nicht zu rigoros vorgegangen werden.
Die Reichs- Werbung.
Im Jahre 1765 ') wurde die Art der Werbung im Römisch-Deutschen
Reiche, „die Reichs-Werbung”, geregelt und, während bisher nur 15 Regi-
menter Werbe-Rayons dortselbst hatten, jedem der 39 deutschen Regimenter* 2
ein solcher zugewiesen.
Es wurden dadurch die einzelnen Werbe-Rayons kleiner und hiemit
einem Haupt-Uebelstande des früheren Systems abgeholfen.
Zur Leitung der ganzen Angelegenheiten der Reichs-Werbung wurde
ein General als „Reichs-Werbungs-Director” mit dem Amtssitze in
Frankfurt a. M. bestellt3).
Jeder der einzelnen Kreise war mit Rücksicht auf seine Bevölkerungs-
ziffer in eine Anzahl Werbe-Bezirke getheilt und danach eine Anzahl von
Regimentern mit der Werbung an erstere (die Kreise) gewiesen4 .
Reichsfürsten, welche zugleich Inhaber von kaiserlich -königlichen
Regimentern waren, wurden aufgefordert, die Werbung nach Kräften zu
unterstützen und erhielten solche Regimenter, ausser dem ihnen in einem der
Kreise angewiesenen Rayon, noch einen zweiten solchen auf dem Gebiete des
betreffenden Inhabers5).
Innerhalb eines jeden Kreises waren die den Regimentern anzuweisenden
Rayons so anzuordnen, dass jedes Regiment für sich einen abgesonderten
erhielt, ohne dass einer durch den anderen durchschnitten würde.
Für jedes Regiment waren einige Orte als „Werbe-Stationen”, dann
für jeden Kreis zwei bis drei „Sammel-Station en” bestimmr. welch' letztere,
um unnöthige Hin- und Hermärsche zu vermeiden, so zu wählen waren, dass
sie mit Rücksicht auf die verschiedenen Werbe-Orte näher zu den Grenzen
der kaiserlichen Erblande gelegen waren, als letztere.
Von jedem Regimente wurde ein ,.Werbe-C ommando”, bestehend aus
1 Hauptmann, 2 Officieren, 12 Unterofiicieren, 12 Gefreiten, 1 Feldscher und
1 Fourier beigestellt.
Ausser diesen Werbe-Commanden wurden noch für den Transport der
Recruten von den Sammelplätzen bis an die Grenzen der Erblande eigene
..Transport-Commanden” beigestellt.
Hiezu waren auf jeden der in einem Kreise vorhandenen Sammelplätze,
von allen in diesen Kreis mit der Werbung gewiesenen Regimentern zusammen.
1 Hauptmann, 2 Officiere, 1 Feldwebel, 1 Feldscher, 1 Fourier und 1 Spiel-
mann. ferner von jedem Regimente 1 Corpora!, 1 Gefreiter und 1 Gemeine
zu commandieren.
Diese Commanden hatten nicht nur die im eigenen Kreise angeworbenen
Recruten, sondern auch solche von weiter entlegenen Kreisen zu übernehmen
p Allerhöchste Entseliliessung vom 4. Juni 1765. (K. A.. H. K. R. 1765. Juni 129.)
*) Unter diesen verstand man jene, welche sich durch Werbung in den öster-
reichischen Erblanden (Böhmen. Mähren, Schlesien, Ober- und Nieder- Oesterreich . dann
Inner-Oesterreich und Vorder-Oesterreich) ergänzten. Ausser diesen erhielten noch das
Tyroler Land- und Feld-Regiment und das Regiment Plunquet heute Erzherzog Eugen
Nr. 41), welch’ letzteres sich seit seiner Errichtung durch den Markgrafen von Bayreuth
vornehmlich durch Recruten aus Vorder-Oesterreich completierte. Werbe-Rayons im Reiche
zugewiesen.
p Als Erster in dieser Charge fungierte General-Major später Feldmarschall-
Lieutenant) Joseph Freiherr von Ried.
*) Welche Regimenter an die einzelnen Kreise gewiesen waren, ist aus Beilage VI
ersichtlich.
5) Es waren dies die Regimenter Bayreuth (Freiherr von Beck Nr. 40. Deutschmeister
(Nr. 4), Baden-Durlach (König der Belgier Nr. 27) _ und Baden-Baden (1809 als Nr. 23 auf-
gelöst); ausserdem erhielt noch das Regiment Königsegg (Warasdiner Regiment Freiherr
von Giesl Nr. 16) nebst einem Rayon in Schwaben, einen solchen im Münster'schen, da der
Bischof von Münster, zugleich Churfür t von Cöln. ein Bruder des Inhabers war.
- 101
und an die diesseitigen Grenzen zu transportieren, mithin die Transport-
Commanden zur raschen Beförderung des Dienstes im gegenseitigen Ein-
vernehmen zu handeln.
Sobald eine Anzahl Recruten angeworben war, mussten dieselben ohne
Aufenthalt an die Sammelplätze abgegeben werden, wodurch die bisher übliche,
jedoch für die Werbe-Officiere sehr kostspielige Unterhaltung grösserer Werbe-
häuser, wo anderseits den Recruten leicht Gelegenheit zur Desertion geboten
war, entfiel.
Als Grenzorte, bis wohin die Recruten von den Transport-Commanden
gestellt werden mussten, waren: Roermonde für die Regimenter in den Nieder-
landen. Reutte für die Regimenter in Italien (eventuell Inner-Oesterreich), dann
Eger bezüglich aller in den übrigen Erblanden oder in Ungarn liegenden
Regimenter bestimmt.
In diesen Orten wurden die Recruten von den daselbst (oder in dem
Lande zunächst) einquartierten Regimentern übernommen und ablösungsweise
mit Ordnung und Richtigkeit an den Ort ihrer Bestimmung abgeführt1).
Mit Rücksicht auf die Theuerungs-Verhältnisse im Reiche wurden auch
die Gebühren bei den Werbe-(Transport-)Commanden erhöht, überhaupt keine
Gemeinen mehr zu dem Geschäfte der Ersteren commandiert.
Das Werbegeld für einen Recruten war mit 50 fl. normiert, doch wurden
hievon 20 fl. sofort für die Montierung an die Regimenter abgeführt2); der
Rest von 30 fl. wurde jedoch mit 36 fl. Reichs -Währung berechnet und hatten
die Werbe-Officiere hievon das Hand- und Anbringgeld und andere Werb-
Unkosten zu bestreiten.
Einführung der Conscription, Werh-Bezirks-Svstem
1771(1781) —1804.
Nachdem vielen Regimentern schon nach dem Hubertsburger Frieden
bleibende Garnisonen zugewiesen worden waren, erhielt 1771 3) jedes der
37 deutschen Infanterie-Regimenter4) in den Erblanden ständige Garnisons-Orte
(Standquartiere) und Werbe-Rayons.
Gleichzeitig begannen die Vorarbeiten zur Durchführung der Conscription
in den Erblanden (mit Ausnahme von Tvrol) und erfolgte, nachdem dieselben
beendet waren, 1780 die allgemeine Einführung der Militär-Conscription
in den erwähnten Provinzen, wonach 1781 das neue ,.Conscriptions- und
Werb-Bezirks-System” für dieselben publiciert wurde5).
Das System der Conscription basierte im weiteren Sinne auf dem Grund-
sätze, dass jeder Staatsbürger zum Kriegsdienste verpflichtet sei; doch konnte
man sich von letzterem loskaufen, oder in der Erfüllung der Wehrpflicht ver-
treten lassen.
Auch waren zahlreiche Bevölkerungs-Classen, besonders die gebildeten
und besitzenden, von der Wehrpflicht befreit6).
Die einzelnen Werb-Bezirke der deutschen Regimenter wurden nunmehr
genau abgegrenzt7) und jeder derselben nach der Zahl der Füsilier-Compagnien
in 16 Compagnie-Bezirke getheilt8).
P Zur Sommerszeit konnte sicli auch des Wasser-Transportes auf der Donau von
Giinzburg und Regensburg bis Oesterreich oder Ungarn bedient werden.
2) Hiedurch wurden auch die Werbe-Officiere von der Verpflichtung, für diese zu
sorgen, entlastet.
3) Allerhöchste Resolution vom 13. Mai 1770.
4) Die beiden sich aus Tyrol, beziehungsweise Vorder-Oesterreich ergänzenden
Regimenter, welche so wie diese Werbe-Rayons im deutschen Reiche erhalten hatten, jetzt
nicht eingerechnet.
•5) H. K. R. Verordnung vom 11. März 17S0.
6) Hiezu gehörten Geistliche. Adelige. Beamte. Honoratioren und Söhne dieser drei
letzteren Gattungen, dann die zum Ackerbau. Bergbau. Gewerkschaften, Eisenwerken,
Fabriken, Schiffahrt u. s. w. imumgänglich nötliigen Individuen.
7) Siehe Tabelle. Beilage VII.
8) Der Ersatz für die Grenadier- Compagnien erfolgte durch Zutransferierung
geeigneter Leute von den Füsilier-Compagnien, welche bei den Musterungen ausgewählt
wurden und mussten bei jeder derselben l'I Mann hiezu evident gehalten werden.
— 102
Der Compagnie-Commandant besorgte in seinem Rayon die Conscription
und Recrutierung; ein Officier batte die Populations-Bücher, in welche jeder
Wehrpflichtige eingetragen (conscribiert) wurde, zu führen und in Betreff deren
Evidenthaltung den Bezirk alljährlich in der Zeit vom 1. März bis 21. Mai
zu bereisen.
Wenn ein Regiment ausnahmsweise nicht im Werb-Bezirke garnisonierte.
wurde die Recrutierung entweder durch eigens hiezu commandierte Otficiere.
eventuell durch solche des 3. Bataillons, welches sich in einem solchen Falle
gewöhnlich dort befand, besorgt.
Befand sich das Regiment anderseits im Werb-Bezirke. so galt dessen
jeweilige Stabs-Station (Standquartier) auch als Hauptort des Werb-Bezirke-, 1 2
Durch die General-Commanden wurde im Einvernehmen mit den Landes-
stellen nach der Zahl der tauglichen Leute eines Bezirkes die Repartition auf
die einzelnen Dominien bewirkt, von diesen die ..Widmungsrollen” verfasst und
solche dem Commandanten des Compagnie-Bezirkes überschickt, worauf die
zur Stellung Gewidmeten durch vertraute Dnterofffciere ..ohne Aufsehen und
in der Stille” ausgehoben wurden.
Das stellungspflichtige Alter war damals zwischen dem 17. und 40. Lebens-
jahre und bestand für die conscribierte Inländer-Mannschaft die lebenslängliche
Militär-Dienstpflicht. Ln Sinne des schon 1777 publicierten „Capitulations-
Normales” waren nur Ausländer einer Capitulation auf eine bestimmte Zahl
von Jahren fähig (und zwar bei der Lifanterie auf 6 Jahrei, doch wurde den
Regimentern aufgetragen, solche möglichst zur Erneuerung der Capitulation,
zur- ,.Reengagierung” zu vermögen, in welchem Falle 32 fl. an Reengagierungs-
geldern gezahlt wurden.
Die Anwerbung conscribierter Unterthanen durfte nicht mehr stattfinden
und erstreckte sich die Werbung für die Werb-Bezirks-Regimenter nur auf Aus-
länder (Reichs -W erbung), deren Zahl, um die eigenen Provinzen zu schonen,
bei einem Stande von 100 Gemeinen per Compagnie, mit 60 normiert warb.
Nach einer gleichzeitig verlautbarten Anordnung hatte jede Compagnie,
über den früher erwähnten Stand von 100 Gemeinen, noch 40 Mann Inländer
zur Completierung auf den Kriegsfall zu assentieren, jedoch auf unbestimmte
Zeit zu beurlauben.
Nachdem nunmehr die Bekleidung der Mannschaft ausschliesslich aus
den Monturs-Commissionen erfolgte, erhielt jeder gestellte „landständische,
Recrut” zur ersten Anschaffung der nöthigen Kleinigkeiten, der „Proprietäten”,
den Betrag von 3 fl. als Handgeld3).
Das Werb-Bezirks-System enthielt auch die Vorschriften über die Mobili-
sierung ; dieselben waren den damaligen Communications-Verhältnissen ent-
sprechend sehr zeitraubend.
Sechzehn Tage waren oft erforderlich, bis eine Ordre vom Hofkriegsrath an
etwas entfernter garnisonierende Regimenter gelangte; bis jedoch jedes Regiment
seine Urlauber und Recruten einzog, seine Artillerie und Beschirrung abholen
liess, vergiengen wieder mehrere Wochen.
Bei der jährlichen Werb-Bezirks-Revision wurde die Classification der
Pferde vorgenommen, diese bei Ausbruch der Krieges assentiert, mit dem
Brandstempel versehen tuid dem Landmann haar bezahlt.
Die zur eigenen Proviantwagen- und Feldscluniede-Bespannung erforder-
lichen Pferde behielt jedes Regiment sammt Knechten gleich bei sich, die zur
Bespannung der Regiments- Artillerie notliwendigen wurden, nebst den Knechten,
unter Aufsicht eines Officiers zur Abholung der Kanonen in das angewiesene
Artillerie-Depositorium abgeschickt.
Jedem Regiment war bekannt, ob und für welches andere es die Pferde-
Geschirre aufzubewahren hatte u. s. w.
1788 wurde die Verordnung erlassen, dass auch die Juden gleich den
übrigen Unterthanen Militär-Dienste leisten sollten und dass sie den allgemeinen
1) Die Bezeichnung Haupt- Werbbezirks-Station wurde erst 180S üblich.
2) Abgänge an dieser Zahl durften nie durch Inländer, sondern wieder nur durch
Werbung oder Beengagierung von Fremden ersetzt werden.
3) Ein Beitrag, der von 1771 bis heute der gleiche geblieben ist.
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103 —
Militär-Yorschriften unterworfen, daher auch Officiers- und Uuterofficiers-Stellen
erlangen könnten.
Nachdem bei der ersten Theilung Polens im Jahre 1772 Galizien und
Lodomerien an Oesterreich gefallen waren, erhielten anfänglich 18 Regimenter
und zwar jene, deren Garnisons-Bataillone dort lagen, im Jahre 1782 aber alle
37 deutschen Werb -Bezirks-Regimenter je einen Aushüfs -Werb -Bezirk in
Galizien.
Als später in den Jahren 1801 und 1807 in Folge Abtretung der Nieder-
lande und der Lombardie. beziehungsweise Tyrols und Yeneziens, die wallonischen
und italienischen Regimenter, sowie auch zur Ausgleichung einige bisher deutsche
Regimenter mit ihrer Ergänzung ganz an Galizien überwiesen wurden, behielten
nur noch die in dem angrenzenden Mähren und Schlesien sich recrutierenden
(12) Regimenter je einen Aushilfs -Bezirk für die Hälfte des Standes in Galizien ;
doch auch diese verloren diesen Antheil in Folge der geänderten Werb-Bezirks-
Eintheilung von 1817.
In Ungarn, wo das System der freien Werbung aufrecht erhalten blieb,
wurden den Regimentern 1783 auch nun bleibende Werbe-Rayons zugewiesen1).
Im Laufe der Kriege gegen Frankreich wurde jedoch auch in diesem
Lande die Abstellung von Recruten durch die Stände, wTie selbe früher in den
Erblanden üblich war, eingeführt.
Da aber der Adel, die Geistlichkeit und besitzenden Classen hier in noch
grösserem Masse als dort von dem Militär-Dienste befreit waren, so erstreckte
sich diese Massregel zumeist nur auf die Bevölkerung der Freistädte 'und den
ganz in Knechtschaft lebenden Bauernstand.
Da diese letzteren Classen oft nicht genügten, um den Abgang zu decken,
so durften auch alle : Landstreicher, Müssiggänger, herrenloses Gesindel, ver-
dächtige Leute u. s. w., für welche Kategorien die Bezeichnung „Vagabunden”
landläufig war, angenommen werden2).
In den Niederlanden ergänzten sich die Regimenter ohne Zuweisung
specieller Werbe-Rayons aus der ganzen Provinz in concreto ; in Italien war
zwai' auch keine Abgrenzung von Werb-Bezirken erfolgt, doch ergänzte sich
das Regiment Belgiojoso Nr. 44 vorwiegend aus dem Mailändischen, Caprara
Nr. 48 aus dem Mantuanischen.
Als die Lombardie im Frieden von Luneville 1801 abgetreten wurde,
dagegen Venezien an Oesterreich kam, wurden ausser dem obgenannten Regi-
mente Nr. 44 3) noch 3 andere Regimenter ebenfalls durch freie Werbung in
dieser Provinz ergänzt.
In Tyrol wurde 1785 versuchsweise die Conscription eingeführt ; da die
Durchführung derselben und die regelmässige Assentierung jedoch auf Wider-
stand seitens der Bevölkerung stiess, so wurde 1790 wieder von dieser Massregel
abgesehen und das Tyroler Land- und Feld-Regiment, wie bisher, auch ferner
durch freie Werbung von In- und Ausländern completiert.
Mit Patent vom 4. Mai 1802 wurde die lebenslängliche Militär-Dienstzeit
in den erbländischen Provinzen aufgehoben und den conscribierten Inländern
auch die Capitulation auf eine bestimmte Zahl Jahre bewilligt und zwar bei
der Infanterie auf 10 Jahre ; gleichzeitig wurde die Reengagierung derselben
bewilligt.
Laut Allerhöchster Resolution vom 11. Juni 1811 4 5) wurde jedoch die
Capitulation für alle Waffengattungen mit 14 Jahren festgesetzt6).
0 Bisher wurden dieselben fallweise vom Landtage, oft nicht einmal in angrenzenden
Comitaten den Regimentern anrepartiert, so dass ein solches z. B. in Ober-Ungarn und
gleichzeitig an der unteren Donau werben konnte.
)) Es lautete auch bei solchen die Assentierungs-Clausel : ..als passloser Vagabund
aufgegriffen, auf beständig gestellt”. Für alle übrigen abgestellten Recruten wurde die
Dienstzeit fallweise bestimmt.
3) Nr. 48 mittlerweile aufgelöst.
«) K. A.. H. K. R. 1311. K. 2422.
5) Nur für die conscribierten Provinzen inclusive Galizien giltig ; in Ungarn erfolgte
die Herabsetzung der Dienstzeit erst 1828.
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Conscriptions-Normale 1804.
1804 wurde ein neues „Conscriptions-Nonnale” publiciert 1 >. dessen wesent-
lichste, von den früheren abweichende Bestimmungen, folgende waren :
Die conscribierten Provinzen wurden in eine Anzahl „Conscriptions-
Bezirke” getheilt, welche die Nummer jenes deutschen Infanterie-Regiments
führten, das mit seiner Ergänzung an diesen Bezirk gewiesen war.
Jeder Conscriptions-Bezirk zerfiel in eine Anzahl ..Sectionen”.
Die Conscription wurde nicht mehr durch die Compagnie-Commandanten.
sondern in jeder Section durch eigens hiezu commandierte Officiere i Ober-
lieutenants) aus dem Stande des betreffenden Regiments besorgt: bei den Aus-
hilfs-Bezirken in Galizien, sowie wenn das Regiment nicht in seinem ständigen
Friedens-Standquartiere (dem Conscriptions-Bezirke) garnisonierte. konnte dieser
Dienst auch durch Officiere des Pensions-Standes versehen werden.
Zur Regelung des ganzen Conscriptions-Geschäftes, des Verkehres mit
den politischen Behörden (den Kreis-Aemtern) war in jedem Conscriptions-Bezirke
ein Officier des Regiments als: „Conscriptions - Revisor” angestellt2!.
Derselbe war im Frieden von allen Regiments-Diensten befreit, im Kriege
wurde derselbe über den Stand geführt.
Der Conscriptions-Revisor war zugleich Vorstand der ..Conscriptions-
Kanzlei”, welche in dem Orte, wo sich das Kreis-Amt befand, oder, wenn das
Regiment im Conscriptions-Bezirke garnisonierte, in der Regiments-Stabs-
Station etabliert war.
In letzterem Falle war der Regiments-Commandant auch für den correcten
Dienstbetrieb in der Conscriptions-Ivanzlei verantwortlich. Dem Conscriptions-
Revisor war ein Unterofficier als „Conscriptions-Schreiber” permanent zu-
eewiesen; beide sollten möglichst lange in ihrer Anstellung belassen, in keinem
Falle aber gleichzeitig abgelöst werden.
Bei jedem General-Commando endlich war ein eigener Stabs-Officier als
„Conscriptions-Director” ein getheilt, welchem die militärische Leitung und
Controle des ganzen Conscriptions-Geschäftes der betreffenden Provinz ob-
lagen.
Im Jahre 1806 wurde in Folge Auflösung des Römisch-Deutschen Reiches
die Reichs -AVerbung eingestellt, dafür 1807 die sogenannte „Confinen-
AV e r b u n g” eingeführt.
Diese bestand in der Anwerbung von Ausländern längs der Grenzen der
deutsch- erbländischen Provinzen: da dieselbe jedoch schlechte Resultate ergab,
wurde sie 1817 wieder ganz aufgehoben und die Anwerbung von Ausländern
auf solche Leute beschränkt, welche ein schönes Aussehen hatten und von
welchen man sich brauchbare Unterofficiere versprach.
Um die AVehrkraft des Reiches mit möglichst geringer Belastung des
Staatshaushaltes zu steigern, wurde mit Allerhöchster Entschliessung vom
12. Juni 1806 die Errichtung einer Reserve-Anstalt angeordnet, deren Organi-
sation durch Erzherzog Carl durchgeführt wurde und 1S0S als vollendet be-
trachtet werden konnte.
Die Errichtung dieser Reserve basierte auf dem Grundsätze, dass jeder,
der zum Militär-Dienste verpflichtet ist, auch der Arerpflichtung zur Reserve
unterliege.
Jedes Regiment sollte einen Stand an Reserve-Mannschaft für zwei
Bataillone (ä 600 und 700 Mann) successive assentieren und bei der Infanterie
nach vierwöchentlicher Ausbildung wieder in die Heimath beurlauben.
Jeder Reserve-Mann erhielt beim Abgehen in die Heimath eine Legiti-
mationskarte. Die Ergänzung der Abgänge bei den Feld-Bataillonen sollte
stets durch Reserve-Männer und zwar im Frieden einmal im Jahre statt-
finden, zu welch’ gleichem Zeitpuncte sich die Reserve-Bataillone durch
Assentierung im AVerb-Bezirk zu completieren hatten. Die Dienstpflicht in der
Reserve war gleichfalls vom 17. bis 40. Lebensjahre und wurde der Mann
p Erlass vom 25. October 1804. K. A.. Hilitär-Systema 5 1 4.
p Derselbe führte später bis 1857 den Titel : We rb -B e z i rks -1! e vi so r .
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nach Zurücklegung derselben mit Entlassungs-Certificat ausser Stand
gebracht 4).
Die gleichzeitig in das Leben gerufene „Landwehr” sollte blos zur Ver-
theidigung des vaterländischen Bodens dienen * 2).
1809 wurde eine neue AVerbe-Instruction für Ungarn herausgegeben,
nach welcher wieder mehr Gewicht auf die freie Werbung gelegt wurde und
die Regimenter ergänzten sich insbesonders in der Zwischenzeit von einer
Landes-Recrutierung zur anderen, durch Erstere.
In jedem Regiments-Bezirke befand sich ein „Haupt-AVerbe-Com-
mando” unter einem Hauptmann, 2 Offieieren, 1 Feldwebel, 1 Unter-Arzt und
SO Mann vom Corporal abwärts; dasselbe hatte seinen Standort in dem für
jedes Regiment bestimmten „Sammelplatz des Werb-Bezirkes”.
Ansser demselben waren noch in jedem Regiments-Bezirke zwei bis drei
„Filia 1 -AV erb e- C o mm an den” aufgestellt.
Das Werbegeld war in mehrere Classen getheilt (von 25 — 45 fl.) und
richtete sich nach der Grösse des Recruten, wurde jedoch nur dann voll aus-
bezahlt. wenn derselbe sich zu einer mindestens 12jährigen Capitulation ver-
pflichtete 3 4).
Für abgestellte Recruten gab es auch eine 20jährige, für Vagabunden
eine lebenslängliche Capitulation.
Recrutieraiigs-Nonnale 1827 — 1852.
Nachdem im Jahre 1817, in Folge der durch den Pariser Frieden ge-
schaffenen territorialen AVrgrösserung des Gebietes der Monarchie, eine ge-
änderte AVerb-Bezirks-Eintheilung in das Leben getreten war, wurde 1827 eine
neue „Recrutierungs-Vorschrift” für die altconscribierten Provinzen
kundgemacht, deren wesentlichste Bestimmungen folgende waren :
Das 1812 reorganisierte Reserve-Institut wurde gänzlich aufgehoben
Die Conscription wurde gewöhnlich alle drei Jahre wiederholt, die Be-
rufung der AVehrp tüchtigen geschah durch das ..Los”, welches die Reihenfolge
bestimmte, in welcher selbe zu assentieren waren. Die ..Losung” erfolgte
in den hiezu bestimmten Orten unter Intervention des Amts-, sowie des
Gemeinde-Vorstehers und einiger Vertrauten der Gemeinde.
Der Stellung für die Linie waren die elf Altersclassen vom 19. bis zum
vollendeten 29. Lebensjahre unterworfen und hatten dieselben nach voll-
streckter lljähriger Capitulation in die Landwehr zu treten. Die Verpflichtung
bis zum 40. Lebensjahr4) für diese, sowie für direct in dieselbe Eintretende,
wurde dadurch nicht alteriert.
Das geringste Körpermass war mit 163 cm. für die Infanterie, bei sonstiger
Eignung auch mit 160 cm. festgesetzt.
Jeder Werb-Bezirk war behufs Durchführung der Assentierung in eine
Anzahl von ..Assent-Bezirken” eingetheilt. Die Assentierung wurde durch
eine aus Vertretern der militärischen und politischen, sowie der Gemeinde-
Behörden bestehende Commission, die „Assent-Commission”, vorgenommen,
die Taugüchen sofort beeidet und den verschiedenen Truppenkörpern in Stand
gegeben, jedoch bis zur Einberufung beurlaubt.
Zur Ergänzung der Abgänge wurden stets die jüngsten Jahrgänge, bis
zur Deckung derselben, herangezogen.
Gänzlich befreit von der Dienstpflicht waren: Geistliche, Adelige, Beamte,
Bauern, wenn sie eine AVirthschaft besassen, Doctoren, Schullehrer, der einzige
Sohn eines 70jährigen Vaters (Mutter), wenn derselbe zum Unterhalt dieser
unbedingt nothwendig war.
P Die 46 deutschen und galizischen Werb-Bezirks-Regimenter hatten die Reserven
nicht blos für den eigenen Stand, sondern auch für die übrigen Truppengattungen evident
zu halten.
3) Näheres im V. Bande: „Landes-Vertheidigungs-Anstalten.”
3) Eine kürzere Capitulation als auf sechs .Jahre war nicht gestattet: es sollte ge-
trachtet werden, die Leute zur Annahme der lebenslänglichen zu bewegen.
4) 1831 wurde diese Verpflichtung bis zum 45. Lebensjahre ausgedehnt.
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Für gewisse Stände trat nur „zeitliche Befreiung” von der Dienst-
pflicht ein; hiezu gehörten: Studierende (bei gutem Fortgang), Gewerbe-
treibende, Söhne, welche zum Unterhalte der Eltern nothwendig (auch wenn die
Eltern nicht 70 Jahre alt waren) x).
Jedem zum Militär-Dienst Verpflichteten war es gestattet, gegen Erlag
einer Taxe, der sogenannten „B efr eiungs-Taxe”, sich von demselben los-
zukaufen2).
Auch war in Friedenszeiten eine „Stellvertretung” durch ausgediente
Capitulanten gestattet.
Ausser der regelmässigen Stellung durch Losung, existierte noch die
„Stellung von Amtswegen” (ex officio), wozu von den politischen Behörden
alle Selbstverstümmler, Recratierungsflüchtlinge und dem Gemeinwesen ge-
fährliche Individuen gestellt und directe auf den Loco-Stand behalten wurden.
Endlich war der „freiwillige Eintritt” der Inländer in die Armee gestattet,
wobei der Betreffende sich das Regiment (den Truppelikörper) wählen konnte;
Alter unbeschränkt, Capitulation normalmässig.
Jeder Recrut, ob durch Losung oder ex officio gestellt, so wie der frei-
willig Eintretende hatte Anspruch auf das Handgeld von 3 fl. (Befreite, wenn
sie freiwillig eintraten, wie früher 10 fl.).
Da, wie erwähnt, das Reserve-Institut aufgehoben war. so hatte jede
Compagnie zur Deckung etwaiger unvermutbeter grösserer Abgänge eine Anzahl
von Gemeinen über den vorgeschriebenen completen Stand (Kriegs-Stand 1 auf
unbestimmte Zeit „bis zur Einberufung beurlaubt” zu führen. Diese
standen in ähnlicher Weise wie jetzt die Reserve-Mannschaft unter der Civil-
Jurisdiction.
Ausserdem wurde in Friedenszeiten zur Schonung des Staatshaushaltes
eine grössere Zahl von Gemeinen und Unterofficieren des completen Standes
„bis zur Exercierzeit” beurlaubt, wodurch sich der Loco- oder Friedens-
Stand ergab3).
Die „Urlauber bis zur Exercierzeit” unterstanden der Militär- Jurisdiction
und durften sich aus dem Orte, wohin sie beurlaubt wurden, nicht entfernen.
Die Waffenübungen (Exercierzeit) fanden jährlich nach Beendigung der
Feldarbeit während mehrerer Wochen statt.
Jeder obligate Mann, welcher seine Capitulation vollstreckt hatte, wurde,
wenn sein Verhalten ein gutes war, mit „Abschied”, sonst mit ..Laufpass”
entlassen.
Ausser den bereits früher erwähnten Fällen von Entlassung vor voll-
streckter Dienstzeit konnte eine solche in gewissen Fällen auch gegen Stellung
eines anderen diensttauglichen Mannes und gegen Erlag des Montursgeldes,
oder auch nur gegen Letzteres allein bewilligt werden. In ersterem Falle
nannte man diesen Vorgang: „Entlassung im Offertwege”.
Als Commandant des Werb-Bezirks fungierte derRegiments-Commandant.
beziehungsweise, wenn das Regiment ausserhalb desselben dislociert war. ein
J) Wenn bei einem bereits eingereikten Soldaten nackträglick Verkältnisse ein-
traten. welche seinen Anspruck auf gänzlicke (zeitliche) Befreiung vom Militär-Dienste be-
gründeten, konnte derselbe über Ansuchen der politischen Behörde, im Einvernehmen
mit den General-Commanden, ans demselben entlassen werden -Entlassung im Con-
certationsvvege”).
2i Selbe war je nach den Provinzen verschieden bemessen und zwar von 500 — 800 fl. C.-M.
3) Bezüglich der verschiedenen Gattungen von Ständen bilden alle in den Verband
eines Regiments (Truppenkörpers) gehörigen Personen, deren Nationale in dem sogenannten
„Grundbucke'’ verzeichnet sind, den „Grundbuck-Stand". Der durch bestimmte Vor-
schrift fallweise für die Formation im Kriege normierte Stand heisst: ..Kriegs- Stand",
früher Soll-Stand, mitunter auch effeotiver oder completer Stand; der fallweise im Frieden
normierte Stand bildet denjoco- oder Friedens-Stand” einer Unter- Abtheilung. Die
zur Ergänzung auf den Kriegs-Stand beurlaubte, beziehungsweise im Reserve- Verhältnisse
stehende Mannschaft bildet den „Urlauber-" oder „Reserve- Sta nd”. Sowohl beim
Friedens-, als Kriegs-Stand unterscheidet man mit Rücksicht auf die Bewaffnung und Dienstes-
Bestimmung im Gefechte, den „streitbaren Stand” (Feuergewehr-Stand) und die „nicht
streitbaren” (Officiersdiener u. s. w.t. Der Feuergewehr-Stand umfasst selbstverständlich
nur jene, welche wirklich mit dem Feuergewehr betheilt sind : Offi eiere n. s. w. gehören
zum streitbaren, aber nicht zum Feuergewehr-Stand. Gegenwärtig 0 i ] den alle .Ten,-, welche
in der Gefechtslinie wirken, den „Gefechts-Stand”, jene, welche nach Abschlag der
Commandierten. Kranken u. s. w. de facto in der Front stehen, im Frieden den -aus-
rückenden Stand”. Endlich bilden alle Jene, welche ihre Gebühren bei einer und
derselben Unter- Abtheilung angewiesen und ausbezahlt erhalten, den „Verpflegs - St a n d"
derselben.
— 107 —
in der Werb-Bezirks-Station zurückbleibender Stabs-Officier. wozu nach 1831
gewöhnlich der Landwehr -Bataillons-Commandant. als dauernd dort stationiert,
bestimmt wurde.
Zur Besorgung der Geschäfte des Werb-Bezirks bestand die Werb-Bezirks-
Kanzlei, unter einem eigenen Officier, dem: Werb-Bezirks-Revisor.
Jeder Werb-Bezirk war gehalten, ausser der Ergänzung für das eigene
Regiment, zu jener der dem Kronlande in dieser Hinsicht zugewiesenen
übrigen Waffengattungen — Jäger. Cavallerie, Artillerie, technische Truppen —
ein bestimmtes Contingent alljährlich beizustellen.
Für das lombardisch-venezianische Königreich bestand seit 23. October 1820
ein eigenes Recrutierungs-Gesetz.
Das Gebiet war in 8 Bezirke getheilt, auf welch’ jeden ein Linien-
infanterie-Regiment entfiel.
Die Stellungspflicht war vom 20. bis inclusive 21. Lebensjahre; Capitu-
lation auf 8 Jahre, ohne Landwehr-Verpflichtung. Der Adel war nicht befreit
und konnte, wen das Los traf, als Cadet eintreten.
In Tyrol wurde die Recruten- Aufbringung auf ähnliche Weise wie im
lombardisch -venezianischen Königreiche durchgeführt. Die Capitulation dauerte
8 Jahre, nach erhaltenem Abschied war der Mann noch durch 6 Jahre für den
„Zuzug” (Landes-Vertkeidigung) dienstpflichtig.
Bezüglich der Militär-Grenze galten wie bisher Ausnahms-Bestimmungen.
Von 1830 an hatte Dalmatien auch für die Ergänzung der Kriegs-Marine
beizutragen.
In Ungarn, wo nach der Werbe-Instruction vom Jahre 1809 im Principe
zwar die Annahme der lebenslänglichen Dienstzeit von den Angeworbenen an-
zustreben war, im Uebrigen Capitulationen von 12 und 20 Jahren (bei Frei-
willigen nicht unter 6 Jahren) gestattet waren, wurde 1828 für alle Stellungs-
pflichtigen1) (bei freiwilliger Anwerbung) eine 14jährige Capitulation normiert :
1888 wurde gestattet, das Werbegeld schon bei lOjähriger Capitulation voll
auszuzahlen2), endlich 18433) die Anwerbung (Stellung) auf lebenslänglich gänzlich
untersagt und für alle die bei dem betreffenden Truppenkörper giltige Capi-
tulation, bei der Infanterie sohin auf 14 Jahre festgesetzt.
Für Siebenbürgen wurde 1837 eine eigene Werbe-Instruction publiciert.
welche mit der 1809 für Ungarn herausgegebenen, durch die citierten Aenderungen
modificierten Instruction, im Wesentlichen übereinstimmte.
Im Jahre 1830 erfolgte eine erneuerte Aenderung der Werb-Bezirks-
Eintheilung zu dem Zwecke, einigen etwas überlasteten Provinzen die Beitrags-
leistung zu erleichtern4).
Als 183 L von den in jedem deutschen (galizischen) Werb-Bezirke evident-
gehaltenen Landwehr-Bataillonen das erste vollzählig einberufen wurde und
als 4. Bataillon einen integrierenden Bestandtheil der betreffenden Regimenter
bildete, wurde zu demselben stets die jüngere, vollkommen kriegsdiensttaugliche
Mannschaft eingetkeilt.
Die minder geeignete übergieng in den Stand (die Evidenz) des 2. Land-
wehr-Bataillons, welches nur im äussersten Kothfalle einberufen und vornehmlich
zu Garnisonsdiensten verwendet werden sollte.
Mit Patent vom 14. Februar 1845 wurde für die conscribierten Provinzen
die Herabsetzung der Dienstzeit auf 8 Jahre ausgesprochen5).
Mit Patent vom 5. December 1848 wurde die Befreiung des Adels vom
Mi litär-Dienste aufgehob en6) .
1) Erlass vom 21. December 1828.
2) Registratur des Reichs-Kriegs-Min i steriums 1888, K., 211.
3) Allerhöchste Entsehliessnng vom 17. Februar.
4) Siehe Beilage VII.
5) Fiir die übrigen Provinzen wurde die gleiche Begünstigung in den Jahren 1819 bis
1852 verfügt.
6) Derselbe hatte von diesem Privilegium wohl einen sehr bescheidenen Gebrauch
gemacht, vielmehr seine Söhne jederzeit freiwillig, in unvergleichlich grösserer Zahl als
gegenwärtig, dem Kriegsdienste gewidmet.
108 —
Das stellungspflichtige Alter war nunmehr zwischen dem 20. und 26. Jahr.
In Ungarn und Siebenbürgen hörte die Completierung der Regimenter
durch freie Werbung auf und selbe erfolgte seither wie bei den übrigen Regi-
mentern durch Stellung asseitierter Recruten1).
Reserve-Statut 1852.
Mit Allerhöchstem Patente vom 31. Juli 1852 wurde das Landwehr-
Institut aufgehoben und für alle Kronländer mit Ausnahme der Militär-Grenze
eine „Reserve” geschaffen.
Demgemäss hatte jeder dem obligaten Mannschafts-Stand der Armee an-
gehörige Soldat2), ohne Unterschied der Waffengattung, Truppe oder Branche,
nach Vollstreckung der 8jährigen Dienstzeit, noch eine 2jährige Reservepflicht
zu erfüllen. Diese Verpflichtung bestand darin, dass die unter gewöhnlichen
Verhältnissen in die Heimath entlassene Reserve-Mannschaft, im Falle eines
Krieges, oder beim Eintritte ausserordentlicher Ereignisse, über erfolgte Ein-
berufung, auf die Dauer dieser Verhältnisse zur activen Dienstleistung einzu-
rücken hatte.
Die in der activen Dienstleistung über die obligate Dienstzeit freiwillig
zugebrachten Jahre wurden bei der Reserve-Verpflichtung zu Gute gerechnet.
Nach erfüllter Reserve-Pflicht, möge dieselbe in der Reserve selbst, oder
in der activen Dienstleistung vollstreckt worden sein, hörte für den Reserve-
Mann jede weitere AVehrpflicht auf.
In Tyrol und Vorarlberg blieben die besonderen Bestimmungen über
die Landes-Vertheidigung und das Schiessstand- Wesen unberührt.
1853 wurden einige Aenderungen in der AV erb-B ezirks-Ei ntheilung vor-
genommen und die sogenannten Special-AATxffen, Jäger. Cavalieri e. Artillerie,
welche bisher ihre Ergänzung aus dem Contingente der Kronländer. an welche
selbe gewiesen, in concreto erhielten, nunmehr mit derselben einem oder
mehreren Werb-Bezirks-Regimentern speciell überwiesen3).
Mit der Allerhöchsten Entschliessung vom 8. December 1856 wurde eine
neueWerb-Bezirks-Eintlieilung publiciert, nach welcher das Gebiet der Monarchie
mit Ausschluss der Militär- Grenze nunmehr in 61 Haupt- und 8 Aushilfs-Bezirke
zerfiel 4).
Die AVerb -Bezirke nahmen gleichzeitig die Benennung: ..Ergänzungs-
Bezirks-Commanden” an und wurde ein eigener Stabs- Officier als Com-
mandant desselben systemisiert.
Heeresergäiizimgs-Gesetz 1858—1868.
Mit 1. November 1858 5) trat ein neues „Heeresergänzungs-Gesetz"
in Wirksamkeit.
Nach den Bestimmungen desselben wurde das Heer ergänzt:
1. durch Einreihung der Zöglinge der Militäx-Bildungs- Anstalten;
2. durch freiwilligen Eintritt (vom 17..— 36. Lebensjahre)6);
3. durch die Stellung nach der Reihe der Altersclassen und des Loses,
wobei der Beginn der Stellungspflicht auf das vollendete 20. Lebensjahr fest-
gesetzt wurde und 7 Jahre dauerte;
*) Allerhöchste Resolution, vom 17. September 1S49. Registratur des Reiehs-Kriegs-
Ministerinans, K.. 51, 10 und 10/1.
2 ) Wenn österreichischer Staatsbürger.
3) Seit Einführung des Depot-Systems 1S52 fungierte der Commandant des Depot-
Bataillons gleichzeitig als Werb-Bezirks-Commandant.
4) Hievon entfielen 62 auf die Infanterie-Regimenter, je einer auf das Kaiser-Jäger-
Regiment (Tyrol) und ein Jäger-Bataillon (Dalmatien).
Aushilfs-Ergänzungs-Bezifke hatten die Regimenter Nr. 1 in Pressburg. X r. 49 in
Oedenburg, Nr. 47 in Warasdin, Nr. 3 in .Trents chin. Nr. li in Fiume und Agram. Nr. 20 in der
Zips, Nr. 40 im Säroser und Nr. 56 im Arva-Turoczer Comitat. (Siehe auch Beilage VII.)
5) Allerhöchste Entschliessung vom 29. September 1858.
6) Hiezu die österreichische Staatsbürgerschaft erforderlich. Minimal-Hass 158 cm.
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4. durch Stellung von Amtswegen;
5. durch freiwillige Erneuerung der bereits vollstreckten Dienstver-
pflichtung (B e en gagier ung) .
Die Dienstpflicht dauerte 8 Jahre in der Linie und 2 Jahre in der Reserve.
Stellvertretung, sowie Loskauf durch Erlag der Militär -Befreiungstaxe 1)
gestattet.
Befreit waren : Geistliche, Beamte, Doctoren aller Facultäten, Lehrer.
Universitätshörer, Besitzer ererbter und untheilbarer Baueruwirthschaften, die
einzigen Söhne erwerbsunfähiger Eltern u. s. w. Das zur Deckung der Er-
gänzung aller Heereskörper auf den systemisierten Kriegs-Stand, inclusive eines
Standes-Abganges von 4%, erforderliche jährliche Contingent an Kecruten
war mit 80 — 85.000 Mann festgesetzt.
Eine öffentliche Werbung konnte nur in Kriegszeiten zur Errichtung
von Freiwilligen- Abtheilungen auf Kriegsdauer stattfinden.
In Folge Vermehrung der Zahl der Linien-Infanterie-Regimenter von
60 auf 80 wurde 1860 auch das Gebiet2) der Monarchie, mit Ausnahme des
Grenzgebietes, in 80 Ergänzungs-Bezirke für die Infanterie eingetheilt, jener
in Tyrol und Dalmatien blieben in ihrem früheren Bestände3).
Nach dem Feldzuge 1866 traten einige Aenderungen in dem Heeres-
ergänzungs-Gesetze ein4).
Die Stellungspflicht wurde auf 3 Jahre herabgesetzt.
Die Dienstpflicht im Heere wurde mit 6 Jahren Reserve normiert, von
welch’ letzteren 3 Jahre zur ersten und 3 Jahre zur zweiten Reserve
gehörten. Die in der Linie und ersten Reservepflicht stehenden Männer
bildeten die eigentliche Feld-, beziehungsweise Operations-Armee. Die aus den
Männern der zweiten Reserve im Kriege zu bildenden Abtheilungen hatten
hauptsächlich die Bestimmung zu Besatzungen innerhalb der Grenzen des
Reiches, konnten jedoch im Bedarfsfälle auch ausserhalb derselben verwendet
werden 5).
Die Institution der Einjahrig-Freiwilligen wurde in das Leben gerufen6).
Alle Befreiungen vom Eintritte in das Heer wurden aufgehoben, dagegen
dauernde Beurlaubungen gestattet.
Wehrgesetz 1868 (1889)— 1807.
Die Ereignisse des Jahres 1866 machten eine Reform des Wehrsystems
dringend nothwendig und bildet die allgemeine persönliche Erfüllung der
Wehrpflicht jedes einzelnen Staatsbürgers7) die Grundlage des mit 5. De-
cernber 1868, für beide Reichshälften gütig, eingeführten „Wehrgesetzes”.
Mit 11. April 1889 wurde obiges Gesetz ausser Kraft gesetzt und ein
neues Wehrgesetz publiciert8).
Die bewaffnete Macht gliedert sich in das Heer, die Kriegs-Marine, die
Landwehr und den Landsturin9). Heer und Landwehr haben als integrierenden
Bestandtheil je eine „Ersatz-Reserve” (früher nur das Heer).
9 Die Höhe derselben wurde jährlich festgesetzt und betrug für das Jahr 1859 z. B.
1500 fl. ö. W.
2) Allerhöchste Entscliliessung vom 20. Januar.
3) Letzterer jedoch seit 1863 nicht mehr für zwei Jäger-Bataillone, sondern für die
Kriegs-Marine.
4) Cireular-Verordnung vom 28. December 1866. Abtheilnng 2, Nr. 9611.
5) Vorstehende Bestimmung wurde, soweit sie die Dienstzeit in der Reserve betraf, mit
Cireular-Verordnung vom 25. November 1867 aufgehoben und letztere bis zum Erscheinen
des neuen Wehrgesetzes, über welches die verfassungsmässigen Verhandlungen bereits im
Zuge waren, mit 1 .Jahren festgesetzt.
6) Auch diese Bestimmung wurde vorläufig wieder sistiert.
/) Wer aus irgend einem Grunde seine Wehrpflicht nicht, oder nur theilweise erfüllen
kann, ist zur Zahlung einer entsprechenden Steuer, der sogenannten ., Militär-Taxe”, ver-
pflichtet.
s) I m Wiederholungen zu vermeiden, werden im Nachfolgenden die wichtigsten
Bestimmungen dieses Gesetzes erörtert und bezüglich des älteren vom Jahre 186S nur
jene Puncte berührt, in welchen eine wesentliche Aenderung eingetreten ist.
9) 1869 bildete letzterer in Kriegszeiten die äusserste Anspannung der Wehrhaft.
— 110 —
Das Heer, welches aus der Linie, der Reserve und Ersatz-Reserve be-
steht, ist, sowie die Kriegs-Marine, zur Verth eidigung der Monarchie gegen
äussere Feinde und zur Aufrechthaltung der Ordnung und Sicherheit im
Inneren bestimmt. Die Landwehr ist im Kriege zur Unterstützung des
stehenden Heeres und zur inneren Verth eidigung. im Frieden ausnahmsweise
zur Aufrechthaltung der Ordnung und Sicherheit im Inneren berufen und
durfte bis 1893 ausserhalb der Grenzen des betreffenden Staatsgebietes nur
über ausserordentliche Anordnung Sr. Majestät, unter Zustimmung der gesetz-
gebenden Körperschaften verwendet werden1), während sie von nun ab,
als Theil der bewaffneten Macht in und ausser Landes zur Verwendung
kommen kann.
Der Landsturm ist im Kriege zur Unterstützung des Heeres berufen.
Die Ersatz-Reserve dient als Ersatz für die während eines Krieges im
Heere und in der Landwehr (1869 nur im Heer) sich ergebenden Abgänge.
Wenn jedoch besondere Verhältnisse es erfordern, kann die Mannschaft
des ersten Jahrganges der Reserve und der drei jüngsten Assentjakrgänge
der Ersatz-Reserve auch im Frieden zur activen Dienstleistung beigezogen
werden 2).
Das zur Erhaltung des Heeres (und der Kriegs-Marine) erforderliche
jährliche Recruten-Contingent ist für die im Reichsrathe vertretenen König-
reiche und Länder mit 59. Hl Mann, dann jenes zur Erhaltung der Landwehr
mit 10.000 Mann, für die Länder der ungarischen Krone mit 13.859. beziehungs-
weise 12.500 Mann festgesetzt8).
Die Eintheilung der Recruten in das Heer hat nach der Reihe der
Altersclassen und in jeder derselben nach der Losreilie zu erfolgen.
Die nach vollständiger Deckung der Contingente für das Heer (Land-
wehr) verbleibenden Recruten sind als ..Ueberzäblige” in die Ersatz-Reserve
einzureihen.
Das Heer (Kriegs-Marine) wird ergänzt:
a) durch die Stellung (Haupt- itnd Nachstellung):
b) durch die Stellung ausser der Altersclasse und Losreilie (früher
Stellung von Amtswegen genannt3 4);
c) durch Einreihung der Zöglinge der Militär-Bildungs-Anstalten5 * *), endlich
d) durch freiwilligen Eintritt.
In die Ersatz-Reserve werden eingetheilt :
1. Candidaten des geistlichen Standes;
2. Unterlehrer und Lehrer ;
3. Besitzer ererbter Landwirthschaften ;
1. die im Frieden aus Familien-Rücksichten Befreiten (Söhne erwerbs-
untähiger Eltern u. s. w.) ;
5. Mindertaugliche ;
6. die früher erwähnten: Ueberzähligen.
Zum Eintritt in das Heer (Kriegs-Marine) wird erfordert :
a ) die Staatsbürgerschaft in der österreichisch-ungarischen Monarchie ;
3) Durch das Gesetz vom 25. December 1S93 wurde diese Beschränkung aufgehoben.
3) Giltig laut Gesetz vom 31. Mai 1SS8. (Reichs-Gesetzblatt Nr. 77.)
3 ) Gesetz vom 28. December 1892 für 10 Jahre giltig. Sacli jenem vom Jahre lSbö
betrug dasselbe 95.000 Mann, wovon 55.000 auf die westliche Reichsliältte. 40.000 £urf Ungarn
entfielen; das Gesetz vom Jahre 1889 normierte selbes mit 103.100 (60.3S9 und 42.711 Mann.
Landwehr wie jetzt. ...
4) Wer sein Versäumniss bei der Stellung nicht rechtfertigen kann, wird mit einer
Strafe von 10 — 200 Gulden belegt; Stellungsflüchtige ausser einer Arreststrafe von 3 Tagen
bis zu 2 Monaten, ebenfalls mit einer Geldstrafe von 15 — 300 fl. (eventuell unter erseliw e-
renden Umständen auch schärfere Strafen).
D Diese haben für jedes auf einem ganz freien Aerarial- oder Stiftungsplatze voll-
eudete Schuljahr ein Jahr, für jedes auf einem halbfreien Platze zugebrachte ein halbes
Jahr über die regelmässige Präsenz-Dienstzeit activ zu dienen, jedoch so. dass die Gesammt-
dauer derselben 10, beziehungsweise 7 Jahre nicht überschreitet.
111 —
b ) die nöthige geistige und körperliche Eignung, bei einer Körpergrösse
von mindestens 155 cm.1)-,
c) ein Alter von mindestens 17 Jahren.
Freiwillig kann jeder Inländer bei sonstiger Erfüllung obiger Bedingungen,
bei eventueller Wahl des Trappenkörpers, in das Heer eintreten, soferne er sich
nicht etwa in Folge strafgerichtlichen Urtheils nicht im Vollgeuusse der
bürgerlichen Rechte befindet und nicht gerade zur Stellung berufen ist.
Minderjährige bedürfen der Zustimmung des Vaters (Vormundes).
Ausländer können nur mit Bewilligung Sr. Majestät ausnahmsweise
auf die gesetzliche Linien-Dienstzeit in das Heer aufgenommen werden, wenn
sie sich mit der unbedingten Erlaubniss ihrer Regierung hiezu ausweisen.
Ueber die freiwillig mit der Begünstigung eines nur einjährigen
Präsenz - Dienstes Eintretenden enthält der vorhergehende Abschnitt die
wichtigsten Bestimmungen.
Der Vorgang bei der Stellung im Allgemeinen gleicht jenem, wie er mit
dem Gesetze vom Jahre 1858 geregelt wurde.
Man unterscheidet gegenwärtig die ..Hauptstellung”2), welche in der
Regel alljährlich in der Zeit vom 1. März bis 30. April erfolgt und die nach
Bedarf stattfindenden „Nachstellungen”, bei welchen Jene vorgeführt werden,
welche bei ersterer aus irgend einem Grunde nicht erschienen sind.
Die Pflicht zum Eintritt in das Heer oder in die Landwehr beginnt mit
1. Januar des Kalenderjahres, in welchem der Wehrpflichtige das 21. Lebens-
jahr3) vollendet und dauert die Stellungspflicht bis zum 31. December des
vollendeten 23. Jahres4).
Die Dienstpflicht dauert im Heere :
a ) 3 Jahre in der Linie und 7 Jahre5) in der Reserve ;
b) 10 Jahre in der Ersatz-Reserve für die lunnittelbar in diese Eingereihten.
Alle im Wege der Stellung (Haupt- und Nachstellung) Assentierten sind
mit 1. October, alle Freiwilligen, dann nach diesem Tage Assentierten, mit dem
Tage der Assentierung einzureihen ; mit diesem Tage beginnt auch die Dienst-
zeit; selbe endet mit 31. December jenes Jahres, in welchem die Dienstpflicht
abgelaufen ist.
Jene Wehrpflichtigen, die zwar nicht zum eigentlichen Kriegsdienst,
wohl aber zu sonstigen Dienstleistungen für Kriegszwecke geeignet sind,
können im Kriegsfälle zu solchen herangezogen werden.
Die in der Linien-Dienstpflicht Stehenden sind zum unmiterbrochenen
activen Dienst verpflichtet.
Die Einberufung der Reserve und Ersatz-Reserve kann im Kriege nur
über Befehl Sr. Majestät zur theilweisen oder vollen Ergänzung des Heeres
erfolgen. Die Ersatz-Reserve ist im Frieden durch 8 Wochen militärisch aus-
zubilden, dann, so wde die Reserve, nur noch zu den periodischen Waffen-
übungen einzuberufen.
Die regelmässige Uebersetzung aus der Linie in die Reserve des Heeres
(der Kriegs-Marine), aus dieser in die Landwehr (Seewehr) und aus der Ersatz-
Reserve des Heeres in jene der Landwehr, unter Beibehaltung der Chargen-
grade. dann die Entlassung aus der Landwehr (Seewehr), vorbehaltlich der
Landsturmpflicht, hat nach Ablauf der gesetzlich festgestellten Dienstpflicht
mit 31. December jeden Jahres stattzufinden.
J) Professionisten und nur zum Schreibgeschäfte Verwendbare, können bei sonstiger
Tauglichkeit auch ohne Rücksicht auf Körpergrösse assentiert werden.
2) Grundsätzlich werden 3 Classen zur Stellung berufen.
3) Bis 1888 des erreichten 20. Lebensjahres.
4) Wer aus was immer für einem Grund seiner Stellungspflicht nicht nachgekommen,
bleibt bis zum 36. Lebensjahre stellungspflichtig.
:j Weitere Bestimmungen, welche die Kriegs-Marine oder Landwehr (Landsturm)
ausschliesslich betreffen, werden hier nicht mehr, sondern bei Besprechung dieser Theile
der Wehrmacht erörtert.
- 112 —
Nach Zulässigkeit des Standes an Officieren und Cadetten des Heeres
können freiwillig sich Meldende auch vor vollstreckter Heeres-Dienstpflicht.
jedoch unter Aufrechterhaltung der ihnen obliegenden Gesammt-Dienstpflicht. in
den Activstand der Landwehr übersetzt werden.
Die Angehörigen der Reserve und Ersatz-Reserve des Heeres sind
während ihrer Dienstpflicht in diesem Verhältnisse zu 3 Waffenübungen
in der jedesmaligen Dauer von längstens 4 Wochen verpflichtet1).
Jährlich nach der Ernte finden „Control-Versammlungen" (Haupt-
Rapporte) statt, welche nicht mehr als einen Tag in Anspruch nehmen dürfen.
Bei diesen haben alle dauernd Beurlaubten2), dann alle jene Personen
der Reserve, Landwehr, Ersatz-Reserve und Seewehr zu erscheinen, die im
Laufe des Jahres weder in activer Dienstleistung, noch in militärischer Aus-
bildung gestanden, noch eine Waffenübung mitgemacht haben.
Die Officiere aller Grade des Heeres (Kriegs-Marine), der Landwehr und
des aufgebotenen Landsturmes werden von Sr. Majestät ernannt.
Jeder Officier, gegen welchen weder eine strafgerichtliche, noch ehren-
räthliche Untersuchung anhängig ist, kann seine Charge freiwillig ab] egen,
doch wird er dadurch nicht von seiner ihm etwa noch obhegenden Dienst-
oder Wehrpflicht befreit, ebensowenig wie solche, die in Folge einer
strafgerichtlichen (ehrenrätlilicken) Untersuchung ihrer Charge verlustig
wurden.
Alle dauernd beurlaubten, nicht in activer Dienstleistung stehenden
Officiere und Mannschaften der Reserve, Landwehr (Seewehr t. dann die nicht-
activen Ersatz-Reservisten unterstehen in allen ihren bürgerlichen Verhältnissen,
sowie Straf- und polizeilichen Angelegenheiten den Civil- Gerichten und Behörden
und sind nur jenen Beschränkungen unterworfen, welche für die Evidenthaltiuig
nothwendig sind3).
Unter officiere, welche freiwillig im Präsenzstande weiter dienen, er-
halten die sogenannte „Unterofficiers-Dienstes-Prämie”4 5). Nach zwölfjähriger
Dienstzeit haben solche Anspruch auf eine Civil-Staats-Bedienstung.
Als Legitimations-Document erhalten die uneingereihten Recruten einen
„Widmungs - Schein”; dauernd Beurlaubte, sowie im Reserve -Verhältnisse
stehende Leute den „Militär-Pass”6).
Der nicht im activen Dienste stehenden Mannschaft ist das Tragen von
Uniformstücken (sowie eigener Feldkappen) nicht gestattet.
Gagisten in der Reserve sind bei militärisch-dienstlichen Anlässen ver-
pflichtet, in der Uniform zu erscheinen.
Ausser Dienst ist das Tragen der Uniform jenen Reserve-Gagisten.
welche nicht Berufs-Officiere waren, nur bei jenen festlichen Gelegenheiten
gestattet, bei denen das Ehrenkleid des Officiers als militärische oder sociale
Auszeichnung einen angemessenen Platz findet.
Bei Ausübung einer nicht militärischen Berufsthätigkeit ist allen
Reserve-Gagisten das Tragen der Militär-Uniform verboten.
Die Verehelichung darf vor dem Eintritte in das stellungspflichtige
Alter und vor dem Austritte aus der 3. Altersclasse nicht gestattet werden.
b Officiere und Cadetten der Reserve, welche den Präsenzdienst als Einjährig-Frei-
willige abgeleistet haben, können zu diesen Waffen Übungen alljährlich einberufen werden.
2) Um alle assentierten Recruten auch wirklich ausbilden zu können, obne den
festgestellten Friedens-Stand zu überschreiten, müssen oft Soldaten vor Ablauf der 3jälirigen
gesetzlichen Linien-Dienstzeit bis zu ihrer Uebersetzung in die Reserve ..dauernd beurlaubt"
werden .
3) Melde-Pflicht, sowie Erstattung der Anzeige über Wechsel des Aufenthaltes.
4) Für den Feldwebel mit 17 fl., den Führer und Corporal mit 9 fl. 50 kr. monatlich
festgesetzt.
5) Als Legitimation für den Fall des Todes oder der \ erwundung ist nunmehr jeder
activ dienende Soldat mit dem ..Legitimations-Blatte" betheilt, zu dessen Aufbewahrung
eigene Legitimations-Kapseln dienen.
— 113 —
Eine Entlassung aus dem Heere (der Landwehr) vor vollendeter Dienst-
pflicht kann nur stattfinden, wenn die Assentierung eine gesetzwidrige war,
oder wenn eine unbehebbare Dienstunfähigkeit eingetreten ist1), dann zum
Zwecke der Auswanderung.
Auf Grund einer Allerhöchsten Entschliessung vom 14. October 1893
wird endlich den assentierten Recruten unmittelbar nach ihrem Eintritte in
den Präsenzdienst der Eid neuerlich in feierlicher Weise abgenommen2).
Nachdem 1882 anlässlich der Aufstellung der Infanterie-Regimenter
Nr. 81 bis 102 die Zahl der Heeres-Ergänzungs-Bezirke dementsprechend ver-
mehrt wurde, bestehen gegenwärtig, da nunmehr auch seit 1890 der Er-
gänzungs-Bezirk des Tyroler Jäger-Regiments in drei solche getheilt, dess-
gleichen 1869 für die Kriegs-Marine ebenfalls drei creiert wurden:
108 Ergänzungs-Bezirke (wovon die drei letzten jedoch ,.Kriegs-
Marine-Ergänzungs-Bezirk” heissen 3).
In j edem Ergänzungs-Bezirke ist ein „E r g ä n z u n g s-Be z i r k s-C o m m a n d o”
als stabile Militär-Behörde aufgestellt und wird nach dem Amtsorte benannt,
führt jedoch ausserdem noch die Nummer des sich aus dem Bezirke ergänzen-
den Infanterie - Regiments, z. B. „Ergänzungs - Bezirks - Commando Nr. 1 in
Tr oppau”.
In jedem der Ergänzungs - Bezirke Nr. 1 — 102 fungiert ein Stabs-
Officier als „Ergänzungs -Bezirks - Commandant” ; derselbe ist zugleich
Commandant des Ersatz - Bataillons- Cadres (Ersatz -Bataillons im Mobili-
sierungsfalle).
Derselbe leitet und überwacht die Geschäfte des Ergänzungs-Bezirks-
Commandos nach den diesfälligen Vorschriften und ist Präses der Verwaltungs-
Commission beim Ersatzkörper.
Als Commandant des Letzteren hat er im Kriegsfälle mit aller Energie
Sorge zu tragen, dass ein kriegsbrauchbarer Ersatz für die Abgänge bei den
Feld-Bataillonen möglichst bald herangebildet werde.
Dem Ergänzungs-Bezirks-Commandanten ist ein Hauptmann als Stellver-
treter. gleichzeitig als eigentlicher Commandant des Ersatz-Cadres beigegeben.
Endlich sind in jedem Ergänzungs-Bezirke zwei Subaltern-Officiere als
„Er gänzungs-Bezirks-Offi eiere”4) angestellt.
Die zu diesem Dienst commandierten Officiere sollen der Sprache des
Ergänzungs-Bezirkes und der dortigen Amtssprache in Wort und Schrift
mächtig sein. Einer derselben füngiert als Mitglied der Stellungs-Commission,
eventuell als Control-Officier ; der andere fungiert als Magazins-, eventuell
Proviant- Officier beim Cadre.
Das sonstige Personale der Ergänzungs-Bezirks-Commanden besteht
aus einem Hilfsarbeiter und ein bis zwei Soldaten als Ordonnanzen.
Die Ergänzimgs-Bezirke füngieren als Ergänzungs-Behörden ..erster
Instanz” 5).
!) In allen Fällen, wo nach (len früher bestandenen Vorschriften eine Entlassung
aus Familien- oder anderen Rücksichten (zeitliche Befreiung) eintrat, erfolgt jetzt die Ein-
reihung oder Versetzung des Betreffenden in die Ersatz-Reserve.
2) Diese Eidesleistung hat grundsätzlich am 1. November, vor der in Parade aus-
gerüekten Truppe und in Gegenwart aller in der Station anwesenden Vorgesetzten statt-
zufinden. Vor derselben ist ein G-ottesdienst, womöglich im Freien, abznhalten und hiebei
auf die Heiligkeit des Eides hinzuweisen.
3) Von den 105 Heeres-Ergänzungs-Bezirken entfallen 58 auf die im Reichsrath ver-
tretenen Königreiche und Länder (inclusive Tyrol), 47 auf die Länder der ungarischen Krone.
Dalmatien, welches früher nur zur Kriegs-Marine und vorübergehend ein (zwei)
Jäger-Bataillon gestellt, stellt jetzt auch ein Infanterie-Regiment, doch sind die ehemaligen
Kreise Cattaro und Ragusa (Festland) keinem Ergänzungs-Bezirke einverleibt, sondern
bilden nur Tlieile von Landwehr-Bataillons-Bezirken.
4) Früher Werb-Bezirks-Revisoren genannt, der zweite seit 1889 systemisiert.
5) Ausser diesen fungieren als solche (Behörden erster Instanz) die politischen Be-
zirks-Behörden. Die Behörden zweiter Instanz werden durch die Territorial-Commanden
und die politischen Landesstellen gebildet j die dritte Instanz endlich bilden die Ministerien,
das Reichs-Kriegs-Ministerium und die beiden Landes-Vertheidigungs-Ministerien.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
— 114 —
Seit 1889 endlich, erfolgt die Zuweisung der Recruten für Special-AVaffen
(Jäger, Cavallerie, technische Truppen u. s. w.) nicht mehr durch die ein-
zelnen Ergänzungs-Bezirke, sondern wieder aus deu einzelnen Provinzen, be-
ziehungsweise Territorial-Bezirken *) in concreto, durch die Commanden der
letzteren, Bei welchen seither ein Stabs-Officier als Referent für Ergänzungs-
Angelegenheiten fungiert.
b Siehe Beilage VIII.
Beilage IV.
U ebersiclit
der Zusammensetzung der Infanterie-Begimenter, anlässlich der Vermehrung
von 62 auf 80 mit 1. Februar 1860.
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3. Bat. Nr. 58
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1, 2. „ 4. „
3.
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9 Die 4. Bataillone nalimen grundsätzlich die Nummern 3 an. die von fremden Regi-
mentern eingetlieilten wurden als 2. Bataillone einrangiert.
2) Diese Bataillone bestanden nur aus Officieren und einem kleinen Cadre an Chargen
und wurden aus dem Urlauber-Stande der Depot-Bataillone jener Regimenter ergänzt, zu
welchen selbe transferiert wurden.
s) Bestand nur aus Officieren. aus dem Depot-Bataillon von Nr. 61 ergänzt.
*) Aus dem Depot-Bataillon von Nr. 29 ergänzt.
5) Aus dem Depot-Bataillon von Nr. 48 ergänzt.
6) i 7) und 8) Aus den Depot-Bataillonen von Nr. 15, 35 und 42. dann 28 und 36 ergänzt.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd. Nach Seite 114.
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3. Bat. v.Nr. 34,
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3. Bat. Nr. 28 u. 36
40 und 57
4. Bat. v. Nr. 55
67 {
2. u.3.B.v.Nr. 20
3. Bat. v. Nr. 60
—
75 {
3. Bat.v. Nr. 11.
21 und 18
—
68 {
3. Bat. v.Nr. 33,
76 {
2.u.3.B.v.Nr.49
37 und 46
2. Bat.v. Nr. 432)
69 {
3. Bat. v. Nr. 27
2.u.3.B.v.Nr.l9
—
77 {
2. u. 3. B.v. Nr. 9
3. Bat. v. Nr. 10
—
70 {
3. Bat. v. Nr. 1,
3 und 25
—
78 {
3. Bat.v. Nr. 17,
53 und 47
—
71 {
3. Bat. v. Nr. 8,
12 und 54
—
79 {
3 u. 4. B. v.Nr. 26
3. Bat v. Nr. 22
—
72 {
2. u 3. B.v. Nr. 4
2. B. v. Nr. 23 l)
—
80 {
3. u.4.B.v.Nr. 16
4. Bat, v. Nr. 13
—
73 {
3. Bat.v. Nr. 35,
42 und 55
—
J) und !) Aus den Depot-Bataillonen von Nr. 4. beziehungsweise 49 ergänzt.
Beilage Y.
Uebersicht
der Zusammensetzung der mit 1. Januar 1883 neu formierten 22 Infanterie-
Regimenter.
Nummer
des
Regiments
Wird formiert aus dem
4. oder 5. Bat. des Inf.- Reg.
Feld- Jäger-Bataillon
81
Nr. 1. 3, 8 und 54
82
„ 2, 31, 62 „ 63
—
83
„ 29, 33, 43 „ 61
—
81
„ 4, 14, 49 59
85
„ 5, 34, 60 „ 65
—
86
„ 6, 23, 32 „ 38
87
„ 7, 27, 47, dann
Nr. 35
88
„ 28, 35, 73, „
„ 38
89
., 9, 30, 55 und 80
90
„ 10, 40, 45 „ 77
—
91
.. 11, 75, dann
Nr. 24 und 34
92
.. 12, 36, 42 und 74
93
„ 13, 20, 56 ., 57
94
„ 25, 66, 67, dann
Nr. 37
95
.. 15, 24, 41 und 58
96
„ 16, 53, 70 „ 78
97
.. 17, 22, 79, dann
Nr. 33
98
„ 18, 21, 71, „
., 39
99
., 19, 44, 48 und 52
100
., 50, 51, 64, dann
Nr. 36
101
„ 37, 39, 46 und 68
102
„ 26, 69, 72 und 76
—
Beilage VI.
Reichs - Werbung.
Uebersicht der bei Regelung derselben. 1766. in die einzelnen Kreise assignierten
Regimenter.
I. In (len Niederrheinisch-westphälischen Kreis mit den Reichs-
städten des Niedersächsischen Kreises.
Carl Lothringen (Nr. 3)
Deutschmeister (Nr. 4)
Baden-Durlach (Nr. 27)
Plunquet (Nr. 11)
Salm (Nr. 11)
Königsegg (Nr. 16), speciell im
Miinsterischen.
II. In den Cliurrheiuischen Kreis.
Botta (Nr. 12) Andlau (Nr. 57)
Carl Colloredo (Nr. 10) Puebla (Nr. 26).
Bayreuth (Nr. 17)
III. In den Oberrheinischen Kreis.
Kaiser (Nr. 1)
Leopold Daun (Nr. 59)
Neipperg (Nr. 7)
Hildburghausen (Nr. 8)
Anton Colloredo (Nr. 20)
Wallis (Nr. 11)
Wolfenbüttel (Nr. 10)
Pallavicini (Nr. 15)
Harsch (Nr. 50)
Wied (Nr. 28).
IV. In den Schwäbischen Kreis.
Baden-Baden (Nr. 28), in den
badischen Landen und den
benachbarten Reichsstädten
und Ritterschaften.
Starhemberg (Nr. 21)
Platz (Nr. 13)
Königsegg (Nr. 16)
O’Kelly (Nr. 15)
Baden-Durlach (Nr. 27), im
Durlacliischen
Lacv (Nr. 22)
Mercy (Nr. 56)
Moltke (Nr. 13)
Angern (Nr. 19).
V. In den Fränkischen Kreis.
Aremberg (Nr. 21)
Kolowrat (Nr. 17)
Marschall (Nr. 18)
Macquire (Nr. 35)
Gaisrugg (Nr. 12)
Sincere (Nr. 51)
Kinsky (Nr. 36)
Loudon (Nr. 29)
Deutschmeister (Nr. 1). in dem
Grossmeistertlrum und den
zugehörigen Herrschaften.
Bayreuth (Nr. 47), im Bay-
reuthischen.
VI. ln den Bayerischen Kreis (Salzburg, Passau, Regensburg und
Schwäbisch-Oesterreich).
Thürheim (Nr. 25) I Tyroler Land- und Feld-Regi-
Lacy (Nr. 22) | ment (Nr. 46).
Beilage VII.
Uebersichl
der Werb-(Ei ’gftnznngs-) Bezirks-Ei ntheilung von 1781 bis 1881).
A) Die im Reiclisrathe vertretenen Königreiche und Länder.
n Die Länder der ungarischen Krone.
C) Nicht mehr zum Staatsgebiet gehörende
Provinzen.
'i 1*0 ulilg«
ßeachlclito der K and W Wehrmacht.
Beilage VIII.
Uebersicht
der gegenwärtigen Ergänzung des k. und k. Heeres auf Grund des Territorial-
Systems.
Aus dem Corps-Bereiche ergänzen
sich
3 .
C3
Der Corps-Bereich
umfasst die Heeres-
ausser den betreffenden Infanterie-Regi-
mentern an Special-Waffen in concreto
Corps-Comm
Bereich N
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Ausser den hier genannten SpecialAVaffen erhalten noch das Eisenbahn-
und Telegraphen-Regiment, die Sanitäts-Abtheilungen und die Kriegs-Marine
ihre Ergänzung aus allen, die Monturs-Yerwaltungs-Branche, die Yerpflegs-
Anstalten, dann die Militär- Abtheilungen der Pferdezucht- Anstalten ihre Er-
gänzung aus den Corps-Bereichen des betreffenden Staatsgebietes in concreto.
U ebersicht
der Ergänzung der Feld -Jäger- Bataillone.
Die Infanterie-Regimenter
Nr. 1-102.
8*
1.
S chle sis eh es Infanteri e -Regim ent.
(1853) E rgänzungs - Bezirks - Commando : Troppau.
(1848) Kaiser Franz Josepli.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1715 laut Capitulation
vom 19. August durch den Churfürsten von Trier, Bischof von Osnabrück.
Carl Ignaz Herzog von Lothringen und Bar, als churtrier’sches Regiment auf-
gestellt1! und bildeten 8 Compagnien des churtrier’schen Regiments Osnabrück-
Bevern2' den Stamm desselben, der Rest (9 Compagnien) wurde durch Werbung
im westlichen Deutschland aufgebracht; 1716 mit Anfang April unter dem Namen
,, Alt-Lothringen” auf 10 Jahre in kaiserlichen Dienst übernommen, nach Ablauf
dieser Capitulation im Jahre 1726 als kaiserliches Regiment bei behalten3).
1721 hatte das Regiment 300 Mann von dem aufgelösten Regimente Trautson
zur Completierung erhalten. Die 1727 aufgestellten Auctions-Compagnien
(4. Bataillon'! wurden 1731 an die Regimenter Jung-Wallis (gegenwärtig Nr. 36)
und Bettendorf (Nr. 42) abgegeben.
1741 eine Compagnie des aufgelösten Regiments Schmettau incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 1.
1860 hei Reorganisierung der Infanterie, beziehungsweise Aufstellung
der Regimenter Nr. 63 bis 80, ein Bataillon zu jener des Linien-Infanterie-
Regiments Nr. 70.
1882 bei Aufstellung der Infanterie-Regimenter Nr. 81 — 102 ein Bataillon
zu der von Nr. 81 abgegeben.
Ergänzung. Dieses in den westlichen Kreisen Deutschlands mit dem
Sammelplätze Giinzburg aufgestellte Regiment erhielt auch später, wie die
übrigen kaiserlichen Regimenter, seine Ergänzung theils durch Werbung im
Reiche oder in den Erblanden, theils durch Zuweisung von Land-Recruten
aus den letzteren.
Bei Regelung der Reichs-Werbung (1766) erhielt dasselbe einen Rayon
im oberrheinischen Kreise zugewiesen (bis 1806); bei Festsetzung der ständigen
Werb-Bezirke (1771, beziehungsweise 1781) bekam das Regiment den seinigen
1) Haupt-Werbeplätze waren Maynz. Frankfurt a. M., Darmstadt. Mannheim. Heil-
bronn. Cöln. Bingen. Kreuznach, Worms, Aschaffenburg und einige kleinere Orte. (K. A.,
Bestallungen. 1715, Kr. 4324.)
2) Irrigerweise wird mitunter das kaiserliche Regiment Bevern (jetzt Kr. 29) als
jenes bezeichnet, welches den Stamm abgegeben.
3) Nach dem noch Ende 1715 erfolgten Tode des Errichters. hatte dessen Bruder,
der regierende Herzog von Lothringen, die Sorge für die Completierung u. s. w. dieses
Regiments, sowie des Regiments Jung-Lothringen (jetzt Erzherzog Carl Nr. 3), übernommen
und wurden diese beiden Regimenter, dann das ebenfalls im kaiserlichen Dienst stehende
Osnabrück'sche Leib-Regiment (jetzt Grossherzog von Luxemburg Nr. 15) in allen Acten als
lothringische Regimenter benannt.
- 118 —
in Mähren, Olmützer Kreis (unterer Theil) mit der Stabs-Station Prossnitz :
von 1775 — 1807 hatte es auch einen Aushilfs-Bezirk in Galizien. — Beiz,
später Zamoscer Kreis. Von 1808 — 1817 ergänzte sich das .Regiment je zur
Hälfte aus dem mährischen Antheil, Werb-Bezirks-Station Olmütz und dem
galizischen Antheil, nunmehr im Sandecer Kreis.
1817 wurde Weisskirchen Haupt-Werb-Bezirks-Station und übernahm
das Regiment den Prerauer und Hradischer Kreis. 1853 endlich erhielt das
Regiment den von Nr. 29 bisher innegehabten Werb-Bezirk in Schlesien —
Troppau, aus welchem es sich noch gegenwärtig ergänzt ').
Grenadier-Division. Von 1769—1779 bildete dieselbe mit jener von Nr. 7
und 20, 1779 bis 1798 mit jener von Nr. 12 und 40 das zweite mährische Bataillon.
In dem Feldzuge 1799—1801 standen die Divisionen von Nr. 7 und 12 mit
jener des Regiments in einem Bataillon, in dem Feldzuge 1S09 jene von
Nr. 29 und 38. 1810 — 1818 stand dieselbe mit jener von Nr 12 und 57. von
1818 bis zur Auflösung der combinierten Grenadier-Bataillone 1852 mit jener
von Nr. 12 und 29 in einem Bataillon vereint.
Friedens-Garnisonen. 1719 Karansebes, später Lugos, 1725 Temesvar.
1727 Neutra, 1729 Szegedin, 1731 Kronstadt, 1733 Ofen, 1736 Graz 1737 Laibach,
1740 Eperies, 1745 Ohnütz, 1748 Brünn. 1752 Prag, 1755 Pilsen. 1763 Olmütz,
1765 Prossnitz, 1772 Auspitz, 1775—1779. dann 1780 — 1788 Prossnitz. 1790
Wischau, 1798 Prossnitz. Von 1801 — 1815 in den jeweiligen Friedensjahren Pross-
nitz, 1816 Olmütz, 1817 Brünn. 1818 Kremsier, 1821 Palermo, 1826 Cremona. 1827
Piacenza, 1828 Mantua, 1830 Verona. 1831 Mailand, 1838 Piacenza. 1842 Mailand,
1849 Florenz, 1851 Venedig. 1853 Ancona, 1856 Venedig, 1857 Verona, 1859
Mantua, dann Venedig. 1860 Badia, 1861 Treviso, 1862 Mirano, 1S63 Rovigo-
Padua, 1864 Noale, 1865 Vicenza, 1866 Prag, 1871 Troppau, 1876 Wien. 1879
Sarajevo, 1882 Troppau.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Prossnitz activiert. wo es
bis zur Auflösung (1852) verbheb.
Regiments-Inhaber.
1715 Lothringen und Bar, Carl Ignaz
Herzog, Churfürst von Trier,
Bischof von Osnabrück* 2).
1716 Lothringen, Leopold Clemens,
Erbprinz.
1723 — 1726 unbesetzt.
1726 Lothringen, Franz Stephan. Erb-
prinz3) (1729 Herzog zu); seit
1737 Franz Stephan, Grossherzog von
Toscana, General-Lieutenant,
dann von
1745 Franz I., als römisch-deutscher
Kaiser.
1765 Kaiser Joseph II.
1790 Kaiser Leopold II.
1792 Kaiser Franz II., derselbe nach
Niederlegung der deutschen Kaiser-
würde
1806 Kaiser Franz.
1835 Kaiser Ferdinand.
184S Kaiser Franz Joseph.
Zweite Inhaber.
Von 1767—1803 Botta d’Adorno. Jacob Marquis, GM.— FM.: von 1S03—
1827 Brady, Thomas Freiherr von. FML. — FZM.; von 1827 — 1842 Hanger.
Franz, FML.; von 1843—1850 d’Aspre. Constantin Freiherr von. FML. — FZM. :
von 1850—1855 Ramberg. Georg Freiherr von, FML.; von 1S55 — 1S64 Teiiner.
1) 1SS3 der östliche Theil von Schlesien — Teschener Bezirk, als neuer Heeres-
Ergänzungs-Bezirk für das Infanterie-Regiment Nr. 100 abgetrennt.
2) Das Regiment führte nicht seinen, sondern den Namen: Alt-Lotliringen. .Nach
dessem Tode wurde die Inhabers würde über dieses Regiment, sowie über das Regiment
Jung-Lothringen (jetzt Erzherzog Carl Nr. 3). von Seite des regierenden Herzogs von
Lothringen, dem Prinzen Eugen von Savoven angetragen, welcher deren Annahme jedoch
ablehnte. (K. A.. H. K. R, 1716 Juli 618, Reg.) Die Inliabersrechte wurden 1*16—1.26 durch
den Hofkriegsrath, beziehungsweise Regiments-Commandanten ausgeübt.
3) War von 1716—1726 Inhaber des jetzigen Infanterie-Regiments Erzherzog Carl Nr. 3.
- 119 —
Ignaz. FML.; von 1864 — 1869 Jablonsky clel Monte Berico, Joseph Freiherr
von, FML.1).
Regim ents- C o nmian d ante n .
1716 Moltke, Werner Freiherr von,
Obristlieutenant — Obrist.
1727 Waha, Carl Freiherr von. Obrist.
1733 Mer cy- Argenteau, Joseph
Graf, Obrist.
1734 Helfreich, Christian von, Obrist.
1739 D ehrenthal.Johann von, Obrist.
1741 Meligny, Joseph Baron, Obrist.
1742 Levrier, Joseph Ae, Obrist.
1745 Bretton, Hyacinth Ae, Obrist.
1752 Lagelberg, LeopolA Freiherr
von, Obrist.
1758 Leeuven, Engelbert Freiherr
von. Oberst2).
1766 Kaunitz-Bittberg, Franz Graf,
Oberst.
1773 Huff, Carl Freiherr von, Oberst.
1785 Lichtenberg, Cajetan Graf,
Oberst.
1789 Rosselmini. GerharA Chevalier,
Oberst.
1794 Nimptsch, Ferdinand Graf,
Oberst.
1796 Anhalt - Bernburg-Scliaum-
burg, Wilhelm Prinz zu, Oberst.
1799 Johnson, Christian Chevalier,
Oberst.
1800 Kayser, Nicolaus von, Oberst.
1807 GreAler, Johann, Oberst.
1809 Hohenlohe - Langenburg,
Gustav Prinz. Oberst.
1815 Straka, Franz, Oberst.
1820 May us, Alexander Freiherr von,
Oberst.
1827 Sahlhausen, Moriz Freiherr
von, Oberst.
1831 JanAa, Franz, Oberst.
1837 Kalliany von Kallyan. Joseph.
Oberst.
1845 Post, Joseph Freiherr von,
Oberst.
1849 Martini, Joseph von. Oberst.
1850 Künigl, Alois Graf. Freiherr
von Ehrenburg unA auf Aer
Warth, Oberst.
1857 J o hn, F ranz Freiherr von. Oberst.
1859 Victor von Pontis, Stephan,
Oberst.
1859 Ring eis heim, Joseph von,
Oberstlieutenant.
1860 Du Rieux Ae Feyau. AlfreA,
Oberst.
1866 Schmelzer, Erwin, Oberst.
1866 Du Rieux Ae Feyau, AlfreA,
Oberst3 *).
1867 Fellner von FelAegg, Joseph,
Oberst.
1874 Taulow von Ro senthal. Hugo
Ritter von, Oberst.
1877 Zambaur, EAuarA von, Oberst.
1882 Lichtenberg, Emil Freiherr
von, Oberst.
1885 SchmeAes, Ernst, Oberst.
1887 HayA von unA zu HayAegg.
Gustav Ritter von, Oberst.
1890 Pino von FrieAenthal, Arthur
Ritter von. Oberst.
1891 Mayer, Albert EAler von, Oberst.
1895 ConraA von HötzenAorf,
Franz, Oberst.
Reserve-Commandanten.
1869 Van der Sloot, Eduard, Oberst.
1875 Kober, Guido von, Oberst -
lieutenant — Oberst.
1872 DobnervonDobenau, Leopold.
Oberst.
1876 Joly, Emil Ritter von, Oberst.
1877 Lauer, Hugo Freiherr von.
Oberst.
1878 Potier des Echelles, Sigmund
Freiherr von, Oberstlieutenant.
1881 Stoeber, Joseph, Oberstlieute-
nant.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1741 Regiments-CommanAant Obrist von Dehrenthal in der Schlacht
bei Mollwitz j.
1745 Obristwachtmeister l’Allemand in der Schlacht bei Soor j.
*) Wurde Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 30; seither zweite Inhaberstelle nicht
mehr besetzt.
2) Im Laufe des siebenjährigen Krieges der Titel ..Ohrist'7 in ..Oberst" umgeändert .
3) Commanclierte während des Feldzuges eine Brigade, übernahm nach demselben
das Regiments-Commando wieder.
- 120 —
1757 Regiments-Commandant Obrist Freiherr von Lagelberg an den
bei Leuth ßn erhaltenen Wunden gestorben (26. December).
1799 Eegiments-Commandant Oberst Prinz von Anhalt in der Schlacht
bei Stockach j*.
1809 Eegiments-Commandant Oberst Gr edler bei Abensberg j.
1859 Die Majore Edmund Freiherr von Haan und Philipp Lettinger.
genannt Linderl, beide bei Magenta verwundet, in feindlicher Gefangenschaft
gestorben.
1866 Oberstlieutenant Heinrich Edler von Hab ermann und Major
Alfred Pilati, beide in dem Treffen bei Trautenau y.
Feldzüge.
Alt-Lothringen. 1716. Sofort nach der Uebernahme in den kaiser-
lichen Dienst auf den Kriegs-Schauplatz nach Ungarn gesendet, kamen in der
Schlacht bei Peterwardein nur che Grenadiere, das Eegiment bei Erstürmung
der Palanka von Temesvar zum ersten Male in das Feuer.
Leopold Lothringen. 1717 bei der Belagerung von Belgrad, an welcher
nur zwei Bataillone theilnahmen1), erlitt ein Bataillon in der Schlacht daselbst
grosse Verluste; Eegiments-Commandant Obristlieutenant Moltke ein kaiser-
liches Anerkennungsschreiben erhalten und zum Obristen befördert.
Franz Lothringen. 1733 — 1734 nicht vor dem Feinde verwendet,
rückte das Eegiment 1735 nach Italien, kam jedoch nicht mehr zur Action.
1737 fochten zwei Bataillone in dem Treffen bei Eadujevac.
1738 in jenem bei Kornia und Mehadia. Eegiments-Commandant Obrist
Helfreich sich in diesen Actionen, insbesondere bei Eadujevac ausgezeichnet;
eine Abtheilung Uj -Palanka standhaft vertheidigt.
1739 zwei Bataillone und che Grenadiere in der Schlacht bei Grocka mit
Standhaftigkeit, aber grossen Verlusten gelochten; das 3. Bataillon in Belgrad.
1741 zwei Grenadier-Compagnien in der Vertheidigung von Ottmachau
sich ausgezeichnet, zwei Bataillone in der Schlacht von Mollwitz;
1742 in jener von Caslau das Eegiment den Kückzug gedeckt, später
bei der Belagerung von Prag mehrere Ausfälle tapfer zurückgewiesen.
1743 in dem Treffen bei Simbach durch rechtzeitiges Eingreifen den
Sieg entschieden, dann an dem Ueberfalle bei Wischeiburg theilgenommen.
sowie an der Vorrückung an den Ehein; die Grenadiere bei der Erstürmung
von Dingolfing und Einnahme von Landau.
1744 war eine Abtheilung in dem Nachhut-Gefechte bei Lauterburg,
das Eegiment sodann in Böhmen; die" Grenadiere bei Forcierung des Elbe-
Ueberganges bei Teltschitz sich ausgezeichnet.
Kaiser. 1745 das Leib-Bataillon in dem Treffen bei Habelschwerdt. das
Regiment in den Schlachten bei Hohenfriedberg und Soor.
1756 zwei Bataillone und die Grenadiere in der Schlacht bei Lobositz.
letztere auch in dem vorhergegangenen Gefechte bei Peterswalde.
1757 war das Regiment in der Schlacht bei Prag, dann bei der Ver-
theidigung dieser Festung und focht später mit Auszeichnung aber grossen
Verlusten bei Breslau und Leuthen, zwei Compagnien bei der Belagerung und
Erstürmung von Schweidnitz.
1758 das 3. Bataillon an der standhaften Vertheidigung von Olmütz
theilgenommen, das Regiment bei Hochkirch gelochten;
1759 nicht in das Feuer gekommen, stand dasselbe
1760 in Dresden, wo es sich unter seinem Coramandanten, Oberst Baron
Leeuven, bei den Ausfällen am 21. Juli hervorthat; in der Schlacht bei Torgau
beinahe ganz aufgerieben, nahm das Regiment
1761/62 an keiner grösseren Action mehr theil.
J) Ein Bataillon stand in Grosswardein.
— 121 —
1778/79 stand das Regiment bei der Haupt- Armee, ohne Gefecht; das
3. Bataillon in Galizien,- die Grenadiere (Bataillon Provera) bei der Armee in
Mähren.
1788 das 3. Bataillon zum Corps Coburg eingetheilt, in dem Gefechte
bei Larga, der Einnahme von Jassy, dann bei Vaslui und Adjud gefochten.
das Leib-Bataillon bei Semlin (Opova) und zeichnete sich dieses
1789 bei der Erstürmung von Belgrad aus. Oberstlieutenant de Souel
wurde für seine hervorragenden Leistungen MTO-R . ; das 3. Bataillon bei
Foksani und Märtinestie; Bataillons -Commandant Major Graf Nimptsch und
Hauptmann de Rousseau sich besonders ausgezeichnet.
1790 stand dieses Bataillon bei der Belagerung von Giurgevo.
1793 fochten das Leib- und Oberst-Bataillon beim Corps Wurmser am
Ober - Rhein, unter dem Regiments - Commaudanten - Oberst Rosselmini,
tlieils vereint, theils abtheilungsweise mit Auszeichnung bei Insheim (Landau),
Bergzabern, am Bien -Walde (12. und 20. September), sowie bei Erstürmung
der Weissenburger Linien. Weiter nahmen Abtheilungen des Regiments
theil an den Gefechten bei Neuweiler, Buchsweiler, Uttenhofen, Reichslioten,
endlich an jenem bei E roschweiler. wo 9 Compagnien unter Oberst Rosselmini,
der schwer verwundet in Gefangenschaft gerieth, von bedeutender Uebermaclit
eingeschlossen, sich mit Kolben und Bajonnett den Rückzug erkämpften.
1791 focht das Regiment in den Niederlanden bei le Cäteau, Tournay
und Charleroi, betheiligte sich dann an der glänzenden Vertheidigung von
Lüttich und schlug in dem Gefechte bei Sprimont (Esneux) fünf Stürme
standhaft ab.
Die Ende 1793 auf den Kriegs-Schauplatz an den Rhein nachgerückten
Grenadiere (Bataillon Bender) kamen 1791 nach den Niederlanden und fochten
in der Schlacht bei le Cäteau.
1795 wieder am Rhein stehend, zeichnete sich das Regiment in dem
Gefechte an der Pfrimm (mit klingendem Spiele, ohne einen Schuss zu thun,
Monsheim gestürmt) aus, dann Gefecht bei Kreuznach; die Grenadiere vor
Mannheim.
1796 focht das Regiment bei Altenkirchen, Wetzlar und Uckerath, deckte
bei Friedberg mit gewohnter Zähigkeit und Tapferkeit den Rückzug und
kämpfte noch bei Würzburg und Freilingen, ein Bataillon bei Erstürmung
von Neuwied. Das aus den Erblanden, nach vorübergehender Verwendung bei
der Occupation von Krakau, nachgerückte 3. Bataillon (Oberstlieutenant Bankh)
gerieth in der Schlacht bei Biberach in Kriegsgefangenschaft; später ranzioniert.
kam es zu der Belagerung von Kehl, an welcher auch die Grenadiere, welche
früher bei Malsch, Amberg, Emmendingen und Schlierigen gefochten, theil-
nahmen.
1797 war das Regiment bei der Belagerung von Hüningen und in dem
Gefechte bei Diersheim (Honau); Hauptmann Graf Pr ey sing für Auszeichnung
in demselben aussertourlich zum Major befördert.
1799 das 2. und 3. Bataillon unter dem Regiments-Commandanten Oberst
Prinzen Anhalt indem Treffen bei Ostrach sich ausgezeichnet, ebenso in der
Schlacht bei Stockach (Liptingen). Später zum Corps Hotze eingetheilt, war
das Regiment in den Gefechten am Luciensteig und bei Witlikon, dann in der
ersten Schlacht bei Zürich (hier auch die Grenadiere). In dem Gefechte bei
Altmatt erstürmten drei Compagnien eine Schanze, in jenem bei Glarus erkämpfte
sich das mit einem Bataillon des 9. Grenz-Regiments abgeschnittene 3. Bataillon
den Durchzug. Abtheilungen des Regiments fochten noch bei Nettstall, machten
den beschwer liehen Marsch über den Panix-Pass mit. sowie einige kleinere
unbedeutende Gefechte. Die Grenadiere (Bataillon Bojakowsky) bei Stockach
und der Erstürmung von Mannheim (Neckarau) sich ausgezeichnet. Ausser dem
bei Stockach gefangenen Commandanten Oberst Prinz Anhalt, erscheinen
noch dessen Nachfolger, Oberst Johnson, sowie noch einige Officiere wegen
hervorragender Tapferkeit belobt.
1800 stand das Regiment in Tyrol, drei Compagnien bei Rankweil, das
3. Bataillon bei Götzis sich ausgezeichnet; die Grenadiere in den Schlachten
— 122 -
bei Engen, Möskirch brav gefochten, bei Biberack in Reserve gestanden: bei
Holienlinden wurde das Bataillon versprengt, die Reste fochten bei Anthering.
1805 mit 1 Feld- und dem Grenadier-Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatze
in Deutschland haben sich das 1. Bataillon unter Oberstlieutenant Gredler
in dem Treffen bei Elchingen, das 3. unter Major Prinz Hohenlohe in jenem
am Michaelsberge ausgezeichnet; das Regiment bei Ulm in Kriegsgefangen-
schaft gerathen; das 6. Bataillon kämpfte in der Schlacht von Austerlitz.
1809 mit drei Bataillonen im 3. Corps (Hohenzollern) eingetheilt, zeichnete
sich das Regiment in dem Gefechte bei Rohr aus, wurde jedoch in jenem bei
Abensberg versprengt und grösstentheils gefangen. Ausser dem gefallenen
Commandanten, Oberst Gredler, erscheint noch Oberlieutenant Gastgeb als
besonders ausgezeichnet belobt. Das reorganisierte Regiment focht bei Wagram
und Znaym, die Grenadiere (Bataillon Hohenlohe) bei Eggmühl. Aspern,
Wagram und Znaym.
1812. Anfänglich zum Reserve-, später zum Auxüiar-Corps Schwarzenberg
eingetheilt, kam das Regiment nicht in das Gefecht.
1813 focht es mit Auszeichnung in der Schlacht bei Dresden, doch ge-
riethen zwei Compagnien, welche durch standhaftes Ausharren den Rückzug der
Division Weissenwolf ermöglicht hatten, in Kriegsgefangenschaft; ebenso brav
hielt es sich in den Kämpfen bei Leipzig (Gross- und Klein-Zschocker und
bei Hochheim. Die Grenadiere (Bataillon Frisch) in der Donau-Armee, dann
bei Hanau; das 1. Batailon bei der Einnahme von Aussig gefochten.
1814 kämpfte das Regiment (1. und 3. Bataillon) bei Bar sur Aube,
Brienne, la Ferte sur Aube. wo es irn Vereine mit dem Regimente Xr. 41. ohne
einen Schuss zu thun. die Brücke und selbe dominierenden Höhen erstürmte;
dann noch bei la Guillotiere (Villeneuve). Das 2. Bataillon unter Major Y oung
leistete bei der Belagerung von Beifort gute Dienste. Die Grenadiere und das
auf den Kriegs-Schauplatz nachgerückte 1. Landwehr-Bataillon kamen nicht
in das Gefecht.
1815 das Regiment bei der Belagerung von Hüningen.
1821 focht dasselbe bei Rieti und Antrodocco gegen die ^Neapolitaner :
Major Baron d’Aspre sich ausgezeichnet.
1848 das Regiment (1. und 2. Bataillon) in den 2tägigen Strass enkämpfen
in Mailand sich ausgezeichnet ; später focht dasselbe bei der Erstürmung von
Vicenza, in den Schlachten (G-efechten) bei Sona, Sommacampagna. Custozza
und Volta, dann vor Mailand (Vigentino), endlich bei Marazzone gegen die
Freiscka.aren Garibaldi’s) ; die Grenadiere (Bataillon Strastil) an den Kämpfen
an der Tabor-Brücke, sowie an der Cernierung und Einnahme von Wien ehren-
vollen Antheil genommen, an letzterer auch das 3. und das Landwehr-Bataillon.
1849 das Regiment mit gewohnter Bravour bei Mortara und Xovara
gekämpft, ebenso später bei der Einnahme von Livorno. Das 3. und Landwehr-
Bataillon, sowie die Grenadiere standen in Ungarn und kamen erstere beiden
bei Äcs, Marczaltö und bei der Einnahme von Raab in das Feuev. letztere
standen bei der ersten Cernierung von Komorn (Treffen bei Käty und focoten
dann bei Zsigärd, Pered und Puszta Herkdly; bei der weiteren Vorrückung
an die Theiss bei Szöreg und Temesvar wenig engagiert.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten:
MTO-C. der zweite Regiments-Inhaber FZM. d’Asprj;.
LO. Die Majore Theodor Medl und Alexander Vogl: Hauptmann
August Graf Pimodan-Rarecourt (Ordonnanz-Ofticier des FM. Radetzky
und Oberlieutenant Wilhelm Prinz Württemberg.
EKO. 3. Hauptmann Carl Seidl.
MVK. Die Majore Anton Rath, Georg Mestrovich und Andreas Reder :
die Hauptleute Ludwig Ritter von Erich, August von Drouart. Carl von
M e riz z i, Emanuel Z ap 1 e t al 1), Titus Baron D aubleb sky-S t er ne ck, Eustachius
J) Nachträglich (als Major in Local- Anstellung).
- 123 —
Tiltscher, Joseph Hermann, Alois Edler von Baravalle, Ferdinand
Schill, Franz Graf Thun-Hohenstein, Joseph Schmidt, Joseph Eingel-
hann, Heinrich Schrott von Rohrberg und Hermann Edler von Neu-
hauser; die Oberlieutenants Ludwig Siebert, Joseph von Zergollern,
Moritz Reiter, Adolf Reh m, Heinrich Vogel, Alexander Edler von Braun.
Johann Zapletal, Franz Karth, August Brosche, Alois Schmidt, Eduard
Brossmann, Anton Wodiczka, Rudolph Schmidt von Schwarzenschild ;
die Unterlieutenants Leopold Gockert und Georg Förster.
GCE3I.2. Regiments-Arzt Dr. Peter Wank.
1859 mit drei Feld- und dem Grenadier-Bataillon im 7. Corps (Zobel) ein-
getheilt, focht das Regiment mit Auszeichnung in den Schlachten bei Magenta
(Sturm auf Buffalora) und Solferino, in welch’ letzterer der Divisionär, Prinz
Alexander von Hessen, das Regiment zum Sturme auf den Monte Fontana
vorführte ; Abends bei Deckung des Rückzuges mitgewirkt ; das 4. Bataillon
Besatzung in Peschiera.
Decoriert wurden mit :
LO. Major Georg Drasenovic und der bei Magenta schwer ver-
wundete, in feindlicher Gefangenschaft gestorbene Major Eduard Freiherr
von Haan (nachträglich zuerkannt).
EKO. 3. Oberstlieutenant Anton Thill ; Major Georg Drasenovic;
die Hauptleute Rudolph Schmidt von Schwarzenschild und Heinrich
Wodiczka; Oberlieutenant Carl Urban; dann dem vor dem Feinde ge-
fallenen Major Lettinger und Hauptmann Friedrich von Kuhn nachträglich
zuerkannt.
MVK. Die Hauptleute Alois Schmidt, Friedrich Baron Holzhausen.
Ferdinand Spiller, Alois Jihn. Arnold Seeling, Friedrich Mathes, Adolf
Edler von Wurmb und Alfred Pilati; die Oberlieutenants Michael Keibler,
Johann Haager, Carl Urban, Franz Albrecht, Adam Lehmann. Matthias
Burger, Carl Navr atil. Maximilian No vak und Anton Wischin ; die Unter-
lieutenants Hermann Albrecht, Johann Seibert, Matthias Ferrentz, Carl
Freiherr von Kutschera, Julius Pieree, Anton Chovanetz, Theodor
Freiherr von Toussaint, Alexander Julian, Wilhelm Kick und Julius
Folie.
1866 zeichnete sich das bei der Nord-Armee (10. Corps Gablenz) ein-
getheilte Regiment in dem Treffen bei Trautenau, bei dem Sturm auf den
Kapellenberg besonders aus ; in dem Gefecht bei Neu-Rognitz rettete das
1. Bataillon durch standhaftes Ausharren die Geschütze ; in der Schlacht bei
Königgrätz erlitt das Regiment (Kämpfe um Sadowa) grosse Verluste; das
4. Bataillon Besatzung in Olrnütz.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten :
EKO. 3. Regiments- Commandant Oberst Altred Du Rieux und Haupt-
mann Adolf Edler von Wurmb.
MVK. Oberstlieutenant Eduard Van der Sloot; Major Carl Jaus;
Hauptmann August Pockels (an den erhaltenen Wunden gestorben); Ober-
lieutenant Alexander Köhler; Unterlieutenant Ferdinand Körner.
1878 an der Occupation Bosniens nicht betheiligt, nahmen Abtheilungen
des seit 1879 daselbst garnisonierenden Regiments
1882 an den Streifzügen des Obersten Hotze gegen Foca, dem Gefechte
bei Humic, der Expedition in die Zagorje (Gefecht bei Budany) und einigen
kleineren Scharmützeln theil.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Zambaur und Major Franz
Friedrich.
MVK. Hauptmann Anton nobile Paulucci clelle Roncole ; Ober-
lieutenant Anton Kutschera und dem gefallenen (an seinen Wunden ge-
storbenen) Oberlieutenant Carl Geis zier nachträglich zuerkannt.
— 124
T apferkeits-M e tl ail 1 en .
Silberne
1789
Goldene
Silberne
2
1848
Goldene
5
I. Cl.
13
II. Cl
36
1793—1801
6
39
1849
4
21
68
1805
—
—
1859
4
40
41
1809
—
1
1866
2
20
55
1813-1815
2
21
1882
—
5
14
Adjustierung x).
1726 -) weisser Hock, rothe Aermel- Aufschläge ;
1738, 1743, 17488) unverändert;
1757 s) weisser Rock, rotke Aufschläge und Kragen , Camisole und Unterfutter ;
1767 weisser Rock, pompadourrothe4) Egalisierung6), gelbe Knöpfe:
1868 dunkelblauer Waffenrock, dunkelrothe Egalisierung, gelbe Knöpfe.
p In Bezug auf Adjustierung werden bei (len einzelnen Regimentern nur jene Daten
aufgeführt, welche ein charakteristisches Abzeichen derselben bilden.
s) Das im Kriegs-Archiv erliegende Schema vom .Jahre 1726 (Cahier Enveloppe A.
Nr. 28) ist das erste Actenstftck. welches die Farben der Aufschläge der einzelnen Regi-
menter (die Regimentsfarben) angibt. Alle in dieser Richtung enthaltenen Angaben aus
früheren Perioden können nur als traditionelle Ueberlieferungen. aber nicht als authentisch
angesehen werden.
3) Weitere solche Schemata sind aus den Jahren 1738. 1743. 1748 und 1757 vorhanden
(Enveloppe A, Nr. 32, 9, 39 und 62) ; jenes vom .Jahre 1757 ist das Einzige, welches auch
Angaben über die Farben der Camisole, des Unterfutters enthält, deren Bestimmung auch
dem Inhaber anheimgestellt war und vielfach auch früher mit der Regimentsfarbe über-
einstimmte.
P Statt „pompadourroth” seit 1807 die Bezeichnung ..dunkelroth'' normiert,
p Der Ausdruck,, Egalisierung” wird hier und in der F olge statt der Einzelbezeichnungen
für: Kragen, Aermel-Aufschläge. Umschläge an den Schössen so lange solche bestanden .
Passepoilierung an den Röcken und Mänteln der Officiere (vorübergehend auch ah jenen der
Mannschaft), Paroli an den Blousen und Aermelleibeln. endlich Achsel-Dragoner (Achsel-
wülste) an den Mannschafts-Röcken angewendet.
9
U ngarisches Infanterie-Regiment.
(1S83) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Kronstadt.
(1814) Alexander I. Kaiser von Russland.
(f zu Taganrog in der Krim den 1. December 1825.)
(Das Regiment bat seither diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.
Inhaber.
(1894) Nikolaus II., Kaiser von Russland.
Zufolge Allerhöchster Genehmigung (Armee -Verordnungs-Blatt, 11. Stück ex 1889) darf
das Regiment anstatt der weissen Fahne (Leibfahne) die gelbe Fahne des 3. Bataillons, zur
Erinnerung an ruhmreiche Waffenthaten. welche sich an dieselbe knüpfen, mit der Ein-
theilung beim 2. Bataillon führen.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1741 laut Beschluss der
auf dem Landtage zu Presshiu’g im September und October versammelten Stände
Ungarns, durch den von der Königin mit Patent vom 21. October ernannten
Obristen von Ujväry, in den Comitaten am rechten Donau -Ufer aufgestellt
(20 Compagnien in 4 Bataillonen) *).
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 2.
1798 das 4. Bataillon zur Aufstellung des 2. neuen ungarischen Linien-
infanterie-Regiments (später Nr. 60) abgegeben.
1849 wurde das Regiment in Folge der Ereignisse in Ungarn zu St. Pölten
in Nieder-Oesterreicb reorganisiert.
1860 ein Bataillon zu dem Linien-Infanterie-Regimente Erzherzog Heinrich
Nr. 62 transferiert.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 82
abgegeben.
Ergänzung. Dieses durch freie Werbung im Eisenburger und den an-
grenzenden Comitaten mit dem Sammelplätze Raab aufgestellte Regiment
ergänzte sich von 1781 2)- 1857 aus den Comitaten Pressburg, Neutra u. s. w.
(an der Waag), Sammelplatz des W erb -Bezirkes Pressburg.
1857 wurde das Regiment mit seiner Ergänzung nach Siebenbürgen
überwiesen und übernahm den bisher demInfanterie-RegimenteNr.62 gehörenden
Bezirk im südöstlichen Theile dieses Landes, Ergänzungs-Bezirks-Station wurde
Fogaras; seit 1883 befindet sich das Ergänzungs-Bezirks-Commando in Kronstadt.
J) 1748 auf den Fuss der übrigen deutschen Regimenter gesetzt.
3) Bis zu diesem Jahre wurden den Regimentern fallweise mit Landtags-Beschluss die
Werbeplätze bald in diesem, bald in jenen Comitaten zugewiesen, so diesem Regimente 1749
im Biharer und den angrenzenden Comitaten u. s. w.
126 -
Grenadier-Division. Ion 1769—1798 stand die Division mit jener von
Nr. 34 im ersten ungarischen Bataillon (als 3. Division 1769 jene von Nr. 33. 1775
jene von Nr. 32 in diesem Bataillon eingetheilt). In dem Feldzüge 1799 — 1801
bildete dieselbe mit jener von Nr. 31 und 60, in dem Feldzuge 1809 mit jener
von Nr. 33 und 39 ein Bataillon. Von 1810—1818 bildete die Division des
Regiments mit jener von Nr. 19 und 33 ein Bataillon, 1818 — 1832 stand die-
selbe mit Nr. 32 und 33, endbcb 1832 — 1852 mit jener von Nr. 32 und 39 vereint.
Friedens-Garnisonen. 1748 Prossnitz. 1749 Brandeis, 1751 in Ungarn.
1752 Olmütz, 1763 Nieder-Oesterreich. 1765 Brandeis. 1767 Prag. 1769 Wien,
1771 Bicske, 1772 Raab, 1773 Ofen, 1774 Lemberg, 1775 Wien, 1780 — 1788 Press-
burg und Raab, 1791 Papa, 1798 Tetschen. 1801 Pressburg. 1806 Wien,
1810 Wien, 1811 Bochnia, 1814 Wien, 1815 Wien, 1818 Pressburg, 1821 Mai-
land. 1823 Neapel, 1826 Venedig, 1827 Zara, 1830—1848 Pressburg, 1849 St. Pölten.
1850 Theresienstadt, 1851 Lemberg, 1854 Jaroslau. 1857 Theresienstadt, 1859
Temesvär, 1860 Wien. 1865 Peterwardein, 1867 Olmütz. 1868 Arad. 1871 Kron-
stadt, 1891 Wien, 1896 Plevlje.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Pressburg activiert. wo es
bis zur Auflösung verbbeb.
Regiments-Inhaber.
1741 — 1745 unbesetzt. (Wurde nach dem
Regiments-Commandanten, Obrist
Ujvary, benannt)1).
1745 Ujvary, Ladislaus Freiherr von,
G-FWM.
1749 Carl Joseph, Erzherzog, Obrist.
1761 Ferdinand Carl, Erzherzog,
Oberst— FM.2).
1806 Hitler, Johann Freiherr von.
FZM.3).
1818 Alexander I., Kaiser von Russ-
land. (Das Regiment bat seit dessen
Tode 1825 den Kamen unverändert bei-
behalten.)
Seither' waren Inhaber :
1825 Koller, Franz Freiher von. FML
1827 Retsey de Retse, Adam Ritter
von, FZM.
1852 Schirnding, Ferdinand Freiherr
von. FML.
1866 Ruckstuhl, Anton Freiherr von.
FML.
1869 — 1873 unbesetzt.
1873—1881 Alexander II., Kaiser von
Russland.
18S1 — 1S94 unbesetzt.
1S94 Nikolaus II., Kaiser von Russland.
Zweite Inhaber.
Von 1767 — 1773 Koch. Johann Freiherr von. FML.4); von 1773—1794
Browne. Georg Graf, GM.— FZM. ; von 1794 — 1801 unbesetzt; von 1801 — 1S06
Hiller, Johann Freiherr von, FML.; von 1814—1825 Koller, Franz Frei-
herr von, FML.
Regiments-CommaiKlanten.
1741 Ujvary, Ladislaus Freiherr von,
Obrist5).
1745 Sartori Ernst von, Obrist.
1752 Siskovics, Joseph Freiherr von,
Ohrist.
1757 Kökenyesdy de Vettes, Joseph
Freiherr von. Obrist.
1757 Szallaghi, Ignaz. Obrist.
1760 Orosz von Csicser, Joseph
Freiherr von. Oberst.
9 Die im Jahre 1711 aufgestellten 6 ungarischen Regimenter ausser diesem noch die
gegenwärtigen Regimenter Grossherzog von Mecklenburg-Strelitz Kr. 31. Kaiserin und Königin
Maria Theresia Kr. 32. Kaiser Leopold II. Kr. 33. Erzherzog Joseph Kr. 37 und Erzherzog
Friedrich Kr. 52) erhielten, nachdem deren Aufstellung nominell auf Kosten der Stände
Ungarns erfolgte, anfänglich keine Inhaber. Sie führten nur den Kamen der von der Königin
bestallten Obrist-Regiments-Commandanten, das Beförderungsrecht. Jus gladii n. s. w. wurde
durch den Hofkriegsrath ausgeübt. Ersterer war für die Completierung. Erhaltung des
Regiments auf kriegstüchtigem Stande verantwortlich und musste bei der Unzulänglichkeit
der von den Ständen bewilligten Geldmittel vielfach aus Eigenem hiezu beitragen. Erst
einige Jahre später wurden diese Obriste, meist gelegentlich ihrer Beförderung zu General-
Feldwachtmeistern. zu wirklichen Inhabern bestallt. ^Patent für Ujvary vom 2. October 1745.)
9 War von 1756 — 1761 Inhaber des heutigen Dragoner-Regiments Kr. 8.
3) Wurde 1814 Inhaber des Infanterie-Regiments Kr. 53.
4) Wurde 1773 Inhaber des Infanterie-Regiments Kr. 17.
5) Das Regiment führte gleichzeitig den Kamen desselben.
— 127 —
1765 Kemp eien. Johann Freiherr von,
Oberst.
1769 Browne, Georg Graf, Oberst.
1777 Stuart, Johann Graf, Oberst.
1781 Mersics, Franz von. Oberst.
1788 Ocskay, Joseph von. Oberst.
1791 Pongräcz, Michael Baron,
Oberst.
1797 Candiani. Hieronymus. Oberst.
1S00 Colloreclo. Hieronymus Graf,
Oberst.
1805 Hessen - Homburg, Philipp
Prinz zu. Oberst.
1809 Torri, Franz von, Oberst.
1811 Csorich, Franz von. Oberst.
1820 Racll. Joseph, Oberst.
1829 Hess, Heinrich von. Oberst.
1831 Lun den, Alexander Freiherr von,
Oberst.
1831 Baccassi, Johann Freiherr von,
Oberst.
1811 Mitis, Joseph. Oberst.
ISIS Bakonyi. Alexander Freiherr
von, Oberst.
1819 Cordier von Löwenhaupt,
Ludwig, Oberst.
1851 Boer de Kag3T-Berivoj, Ente-
rich, Oberst.
1851 AYussin, Friedrich, Oberst.
1855 Mankosch. Basil, Oberst.
1859 AYelsersheimb, Otto Graf.
Oberst.
1S66 Fritz, Carl. Oberst.
1872 Hobler Edler von Friedburg.
Bernhard, Oberst.
1876 Sekulich. Basilius, Oberst.
1880 Lang, Franz, Oberst.
1881 Döpfner, Gustav Edler von.
Oberst.
1881 Pokorny. Moriz, Oberst.
1885 Ben da. Franz, Oberst.
1886 So ös von Badok, Carl. Oberst.
1888 Perin von Wogenburg, Emil
Ritter von, Oberst,
1S90 Pfidalek von B andin- 0 dj ak,
Franz Ritter von, Oberst.
1892 Baiäs, Emanuel von. Oberst.
1891 Pflügl, Emil Edler von, Oberst.
Reserve- Commandanten.
1869 Dobler Edler von Friedburg,
Bernhard, Oberst.
1872 Hössler, Carl, Oberstlieutenant —
Oberst,
1876 Mayer, Alexander, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1878 Saric. Johann, Oberstlieutenant.
1S79 Oreskovic, Franz, Oberst.
1882 Ben da, Franz, Oberstlieutenant-
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1757 Regiments-Commandant Obrist Joseph Freiherr Kökenyesdy de
Anettes bei einer Recognoscierung gegen Meuselwitz y.
1796 Major Dallosz bei dem Angriffe auf Kehl y.
1805 Major Friedrich Freiherr von Lützow in der Schlacht bei Cal-
diero schwer verwundet (y 11. Januar 1806).
Feldzüge.
Ujväry. 1742 waren zwei Bataillone auf dem Kriegs-Schauplatz in
Ober- Oesterreich, das dritte stand in Brünn.
1743 nahm das Regiment an der Belagerung von Ingolstadt theil,
1744 machte es den Feldzug in Böhmen mit; ein Bataillon A^ertheidigung
von Prag: in Folge Capitulation kriegsgefangen.
1745 auf den Kriegs-Schauplatz in AYest-Deutschland (am Alain) gerückt,
stand das Regiment
1746—1747 in den Niederlanden (Rocour-Lawfeld).
Erzherzog Carl. 1757 fochten zwei Bataillone mit besonderer Aus-
zeichnung in der Schlacht bei Kolin ; Regiments-Commandant Obrist Graf
Siskovics erwarb sich in derselben den MTO.1). Abtheilungen des Regi-
ments nahmen an der Belagerung von Schweidnitz, den Schlachten bei Breslau
und Leuthen theil.
1758 war dasselbe in der Schlacht bei Hochkirch;
1759 in der Haupt- Armee, ohne Gefecht;
1 ) Jede Compagnie erhielt von der Kaiserin 20 Stück Dncaten.
- 128 -
1760 kämpfte es mit grossen Verlusten bei Torgau;
1761 nahm ein Bataillon (im Corps Louclon) an der Erstürmung von
Schweidnitz (Jauernicker Fort) theil.
Erzherzog Ferdinand. 1762 das Regiment in Sachsen, ohne Gefecht:
ein Detachement in der Vertheidignng von Schweidnitz; Oberlieutenant
Michael von W aldhütter für besondere Auszeichnung den MTO. erhalten.
1778/79 standen das Regiment, sowie die Grenadiere (Bataillone Kö'vesdvj
bei der Armee in Böhmen, ohne in Action zu treten.
1788 das erste und zweite Bataillon in der Haupt-Armee, das dritte
Bataillon bei der Armee in Croatien, Einnahme von Sabac, Belagerung von
Novi; Oberstlieutenant Ocskay und Hauptmann Franz Neszmerv sich
hervorgethan, beide 1789 MTO. erhalten.
1789 standen das Regiment und die Grenadiere bei der Belagerung von
Belgrad, wo sich letztere unter Oberstlieutenant Kempf des Regiments aus-
zeichneten; das dritte Bataillon, Major Barth odeiszky, vorher bei der Be-
lagerung von Berbir.
1790 dasselbe bei der Belagerung von Cetin; die Grenadiere nach den
Niederlanden gerückt.
1792 standen blos die Grenadiere (Bataillon Barthodeiszky auf dem
Kriegs-Schauplatze in den Niederlanden und nahmen an den Gefechten bei
Florennes und Glisuelles, der Einnahme von Longwy und Verdun theil. so
wie an der Schlacht von Jemappes.
1793 das Leib- und Oberst -Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatz am
Rhein, ersteres sich bei Erstürmung der Lauterburger Linien und bei Wanzenau
ausgezeichnet, letzteres bei Weiersheim (an der Zorn); Regiments-Comman-
dant Oberst Ocskay belobt.
1793 ein Bataillon in den Niederlanden, an den Kämpfen an der Sambre
(bei Maubeuge im October) theilgenommen. Die Grenadiere bei Neerwinden
und Löwen gefochten, sich in der Schlacht bei Famars ausgezeichnet, dann
Schlacht bei Wattignies.
1794 war das Regiment am Nieder-Rhein. ohne an einer grösseren
Action theilzunehmen, die Grenadiere waren in dem Treifen bei le Cäteau
(29. März) und in der Schlacht bei Charleroi.
1795 Leib- und Oberst- Bataillon bei der Erstürmung des verschanzten
Lagers von Mannheim, die Grenadiere bei dieser (18. October ). sowie bei jener
der Verschanzungen am Galgenberge (29. October).
1796 stand das Regiment bei den im Schwarzwald und am Ober-Rhein
verbliebenen Truppen und kamen nur Abtheilungen desselben bei dem An-
griff auf die Brückenschanze von Kehl und vor Hüningen in das Feuer: Grenadiere
bei Amberg und Würzburg gefochten, dann vor Kehl.
1797 Belagerung von Kehl.
1799 war das Regiment auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland, focht
hei Stockach, später in der Schweiz mit Auszeichnung bei Zürich, endlich bei
Erstürmung der Neckarauer Schanzen vor Mannheim mit Bravour.
Regiments-Commandant Oberst Candiani. die Majore Meltitz und
Fiiglein sich hervorgethan.
Die Grenadiere bei Stockach mit besonderer Auszeichnung gefochten.
Commandant des Bataillons, Oberstlieutenant Baron Lippe des Regiments,
belobt, zum Oberst befördert; ferner Schlacht bei Zürich. Angriff auf Neckarau.
1800 war das Regiment in einigen Gefechten an der Iller und am Lech,
dann in der Schlacht bei Hohenlinden.
Die Grenadiere fochten bei Engen (belobt), Möskirch, Erolzkeim. Hohen-
linden und Salzburg.
1805 mit allen fünf (vier Feld-, ein Grenadier-) Bataillonen auf dem
Kriegs-Schauplatze in Jtalien, focht das Regiment bei Caldiero.
Hiller. 1809 auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland (5. Corps'
stehend, machte das Regiment die Kämpfe bei Landshut mit. In der Schlacht
— 129
bei Aspern zeichnete es sich unter seinem Commandanten Prinzen von
Hessen-Homburg bei der Einnahme von Gross-Enzersdorf aus und focht
ebenso brav bei Wagram und Znaym. Die Grenadiere (Bataillon Hahn) am
Rückzüge von Landshut, bei Aspern, Wagram und Znaym im Feuer gestanden.
1812 mit zwei Bataillonen im Auxiliar-Corps Schwarzenberg eingetheilt,
machte das Regiment die Schlacht bei Podubnie, die Gefechte bei Divin. am
Trycziner Hof, bei Biala, Rudna u. A. mit.
1813 stand das Regiment mit drei Bataillonen in der Haupt-Armee und
focht bei Dresden und Kulm. In der Schlacht bei Leipzig zeichnete es sich
(16. October) bei Erstürmung von Markleeberg aus. Die Grenadiere (Bataillon
Läny) in der Donau-Armee, Schlacht bei Hanau.
1811 kam das Regiment zuerst zur Belagerung von Beifort, dann in die
Süd- Armee, Gefechte bei Macon, St. Georges, Limonest, endlich bei Romans.
Die Grenadiere bei la Fere und Charenton gefochten.
Kaiser Alexander. 1815 war das Regiment von Wien, wo es an-
lässlich des Monarchen-Congresses zur Aufwartung commandiert war, auf den
Kriegs-Schauplatz nach Frankreich gerückt, kam jedoch zu keiner Action
(Lager von Dijon). Das 4. Bataillon Blockade von Beifort.
1821 Feldzug in Neapel, ohne in das Feuer zu kommen.
1818/49 kämpften alle Abtheilungen des Regiments, den Befehlen des
ungarischen Ministeriums gehorchend, gegen die kaiserlichen Truppen.
FJO. erhielt Regiments-Arzt Dr. Ignaz Cselechowszky.
1859 war das Regiment nicht auf den Kriegs-Schauplatz gerückt.
Decoriert wurde mit:
MVK. Hauptmann Georg Mezey (als Divisions-Adjutant verwendet).
1863 im 10. Corps (Gablenz) der Nord-Armee eingetheilt, focht das Regi-
ment bei Trautenau, erlitt bei Neu-Rognitz einen Verlust von circa 1200 Mann
und nahm an der Schlacht von Königgrätz theil. Das 4. Bataillon bei den
Besatzungs-Truppen in West-Galizien.
Decoriert wurden mit:
EKO. 2. Oberst-Brigadier Otto Graf Welsersheimb,
MVK. Regiments-Commandant Oberst Carl Fritz; Major Johann
Schober; die Hauptleute Michael Strasser, Alois Berchthold: die Unter-
lieutenants Johann Nagy und Anton Zerbs, dann dem gefallenen Hauptmann
Joseph Gyurkovics nachträglich zuerkannt.
1878 ruid 188L82 keine Abtheilung des Regiments theilgenommen.
Tapferkeits-Medaillen.
Goldene
Silberne
Goldene
I. CI.
II. Cl.
17S9
—
20
1848/49 —
—
—
1791—1801
1
29
1859 —
—
—
1805
—
—
1866 1
10
26
1809
—
—
1813-1815
—
—
Adjustierung.
1741 national; blaue Pelze und Beinkleider;
1743 weisser Rock, grüne Aermel- Aufschläge ;
1757 weisser Rock, gelbe Aermel-Aufschläge und Futter (Camisol blau);
1767 weisser Rock, kaisergelbe Egalisierung1), Armlitzen2), gelbe Knöpfe;
1869 dunkelblauer Waffenrock, kaisergelbe Egalisierung, Armlitzen,
gelbe Knöpfe.
J) Von 1766 — 1781 trug das Regiment auch kaisergelbe ungarische Beinkleider: 1781
wurden für dasselbe dunkelblaue, endlich 1798 wie fiir alle ungarischen Regimenter, licht-
blaue Beinkleider vorgeschrieben.
2) Bis 1833 nur toleriert. (Siehe auch Seite 43.)
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
9
3.
Mährisches Infanterie-Regiment.
(1857) Ergänzungs - Bezirks - Commando: Kremsier.
(1780) Carl, Erzherzog, Generalissimus und FM.
(f z u Wien den 30. April 1817.)
(Das Regiment hat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1715 laut Capitulation
vom 19. August durch den Churfürsten von Trier, Bischof zu Osnabrück. Carl
Ignaz Herzog zu Lothringen und Bar, als cliurtrier’sches Regiment im Reiche
aufgestellt1) und mit Anfang April 1716 unter dem Namen ...Jung-Lothringen" auf
10 Jahre in kaiserliche Dienste übernommen2); nach Ablauf dieser Capitulation
im Jahre 1726 als kaiserliches Regiment beibehalten3). 1721 hatte dasselbe
300 Mann von dem aufgelösten Regimente Trautson erhalten.
Die 1727 aufgestellten Auctions-Compagnien (4. Bataillon) wurden 1731
an die Regimenter Bayreuth (Nr. 41) und O’Neillan (Nr. 57) abgegeben. 1741 eine
Compagnie des aufgelösten Regiments Schmettau incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 3.
1860 ein Bataillon zur Aufstellung des Linien-Infanterie-Regiments Nr. 70,
1883 eines zu jener des Infanterie-Regiments Nr. 81 abgegeben.
Ergänzung. Von 1766 — 1806 hatte das Regiment einen TTerbe-Rayon
im niederrheinisch-westphälischen Kreise. 1781 erhielt es den ständigen IVerb-
Bezirk in Nieder-Oesterreicli. Viertel Unter dem Manhartsberge 4 . ( östlichen
Theil). mit der Stabs-Station Korneuburg, dazu 1782 — 1S07 einen Aushiif'-Bezirk
in Galizien, Przemysl und Lisko. 1830 wurde das Regiment mit der Ergänzung
nach Mähren überwiesen und übernahm von dem Regimente Nr. 29. welches
schlesisch wurde, den Werb-Bezirk in Brünn. 1853 erhielt es einen Theil des
bisher dem Regimente Kaiser Nr. 1 zugewiesenen Bezirks und wurde das
Werb-Bezirks-Commando vorübergehend nach Eibenschütz verlegt5 . Seit 1857
befindet sich das Ergänzungs-Bezirks-Commando in Kremsier und hatte das
Regiment von 1857 — 1860 einen Aushilfs-Bezirk in Ungarn, das Trentschiner-
Comitat.
J) Haupt- Werbeplätze waren : Augsburg. Regen sburg. Ulm. Lindau. Wiirzburg. Bam-
berg, u. s. w. (K. A.. Bestallungen. 1715. 4324.)
2) Nach der Uebernalime in kaiserlichen Dienst durfte das Regiment einige neu.ui-
geworbene Compagnien gegen alte von bereits bestehenden kaiserlichen Regimentern Um-
tauschen, ebenso erhielt es zur .Formierung der Grenadier-Compagnien alte Mannschaft von
den Regimentern fl’ Amant (Nr. 12). Plischau (Nr. 22', Regal (Nr. 36). Harrach (Nr. 4.'. de
Wendt (1721) und Guttenstein (1748 aufgelöst).
3) Siehe Anmerkung Seite 117.
J) Später auch Tlieile vom Viertel Unter dem Wiener Wald zum Werb-Bezirk gehörend .
5) Der Werb-Bezirk Brünn übergieng an Erzherzog Ludwig Nr. 8.
- 131 —
Grenadier- Division. 1769 kam dieselbe mit jener von Nr. 4 und 14 in
das 1. niederösterreichische Bataillon, in welchem sie bis zur Auflösung (1798)
verblieb; im Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die Divisionen von Nr. 3. 35 und
50, in jenem 1809 die Divisionen von Nr. 3, 50 und 58 ein Bataillon. Von
1810 — 1818 stand die Division des -Regiments mit den Divisionen von Nr. 4
und 63, von 1818—1852 mit jenen von Nr. 4 und 8 in einem Bataillon vereint.
Friedens-Garnisonen. 1719 Temesvär, 1727 Siebenbürgen, 1730 Neapel.
1731 Mailand (ein Bataillon Mantua), 1736 Toscana, dann Kaschair, 1739 Essegg.
1740 Olmütz. 1749 Roermonde, 1752 Brüssel, 1759 Gent, 1763 Brüssel.
1771 Brünn, 1775 Wien und St. Pölten, 1777 Krems-Korn euburg, 1779 Wien.
1790 Mähren, Wien. 1798 Weilderstadt (im Reiche), dann Prag, 1801 Wien,
1806 Krems, 1809 Krems, 1813/14 Pavia, dann Krems, 1815 Krems, 1821 Ales-
sandria, 1S22 Mailand. 1823 Alessandria, dann Krems, 1832 Linz, 1836 Kaiser-
Ebersdorf, 1S37 Wien, 1840 Kaiser -Ebersdorf, 1845 Krems, 1847 Brünn.
1849/50 Bergamo, 1850 Mailand, 1859 Como. Varese. 1859/60 Peschiera.
1860 Yerona, 1865 Padua, dann Budua, 1S66/67 Prag, 1869 Olmütz, 1882 Mostar,
1884 Klosterbruck (Znaym), 1893 Wien, 1896 Brünn.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Korneuburg activiert, später
nach Krems verlegt, wo es bis zur Auflösung 1852 verblieb.
Regi ments - Inh aber.
1715 Lothringen und Bar, Carl Ignaz
Herzog, Churfürst von Trier,
Bischof von Osnabrück1).
1716 Lothringen, Franz Stephan
Prinz 2).
1726 Ligneville, Leopold Graf. Obrist —
GFWM.
1734 Wuttgenau, Gottfried Ernst Frei-
herr von, FZM3).
1736 PaiiavicinijLucas Giovanni Conte.
GFWM.4)
1736 Lothringen, Carl (Alexander).
Herzog, GFWM. — FM. 5)
1/80 — 1847 Carl, Erzherzog (Prinz von
Toscana), Oberst— FM. 6). Das (Regi-
ment liat dessen Namen auf immer-
währende Zeiten weiter zu führen.
Seither waren Inhaber :
1847 Puchner, Anton Freiherr von,
FML. — G, d. C.
1853 — 1876 Fiedler, .Joseph Freiherr
von, FML.
Seit 1876 Inhaber-Stelle unbesetzt.
Zweite Inhaber.
Von 1780—1791 Drechsel, Damian Freiherr von. FML.: von 1791 — 1808
Staader von Adelsheim, Joseph Freiherr von, FML. — FZM.; von 1S09 —
1825 Weissenwolf, Nikolaus Graf. FML.: von 1827 — 1840 Salis-Zizers.
Rudolph Graf, FML.; von 1840 — 1847 Puchner, Anton Freiherr von, FML.
Regiments-Commanclanten.
1716 Brinken, Freiherr von, Obrist-
lieutenant, 1717 Obrist - Regi-
na ents-Commandant.
1723 Göldlin von Tieffenau, Peter
Freiherr von, Obrist.
1724 Lignevil le, Leopold Graf, Obrist.
1733 Grün ne, Nikolaus Graf, Obrist.
1737 Crenburg (Creenburg), Bern-
hard von, Obrist.
1738 Serviere, Baron de, Obrist.
’) Das Regiment führte nicht seinen, sondern den Namen ...Tung-Lothringen".
2) Wurde 1726 Inhaber des Regiments Leopold Lothringen (Nr. 1); siehe auch An-
merkung 2. Seite 118.
a> Uebernahm 1736 das Regiment Kettler {Nr. 12).
4) Tauschte mit dem Herzoge Carl von Lothringen, übernahm dessen bisheriges
Regiment (Nr. 15).
5) War von 1716 an Inhaber des jetzigen Infanterie-Regiments Nr. 15. von 1761 an
als Grossmeister des Deutschen Ordens, auch zugleich Inhaber von Hoch- und Deutsch-
meister-Infanterie (Nr. 1).
«) Von 1780—1790 wurde das Regiment, da sein Vater, der spätere Kaiser Leopold II..
seit 1765 Grossherzog von Toscana war. ..Carl Toscana” genannt. Von 1801 — 1801 war derselbe
gleichfalls als Grossmeister des Deutschen Ordens, welche Würde er freiwillig ablegte. In-
haber des Infanterie-Regiments Nr. 4, von 1802 an auch des CLlanen-Regiments Nr. 3.
9*
— 132 —
1742 Grünne, Ludwig Graf, Obrist.
1745 Dombasle, Carl Robert Graf.
Obrist.
1750 Vogelsang, Christian Baron,
Obrist.
1758 Ferraris, Joseph Graf, Obrist.
1761 Schorlemer, Carl Maximilian
Freiherr von, Oberst.
1770 Reisky von Dubenitz. Franz
Wenzel Freiherr von, Oberst.
1777 Thürheim, Franz Graf, Oberst.
1784 Schneidauer, Joseph Freiherr
von, Oberst.
1790 Foitllon, Ludwig Freiherr von,
Oberst.
1794 Lattermann, Christian Freiherr
von, Oberst.
1797 Beyer von Buchholz, Joseph,
Oberst.
1800 Rüffer, Joseph, Oberst.
1806 S t einin g er, Carl von. Oberst.
1809 F öls eis, Joseph Chevalier, Oberst.
1813 Salis - Zizers, Rudolph Graf,
Oberst.
1816 Koudelka. Joseph von, Oberst.
1821 Waldstätten, Georg Joseph
Freiherr von, Oberst,
Reserve-Co
1869 Fiedler von Isarborn, Ferdi-
nand, Oberst.
1871 S tri gl, Carl, Oberstlieutenant —
Oberst.
1876 Grossmann von Stahlborn,
Joseph, Oberstlieutenant — Oberst.
1831 Schell von Bauschlott, Ale-
xander Freiherr von. Oberst.
1834 Wenz von Xiederlahnstein,
Friedrich Freiherr von, Oberst.
1840 Maurer von Maurerthal, Jo-
seph, Oberst.
1848 Thun-Hohenstein, Carl Graf.
Oberst.
1849 Salis, Carl Freiherr von. Oberst.
1850 Greschke. Friedrich. Oberst.
1854 Puchner, Hannibal Freiherr von.
Oberst.
1860 Spilberger von Spilwall.
Eduard, Oberst.
1865 Pehm. Adolph, Oberst.
1866 Karl, Ludwig, Oberst.
1874 Pollatschek von Nordwall,
Sigmund, Oberst.
1876 Henriquez, Hugo von, Oberst.
1881 Löw, Gustav Edler von, Oberst.
1882 Schulenburg, Hanns Graf von
der. Oberst.
1885 Reyl-Hannisch vonGreiffen-
thal, Johann Patter von. Oberst.
1887 Gebauer von Fülnegg. Anton
Edler von. Oberst.
1892 Mras, Ambros Ritter von. Oberst.
1897 Pallas. Hermann, Oberst.
111 (lUUclü teil»
1878 Löw, Gustav Edler von, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1879 Koch Edler von Langentreu.
Gustav.Oberstlieutenant— Oberst.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1734 Regiments-Inhaber GF WM. Graf Eigne ville in dem Treffen bei
Colorno f.
1745 Regiments - Commandant Obrist Ludwig Graf Grünne in der
Schlacht bei Hohenfriedberg j.
1796 Oberstlieutenant, Commandant eines Grenadier -Bataillons. Anton
von l’Aisne, in der Schlacht bei Castiglione y.
1809 Major Franz Freiherr vonLagelberg in der Schlacht bei Aspern f.
1859 Major Moriz Chevalier Piers in dem Treffen bei Montebello
tödtlich verwundet, in feindlicher Gefangenschaft gestorben.
1866 Regiments -Commandant Oberst Adolph Pehm. Oberstlieutenant
Wilhelm Freiherr von St engl in. beide in dem Treffen bei Traut enau j.
Feldzüge.
Jung-Lothringen. 1716 sofort nach Uebernahme in den kaiserlichen
Dienst auf den Kriegs -Schauplatz in Ungarn gerückt, fochten zwei Bataillone in
der Schlacht bei Peterwardein und bei der Belagerung von Temesvär (Sturm
auf die dortige Palanka).
Franz Lothringen. 1717 staud das Regiment vor Belgrad (zwei Batail-
lone, eine Grenadier-Compagnie), Gefecht bei Semlin. Schlacht bei Belgrad;
Regiments-Commandant Obristlieutenant Brinken für Auszeichnung in der-
selben zum Obrist befördert.
— 133 —
Ligneville. 1731 ein Bataillon unter Major Nikolaus Graf Grünne
an den Kämpfen auf Corsica, Gefecht bei Corte, betheiligt (zweite Ver-
stärkung).
1733 ein Bataillon in der Verth ei digung von Mailand;
1734 ein Bataillon Vertheidigung von Novara, später zwei Bataillone und
die Grenadiere bei der operierenden Armee, das dritte in Mailand.
Wuttgenau. Erstere an den Kämpfen bei Colorno1), Parma, Quistello
und Guastalla theilgenommen.
1735 bei der Haupt-Armee, ohne Gefecht.
Carl Lothringen. 1737 zwei Bataillone und die Grenadiere in der
Haupt-Armee. Vorrückung gegen Nisch. Ein Detachement, auf dem Kriegs-
schiffe St. Carl, sich in dem Gefechte auf der Donau gut gehalten. Haupt-
mann Schilling, Commandant desselben, besonders belobt.
1738 die gleichen Abtheilungen bei Kornia und Mehadia gefochten, das
dritte Bataillon in Slavonien.
1739 an der Schlacht bei Grocka theilgenommen, bei Pancsova wenig in
das Feuer gekommen.
1741 ein Bataillon in Schlesien, sich unter Oberst Baron Serriere in
der Schlacht bei Mollwitz brav gehalten2).
1742 ein Bataillon Vertheidigung „von Glatz (gegen freien Abzug capi-
tuliert), die anderen Abtheilungen bei Caslau gefochten, dann vor Prag.
1743 das (Regiment bei der Armee in Bayern, bei Simbach en reserve ge-
standen; die Grenadiere bei der Erstürmung von Deggendorf, dann alle Ab-
theilungen Vorrückung an den Rhein.
1744 vom Rhein nach Böhmen gerückt, die Grenadiere an dem Gefechte
bei Teitsehitz (Elbe-Uebergang) betheiligt.
1745 ein Bataillon in dem Postierungs-Gefechte bei Hab eischwer dt; das
später vereinigte Regiment in der Schlacht bei Hohenfriedberg viel verloren;
in jener bei Soor standhaft den Rückzug gedeckt.
1746 mit drei Bataillonen und den Grenadieren auf den Kriegs-Schauplatz
nach den Niederlanden gerückt, kam das Regiment, wie überhaupt die kaiser-
liche Infanterie, bei Rocour wenig in das Feuer.
1747 ebenso bei Lawfeld nicht direct am Kampfe betheiligt.
1756 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren auf den Kriegs-Schau-
platz in Böhmen (das 3. Bataillon in den Niederlanden zurückgeblieben)3)
abgerückt, nahm das Regiment
1757 an der Schlacht bei Prag theil, ebenso an der nachgefolgten Ver-
theidigung dieser Festung; später die Grenadiere Erstürmung von Gabel, diese
und zwei Füsilier-Compagnien bei der Einnahme von Schweidnitz; das Regiment
in den Schlachten bei Breslau und Leuthen, hier ein Bataillon an der stand-
haften Vertheidigung des Windmühlenberges betheiligt4).
1758 ein Detachement in Schweidnitz (Capitulation) ; das Regiment bei
Hochkirch gefochten. Regiments-Commandant Oberst Joseph Graf F erraris
für Auszeichnung in dieser Schlacht mit dem MTO. decoriert, aus gleichem
Anlasse Hauptmann Graf Custine aussertourlich zum Major befördert.
1759 war das Regiment im Corps Beck eingetheilt, ohne in Action zu treten.
1760 ein Bataillon und die Grenadiere in den Kämpfen um Dresden sich
ausgezeichnet; Interims -Regiments -Commandant Oberstlieutenant Schor-
1 ein er mit dem MTO. decoriert. Das Regiment sodann in der Haupt-Armee,
bei Liegnitz nicht in das Feuer gekommen; bei Torgau abermals bei Deckung
des Rückzuges sich standhaft benommen (insbesondere eine Division unter
Hauptmann Logier). Die Grenadiere noch an einem Gefechte bei Giersdorf
theilgenommen.
p Unter dem Regiments- Inhaber, der hier den Heldentod fand.
2) Das Bataillon des Regiments bewies eine vorzügliche Haltung.
3) Die in älteren Werken enthaltene Angabe, dass dieses Bataillon 1757 an der
Schlacht bei Hastenbeek theilgenommen, ist unrichtig; das Bataillon erscheint 1759 auch
auf dem Kriegs-Schauplatze in Böhmen.
p Mit je einem Bataillon von Kr. 35, 11 und 27.
134 —
1761 im Corps Loudon, ein Bataillon unter Major Robert Graf Dom-
basle und die Grenadiere an der Erstürmung von Schweidnitz ehrenvollen
Antheil genommen1). Das 3. Bataillon in Glatz.
1762 das Regiment bei der Reichs-Armee in Sachsen, bei dem Angrifi
auf Dippoldiswalde nicht in das Feuer gekommen, Gefechte bei Teplitz und
Kradop, Kämpfe um Chemnitz.
1778/79 Regiment, sowie Grenadiere (Bataillon Schogre) bei der Haupt-
Armee in Böhmen, letztere bei der Unternehmung gegen Schlesisch-Xeustadt.
Carl Toscana. 1788 das Oberst-Bataillon an der Save, Erstürmung von
Sabac, zwei Divisionen an der Expedition gegen Lesnica theilgenommen. Das
3. Bataillon unter Oberstlieutenant Baron Foulion bei der Armee Coburg’s,
Gefechte bei Chotin, Adjud; endlich das Leib-Bataillon in Croatien. Erstür-
mung von Novi, Major Otto Gomez de Parientos den J ITO. erhalten.
Die Grenadiere (Bataillon Auersperg) vor Semlin.
1789 Leib- und Oberst-Bataillon bei dem croatischen Corps, Belagerung
von Berbir (ohne wesentliche Verluste), dann, sowie die Grenadiere, bei jener
von Belgrad; Hauptmann Lorenz für Auszeichnung hiebei aussertouriich
zum Major befördert, beide Stabs-Officiere, die Majore Graf Rolcourt und
Nugent, besonders belobt. Das 3. Bataillon bei Foksani und Martinestie mit
besonderer Auszeichnung gelochten.
1790 stand dieses Bataillon bei der Belagerung von Giurgewo.
Erzherzog Carl. 1792. Gegen Ende des Jahres rückte das Oberst-
Bataillon zur Armee an den Flieder-Rhein, kam
1793 in die Haupt-Armee, focht bei Neerwinden, Bierbeck (Löwen .
Famars und stand später vor Valenciennes, wo es sich mit dem nach-
gerückten Leib-Bataillon vereinigte; nach der Capitulation dieser Festung
wurde das Regiment bei den Belagerungen von le Quesnoy und Maubeuge
verwendet. Das 3. Bataillon, auf den Kriegs - Schauplatz am Ober-Rhein
gerückt, zeichnete sich unter seinem Commandanten. Oberstlieutenant
Christian Baron Latt'ermann, bei der Eroberung der "Weissenburger Linien
aus und nahm noch an der Belagerung von Fort Louis, den Gefechten bei
Wanzenau (Killstedt), Bettenhofen u. a, kleineren Affairen theil.
Die Grenadiere (Bataillon Saint- Julien) am Ober-Rhein. Gefecht bei
Retschweiler und am Geissberg.
Regiments-Inhaber Erzherzog Carl erhielt für den Sieg bei Aldenhoven
das Grosskreuz des MTO.
1791 das Regiment (1. und 2. Bataillon) an den Kämpfen vor Landrecies
(29. März bis 26. April), jenen bei Courtray-Ingehnunster, wo es sich besonders
tapfer benahm, dann bei Toru-coing (Menin) theilgenommen; sodann bei den
zum Ersatz von Ypern unternommenen Operationen, Gefechte bei Rousselaer
und Hooglede. Ein Bataillon Verthei digung von Gent: das Regiment endlich
noch an dem Gefechte an der Roer theilgenommen. Regiments-Commandant
Oberst Baron Foul Ion für wiederholte Auszeichnung aussertouriich zum
General-Major befördert.
Hauptmann Anton l’Aisne, welcher sich bei Gent besonders hervor-
gethan, erhielt nachträglich 1796 den MTO.
Das 3. Bataillon Gefecht bei Weingarten.
Die Grenadiere fochten bei Schifierstadt, Schwegenheim, dann Be-
lagerung der Rheinschanze vor Maunheim.
1795 das ganze Regiment am Rhein. Theile desselben an den Gefechten
bei Heidelberg, der Einnahme von Mannheim, dann den Gefechten an der
Pfrimm, bei Frankenthal, endlich dem Treffen bei Kaiserslautern, wo sich
vier Compagnien bei der Einnahme von Schopp ausgezeichnet, theilgenommen.
Die Grenadiere an der P trimm und bei Lambsheim gekämpft.
Der zweite Regiments-Inhaber FML. Baron Ständer bei der Er-
stürmung von Maynz das Commandeurkreuz des MTO. sich erworben.
i) Major Graf Dombasle, sowie ilie Hauptleute Nikolaus de Eibau d’Harsin und Carl
von Vogelsang waren um den Maria-Tlieresien-Orden eingekommen.
— 135 —
1796 war das Regiment bei der Ober- Rhein-Armee und kämpfte bei
Malsch, Cannstadt, Neresheim, dann im Corps Latour; ein Bataillon Schlacht
bei Biberach, das Regiment Schlachten bei Emmendingen und Schliengen, end-
lich bei der Belagerung von Kehl.
Die Grenadiere, auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gerückt, machten
•die Kämpfe bei Lonato-Castiglione mit. Das Bataillon, in welchem dieselben
standen, wurde in dem Treffen bei Bassano zersprengt und grösstentheils auf-
gerieben; die Reste desselben, sowie jene des Bataillons Gavasini, an dem
Gefechte bei Rivoli (November) theilgenommen.
1797 das Leib-Bataillon unter Major Pfanzelter bei der Erstürmung
•der Schwabenschanze vor Kehl sich ausgezeichnet, dann zwei Bataillone bei
Diersheim-Honau gefochten.
1799 auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland focht das Regiment
{drei Bataillonel bei Ostrach, mit Auszeichnung bei Stockach, dann in der
Schweiz bei Winterthur und Zürich, hat endlich im October sich bei der
Erstürmung der Neckar auer Schanzen vor Mannheim rühmlich hervorgethan x).
Die Grenadiere (Bataillon Teschner) bei Stockach mit Auszeichnung
gefochten, dann bei Neckarau.
Regiments- Commandant Oberst Beyer, Oberstlieutenant Pfanzelter, die
Majore Reusser und Baron Drechsel, welche sich bei Neckarau ausgezeichnet,
wurden aussertourlich befördert; letzterer, welcher sich schon 1796 als Grenadier-
Hauptmann bei Lonato sehr hervorgethan, wurde mit dem MTO. decoriert.
18C0 focht das Regiment bei Engen, Möskircb, Biberach, an der Iller;
später Schlacht bei Hohenlinden, beziehungsweise Gefecht bei Ampfing. Die
Grenadiere bei Engen, Möskircb, an der Iller, bei Hohenlinden \iel verloren,
Rann bei Salzburg sich vorzüglich gehalten.
1805 mit vier Feld- und dem Grenadier-Bataillon auf dem Kriegs-
schauplatz in Deutschland, ein Bataillon Gefecht bei Günzburg; in dem
Gefechte bei Ulm (Michaelsberg) Major Carl von Steyerer sich sehr aus-
gezeichnet. Das Regiment in Folge Capitulation von Ulm kriegsgefangen;
Oberlieutenant Friedrich Freiherr von Mylius mit einem Ergänzungs-
Transporte an der Vertheidigung von Scharnitz rühmlichen Antheil ge-
nommen. Die beiden Genannten erhielten nachträglich (1S06— 1808) den MTO.
1809 auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland (5. Corps) eingetlieilt,
focht das Regiment bei Hausen und Regensburg. In der Schlacht bei Aspern
zeichnete es sich unter seinem Commandanten, Oberst Fölseis, am zweiten
Schlachttage durch Erstürmung und mehrstündige glänzende Vertheidigung
von Esslingen aus; später Schlacht bei Wagram und Gefecht bei Wisternitz.
Oberst Fölseis den MTO. erhalten. Die Grenadiere (Bataillon Bissingen) in
Bayern nicht in das Feuer gekommen, bei Aspern, Wagram und Znaym gekämpft.
1S13 in der Haupt- Armee eingetheilt (1. und 2. Bataillon), kam das Regi-
ment bei Dresden nicht in das Feuer; später Erstürmung von Penig, wo sich
das 2. Bataillon, insbesondere die Hauptleute Huber und Horn auszeichneten,
dann Gefecht bei Liebertwolkwitz, Schlacht bei Leipzig (Kämpfe um den
Kolmberg), endlich Belagerung von Dresden.
Das 3. und Landwehr-Bataillon in Itahen, Gefecht bei Boara; die
Grenadiere (Bataillon de Best) in der Donau-Armee mit Auszeichnung bei
Hanau gefochten.
Die Hauptleute Huber und Horn wurden beide mit dem MTO. decoriert.
1811 das Regiment (1. und 2. Feld- und 1. Landwehr-Bataillon) auf den
Kriegs-Schauplatz nach Italien gerückt, sich unter seinem Commandanten
Obersten Rudolph Graf Salis in der Schlacht am Mincio ausgezeichnet (Ver-
theidigung von Monzambano) ; das 1. Landwehr-Bataillon, Oberstlieutenant
‘Thomas Graf Plunquet, bei Parma, Reggio, Fiorenzuola und Piacenza eben-
falls wiederholt belobt.
') In der Relation des Erzherzog Carl mit den Regimentern Nr. 2 und 4, dann
dem 7. G-renz-Regiment besonders belobt.
— 136 —
Die Grenadiere gleichfalls die Schlacht am Mincio mitgemacht.
1815 focht das .Regiment mit Auszeichnung bei Tolentino und kam
dann nach Süd- Frankreich. .
Die Grenadiere in Frankreich, ohne Gefecht.
18-18 standen das 1. und 2. Feld-Bataillon im Reserve-Corps Xugent:
Gefechte an der Piave (eine Division bei Pieve di Cadore), bei Treviso, Vicenza,
dann bei der Haupt-Armee, ohne in eine grössere Action zu kommen; schliess-
lich gegen die Freischaren Garibaldi’s verwendet.
Das 3. Bataillon bei der Einnahme von Wien.
Die Grenadiere (Bataillon Schwärzt, dann Martini) Einnahme von Wien.
1819 das 1. und 2. Bataillon Schlacht bei Hovara, dann Expedition in
die Romagna, Gefecht bei Bologna, Einnahme von Ancona, schliesslich vor
Venedig. Das 3. Bataillon im Corps Jellacic, in den Gefechten bei Szolnok
und Csibakhäza sich ausgezeichnet; dann die Einnahme von Raab, die
Schlachten bei Acs und Komom, sowie die Vorrückung bis Arad mitgemacht.
Das Landwehr-Bataillon vor Komom (ohne Gefecht).
Die Grenadiere Treffen bei Katy, Kämpfe an der Waag, bei Raab.
Vorrückung an die Tlieiss.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten:
ERO. 3. Regiments -Commandant Oberst Graf Thun - Hohenstein.
Hauptmann Ulysses von Albertini; die Oberlieutenants Christian Beecken.
Alfred Graf Sermage und Unterlieutenant Anton Riegl.
21/ VK. Regiments-Commandant Oberst Graf Thun1); Oberstlieutenant
Hannibal Freiherr von Puchner; die Hauptleute Alb ertini, Johann Wies er
und Johann Stäger von Waldburg (mittlerwede Major bei Xr. 16 : die
Oberlieutenants Wilhelm Mainone von Mainsberg, Christian Beecken.
die Unterlieutenants Carl Fritz und Carl Ollert.
GGVK. Regiments-Caplan Johann Klenz.
1853. MVR. Oberlieutenant Carl Pohanka von Kulmsieg anlässlich
des Aufstandes in Mailand.
1859 in Italien, ein Bataillon Gefecht an der Sesia, das Regiment bei
Montebello mit Auszeichnung gefochten; dann Schlacht bei Solferino, wo sich
das Grenadier-Bataillon bei Erstürmung von Madonna della scoperta hervor-
gethan; das 4. Bataillon war gegen die Freischaren Garibaldrs verwendet.
Decoriert wurden mit:
LO. Regiments-Commandant Oberst Freiherr von Puchner, Oberst-
lieutenant Albertini.
ER. 3. Oberstlieutenant Eduard Spilberger von Spilwall, Major
Franz Graf Schaffgotsche, Hauptmann Carl Daschmayer. Oberlieutenant
Orestes Bisclioff, Unterlieutenant Adalbert Graf Komorowski.
MVR. die Majore Rudolph Holzinger und Franz Pichler Edler von
De eben; die Hauptleute Friedrich Hacke. Eduard von \ igny. Friedrich von
Amberg, Franz Haigl, Carl Krickl, Franz Massiczek. Anton Fuchs,
Johann Honner, Andreas Büchl, Johann Navratil. Mathias Kollibas: nie
Oberlieutenants Rudolph Freiherr Gail von Gallenstein. Orestes Bischofr.
Matthias Krizek, Julius Gylek; Unterlieutenant Franz Polak, dann dem
gefallenen Hauptmann Carl Baron Breidback nachträglich zuerkannt.
GVR.m.d.Rr. Regiments-Arzt Dr. Joseph Tessely von Marsheil.
1866 im 10. Corps (Gablenz) der Nord-Armee eingetheilt, focht das
Regiment bei Trautenau, Neu-Rognitz und Königgrätz mit Auszeichnung, aber
bedeutenden Verlusten.
Das 4. Bataillon stand im Görzischen.
Decoriert wurden mit:
ERO.3. dem vor dem Feinde gefallenen Regiments -Commandanten
Oberst Pehm nachträglich zuerkannt.
') Nachträglich als General-Major.
137
MVK. Oberstlieutenant Friedrich Bernhardt, Hauptmann Emil von
Czedik, Oberlieutenant Eugen Petzoldt, Unterlieutenant Joseph Bitter von
Eric h.
1881/82 in das Occupations-Gebiet verlegt, nahmen Abtheilungen des
Regiments an den Streifungen und Gefechten bei Glavaticevo (26., 27. Januar,
dann 22. Februar) u. a. kleineren Actionen tlieil.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Hauptmann Robert Rohr er.
MVK. Oberlieutenant Franz Fritsch.
Tapferkeits-Medaillen :
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
II. Cl
1789—1790
1793—1801
7
22
1848 \
1S49 j
2
11
31
1805
—
—
1859
3
24
48
1809
3
4
1866
1
5
29
1813—1815
—
—
1882
—
1
7
Adjustierung.
1726 weisser Rock, blaue Aermel- Aufschläge, weisse Knöpfe;
1738 weisser Rock, rothe Aufschläge;
1757 weisser Rock, rothe Aufschläge, Camisole und Unterfutter;
1767 weisser Rock, himmelblaue (savierblaue) Egalisierung1), weisse
Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, himmelblaue Egalisierung, weisse Knöpfe.
*) Dem Regimente war durch das Los die dunkelbraune Farbe zugefallen, über
Wunsch des Regiments-Inhabers wurde jedoch der Tausch mit Neipperg .(Nr. 7), welches
himmelblau erhalten hatte, bewilligt.
4.
Niederösterreichisches Infanterie-Regiment.
(1807) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Wien.
(1696) Hoch- und Deutschmeister1).
(Das Begiment führt seit der Errichtung unverändert diesen Namen.
Inhaber.
(1891) Eugen, Erzherzog, FML.
(Zufolge Allerhöchster Genehmigung [Normal- Verordnungsblatt Nr. 14 ex 1868] darf das
Begiment, statt der weissen Leibfahne, die gelbe Fahne des 3. Bataillons zur Erinnerung
an ruhmreiche Thaten. welche sich an dieselbe knüpfen, mit der Eintheilung beim
2. Bataillon führen.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1696 zu Folge Capitu-
lation vom 15. März 1695 2) durch den Churfürsten Johann "Wilhelm von der
Pfalz, für seinen Bruder, den mit Patent vom 21. Januar 1696 zum Obrist-
Inhaber bestellten „Teutschmeister” Herzog Franz Ludwig von Bayern. Pfalz-
grafen zu Neuburg. im Reiche aufgestellt, mit 3. Juni zu Donauwörth in
kaiserliche Ptiiclit genommen; vier Compagnien des Regiments Thüngen
(Nr. 20) bildeten den Stamm dieses für den Dienst auf dem Kriegs-Schauplatze
in Ungarn bestimmten Regiments, der Rest (acht Compagnien) wurde theils
aus älterer churpfälzischer Mannschaft, theils durch Neu-Werbung aufgebracht.
1703 wurden sechs Compagnien zur Errichtung des Regiments Yirmond
(Nr. 16) abgegeben3), dagegen als Ersatz ebensoviel in Schlesien geworbene
Compagnien (hievon einige durch Obristlieutenant "Wobeser) eingetheilt.
1725 erhielt das Regiment drei Compagnien von dem aufgelösten
Regimente Bonneval.
1731 bei Auflösung der Anctions-Compagnien wurde Mannschaft von den
Regimentern Wilczek (Nr. 11), Fürstenhusch (Nr. 35) und Harrach (Nr. 47 )
anher eingetheilt.
]) Bis 1814 wirde wohl in den Acten das Begiment kurzweg nur .Deutschmeister"
genannt. (Militär-Schematismus u. A.) (Bereits im Jahre 1605 war im Hoch- und Deutseli-
meisterthume unter Erzherzog Maximilian III. durch den Obristlieutenant Geiszfeld ein
Begiment zu Fuss .aufgestellt worden, welches nach dem F.eldzuge wieder aufgelöst wurde,
jedoch nicht den Namen Deutschmeister führte. Ebenso wurde das 1681 durch den da-
maligen Hoch- und Deutschmeister Pfalzgrafen zu Neuburg aufgestellte jetzige Infanterie-
Begiment Nr. 20 im allgemeinen nicht als ..Deutschmeister” benannt..
*) Im Sinne der Capitulation vom Jahre 1695 hätte dieses Begiment nur anf die
Dauer des Krieges in kaiserlichen Dienst treten, die acht Compagnien aber nach Beendigung
desselben wieder rückgestellt werden sollen, auch war in derselben die Frage des Namens
noch offen gelassen. Da sich die Completierung des Begiments ulie vier Compagnien
Thüngen waren schon im Vorhinein nach Ungarn gesendet worden, verzögerte, übergab
der Churfürst einstweilen das Begiment Sachsen-Meiningen in kaiserlichen Dienst, welches
auch nach Ungarn abrüclcte.
3) Anfänglich wurden acht Compagnien abgegeben, jedoch noch Ende 1703 zwei
Compagnien wieder rückübersetzt.
— 139 —
1747/48 je eine Compagnie von clen aufgelösten Regimentern Klieul,
Traun und O’Gilvy incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 4, seit 1814 die Benennung
„Hoch- und Deutschmeister”.
1860 wurden zwei Bataillone an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-
Regiment Nr. 72 abgegeben, dagegen ein Bataillon Hessen Nr. 14 anher ein-
getheilt.
1883 ein Bataillon zur Errichtung des Infanterie-Regiments Nr. 84.
Ergänzung. Dieses im Reiche aufgestellte Regiment ergänzte sich auch
in den späteren Zeiten seines Bestandes vielfach aus demselben, insbesondere
auch aus dem Gebiete des Deutschen Ordens; im Uebrigen, wie die anderen
kaiserlichen Regimenter aus den Erblanden. Bei Regelung der Reichs -Werbung
1766 erhielt dasselbe einen Werbe-Rayon im niederrheinisch-westpliälischen
Kreise und ausserdem einen zweiten solchen im Gebiete der Besitzungen des
Deutschen Ordens (bis 1807).
1771 (1781) wurde dem Regimente der ständige Werb-Bezirk in Nieder-
Oesterreich, Viertel Unter dem Wiener-Wald, Stabs-Station Wien zugewiesen
(zeitweilig auch Wr. -Neustadt) ; 1775—1807 hatte es einen Aushilfs-Bezirk
in Galizien (Zolkiewer Kreis). Von 1807 an wurde dem Regimente auch
das Gebiet der Reichs-Haupt- und Residenz-Stadt zur Ergänzung zugewiesen1)
und ist seither Wien Haupt-Werb-(Ergänzungs-)Bezirks -Station des Regiments 2).
Von 1857—1860 hatte das Regiment auch einen Aushilfs-Bezirk in
Ungarn zu Pressburg, mit einem selbstständigen Ergänzungs-Aushilfs-Bezirks-
Revisoriat daselbst.
Seit 1882 bildet das Gebiet der Residenz-Stadt Wien mit den angrenzenden
Bezirken am linken Donau-Ufer den Rayon des Regiments.
Grenadier-Division. Von 1769 bis 1775 stand die Division des Regi-
ments mit jener von Nr. 3 und 14, von 1775—1784 mit jener von Nr. 3 und
27, dann 1784 — 1798 mit jener von Nr. 3 und 46 im ersten niederösterrei-
chischen Bataillon. In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die Divisionen von
Nr. 4, 16 und 23, in jenem 1809 die Division des Regiments mit jener von
Nr. 49 und 63 ein Bataillon. Von 1810—1818 stand selbe mit jener von
Nr. 3 und 63, endlich 1818 — 1852 mit der von Nr. 3 und 8 in einem Bataillon
vereint.
Friedens-Garnisonen. 1699 Hermannstadt, 1711 Huszt, 1714 Aachen,
1715 Luxemburg, 1716 Brüssel, dann Roermonde, 1718 Brüssel, 1719 Gent,
Meclieln, 1720 Brüssel, 1721 Gent, 1722 Brüssel, 1725 Mons, 1728 Brüssel,
1730 Antwerpen, 1731 Schweidnitz, 1733 Pilsen (Lager), 1736 Pavia, 1749
Marburg, dann Klagenfurt, 1752 Jung-Bunzlau, 1754 Ofen, 1763 Mons, 1771
Ungarisch-Brod, 1775 Bruck a. d. Leitha, 1779 Wien, 1785 Brüssel, 1786 Wien,
1791 Wien, 1798 Wien, 1801 Wien, 1805 Wien, 1808 Wiener-Neustadt, 1809
Wien, 1815 Mailand, 1816 St. Pölten, 1820 Bergamo, 1821 Nocera, 1822 Neapel,
1825 Capua, 1827 Casalmaggiore, 1829 Klagenfurt, 1830 Enns (St. Pölten),
dann Linz, 1831 Klagenfurt, dann Görz, später Udine, 1832 Bassano, 1830
Verona, Bassano, 1834 Verona, Mailand, 1836 Kaiser-Ebersdorf, dann Linz,
1839 Kaiser-Ebersdorf, 1840 Wien, 1846 Tarnow, 1847 Lemberg, 1849/50 Raab,
J) Nach den ursprünglichen Verfügungen hätte das Regiment 1807 mit der Ergänzung
ganz an Galizien überwiesen werden sollen. Ueber Vorstellung des Inhabers, dass das
Regiment als ein deutsches aufgestellt und jeder deutsche Ordens-Unterthan angewiesen
sei. nur bei diesem Regimente Dienste 'zu nehmen, welche Bestimmung durch die Um-
wandlung desselben in ein galizisches illusorisch würde, — wurde dieser Befehl rückgängig
gemacht und statt desselben, das Regiment Würzburg Nr. 23 (1809 aufgelöst), welches sich
ebenfalls bisher aus Nieder-Oesterreich ergänzt hatte, nach Galizien überwiesen. Da auch
gleichzeitig das Infanterie-Regiment vacat Nr. 24 galizisch wurde, übernahm Deutschmeister
von letzterem Regimente die Reichs-Hauptstadt. (K. A., H. K. R. Reg. 1807. O. 12, 158/2.) Von
1817 an erhielt das Regiment statt einiger Theile des Viertels Unter dem Wiener-Wald,
solche von Unter dem Manhartsberge.
2) Von 1869 — 1882 garnisonierte das Reserve-Commando nicht, in Wien, sondern in
Korneubnrg. woselbst sich schon von 1852 an das Depot und die Rechnungskanzlei, von
1856 letztere allein befand. Von 1857 — 1868 befand sich auch das Ergänzungs - Bezirks-
Commando des Regiments in Korneuburg und in Wien nur eine Expositur desselben mit
dem Ergänzungs-Bezirks-Officier.
— 140 —
Neutra, Kasch.au, 1851 Ivomorn. Raab, dann Pressburg, 1853 Komorn, 1854
Wien, dann Klausenburg, später in Galizien, 1855 Pest, 1858 Debreczin. 1859
Pressburg, 1862 Alt- Arad, 1863 Pest, 1866 Völkermarkt, dann Ragusa, 1369 Graz.
1871 Tulln, 1879 Cattaro, 1881 Innsbruck, 1882 Wien, 1893 Iglau, 1898 Wien.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Wien activiert. wo es bis
zur Auflösung, 18o2, unverändert ver
Regiments
1696 Franz Ludwig, Pfalzgraf bei Ehein.
Herzog von Neuburg, Obrist.
1732 Clemens August, Churfürst von
Cöln, Obrist.
1761 Carl Alexander, Herzog zu Loth-
ringen und Bar, FM.
1780 Maximilian, Erzherzog, seit 1784
Cliurfürst von Cöln2).
Zweiter
■Inhaber1).
1801 Carl, Erzherzog, FM.
1804 Anton Victor, Erzherzog, FZM.
1835 Maximilian Joseph d'Este, Erz-
herzog, FZM.3).
1863 Wilhelm, Erzherzog. FML. —
FZM.4).
1894 Eugen, Erzherzog, GM. — FML.5,)
Inhaber.
Von 1780 — 1790 Schröder, Wilhelm Freiherr von. FML.
Regiments-Conmiandanten.
1696 Virmond, Daxnian Hugo Graf,
Obristlieutenant — Obrist.
1704 Wachtendonk, Bertram Anton
Freiherr von, Obrist.
1708 Dalberg, Casimir Freiherr von,
Obrist.
1717 O'Nelly, Johann Graf, Obrist.
1731 Globitz, Franz Freiherr von,
Obrist.
1735 Mac-Donell, Alexander, Obrist-
lieutenant ad interim.
1736 Heydorff, Joseph Freiherr von,
Obrist.
1739 Colloredo - Waldsee, Anton
Graf, Obrist.
1743 L estwitz, Wilhelm Freiherr von,
Obristlieutenant-Obrist.
1750 Colloredo, Carl Graf. Obrist.
1753 Lestwitz, Carl Ludwig Freiherr
von, Obrist.
1758 Mohr von Wald, Carl, Obrist.
1757 Callenberg, Franz Graf, Übrist.
1760 Meichsner zu Adelshofen.
Johann Christoph Freiherr von,
Oberst.
1772 Grafforst, Ludwig von. Oberst.
1779 Lilien, Friedlich Freiherr von.
Oberst.
1788 Rosenberg, Wilhelm Freiherr
von, Oberst.
1792 Kerpen, Wilhelm Freiherr von,
Oberst.
1791 Brandis, Ignaz Graf, Oberst.
1797 Brixen, Carl von, Oberst.
1800 Kirchner. Friedrich, Oberst.
1802 Faber, Philipp von. Oberst.
1805 Engelhardt, Franz Freiherr
von, Oberst.
1809 Klopstein. Joseph von. Oberst.
1813 Erdmann. Stephan Freiherr von.
Oberst.
1824 Voith von Sterpetz. Ferdinand
Freiherr von, Oberst.
1827 Woher, Johann Freiherr von.
Oberst.
1832 Fels, Ludwig Freiherr von. Oberst-
lieutenant.
1834 Schwarzenberg, Carl Fürst.
Oberst.
1840 Hab er m ahn. Heinrich Edler von.
Oberst.
1848 Bubna von Wahrlich. Franz.
Oberst.
1849 Kellner von Köllenstein. Carl
Freiherr von, Oberstlieutenant.
1849 Fürst, Albert. Oberstlieutenant-
Oberst.
1854 Laaba von Rosenfeld, Anton.
Oberst.
1854 Wächter von Wachenhain.
Carl, Oberst.
1859 Plochl. Johann, Oberst.
1862 Kolbenschlag von Reinhart-
stein, Joseph Ritter von. Oberst.
1864 Töply von Hohen vest, Johann,
Oberst.
:) Stets der jeweilige Hoch- und Deutschmeister.
2) Von 1761—1780 Inhaber des heutigen Dragoner-Regiments Xr. S.
3) War von 1855 an auch Inhaber eines Artillerie-Regiments. _
4) War bereits Inhaber des Infanterie-Regiments Xr. 12, sowie eines Artillerie-
Regiments.
5) Ist auch Inhaber des Infanterie-Regiments Xr. 41.
— 141
1866 Peinlich, Wilhelm von, Oberst.
1866 Töply von Hohenvest, Johann,
Oberst1).
1868 Bolzano Edler von Kronstadt,
Carl, Oberst.
1871 Bandian. Ludwig, Oberst.
1875 Borosini von Hohenstern,
Gustav, Oberst.
1879 Prevot, Carl, Oberst.
1881 Möraus, Carl, Oberst.
1884 Dorner, Raimund, Oberst.
1889 G- u g g enbe r g. J oseph Ritter von,
Oberst.
1891 Werner, Johann, Oberst.
1896 Hausner. Liborius, Oberst.
Reserre-Commandanten.
1869 Albertini, Ulysses von, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1873 Borosini von Hohenstern,
Gustav, Oberstlieutenant — Oberst.
1875 T r i ul zi Anton, Oberstlieutenant—
Oberst.
1878 Mör aus, Anton Edler von, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1882 Faby, Joseph Edler von. Oberst.
Yor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1734. Obristwachtmeister Freiherr von Spies in der Schlacht bei
Guastalla y.
1748. Obristwachtmeister Louis Baron Doxat de I_ja Motte in der
Schlacht bei Camposanto j.
1757. Regiments-Commandant Obrist Carl Mohr von Wald an den in
der Schlacht bei Kolin erhaltenen Wunden am folgenden Tage gestorben.
1758. Major Friedrich Baron Haack bei Breslau schwer verwundet
(Januar 1758 gestorben).
1760. Oberstlieutenant Franz Freiherr von Neuhaus in der Schlacht
bei Landshut j.
1809. Regiments-Commandant Oberst Baron Engelhardt an den im
Treffen bei Ebelsberg (3. Mai) erhaltenen Wunden am 8. Mai gestorben.
1809. Major Vincenz Ostoich in dem Treffen bei Landshut j.
1866. Oberstlieutenant Anton Carmagnola und Major Gustav Frei-
herr von Schweickhardt, beide an den bei Wysokow (27. Juni) erhaltenen
schweren Verwundungen, am 11., beziehungsweise 28. Juli gestorben.
Feldzüge.
Deutschmeister. 1696. Sofort nach Completierung auf den Kriegs-
schauplatz in Ungarn abgerückt, kamen zvrei Bataillone nach Siebenbürgen
(Stab- und Leib-Bataillon Ofen).
1697 das Leib-Bataillon in der Schlacht bei Zenta mit Auszeichnung ge-
lochten, Obristlieutenant Graf Yirmond ein kaiserliches Anerkennungs-
schreiben erhalten.
1698 bei der Haupt-Armee ohne Gefecht.
Von 1703 an nahm das Regiment meist abtheilungsweise an den
Kämpfen gegen die Malcontenten in Ungarn theil und zwar:
1704 ein Bataillon im Gefechte bei Smolenice, Obristlieutenant Baron
Wachtendonk für Auszeichnung in demselben zum Obrist befördert.
1705 das Regiment in der Schlacht bei Sibö,
1706 in Siebenbürgen, dann Belagerung von Kaschau,
1707 in West-Ungarn.
1708 war das Regiment in der Schlacht bei Trentsckin, dann bei der
Belagerung von Neutra, endlich bei der Blockade von Neuhäusel.
1709 eine in den Winter-Quartieren bei AVol (Valla) überfallene Com-
pagnie sich gegen mehrfache Uebermacht standhaft gehalten;
0 Commanclierte im Feldzüge eine Brigade, übernahm nach Schluss desselben das
Regiments-Cominando erneuert.
— 142 —
1710 neun Compagnien bei der Belagerung von Neuhäusel;
1711 ohne Gefecht.
1712 auf den Kriegs-Schauplatz nach den Niederlanden versetzt, kam
das Leib-Bataillon zu der Belagerung von le Quesnov. das Obrist-Bataillon
zu jener von Landrecies, beide in dem Treffen bei Denain, wo selbe grosse
Verluste erlitten.
1713 kam das Regiment an den Rhein, jedoch zu keiner Action.
1733 aus dem Pilsner Lager an den Ober-Rhein gerückt, kam das Regiment
1734 nach Italien; hier fochten die Grenadiere bei Colorno, das Regiment bei
Parma (Grenadiere sich ausgezeichnet); ein Detachement gerieth durch den
Fall von Guastalla in Kriegsgefangenschaft. Das Regiment bei Quistcllo
(S. Benedetto) an der Gefangennahme zweier französischer Brigaden theil-
genommen, bei Guastalla mit grossen Verlusten gelochten; endlich ein Bataillon
in einem Gefechte bei Revere.
1735 am Po, dann in Tyrol, ohne Gefecht.
1742 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien verwendet, war das Regi-
ment bei der Einnahme von Modena.
1743 focht es mit Bravour in der Schlacht bei Camposanto, machte
1744 den Zug nach Neapel mit; ein Bataillon und eine Grenadier-Com-
pagnie an dem Ueberfalle auf Velletri th eil genommen.
1745 in Ober-Italien, ohne Gefecht.
1746 ein Bataillon bei der Einnahme von Acqui. Das Regiment erlitt, in
Codogno überfallen, grosse Verluste, schlug sich aber nach Pizzighettone
durch1) und focht später mit Auszeichnung bei Rottofreno.
1747 war das Regiment in dem Gefechte bei Borgo di Fornari Genua .
sowie bei den späteren Kämpfen vor Genua betheiligt (Rivarolo).
1748 Gefecht bei Campofreddo.
1756 zur operierenden Armee gezogen (zwei Bataillone und zwei
Grenadier- Compagnien), kam das Regiment nicht in das Feuer;
1757 focht es mit Auszeichnung in der Schlacht bei Kolin; dem Obrist-
waclitmeister Grafen Soro. welcher sich besonders hervorgethan, wurde mit
Capitel-Beschluss vom 4. December 175S der MTO. nachträglich zuerkannt.
Die Grenadiere bei der Einnahme von Gabel, ein Detachement sich in dem
Gefechte bei Wittgendorf ausgezeichnet.
Bei Görlitz nicht in das Feuer gekommen, ein Detachement nahm an der
Erstürmung von Schweidnitz theil und focht das Regiment bei Breslau undLeuthen.
1758 ein Detachement (c. 200 M.) in Folge Capitulation von Schweidnitz
kriegsgefangen, die Grenadiere Gefecht bei Krönau; das Regiment, in der
Haupt-Armee, bei Hochkirch nicht im Feuer gewesen, dann Belagerung von
Neisse.
1759 in Schlesien, ohne Gefecht.
1760 im Corps Loudon zwei Bataillone unter den Obristwachtmeistern
Ma3rer und Grafforst in der Schlacht bei Landshut den Kirchberg, ohne
einen Schuss zu thun, erstürmt: dann Schlacht bei Liegnitz.
1761 in Schlesien, ohne an einer Action theilzmrehmen.
1762 bei Reichenau und Friedland brav gefochten. dann beiPeilau: ein
Detachement unter Major Baron Hautzenberg die glänzende Vertheidigung
von Schweidnitz mitgemacht.
1778 bei der Armee in Böhmen.
1779 vier Compagnien bei Vertheidigung der Position bei Zuckmantel : bei
der Erstürmung von Habelschwerdt zeichnete sich Oberlieutenant Keller
(Adjutant beim FML. Terzy) so aus, dass er zum Hauptmann im General-
Quartiermeister-Stabe befördert wurde ; ein Bataillon und die Grenadiere
(Bataillon Schogre) bei dem misslungenen Angriffe auf Schlesisch-Neustadt.
J) Das andere Regiment der daselbst überfallenen Brigade Gross (Regiment Sprecher!
wurde gefangen.
- 143 -
1788. Mit allen Abtheilungen auf den Kriegs-Schauplatz in Ungarn gerückt,
standen das Leib - Bataillon und die Grenadiere ( Bataillon Auersperg) vor
Sabac, später vor Belgrad ; das Oberst-Bataillon in dem Gefechte bei Dreznik,
dem Sturm auf und Gefechten bei Dubica.
1789 das Regiment (zwei Bataillone) bei der Einnahme von Berbir, dann
sowie die Grenadiere bei der Belagerung von Belgrad ; ein Bataillon später
bei der Expedition gegen Lesnica, das 3. Bataillon in den Schanzen bei
Priboj.
1790 das Regiment zum Observations-Corps nach Mähren gerückt, das
3. Bataillon bei dem Corps in Croatien verblieben, die Belagerung von Cetin
mitgemacht.
1793 das Leib-Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatz in den Niederlanden,
bei Aldenhoven nicht in das Feuer gekommen, dann zur Cernierung vou Mau-
beuge ; ferner Treffen bei Famars, Belagerung von Valenciennes, wo das aus
deir Erblanden nachgerückte Oberst-Bataillon sich mit demselben vereinigte,
endlich jene von Maubeuge. Bei dem Angriffe der Franzosen auf Pont das
Regiment seine Posten standhaft verthei cligt.
Die Grenadiere (Bataillon St. Julien) am Ober-Rhein bei Retschweiler
und am Geissberge gefochten.
1794 focht das Regiment mit Auszeichnung bei Haspres. Major Beer
sich hervorgethan ; nach dem Siege bei Je Cäteau verbheb es in Landrecies
und gerieth in Folge Capitulation dieser Festung in Kriegsgefangenschaft.
Die Grenadiere bei Schifferstadt und Schwegenheim gefochten, dann in
der Rheinschanze bei Mannheim.
1795 die Grenadiere im -Treffen an der Pfrimm und Gefecht bei Lambsheim.
1796 das 3. Bataillon (Major Blavier) auf dem Kriegs -Schauplatze in
Italien bei Dego mit Auszeichnung gefochten, aber grosse Verluste erlitten;
der Rest des Bataillons, dem Regimente Nr. 16 zugetheilt, bei Lodi. Das
reorganisierte Regiment nach Tyrol gerückt, am Monte Baldo und in der Schlacht
bei Castiglione gekämpft, ferner bei Peschiera und Canale, wurde dann zur
Besetzung der Pässe bei Pontafel verwendet, nahm aber später an dem
dritten Entsatz-Versuche, Treffen bei Fontaniva (Bassano), Schlachten von
Caldiero und Arcole theil.
Die aus Deutschland ebenfalls nach Italien gerückten Grenadiere sich
bei Lonato (Gavardo) ausgezeichnet, bei Bassano versprengt.
1797 focht das Regiment mit drei Bataillonen1) in der Schlacht bei Rivoli,
wo insbesondere das 3. Bataillon (Colonne Ocskay) viel verlor; später als
Besatzung nach Gradisca verlegt, musste das Regiment an die Division
Serrurier sich ergeben.
1799. Ursprünglich nur die Grenadiere (Bataillon Hohenfeld) auf
dem Kriegs-Schauplatze in Italien, Gefecht bei S. Giuliano. Belagerung von
Alessandria; das später nachgerückte Regiment kam zuerst zur Belagerung
von Mantua, focht später bei Novi mit Auszeichnung, dann bei Savigliano
und Mondovi ; die Grenadiere noch ausser den obgenannten Affäiren bei
Genola.
1800 das Regiment an den Kämpfen in der Riviera, vom 6.— 16. April
(Monte Legino. Monte Fajale u. A.), ehrenvollen An theil genommen, kam dann
zu der Belagerung von Savona. wo es als Besatzung verblieb ; in der Schlacht
bei Pozzolo erlitt es grosse Verluste.
Die Grenadiere ebenfalls die Kämpfe an der Riviera (bei S. Giacomo),
dann jene am Var und die Schlacht von Mären go mitgemacht.
1805 im Corps Merveldt eingetheilt (vier Feld-, ein Grenadier-Bataillon),
erlitt das Regiment auf dem Rückzuge nach Mariazell, nachdem es in den Gefechten
bei Langau u. A. wiederholt Proben seiner Standhaftigkeit gegeben, einen
Verkäst von circa 900 Mann, grösstentheils gefangen ; das Grenadier-Bataillon
unter Major Graf Lazansky bei Allenz sich erneuert tapfer gehalten.
1) Das 3. war mittlerweile in Botzen reorganisiert worden und aucli der Best der
G-renadiere demselben zugetheilt (ein Theil sich nach Mantua geschlagen, dort capituliert).
144 —
Oberlieutenant .JohannBaron Montluisant, welcher durch seinentapferen
Widerstand mit einer Schaar Freiwilliger die Rettung der Geschütze und der
Klosterschätze von Mariazell ermöglichte, erhielt den 3ITO.
1809 stand das Regiment im 6. Corps (Hiller), focht bei Äbensberg
(Rottenburg) und Landshut mit sehr grossem Verluste, dann bei Neumarkt
und deckte bei Ebelsberg den Rückzug ; am 4. Mai verhinderte Interims-
Regiments-Commandant Oberstlieutenant von Klopstein mit dem schwachen,
kaum 300 Mann zählenden 3. Bataillon alle Versuche der Franzosen, die Enns
zu überschreiten und hielt eine ganze Armee-Division durch 44 Stunden auf.
Oberstlieutenant von Klopstein wurde mit dem 3ITO. decoriert.
Das Regiment besetzte später nach der Einnahme der Insel „schwarze
Lacke” bei Wien (durch das Regiment Nr. 49) diesen Ponct. wies mehrere
Angriffs-Versuche der Franzosen ab1) und focht endlich bei Wagram Mark-
graf eil -N e u s i e d el) mit Auszeichnung. Die Grenadiere Bataillon Scovaud den
Rückzug von Landshut mit Aufopferung gedeckt, bei Aspern 'Esslingen mit
Bravour gefochten2), dann Wagram und Znaym. Die in Wien stationierte
Reserve-Division in Folge der Capitulation (12. Mai) in Kriegsgefangenschaft
gerathen.
1813 anfänglich bei der Donau-Armee eingetheilt, erhielt das Regiment
(1., 2., 3. und 1. Landwehr-Bataillon) später die Bestimmung zur Armee in
Inner-Oesterreich (Italien) und zeichnete sich das 3. Bataillon unter Oberst-
lieutenant Kr ey seile in dem Gefechte bei S. Michele aus: das 2. Landwehr-
Bataillon stand bei der Blockade von Venedig. Die Grenadiere Bataillon
de Best) bei Hanau gefochten. dann
1814 auch nach Italien gerückt, wo sie, sowie das Regiment, mit Aus-
zeichnung an der Schlacht am Mincio theilnahmen ; Oberst Baron Rüchler.
Commandant des 1. Landwehr -Bataillons und Hauptmann Baron Mylius.
welcher den LO. erhielt, sich besonders hervorgethan ; ausser diesen noch
Regiments-Commandant Oberst Er dm ann und eine grosse Anzahl von Officieren
in der Relation lobend erwähnt. Das 2. Bataillon. Major Baron Woher, in
dem Gefechte bei Borghetto erneuert belobt.
1815 stand das Regiment anfangs als Besatzung in Mailand, machte
dann die Vorrückung über den Simplon nach Genf, sowie das Gefecht bei
Nantua mit, eine Division das Fort FEcluse eingenommen; das 1. Landwehr-
Bataillon Besatzung in Ancona, dann Feldzug gegen Murat : das 2. nicht in das
Feld gerückt. Regiments-Commandant Oberst Erdmann erhielt den EKO. 3.
Die Grenadiere bei der Haupt- Armee. Einzug in Paris, Lager vor Dijon.
1821 war das Regiment bei der Unterwerfung von Neapel, kam jedoch
nicht in das Gefecht.
1846 wurde dasselbe bei Unterdrückung der Unruhen in Galizien verwendet.
1848 stand das Regiment (1. und 2. Bataillon) in Lemberg und wirkte
bei Niederwerfung des Aufstandes (im November) mit und wurden die Bataillone
später einzeln an die ungarische Grenze vorgesendet; das 3. Feld-. 1. Landwehr-
Bataillon und die Grenadiere (Bataillon Scliwarzi standen während der
März-Tage in Wien verwendet, ersteres (vier Compagnien später nach Triest,
letzteres (das Landwehr-Bataillon) nach Italien (Verona verlegt.
Anlässlich des Aufstandes am 6. October in Wien betheiligte sich eine
Grenadier-Compagnie (Commandant Oberlieutenant Paar) im Vereine mit einer
Compagnie Erzherzog Ludwig Nr. 8 au der tapferen Vertheidigung des Zeug-
hauses, die zweite, auf der Wache im Kriegsgebäude, tliat leider ihre Schuldig-
keit nicht in dem gleichen Masse3). Später kämpfte das Grenadier-Bataillon
bei der Einnahme von Wien und machte dann die Vorrückung nach Ofen mit:
J) Stand dortselbst ancli während der Schlacht hei Aspern.
2) Der Commandant des Bataillons. Major Scovaud. von Baillet-Merlemont -Infanterie
Nr. 63 erhielt den MTO.
3) Der Commandant derselben. Hauptmann Brandmayer, suchte und fand auch
später den Tod beim Sturm auf die Stern-Barricade in der Wiener Leopoldstadt.
- 145 —
eine zurückgebliebene Division des 3. Bataillons beim Streif - Corps gegen
Oedenburg ; das 4. Bataillon endlich in der Colonne Götz im oberen Waag-
Tliale, wo Abtheilimgen desselben
1849 bei Varin fochten und an kleineren Affairen sich betheiligten, später
mit dem Regimente vereinigt. Von diesem hatte das erste Bataillon (Brigade
Barco) wiederholte Zusammenstösse mit den Ungarn, so bei Volovo, Novoszelica,
Toronnya u. A., beide Bataillone bei Munkacs gefochten. Im Sommer-Feldzuge
im 4. Corps (Brigade Benedek) eingetheilt, war das Regiment bei der Ein-
nahme von Raab, in beiden Schlachten von Komorn, wo es sich insbesondere
am 11. Juli die specielle Belobung erwarb ; endlich noch bei Szöreg und
Temesvär.
Die Grenadiere standen im April vor Komorn und gerieth die Division
des Regiments in dem Gefechte bei Acs, von den übrigen beiden abgeschnitten,
in Gefangenschaft ; statt derselben wurde die früher erwähnte Division des
3. Bataillons dem Grenadier-Bataillon zugetheilt und focht bei Schintau, Szered
und Zsigärd mit Auszeichnung, endlich bei Raab und Puszta-Herkäly. Das
später wieder vom Regiment abgetrennte 4. Bataillon vor Komorn verblieben,
Treffen bei Heteny.
Das 1. Landwehr-Bataillon in Italien bei Kovara gekämpft, dann Unter-
werfung der Romagna (Gefechte bei Bologna), Belagerung von Ancona, endlich
vor Venedig.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten :
LO. Regiments-Commandant Oberst Albert Fürst1) (auch MVK.).
ERO. 3. Major Johann Baron Rüstel; die Hauptleute Ludwig Baron
Vogelsang, Gustav Paar,- Ferdinand Fröhlich von Elmbach, Matthias
Pfannenholz und Oberlieutenant Friedrich Kühne.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Bubna von Warlich2) ; Oberst-
lieutenant Anton Meinong von Hands chuchsheim ; die Majore Carl Adels-
berger von Illigenthal3) und Edmund Rottee ; die Hauptleute Ludwig
Dagnen, Baron Vogelsang. Adolph Microys, Friedrich Lohr, Theodor Baron
Riesenfels, Edmund Wolf von Wolfenb erg, Gustav Paar, Friedrich Benda;
die Oberlieutenants Leopold Eckher, Matthäus Gänger, Joseph Basso; die
Unterlieutenants Ferdinand Hofmann und Martin Türk.
GVK. m. d. Kr. Regiments-Arzt Dr. Anton Unger.
1859 war das Regiment nach Italien gerückt, jedoch zur Bewachung
des Po bei Borgoforte postiert, daher nicht in das Feuer gekommen ; nur das
4. Bataillon stand in Süd-Tyrol und nahmen Abtheilungen desselben an den
Gefechten bei Bagolino und am Monte Suello theil.
1866 im 6. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Regiment bei
Wysokow (Nacüod) und Königgrätz; das 4. Bataillon versah den Dienst als
Stabs-Truppe.
Für ihre Leistungen in diesem Feldzuge wurden decoriert mit :
LO. GK. Regiments-Inhaber Se. kaiserliche Hoheit Erzherzog Wilhelm.
ERO. 2. Oberst Töply von Hohenvest (als Qua-Brigadier bei der
Süd-Armee).
MVK Major Franz Schwarz; die Hauptleute Eduard Meisl, Anton
von Cliitry, Carl Buchfelder, Johann Czermak ; Oberlieutenant Leo Grimm
und Unterlieutenant Carl Sturm.
GVK. Regiments- Caplan Johann Pospischill.
GVK. in. d. Kr. Regiments-Arzt Dr. Vincenz Blaschke.
1878 und 1881/82 keine Abtlieilimg des Regiments betheiligt.
MVK. erhielt 1878 Oberlieutenant Arthur Freiherr von Sommaruga
(dem Generalstab zugetheilt).
3) Für Auszeichnung in seinem früheren Regimente (Kinsky) in Italien.
2) 1818 hei Munkacs schwer verwundet, später zur Garde.
3) Ebenfalls als Hauptmann hei Nr. 18 in Italien erworben.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
10
146 -
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
n. ci.
1789/90
—
1
1848
—
3
4
1793— 1S01
1
6
1819
2
8
57
1805
—
—
1859
—
1
2
1809
1
3
1866
—
3
18
1813—1815
1
5
Adjustierung.
1726 weisser Hock, gelbe Aermel- Aufschläge ;
1738 weisser Bock, blaue Aermel-Aufscliläge. weisse Knöpfe ;
1757 weisser Bock, blaue Aufschläge, Camisole und Unterfutter :
1767 weisser Bock, himmelblaue (savierblaue) Egalisierung, gelbe Knöpfe
1868 dunkelblauer Waffenrock, himmelblaue Egalisierung, gelbe Knöpfe
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1S69) Ergänzungs - Bezirks - Commando: Szatmär - Nemeti.
(1889) Braumüller von Tamilbruck, Theodor, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1762 als siebenbürgisches
1. Szekler Greuz-Regimeut aufgestellt, 1761 reorganisiert; führte von 1769 bis
1798 die Benennung: siebenbürgisches 1. Szekler Grenz-Infanterie-Reginient
und die Nummer 73, von 1798 — 1851 jene als siebenbürgisches 1. Szekler
Militär-Grenz-Iufanterie-Regiment Nr. 11.
1819 wurde dasselbe in Folge der Ereignisse in Ungarn (Siebenbürgen)
reorganisiert.
1851 bei Auflassung des Militär - Grenz - Institutes in Siebenbürgen
wurde an Stelle dieses Regiments, mit theilweiser Benützung der Caclres des-
selben, das neue Linien-Infanterie-Regiinent Nr. 5 in der Formierungs-Station
Czernowitz aufgestellt-); als Stamm erhielt dasselbe zwei Compagnien von
Culoz Nr. 31 und drei Compagnien von Erzherzog Carl Ferdinand Nr. 51.
1860 das 3. und 4. Bataillon zu dem neu aufgestellten Linien-Infanterie-
Regimente Nr. 65 abgegeben, dagegen das 3. Bataillon Dom Miguel Nr. 39
anher transferiert.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 85
abgegeben.
Ergänzung. Das Gebiet des l.Szekler-Grenz-Regiments umfasste die Stühle
Csik, Gyergvö und Theile des Maroser und Aranyoser Stuhles. Das Linien-
Infanterie-Regiment Nr. 5 ergänzte sich bei der ersten Aufstellung aus dem
Gebiete des bisherigen 1. Szekler-Regiments, die Reserve-Division befand sich
in Maros-Yäsarhely; zur Completierung erhielt es 1852 über 2800 Recruten
aus den Werb-Bezirken der Infanterie-Regimenter Nr. 32 und 34.
1853 (1854) erhielt das Regiment seinen Werb-Bezirk in der Märmaros
und den zunächst gelegenen Comitaten mit der "Werb-Bezirks-Station Mimkäcs3),
!) Von 1769 — 1S07 rangierte das bestandene 1. Garnisons-Regiment unter dieser Nummer ;
nach Auflösung dieses Regiments blieb die Nummer bis 1851 offen.
-) Die cliesfällige Allerhöchste Resolution vom 22. Januar 1851 bestimmte u. A. hier-
über Folgendes: ..statt der bisherigen fünf siebenbiirgisehen Grenz-Regimenter ist eine
gleiche Anzahl Linien-Regimenter und zwar vier Infanterie-Regimenter und ein Husaren-
Regiment zu errichten.”
. .Die an Stelle der Szekler-Grenz-Regimenter tretenden 2 Linien-Infanterie-Regimenter
erhalten die Nummer 5 und 6, jene, welche aus den bisherigen Romanen-Regimentern ge-
bildet werden. die Nummern 46 und 50. Als Formierungs-Stationen für die neuen Regimenter
Nr. 5 und 6 werden Czernowitz. beziehungswTeise Stanislau bestimmt ; die Infanterie-Regimenter
Nr. 16 und 50 sind in den bisherigen Stabs-Stationen der Romanen-Regimenter zu formieren.
Der Bevölkerung der beiden Romanen-Beziike ist für ihre, sowohl als Grenz-Truppe im
Innern des Landes, als vor dem Feinde geleisteten treuen Dienste, die kaiserliche Zufrieden-
heit bekannt zu geben.” (Normal-Verordnungsblatt Nr. 31 ex 1851.)
3) Von 1857 — 1860 bestand ein Filial-Ergänzungs-Beziiks-Revisoriat zu Sziget.
10*
— 148 —
seit 1860 (Abgabe von zwei Bataillonen) ergänzte sicli das Regiment aus der
oberen Märmaros und dem Szatmärer Comitat, Ergänzungs -Bezirks -Station
Szatmar-Nemeti (1888 den Antheil in der Märmaros an das neuaufgestellte
Regiment Nr. 85 abgetreten).
Grenadier - Division. Dieses neu errichtete Regiment stellte die
Grenadier-Compagnien erst nach Auflösung der combinierten Bataillone im
Sinne des Statuts vom Jahre 1852 auf.
Friedens-Garnisonen. Als Grenz-Regiment hatte dasselbe seine perma-
nente Stabs-Station in Csik-Szereda. Als Linien -Rrfanterie-Regiment: 1851 Czer-
nowitz. dann Tarnöw, 1852 Lemberg, 1853 Przemysl, 1855Rzeszöw, 1858 4 Vien.
1859/60 Verona, 1860 Soave, 1861 Sommaeampagna, Verona, 1863 Mantua,
1864 Este, 1865 Treviso, 1866 Venedig, 1866 Iglau, 1867 Brünn, 1871 Kaiser-
Ebersdorf, 1872 Wien. 1878 Kaschau, seit 1881 Miskolcz.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. Für die Soldatenknaben der beiden
Szekler Infanterie-, sowie des Husaren-Regiments. best and ein Knaben-Erzieluuigs-
haus zu Kezdi-Väsärhely, welches 1852 aufgelöst wurde. Für das Linien-
Regiment wurde, da deren Auflösung schon beschlossen, keines mehr aufgestellt.
Regiments-Inhaber.
1762 — 1851 als siebenbürgisclies National-Grenz-Infanterie-Eegiment ohne Inhaber.
Linien-Infanterie-Regiment Nr. 5.
1851 Liechtenstein, Eduard Fürst, 1888 Ludwig, König von Portugal und
FML. Algarvien.
1864 Ludwig II., König von Bayern. 1889 Braumüller vonTannbruck,Theo-
1886 — 1888 unbesetzt. j dor, FML.— FZM.
Zweiter Inhaber.
Von 1864—1870 W etzlar von Piankenstern, Gustav Freiherr von, FML.
Reginients-Commandanten.
a) National-Grenz-Regiment.
1763 Caratto, Emanuel, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1779 Sztäray, Anton Graf, Oberst.
1779 Draskovich von Trakostyän,
Johann Graf, Oberst.
1783 Horväth-Petrichevich, Casi-
mir von, Oberst.
1789 Gr affen, Anton Freiherr, Oberst.
1796 Klein, Joseph, Oberst.
1800 Mosa de Säros-Berkes, Ladis-
laus, Oberst.
1802 Kengyel, Ignaz von, Oberst.
1804 Kaszimir, Autou von, Oberst.
1805 Knesevich, Georg Ritter von,
Oberst.
1806 Mar cantvonBlankenschwert,
Michael Freiherr von, Oberst.
1809 Roscher, Bouaveutura von.
Oberst.
1811 Betzmann, Johann Gottheb von,
Oberst.
1813 Novack, Joseph Freiherr von.
Oberst.
1827 Dragollovich Edler von Dra-
che nburg. Johann. Oberst.
1833 ErnstvonErnsthausen. Gregor
Freiherr von, Oberst.
1835 Luxetich von Lichtenfeld,
Rudolph, Oberst.
1S38 Gedeon, Joseph von. Oberst.
1843 Schirnding, Fe rdinaud F reihen-
von, Oberst.
1848 Dorsner von Dornimthal.
Franz, Oberst.
b) Linie n -Infanterie -Regiment.
1851 Meinong von Handschuchs-
heim, Anton, Oberst.
1859 Appiano, Car], Oberst.
1866 Dösa von Makfalva, Albert,
Oberst.
1866 Mederer von Mederer und
Wuthwher, Conrad, Oberst.
1870 Min gazzi di Modigliano,
Eduard, Oberst.
1S77 Bourcy, Franz de, Oberst.
— 149
1882 Woinovits, Elias, Oberst.
1886 Golclschmidt, Johann, Oberst.
1891 JRosenzweig von Drauwehr,
Ferdinand Freiherr von, Oberst.
1895 Traun, Jacob von, Oberst.
Reserve-Commantlanten.
1869 Fiedler, Friedrich Freiherr von,
Oberstlieutenant.
1871 Villecz, Friedrich von, Oberst-
lieutenant— 0 b erst.
1875 Bourcy, Franz de, Oberstlieu-
tenant— Oberst.
1877 Mestrovic von Arley, Peter,
Oberstlieutenant.
1878 Appel, Ferdinand Ritter von,
Oberstlieutenant — Oberst.
1881 Kraft, Franz, Oberstlieutenant.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1805 Regiments -Commandant Oberst Georg Ritter von Ivnesevich an
seiner beiAusterlitz erhaltenenschwerenYerwundung gestorben (10. Januar 1806).
1859 Oberstlieutenant Heinrich Hause hka in der Schlacht bei Magenta y.
Feldzüge.
d) Na tional- Grenz -Infanterie -Regiment.
1778 ein Bataillon unter dem Regiments-Commandanten Obersten Grafen
Sztäray bei der Haupt-Armee in Böhmen, in dem Gefecht bei Levin sich
ausgezeichnet, ebenso
1779 in dem Gefechte (Verth ei digung von) bei Pfaffenberg und Mössnik.
1788 ein Bataillon unter demRegiments-Commandanten Oberst Horvath1)
im Corps Coburg bei Foksani den Türken viele Verluste beigebracht. Major
Hegyessi den Gyimeser-Pass standhaft vertheidigt, ebenso Oberst Horvath
später den Ojtos-Pass, ein Bataillon in dem Gefechte bei Adjud.
1789 zwei Bataillone im Corps Coburg bei Foksani und Martinestie ge-
fochten.
1793 gab das Regiment seinen Antheil zu den combinierten Szekler-
Bataillonen, welche die Feldzüge gegen Frankreich bis 1796 in Deutschland
mitgemacht 2).
1799/1800 zwei Bataillone auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland,
ohne an einer grösseren Action theilzunehmen.'
1805 zwei Bataillone mit Auszeichnung bei Austerlitz gefochten (Er-
stürmung von Teilnitz und der dortigen Höhen).
1809 zwei Bataillone im 7. Corps (Erzherzog Ferdinand) in Polen, ohne
in eine Action zu kommen.
1813 zwei Bataillone im österreichisch-bayerischen Corps Wrede, bei
Hanau tapfer gefochten.
1814 dieselben in der Schlacht bei la Rothiere den Ort Chaumenil mit
dem Bajonnette erstürmt, mit Auszeichnung bei Troyes gefochten.
1815 ein Bataillon bei der Blockade von Hüningen.
1848/1849 den Befehlen des ungarischen Ministeriums gehorchend,
gegen die kaiserlichen Waffen gekämpft.
b) Linien-Infanterie-Regiment Nr. 5.
Liechtenstein. 1859 im 3. Corps eingetheilt, focht das Regiment (drei
Feld- und das Grenadier-Bataillon) bei Magenta und Solferino brav, aber mit
grossen Verlusten. Das 4. Bataillon stand in Istrien.
J) Erhielt nachträglich 1790 als GM. den 31T0 . ; ausser diesem noch 10 Officiere belobt.
2) Siehe V. Band, den Abschnitt: „Militär-Grenze.”
— 150 —
Decoriert wurden mit:
EKO. 1. Regiments-Inhaber FML. Fürst Eduard Liechtenstein.
LO. Regiments-Commandant Oberst Carl Appiano.
EKO. 3. Oberlieutenant Adolph Ollert, dann dem gebhebenen Oberst-
lieutenant Heinrich Hauschka nachträglich zuerkannt.
MVK. Major Constantin Freiherr von Fiedler; die Hauptleute Michael
Gäl, Edmund Ogrodovicz und Joseph Dreyer; die Oberheutenant.s Carl
Rande, Franz von Plönnies, Anton Pinter, Georg Reutter. Eduard
Baron Barco und Moriz Geiszier, Letzterer gefallen, nachträglich zuerkannt:
endlich Unterlieutenant Carl von Smetana.
Bayern. 1866 nahm das Regiment im Verbände des 5. Corps an der
Schlacht hei Custozza (Kämpfe um den Monte Croce) ehrenvollen Antheil. das
4. Bataillon Besatzung in Verona.
Decoriert wurden mit:
EKO. 2. der zweite Inhaber FML. Freiherr von Wetzlar.
EKO. 3. Regiments - Commandant Oberst Mederer, die Majore Carl
von Fabrizii und Basilius Sekulich; Hauptmann Joseph Draudt.
MVK. die Hauptleute Maximilian Gottl, Anton Sachse von Rothen-
berg, Johann Urs de Margina, Nurna von Torkos, Franz Wieser, Victor
Gavin - Niesiolowski de Niesolowice, Joseph Bittmann, Michael
Basch; die Unterlieutenants Eduard Reissig, Geza von Artner und Joseph
Smetana.
T ap f e rk e i t s - 31 e d a i 1 1 e n .
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
n. ci.
1789-1790
1
11
1848
—
—
—
1792—1801
—
1
1849
—
—
—
1805
—
—
1859
2
11
32
1809
1813—1815
—
7
1S66
1
21
49
Adj ustierung.
1762 national; schwarzer Rock, weisse Hosen1);
1767 weisser Rock, rosenrothe Egalisierung, Armlitzen, gelbe Knöpfe;
1798 dunkelbrauner Rock, rosenrothe Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe;
1851 weisser 'Waffenrock, rosenrothe Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, rosenrothe Egalisierung. Armlitzen, gelbe
Knöpfe.
i) Siebe im Uebrigen : ^Organisation und Adjustierung der Grenz -Tr Lippen im \ . Bande
dieses Werkes.
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1853) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Neusatz.
(1880) Carl I., König von Rumänien.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1762 als siebenbürgisches
2. Szekler Grenz-Infantene-Regiment aufgestellt, 1761 reorganisiert; von
1769—1798 führte das Regiment die Benennung: 2. Szekler Grenz-Infanterie-
Regiment und die Nummer 74, von 1798 — 1851 jene als siebenbürgisches 2. Szekler
MiSär -Grenz-Infanterie-Regiment Nr. 15.
1849 wurde das Regiment in Folge der Ereignisse in Ungarn (Sieben-
bürgen) reorganisiert.
1851 bei Auflassung des Militär -Grenz-Institutes in Siebenbürgen wurde
an Stelle dieses Regiments und mit tkeilweiser Benützung der Cadres des-
selben, das neue Linien-Infanterie-Regiment Nr. 6 in der Formierungs-Station
Stanislau aufgestellt* 2); als Stamm erhielt dasselbe zwei Compagnien von
Culoz Nr. 31 und drei Compagnien Erzherzog Carl Ferdinand Nr. 51.
1860 wurde das 3. Bataillon an das Linien-Infanterie-Regiment Ajroldi
Nr. 23, das 4. an Alemann Nr. 43 abgegeben3), dagegen das 2. Bataillon Erz-
herzog Albrecht Nr. 44 anher transferiert4).
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 86
abgegeben.
Ergänzung. Als National-Grenz-Regiment umfasste der Regiments-
Bezirk den Häromszeker und Udvarhelyer (Bardoczer) Stuhl.
Bei der Aufstellung als Linien-Infanterie-Regiment erhielt es seine erste
Ergänzung aus dem bisherigen Grenz-Bezirke ; Standort der Reserve-Division
Kezdi-Yasärhely.
1853 wurde demselben der Werb-Bezirk in der Bacska, "Werb -Bezirks-
Station Neusatz zugewiesen, welchen es seither beibehalten hat. (1883 ein
Theil des Ergänzungs-Bezirkes an den neuen Heeres-Ergänzvmgs-Bezirk Nr. 86
in Maria-Theresiopel abgegeben.)
Grenadier-Division. Dieses neu errichtete Regiment stellte die Grenadier-
Compagnien erst nach Auflösung der combinierten Grenadier-Bataillone im
Sinne des Statuts vom Jahre 1852 auf.
]) Von 1769 — 3807 rangierte das bestandene 2. Garnisons-Regiment unter dieser
Nummer; nach dessen Auflösung blieb dieselbe bis 1851 offen.
2) Siebe auch Anmerkung beim Infanterie-Regiment Nr. 5.
•’) Diese beiden bisher lombardischen Regimenter wurden nunmehr aus Ungarn er-
gänzt und dort reorganisiert.
4) Dieses Bataillon bestand, da das Regiment Nr. 44 ebenfalls seine lombardische
Mannschaft entlassen hatte, nur ans Officieren und einigen Chargen und wurde aus dem
Urlauber-Stande vou Nr. 6 completiert.
- 152 —
Friedens-Garnisonen. Als National-Grenz-Regiment war Kezdi-Yäsar-
liely ständige Stabs-Station. Als Linien-Infanterie-Regiment: 1851 Stanislau,
dann Krakau, 1852 Tarnöw, 1854 Lemberg, 1857 Czernowitz. 1858 Lemberg, 1860
Wien, 1864 Brünn, 1866 Temesvär, 1871 Pola, 1876 Budapest, 1883 Sarajevo,
seit 1887 Budapest.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. Gemeinsam mit dem 1. Szekler
Infanterie-Regiment, sowie dem Szekler Husaren-Regimente, zu Kezdi-Yäsärhely ;
1852 aufgelöst. .
Regiments-Inhaber.
1762—1851 als National-Grenz-Infanterie-Regiment olme Inhaber.
Linien-Infanterie-Regiment Nr. 6.
1851 Coronini-Cronberg, Johann 1880 Carl, Fürst, seit
Graf, FML. — FZM. 1881 Carl I., König von Rumänien.
Regimeuts-Commandanten.
a) Ratio n al-Gimnz-Inf an t er ie- Regiment.
1763 Z innig, Freiherr von, Oberst-
lieutenant.
1773 Kiss, Freiherr von, Oberst.
1779 Mayersheim, Honorius Frei-
herr von, Oberst.
1789 Kälnoky, Alexander Graf,
Oberst.
1790 Martini, Joseph, Oberst.
1796 Ernst, Georg Freiherr von,
Oberst.
1802 Mosa de Saros -Berkes, La-
dislaus, Oberst.
1805 Grammont, Johann Chevalier.
Oberst.
1809 Divecky, Anton von. Oberst.
1813 B etzmann, Matthias von. Oberst.
1817 Purcell von Rorestown, Jo-
hann Freiherr von, Oberst.
1829 Lakoss Joseph Freiherr von,
Oberst.
1834 Zouba, Joseph von. Oberst.
1841 Szent-Paly de Homorod-
Szent-Pal. Stephan. Oberst.
1845 Dobaj von Dobö, Carl, Oberst.
b) Linien-Infanterie-Regiment.
1851 R up p r e c h t vonV i r t s o 1 o g, Hein-
rich, Oberstlieutenant — Oberst.
1859 Fellner von Feldegg, Albert,
Oberst.
1865 Stocklin, Johann, Oberst.
1866 Hauenschild von Przerab,
Franz Carl, Oberstlieutenant (ad
interim).
1867 Ratkovich, Joseph, Oberst-
lieutenant.
1869 Schmidt, Carl, Oberst.
1875 Leniaic, Georg, Oberst.
1878 Mayr, Alois, Oberst.
1879 Christianovic, Julius, Oberst.
1882 Hallavanya von Radoicic.
Carl, Oberst.
1885 Sova, Ludwig, Oberst.
1887 Ulmannsky, Alexander. Oberst.
1893 Görtz, Bruno von, Oberst.
1895 Wischinka, Adolph, Oberst.
Reserve-Commandanten.
1869 Györgyi de D eakona,Emerich,
Oberstlieutenant — Oberst.
1874 Buchta, Joseph, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1876 Puskar, Basilius, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1878 Tschofen. Carl, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1880 Heimerick. Johann von, Oberst-
lieutenant— Ob erst.
Vor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
— 158 —
Feldzüge.
a) X ational- Grenz -Infanterie -Regiment.
1778 ein Bataillon unter Oberstlieutenant Koczy bei cler Haupt-Armee
in Böhmen, sich
1779 bei Olbersdorf-Mössnik durch standhafte Yertheidigung dieser
Posten gegen mehrfache Uebermacht ausgezeichnet. Hauptmann Salkovich,
welcher sich in dieser Action hervorgethan, wurde zum Major befördert.
1781 gelang es dem Oberstlieutenant Paul Freiherrn von Kray durch
umsichtige Vorkehrungen, die Gefangennahme der Hauptanführer des Bauern-
Aufstandes, Horja und Klocska. einzuleiten; Oberlieutenant Yajda, welcher
dieselbe ausführte, erhielt von Kaiser Joseph H. 600 Ducaten, eine goldene
Medaille und wurde aussertourlich zum Hauptmann im 1. Szekler Regiment
befördert 1).
1788 kämpften Abtheilungen des Regiments, meist vereinzelt, mit wieder-
holter Auszeichnung bei Yertheidigung der Grenzpässe, so haben zwei Com-
pagnien unter Hauptmann Baron Räuber das Kloster Sinai, unweit des
Tömöser Passes, gegen 2000 Türken heldenmüthig vertheidigt; zwei Com-
pagnien unter Major Ernst den Bodzaer Pass vertheidigt, andere Abtheilungen
unter der directen umsichtigen Leitung des Regiments- Commandanten Obersten
Baron Mayersheim wiederholte Angriffe auf den Törzburger und Tömöser
Pass (am Predeal) glänzend abgeschlagen.
Fünf Compagnien wurden im August am Bodzaer Passe von den Türken
nächtlich überfallen, versprengt und. verloren viel an Gefangenen.
1789 ein Bataillon in "den alten Römerschanzen am Törzburger Pass,
eine Compagnie unter Hauptmann Graf "Westenrödt sich bei eiuer Recognos-
cierung gegen Kiraly-Tetö brav gehalten (ausser den Genannten wurden noch
fünf Officiere lobend erwähnt'.
1793/1797 nahmen Abtheilungen des Regiments in den combimerten
Szekler-Bataillonen an den Feldzügen gegen Frankreich (in Deutschland) theil.
1799/1800. In diesen Feldzügen stand ein Bataillon auf dem Kriegs-
schauplätze in Deutschland, ohne an einer grösseren Action theilzunehmen.
1805 zwei Bataillone mit Auszeichnung in der Schlacht bei Austerlitz
(Kampf um Teilnitz und die vorliegenden Höhen) gefochten.
Major Anton Divecky, welcher diese beiden Bataillone zum Sturme
auf Teilnitz vorführte, auf dem Schlachtfelde zum Oberstlieutenant befördert.
1809 zwei Bataillone im 7. Corps (Erzherzog Ferdinand) in Polen,
ohne in das Feuer zu kommen.
1813 war das Regiment (zwei Bataillone) bei der Armee in Inner- Oester-
reich und nahmen Abtheilungen an einigen kleineren Affairen, sowie an der
1 orrtickung nach Italien theil, ohne in das Gefecht zu kommen.
1811 ein Bataillon bei der Blockade von Mantua, das andere bei der
operierenden Armee.
1815 abermals in Italien, gehörte das Regiment zur leichten Division
Hardegg im 2. Reserve-Corps und kam nicht in das Feuer.
1848/49 fochten die Abtheilungen des Regiments, den Befehlen des un-
garischen Ministeriums gehorchend, gegen die kaiserlichen "Waffen.
b) Linien - Infanterie-Regiment.
Coronini. 1859. Anfangs Juni aus Galizien auf den Kriegs-Schauplatz
nach Italien gerückt, wurde das Regiment beim 10. Armee-Corps eingetheilt
9 17S8 in einem Gefechte gegen die Türken gefallen.
- 154 —
(Po-Bewachung, nicht in clas Feuer gekommen); das 4. Bataillon in Istrien
(15. Armee-Corps).
MVK. Hauptmann Franz Camozzi (als Oberlieutenant-Brigade-Adjutant .
1864 machte das Regiment im Corps Gablenz den Feldzug gegen die
Dänen mit, bestand einige kleinere Vorposten-Gefechte bei Fahrdorf und
Loopstedt und kam später zur Cernierung von Friedericia.
Decoriert wurden mit:
LO. Regiments-Commandant Oberst Albert Fellner von Feldegg.
MVK. Hauptmann Heinrich Graf Attems; Oberlieutenant Eugen Wolf.
FJO. Regiments-Arzt Dr. Emanuel Radi.
1866 im 4. Corps der Nord-Armee eingetheilt, Gefecht bei Königinhof
und Schlacht bei Königgrätz mit bedeutenden Verlusten.
Das 4. Bataillon stand in Venedig.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Johann Stocklin: Major
Joseph Kornberger; Hauptmann Ladislaus Ratz, dann dem gefallenen Haupt-
mann Heinrich Milossovich nachträglich zuerkannt.
MVK. Die Hauptleute Arthur Ritter von Findenigg. Johann Steyskal.
Lazar Peschics, Johann Saric und Johann Goyka (letzterer gefallen, nach-
träglich zuerkannt); die Oberlieutenante Wenzel Heckl. Stephan von Orbok.
Stephan Freiherr von Billek - August von Auenfels und Ferdinand
Petrovic.
1878 das Feld-Regiment im Verbände des IV. Armee-Corps. Gefecht
bei Samac; das Reserve-Commando in jenem der XX. Truppen-Division (später
IH. Armee-Corps) nicht in das Feuer gekommen, Deckung der Etapen-Linie.
Decoriert wurden mit:
LO. Oberst-Brigadier Georg Lemaic.
I\a])ferkeits-Me<lailleii.
Goldene
Silberne
Goldene
Silberne
I. CI. II.
1789-1790
1
11
1859
—
—
1792—1801
—
1
1S64
—
2
1805
—
—
1866
2
16 :
1809
1813 — 1S15
—
1878
Adjustierung.
1763 national; schwarzer Rock, weisse Hosen1);
1767 weisser Rock, rosenrotke Egalisierung. Armlitzen, weisse Knöpfe:
1798 dunkelbrauner Rock, rosenrotke Egalisierung. Armlitzen, weisse
Knöpfe ;
1851 weisser Waffenrock, rosemotke Egalisierung, Armlitzen, weisse
Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, rosenrotke Egalisierung. Armlitzen.
weisse Knöpfe.
i) Sielie im Uebrigen : „Organisation und Adjustierung der Grenz-Trnppen.
7.
Kärntlinerisohes Infanterie-Regiment.
O
(1817) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Klagenfurt.
(1888) Klieyenhüller von Aichlberg auf Frankenburg, Ludwig
Andreas Graf, FM.
(f zu Wien den 26. Januar 1744.)
(Das Regiment hat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1691 laut Bestallungs-
Patent vom 12. Januar im Reiche (Sammelplatz Nürnberg) aufgestellt; 1700
Abtheilungen der aufgelösten Regimenter Neipperg und Württemberg-Mömpel-
gard incorporiert1); 1715 wurde je eine Compagnie an die neu aufgestellten Regi-
menter Jung-Württemberg (Nr. 10) und Franz Wallis (1809 aufgelöst) abgegeben.
Die 1727 aufgestellten Auctions-Compagnien (4. Bataillon) an die Regi-
menter Traun (1748 aufgelöst), Seckendorff (Nr. 18), Walsegg (Nr. 49) und
0’ Neillan (Nr. 57) abgegeben. 1747 — 1748 eine Compagnie der aufgelösten
Regimenter Heister und O’Gfilvy incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 7.
1817 bei Verlegung des Werb- Bezirks aus Mähren nach Kärnthen
wurden 2000 Mann zu Zach Nr. 15 transferiert, dagegen je 700 Mann von den
Regimentern Lusignan Nr. 16 und Hohenlohe- Bartenstein Nr. 26 übernommen.
1860 das 3. Bataillon zu dem Linien-Infanterie-Regimente Grossfürst
Michael von Russland Nr. 26 transferiert.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 87
abgegeben.
Ergänzung. 1766 — 1806 Werbe-Rayon im oberrheinischen Kreise, 1771
(1781) ständiger Werb-Bezirk in Mähren. Prerauer Kreis mit der Stabs-Station
Leipnik, von 1775 — 1807 Aushilfs-Bezirk in Galizien, Samborer Kreis. Von
1603 — 1817 ergänzte sich das Regiment je zur Hälfte aus dem mährischen
Antheil (Theile des Prerauer und Olmützer Kreises), Werb-Bezirks-Station
Weisskirchen und aus jenem in West-Galizien (Sanoker und Przemysler Kreis).
1817 wurde das Regiment mit der Ergänzung nach Kärnthen über-
wiesen (bisher Nr. 26), Werb-Bezirks-Station Klagenfurt, welche es bisher un-
verändert beibehalten hat2).
’) Das Regiment war 1700, als -im Stande sehr . lierabgeko m men. zur Auflösung be-
stimmt. diese Verfügung- wurde später dahin abgeändert, dass der Inhaber, GFWM. Pfeffers-
hofen. dieser Würde enthoben, das Regiment dem Obristen Neipperg verliehen und durch
das 1698 von Letzterem aufgestellte Regiment, welches aufgelöst wurde, completiert wurde.
(K. A., II. K. R. _1700 Prot. Reg.. Fol. 17.)
2) Von 1857—1860 hatte das Regiment auch einen Antheil in Ober-Krain (Krain-
burg u. s. w.).
— 156 —
Grenadier-Division. Vod 1769—1778 stand dieselbe mit jener von Nr. 1
und 20 im zweiten, 1779—1798 mit Nr. 20 und 56 im dritten mährischen
Bataillon. In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die Divisionen von Nr. 1 und
12, in jenem von 1809 die von Nr. 18 und 21 mit jener des Regiments ein
Bataillon. 1810—1818 stand sie wieder mit jener von Nr. 20 und 56 in einem
mährischen und kam 1818 in das neu formierte illyrische Bataillon, wo selbe
mit den Divisionen von Nr. 17 und 22 im Verbände stand.
y 7 V« — v / ^ * r- ' 7
Friedens-Garnisonen. 1698 Über -Ungarn, 1700 Siebenbürgen. 1712 —
1716 Pressburg-Neutra, 1718 Öfen, 1720 Arad. 1780 Belgrad, 1731 Sieben-
bürgen, 1736 Ferrara, 1739 Parma, 1746 Ostrau, 1748 Pilsen. 1751 Troppau,
1753 Teschen, 1754 Troppau, 1763 Leipnik, 1767 Kremsier, 1768—1778. dann
1779 — 1791 Leipnik, 1801 Leipnik, 1803 Oknütz. 1805 Znaym. dann Vien, 1806
St. Pölten, 1807 Pressburg, 1808—1809, dann 1810 — 1811 Leipnik, 1812
Galizien, 1814, dann 1816 — 1817 Leipnik, 1817 Görz. 1820 Verona, 1821 Mantua,
1822 Alessandria, dann Verona, 1823 Görz, dann Klagenfurt, 1829 Vels, 1830
Klagenfurt, 1830 — 1831 Bergamo, 1831 — 1832 Pavia, 1832 Mailand, 1835 Klagen-
furt, 1846 Treviso, dann Verona, 1847 Vicenza, 1848 Verona, 1849/50 Mai-
land, Lodi, 1851 Piacenza, 1853 Venedig, 1856 Ucline, 1857 Triest, 1S59/60
Verona, dann Mantua. 1861 Vicenza, 1862 Klagenfurt, 1865 Conegliano,
1866—1869, dann 1870 Graz, 1871 Innsbruck. 1880 Riva, 1882 Klagenfurt,
1883 Agram, dann wneder Klagenfurt, 1893 Graz.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Leipnik activiert. 17S6
nach Sternberg, 1820 nach Klagenfurt verlegt, wo es bis zur Auflösung 1852
verblieb.
Regiments-Inhaber.
1691 Oettingen - Baidern, Vilhelm
Notger Graf, GFWM.* 1).
1691 Pfeffershofen, Johann Ferdinand
Freiherr von, Obrist — GFVM.2).
1700 Neipperg, Eberhard Freiherr
von, Obrist— FM. 3). L
1717 N e i p p e r g, W ilhelm Reinhard Fr ei-
herr von (später Graf), Obrist —
FM.
1774 Harrach, Franz Xaver Graf, FML.
1782 unbesetzt.
1783 Schröder, Carl Freiherr von,
GM.— FML.
1809 Ferdinand, Churfürst von Würz-
biu-g 4), derselbe von
1814 Ferdinand, Grossherzog von Tos-
cana.
1824 Latte r mann, Christoph Freiherr
von, FZM.— FM.
1835 Prohaska von Guelphenburg,
Franz Adolf Freiherr von, FML. —
G. d. C.
1862 Maroicic von Madonna del Monte,
Joseph Freiherr von, FM L.— FZM.
1882 — 1887 Dahlen von Orlaburg, Her-
mann Freiherr von, FZM.
Seither Inhaber-Stelle unbesetzt.
Zweiter Inhaber.
Von 1809 — 1824 Lattermann, Christoph Freiherr von, FML.— FZM.
•k i<f40 — 5WWV»«. ‘••w ?•«' \-
Regiments-Coimnan (lauten.
1691 der Inhaber Obrist Graf Oettin-
gen.
1691 der Inhaber Obrist Pfeffers-
hofen.
1695 Zacco, Franz Graf, Obrist-
lieutenant.
1698 Fugger, Carl Joseph Graf,
Obristlieutenant.
1700 der Inhaber Obrist Freiherr von
Neipperg.
1702 Fugger, Carl Joseph Graf, Obrist.
1705 Wellenstein, Hannibal Frei-
herr von, Obrist. .
1707 Gal denb lad, Heinrich. Obrist-
lieutenant.
170S Neipperg, Wilhelm Reinhard
Freiherr von, Obristlieutenant —
Ohrist.
1717 derselbe als Obrist-Inhaber.
t) Uebernahm noch in demselben Jahre das Regiment Jörger (Nr. 47).
ä) Patent vom 4. März 1691; wurde 1700 der Inhaber-Stelle enthoben.
3) Das von demselben 1693 errichtete Regiment in dieses incorporiert ; — resignierte 1716.
i) War früher Inhaber des 1809 aufgelösten Regiments Kr. 23.
- 157 —
1724 Späth, von Zwiefalten, -Le-o-
- p-old Baron, Obristlieutenant —
Obrist.
1727 Reitzenstein, Friedrich Ernst
Freiherr von, Obrist.
1734 Holzapfel, Johann, Obrist-
lieutenant— Obrist.
1743 Wurmb, Johann Carl Freiherr
von, Obrist.
1745 Gal hau, Franz de, Obrist.
1750 Yoith von Salzburg, Heinrich,
Obrist.
1757 Pfuhl, Adolph Freiherr von,
Obrist.
1760 Schröder, Wilhelm Freiherr
von, Oberst.
1771 Königsbrunn, Sigmund Frei-
herr von, Oberst.
1783 Welsch, Leopold von, Oberst.
1789 Sobietitzky von Sobietiz,
Anton Bitter von, Oberst.
1795 Mosel, Johann von, Oberst.
1799 Schwarzburg - Sonders-
hausen, Wilhelm Fürst, Oberst.
1801 Weyrotlier, Franz von, Oberst.
1805 Drechsel, Anton Freiherr von,
Oberst.
1809 Mayer von Heldensfeld, Jo-
hann, Oberst.
1811 Herzogenburg (Beccaduc),
August Freiherr von, Oberst1).
1813 Demontant, Ludwig, Oberst.
1822 Stiller Edler von Stillburg,
Joseph, Oberst.
1830 Adelstein, Joseph Freiherr von,
Oberst.
1835 Culoz, Carl Bitter von, Oberst.
1843 Mertens, Carl Ritter von, Oberst.
1846 Beischach, Sigmund Freiherr
von, Oberst.
1849 Caspari, Alois, Oberst.
1852 Laiml Bitter vonDedina, Fried-
rich, Oberst.
1854 Schütter von Niedernberg,
Johann, Oberst.
1859 Procliaska, Georg, Oberst.
1860 Böck, Carl Freiherr von, Oberst.
1866 Wallenweber, Aldobrand,
Oberst.
1866 Böck, CarlFreiherr von, Oberst2).
1867 Kaiffel, Emerich, Oberst.
1874 Jösa, Alexander, Oberst.
1876 Nicke, Alexander, Oberst.
1878 Jaus, Carl, Oberst.
1882 Liebe Edler von Kreutzner,
Joseph, Oberst.
1887 Weiss, Budolph, Oberst.
1889 Rungg, Johann, Oberst.
1893 Pierer, Eduard, Oberst.
1896 Woytech, Adalbert, Oberst.
Heserve-Commandanten.
1869 Du Hamei de Querlonde,
Alois Bitter von, Oberst.
1872 Nieke, Alexander, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1876 Pelzel Bitter von Staffalo,
Carl, Oberstlieutenant.
1878 Pittel, Franz Freiherr von,
Oberst.
1878 Rizzetti von Monte Trbuk,
Alexander, Oberstlieutenant.
Tor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1745 Regiments-Commandant Obrist Freiherr von Wurmb in der
Schlacht bei Hohenfriedberg y.
1789 Oberst Emanuel Graf Auersperg3) in der Schlacht bei Foksaniy.
1794 Major Graf Bolza in der Schlacht bei Tournay y.
1809 Major Cajetan Marinowsky in dem Gefechte bei Urfahr-Linz f.
1849 Major Heinrich Kleinsclirodt in der Schlacht bei Somma-
campagna -f.
Feldzüge.
Pf effershofen. 1691 im Juli aus dem Reiche nach Ungarn (Ofen)
gerückt, kam das Regiment
’) Erhielt die Bewilligung, den bisher geführten Namen „Beccaduc” mit Herzogenburg
wechseln zu dürfen.
a) Commandierte während des Feldzuges eine Brigade, übernahm nach demselben
das Regiments-Commando erneuert.
3) War kurz vorher zum Commandanten des Infanterie - Regiments Nr. 41 ernannt
worden, hatte sich aber die Erlaubniss erbeten, sein Bataillon in der bevorstehenden
Schlacht noch führen zu dürfen.
— 158 —
1692 zur Blockade von Grosswardein, sodann nach Siebenbürgen, wo
es bis 1698 verblieb und an den verschiedenen Operationen des dortigen
Corps theilnahm, ohne jedoch in einer grösseren Action mitzuwirken.
Neipperg. Von 1703 an nahm das Regiment an den Kämpfen gegen
die Rebellen in Ungarn und Siebenbürgen, zumeist in letzterem Lande theil.
Gefecht bei Hermannstadt; 1701 Treffen bei Pata (ein Bataillon); zwei Com-
pagnien Vertheidigung von Klausenburg.
1705 drei Compagnien unter Hauptmann Schleis s Mediasch vertheidigt
(wegen Munitions-Mangel capituliert) ; das Regiment bei dem Durchbruche
der Blockade von Hermannstadt, dann nach Ober-Ungarn.
1706 vergebliche Belagerung von Kaschau, Zug nach Ofen.
1707 wieder nach Siebenbürgen verlegt;
1709 Treffen am Kirälyhagö.
1710 kam ein Bataillon an den Rhein, ohne in Action zu treten.
1716 zwei Bataillone in der Schlacht bei Peterwardein und bei der Be-
lagerung von Temesvar;
1717 das Regiment vor Belgrad, Gefecht an der Save, Schlacht bei
Belgrad.
Regiments-Commandant Obrist Wilhelm Reinhard Freiherr von N eip p erg
sich 171b als Commandant in Uj-Palänka, im folgenden Jahre bei Einnahme der
Schanzen am linken Donau-Ufer ausgezeichnet. .
1735 ein Bataillon auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gesendet,
jedoch nicht mehr in Action getreten.
1711 in das Corps Khevenhüller eingetheilt, machte das Regiment
1742 den Winter-Feldzug in Bayern mit und kam dann zu der Be-
lagerung von Prag, jedoch Ende des Jahres wieder nach Bayern.
1743 ein Bataillon und die Grenadiere bei der Einnahme von Braunau,
das Regiment dann an den Rhein gerückt.
1744 die Grenadiere in dem Gefechte bei Reschwoog; das Regiment
später in Böhmen, Belagerung von Tabor; ein Bataillon, in Freiburg zurück-
geblieben, in Folge Capitulation dieser Festung kriegsgefangen.
1745 war das Regiment in dem Treffen bei Habelschwerdt, focht
mit Standhaftigkeit, aber grossen Verlusten bei Hohenfriedberg, ebenso bei
Soor, wo es durch tapferes Ausharren die Regimenter des zweiten Treffens
vor gänzlicher Vernichtung rettete; eine Abtheilung im Nachhut-Gefechte
bei Zittau.
1747 auf den Kriegs- Schauplatz in den Niederlanden abgerückt, nahm
das Regiment an der Schlacht von Lawfeld theil, ohne in das Feuer zu kommen.
1757 mit drei Bataillonen und den Grenadieren in der Armee Daun's
stehend, focht das Regiment bei Kolin, bei der Belagerung von Schweidnitz,
in den Schlachten von Breslau und Leuth en: eine Grenadier-Compagnie früher
bei der Einnahme von Gabel; ein Detachement durch den Fall von Breslau
kriegsgefangen.
1758 ein Detachement in der Vertheidigung von Schweidnitz kriegs-
gefangen; das 3. (Garnisons-)Bataillon Vertheidigung von Olmütz.
Das Regiment bei Hoclikirch nicht in das Feuer gekommen, mit Aus-
nahme der Grenadiere, welche früher das Gefecht bei Kronau mitgemacht.
1759 das Regiment in der Haupt-Armee, ohne Gefecht; die Grenadiere
im Treffen bei Maxen.
1760 ein Bataillon und die Grenadiere bei dem Entsatz von Dresden,
diese noch in den Gefechten bei Hohenfriedberg und Waldenburg. In der
Schlacht bei Torgau wurde das Regiment von der preussischen Cavallerie
niedergeritten, versprengt, der Rest gefangen.
1761 in Mähren reorganisiert, stand das Regiment
1762 in Sachsen und fochten die Grenadiere bei Burkersdorf: ein
Detachement die Vertheidigung von Schweidnitz mitgemacht. Hauptmann
— 159 —
Johann Schröder für Auszeichnung in derselben den MTO. erhalten; ebenso
erwarb sich der seit 1757 bei der schwedischen Armee' züjgetheilte Hauptmann
Claudius Baron Genimi-Mole für Auszeichnung in dem Treffen bei Werbelow
(1759) den MTO.
Harra ch. 1778/1779 das Regiment bei der Armee in Böhmen, ohne
Gefecht; die Grenadiere (Bataillon Provera) bei jener in Mähren.
Schröder. 1788 das 3. Bataillon aus Galizien, im Corps Coburg bei der
Belagerung von Chotin.
1789 zeichnete sich dasselbe unter seinem Commandanten Oberst-
lieutenant Emanuel Grafen Auersperg1) in der Schlacht bei Foksani aus.
ebenso bei Martinestie.
Die Grenadiere (Bataillon Bender) waren nicht ausmarschiert.
1792 mit drei Bataillonen auf dem Kriegs-Schauplatz in den Niederlanden,
war das Regiment bei dem Angriffe auf Verdun.
1793 stand es im Luxemburgischen und kam bei Longuion und später
vor Maubeuge (Clairfontaine-Wattignies) in das Feuer.
Die Grenadiere (Bataillon Dietrich) am Rhein, ohne Gefecht.
1794 nahm das Regiment an den Kämpfen vor Landrecies (April), dann
jenen beiTourcoing theil und zeichnete sich bei Tournay aus. Das 2. Bataillon
focht noch bei Courtray und Ingelmunster; das 3. kam als Besatzung nach
Ypern und gerieth in Folge Capitulation dieser Festung in Kriegsgefangen-
schaft. Auf dem Rückzuge an die Maas bildeten acht Compagnien unter dem
Regiments-Commandanten Obrist Sobietitzky die Nachhut der Armee und
bestanden einige Gefechte. Die in Valenciennes zurückgebliebenen Compagnien
gleichfalls in Folge Capitulation kriegsgefangen.
Die Grenadiere fochten bei Hochspeyer und Trippstadt.
1795 stand nur das Oberst-Bataillon am Nieder-Rhein, Gefechte bei
Düsseldorf und Opladen, später eine Division bei Erstürmung der Maynzer
Linien mitgewirkt.
Die Grenadiere waren bei der Erstürmung von Mannheim und in dem
Gefechte bei Frankenthal.
1796 waren anfänglich nur das 2. und ranzionierte 3. Bataillon in der
Armee Latour’s und fochten bei Backarach. Malsch, Cannstadt und Neresheim;
in dem Treffen bei Friedberg musste sich das Regiment, von mehreren Seiten
angegriffen, durchschlagen und verlor viel an Gefangenen; es focht ferner bei
Geissenfeid, Neuburg, dann, durch das nachgerückte 1. Bataillon completiert,
bei Ulm und Steinhausen.
Bei Biberach erlitt das Regiment abermals grosse Verluste und kam
dann zu der Blockade von Kehl.
Die Grenadiere bei Amberg, Würzburg und Schliengen gekämpft, dann
auch bei der Belagerung von Kehl.
1797 war das Regiment in dem Gefechte von Dierslieim.
1799 focht das Regiment mit besonderer Bravour bei Ostracli und
Stockach. Ein Bataillon in dem Gefechte bei Galtmartingen, das 2. das Kloster
Petershansen bei, Constanz erstürmt; das Regiment in der Schlacht bei Zürich
(3. Juni), dann eine Division bei der Erstürmung von Mannheim. Capitain-
Lieutenant von Rotter hat sich sowohl bei Ostrach, als vor Mannheim sehr
ausgezeichnet, wurde aussertourlich befördert; ebenso Lieutenant Schiitter.
Die Grenadiere (Bataillon Bojakowrsky) bei Ostrach — Stockach mit
besonderer Auszeichnung gefochten, dann Schlacht bei Zürich; bei Mannheim
erneuert belobt.
1800 fand das Regiment, zur Bewachung der Rheinstrecke Schaffhausen-
Stein postiert, bei dem Uebergange der Franzosen unter Moreau erneuert
Gelegenheit zur Auszeichnung, indem es mit heldenmüthiger Standhaftigkeit
den überlegenen Angriffen durch acht Stunden widerstand, hiebei jedoch bei
800 Mann einbüsste; bei Engen erlitt es abermals bedeutende Verluste, so
t) Hier gefallen, sielie Anmerkung Seite 157.
— 160 —
dass aus dem Regiments nur ein Bataillon formiert wurde, welches als Be-
satzung nach Lim kam. Die beiden anderen wurdeu in Ober-Oesterreich
reorganisiert, wohin auch das oberwähnte Bataillon nach dem Falle von Ulm
rückte. Das Regiment sodann bei der V ertheidigung von Braunau mitgewirkt.
Die Grenadiere bei Engen, Möskirch brav gefochten; bei Hohenlinden
wurde das Bataillon versprengt, ein Theil gefangen, die Reste fochten bei
Anthering.
1805 mit vier Feld- und dem Grenadier-Bataillon auf dem Kriegs-
schauplatz in Italien eingetheilt, focht das Regiment mit besonderer Aus-
zeichnung bei Caldiero; Hauptmann Marinowsky mit drei Compagnien die
Schanze bei Colognola heldenmüthig vertheidigt.
1809 mit drei Bataillonen im 3. Corps (Hohenzollern) eingetheilt. focht
das Regiment bei Hausen, Leuchling und Eggmühl, wo fünf Compagnien von
feindlicher Cavallerie versprengt wurden. In Ober-Oesterreich zurückgeblieben,
focht das 2. Bataillon bei Urfahr — Linz, das Regiment später bei Wagram, wo
das 1. Bataillon unter Hauptmann Heinrich Siegler einen feindlichen
Cavallerie- Angriff standhaft abschlug. Bei Znaym kam das Regiment nur am
zweiten Schlachttage in das Feuer.
Hauptmann Siegler, welcher sich schon früher als Commandant der
Reserve-Division bei Ebelsberg hervorgethan, wurde mit dem MTO. decoriert.
Toscana. 1813 bei der Armee in Deutschland eingetheilt, kam bei
Dresden nur das 2. Bataillon in das Feuer (27. August), dieses später an der
Flöha, das 1. gleichzeitig bei Hohenficlite. Ersteres wurde in dieser Atfaire
von feindlicher Cavallerie umzingelt, versprengt und gefangen, jedoch einige
Tage später befreit.
An der Schlacht bei Leipzig nahmen diese Abtheilungen keinen Antheil.
dagegen fochten selbe bei Kosen; das 1. Landwehr-Bataillon nahm au einigen
kleinen Affairen bei Dresden theil und focht bei Leipzig, wo sich Hauptmarm
Carl Mo ulliol and auszeiclmete.
Die Grenadiere (Bataillon Moese) in der Donau-Armee, Schlacht bei Hanau.
1814 focht das nunmehr drei Bataillone starke Regiment unter Oberst
Demontant, sowie das Landwehr -Bataillon mit Auszeichnung bei Brienne.
Capitain-Lieutenant Wilhelm Binder wurde für hervorragende Aus-
zeichnung bei Bar-sur-Aube, dann bei Arcis-sur-Aube. wo nur das 3. Bataillon
im Feuer gestanden, mit dem MTO. decoriert.
Die Grenadiere als Bedeckung des Hauptquartiers nicht in das Feuer
gekommen.
1815 war das Regiment nach Italien gerückt, machte im Corps Radivo-
jevich den beschwerlichen Uebergang über den Simplon, Vorrückung auf
Genf und in den Jura (Gefecht bei les Rousses) mit und kam dann nach Lyon.
Die Grenadiere waren bei der Vorrückung der Haupt -Armee bis Paris
gekommen, dann im Lager bei Dijon.
1821 anlässlich der Unruhen in Piemont nach Ober-Italien gerückt, trat
das Regiment nicht in Action. (Vorübergehend Besatzung von Alessandria.)
Die Grenadiere (Bataillon Jurissich) bei der Occupation von Keapel.
Prohaska. 184S mit zwei Bataillonen in der Lombardie stehend, nahmen
10 Compagnien an den Strassenkämpfen inMailand ehrenvollen Antheil zwei Com-
pagnien waren in Como in Kriegsgefangenschaft gerathen) und zeichnete sich
das Regiment unter seinem Commandanten Oberst Baron Reischach in
den späteren Kämpfen der Armee wiederholt sehr aus, so bei Santa Lucia.
Montanara, Vicenza, Custozza (Sturm auf Monte Mamaori, endlich vor Mailand.
Das 3. Bataillon, im Corps Nugent, auf Streifungen im .Ampezzo-Thale und an
der Chiusa-Veneta, dann nach Mailand eingerückt. Das Landwehr-Bataillon
auf Streifungen gegen Pontebba, dann bei dem Angriffe auf Osoppo.
1849 das Regiment, nunmehr drei Bataillone stark, in Piemont ohne an
einem Gefechte tlieilzunehmen, das Landwehr-Bataillon stand bei der Ceruierung
von Venedig.
- 161 -
Eine Division des im Sommer 1848 errichteten 4. Bataillons, sofort auf
den Kriegs-Schauplatz inUngarn dirigiert, wurde mit einer Landwehr-Division
von Hess Nr. 49 in ein combiniertes Bataillon vereint und in das Corps
Nugent, später 1849 in das Schlik’sche Corps eingetheilt und zeichnete sich
der Commandant derselben, Hauptmann Baron Kalchberg, durch standhafte
Vertheidigung der Brücke über die Zagyva (Gefecht bei Hatvan) aus; ferner
Gefecht bei Gödöllö, später Einnahme von Raab, Schlachten bei Acs und Puszta-
Herkäly. Die beiden anderen Divisionen dieses Bataillons waren eine Zeit lang
zur Besatzung der Drau-Uebergänge Marburg und Pettau verwendet und
kamen dann zur Cernierung von Komorn (September— October).
Die Grenadiere (Bataillon Koch) standen 1848 in Triest, 1849 gemein-
schaftlich mit dem 4. Bataillon bei der Cernierung von Komorn.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten :
MJTO. Regiments-Commandant Oberst Sigmund Freiherr von Reischach
und Häuptmann Wilhelm Freiherr von Kalchberg.
LO. Hauptmann Leopold Graf Stockau.
EKO. 3. Hauptmann Anton Graf Bissingen-Nippenburg und Carl
von Jena, Oberlieutenant Ludwig Prinz zu Windi sch- Graetz x).
MVK. Die Regiments - Commandanten Oberst Baron Reischach und
Oberst Alois Caspari, 2. Oberst Joseph Braumüller von Tan n bruck2), Oberst-
heuten ant Eduard Fastenberger. Major Alexander Nagy de Galant ha; die
Hauptleute August Nageldinger, Jakob Wolf, Carl von Garzarolli, Wilhelm
Trost, Joseph von Stiller; die Oberlieutenants Ignaz Mayer, Carl Freiherr
von Spinette, Rudolph Graf Kinsky; die Unterlieutenants Carl Krassnigg.
Franz Raunigg, Heinrich Schubert, Rudolph Birnbaum und Anton Kraus.
GCEM.l. Regiments-Arzt Ignaz Korda.
1859 im 8. Corps (Benedek) eingetheilt, kam das Regiment weder in
Piemont, noch bei Magenta in das Feuer, kämpfte aber bei Solferino (S. Martino)
mit gewohnter Bravour, das 4. Bataillon Besatzung in Venedig.
Decoriert wurden mit:
LO. Major Carl Freiherr von Jena.
EKO. 3. Hauptmann Wilhelm Woschilda, Oberlieutenant Johann
Willigh.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Prohaska; die Hauptleute Carl
von Kasten h olz, Gustav Saint-Albe, Franz Freiherr von Kar aisl. Ferdinand
Hayda, Johann Müller, Franz Daniek, Franz Morocutti, Eduard Pfihoda;
die Oberlieutenants Titus Abraham von Abrahamsberg, Carl König, Alois
Edler von Garzarolli, August Guzmann, Nikolaus Ueberbacher; die Unter-
lieutenants Carl Graf Christalnigg, Julius vonNeupauer, Alois Hatzi und
Joseph Hi erländer.
GVK. Regiments- Arzt Dr. Franz Hirsch ler.
1866. Im 7. Corps (Hartung) der Süd-Armee eingetheilt, zeichnete sich
das Regiment in der Schlacht bei Custozza, Erstürmung des Monte Croce.
erneuert aus.
Decoriert wurden :
Regiments-Inhaber FZM. Freiherr vonMaroicic erwarb sich das Com-
mandeur-Kreuz des MTO.
LO. Regiments-Commandant Oberst Aldobrand Wallen web er.
EKO. 3. die Majore Carl von Kastenholz, Arnold König und Carl
Pelzel; Hauptmann Franz Morocutti.
MVK. Oberst-Brigadier Carl Freiherr von Bock; die Hauptleute Franz
Wolfzettel, Franz Koch von Langentreu, Raimund Sterger, CarlScliluet
Edler von Schluetenberg, Wilhelm Ritter von Perelli, Alfred Ritter von
Rudzinski, Adolph Edler von Siebeneicher; die Oberlieutenants Johann
‘) Derselbe erhielt 1849, mittlerweile zum Hauptmann im 14. Feld-Jäger-Bataillon
befördert, für Auszeichnung in diesem Regimente nachträglich noch das MVK.
r) Spitals-Director hei der Armee in Italien.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
162 —
Kropiunig, Josepli Klimbacher; Unterlieutenant Emil Bukavina Edler
von Liebstadt.
SGVK. Begiments-Caplan Johann Tomse.
1869 zur Unterdrückung des Aufstandes in Süd-Dalmatien nach Cattaro
entsendet, nahmen Abtheilungen des Begiments an den Gefechten im Defile
von Han, an jenem bei Sta. Barbara und San Giorgio, der Verproviantierung
von Fort Kosmac und an der dritten Expedition in die Krivosije theil.
Hiebei erhielten :
EKG. 3. Begiments - Commandant Oberst Emerich Kaiffel: Major
Franz Woltzettel.
MVK. Oberstlieutenant Carl Winterhaider; Major Carl Pelzel:
Hauptmann Ludwig Koch; Oberlieutenant Ferdinand Themesl. dann dem vor
dem Feinde gefallenen Hauptmann Gustav Böhm und Lieutenant Thomas
Wieser nachträglich zuerkannt.
1878 focht das Beserve-Begiment mit Auszeichnung bei Kozna und
Maglaj, Bjelalowac und der Einnahme von Sarajevo.
Decoriert mit :
LG. (später J\ITO.). Beserve-Commandant Oberstlieutenant Heinrich Frei-
herr von FifTef ‘(spater zum Commandanten des ebenfalls auf dem Kriegs-
schauplätze anwesenden Infanterie-Begiments Mollmary Kr. 38 ernannt i.
EKO 3. Oberstlieutenant Alexander Bizzetti.
MVK. die Hauptleute Joseph Goll, Johann Kocher, Carl Mayer; die
Oberlieutenants Hermann Nemec, Friedrich Dumann. Anton Fröhlich. Carl
le Jeune; die Lieutenants in der Beserve Heinrich Pr eschern und Ernst Buz zi.
GVK. m. d. Kr. Begiments-Arzt Dr. Franz Perko.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene Silberne
Goldene
I. CI.
II. Cl.
1789
1
5
1848
4
17
13
1793—1801
1
29
1849
—
2
9
1805
4
6
1853
—
—
3
1809
2
8
1859
—
13
29 3
1813—1815
_
9
1866
3
25
39
1869
1
4
50
1878
1
6
26
Adjustierung.
1691 perlgrauer Bock, dunkelblaue Aermel- Aufschläge, gelbe Knöpfe;
174^6 weisser Bock, blaue Aufschläge;
1743 weisser Bock, rothe Aermel- Aufschläge *) ;
1748 weisser Bock, blaue Aermel- Aufschläge ;
1757 weisser Bock, blaue Aufschläge, weisses Camisol und Unterfutter:
1767 weisser Bock, dunkelbraune Egalisierung, weisse Knöpfe*);
1868 dunkelblauer Waffenrock, dunkelbraune Egalisierung, weisse Knöpfe.
J) K. A., Cahiers Schema Nr. 9.
-) Dem Regimente war durch das Los die himmelblaue Farbe zugefallen, über
Wunsch des Herzogs Carl von Lothringen übernahm es durch Tausch die dem Regiment-
desselben zugefallene dunkelbraune Farbe.
8.
Mährisches Infanterie-Regiment.
(1854) Ergäuzungs - Bezirks - Commando: Brünn.
(1890) Carl Stepli.an, Erzherzog, Contre- Admiral .
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1642 als Öberöster-
reichisches Land-Regiment zu fünf Compagnien in Linz aufgestellt1); laut Patent
vom 22. November in kaiserlichen Dienst übernommen, auf zehn Compagnien
(IE 00 Mann) completiert.
1646 wurde das Regiment Knöring demselben incorporiert, ebenso zwei
Compagnien eines in Schlesien reformierten Regiments2); 1648 durch das auf-
gelöste Holzapfel’sche Regiment completiert; endlich 1649/50 dieFrei-Compagnien
Zinzendcrff und Warasiner incorporiert.
1651 gab das Regiment zwei Compagnien zur Ergänzung der deutschen
Frei-Compagnien in Neuhäusel ab, 1656 fünf Compagnien zur Errichtung des
Regiments Wallis; 1657 je eine Compagnie zu den aufzustellenden Regimentern
Speyer und Beltin3), sowie 300 Mann an Spanien überlassen; ergänzte sich durch
Werbung auf zehn Compagnien.
1660 das aufgelöste Regiment Montevergues incorporiert. 1664 erhielt
das Regiment als Ersatz für die bei der Verthei digung von Neuhäusel erlittenen
Verluste 700 Mann (vier Compagnien), welche G-FWM. de Mers in Schlesien
angeworben hatte4); 1672 erneuert 200 Mann an Spanien überlassen.
1679 wurden zwei Compagnien des aufgelösten Regiments Stadl incorpo-
riert; 1682 500 Mann zu Mansfeld (Nr. 24), 1685 300 Mann zu Wallis (Nr. 47 )5),
1688 500 Mann zu Leslie (Nr. 36) und Salm (1809 aufgelöst), endlich 1690
fünf Compagnien an das Regiment Salm (1809 als Nr. 45 aufgelöst) abgegeben6),
hiefiir aber 1000 Land-Recruten aus Böhmen eingetheilt. 1700 wurde das
Regiment durch Theile der aufgelösten Regimenter Württemberg-Mömpelgard
und Palffy-Hayducken completiert7).
J) Öberösterreichisches Lancles-Arckiv. Anna! 86. Fol. 27.
2) Welchem Regimente diese angehörten, lässt sich nicht genau feststellen.
3) I\. A., H. EL. R. 1656 und 1657 Prot. Reg. Fol. 278, beziehungsweise 233.
ä) K. A., F. A. 1664, II. 21 (siehe auch Geschichte des Infanterie-Regiments Nr. 11,
dessen Inhaber damals GFWM. de Mers war).
5) Ursprünglich für Beckh (Nr. 59) bestimmt.
0 Alle Torangeführten Transferierungen erfolgten aus dem Grunde, weil das Regiment
an dem Türkenkriege nicht theilnahm, sondern ständig in Philippsbuxg lag, wo es leicht in
der Lage war, sich durch Werbung zu completieren ; auch wurde nicht immer alte Mann-
schaft, sondern auch Recruten abgegeben.
') Das Regiment war nachdem Carlowitzer Frieden, als im Stande sehr herabgekommen,
zur Auflösung bestimmt (KL. A.. H. K. R. 1700, Prot. Reg. Fol. 71); diese Verfügung wurde
später dahin abgeändert, dass der Inhaber. GFWM. Lapaczek, dieser Würde enthoben,
das Regiment dem FML. Grafen Pälffy verliehen und durch Theile aufgelöster Regimenter
wieder auf den vorgeschriebenen Stand gebracht wurde.
11*
- 164 —
1715 gab das Regiment zwei Compagnien an das neu aufgestellte Regi-
ment Trautson (1721 aufgelöst) ab; 1721 erhielt es einige Mannschaft von den
aufgelösten Regimentern Trautson und Livingstein. Die 1727 aufgestellten
Auctions-Compagnien (4. Bataillon) 1731 an die Regimenter Seckendorff (Nr. 18)
und Wachtendonk (Nr. 25) abgegeben.
Seit 1769 fuhrt das Regiment die Nummer 8.
1860 ein Bataillon zu der Errichtung des Linien-Infanterie-Regiments
Nr. 71, 1883 ein Bataillon zu jener des Lifanterie-Regiments Nr. 81 abgegeben.
Ergänzung. Dieses Regiment ergänzte sich, wie alle älteren Regimenter,
theils durch Werbung, theils durch Einreihung von Land-Recruten aus einem
der Erbländer.
1766 erhielt es einen Werbe-Rayon im oberrheinischen Kreis (Lahnburg
u. A.), 1771 (1781) seinen ständigen Werb-Bezirk in Mähren, Iglauer Kreis mit
der Stabs-Station Iglau, von 1775 — 1807. dazu einen Aushilfs-Bezirk in G-alizien
(Brzezany-Zloczow).
Von 1807 — 1817 ergänzte sich das Regiment je zur Hälfte aus seinem
mährischen und dem Antheil in Galizien (Rzeszöwer Kreis). 1817 wurde der
Werb-Bezirk durch den Znaymer Kreis vergrössert1) ; 1854 das Werb-Bezirks-
Commando nach Brünn verlegt2).
Grenadier-Division. 1769 — 1797 stand dieselbe mit jener von Nr. 22
und 29 im 1. mährischen Bataillon (anfänglich statt der Division von Nr. 29
jene von Nr. 28 in diesem Bataillon eingetheilt). In dem Feldzuge 1799 — 1801
bildete die Division des Regiments mit jener von Nr 44 und 46. in jenem von
1809 mit jener von Nr. 22 und 60 ein Bataillon. 1810 — 1818 stand dieselbe mit
jener von Nr. 22 in einem Bataillon (ä vier Compagnien), 1818 kam dieselbe
in das aus den Divisionen von Nr. 3 und 4 bestehende Bataillon.
Friedens-Garnisonen. 1649 Prag. 1650 Ober-Oesterreich. 1651 Raab.
1654 Komorn, 1656 Inner-Oesterreich, 1657 Sclilesien, 1662 Neuhäusel. 1665
Nieder-Oesterreich (zwei Compagnien Siebenbürgen), 1678 — 1691 Philippsburg.
1699 Hermannstadt, 1712 Ober-Üngarn (Märmaros), 1718 Temesvär. dann bis
1730 abwechselnd im Banate und in Serbien. 1731 Cremona. 1732 Siebenbürgen.
1736 Cremona, 1737 — 1741 in Toscana, 1746 Graz. 1751 Leoben. 1752 Pisek.
1755 Prag, 1763 Gross-Meseritsch, 1769 — 1778 Iglau. 1779—1788 Iglau. 1 < 97
Währing, dann S. Bartolomeo in Kram, 1798 Laibach. 1801 Iglau. 1804/5 Laibach.
1806—1808, 1810—1813, 1814, 1815—1820 Iglau. 1821 Pescara. 1822 Sulmona.
1823 Iglau, 1846 Teschen, 1849/50 Innsbruck, dann Deutschland. 1S51 Hamburg.
1852 Debreczin, 1853 Grosswardein, 1854 Csik-Szereda, 1855 Czernowitz. dann
Przemysl, 1856 Sambor, 1857 Przemysl, 1859 Klagen für t, 1861 Udine. 1S62 Triest.
1863 Rovigno, 1864 Laibach, 1S67 Pest, 1868 Ofen, 1869 Klosterbruck. 187 1
Brünn, 1878/79 Sarajevo, dann Iglau. seit 1882 Brünn.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 zu Teltsch in Mähren acti viert,
1808 nach Iglau verlegt, wo es bis zur Auflösung 1852 verbheb.
Resiments-Iiiliaber.
1642 Schif er, Freiherr von und zu Frey-
ling auf Daxberg und Licht9n-
au, Alexander, Obrist.
1646 Knöring, Johann Bernhard von,
Obrist3).
1647 Starhemberg, Johann Reichard
Graf, Obrist4) — FML.
1661 Pio di Savoya, Herbert Marchese.
Obrist5) -FZM.
1676 Arco, Prosper Graf. FZM.
i) Das Regiment Nr. 22, welches sich bisher aus diesem Kreise ergänzte, wurde nach
Istrien verlegt. , x.
») 1883 Theile des Ergänzungs-Bezirkes an die neu autgestellten Regimenter .Nr. 81
und 99 abgetreten. .
3) lieber die Conferierung des Regiments an Obrist Knonng erliegt kein Patent,
jedoch ist selbe durch die Acte H. K. R. 1617. Prot. Reg. Fol. 327 und H. K. R. 1618. Prot.
Exp. Fol. 190 ausser Zweifel gestellt.
4) K. A., Bestallungen 1617, 1160.
5) K. A.. Bestallungen 1661. 1655.
— 165 —
1679 Starhemberg, Max Laurenz Graf,
GFWM. — FZM.
1689 Chizzola, Philipp Freiherr von,
Obrist.
1691 Lapaczek, Leonhard Alexander
Freiherr von, Obrist— GFWM. *).
1700 Päiffy, Niklas Graf, FML.* 2) — FM.
1732 Sachsen- Hildburghausen, Joseph
Friedrich Prinz von, GFWM. — FM.
1787 Pallavicini, Carl Graf, GM.
1790 Huff von Kandersdorf, Carl Frei-
herr von, FML.
Zweite Inhaber.
Von 1801 — 1815 Minkwitz, Ferdinand Freiherr von, FML. ; von 1815
bis 1831 Stutterheim, Joseph Freiherr von. FML,; von 1831 — 1834 Schwäger
von Hohenbruch, Joseph Freiherr von. FML. ; von 1834 — 1846 Schneider
von Arno, Carl Freiherr von, FML. ; von 1846 — 1856 Gerhardi, Ignaz .Ritter
von, FML. — FZM.; von 1856—1865 Gerstner von Gerstenkorn, Joseph
Freiherr von, FML.3).
1798 — 1801 unbesetzt.
1801 Ludwig Joseph, Erzherzog.
FML.— FZM.
1865 Gerstner von Gerstenkorn,
Joseph Freiherr von. FML.
1870 Jacobs von Kantstein, Friedrich
Freiherr von, FZM.
1877 Abele, Vincenz Freiherr von,
FML. — FZM.
1890 Carl Stephan, Erzherzog. Linien-
schiffs-Capitain — Contre-Admiral.
Regiments-Commandanten.
1642 der Inhaber Obrist Schifer.
1645 Preu, Peter, Obristlieütenant.
1646 der Inhaber Obrist Knöring.
1647 der InhaherObrist Graf Star h ern-
te rg.
1653 Vogl, Johann Georg, Obrist-
lieutenant.
1657 Van der Ehr, Obristlieutenant,
1661 der Inhaber Obrist Pio di
S avoya.
1666 Dietrichstein, Freiherr von,
Obristlieutenant.
1671 Stein wacht, Jaroslav von,
Obristlieutenant.
1674 Nigrelli. Octavio Conte, Obrist-
lieutenant4).
1682 C hizz o la, Johann Baptist. Obrist-
li eut en ant — Obrist (Titular-).
1689 derselbe als Obrist-Inhaber.
1691 der Inhaber Obrist Lapaczek.
1694 Schlichting, Obristlieutenant.
1696 Gaetano d’Arragona, Don
Francesco, Obristlieutenant.
1700 Henisch, Gottfried, Obrist-
lieutenant — Obrist.
1708 Mossburg, Matthias, Obrist.
1711 Schwenninger, Johann, Obrist-
lieutenant— Obrist.
1718 Katzianer, Samson Graf, Obrist-
lieutenant— Obrist.
1728 Päiffy ab Erdöd, Franz Graf,
Obrist.
1729 Stentsch. Leonhard von, Obrist.
1731 Sachsen-Hildburghausen,
Joseph Friedrich Prinz, Obrist.
1732 derselbe als Obrist-Inhaber.
1734 R o g g e n d o r f, Franz Graf, Obrist.
1739 Zschock, Gottlieb Christian von,
Obristlieutenant — Obrist.
1745 Rosenfeld, Michael von. Obrist.
1752 Bülow, Friedrich Freiherr von,
Obrist.
1758 Treys (Drais), Caspar Freiherr
von. Oberst.
1769 Fischer, Elias Freiherr von,
Oberst.
1770 A y r e n h o f f, Cornelius von,
Oberst.
1771 Kaltschmidt, Freiherr von
Eisenburg, Ferdinand, Oberst.
1778 Jordan vonBeck.Franz, Oberst.
1788 Baader, Joseph Ritter von,
Oberst.
1793 Beust, Ernst Ludwig Freiherr
von, Oberst.
1797 Schröckinger von Heiden-
burg, Johann, Oberst.
1800 Schiaff inatti, Anton Graf,
Oberst.
1806 Swinburne, Robert Freiherr von,
Oberst.
1809 Fürstenwärther, Carl Freiherr
von, Oberst.
9 Das Regiment wurde demselben 1700 abgenommen.
-) Früher Inhaber eines Haydueken-Regiments.
3) Wurde 1865 Inhaber des Regiments.
4) Führte das _ Regiments-Commando auch nach der Ernennung des FZM. Grafen
Arco, beziehungsweise GFWM. Grafen Max Starhemberg weiter, da letztere bereits in
höheren Chargen standen ; erhielt 1680 den Obristen-Titel.
— 166
1813 Sagburg von Helbersdorf,
Georg, Oberst.
1814 Giesl von Gieslingen, Joseph.
Oberst.
1820 Moese von Nollendorf, Ignaz
Edler von, Oberst.
1830 Tretter von Trittfeld, Carl,
Oberst.
1836 Kempen von Ficlitenstamm,
Johann Franz Freiherr von, Oberst.
1843 Landwehr von Wehrheim,
Joseph Edler von, Oberst.
1848 Schwäger von Hohenbruch,
Joseph Freiherr von, Oberst.
1850 Cordon, Joseph Freiherr von,
Oberst.
1852 Wirth Anton, Oberst.
1859 Lindner, Ferdinand Kitter von,
Oberst.
1866 Kirchmayr, Carl, Oberst.
1871 Raynaud, Hannibal. Oberst.
1875 Kuhn von Kuhnenfeld, Ale-
xander Freiherr von. Oberst.
1876 P ü r eher von Pürckhain. Moriz,
Oberst.
1878 Giesl von Gieslingen. Adolph.
Oberst.
1879 Bordolo von Boreo. Hermann,
Oberst.
1883 Franz von Astrenberg. Joseph
Freiherr von. Oberst.
1889 Gärtner Edler von E omans-
brück, Anton, Oberst.
1895 Tomicic, Georg, Oberst.
Reserre-Commandanten.
1868 Ve esey de Ve ese et B ör ölly ö-
Jsagfa, Joseph Freiherr von,
Oberst.
1869 Jettmar, Gustav, Oberstheute- '
nant J).
1869 Holzinger, Rudolph, Oberst-
lieutenant—Oberst.
1875 Kuhn von Kuhnenfeld, Ale-
xander Freiherr von, Oberst.
1875 Schlossarek, Joseph. Oberst.
1876 Giesl von Gieslingen. Adolph.
Oberstlieutenant.
1878 Lichtenberg, Emil Freiherr von .
Oberst.
1882 Wannisch, Wilhelm. Oberst-
lieutenant.
Yor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1647 Regiments-Inhaber Obrist Knöring und Obristlieutenant Matthias
Haizer von Heizenberg, beide in der Belagerung von Iglau y.
1676 Regiments-Inhaber FZM. Pio di Savova bei dem Sturme auf
Philippsburg ■}•.
1689 Regiments-Inhaber FZM. Max Laurenz Graf Starhemberg an den
Folgen der bei der Erstürmung von Mavnz am 6. September erhaltenen tödt-
lichen Verwundungen am 11. September gestorben.
1691 Regiments-Inhaber Obrist von Chizzola an den in der Schlacht
bei Szlankamen erlittenen Verwundungen gestorben: Obristlieutenant Richard
Graf Starhemberg in derselben Schlacht y.
1734 Obristlieutenant Moriz Graf Kesselrode an den in der Schlacht
bei Parma erhaltenen schweren Verwundungen gestorben.
1789 Regiments-Inhaber GM. Graf Pallavicini an den Folgen einer
1788 bei Armenis erhaltenen schweren Verwundung in Temesvär gestorben.
1797 Hauptmann Interims-Bataillons-Commandant Anton Würz er bei
Rivoli (17. November) y.
1809MajorWilhelmBaron Biela indemGefechtebeiDinzling Abensberg y.
1809 Oberstlieutenant, Commandant eines Grenadier-Bataillons. Arnold
Mayblümel in der .Schlacht bei Wagram y.
1866 Major Carl Freund in der Schlacht hei Königgrätz y.
Feldzüge.
Schifer. 1642. Das neu aufgestellte Regiment rückte sofort zur Blockade
vonOlmütz, kam aber später nachBölimen und focht in der Schlacht bei Breitenfeld.
1643/44 machte es den Feldzug in Nord-Deutschland (Holstein unter
Gallas mit.
J) Vor Uebernalime des Commandos erkrankt.
— 167 -
1645 focht es bei J ankau, in welcher Schlacht der Inhaber, Obrist Schifer,
in schwedische Gefangenschaft gerietk.
Knöring. 1646 bildete das Regiment die Besatzung von Budweis,
Abtheilungen nahmen
1647 an den Operationen bei Eger theil ; das Regiment kam dann zur
Belagerung von Iglau.
Starhemberg. 1648 focht es bei Zusmarskausen mit Auszeichnung,
Regiments-Inhaber Graf Starhemberg wegen besonderer Tapferkeit belobt ;
später machte es den Feldzug in Bayern unter Piccolomini mit.
Von 1651 — 1657 in Ungarn stehend, gelangten einzelne Abtheilungen in
kleineren Affairen mit den Türken, so bei Neuhäusel, Komorn u. a. 0., in
Verwendung.
1658 stand es im Corps de Souches in Polen, Belagerung von Thorn.
1659 Einnahme von Kammin und Wollin, Belagerung von Demmin,
dann Stettin.
1661 Feldzug in Ober-Ungarn und Siebenbürgen.
Pio. 1662 stand das Regiment in Ober-Ungarn, fünf Compagnien in
dem Gefechte bei Levencz.
1663 fünf Compagnien in dem Gefechte bei Gran, das Regiment bei der
Vertkeidigung von Neuhäusel.
1664 focht das Regiment mit Auszeichnung bei St. Gotthardt, ein
Detachement in Ober-Ungarn.
1673 sechs Compagnien bei der Armee am Rhein, kamen zur Belagerung
von Bonn.
1674 Schlacht bei Seneffe, Belagerung von Oudenaarde.
1675 war das Regiment (sechs Compagnien) in den Gefechten (Schlachten)
bei Willst ädt; und Altenheim, vier aus den Erblanden nachgerückte Com-
pagnien bei Consarbrück und bei der Einnahme von Trier.
1676 kam das Regiment zu der Belagerung von Philippsburg, bei welcher
sich Hauptmann Chizzola besonders auszeichnete.
Arco. Von 1677 stand es in Philippsburg als ständige Besatzung,
Abtheilungen nahmen
1678 an dem Gefechte bei Stauffen theil.
Max Laurenz Starhemberg. 1688 machte das Regiment die Ver-
tkeidigung von Philippsburg mit.
Chizzola. 1689 war es bei der Erstürmung von May nz und kam dann
nach den Niederlanden.
1691 auf den Kriegs-Schauplatz nach Ungarn gerückt, focht das Regiment
mit Auszeichnung in der Schlacht bei Szlankamen und stand
1691/92 bei der Belagerung von Grosswardein.
Lapaczek. 1693 war es bei der Einnahme von Boros-Jenö, sodann bei
der Belagerung von Belgrad und bildete bei dem Rückzuge über die Save die
Arrieregarde.
Von 1694 an stand das Regiment in Siebenbürgen, ohne an einer grösseren
Action mehr th eilzunehmen.
Niklas Pälffy. 1703 abermals in Siebenbürgen stehend, war es in dem
Treffen bei Hermannstadt.
1704 in dem Gefechte bei Mühlenbach, dann bei Pata. Lieutenant
Wisnich während der Vertheidigung von Deva sich ausgezeichnet.
1705 waren nur einzelne Abtheilungen in kleineren Actionen in das Feuer
gekommen.
1706 nach Ober-Ungarn gerückt, stand es bei der Belagerung von
Kaschau, zwei in Nieder-Ungarn stehende Compagnien an der Belagerung und
Wieder-Er oberung von Gran theilgenommen und waren
1708 in der Schlacht von Trentschin. Die übrigen Abtheilungen waren
wieder nach Siebenbürgen gerückt und betheiligten sich an der
- 168 —
1709 unternommenen Verproviantierung von G-rosswardein (Treffen am
Kii alyhägö).
1710 obige zwei Compagnien bei der Belagerung und Einnahme von
Neuhäusel.
1716 mit drei Bataillonen in der Schlacht bei Peterwardein sich tapfer
gehalten, dann Belagerung und Sturm auf die Palanka von Temesvär.
1717 ein Bataillon und die Grenadiere in der Schlacht bei Belgrad, ein
Detachement in der Vertheidigung von Mehadia.
Hildburghausen. 1734 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien focht
das Regiment bei Parma, Quistello und Guastalla mit bedeutenden Verlusten.
1734/35 eine Abtheilung die standhafte Vertheidigung von Mirandola
mitgemacht, wroselbst Obrist Stentsch, der frühere Commandant des Regiments,
den Befehl führte.
1742 aus dem Toscanischen. wo das Regiment seit 1737 stand, zu der
Armee Khevenhüller’s in Ober-Oesterreich gerückt, war dasselbe bei der
Einnahme von Linz und München, bei Hilgertsberg und in dem Gefechte bei
Plattling.
1743 war es in dem Gefechte bei Simbach und bei Wegnahme des
Brückenkopfes von Braunau, dann bei der Erstürmung von Deggendorf.
1744 Feldzug am Rhein, Gefecht bei Weissenburg; die Grenadiere im
Corps Daun (33 Grenadier-Compagnien) in dem Gefechte bei Reschwoog.
1745 in Bayern, Erstürmung von Vilshofen, Gefecht bei Pfaffenhofen.
1746 ein Bataillon unter Obristlieutenant Baron Biilow auf dem Kriegs-
schauplätze in Italien (das Regiment stand hi Inner-Oesterreich) bei dem Zuge
in die Provence, Forcierung des Ueberganges über den Var; bei Besetzung von
Ste. Marguerite sich ausgezeichnet gehalten.
1747 war dieses Bataillon bei der Belagerung von Genua.
1748 bei der Vorrückung an der Riviera.
1756 mit zweiFeld-Bataillonen ruid zwei Grenadier-Compagnien bei der ope-
rierenden Armee eingetheilt, focht das Regiment in der Schlacht bei Lobositz,
1757 in jener bei Prag, wo sich die Grenadiere unter Obrist Guasco be-
sonders ausgezeichnet und kam dann als Besatzung in diese Festung. Nach
Aufhebung der Belagerung von Prag durch die Preussen. nahmen die Grena-
diere an der Einnahme von Gabel theil, das Regiment an dem Gefechte bei
Masselwitz ruid der Schlacht bei Breslau; bei dem Rückzuge der Armee nach
der unglücklichen Schlacht bei Leuthen hielt es mit den jetzigen Regimentern
Nr. 36 und 15 die Brücke über die Schweidnitz.
Ein Detachement von 200 Mann die Belagerung von Schweidnitz mit-
gemacht. Regiments-Commandant Obrist Baron Biilow. zum Commandanten
von Liegnitz ernannt, erhielt für die glänzende Vertheidigung dieses Platzes
den MTO.
1758 war das Regiment bei dem Ueberfalle auf Hochkirch und erwarb sich
Regiments-Commandant Oberst Freiherr von Treys den MTO. Das 3. (Garni-
sons-)Bataillon bei der Vertheidigung von Olmütz.
1759 anfänglich bei der Reichs-Armee (Gefecht bei Wasungen), später
bei jener Daun’s eingetheilt, focht das Regiment mit Auszeichnung bei Meissen
und Maxen.
1760 standen die Grenadiere im Bataillon Kokorzowa und waren an
einigen zum Entsätze von Dresden unternommenen Actionen betheiligt Ge-
fecht bei Fischhaus, U eberfall der Wilsdrufer Vorstadt); das Regiment focht
in der Schlacht bei Torgau, ebenso wieder die Grenadiere, die auch vorher bei
Kunzendorf in das Feuer gekommen waren. Das 3. (Garnisons-' Bataillon
von Olmütz zum Corps Loudon eingetheilt, die Belagerung von Glatz mit-
gemacht.
1761 stand das Regiment in Sachsen, ohne an einer Action theilzunehmen.
1762 kam das Oberst-Bataillon und die Grenadiere bei Altenburg in das
Feuer, das Regiment nahm an den Kämpfen bei Dipptoldiswalde. Henners-
dorf und, der Reichs-Armee zugetheilt, au der Schlacht bei Freiberg theil.
— 169
1778 stand das Regiment (zwei Bataillone) bei der Haupt-Armee inBöhmen,
1779 in Mähren, ein Bataillon an dem missglückten Ueberfalle auf Neustadt
theilgenommen. Die Grenadiere (Bataillon Jarray) bei der Armee in Mähren.
Pallavicini. 1788 war anfänglich nur das Leib-, später auch das Oberst-
Bataillon auf den Kriegs-Schauplatz gerückt und standen im Lager bei Semlin;
1789 beide in der Haupt- Armee, in den Verschanzungen bei Pancsova
und waren später in dem Gefechte bei Lazu Mare, kamen aber dann wieder zur
Cernierung von Belgrad (Besetzung des Brückenkopfes am linken Donau-Ufer).
Huff. 1790 war das Regiment bei dein gegen Preussen aufgestellten
Observations-Corps.
1793 das Leib-Bataillon im Corps Wurmser am Rhein, in den Gefechten
bei Bellheim (Rheinzabern), 4. April und 17. Mai, in letzterem durch einen ge-
lungenen Angriff das Infanterie-Regiment Nr. 19 degagiert; dann im Verein
mit dem nachgerückten Oberst-Bataillon in den der Erstürmung der Weissen-
burger Linien vorhergegangenen Kämpfen (Bärbelroth, Offenbach) und bei
dieser selbst; ferner in den Gefechten bei Riedheim, Reichshofen, endlich mit
besonderer Auszeichnung am Geissberge bei Seebach. In Anerkennung hervor-
ragender Leistungen in diesem Feldzuge wurde Regiments-Commandant Oberst
Baader zum GM., Major Schröckinger aussertourlich zum Oberst-
lieutenant befördert.
1791/95 nahmen beide Bataillone an der glänzenden Verth eidigung von
Luxemburg durch FM. Bender theil und geriethen in Folge Capitulation in
Kriegsgefangenschaft; Major Carl Graf Paar ein feindliches Magazin bei
St. Hubert weggenommen; Lieutenant Reinhardt für geleistete vorzügliche
Dienste aussertourlich zum Oberlieutenant befördert. Die Grenadiere waren
Ende 1793 an den Rhein gerückt, standen 1791 im Corps Browne am Ober-
Rhein und kamen in diesem, sowie in dem folgenden Jahre wenig in das F euer.
1796 zwei Bataillone auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien waren in
dem Rückzugs-Gefecht bei Codogno, eine an der Adda zurückgelassene Divi-
sion, von Uebermacht angegriffen, in Kriegsgefangenschaft gerathen; das Regi-
ment in dem Gefechte bei Valeggio sich brav gehalten, focht bei Campora-
Rivoli, dann mit Auszeichnung in der Schlacht bei Castiglione und wurde
später nach dem Treffen bei la Favorita (S. Giorgio), mit den übrigen Truppen
Wurmser’s nach Mantua gedrängt. Das nach Deutschland gerückte 3. Bataillon
war in den Gefechten bei Nesselwang, Jsny und Kavensburg und kam
dann ebenfalls nach Italien, wo es an dem dritten Entsatz- Versuche, Kämpfe
am Monte Baldo (im November) theilnahm; eine theils aus Ergänzungen, theils
aus Ranzionierten formierte Division zuerst im Verbände des Regiments Klebek
Nr. 11 die Gefechte bei Rizzolago (Trient) und Besenello mitgemacht, dann
in jenen des 3. Bataillons getreten.
1797 gerieth ein grosser Theil desselben in der Schlacht bei Rivoli in
Gefangenschaft, der Rest focht in den Rückzugs-Gefechten bei Klausen und
Mittewald. Die in Mantua gestandenen Bataillone in Folge Capitulation als
kriegsgefangen bis zur Auswechslung in die Erblande abgerückt.
Die Grenadiere standen 1796 in Frankfurt am Main und kamen später zu
der Belagerung von Kehl, wo sich selbe wiederholt auszeichneten.
Vacat Huff. 1799 erneuert auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien
(2 Bataillone) focht das Regiment, sowie die Grenadiere (Bataillon Neny), bei
Magnano; ersteres kam dann zu der Einschliessung von Peschiera, wo sich
das 3. Bataillon mit demselben vereinigte, später zu jener von Mantua, wurde
aber dann in die Haupt-Armee eingetheilt und erhielt die Bestimmung zu der
Belagerung von Turin, endlich zu jener von Alessandria. Nach dem Falle dieser
Festung nahm das Regiment, sowie die Grenadiere, welche mittlerweile bei
Cassano und an der Trebbia gefochten, an der Schlacht von Novi ehrenvollen
Antheil, ebenso an den Kämpfen bei Savigliano und Fossano *). Die Grena-
diere standen schliesslich bei der Belagerung von Cuneo.
P G. cl. C. Melas hebt in der Relation hervor, dass das Regiment im Vereine mit
Alvintzy Nr. 19 sehr zu dem glücklichen Erfolge beigetragen.
— 170 —
In diesem, für das Regiment so ehrenvollen Feldzug, haben sich ins-
besondere der Regiments-Commandant Oberst Scliröckinger. dann die Majore
Max von Motschlitz und Freilierrr von Koseritz, welche beide zu Oberst-
lieutenants befördert wurden, ausgezeichnet.
1800 gerieth ein grosser Th eil des Regiments (Brigade Ulm), in der
Stellung S. Giacomo-Settepanni (11. April) von Uebermacht umzingelt, nach
tapferer Gegenwehr in Kriegsgefangenschaft.
Die Grenadiere (Bataillon Piret) sich in den folgenden Kämpfen bei
S. Giacomo ausgezeichnet, ebenso der Rest des Regiments unter Major Van
Roy in den Kämpfen auf dem Monte Alto.
Diese Abtheilungen nahmen dann an dem Gefechte am Monte Cesio.
der Vorrückung in die Provence, Gefechte am Var, theil und gerieth der Rest
des Regiments auf dem Rückzuge nach Piemont bei la Pietra, nach vergeb-
lichen Versuchen, sich durchzuschlagen, ebenfalls in Gefangenschaft.
Die Grenadiere, welche am Rückzuge in einer anderen Colonue ein-
getheilt, wenig verloren, fochten bei Marengo und Pozzolo; an der letzt-
genannten Schlacht hatte auch ein reorganisiertes Bataillon (dem Infanterie-
Regiment vacat Wallis Nr. 11 zugetheilt) theilgenommen. Der Commandant
dieses Bataillons, Hauptmann Freiherr von Stutterheim. sich durch vor-
zügliche Führung desselben ausgezeichnet (sich nach der Schlacht mit dem-
selben nach Tyrol durchgeschlagen).
Erzherzog Ludwig. 1805 stand das Regiment mit vier Bataillonen
(dem 2-, 3. und 4. Feld-, sowie dem Grenadier-Bataillon), bei der Armee in
Deutschland.
Letzteres wurde in dem Gefechte bei Wertingen nach tapferer Gegen-
wehr aufgerieben, von den übrigen gerieth ein grosser Theil des 3. Bataillons
in dem Gefechte bei Jungingen (Haslach), die übrigen, die auch bei Elcliingen
gefochten, durch die Capitulation von Ulm in Krigsgefangenscliaft.
Regiments - Caplan Marian Emmering erhielt für hervorragende •
Leistungen das GVK. pro piis meritis.
Das 1. Bataillon, unter seinem Commandanten Oberstlieutenant Frei-
herrn Robert von S winburne, den Scharnitz-Pass gegen einen grossen Theil
des Corps Ney heldenmütliig vertheidigt, unterlag schliesslich der Ueber-
macht und wurde ebenfalls kriegsgefangen. Oberstlieutenant S winburne.
dessen Tapferkeit vom Marschall Ney durch Belassung des Degens geehrt
wurde, erhielt den MTO.
Cadet Ronquille sich durch Rettung der Fahne ausgezeichnet, zum
Lieutenant befördert.
1809 mit drei Bataillonen auf dem Kriegs-Schauplatz in Deutschland
(4. Corps Rosenberg), war das Regiment in den Gefechten bei Dinzling. Leuchling
und Eggmühl.
In der Schlacht bei Aspern widerstand das 3. Bataillon unter Oberst-
lieutenant Carl Freiherrn von Für stenwärther den Angriffen eines ganzen
Cürassier- Regiments, welches hiebei grosse Verluste erlitt: das Regiment
am 22. Mai an den Kämpfen um Esslingen ehrenvollen An theil genommen: in
der Schlacht bei Wagram zeichnete sich dasselbe in den Kämpfen um
Glinzendorf und Markgrafen-Neusiedel erneuert aus.
Die Grenadiere (Bataillon Mayblümel) bei Aspern. W agram und Znayrn
gefochten.
Hauptmann Laurenz Kunz erwarb sich bei Glinzendorf den 177 0.
1813 war das Regiment (zwei Bataillone) in der Schlacht bei Dresden,
dann dem Gefechte bei Augustenburg a. d. Flöha; während der Schlachttage von
Leipzig stand es zur Sicherung der Saale-Uebergänge bei Naumburg- V eissen-
fels, später das 2. Bataillon sich bei Kosen ausgezeichnet, das Regiment bei
Hochheim.
Die Grenadiere (Bataillon Jurissich) bei der Donau-Armee. Schlacht
bei Hanau.
1814 in der Schlacht bei Brienne zeichnete sich besonders das 3. Bataillon
unter Major Fössl aus (er wurde aussertourlich zum Oberstlieutenant
— 171 —
ernannt). Der Brigadier des Regiments GM. Pflüger erwarb sieb an der
Spitze desselben den 3IT0. Das Regiment betbeiligte sieb ferner an den
Gefechten bei la Ferte, Bar-sur- Aube (Tenneliere) nnd Arcis-sur-Aube ; nach der
Einnabme von Paris wurde es nacb Dijon verlegt.
Die Grenadiere den Feldzug als Bedeckung des Hauptquartiers mit-
gemacht; das auf den Kriegs-Schauplatz nachgerückte Landwehr-Bataillon
zum Sicherungs- und Etapen-Dienst verwendet.
1S15 mit drei Feld- und dem Landwehr-Bataillon nach Italien gerückt,
machte das Regiment den Uebergang über den Simplon. Vorrückung gegen
Genf, dann die Forcierung der Jura-Pässe mit; das Landwehr-Bataillon in
dem Gefechte bei Chaix (Chätillon), das Regiment bei Einnahme des Brücken-
kopfes über die Saöne bei Macon sich ausgezeichnet.
1821 gegen die Insurgenten in Neapel, ohne Gefecht.
ISIS stand das Regiment (1. und 2. Bataillon) in Süd-Tyrol und machten
Abtheilungen desselben den Streifzug in die Val Arsa unter Major Brassier
(Gefechte bei Piere und Casotta), den Streifzug nach Grigno (Gefecht bei
Tezze). das Gefecht bei Lazise, den Streifzug in die Val Sugana mit den
Gefechten bei Primolano und Enego mit. Das später vereinigte Regiment
in den mehrtägigen Gefechten am Monte Baldo (18.. 19. Juni und 21. Juli)
mit Auszeichnung gelochten, dann bei der Cernierung von Peschiera.
endlich zu jener von Venedig, bei welcher auch das nachgerückte Landwehr-
Bataillon mitwirkte1).
Das 3. Bataillon stand bei den zur Bezwingung Wiens aufgebotenen
Truppen (Gefechte bei Döbling. Erstürmung der Hernalser Linie) und bestand
später, zum Vorpostendienst an der Leitha bestimmt, ein Gefecht bei Ilias lau.
Die Grenadiere (Bataillon Schwarzl) als Garnison in Wien; anlässlich
des Aufstandes am 6. October eine Compagnie das Zeughaus gegen einige
Tausend Rebellen standhaft vertheidigt, das Bataillon in den Kämpfen bei
der Einnahme von "Wien. Erstürmung der Jägerzeile.
1819 vier Compagnien des Regiments bei der Unterdrückung des Auf-
standes in Brescia thatkräftigst mitgewirkt, das bisher mit den übrigen Ab-
theilungen in Verona gestandene Regiment zum Observations-Corps nach
Vorarlberg bestimmt. Das 3. Bataillon bei der Cernierung von Komorn
(Streifungen auf der Schütt, Angriff auf den Brückenkopf), wo auch die
Grenadiere aus Ofen einrückten. In dem Sommer-Feldzuge focht das
3. Bataillon in den beiden Schlachten bei Komorn, rückte, anfänglich zur
Cernierung dieser Festung bestimmt, später der Haupt- Armee nach, kam aber
nicht mehr in das Feuer.
Die Grenadiere bei der ersten Cernierung von Komorn (Gefecht bei
Katv). bei Schintau, Zsigärd und Pered mit besonderer Auszeichnung gefochten,
dann bei der Einnahme von Raab und in der zweiten Schlacht von Komorn :
bei der weiteren Vorrückung an die Theiss kam dieses Bataillon ebenfalls nicht
mehr in das Feuer.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten:
LO. Oberst Georg Hartmann (in Verwendung als General-Commando-
Adjutant); Unterlieutenant Adolph Smrczek (für Brescia).
EKO. 3. Hauptmann Joseph Moese von Kollendorf und Carl
Leschke.
3IVK. die Hauptleute Moriz Freiherr von Haugwitz, Joseph Naske:
die Oberlieutenants Sarcander Weigl und Joseph Massauer.
1850 stand das Regiment bei der Occupation von Holstein.
1859. Mit drei Feld- und dem Grenadier-Bataillon anfänglich nach Istrien
bestimmt, sodann im 9. Corps eingetheilt. einige unbedeutende Scharmützel
am rechten Po-Ufer, dann die Schlacht von Solferino mitgemacht (bei
Guidizzolo mit besonderer Auszeichnung gefochten) und erhielten:
') Des grossen Krankenstandes wegen wurde das Regiment im October nach TTeviso
und Conegliano verlegt.
172 —
LO. Oberstlieutenant Carl Leschke.
EKO.3. Regiments - Commandant Oberst Lindner und Hauptmann
Ludwig Jansky.
MVK. die Majore Gottfried Hartmann von Hartenthal und Eduard
Suchanek; die Hauptleute Franz Edler von Löw, Franz Baumann. Adolph
Anders, Moriz Bayer und Theodor Florian; die Oberlieutenants Virgil von
Albinsky, Paul von Dutkievicz, Carl Paderta1) und Joseph Pitzinger;
die Unterlieutenants Heinrich Richly, Julius Pössl und Paul Rosenbaum.
Das 4. Bataillon im Juni nach Süd-Tyrol gerückt, stand bei Spondalonga:
ein zum Bau von Stein-Batterien verwendetes Detachement freiwillig an dem
Kampfe theilgenommen. Das 5. versah Garnisons-Dienste in Wien.
Gerstner. 1866 mit drei Bataillonen in der Nord-Armee (8. Corps) ein-
getheilt, war das Regiment in dem Treffen bei Skalitz und in der Schlacht
bei Königgrätz (Kämpfe um den Primer Wald); eine Division des 4. Bataillons,
welches divisionsweise den Dienst als Stabs-Truppen beim 2.. 6. und 10. Corps
versah, in dem Gefechte bei Burkersdorf sich ausgezeichnet.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Carl Kirchmayr.
MVK. die Hauptleute Rudolph Hiefer und Joseph Kammler; die
Oberlieutenants Georg Geutebrüek, Moriz Berger und Carl Adamek.
GVK.m. d. Kr. Regiments-Arzt Dr. Johann von Villäs.
Abele. 1878 unter den zur Verstärkung nach Bosnien entsendeten
Truppen focht das Regiment (drei Bataillone) mit besonderer Auszeichnung
in den Gefechten bei Doboj und Lipac.
Decoriert wurden mit:
EKO.3. Major Carl Schmidl; die Hauptleute Moriz Berger und
Anton Martinek.
MVK. die Hauptleute Carl Höpler, Carl Kristen. Franz Koller: die
Oberlieutenants Carl Freiherr von Skai, Carl Heiler und Franz Klein
(letzterer vor dem Feinde gefallen, nachträglich zuerkannt); Lieutenant in der
Reserve) Carl Schwabe.
Tapferkeits - Medaillen.
Silberne
1789—1790
1792—1801
Goldene
1
Silberne
5
1848 \
1849|
Goldene
1
I. Cl.
8
II. Cl.
30
1801
—
1859
1
16
27
1809
—
2
1866
—
4
9
1813-1815
2
10
| 1878
2
17
4S
Adjustierung.
1726 weisser Rock, rothe Aermel- Aufschläge;
1738 weisser Rock, blaue Aufschläge;
1757 weisser Rock, rothe Aermel- Aufschläge, Camisol und Unterfutter;
1767 weisser Rock, ponceaurothe2) Egalisierung, gelbe Knöpfe:
1810 weisser Rock, grasgrüne Egalisierung, gelbe Knöpfe:
1868 dunkelblauer V' affenrock, grasgrüne Egalisierung, gelbe Knöpfe.
') Gefallen, nachträglich zuerkannt.
2) Von 1807 an kellrotk genannt.
9.
Gralizisclies Infanterie-Regiment.
(1830) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Stryj .
(1888) Clerfayt de Croix, Carl Graf, FM.
(f zu Wien den 21. Juli 1798.)
(Das Regiment hat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1725 laut Patent vom
1. August aus den reorganisierten niederländischen National -Regimentern
Los Rios und Bournonville auf deutschem Fusse formiert (Wallonen -Regiment).
1717/48 Theile der aufgelösten Regimenter Heister und Arenberg in-
corporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 9.
1799 ein grosser Theil des Leib-Bataillons zur Aufstellung des neuen
6. Wallonen-Regiments (Linien-Infantei'ie-Regiment Nr. 63) abgegeben.
1860 zwei Bataillone an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 77, dagegen ein Bataillon Nugent Nr. 30 anher ; 1883 ein Bataillon zu
dem neu aufgestellten Infanterie-Regimente Nr. 89.
Ergänzung. Dieses in den Niederlanden aufgestellte Regiment recrutierte
sich auch fernerhin aus dieser Provinz im Allgemeinen1). Da nach Räumung
derselben (1794) bis zur endgiltigen Abtretung (1801) eine Ergänzung aus
derselben nicht mehr möglich war, so erhielt das Regiment, wie alle übrigen
Wallonen-Regimenter, bis 1804 seine Completierung theils durch Zutrans-
ferierung älterer Mannschaft der deutschen Regimenter, theils durch Zu-
weisung von Recruten aus den Erblanden.
1804 erhielt das Regiment einen ständigen Werb-Bezirk in Galizien,
Przemysler Kreis, welchen es 1830 an Mazzucheli-Infanterie Nr. 10 abgab und
dafür den noch gegenwärtig innehabendeii mit der Werb-(Ergänzungs-)Bezirks-
Station Stryj erhielt.
Grenadier-Division. 1769 — 1779 stand selbe mit den Divisionen von
Nr. 38 und 58 im Verbände, 1779 — 1790 mit jenen von Nr. 30 und 55, welch'
letztere 1790 mit jener von Nr. 58 verwechselt wurde. In den Feldzügen
1799 — 1801 bildeten die Divisionen von Nr. 30 und 58, in jenem von 1809 die
von Nr. 55 und 56 mit der des Regiments ein Bataillon. 1810—1818 stand selbe
im Verbände mit den Divisionen von Nr. 24 und 44 mid wurde 1818 in das aus
den Divisionen von Nr. 10 und 40 bestehende Bataillon übersetzt.
Friedens-Garnisonen. 1725 Ostende, 1729 Mons, 1734 Luxemburg, 1740
Brüssel, 1742 Mons, 1748—1756 Brüssel und Brügge, 1763 Mons, 1772 Gent,
9 In den Niederlanden hatte keine abgegrenzte Werb-Bezirks-Eintlieilung Platz
gegriffen.
1774 Brüssel, 1778 Mons. 1780 Mons, 1782 Gent, 1791 Tournay, 1797 Josephstadt.
1798 Vorarlberg, 1801 Przemysl, 1805 Pest, 1806 Koniorn, 1807 Neutra. 1S08
Krakau, 1809 Kaschau, 1813 Jicin, 1814 Klausenburg, 1815 Wien. 1816 Hermann-
stadt, 1817 Jaroslau, 1818 Przemysl, 1821 Piemont, dann Mailand, 1822 Brescia,
dann Alessandria, 1823 Bergamo-Mantua, 1824 Mailand. 1825 Sambor. 1830
Bocbnia, 1832 Erlau-Ofen, 1835 Agram, 1836 Strvj, 1847 Sambor, 1849 Erlau.
1850 Temesvar, 1853 Maros-VasärheU, 1854 Bukowina, 1855 Kronstadt, 1859
Pest-Ofen, 1863 Koniorn, 1867 Hermannstadt, 1869 Olmütz, 1880 Maglaj. 1S82
Lemberg, 1888 Jaroslau, 1894 Przemysl.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Gent activiert 1794 auf-
gelöst). Nack der Umwandlung des Begiments in ein galizisches, wurde für
dasselbe ein solches zu Bartfeld in Ungarn aufgestellt, dasselbe führte von
1824 an die Benennung „6. galizisches Knaben-Erziekungshaus" und wurde
1852 aufgelöst.
Regiments-Inhaber.
1725 Los Rios de Gutierez, Franz
Marchese, GE WM.— FM.
1775 Clerfayt de Croix, Carl Graf,
GFWM.— FM.
1798 — 1802 unbesetzt.
1802 Czartoryski-Sangusco, Adam
Fürst, FM.1).
1823 — 1825 unbesetzt.
1825 Bentheim - Steinfurt, Friedrich
Fürst, GM.— FML.
1839 Hartmann-Klarstein, Georg Graf.
FML.— FZM.
1869 Mertens, Carl Freiherr von. FZM.
1874 — 1888 Packenj von Kilstädten,
Friedrich Freiherr von, FML. — FZM.
(Seit 1SS8 führt das Regiment wieder den
Namen Clerfayt. Inhaber -Stelle unbesetzt.1
Regiments-Commandanten.
1725 Bar ela, Franz de, Obrist.
1741 Capons de Boxadores, Ramos
Chevalier, Obrist.
1745 M er o de. Marquis d’Aynse, Carl
Graf, Obrist.
1751 Los Bios, Franz Marchese de,
Obrist.
1757 Murray de Melgum, Joseph
Baron (später Graf), Obrist.
1761 Gavre d’Aiseau, Franz Fürst,
Oberst.
1771 Fassignies, Oberstlieutenant, ad
interim.
1773 d’Alton, Eduard Chevalier,
Oberst.
1783 Linden, Joseph Jakob Freiherr
von, Oberst.
1791 Vogelsang, Ludwig Freiherr
von, Oberst.
1796 Wolff de la Marseille, Ludwig
Oberst.
1799 Spangen, Carl Freiherr von,
Oberst.
1805 Wouvermanns, Franz von,
Oberst.
1808 Watlet, Wenzel Freiherr von,
Oberst.
1809 Mac-Elligot, Carl Freiherr von,
Oberst.
1813 Kolb von Frankenheld,
Christian, Oberst.
1817 Ceccopieri, Ferdinand Graf,
Oberst.
1828 Orlandini, Heinrich Graf, Oberst.
1833 Schmidl von Seeberg, Chri-
stoph, Oberst.
1840 Fichtl, Franz Freiherr von
Oberst.
1848 Howiger, Alois von. Oberst.
1850 Gaus, Carl, Oberst.
1854 CorneliuSjCarlEdlervon.Oberst.
1859 Hu bätsche k, Carl, Oberst.
1859 Thun-Hohenstein. Franz Graf.
Oberst.
1863 Baumbach, Adolph Eduard,
Oberst.
1S66 Prochäzka, Ottokar Freiherr
von, Oberst.
1868 Rueber, Ferdinand Edler von,
Oberst.
1870 Ivräutner von Thatenburg.
Rudolph, Oberst.
1875 Kober, Guido von. Oberst.
1876 Much, Ferdinand. Oberst.
1876 Lauppert, Nikolaus. Oberst.
1878 Pelican. Heinrich. Oberst2 .
1883 Anders, Emil. Oberst.
1S87 Pravda, Friedrich. Oberst.
1SS9 Grivicic. Leopold Ritter von.
Oberst.
1893 Jonak von Freyenwald.
Arthur, Oberst.
*) War bis 1S01 Inhaber eines Cürassier-Regiments. welches aufgelöst wurde.
2) Der zum Commandanten ernannte Oberst Adalbert Ritter von Schönows ky
riickte nicht ein, da er in die persische Armee übertrat.
— 175 —
Reserve-Commandanteii.
1869 Müller, Joseph, Oberstlieutenant.
1872 Mangold, Joseph Edler von,
Oberstlieutenant— Oberst.
1873 Deesv, G-eorg von, Oberst.
1871 Gämmerler, Franz Edler von.
Oberstlieutenant — Oberst.
1877 Kr z is c h von K u 1 m t h a 1, Adolph,
Oberstlieutenant.
1878 Della-Torre, Johann, Oberst.
1879 Schulenburg, Hans Graf von
der, Oberstlieutenant— Oberst.
1882 A n d e r s, Emil, Oberstlieutenant —
Oberst.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offlciere.
1792 Major Nikolaus Chevalier de Ribeaucourt in dem Gefechte bei
Corioule j.
1818 Major Friedrich Freiherr von Piattoli -Treuenstein in dem Treffen
bei Isaszeg j.
1859 Regiments -Commandant Obrist Carl Hubatsch ek und Oberst-
lieutenant Franz Friedrich von Stromfeld, beide an den in der Schlacht
von Magenta erhaltenen Wunden, Ersterer am 7., Letzterer am 17. Juni gestorben.
Hauptmann Interims-Bataillons-Commandant Ferdinand von Bonjean
gleichfalls bei Magenta y.
Feldzüge.
Los Ri os. 1713 mit zwei Bataillonen und zwei Grenadier-Compagnien
in der sogenannten pragmatischen Armee eingetheilt, kam das Regiment in
der Schlacht bei Dettingen zum ersten Male seit der Errichtung in das Feuer1).
1711 nur ein Bataillon und die Grenadiere im Felde (Corps Arenberg
ohne Gefecht).
1715 zwei Bataillone und die Grenadiere bei der operierenden Armee,
waren bei der Einnahme von Oppenheim, dann zum Schutze von Frankfurt a. M.
(Kaiserwahl) postiert ; die anderen zwei Bataillone Besatzung in Antwerpen.
1716 nur ein Detachement die Vertheidigung der Citadelle mitgemacht,
das Regiment bei der Haupt- Armee, Gefechte bei Sluse und Malle, Arrieregarde-
Gefecht an der Jaar; in der Schlacht von Rocovu’ nicht in das Feuer gekommen,
deckte es nach derselben den Rückzug.
1717 war das Regiment (drei Bataillone) in der Schlacht bei Lawfeld,
ohne an dem eigentlichen Kampfe tlieilzunehmen und kam dann als Besatzung
nach Maastricht, wo es
1718 an der Vertheidigung dieser Festung ehrenvollen Antheil nahm
und wurde das tapfere Verhalten des Regiments, welches sehr von jenem der
Holländer abstach, durch den französischen Marschall Prinz von Sachsen, den
Commandanten des Belagerungs-Corps, anerkannt.
1756 mit zwei Bataillonen und zwei Grenadier-Compagnien auf den
Kriegs-Schauplatz nach Böhmen gerückt, focht das Regiment
1757 mit besonderer Bravour in der Schlacht bei Prag, wo es insbesondere
bei dem Rückzuge im Vereine mit dem Regimente Harrach (Nr. 17) die ver-
folgende Cavallerie mit Entschlossenheit aufhielt ; der zweite Obrist Franz Graf
Guasco als Commandant des Grenadier-Corps (22 Compagnien) mit denselben
beiHomoli einen erfolgreichen glänzenden Angriff ausgeführt; ein Detachement
von 300 Mann die Vertheidigung von Prag mitgemacht.
Das Regiment focht dann erneuert mit Auszeichnung bei Kolin ;
Regiments-Commandant Oberst Los Rios wurde mit dem MTO. decoriert.
In dem Treffen bei Görlitz erwarb sich Oberstlieutenant Johann de Basteei
mit einigen Grenadier-Compagnien ebenfalls den MTO. ; an den Schlachten bei
Breslau und Leutlien nahm das Regiment ehrenvollen Antheil.
Das 3. Bataillon (aus vier Füsilier- und ausnahmsweise auch einer
Grenadier-Compagnie bestehend) in der alliierten französischen Armee die
Schlacht von Hastenbeek mitgemacht und trat später in den Verband der
Reichs- Armee.
‘) 1734/35 stand es in Luxemburg.
- 176 -
1758 machte es die Belagerung von Pirna und Sonnenstein mit, wurde
dann in die Haupt - Armee eingetheilt und mit dem Regiments vereinigt.
Dieses focht nun bei Hochkirch, wo sich der tapfere Commandant. Oberst Baron
Murray, der sich schon bei Breslau ausgezeichnet, den MTO. erwarb : Major
d’Hauvetier für bewiesene Tapferkeit aussertourlich befördert. Später war
das Regiment bei der Belagerung von Dresden,
1759 in der Schlacht bei Kunnersdorf, die Grenadiere in einem combinierten
Bataillon unter Obristlieutenant Fürst Gavre des Regiments, sich in derselben
ausgezeichnet.
1760 wurde das 2. Bataillon nach den Niederlanden rückgesendet und
war das Regiment1) (Bataillon) bei der Erstürmung des feindlichen Lagers
vor Landshut, der Belagerung von Glatz und in der Schlacht bei Liegnitz.
1761 nicht in das Gefecht gekommen, war dieses Bataillon
1762 in dem Gefechte bei Reichenbach; eine Grenadier- und eine Füsilier-
Compagnie die Verth eidigung von Schweidnitz mitgemacht; Hauptmann de
Solares und Oberlieutenant Marqtüs L’Aspieux sich ausgezeichnet (Letzterer
aussertourlich zum Capitain-Lieutenant befördert).
Clerfayt. 1778/79 ein Bataillon und die Grenadiere i Bataillon Fuhrmann
in Böhmen, ohne Gefecht; die Grenadiere 1779 in Mähren, Streifzug gegen
Schl esisch-N eustadt.
1789/90 bei dem in den Niederlanden ausgebrochenen Aufstande (Bra-
banter Revolution) musste das in Gent stationierte Leib - Bataillon in Folge
Munitions-Mangels capitulieren, die beiden anderen zogen sich nach Luxemburg
zurück und nahmen, insbesondere das Oberst-Bataillon, unter seinem Com-
mandanten Major (Oberstlieutenant) Baron Vogelsang, sowie die Grenadiere
( Bataillon Reyniac ) an einer Reihe von Gefechten und kleineren Unter-
nehmungen gegen die Insurgenten theil, so bei Nassogne, l’Etoile, Ychippe.
Marchain, Coutisse, Haltinne, Andenne, Assesse; das 3. Bataillon war in der
Festung Luxemburg selbst.
Regiments-Inhaber FZM. Clerfayt erhielt für Auszeichnung in dem
Kriege gegen die Türken das Commandeur-Kreuz des MTO.
Für Auszeichnung bei Erstürmung der Schanzen von Andenne erhielt
Oberstlieutenant Baron Vogelsang den MTO., Lieutenant Duniont wurde
zum Oberlieutenant befördert, sechs Ofüciere belobt.
1792 waren sechs Compagnien in dem Gefechte bei Lamain-Marquin, das
2. Bataillon in dem Gefechte bei Roubaix, dann mit Auszeichnung bei der
Berennung und in den Kämpfen vor Lille, wobei Major Ribeaucourt tmd
beinahe sämmtliche Officiere in der Relation rühmlich genannt werden; das
früher in Luxemburg gestandene 3. Bataillon war bei der Einnahme von
Longwy, in dem Gefechte bei Croix-au-bois, das Regiment endlich noch in
jenem bei Corioule (30. November).
Die Grenadiere (Bataillon Briey) an einigen Affairen vor Mons theil-
genommen, dann bei Jemappes gefochten.
1793 die Grenadiere waren in der Schlacht bei Aldenhoven, dem Gefecht
bei Fauquemont, der Schlacht bei Neerwinden und Löwen, kamen dann zur
Einschliessung von Conde (Gefecht bei Onnaing endlich mit besonderer Aus-
zeichnung bei Famars gefochten; das erst im Juli aus Luxemburg zur Haupt-
Armee gerückte Regiment in dem Gefecht bei Cysoing sich das Lob des Armee-
Commandanten erworben; drei Compagnien bei Erstürmung von Annapes
mitgewirkt.
Bei dem Uebergang über die Sambre die Grenadiere mit Bravour ge-
fochten, Lieutenant Baron Lederer sich hervorgethan.
In dem Gefechte bei Denain zeichnete sich das 3. Bataillon. Major
Carl Baron Spangen, in jenem bei Orchies Oberst Vogelsang tmd das
') Der erlittenen grossen Verluste wegen wurden alle vier bei der Armee einge-
theilten Wallonen-Eegimenter anfänglich in ein Bataillon zusammengezogen und erst nach
dem Eintreffen von Verstärkungen konnten diese (Regimenter wieder selbstständig, jedoch
nur in zwei Bataillone formiert werden.
— 177 -
*
2. Bataillon (Major Wouv ermanns) aus, ebenso das ganze Regiment bei der
Wiedereroberung von Marchiennes.
1791 fochten die Grenadiere bei le Cäteau, Nouvion, Landrecies und
Moescroen, an welcher Affaire auch das Regiment theilnahm; dieses sodann bei
Courtray, Werwick, Linselles, Hooglede, Rousselaer, ferner in der Schlacht
bei Fleurus ; in dieser auch das Grenadier-Bataillon Briey, welches inzwischen
auch bei Erquelinnes und Charleroi gekämpft, endlich noch in dem Gefechte
bei Sprimont.
1795 das seit 1792 in Luxemburg gelegene 3. Bataillon die glänzende
V ertheidigung dieser Festung durch FM. Bender mitgemacht, in Folge
Capitulation in Kriegsgefangenschaft gerathen (bis zur Auswechslung in
die Erblande gerückt). Das 1. Bataillon in dem Gefechte an der Pfrimm1), die
Grenadiere in der Belagerung und dem Sturme auf Mannheim sich aus-
gezeichnet; Oberlieutenant Baron Collenbach erhielt hier den MTO.
1796 fochten die Grenadiere bei Wetzlar, dann im Vereine mit dem
1. Bataillon bei Kircheip, Friedberg, Sulzbacb, Amberg und Würzburg (hier
das 1. Bataillon nicht in das Feuer gekommen), dann im Corps Werneck an
der Sieg.
1797 das 1. Bataillon in dem Gefechte bei Neuwied.
1799 in Tyrol stehend, zeichnete sich das 1. Bataillon2) unter Oberst
la Marseille in dem Vorposten-Gefechte bei Schluders aus, dessgleichen die
Grenadiere (Bataillon Wouvermanns) in den Gefechten bei Täufers und
Sta. Maria; weiters Gefecht bei Lavin und kamen diese Abtheilungen dann
nach Italien und zwar, das 1. Bataillon zur Blockade von Alessandria, die
Grenadiere zur Haupt-Armee, in welcher sie mit besonderer Bravour in der
Schlacht an der Trebbia kämpften ; der Interims-Commandant des Grenadier-
Bataillons, Hauptmann Ludwig l’Olivier des Regiments3), erhielt aus diesem
Anlasse den MTO.
Später focht das 1. Bataillon bei S. Giuliano, Rivoli und wurde dann
zu der Bildung des Linien-Infanterie-Regiments Nr. 63 abgegeben; der Stab
des Regiments gieng nach Deutschland ab, wo ein Bataillon in Ulm, das
andere in Ingolstadt lag. Die in Italien zurückgebliebenen Grenadiere waren
uoch bei Savigliano, Dronero, der Einnahme von Mondovi im Feuer ge-
standen. Oberstlieutenant Wouvermanns wiederholt belobt.
1800 focht das nunmehrige erste Bataillon, sowie die Grenadiere, bei
Engen, Möskirch, das ganze Regiment bei Biberach; die Grenadiere noch in
dem Gefechte an der Iller, das 2. Bataillon in der Vertheidigung von Ulm.
Später das Regiment bei Ampling und. in der Schlacht bei Hohenlinden, in
welcher dessen Commandant Oberst Baron Spangen sich hervorthat; das
Grenadier-Bataillon Wouvermanns, in der 3. Colonne versprengt, grosse Verluste
erlitten.
Czartoryski. 1805 mit drei Feld- und dem Grenadier-Bataillon nach
Italien bestimmt (das 2. in Ofen verblieben), später in das Corps Jellacic
eingetheilt, gerieth das Regiment durch die Capitulation von Memmin-
gen in Kriegsgefangenschaft. Das 2., zur Donau - Armee gezogene Bataillon
die Schlacht bei Austerlitz mitgemacht und zeichnete sich der Commandant
desselben, Hauptmaun Graf Orlandini, durch Tapferkeit und glänzende
Führung aus.
1809 im 4. Corps (Rosenberg) eingetheilt, focht das Regiment bei
Hausen, ein Bataillon bei Ober-Leuchling und Eggmühl, hier mit bedeutendem
Verluste.
In der Schlacht bei Aspern wies es am 21. Mai -wiederholte Angriffe
der feindlichen Cavallerie mit Standhaftigkeit zurück, zeichnete sich am
J) Das 2. Bataillon wegen Mangel an Ergänzungs-Mannschaft aufgelöst, das 3. wurde
zweites.
2) Das 2. und 3. Bataillon in Böhmen neu formiert.
3) Major Wouvermanns war im Anfänge der Schlacht verwundet worden; siehe im
Uehrigen II. Band: ., Grenadiere”.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
12
22. Mai bei Vertheidigung von Aspern aus und erwarben sich Regiments-
Conimandant Oberst Watlet und, nach dessen Verwundung, Major Chevalier
de Mesemacre, dann Hauptmann Dagrado, Commandant des 4. Bataillons,
die Anerkennung des Generalissimus Erzherzog Carl. In der Schlacht bei
Wagram nicht zur Action gekommen, focht das Regiment noch bei Schön-
graben und am zweiten Scblachttage von Znaym. Die Grenadiere i Bataillon
Legrand) waren in Bayern wenig in das Gefecht gekommen, kämpften aber mit
Auszeichnung bei Aspern, Wagram (6. Juli) und bei Znaym (10. Juli .
1812 war das 2. Bataillon, Major Chevalier Mesemacre, im Auxiliar-
Corps des FM. Pürsten Schwarzenberg eingetheilt und kambeiKartuszkaja-Bereza,
Signiewiczi. bei Mokrany und Stara Wizwa in das Feuer. In dem Gefechte
bei Wiczulky hat sich das Bataillon mit Bravour durch die dasselbe um-
zingelnde russische Cavallerie durchgeschlagen, der Commandant, sowie mehrere
Officiere belobt.
1813 das Regiment (2. und 3. Bataillon, das 1. in Theresienstadt ver-
blieben) in der Schlacht bei Dresden und in jener bei Kulm mit Aus-
zeichnung gefochten . ebenso bei Arbesau. In der Schlacht bei Leipzig
hatten am 16. October nur die Grenadiere (Bataillon Portner) Gelegenheit
sich bei Wachau auszuzeichnen, am 18. kämpften diese, sowie das Regiment,
bei Dölitz.
In diesem Feldzuge haben sich Hauptmann Ringelsheim, welcher
aussertourlich zum Major befördert wurde , Oberstlieutenant Carl Graf
Lau gier und sechs Officiere besonders liervorgethan.
1814 war das Regiment in dem Gefechte bei Maison blanches und Mapon
und erwarb sich in jenem bei St. Georges- Villefranche vielfache Anerkennung,
dann noch bei Limonest. Das aus Böhmen nachgerückte 3. Bataillon an der
Belagerung von Htiningen ehrenvollen Antheil genommen, Major Graf
Orlandini belobt. Die Grenadiere den Einzug in Paris mitgemacht, jedoch
nicht in das Feuer gekommen.
1815 nur die Grenadiere bei der operierenden Armee, ohne Gefecht.
1821 nach Piemont gerückt, kam das Regiment nicht in das Gefecht.
1835/36 in Croatien stationiert, nahmen kleinere Detachements, am Cordon
gegen die Türkei stehend, an den Gefechten bei Kladusa und Jzacic theil.
Hartmann. 1848 fochten die Grenadiere (Bataillon Gaus) bei der Ein-
nahme von Wien, Erstürmung der Barricaden in der Jägerzeile; daun in
Garnison in Wien geblieben.
Das 1. Bataillon im Corps Simunich in den Gefechten bei Kadas,
Jablonic, Lieszko, der Einnahme von Tyrnau, dann bei der Cernierung von
Leopoldstadt; das 2. Bataillon im Corps 'Schlik in den Gefechten bei Budamer
und Szikszö; das 3. Bataillon bei Bewältigung des Aufstandes in Lemberg mit-
gewirkt; das Landwehr-Bataillon als Besatzung nach Verona gerückt.
1849 das 1. Bataillon bei der Cernierung von Komorn, Gefecht am Waag-
Brückenkopf, eine an der Waag detachierte Division in den kleinen Gefechten
bei Schemnitz und Varin; das 2. Bataillon mit Auszeichnung in dem Treffen
bei Kaschau, Gefechte bei Szantö, Tarczal, Keresztür. Tokaj. Hidas-Xemeti.
ferner in der Schlacht bei Käpolna, den Gefechten bei Poroszlö, Hatvan,
Gödöllö (Isaszeg), in welchem es seinen Commandanten Major Baron
Piattoli verlor; eine Compagnie (die 7.) endlich in dem Gefechte am Räkos;
das 3. Bataillon, in der Brigade Barco zur Sicherung der galizisc-hen Grenze
gegen Ungarn verwendet, überfiel die Insurgenten bei Toronnya und Xovoszelica,
nahm theil an dem Gefechte bei Munkacs und l tickte dann in die Schütt, wo
sich nimm ehr im
Sommer-Feldzuge das Regiment, da auch der Stab aus Lemberg dahin
verlegt worden war, vereint befand. Es nahm an der Einnahme von Raab, den
beiden Schlachten vor Komorn ehrenvollen Antheil. dann im 1. Corps Schlik
an dem Gefechte bei Dreispitz, endlich der Einnahme von Lippa.
Das Landwehr-Bataillon war Ende 1848 nach Tyrol gerückt, wo es
wiederholt seine Stationen wechselte imd meist Besatzungs-Dienst versah.
— 179 —
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten:
EKO. 3. Hauptmann Carl Hubatschek; die Unterlieutenants Johann
G-uggenmoss und Franz Makowski, dann dem vor dem Feinde gefallenen
Major Baron Piattoli nachträglich zuerkannt.
MVK. Oberstlieutenant Alois G-ayer von Gayersfeld; die Hauptleute
Carl Hubatschek, Jacob Sied, Hermann de Kin, Michael Lanko. Franz
von Verette, Emanuel Janczalek; die Oberlieutenants Prokop Pokorny,
Franz Grigar, Gustav von Begg. Joseph Komb erger; die Unterlieutenants
Johann Guggenmoss, Julius Merunovic und Anton Wassinger.
1859 focht das Regiment (drei Feld-, ein Grenadier-Bataillon) mit beson-
derer Bravour in der Schlacht bei Magenta (Kämpfe um Buffalora und Marcallo),
doch erlitt es nach heldenmüthigem. Widerstande gegen zwei Brigaden grosse
Verluste (ein grosser Theil des 3. Bataillons wurde gefangen); ebenso brav
focht das Regiment bei Solferino (Kämpfe um Casanuova). Das 4. Bataillon
in der Brigade Reichlin, dem 8. Corps Benedek zugetheilt, wurde nach dem
Theil-Gefechte bei Pozzolengo von der Brigade abgeschnitten und bewirkte
spät Abends seinen Rückzug zwischen den französischen Lagern mit vieler
Umsicht und Ruhe.
Decoriert wurden mit:
LO. Oberst Carl Hubatschek (an seinen Wunden gestorben); Major
Carl Petit von Königstern.
EKO. 3. Oberstlieutenant Franz Friedrich von Stromfeld (an den
Wunden gestorben); die Hauptleute Ferdinand von Bonjean1), Anton
Ingerl. Wilhelm Schmidt- und Carl Conte Bussi (mittlerweile Major bei
Nr. 481.
MVK. die Majore Friedrich Ritter von Mer kl, Wilhelm Edler von
Fodermayer und Adolph Hergeth; die Hauptleute Anton Ingerl2), Johann
Grubissich, Franz Grenso, Leopold Bergmüller, Prokop Graf Hartmann ;
die Oberlieutenants August Netoliczka, Alfred Langner; die Unter-
lieutenants Gustav Deagaro, Leo Bilecky und Emil Medycki.
GGVK. Regina ents-Caplan Clemens Lytinski.
1866 das Regiment mit drei Bataillonen im 6. Corps der Nord-Armee
eingetheilt, in dem Treffen bei Wysokow und mit Auszeichnung in der Schlacht
bei Königgrätz, Kämpfe um Rosberitz, gefochten. Das 4. Bataillon anfänglich
in Verona als Besatzung, dann nach Süd-Tyrol dirigiert und nahmen Ab-
theilungen desselben an den Gefechten bei Levico und Calceranica theil.
In diesem Feldzuge wurden decoriert mit:
LO. Oberst Ottokar Freiherr von Pr ochazka3).
MVK. die Oberstlieutenants Eugen Kopfinger von Trebienau und
Ferdinand Edler von Rueber; die Majore Carl Ochtczim und Gustav
Freiherr de Vicq von Cumptich; die Hauptleute Carl Dittl, Eduard Ritter
von Smalawsky, Leopold Müller und Leo Ikalowicz; Oberlieutenant
Coloman von Bo 11a.
Packenj. 1881/82 nahmen Abtheilungen des im Occupations-Gebiete
dislocierten Regiments an einigen kleineren Actionen theil, so Gefecht auf
der Vrabac planina (7. und 8. Compagnie) und am Mrezica-Sattel; das Gros des
Regiments stand an der Etapen-Linie Brod-Zepce-Tesanj.
Für Auszeichnung in diesen Affairen erhielten:
EKO. 3. Hauptmann Casimir Pomiankowski.
MVK. Hauptmann Adolph Kohmann.
J) und !) Beide gefallen, nachträglich zuerkannt.
3) Für seine Tliätigkeit als Truppen-Brigadier ; gehörte als solcher in den Stand des
Infanterie-Begiments Nr. 47, erst nach dem Feldzuge hieher transferiert,.
12*
— 180 —
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
II. Cl
1789-1790
—
1
1848
3
4
14
1793-1801
3
9
1849
1
9
39
1805
—
—
1859
2
12
87
1809
—
7
1866
—
3
24
1813—1815
1835
1
8
1882
—
1
16
Adjustierung.
1725 weisser E-ock, grüne Aufschläge;
1769 weisser Eock, apfelgrüne Egalisierung, gelbe Knöpfe:
1868 dunkelblauer Waffenrock, apfelgrüne Egalisierung, gelbe Knöpfe.
10.
Gralizisches Infanterie -Regiment.
(1830) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Przemysl.
(1888) Oskar II. Friedrich, König yon Schweden und von
Norwegen.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1715 laut Patent vom
14. October aus vier durch den zum Obrist-Inhaber bestallten Prinzen Friedrich
Heinrich von Württemberg auf eigene Kosten geworbenen Compagnien, dann
je zweien der Regimenter Alexander Württemberg (Nr. 17), Regal (Nr. 36),
Harrach (Nr. 47), d’Arnant (Nr. 12), Jung-Daun (1809 als Nr. 45 aufgelöst),
dann einer von Neipperg (Nr. 7) formiert (Sammelplatz Rothenburg).
1725 drei Compagnien des aufgelösten Regiments Bonneval incorporiert.
1731 erhielt das Regiment zwei der aufgelösten Auctions-Compagnien
von Kettler (Nr. 12). 1747/1748 Theile der aufgelösten Regimenter Heister
iuhI Arenberg incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 10.
1860 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Linien-Infanterie-Regimente
Nr. 77, 1883 eines zu Nr. 90 abgegeben.
Ergänzung. Von 1766 — 1806 hatte das Regiment einen Werbe-Rayon
im oberrheinischen Kreis; 1771 (1781) den ständigen Werb-Bezirk in Böhmen,
Taborer und Budweiser Kreis mit der Stabs - Station Budweis, dazu
1775- 1807 einen Aushilfs-Bezirk in Galizien (Wieliczka - Myslenice). 1807
wurde das Regiment mit der Ergänzung nach Mähren überwiesen und
recrutierte sich, wie alle mährischen Regimenter, bis 1817 je zur Hälfte aus
dem mährischen Antheil, Brünner Kreis, und dem galizischen, Bochnia,
Tarnöw. 1818 wurde es ganz galizisch, mit der Werb-Bezirks-Station Rzeszow'1),
1830 endlich übernahm es von dem Infanterie-Regimente Nr. 9 den Werb-
Bezirk Przemysl, Vielehen es noch inne hat.
Grenadier-Division. Yon 1769 — 1778 stand sie mit jener von Nr. 25
und 54, 1779—1780 mit jener von Nr. 49 und 54, endlich 1181—1797 mit jener
von Nr. 41 und 54 im 1. böhmischen Bataillon. In dem Feldzuge 1799—1801
bildeten die Divisionen von Nr. 18 und 36, in jenem 18C9 die Divisionen von
Nr. 11 und 47 mit der des Regiments ein Bataillon. 1810 — 1818 stand dieselbe
mit jener von Nr. 20 und 40, von 1818 — 1852 mit Nr. 9 und 40 in einem
Bataillon vereint.
Friedens-Ga rnisoner. 1714 Biüssel, 1720 Gharleroi, 1721 Biüssel,
1722 Charleroi, dann Mens, 1723 Ath, 1727 Antwerpen, 1731 Brüssel, 1732
V Rzeszöw ubergieng an Xr. 40.
— 182 —
Charleroi, 1735—1742 Luxemburg, 1741 Brünn, 1752 Pilsen. 1763 Pisek.
1775 Budweis, 1780 Wien— Krems. 1790 Budweis, 1795 Joseplistadt, 1797 Wien,
1801 Budweis, 1802 Wels, 1803 Neubaus, 1804 Graz, 1806 Neuhaus-Pilsen,
1807 Neuliaus, 1808 Prag, 1809 Kremsier. 1811 Brüun, 1812 Pest, 1814 Brünn,
1815 Przemysl, 1816 Kasckau, 1821 Ofen, dann Peterwardein, 1825 Grosswardein.
1827 Temesvar, 1829 Kaschau, 1830 Jaslo. 1831 Tarnöw, Eperies, 1832 Kaschau,
1835 Pest, 1836 Przemysl, 1840 Sambor, 1843 Sinok 1847 Stanislau. 1848
Olmtitz, 1849 Pressburg, 1850 Ko morn, Keszthely, dann Olmütz, 1851 Prossnitz,
dann Como, 1852 Mailand, 1853 Como. wieder Mailand, 1854 Mantua (Mailand ,
1855 Wien, 1856 Debreczin, 1858 Pest, 1859 Semlin. 1360 Hermannstadt.
1866 Leutschau, 1371 Jaroslau, 1379 Przemysl, 1832 Wien, 1833 Przemysl.
1894 Jaroslau.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1783 in Badweis activiert, 1801
nach. Krumau verlegt; von 1835 an wurden die Soldatenknaben des Regiments
gemeinschaftlich mit jenen von Nr. 40 in dem 5. galizischen Knabsn-Erziehuags-
hause zu Kremsier, welches 1829 nach Znaym verlegt wurde, ausgebildet.
Regiments-Inhaber.
1715 Württemberg, Heinrich Friedrich
Prinz GFWM.-FML. l).
1717 Württemberg, Ludwig Prinz,
GFWM. — FZM.
1734 Lindemann, von Lindesheimb,
Georg Anton Freiherr von,
GFWM.-FML.
1740 Braunschweig - Wolfenbüttel,
Ernst Ludwig Prinz GFWM. —
FM.
1788 — 1790 unbesetzt.
1790 Kheul, Carl Freiherr von, FML.
1798 — 1802 unbesetzt.
1802 Anspach und Bayreuth, Christian
Friedrich Markgraf von. GM.2).
1806 Mittrowsky, Anton Freiherr von.
FML.
1809 Reisky von Dubnitz, Franz Frei-
herr von, FML. s).
1817 Mazzuchelli, Alois Graf. FML.—
FZM.
1869 Handel, Heinrich Freiherr von.
FML.— FZM.
1888 Oscar II. Friedrich, König von
Schweden und von Norwegen.
Regiments-Comman (lanten.
1716 Streithorst, Obrist.
1716 Falk (Valk), Obrist.
1724 Hatzfeld, Johann Anton Graf,
Obristlieutenant — Obrist.
1732 Riedes el, Johann Walprecht
Freiherr von, Obrist.
1737 Machugo de Burgos, Obrist.
1742 Lindenfels, Obristlieutenant,
ad interim.
1744 Mengen von Rensfeld, Obrist.
1748 Duck Heinrich Justin von, Obrist.
1748 Peroni, Ludwig Graf, Obrist.
1756 Almensloe, Carl Graf, Obrist.
1759 Pappenheim, Friedrich Ferdi-
nand Graf, Obrist.
1764 Hasslingen, Franz Ignaz Frei-
herr von, Oberst.
1773 Erbach, Carl Graf von und zu
Oberst.
1783 Niesen, Johann Heinrich von,
Obers t-lieutenant.
1784 Reuss, Heinrich XIII., Fürst,
Oberst.
1788 Vernier, Wenzel Freiherr von.
Oberst.
1789 Elsner. Friedrich Freiherr von.
Oberst.
1790 Rogoiski, Franz von. Oberst.
1795 Saint- Julien, Franz Graf.
Oberst.
1797 Beulwitz, Ferdinand Freiherr
von, Oberst.
1800 Buresch von Greiffenbach,
“Wenzel. Oberst.
1807 de Vaux. Domitian. Oberst.
1S09 Weigl von Löwenwarth,
Joseph, Oberst.
1S13 Wertich von Adelsfeld,
Joseph. Oberst.
1819 Rehbach, Joseph Freiherr von.
Oberst.
1830 Münzer von Marienborn,
Joseph. Oberst.
1835 Sternfeld Ritter von Kriegei-
stein. Hermann, Oberst.
‘) Erhielt 1717 ein Ciii-assier-Regiment (1775 aufgelöst).
2) War früher Inhaber eines 1S01 aufgelösten Cürassier-Regiments.^
») War früher Inhaber des 1809 aufgelösten Infanterie-Regiments Xr. 13.
— 183 -
1840 Schütte von Warensberg,
Adolph Freiherr, Oberst.
1848 Teuchert, Friedrich, Oberst.
1849 Alcaini, Cajetan Graf, Oberst.
1851 Giersig, Friedrich, Oberst.
1858 Grobois, Joseph, Oberst.
1865 Brzesina, Bitter von Birken-
hain, Franz, Oberst.
1868 Ratkovich, Joseph, Oberst.
1875 Pawlikowski Bitter von Cho-
lewa, Joseph, Oberst.
1878 Zuna Edler von Ivratky, Carl1),
Oberst.
1878 Döpfner, Carl Edler von, Oberst.
1879 Konja, Julius, Oberst.
1882 Bauer, Julius, Oberst.
1886 Habermann, Carl von. Oberst.
1889 Gläser, Eduard, Oberst.
1892 Schaffer, Heinrich, Oberst.
1896 Laube, Alois, Oberst.
Reserve-Commandanten.
1869 Teutschenbach von Ehren-
ruhe, Adolph. Oberst.
1871 Pawlikowski Bitter von Cho-
lewa, Joseph, Oberstlieutenant —
Oberst.
1875 Le Gay Edler von Lierfels
Albert, Ob erstlieutenant— Oberst.
1878 Zuna Edler von Krätky, Carl,
Oberst.
1878 Gniewosz von Olexöw, Wla-
dislaw Bitter, Oberst.
1880 Seemann, Alois, Oberst.
Yor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1716 Regiments- Commandant Obrist Streithorst in der Schlacht bei
Peterwardein j.
1734 Regiments-Inhaber FZM. Ludwig Prinz zu Württemberg in der
Schlacht bei Guastalla y.
1757 Obristlieutenant Carl Freiherr Lindesheimb und Obristwacht-
meister Eugen Freiherr von Hagen, beide an den in der Schlacht bei Breslau
erhaltenen Wunden gestorben.
1794 Major Carl Wagemann bei der Erstürmung von Marcliiennes
tödtlich verwundet, einige Tage später gestorben.
1796 Major Chevalier O’Brien in dem Treffen bei Lonato f.
Interims-Regiments-Commandant Hauptmann Baron Puteany an einer
in der Schlacht bei la Favorita erhaltenen Wunde am 17. September gestorben.
1800 Begiments-Commandant Oberst Baron Beulwitz in dem Gefechte
am Monte Ermetta tödtlich verwundet und gefangen, am folgenden Tage ge-
storben.
Major Joseph Casati in dem Gefechte bei S. Maurizio y.
Feldzüge.
Jung-Württemberg2). 1716 auf den Kriegs-Schauplatz nach Ungarn
gerückt, waren zwei Bataillone und die Grenadiere in der Schlackt bei Peter-
wardein, dann bei der Belagerung von Temesvar (Sturm auf die Palanka).
1717 Belagerung und Schlacht bei Belgrad.
Ludwig Württemberg. 1734 bei der Reichs- Armee, ohne Gefech t,
1735 beim Mosel-Corps, Treffen bei Clausen.
Jung -Wolfenbüttel3). 1740 stand das Regiment im Corps Arenberg
an der belgisch-französischen Grenze; das 3. Bataillon bis 1743 in Luxemburg.
1743 zwei Bataillone und die Grenadiere in der pragmatischen Armee
mit Auszeichnung bei Dettingen gelochten.
') Vor der Uebernalime des Regiments-Commandos erkrankt, in den Ruhestand
getreten.
2i Das Regiment wurde bis 1720 zum Unterschiede von dem 1716 auf fünf Jahre in
kaiserliche Dienste übernommenen Regimente , .Alt-Württemberg” so genannt.
3) Zum Unterschied von dem Regimente Carl Herzog von Wolfenbüttel (heute Nr. 29)
so genannt (bis 1760).
— 184 —
1744 ein Bataillon bei der operierenden Armee in den Niederlanden;
1745 wieder zwei Bataillone und die Grenadiere am Rhein (Main).
1746 bei Rocour nicht in das Feuer gekommen, ein Detachement unter
Hauptmann Majole Schloss Mecheln tapfer vertheidigt,
1747 Schlacht bei Lawfeld;
1748 ohne Gefecht.
1756 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren auf dem Kriegs-Schau-
platze in Böhmen (3. Bataillon in Olmütz), focht das Regiment bei Lobositz,
1757 in der Schlacht bei Prag und machte dann die Vertheidigung dieser
Festung mit (hier auch das 3. Bataillon); später die Schlachten von Breslau
und Leuthen. Hauptmann Albrecht von Wittern für Auszeichnung bei Breslau
aussertourlich zum Major befördert.
1758 das bisher in Prag verbliebene 3. Bataillon an dem vergeblichen
Versuche, Schweidnitz zu entsetzen theilgenommen, dann Belagerung von
Heisse; das Regiment in der Schlacht bei Hochkirch.
1759 in der Haupt- Armee, ohne Gefecht.
IV olfe nbüttel. 1760 das Regiment im Corps Lacy, Streifzug nach Berlin,
dann in der Haupt-Armee (bei Torgau nur im Geschützfeuer gestanden . das
3. Bataillon in Dresden.
1761 in Sachsen, ohne Gefecht.
1762 das Regiment (alle drei Bataillone) in Sachsen in dem Gefechte bei
Spechthausen; Major Graf Erbach erhielt für Auszeichnung in demselben den
MTO. Später noch Abtheilungen an einigen kleineren Affairen bei Dresden und
Freiberg betheiligt.
1778/79 Regiment und Grenadiere (Bataillon Canto d‘ Yrles) bei der
Armee in Böhmen, ohne Gefecht.
1789 das Leib- und Oberst-Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatze in Ungarn.
Vertheidigung der Stellung von Armenis. Major Baron Mittrowsky sich aus-
gezeichnet; dann den Rückzug von Karansebes mitgemacht.
1789 das Regiment bei der Belagerung von Belgrad.
Die Grenadiere (Bataillon Voith) nicht ausmarschiert.
Kheul. 1793 auf den Kriegs-Schauplatz in den Niederlanden gerückt (1. und
2. Bataillon) focht das Regiment bei Tirlemont, Neerwinden und Löwen, kam
dann zur Einschliessung von Valenciennes, Gefecht bei Estreux, Schlacht
bei Famars; später nahm dasselbe (Abtheilungen) an den Gefechten bei Lille
(Hellesmes), Menin. Marchiennes und Orchies theil. In dem Gefechte bei Mar-
chiennes die Majore Carl Wagemann und O'Reilly, dann Capitain-Lieutenant
Richter sich liervorgethan .
Die Grenadiere (Bataillon Ulm) bei Berlaimont und Wattignies gelochten.
1794 in der Stellung bei Marchiennes belassen, nahmen Abtheilungen
des Regiments an den Gefechten bei Pont ä Marque und Orchies theil und
kam es sodann als Besatzung nach Maastricht, wo es in Folge Capitulation in
Kriegsgefangenschaft gerieth (in die Erblande abgerücktV
Die Grenadiere im Corps York die Schlachten bei Tourcoing und
Fleurus mitgemacht.
1795 nur die Grenadiere im Felde, Gefechte an der Pfrimni und bei
Lambsheim.
1796 war das Regiment auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien, focht
bei Salö und Lonato. Regiments-Commandant Oberst Graf Saint- Julien be-
lobt, schwer verwundet. Auf dem Rückzüge nach Tvrol kam das Oberst-
Bataillon noch bei Villanova in das Feuer, das Leib-Bataillon wurde bei Storo
überfallen und gefangen, das 3. Bataillon, welches bei der Besitznahme von
Krakau verwendet worden war, nachgerückt. Das Regiment nahm nun , im
Corps Meszäros) an den Gefechten bei Bassano. Cerea und der Schlacht bei
la Favorita theil und gehörte sodann zu den in Mantua eingeschlossenen Truppen
(Gefecht bei Governolo). Die Grenadiere in der Armee des Erzherzogs Carl bei
Ukerath, Wetzlar, Würzburg und Schliengen mit Auszeichnung gefoehten.
- 185 —
1797 das Regiment in Folge Capitulation von Mantua kriegsgefangen.
Die Grenadiere zur Armee nach Italien, Gefecht bei Neumarkt.
Yacat Kheul. 1799 anfänglich als Besatzung in Venedig stehend, kam
das Regiment im Juli zur Belagerung von Mantua, focht mit besonderer Aus-
zeichnung bei Novi, dann bei Savigliano, an der Stura, bei Cuneo und Mondovi.
Die Grenadiere (Bataillon Weber) bei Verona, (Magnano), an der Trebbia, bei
Novi, Beinette gefochten.
1800 war das Regiment an den Gefechten an der Riviera am Monte Ca-
vallo und Ermetta (11. April) und Monte Bartolomeo betheiligt, in dem ersteren
viel verloren; später stand dasselbe als Besatzung in Cuneo, gegen Ende des
Jahres in Tyrol. Die Grenadiere bei Albissola. am Var, beiMarengo und Valeggio
gefochten.
1801 war das Regiment in dem Gefechte bei Lovadina an der Piave.
Anspach. 1805 stand das Regiment in Süd-Tyrol, nur das Grenadier-
Bataillon bei der Armee in Italien, Schlacht bei Caldiero; bei dem späteren
Rückzüge der Armee kamen einzelne Abtheilungen in den Nachhut-Gefechten
bei Vicenza und an der Brenta in das Feuer.
Anton Mittrowsky. 1809 mit zwei Bataillonen im 1. Corps (Bellegarde)
eingetheilt, kam das Regiment in Bayern nicht in das Gefecht (bei Regensburg
en reserve), focht jedoch mit besonderer Auszeichnung bei Aspern, ebenso
bei Wagram und Znaym; das 3. Bataillon im Corps Am Ende in Sachsen, Ge-
fechte bei Lützen und Dresden. Die Grenadiere (Bataillon Wieniavsky) ebenfalls
bei Aspern, Wagram und Znaym gekämpft.
Unter den Ausgezeichneten werden Regiments - Commandant Oberst
de Vaux, Oberstlieutenant Freiherr von Weigl, Major Chevalier O’Daly und
die Interims - Bataillons - Commandanten Hauptmann Leo Löwl und Peter
Mazzetti, dann Regiments-Caplan Bernhard Hromadka genannt.
Regiments-Arzt Dr. Valentin Knees erhielt GCEM. 1.
Reisky. 1813 bei der Armee in Inner-Oesterreich eingetheilt, war das
Regiment (1. u. 2. Bataillon) unter Oberst Weigl, welcher, sowie vier Ofilciere
belobt wurde, in dem Gefechte bei Feistritz; das nachgerückte 3. Bataillon sich
in jenem bei Tarvis ausgezeichnet, zwei Compagnien bei Tolmein. Später kamen
das 1. und 3. Bataillon ziu- Blockade von Venedig, das 2. zu jener von Legnago
(das Landwehr-Bataillon nachgerückt). Die Grenadiere (Bataillon Hromada) in der
Donau-Armee bei Hanau gefochten.
Hauptmann Bernhard AVeiss erwarb sich hier den MTO.
1814 focht das Regiment in der Schlacht am Mincio, in welcher es grosse
ATerluste erlitt und kam dann, inclusive des nachgerückten 4. Bataillons, als
Besatzung nach Mantua.
Die Grenadiere bei der Haupt- Armee in Frankreich im Treffen bei la Ferte-
sur-Aube und bei Charenton gefochten, dann Einzug in Paris.
1815 erhielt das Regiment erst Ende Juni den Befehl, zur operierenden
Armee zu stossen, kam daher zu keiner Action mein’.
Die Grenadiere am Ehern, dann Lager bei Dijon.
Mazzuchelli. 1848 das 1. und 2. Bataillon standen in Olrnütz. die Grena-
diere (Bataillon Gaus) an den Kämpfen vor AArien betheiligt, dann als Garnison
in AA7ien verblieben. Das 3. Bataillon im Corps Sehlik die Gefechte beiBudamer
und Szikszö mitgemacht, das Landwehr - Bataillon in Italien (Besatzungs-
Truppe).
1849 war das 3. Bataillon in dem Treffen bei Kasehau, dem Gefechte
bei Szinye und der Schlacht von Kapolna, dann in den Gefechten bei Hatvan und
Isaszeg und vereinigte sich Ende April mit dem Regimente, welches, mittler-
weile auf den Kriegs-Schaixplatz gerückt, bei Nagy-Sarlö gefochten hatte; ein
Detachement, dem Regimente Erzherzog AYilhelm Nr. 12 zugetheilt, die Ver-
tlieidigung von Ofen mitgemacht. Vom Regimente nahm nunmehr das 1. Ba-
taillon an den Gefechten bei Zsigärd, Szered und der Schlacht bei Pered theil
und verblieb dasselbe (das Regiment) dann bei der Cernierung von Kornorn,
— 186
wo es die Schlacht bei Puszta-Herkalv mitmachte1); das 4. Bataillon Streifzug;
gegen Munkäcs ohne Gefecht. Das Landwehr -Bataillon Belagerung von
Malghera, bei der Cemierung von Venedig sich ausgezeichnet.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
LO. Regiments- Commandant Oberst Graf Alcaini, Oberlieutenant Ro-
muald von Jastrzebski.
EKO. 3. Hauptmann Franz Liebler von Asselt.
MVK. Regiments -Commandant Oberst Graf Alcaini. Oberstlieutenant
Alois Zimburg Edler von Reinerz, Major Stephan Milletich; die Hauptleute
Albert Dösa vonMakfalva, Carl Marno von Eichenhorst. Franz Ploner.
Franz von Liebler, Anton Hupka, Demeter Lemaic. Carl Edler von
Weiss, Eduard Freiherr von Fronmüller, Gregor Wogothay: die Ober-
lieutenants Alexius Weiss. Carl Ritter von Milbacher, Leopold Monsen.
Gustav Ritter von Bartels, Philipp Freud, Carl Papesch und Franz Toma-
sini; die Unterlieutenants Johann Tzwettler, Johann Kugmann. Xazar
Wytuszynski, Franz Grüll.
1859 auf dem Kriegs-Schauplatz in Italien (drei Feld-, ein Grenadier-
Bataillon), verblieb das Regiment im Verbände des 10. Corps auf Küsten-Be-
wachung zwischen dem Tagliamento und Isonzo; das 4. Bataillon später im
6. Corps in Tyrol, ohne mehr in Action zu kommen.
1866 im 10. Corps (Gablenz) der Nord- Armee eingetheilt, focht das Re-
giment bei Trautenau, Neu-Rognitz und in der Schlacht bei König-grätz (hier
nur wenig im Feuer gestanden), endlich in dem Trelfen bei Blumenau. Das
4. Bataillon Besatzung von Königgrätz.
Decoriert wurden mit:
LO. Regiments-Commandant Oberst von Brzesina.
EKO. 3. Oberstlieutenant Carl Schauer von Schröckenfeld: Haupt-
mann Ludwig Kirs chinger.
MVK. Major Gustav Lorenz; Hauptmann Joseph Tempis: Ober-
lieutenant Franz Schuster, dann den vor dem Feinde gefallenen Hauptleuten
Adolf Plachki und Carl Klopstein nachträglich zuerkannt.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
n. ci
1789-1790
—
—
1848
3
3
1792-1801
—
37
1849 —
6
11
1805
—
—
1853
5
8
1809
1
6
(Mailand)
1813—1815
3
9
1859
—
—
1S66
6
65
Adjustierung.
1726 weisser Rock, gelbe Aermel- Aufschläge :
1738 weisser Rock, rothe Aufschläge; -
1757 weisser Rock, Camisol und Unterfutter, rothe Aufschläge :
1767 weisser Rock, papageigrüne 2 i Egalisierung, weisse Knöpfe:
1868 dunkelblauer Waffenrock, papageigrüne Egalisierung, weisse Knöpfe.
p Während der beiden ersten Schlachten von Komorn ('2. und 11. Juli stand das
Regiment auf der kleinen Schütt.
2) Dem Regimente war durch das Los der schwarze Aufschlag zugefallen und wurde
der Tausch mit Salm Nr. 11 bewilligt.
11.
B ölimis cli e s Infanterie -Regiment .
(1854) Ergänzungs - Bezirks - Commando: Pisek.
(1873) Georg', Prinz von Sachsen.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1629 laut Patent vom
15. Mai aus fünf Compagnien des 1621 aufgestellten Regiments Albrecht Eusebius
Waldstein, Herzog von Mecklenburg, auf dem Sammelplätze Kolberg formiert,
1630 laut Bestallung vom 21. October dem später benannten ersten Inhaber
verliehen. 1632 eine Compagnie des aufgelösten Regiments Perusis incorporiert,
1634 auf zehn Compagnien gebracht, 1639 das in Breisach ruinierte Regiment
Reinach incorporiert1).
1652 wurden 200 Mann des Regiments in spanische Dienste cediert, 1656
die Frei-Compagnie Masson (Ungarisch-Hradisch) dem Regimente aggregiert.
1657 aus diesem und dem Regimente Conti ein drittes für Obrist Hans Georg
formiert2), ferner 300 Mann an das neu errichtete Regiment Collalto abgegeben;
1658 wurde das aufgelöste Regiment Holstein incorporiert, dagegen 5 Compagnien
zur Errichtung des Regiments Wallis abgegeben; 1660 zwei Compagnien des
aufgelösten Regiments Kaiserstein, 1661 fünf Compagnien des Regiments
Spieckh (Nicola) untergestossen, dagegen fünf alte Compagnien abgedankt.
1662 wurden sieben in Inner-Oesterreich stehende Compagnien zur Er-
richtung des Regiments Spieckh (Nr. 24) abgegeben, das Regiment durch Neu-
Werburg completiert; in den Jahren 1663 und 1664 erhielt der damalige In-
haber GFWM. de Mers, als Commandierender in Schlesien, den Auftrag ein
neues Regiment ä 2000 (1500) Mann zu werben ; dieser Stand wurde zwar
nie vollzählig erreicht, aber doch von dieser neugeworbenen Mannschaft circa
800 Mann an das Regiment Nassau, 700 Mann (vier Compagnien) an das in Neu-
häusel ruinierte Regiment Pio (Nr. 8), circa 400 Mann an das Regiment Gey-
mann abgegeben, der Rest mit dem Stamm-Regimente in Eines verschmolzen
(„beide in Eines reformiert”).
1672 giengen wieder 200 Mann in spanische Dienste, 1678 wurden fünf
Compagnien an das Regiment Strassoldo abgegeben, dagegen 1679 das Regi-
ment Neu-Grana und zwei Compagnien Strein incorporiert.
1682 fünf in Ungarn stehende Compagnien zur Errichtung des Regiments
Thimb abgegeben.
1688 wurden fünf bei der Haupt-Armee eingetheilte Compagnien unter
Obristlieutenant Graf Kaunitz, bei der Ernennung desselben zum Obrist-In-
haber des erledigten Regiments Fürstenberg, gegen ebensoviele dieses Regi-
ments umgewechselt3).
Eine gleichzeitig angeordnete Unterstossung des Regiments Mercy unterblieb über
Bitte des Inhabers jenes Regiments, welches er wieder aufrichtete.
0 K. A., 1657. VII, 7.
K. A., H. K. R. 1685, October 490 Reg.
— 188 —
1690 eine Compagnie (100 Mann-) an Pfalz-Neuburg (Nr. 20; abgegeben.
1698 abermals sechs im Felde stehende Compagnien unter Obrist-
lieutenant Graf Thürhehn als Stamm an das von demselben neu aufgestellte
Regiment (Nr. 28) abgegeben, die vier in Schlesien zurückgebliebenen Com-
pagnien wurden, da mittlerweile der Inhaber, FZM. Metternich, gestorben war,
dem Obrist Hasslingen dergestalt conferiert „dass er daraus ein neues Regi-
ment machen solle” und wurden ihm zur Completierung einige Compagnien
des in Italien aufgelösten Regiments Württemberg- Stuttgart übergeben, sowie
ein Theil des Regiments Löwenburg.
1701 wurden vier Compagnien zur Errichtung des Regiments Longueval
(1720 aufgelöst), 1701 ein Bataillon a fünf Compagnien zu jener von de Wendt
(1721 aufgelöst) abgegeben, das Regiment erhielt hiefür 1706 zweiTattenbach’sc-he
und zwei Dussart’sche Frei - Compagnien1). 1709 einige Mannschaft an die
Regimenter Bevern (Nr. 29) und Plischau (Nr. 22) abgegeben, 1711 eine
Compagnie zu der Errichtung des Regiments Tokio, endlich 1715 zwei
Compagnien zu jener des Regiments Franz Wallis (1809 als Nr. 13 aufgelöst).
1731 kamen die 1727 aufgestellten Auctions - Compagnien zum Regi-
mente Deutschmeister.
1860 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Linien-Infanterie-Regimente
Nr. 75, 1883 ein Bataillon zum Infanterie-Regimente Nr. 91 transferiert.
Ergänzung. Von 1619 — 1741 erhielt das Regiment seine Werbeplätze,
sowie Fliedens-Garnisonen stets in Schlesien zugewiesen und war der jeweilige
Inhaber zugleich auch immer comm andierender General daselbst und Festungs-
Commandant in Glogau. Diesem Umstande ist es auch zuzuschreiben, dass
das Regiment, da es sozusagen schon damals einen ständigen Werb-Bezirk
hatte2) und überhaupt das Recruten-Material in Schlesien leichter zu bekommen
war, wie früher geschildert, so oft ganze Compagnien, ja selbst über die Hälfte
des eigenen Standes, an andere Regimenter abgeben musste.
1766 erhielt das Regiment einen Werbe-Rayon im Churfürstenthume
Maynz (Aschaffenburg), 1771 den ständigen Werb-Bezirk in Böhmen. Kaurimer
Kreis, mit der Stabs-Station Kolin zugewiesen, dazu 1775—1807 einen Aushilfs-
Bezirk zu Wieliczka, später Sandec in Galizien. 1806 wurde Prag Haupt- Werb-
Bezh-ks-Station, 1818 der Werb-Bezirk durch den Caslauer Kreis vergrössert.
1830 wurde dem Regimente der Taborer- und Budweiser Kreis, Werb-
Bezirks- Station Tabor zugewiesen3), von 1840 an war Neuhaus, 1851 endlich
wurde Pisek Haupt- Werb-Bezirks-Station (bei Uebemahme eines Theiles des
Werb-Bezirks von Nr. 25).
Grenadier-Division. Von 1769 — 1797 bildete sie mit jener von Nr. IS
und 21 das 4. böhmische Bataillon, 1799—1801 mit jener von Nr. 15 und 17
ein Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien; in dem Feldzuge 1809 war
selbe mit Nr. 10 und 17 vereint, von 1810 bis zur Auflösung 1852 bildeten die
Divisionen von Nr. 11, 25 und 51 ein (böhmisches) Bataillon.
Friedens-Garnisonen. 1619 Glogau (Liegnitz, Neisse) und gamisonierte
das Regiment bis 1710 in den jeweiligen Friedensjahren stets in Schlesien (Glogau,
Glatz, Brieg u. s. w.); 1711 Kaschau, 1715 Temesvar, 1719 Pavia. 1750 Görz.
1752 Brüx, 1751 Prag. 1763 Kolin, 1790 Kolin. 1797 Cilli (Gonobitz \ 1798 Prag.
1802 Prag, 1801 Pisek, 1806— 1809 Prag, 1810—1813 Kolin, 1811 Prag, 1816 Ober-
Enkeim im Elsass, 1818 Prag, 1830 Neuhaus, 1812 Josephstadt. 1817 Maynz.
1856 Venedig, 1859 Venedig, 1860 Rovigo. dann Venedig. 1861 Monseliee, dann
Schio, 1862 Trient, 1866 Linz, 1S71 Königgrätz, 1877 Pilsen. 1880 Stolac. 1SS1
Prag, 1889 Innsbruck, 1894 Budweis.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Prag activiert. 1S33 nach
Neuhaus verlegt, wo es bis zur Auflösung (1852) verbheb.
J) Erstere waren bayerische Frei-Compagnien ; Obrist Dussart war Commandant in
Kaschau und standen die dortigen fünf Compagnien unter seinem Commando. daher auch
nach ihm benannt.
2) Dieses Regiment wurde, sowie das Regiment Alt-Daun 1748 als O'Gilyv redüeiert .
welches in gleicherweise die ständige Besatzung von Prag bildete, auch: ..Garnisons-Regi-
ment” genannt. (K. A., F. A. Italien 1701, XIII, 8.)
3) Bisher hei Nr. 54.
- 1S9 -
Regiments-Inhaber.
1630 Hardegg, Julius Graf, Obrist1).
1636 de Mers, Franz (1643 Freiherr von),
Obrist2)— GFWM.
1667 Montevergues, Ludwig Freiherr
von, GFWM. 3).
1669 Tasso, Albert von, Oberst4 5).
1669 Knigge, Jobst Hilmar Freiherr
von, GFWM. 6 7) — FML.
1683 Metternich - Winneburg, Philipp
Emerich Graf6), FZM.
1698 Hasslingen, Tobias Freiherr von,
GFWM. — FM.
1717 Wilczek, Heinrich Wilhelm Graf,
FZM.— FM.
1739 Hasslingen, Ignaz Freiherr von.
FML.
1739 Wallis, Franz Wenzel Graf,
FML. ’)— FM.
1774 Wallis, Michael Graf, FML. — FM.
1/99 — 1801 unbesetzt.
1801 Rainer, Joseph Erzherzog, FZM.
1854 Albert, Kronprinz von Sachsen8).
1873 Georg, Prinz von Sachsen.
Zweite Inhaber.
Von 1801 — 1824 Kolowrat-Liebsteinsky, Yincenz Graf, FML. — FZM.;
von 1825 — 1832 Mumb von Mühlheim, Franz, FML.; von 1832 — 1848 Rougier,
Camillo Gilbert Freiherr von, FML.9); von 1849 — 1869 Lichnowsky, Carl Wil-
helm Graf, FML. — FZM. ; von 1869 — 1887 Mertens, Wilhelm Ritter von, FMIL.
Regiments-Commandanten.
1629 de Mers, Franz von, Obrist-
lieutenant l0).
1636 derselbe als Obrist-Inhaber (von
1643 an Freiherr).
1651 Puchheim, Adolph Graf, Obrist-
lieutenant u).
1655 Gey mann, Franz Freiherr von,
Obristlieutenant.
1664 Hänisch, Melchior, Obristlieute-
nant.
1667 der Inhaber GFWM. Freiherr von
Monte v er gues.
1669 der Inhaber GFWM. Tasso.
1669 der Inhaber GFWM. Freiherr von
Knigge.
1674 Haugwitz, Sebastian von, Obrist-
lieutenant.
1675 Thimb (Dim), Johann Graf,
Obristlieutenant.
1682 Rapp ach, Graf, Obristlieutenant.
1685 Kaunitz, Ferdinand Graf, Obrist-
lieutenant.
1689 Guttenstein, Wenzel Graf,
Obristlieutenant.
1695 Thürheim, Franz Sebastian Graf,
Obristlieutenant.
1698 Longueval, Philipp Emanuel
Fürst, Graf von Buquoi, Obrist-
lieutenant.
1701 Auersperg, Graf, Obristlieute-
nant.
1701 Wetzel, Johann Adam von,
Obristlieutenant.
1702 Wallis, Georg Olivier Graf,
Obristlieutenant.
1704 Wallis, Franz Paul Graf, Obrist-
lieutenant— Obrist.
1716 Hasslingen, Ignaz Freiherr von,
Obrist.
1730 Lindemann vonLindesheimb,
Georg Freiherr von, Obrist.
1735 Lang von Ritterstern, Obrist.
1738 Wilczek, Joseph Graf, Obrist.
1739 Copons y Boxadors, Joseph
Marquis, Öbrist.
1745 Bouchard, Peter de, Obrist.
1750 Materni, Sigmund Freiherr, von
Obrist.
J) Resignierte 1636.
■' Patent vom 30. November 1636.
3) Patent vom 14. .Juni 1667. sein zuletzt innegeliabtes Regiment wurde 1665 aufgelöst.
4) Uebergab sein bisher innegehabtes Regiment an Marchese Grana.
5) u. 6) Waren früher Inhaber von Cürassier - Regimentern , welche an Rabatta,
beziehungsweise Dietrichstein iibergiengen.
7) War früher Inhaber des heutigen Infanterie-Regiments Nr. 59.
8) Wurde gelegentlich seiner Thronbesteigung als König. Inhaber des von seinem
Vater besessenen 3. Dragoner-Regiments.
9) Bei den politischen Wirren in Italien compromittiert, wurde seiner Charge entsetzt.
10) Commandierte das Regiment seit der Errichtung, da der Inhaber als Oberst-
Stallmeister Waldstein’s nie bei demselben anwesend war.
n) Alle hier angeführten Obristlieutenants waren zumeist nur Commandanten der
jeweiligen im Felde stehenden Abtheilungen /Bataillon zu 5 — 7 Compagnien), da die Regiments-
Inhaber in ihrer gleichzeitigen Eigenschaft als commandierende Generale in Schlesien und
Festungs-Commandanten in Gross-Glogau nicht ausmarschierten und das Regiments-
Commando eventuell nur dann führten, wenn das Regiment ganz vereint war, welcher Fall
jedoch stets nur auf ganz kurze Zeit eintrat.
— 190 —
1756 Browne, Philipp Graf, Ohrist.
1758 Wallis, Michael Graf, Obrist.
1761 Jeschek, Nikolaus Bitter von,
Oberst.
1766 Hohenfeld, Ferdinand Graf,
Oberst.
1768 Amelungen, Bobertvon, Oberst.
1769 Wallis, Olivier Graf, Oberst.
1777 Prugglaeh, Carl Freiherr von,
Oberst.
1785 Czernezzi, Carl von, Oberst.
1793 Pachta, Franz Graf, Oberst.
1796 Wolzogen, Friedrich Freiherr
von, Oberst.
1796 Dondorf, Carl von, Oberst.
1797 Strauch, Gottfried von, Oberst.
1800 Weissenwolf, Nikolaus Graf,
Oberst.
1802 N e u s t ä d t e r, J ohann von, Ob erst.
1803 Dolle, Franz von, Oberst.
1809 Fahre, Hermann von, Oberst.
1812 Piret de Bihain, Ludwig Frei-
herr von, Oberst.
1813 Leiningen- W esterburg,
August Graf, Oberst.
1821 Camuzzi, Casimir Bitter von,
Oberst.
1831 Sterndahl, Albert Freiherr von.
Oberst.
1837 Pfanzelter, Carl, Oberst.
1842 D e ge nfeld-S chonburg, Gustav
Graf, Oberst.
1848 Cordon, Cajetan Freiherr von,
Oberst.
1849 Scharschmid Edler von Adler-
treu, Joseph, Oberst.
1853 Beichlin-M eidegg, Joseph Frei-
herr von, Oberst.
1854 Bö er de Nagy-Berivoj, Eme-
rich, Oberst,
1859 Nowey vonWundenfeld, Bern-
hard, Oberst.
1860 Hofmann, Ferdinand, Oberst.
1866 Beckers-Westerstetten, Emil
Graf, Oberst.
1872 Bonara, Maximilian, Oberst.
1875 Kocv von Cenisberg, Johann,
Oberst.
1878 Czibulka, Emst, Oberst.
1882 Schulz, Leopold, Oberst.
1888 Schmedes, Emil. Oberst.
1893 Putzker, Carl, Oberst.
1895 Leth von Lethenau, Franz
Bitter von, Oberst.
Reserve-Commandanten.
1869 Grünne, Philipp Graf, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1872 Yentour von Thurnberg, Jo-
hann, Oberstlieutenant.
1874 Matzak von Ortenburg, Victor,
Ob erstlieutenant.
1876 Hubatius. Anton. Oberstlieute-
nant.
1877 F ischer von Zickwolf, Heinrich,
Oberstlieutenant — Oberst.
1879 Bischanek, Anton, Oberst.
Tor dem Feinde gefallene liöliere Offleiere.
1647 Obristwachtmeister Valentin Jäckle bei der Belagerung vonlglau y.
1674 Obristlieutenant Interims - Regiments - Commandant Freiherr von
Haugwitz bei der Verthei cligung von Dachstein y.
1716 Obristwachtmeister Georg Graf Tattenbach bei dem Sturme auf
die Palanka von Temesvär tödtlich verwundet, bald darauf gestorben.
1789 Major Leopold Graf Auersperg an den bei der Belagerung von
Belgrad erhaltenen schweren Verwundungen am 20. September gestorben.
1794 Major Franz Graf Wallis in der Schlacht von Tournay y.
1796 Major de Clety an den während der Belagerung von Kehl am
22. November erhaltenen Wunden am 26. November gestorben.
1797 Oberstlieutenant Adam Ude an den in dem Gefechte bei Lon-
garone erhaltenen schweren Verwundmigen in feindlicher Gefangenschaft ge-
storben.
1805 Major Joseph Schwall in dem Gefechte bei Jungingen •}•.
1809 Begiments-Commandant Oberst Adolph Dolle in der Schlacht bei
Aspern y.
1813 Hauptmann Interims-Bataillons-Commandant Johann Fabary in der
Schlacht bei Dresden -j\
1849 Major und Commandant eines Grenadier-Bataillons Carl Fischer
von Tiefensee in der Schlacht bei Pered y.
- 191 —
Feldzüge.
Hardegg. 1630 als Besatzung in dem Aufstellungs-Orte Kolb erg ver-
blieben, machte dieses Regiment unter Obristlieutenant de Mers die Ver-
theidigung dieser Festung mit und erhielt
1631 bei der Capitulation freien Abzug; sodann nach Frankfurt a. d. 0.
verlegt, wurde der grösste Theil bei Erstürmung dieses Platzes durch die
Schweden gefangen.
1632 machte es die Vertheidigung von Glogau mit, focht
1633 in dem Treffen bei Steinau und stand im nächsten .Jahre in Böhmen,
ohne an einer Action theilzunehmen.
1635 am Ober-Rhein, war dasRegiment bei der Einnahme vonElsass-Zabern.
1636 als Besatzung daselbst, erhielt der Commandant Obristlieutenant
de Mers für die standhafte Yertheidigung ein kaiserliches „Anerkennungs-
schreiben”.
de Mers. 1637 in Lothringen, Treffen bei Gray.
1638 kam das Regiment nach Breisach und nahm an der neunmonatlichen
Verteidigung dieser Festung ehrenvollen Antheil, erlitt jedoch grosse Verluste.
1639 in Franken reorganisiert, dann in das Corps Hatzfeld eingetheilt, waren
1640 zwei Compagnien bei der Einnahme von Höxter.
1641 das Regiment (acht Compagnien) bei der Belagerung und Einnahme
von Dorsten, zwei Compagnien unter Obristwachtmeister Zeilner bei jener
von Kreuznach.
1642 am Nieder-Rhein, ohne Gefecht, stand das nun vereinigte Regiment
1643 in Böhmen und nahm im December an der Blockade von Olmütz theil.
1644 im Corps Götz in Ober-Ungarn verwendet, kämpfte es
1645 bei Jankau, wo es tkeils versprengt, theils gefangen wurde (Obrist
de Mers).
In Ober-Oesterreich reorganisiert, nahm das Regiment
1646 an der Belagerung von Krems theil, wo es dann in Besatzung verblieb.
1647 zu jener von Iglau gezogen, erstürmte Obrist de Mers mit diesem
und dem Regimente Strassoldo das wichtige Vorwerk „die Katze”.
1648 acht Compagnien in der Schlacht bei Zusmarshausen, dann Feldzug
in Bayern ; im October gegen Prag dirigiert, jedoch nicht mehr in Action getreten.
1657 war das Regiment (sieben Compagnien) bei der Belagerung vonKrakau.
1658 fünf Compagnien unter Obristlieutenant Gey mann bei der Belagerung
imd Erstürmung von Thorn.
1659 dieselben in Pommern, vor Graudenz, Einnahme der Montaner Spitze.
1660 kamen dieselben Abtheilungen (im Corps de Souckes) zu der Blockade
von Grosswardein.
1661 sieben Compagnien nach Inner-Oesterreich (unter GFWM. Spieckh)
zur Deckung der Grenzen1), zwei andere Compagnien im Corps des Obristen
Tasso nach Siebenbürgen (Klausenburg) gerückt, woselbst sie
1662 an der standhaften Vertheidigung dieses Platzes theilnahmen (1664
nach Schlesien zurück).
1663 fünf Compagnien in Ober-Ungarn ; eine Compagnie unter Lieutenant
Görkenpoch in Neutra zwei Stürme der Türken abgeschlagen, dann gegen
freien Abzug capituliert; Hauptmann Joachim Neumuth mit einer Compagnie
und 500 Bayern Schintau so standhaft vertheidigt, dass die Türken nach
mehreren vergeblichen Stürmen abzogen.
1664 neun Compagnien im Coips de Souches, Einnahme von Levencz ;
Hauptmann Neumuth mit 400 Mann des Regiments, als Commandant dahin
bestimmt, auch diesen Platz bis zum Entsätze (Schlacht bei Levencz) tapfer
vertheidigt ; das Regiment bei Parkany mit Auszeichnung gefochten.
Knigge. 1672 wurden fünf Compagnien zur Armee an den Rhein gesendet,
kamen nicht in das Gefecht.
1673 an der Belagerung von Bonn theilgenommen.
1) 1662 au das Regiment Spieckli abgegeben.
- 192 -
1674 in ein Bataillon (ä acht Compagnien) formiert, in der Schlacht hei
Ensisheim gefochten.
1675 als Besatzung in Dachstein, vertheidigte Obristlieutenant Haugwitz
diesen Platz gegen mehrfache überlegene Kräfte durch acht Tage auf das
heldenmüthigste ; nachdem dieser tapfere Anführer gefallen war, übergab sein
Nachfolger, Hauptmann Conte Contarini, die Feste ohne weitere Versuche der
Vertheidigung und gerieth das Bataillon so in Kriegsgefangenschaft, Ende des
Jahres reorganisiert (wieder nur fünf Compagnien), kam es
1676 zur Deckung der Belagerung von Philippsburg.
1677 in Lothringen, Gefechte bei Pont-ä-Mousson.
1678 Gefecht bei Freiburg, dann Besatzung in Strassburg.
1680 zwei Compagnien an der Vertheidigung des Jablunka-Passes theil-
genommen.
1682 fünf Compagnien nach Ober - Ungarn (fünf Compagnien am
Jablunka-Pass).
Metternich. 1683 ein Bataillon (obgenannte fünf Compagnien) im Corps
Schulz, Besatzung von Leopoldstadt und Komom.
1684 bei der Haupt-Armee, Treffen bei Waitzen, Belagerung von Ofen.
1685 war dieses Bataillon bei der Belagerung von Neuhäusel und in der
Schlacht bei Gran, dann bei der Einnahme von Szolnok. Gefecht bei Szegedin.
1686 nahm es an der Belagerung und Erstürmung von Ofen theil : das
Bataillon, durch eine aus Schlesien nachgerückte Compagnie verstärkt, sodann
bei der Einnahme von Szegedin.
1687 in der Haupt-Armee, war dasselbe in dem Gefechte vor Essegg
und der Schlacht am Berge Harsäny und kam dann nach Slavonien.
1688 bei der Belagerung und Erstürmung von Belgrad hat Obristlieute-
nant Graf Kaunitz sich ausgezeichnet und kam das Bataillon sodann als Be-
satzung nach Belgrad1).
1689 nahm ein Bataillon des Regiments an dem Feldzuge in Bosnien.
Schlacht bei Nissa theil, sowie an der Einnahme von Widdin.
1690 nach Siebenbürgen gezogen, zeichnete sich das Bataillon unter
Obristlieutenant Graf Guttenstein durch die Vertheidigung des Kronstädter
Schlosses gegen Tököly aus.
1691 war es im Corps Veterani bei der Einnahme von Lippa. wo es
bis August
1692 verblieb und kam dann zur Haupt- Armee (Lager bei Peterwardein').
1693 war es im Corps Heissler bei der Einnahme von Boros-Jenö.
sodann bei der vergeblichen Belagerung von Belgrad.
1694 stand dasselbe wieder in dem verschanzten Lager bei Peterwardein.
1695 anfänglich in Siebenbürgen stehend, kam es später zu der Haupt-
Armee, schliesslich als Besatzung nach Peterwardein.
1696 war das Bataillon in der unglücklichen Schlacht bei Olasch.
1697 mit Auszeichnung in der Schlacht bei Zenta gefochten. Obrist-
lieutenant Graf Thürheim ein kaiserliches „Anerkennungsschreiben" erhalten.
Hasslingen. 1698 das vom Regimente Württemberg übernommene
Bataillon als Garnison in Szatmar.
1702 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie auf den Kriegs-
schauplatz nach Italien gerückt, bei der Blockade von Mantua verwendet,
einzelne Abtkeilungen an der Vertheidigung des Brückenkopfes bei Borgoforte,
des Schlosses von Luzzara und von Guastalla tkeilgenommen.
1703 in Tvrol, Gefechte am Brenner, dann Vertheidigung von Trient:
mit FM. Heister nach Nord-Tyrol gerückt, zeichnete sich dieses Bataillon unter
Obristlieutenant Franz Graf Wallis bei der Belagerung und dem Sturme auf
Kufstein aus (1704 an das Regiment de Wen dt abgegeben).
1704 ein anderes Bataillon zur Bekämpfung der Unruhen nach Ungarn
gesendet, an der March postiert.
1705 ein Detachement bei der Vertheidigung des Schlosses Smolenice in
Gefangenschaft gerathen. Das Bataillon später die Vertheidigung von Oeden-
burg mitgemacht.
*) Wie früher erwähnt, gegen ein Bataillon Fürstenberg verwechselt.
193 —
1706/1707 theils an der Raab, theils an der Waag postiert, ohne Gefecht.
1708 auch eine Grenadier-Compagnie auf den Kriegs-Schauplatz gerückt
und waren diese Abtheilungen
1709 in keiner grösseren Action.
1710 kamen dieselben zu der Belagerung von Neuhäusel, dann zu jener
von Erlau.
1712 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie auf den Kriegs-
schauplatz in die Niederlande gesendet, kamen zu der Belagerang von le
Quesnoy.
1713 an den Rhein gerückt, standen diese Abtheilungen im Schwarz -
wald, ohne in das Gefecht zu kommen und rückten im April 1711 zum Regi-
mente nach Schlesien.
1716 abermals ein Bataillon auf dem Kriegs -Schauplatz in Ungarn, die
Schlacht von Peterwardein, dann die Belagerang und Erstürmung von Temesvär
(Palänka) mitgemacht.
Wilczek. 1717 vor Belgrad stehend, kam es in dortiger Schlacht nicht
zur Action. Obristwachtmeister Herlenval des Regiments mit einer aus
Commandierten verschiedener Regimenter zusammengesetzten Besatzung von
bei 1000 Mann die Feste Mehadia durch vier Page gegen ein türkisches Corps
von 25.000 Mann standhaft vertheidigt (wurde zum Obristlieutenant befördert).
1733 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie im Lager bei Glogau, ein
1731 nach Italien gerücktes Bataillon, sowie eine Grenadier-Compagnie
bei Colorno, bei Parma und Quistello unter dem Regiments-Commandanten
Obrist Baron Lindesheimb mit Auszeichnung gefochten; bei S. Benedetto
an der Gefangennahme von 1000 Piemontesen mitgewirkt; bei Guastalla grosse
Verluste erlitten.
1735 noch zwei Bataillone als Verstärkung nach Italien nachgerückt,
kamen jedoch, sowie das erste, zu keiner Action.
1737 zwei Bataillone und eine Grenadier-Compagnie auf dem Kriegs-
schauplätze in Serbien, hievon eines mit Auszeichnung in dem Treffen bei
Radujevac und dem Rückzugs-Gefechte bei Sip gefochten, das andere an der
Save ohne Gefecht.
1738 ein Bataillon und die Grenadiere in den Treffen bei Kornia und
Mehadia, das andere Vertheidigung und Capitulation von Orsova.
Hasslingen, dann Franz Wallis. 1739 ein Bataillon in der Ver-
theidigung von Belgrad.
1711 geriethen durch den Einfall der Preussen hi Schlesien, in Brieg
zwei Bataillone in Kriegsgefangenschaft (Verpflichtung zwei Jahre nicht gegen
Preussen zu dienen), ebenso in Glogau vier Compagnien, endlich das 3. Bataillon
in Prag.
1712 lag das Regiment zur Reorganisation in Budweis und nahm nur
eine dem Regimente Botta (Nr. 12) zugetheiite Grenadier - Compagnie an
den kriegerischen Ereignissen dieses Jahres theil. Vom Regimente war nur
eine kleine Abtheilung bei der Blockade von Schloss Frauenberg; Lieutenant
Tannenberg sich in einem hiebei vorgefallenen Scharmützel ausgezeichnet.
1713 ein Bataillon, eine Grenadier-Compagnie bei der Belagerung von
Ingolstadt, dann am den Rhein nachgerückt. (1711 — 1715 lag das Regiment in
Ungarn.)
1716 zwei Bataillone auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien, in der
Schlacht bei Rottofreno mit Auszeichnung gefochten: dann bei Forcierung der
Bocchetta, Vorrückung auf Genua; später machte das Regiment (das 3. Bataillon
und die Grenadiere waren nach Italien nachgerückt) den Zug in die Provence mit.
1717 ein Bataillon bei der vergeblichen Belagerung von Genua, die
anderen Abtheilungen am Var, später an der Riviera.
1756 zwei Bataillone, zwei Grenadier-Compagnien in der Schlacht bei
Lobositz.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
13
— 194 —
1757 das Regiment in dem Gefechte bei Liebenau, dann in der Schlacht
bei Prag mit grossem Verluste (Insbesondere bei den Grenadieren), hierauf in
der Vertheidigung dieser Stadt. Bei der Erstürmung von Gabel eine Grenadier-
Compagnie unter Hauptmann Graf Poniato wsky, welcher später hiefiir den
MTO. erhielt, sich sehr ausgezeichnet; ein Detachement unter Obristlieutenant
Eberstein war bei der Erstürmung von Schweidnitz, wo es als Besatzung
verblieb.
Das Regiment in der Schlacht bei Breslau bei Erstürmung der Yer-
schanzungen von Schmiedefeld mitgewirkt; in jener bei Leuthen war es mit
dem Regimente Durlach (Nr. 27) unter den letzten, welche den Windmühlen-
berg festhielten, dabei aber sehr starke Verluste erlitten (konnte nur noch ein
Bataillon formieren).
1758 das in Schweidnitz gestandene Detachement in Folge Capitulation
kriegsgefangen; das 3. Bataillon an der standhaften Vertheidigung von Olmütz
theilgenommen; das Regiment mit Auszeichnung bei Hochkirch gefochten.
Regiments-Commandant Obrist Philipp Graf Browne1) erwarb sich hier
den MTO.
1759 stand das Regiment in der Haupt-Armee, später in Dresden, ohne
in das Feuer zu kommen.
1760 focht das 3. Bataillon im Corps London bei Leobschütz und kam
dann zu der Belagerung von Glatz, bei welcher Unterlieutenant Anton Baron
My'lius sich so auszeichnete, dass er, obgleich erst 16 Jahre alt, den MTO.
erhielt.
Das später auch in dieses Corps eingetheilte Regiment, sowie die
Grenadiere (Bataillon Caldwell) fochten bei Landshut und Liegnitz und bei der
Belagerung von Kosel.
1761 kam das Regiment (bei der Erstürmung von Schweidnitz im
Reserve-Verhältnisse gestanden, das 3. Bataillon Besatzung in Glatz) nicht
in das Feuer.
1762 ebenfalls nur ein Detachement unter Major Nasky an der helden-
müthigen Vertheidigung von Schweidnitz theilgenommen.
Michael Wallis. 1778/1779 Regiment rurd Grenadiere (Bataillon
Carrato) in Böhmen, ohne Gefecht.
1788 das Leib- und Oberst-Bataillon, anfänglich getrennt, dann vereint,
bei der Haupt- Armee, ohne an einer Action theilzunehmen; die Grenadiere
nicht ausmarschiert.
1789 kamen beide Bataillone zur Belagerung von Belgrad.
1790 wurden selbe zu dem Observations-Corps in Böhmen (Mähren)
eingetheilt.
1793 wurden dieselben zwei Bataillone nach den Niederlanden ge-
sendet und fochten bei Aldenhoven, der Einnahme von Diest, in den Gefechten
bei Berchem und vor Antwerpen; dann in der Haupt-Armee bei Famars und
bei der Einschliessung von Valenciennes.
An der späteren Erstürmung des Camp Cesar waren auch die aus den
Erblanden nachgerückten Grenadiere (Bataillon Walsch) betheiligt und kam
das Regiment sodann zu der Belagerung von le Quesnoy: am 17. August
haben zwei Compagnien unter Major Franz Graf Wallis einen Ausfall aus
der Festung mit Entschlossenheit zurückgewiesen, das Regiment in dem Ge-
fechte in dem Walde von Mormal); endlich war es bei Maubeuge (Wattigmes
und in den Gefechten bei Bassuyan und Mazinghien.
1794 focht das Regiment vor Landrecies, bei Priches, Beaurepaire und
le Cäteau, dann in der Schlacht bei Tourcoing (das Oberst-Bataillon unter
Major Graf Wallis mehrere Verschanzungen erstürmt): in der Schlacht bei
Toumay zeichnete sich das Regiment in dem Kampfe um Templeuve aus. focht
am 13. Juni mit besonderer Tapferkeit bei Rousselaer und kam dann als
Besatzung nach Maastricht, von wo es in Folge Capitulation nach den Erb-
landen abrückte.
') Als Brigadier, Colonnen-Commandant einiger Grenadier-Bataillone verwendet.
— 195 —
Die Grenadiere (im Corps Kaunitz, an der Sambre) bei Solre-le-Cäteau
Rouvroj, Erquelinnes und Gosselies (Charleroi), Rousselaer und Hooglede brav
gekämpft. Regiments-Commandant Obrist Graf Pachta wiederholt wegen
guter Führung des Regiments belobt.
1795 kamen nur die Grenadiere, nunmehr am Rhein stehend, bei dem
Sturm auf Mannheim in das Feuer.
1796 fochten dieselben bei Kuppenheim, Malsch, Neresheim und Würz-
burg (ausgezeichnet), dann im Verein mit dem reorganisierten Leib-Bataillone
bei Biberach, Emmendingen und Schliengen und rückten dann zu der Be-
lagerung von Kehl, wo sich insbesondere das Grenadier-Bataillon Pietsch
(dabei die Division des Regiments) bei dem Sturm am 6. Januar 1797 aus-
zeichnete.
Das Oberst-Bataillon, auf den Kriegs -Schauplatz in Italien gesendet,
zeichnete sich in den Gefechten hei Codogno aus: hei dem späteren Rückzuge
nach Tvrol war es in dem Kachhut-Gefechte bei Dolce und zeichnete sich
bei Erstürmung der Verschanzungen am Monte Baldo (Madonna della corona)
erneuert aus. Das nachgerückte 3. Bataillon nahm, sowie das frühere, an den
dreitägigen Kämpfen hei Lonato-Castiglione theil, ferner an jenen am Monte
Baldo und wurd-en beide in dem Gefechte bei Primolano verspiengt und
grösstentheils gefangen. Eine aus Resten derselben (Ranzionierten u. A.)
formierte Division, mit je einer von Kr. 16 und 27 ein combiniertes Bataillon
unter Oberstlieutenant Ude des Regiments bildend, in dem Gefechte hei
la Pietra sich ausgezeichnet, dann hei Rivoli (November).
1797 focht dieses Bataillon in der dreitägigen Schlacht hei Rivoli: später
als 3. Bataillon des Regiments completiert, winde es in dem Gefechte an der
Piave (Fortogna) mit den Truppen der Brigade Lusignan versprengt, gefangen
und verlor auch seinen tapferen Commandanten, der tödtlich verwundet in
feindlicher Gefangenschaft starb.
Das am Rhein stehende Leib-Bataillon nicht in das Feuer gekommen.
Die Grenadiere in Deutschland verbheben.
1799 war das 3. Bataillon in der Brigade Loudon in Tyrol, focht bei
Schuls und Täufers: hier versprengt, rettete sich nur ein kleiner Theil unter
ausserordentlichen Mühseligk eiten durch das Lang-Tauferer und Kauner Thal
nach Landeck, von wo der Rest und die Grenadiere (Bataillon Weissenwolf)
zum Corps Bellegarde stiessen und das zweite Gefecht bei Täufers mit-
machten.
Das Leib - und Oberst - Bataillon in der Brigade ihres Regiments-
Commanclanten Obersten Strauch bei den Operationen im Valtelin, Gefecht
bei Edolo: in jenem am Monte Aprica (Monte Rotta) die Franzosen, nachdem
die Munition ausgegangen war, mit Kolben und Bajonnett zurückgewiesen ;
später bei Chiavenna.
Weiter wirkten dieselben in den Kämpfen am St. Gotthard und im
Rhöne-Thale (bei Ritzingen, Rosswald, Grinselberg und A.), dann bei der Er-
stürmung der Verschanzungen am St. Gotthard unter Suwarow mit.
Oberlieutenant Bayer, welcher bei Soazza ehren Transport kaiserlicher
Gefangener befreit hatte, wurde aussertourlich zum Hauptmann befördert.
Die nach Italien gerückten Grenadiere unter ihrem Commandanten
Oberstlieutenant Nikolaus Grafen Weissenwolf des Regiments, bei Novi und
am Col di Tenda gefochten.
Vacat Wallis. 1800 anfänglich zwei Bataillone des nach Italien ge-
rückten Regiments hei der Belagerung von Fenestrelles. das 1. Bataillon Be-
satzung in Turin. Die Grenadiere an der Riviera, in dem Gefechte am Monte
S. Giacomo, dann, sowie das 3. Bataillon, in jenem am Col di Tenda mit Aus-
zeichnung gefochten. endlich in dem Gefechte am Var. Das Oberst-Bataillon
focht in dem Gefechte bei Romano, das später vereinigte Regiment, sowie die
Grenadiere, hei Marengo und Pozzolo.
Erzherzog Rainer. 1805 mit allen fünf Bataillonen auf dem Kriegs-
schauplatz in Deutschland, focht das Regiment bei Jungingen (ein Bataillon
am Michaelsberge) und gerieth in Folge der Capitulation von Ulm in Kriegs-
gefangenschaft.
13*
— 196 —
1809 mit drei Bataillonen im 1. Corps (Bellegarde) eingetheilt, kam das
Regiment in Bayern nickt in das Gefecht. In der Schlacht bei Aspern zeichnete
sich am ersten Schlachttage insbesondere das 2. Bataillon. Hauptmann Mur-
in anu, bei der Erstürmung von Aspern aus; am 22. Mai Hauptmann Vern-
holz mit einer Division durch standhafte Verth eidigung einer ausserhalb ge-
legenen Scheuer sein zur Wiedereroberung dieses Ortes beigetragen.
Die Grenadiere (Bataillon Wieniawsky) in Bayern wenig engagiert, in
den Kämpfen tun Esslingen sich ausgezeichnet.
Bei Wagram zeichnete sich das Regiment in den Kämpfen um Aderklaa.
sowie durch seine feste Haltung auf dem Rückzuge aus: Hauptmann Fabary.
Commandant des 1. Bataillons, sich besonders ausgezeichnet; ebenso brav
focht es bei Znaym, dessgleichen die Grenadiere in beiden Actionen.
Major Murmann und Hauptmann Christoph Vernkolz erhielten deniLZTO.
1818 bei der Armee in Deutschland eingetheilt, geriethen in der Schlacht
bei Dresden zwei Bataillone in der Division Mesko nach tapferer Gegenwehr
in Gefangenschaft und nahmen an den weiteren Ereignissen nur die Grenadiere
(Bataillon Fischer), sowie das 3. und das Landwehr-Bataillon, welches früher
das Gefecht bei Arbesau mitgemacht, tkeil: bei Leipzig — Dölitz sich ins-
besondere die Grenadiere ausgezeichnet. Regiments-Commandant Oberst Graf
Leinin gen bei Dresden die Fahnen des Regiments mit eigener Lebensgefahr
gerettet.
Das 3. und Landwehr-Bataillon schliesslich bei der Blockade von Castel.
1814 üakmen obige Abtheilungen und das neu aufgestellte 1. Bataillon
an den Operationen der Süd-Armee theil und zwar Einnahme von Fort .Joux.
Fort St. Andre, Erstürmung des Mont Bregille vor Besanpon. hiebei Oberst-
lieutenant O’Donell sich ausgezeichnet, eine Division in dem Gefechte bei
Poligny; das Regiment sodann nach Savoyen gerückt. Die vor Besanoon zurück-
gebliebenen Grenadiere sich bei Abweisung des Ausfalles am 31. März au--
gezeichnet, Unterlieutenant Emanuel Zitzmann wegen bewiesener Tapferkeit
zum Oberlieutenant befördert. Ebenso für ihre Leistungen während des Feld-
zuges nachträglich mit dem LO. decoriert: Oberstlieutenant Johann Wilhelm
Graf Klebelsberg und Major Wenzel Freiherr von Kotz.
1815 das 3. Bataillon an einigen Gefechten vor Beifort theilgenommen.
das Regiment bei der Einnahme von Langres, dann Besatzung daselbst; die
Grenadiere und das Landwehr-Bataillon nicht in das Feuer gekommen.
1848 betheiligten sich Abtheilungen des in Maynz gainisonierenden
Regiments an dem Strassen-Kampfe in Frankfurt a. M., ebenso die Grenadiere
(Bataillon Cerrini)- an jenem in Prag, später kam dieses Bataillon zu der Ein-
nahme von Wien.
1849 fochten selbe (nunmehr Bataillon Fischer) nach vorübergehender
Verwendung vor Komorn mit Auszeichnung in den Kämpfen an der Waag
(Pered-Zsigard), dann vor Komorn (11. Juli), endlich bei Szöreg.
Für Auszeichnung in diesen Feldzügen erhielten:
MVK. Oberstlieutenant Franz Freiherr von Paumgartten. Grenadier-
Bataillons-Commandant Oberst Moiiz Ritter von Chmielnicki; die Haupt-
leute Georg von Oklopsia und Alfred Graf Erbach: die Oberlieutenants
Coloman von Andrassi, Anton Ritter von Minkowitz und Gustav Worel:
die Unterlieutenants Johann Nicke und Carl (Ludwig) Freiherr von Leonhardi.
Kronprinz von Sachsen. 1859 mit drei Feld- und dem Grenadier-
Bataillone im 8. Corps Benedek eingetheilt (das 4. Bataillon in Venedig . kam
das Regiment bei Magenta nicht in das Gefecht, focht mit Auszeichnung, aber
bedeutenden Verlusten, bei Melegnano, ebenso brav bei Solferino Kämpfe um
S. Martine), in welcher Schlacht die 6. Division. Hauptmann Steiger, die
verloren gegangene, dominierend gelegene Kirche, ohne einen Schuss zu tliun.
mit dem Bajonnette wieder nahm.
Für ihr tapferes Verhalten in diesem Feldzuge erhielten:
LO. Oberlieutenant Heinrich Sedlaczek.
EKO 3. Oberstiieutenant Ernst Wiedemann: Major Joseph Heller:
die Hauptleute Anton Steiger, Ignaz Seewald: die Oberlieutenants Theodor
— 197 -
von Salemfels, Victor Baron Rau, Leopold Rübsamen und Friedrich
Wanko (vor dem Feinde gefallen).
MVK. Oberst Bernhard von Nowey; die Majore Joseph Heller,
Ferdinand Hofmann; die Hauptleute Hermann Thour, Ignaz Seewald,
Anton Steiger, Heinrich Fischer, Ignaz Täuber, Joseph Seewald, Carl
Heidi; die Hnterlieutenants Max Götz, Anton Standeisky, Joseph Maraus.
GVK.m.d.Kr. Regiments-Arzt Dr. Sie gl.
1866 in Süd-Tyrol stehend, nahmen Abtheilungen des in den einzelnen
Halb-Brigaden vertheilten Regiments an allen grösseren Actionen ehrenvollen
Antheil; so bei Ponte Caffaro, Lodrone, Cimego, am Monte Notta, Ver-
theidigung von Fort Ampola, Bezzecca u. a. ; das 4. Bataillon Vertheidigung von
Theresienstadt.
Decoriert wurden mit:
EK0.3. Oberstlieutenant Philipp Graf Griinne (als Halb-Brigade-
Commandant).
MVK. Major Julian Ritter von Krynicki; die Hauptleute Rudolph
Ruczicka, Eduard Schram, Rudolph Storch; Oberlieutenant Ferdinand
Kraliczek.
Prinz Georg von Sachsen. 1878 an der Occupation Bosniens nicht
betheiligt, nahmen 1881/1882 Abtheilungen des im Occupations-Gebiete hegenden
Regiments an einigen kleineren Affairen theil, so am Korito, am Planik, bei
Vranva-Dubrava und bei Bracici.
Decoriert wui'den mit:
KKO.3. Oberstlieutenant Hugo Edler Landwehr von JVehrheim
und Hauptmann Theodor Scrabal.
MVK. Hauptmann Conrad Ritter Etz von Strassthal; Oberlieutenant
Julius Kreipner; die Lieutenants Friedrich Seemann, Franz Donda, Franz
Martinu und Simon Lalic (Letzterer vor dem Feinde gefallen, nachträglich
zuerkannt).
Tapferkeits-Medaillen.
Goldene
Silberne
G-oldene
Silberne
I. CI. II. CI.
1792—1801
3
24
1848
—
—
5
1805
—
1
1849
1
—
—
1809
2
8
1859
6
64
66
1813—1815
2
7
1866
—
4
20
1882
2
1
15
Adjustierung.
1726 weisser Rock, rothe Aermel- Aufschläge ;
1743 weisser Rock, blaue Aufschläge (von 1748 an wieder roth);
1757 weisser Rock, Camisol und Lnterfutter, rothe Aufschläge;
1767 weisser Rock, rosenrotke Egalisierung, weisse Knöpfe;
1810 weisser Rock, dunkelblaue Egalisierung, gelbe Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waftenrock. aschgraue Egalisierung, gelbe Knöpfe.
U ngarisches Infanterie - Regiment.
(1857) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Komorn.
(1894) Kornes Ton Mad, Georg1, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1702 laut Vertrag ddo.
Bruckhausen 23. Juni, aus den beiden vom Herzoge von Braunschweig-
Wolfenbüttel dem Kaiser überlassenen Regimentern Holstein -Plön und Elengel
(früher Heeringen) gebildet, mit 1. Juli zu Göttingen förmlich in den kaiser-
lichen Dienst übernommen und auf den Fuss der übrigen deutschen Regi-
menter gebracht.
1709 zwei Compagnien zur Errichtung des Regiments Plischau iNr. 22).
1711 eine zu jener des für den Dienst in Spanien formierten Regiments Toldo
(1720 aufgelöst) abgegeben, ebenso 1715 zwei Compagnien zur Errichtung des
Regiments Jung- Württemberg (Nr. 10), dagegen 1714 einige Compagnien des
übernommenen Regiments Hildesheim incorporiert.
Die 1727 aufgestellten Auctions-Compagnien (4. Bataillon) 1731 an die
Regimenter Ludwig Württemberg (Nr. 10) und O’Neillan (Nr. 57) abgegeben.
1741 beziehungsweise 1747—1748 je eine Compagnie der aufgelösten
Regimenter Schmettau, Heister und Arenberg, dann O'Güvy incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 12.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 71, 1883 eines an das Infanterie-Regiment Nr. 92 abgegeben.
Ergänzung. Von 1766 — 1806 hatte das Regiment einen Werbe-Rayon im
churrheinischen Kreis. 1771 (1781) erhielt es einen ständigen Werh-Bezirk in
Mähren, Ohnützer Kreis, oberer Theil. mit der Stabs-Station Mährisch-Neustadt,
von 1775 — 1807 hatte es einen Aushilfs-Bezirk in West-Galizien (Beizer Kreis,
dann Zamosc).
Von 1808 — 1817 ergänzte sich das Regiment je zur Hälfte aus dem
mährischen AntheiLWerb-Bezirks-Station Olniütz und dem galizischen (Tamow —
Bochnia). 1830 wurde das Regiment mit der Ergänzung ganz nach Galizien über-
wiesen und erhielt Sanok als AVerb-Bezirks-Station.
Seit 1853 endlich erhält das Regiment seine Ergänzung aus Ungarn und
zwar anfänglich aus Ober-Ungarn, AA7erb-Bezirk Leutschau, seit 1857 aus dem
Komorner und angrenzenden Comitate mit der Ergänzungs- Bezirks - Station
Komorn.
Grenadier-Division. 1769—1775 bildete die Division des Regiments mit
jener von Nr. 40 das 3. mährische Bataillon ä vier Compagnien, 1775 wurde
das Bataillon durch Eintheilung der Division von Kärolvi Nr. 52 auf sechs
Compagnien completiert, 1779 wurde selbe im Vereine mit jener von Nr. 40 in das
2. mährische Bataillon übersetzt, in welchem noch jene von Nr. 1 stand (bis 1797 ■
- 199 —
In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die Divisionen von Nr. 1, 7, 12.
in jenem 1809 die Divisionen von Nr. 12, 20 und 23 ein Bataillon. 1810 — 1818
standen die Divisionen von Nr. 1, 12 und 57, endlich 1818 — 1852 jene von Nr. 1,
12 und 29 in einem Bataillon vereint.
Friedens-Garnisonen. 1711 Breisach. 1723 Freiburg, (1730 Mantua), 1731
Freiburg, 1736 Lodi, 1737 Alt-Gradisca, 1739/10 Raca (Svrmien), 1718 Risek,
1751 Mähren, 1753 Olmütz, 1755 Prossnitz, 1763 Kaufim, dann Laibach,
1766 Olmütz, (Mährisch-Neustadt), 1779 Olmütz, dann Mährisch-Neustadt. 1797
Schrobenhausen (Bayern), 1801 Mährisch-Neustadt, 1805 Iglau, 1806 Olmütz,
1 810 Mährisch-Neustadt, 1811 Brescia, 1815 Krumau, 1816 Mährisch-Neustadt,
1817 Olmütz. 1821 Neapel, 1823 Nocera, 1821 Capua, dann Gaeta, 1825 Mai-
land, 1831 Lodi, 1832 Mailand, dann Reggio, 1833 Brescia, dann Parma, 1831
Mantua, 1835 Piacenza, 1836 Pest, 1812 Kaschau, 1813 Tarnöw, 1819 Arad, dann
Klausenbuxg, 1850 Temesvar, dann Peterwardein, 1851 Grosswardein, 1853
Lemberg, 1851 Rzeszow, 1855 Krakau, 1859 Agram, dann Temesvar, 1860
Klagenfurt, 1861 Wolfsberg, 1862 Ohnütz, 1866 Königgrätz, 1869 Komom,
1873 Krakau, 1881 Bihac, 1882 Komom, 1886 Wien, 1890 Komorn.
Regiments-Knaben-Erzishungshaus. 1782 zu Mährisch-Neustadt activiert;
von 1830 an wurden die Soldaten-Knaben gemeinschaftlich mit jenen von
Nr. 57 im 7. galizischen Regiments-Knaben-Erziehungshause zu Sternberg aus-
gebildet, dasselbe 1813 nach Staremiasto verlegt.
Regiments-Inhaber.
1702 Hol stein- Plön, Adolph August
Herzog zu, Ohrist.
(1701 Leiningen -Westerburg, Philipp
Graf, FML.)1).
1701 Du Saix d'Arnant, Hubert
Dominik Graf, Obrist — FM.
1728 Kettler, Christoph Bernhard Frei-
herr von, GFWM.-FML.
1731 Rumpf, Franz Ignaz Graf, GFWM.
1736 Wuttgenau, Gottfried Ernst Frei-
herr von, FZM.2).
1737 Reitzenstein, Friedrich Ernst
Freiherr von, FML.
1739 Botta d'Adorno, Anton Otto
Marquis, FML.— FM.
1775 Khevenhüller - Metsch, Joseph
Graf, FML.
1792 Manfredini, Friedrich Marquis.
GM.— FML.3).
1809 Liechtenstein, Alois Fürst, GM. —
FZM.
1831 Rothkirch und Panthen, Leonhard
Graf, FML.
1812 Wilhelm, Erzherzog. Oberst —
FZM.4).
1891 Koväcs von Mad, Georg. FML. —
FZM.
Zweite Inhaber.
Von 1812 — 1841 Lobenstein, Wilhelm von, FML.: von 1811 — 1851
Mertz, Friedrich Wilhelm von, FML.5); von 1851 — 1861 Rath, Heinrich Frei-
herr von, FML.; von 1865 — 1870 Rossbacher Rudolph Freiherr von, FML.6).
Regimeuts-Commau (lauten.
1701 Plischau, Engelbertvon, Oberst- ■ 1704 der Inhaber Oberst D’Arnant.
lieutenant. | 1705 Pli sch au. Oberst.
*) Hatte die Inli ab er scliaft des Regiments niclit angetreten, wurde mit Patent vom
B. August 1704 liiezu ernannt, demselben jedoch schon mit Patent vom 18. August 1704 das
erledigte Cürassier-Regiment Taaffe verliehen.
2) War früher Inhaber des jetzigen Infanterie-Regiments Nr. 3.
3) Quittierte 1809 als toscanischer Unterthan den kaiserlichen Dienst.
4) War seit 1854 gleichzeitig Inhaber eines Artillerie-Regiments, seit 1863 als Hoeh-
und Deutschmeister auch Inhaber des Infanterie -Regiments Nr. 4.
5) Wegen seines "Verhaltens als Festungs-Commandant in Komorn (1848) cassiert. der
Inh ab er- Würde verlustig,
6) Wurde Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 71.
— 200 —
1707 Portia Carl Johann Graf, Obrist-
lieutenant— Obiist.
1718 München Peter von, Obrist.
1726 D amnitz, Wolfgang von, Obrist.
1727 Nell von Damenagger, Johann
Heinrich, Obristlieutenant— Obrist.
1731 Rieben, Joseph von, Obrist-
lieutenant— Obrist.
1737 Pöttinger, Johann Christoph
von, Obrist.
1742 Saint-Andre, Friedrich Daniel
Freiherr von, Obrist.
1745 Collin, Claudius Gregor von,
Obrist.
1746 Arenberg, Carl Leopold Herzog
von, Obiist.
1747 Ivupperwolf, Christian von,
Obrist.
1755 Kinsky, Franz Ulrich Fürst,
Obrist.
1757 Eimendorff, Friedrich Freiherr
von, Obrist.
1760 Latte r mann, Fr anz von, Ob erst.
1771 Rieben, Friedrich Wilhelm Frei-
herr von, Oberst.
1773 Borwitz, Johann von, Oberst.
1784 Scheidlin, Christoph von, Oberst.
1789 Schellenberg, Joseph Freiherr
von, Oberst.
1796 Klein, Stephan, Oberst.
1797 Reisinger, Maximilian von,
Oberst.
1800 Bojakowsky, Franz Freiherr
von, Oberst.
1805 Liechtenstein, Alois Fürst zu,
Oberst.
1809 W inzian, Timotheus von. Oberst.
1813 Lass, Anton, Oberst.
1814 Reising von Reisinger, Maxi-
milian Freiherr von, Oberst,
1826 Dobler von Friedburg, Leon-
hard, Oberst.
1832 Bossard, Carl, Oberst.
1839 Victor von Pontis, Vincenz,
Oberst.
1846 Sossai, Anton, Oberst.
1848 Martini, Joseph von, Oberst.
1849 Mars an o, Wilhelm, Oberst.
1850 Bajzath von Peszak, Michael,
Oberst.
1853 Verannemann von Water-
vliet, Carl Chevalier, Oberst.
1859 Kreysser Edler von Krev-
ssern, Leopold, Oberst.
1866 Würth Edler von Hartmühl,
August, Oberst.
1872 Kirsch, Heinrich, Oberst.
1874 Prohaska, Friedlich, Oberst.
1878 Opitz, Carl, Oberst.
1879 Schrott, Carl, Oberst.
1884 Feldenhauer, Carl. Oberst.
1885 Spulak Edler von Bahnwehr,
Johann, Oberst,
1887 Blaschek, Johann Ritter von,
Oberst.
1891 Perin von Wogenburg, Moriz
Ritter von, Oberst,
1896 Pukl, Carl, Oberst.
Res er re- Comm and anten .
1869 Krzisch, Joseph, Oberst.
1870 Kirsch, Heinrich, Oberstlieu-
tenant-Oberst.
1872 Much, Ferdinand, Oberstlieu-
tenant-Oberst.
1876 Pin dt er von Pint er sh ofen, Lud-
wig Ritter von, Oberstlieutenant.
1 1877 Abele von Lilienberg, Johann
Freiherr, Oberstlieutenant.
1878 Bauer, Julius, Oberstlieutenant.
1881 Schilhavsky von Bahnbrück,
Joseph Ritter von, Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1713 Obristwachtmeister Kreutzberg in der Yertheidigung von Frei-
burg f.
1737 Regiments-Commandant Oberst Joseph von Rieben in dem Treffen
bei Banjaluka abgängig1).
lbOO Oberstlieutenant, Commandant eines Grenadier-Bataillons, Anton
Flemming in der Schlacht bei Biberach y.
1809 Major Ludwig Becker in dem Treffen bei Hausen y.
Major Joseph Freiherr von Odkolek an den in derselben Affaire er-
haltenen schweren Verwundungen gestorben.
Major Wenzel Eiselt in dem Gefechte bei Linz y.
1866 Oberst Qua-Brigadier Leopold Edler von Kreyssern in dem
Treffen bei Skalitz y.
Major Gustav Vogel in der Schlacht bei Königgrätz y.
‘) Wahrscheinlich im Vrbas-ELusse ertrunken.
— 201 -
Feldzüge.
Holstein-Plön. 1702 auf clen Kriegs-Schauplatz nach Italien ab-
gerückt. nahm 1703 ein Bataillon an dem U eberfalle auf das Corps Albergotti
bei Finale di Modena theil; das Begiment verbheb später in Ostiglia.
1704 kam das Regiment als Besatzung nach Mirandola, dessen Ver-
tlieidigung dasselbe mitmachte. Eine zumeist aus Recruten bestehende Ab-
theilung1) auf dem Kriegs-Schauplatze in Ungarn, Gefecht bei Smolenice, dann
Schlacht bei Tyrnau.
D’ Amant. 1705 die in Mirandola gestandenen Abtheilungen in Folge
Capitulation kriegsgefangen; ein bei der Armee des Prinzen Eugen eingetkeiltes
Detachement die Schlacht bei Cassano mitgemacht; das Bataillon aus Ungarn
nach Bayern gezogen, wo es sich
1706 an der Niederwerfung des Aufstandes, bei welcher Regiments-Inhaber
Obrist d’Arna.nt sich viele Verdienste erwarb, speciell bei der Einnahme von
Cham, betheiligte. Das Regiment im Treffen von Calcinato. dann nach Tyrol,
später auch nach Bayern. Ein erneuert nach Ungarn gerücktes Bataillon bei
dem Sturme auf die Verschanzungen von Karva-Neudorf und der Wieder-Ein-
nahme von Gran gefochtem
1707 standen zwei Bataillone (acht Compagnien und die Grenadiere) in
Ungarn, Verproviantierung von Leopoldstadt, vier Compagnien in Siebenbürgen.
1708 Schlacht von Trentschin, dami in den Bergstädten, acht Compagnien
in Bayern.
1709 erstere bei den Truppen am rechten Donau-Ufer; eines der in Bayern
verbliebenen Bataillone zur Reichs-Armee gezogen, Treffen bei Rumersheim (ein
grosser Theil gefangen).
1710 ein Bataillon Blockade von Neuhäusel, dann auf Postierung zwischen
Donau und Theiss; zwei Bataillone (acht Compagnien) bei der Reichs-Armee
auf Postierung im Schwarzwald.
1711 bei der Reichs-Armee, ohne Gefecht, die Compagnien aus Ungarn
nach Bayern gerückt.
1712 das Regiment im Lager bei Philippsburg.
1713 ein Bataillon Verteidigung von Landau, in Folge Capitulation kriegs-
gefangen; das 2., sowie das aus Bayern nachgerückte 3. Bataillon, beiVertheidigung
der ., Schwarzwald-Linien”, dann Besatzung in Freiburg, an dessen standhafter
Vertlieidigung durch FML. Harsch sie nunmehr theilnahmen; Grenadier- Haupt-
mann "Wolf sich hervorgethan.
Rumpf. 1734 standen zwei Bataillone in Breisach, das dritte bei der
operierenden Armee.
1735 waren zwei Bataillone im Schwarzwald, zwei2) bei der operierenden
Armee; Ende October nach Italien in Marsch gesetzt.
Reitzenstein. 1737 im Corps Hildburghausen eingetheilt, nahm das
ganze Regiment an der Belagerung von Banjaluka theil; in dem Treffen bei
Banjaluka Obristwachtmeister Willielm Freiherr von Roth sich ausgezeichnet3),
befördert.
1738 zwei Bataillone und die Grenadiere in der Haupt-Armee, Treffen
beiKornia unclMehadia (nur Grenadiere); das 3. Bataillon unter Obristlieutenant
Baron Roth Raca standhaft vertheidigt. Roth wurde in Amerkennung seiner
Verdienste zum Obrist und Commandanten von Browne-Infanterie (Nr. 36) ernannt.
Botta. 1739 das Regiment (ein Bataillon in Raca) in dem Treffen bei
Pancsova.
1741 standen zehn Compagnien in der ersten Vertheidigumg von Neisse
und fochten später bei Mollwitz; clie übrigen sieben Compagnien Vertheidigung
von Brieg (durften in Folge Capitulation zwei Jahre nicht gegen Preussen
dienen) 4).
J) Später verstärkt, in ein Bataillon formiert.
2) Das 4. neu aufgestellt.
3) Mit seinem Bataillon und einem von 'Wolfenbüttel (Nr. 29) den Rückzug gedeckt.
4, Kamen nach Eger.
— 202 —
1742 obige sieben Compagnien V ertkeidigung von Eger gegen die Fran-
zosen (bis zur Auswechslung kriegsgefangen). Die übrigen Abtheilungen in ein
Bataillon formiert bei Zahaj (wenig im Feuer), dann Belagerung von Prag, wo
auch die oben erwähnten Compagnien wieder einrückten: Detachements bei
der Einnahme von Leitmeritz und Tetschen.
1743 in der Haupt- Armee, Vorrückung an den Ehein.
1744 die Grenadiere bei dem Rhein-Uebergange, später in Böhmen bei
Teltschitz im Feuer gestanden.
Regiments-Commandant Obrist Baron Saint-Andre als Cordons-Com-
mandant die Vertheidigung von Paschkau durch eine Abtheilung Kolowrat
(Nr. 17) geleitet.
1745 focht das Regiment bei Hohenfriedberg und Soor, wo es grosse
Verluste erlitt.
1746 auf den Kriegs-Schauplatz nach den Niederlanden gesendet, ein De-
tachement Vertheidigung der Citadelle von Antwerpen, das Regiment (in zwei
Bataillone formiert) bei Rocour gefochten.
1747 war es bei Lawfeld (wenig im Feuer).
1748 ein Bataillon Vertheidigung von Maastricht.
1756 zwei Bataillone bei der Armee in Mähren.
1757 focht das Regiment mit allen Abtheilungen in der Schlacht bei
Kolin, wo es, nachdem die Munition ausgegangen war, den Feind mit dem
Bajonnette wiederholt zurückwarf. Regiments-Commandant Obrist Fürst Ulrich
Kinsky, die Obristlieutenants Eimendorff und Marquis de Botta erhielten
1758 den MTO. Eine Grenadier-Compagnie sodann bei der Einnahme von Gabel,
vier Compagnien bei der Erstürmung von Schweidnitz, das Regiment bei Breslau
und Leuthen gefochten; ein Detachement, circa 600 Mann, durch den Fall von
Breslau in Kriegsgefangenschaft gerathen.
1758 zwei Bataillone und die Grenadiere (3. Bataillon in Wien) in der
Schlacht bei Hochkirch, Obristwachtmeister Lattermann für Auszeichnung
in derselben befördert.
1759 der Reichs-Armee zugetheilt, war das Regiment bei Dresden: in
dem Treffen bei Pretschen (Sachwitz) wurde ein grosser Theil desselben ge-
fangen (als Arrieregarde), der Rest bei Maxen gefochten.
1760 Schlacht bei Torgau.
1761 ein Bataillon unter Oberst Lattermann und Major Wulff en sich
bei der Erstürmung von Schweidnitz ausgezeichnet.
1762 Gefecht bei Reichenbach.
Khevenliüller. 1778 bei der Armee in Schlesien (zwei Bataillone). Ge-
fecht bei Weisskirchen.
Die Grenadiere (Bataillon Diesbach) in Mähren, ohne Gefecht.
1788 das 3. Bataillon aus Galizien im Corps Coburg, Gefecht bei Rohatyn.
Belagerung und Einnahme von Chotin.
1789 focht dasselbe unter Oberstlieutenant Schellenberg mit Auszeichnung
bei Foksany und Martinestie; .Hauptmann Franz Borwitz MTO. erhalten.
1790 war es bei der Belagerung von Giurgevo.
Die Grenadiere waren in diesem Kriege nicht ausmarschiert.
Manfredini. 1792 das Leib- und Oberst- (1. und 2. Bataillon auf dem
Kriegs-Schauplatz am Rheine, Vertheidigung der Pellinger Linien.
1793 Einschliessung von Maynz, Erstürmung der V er schanzungen bei
Weissenau durch Major Reisinger, Gefechte bei Lauterburg. Erstürmung der
Weissenburger Linien; das nachgerückte 3. Bataillon Blockade und Einnahme
von Fort Louis.
1794 ein Bataillon bei dem Angriffe auf Arlon, das Regiment bei Ver-
theidigung der Stellung von Peffingen sich ausgezeichnet. Major Graf Macauly
die grosse Redoute standhaft verth eidigt, ebenso Hauptmann Kir chstädtern
den .Posten Wasserbillig.
Das Regiment ferner bei der Räumung von Coblenz den Rückzug gedeckt:
die Ende 1793 an den Rhein gerückten Grenadiere (Bataillon Bender später
in den Niederlanden bei le Cäteau gefochten.
— 203 —
1795 nahm das Regiment an der Erstürmung des feindlichen Lagers vor
Maynz unter seinem Commandanten Oberst Schellenberg, welcher 1796 hiefür
den MTO. erhielt, hervorragenden Antheil und focht noch bei Meissenheim, die
Grenadiere standen vor Mannheim.
1796 focht das Regiment nach einigen unbedeutenden Vorposten-Gefechten
mit Auszeichnung bei Malsch, Oberstlieutenant Graf Plunquet belobt; das
Oberst-Bataillon sodann als Besatzung in Mannheim: die beiden anderen bei
Cannstadt, Neresheim. Neumarkt, Burgebrach, Wurzburg (Gefecht), Wetzlar
mit wiederholter Auszeichnung gefochten; das Oberst-Bataillon Ueberfall auf
Kehl, Schlachten bei Emmendingen und Scliliengen, endlich Belagerung von
Hüningen.
Die Grenadiere bei Frankenthal. Malsch, Neumarkt, Amberg, dann Be-
lagerung von Kehl; Oberstlieutenant Reisinger, Commandant des Grenadier-
Bataillons, wiederholt belobt.
1797 das Regiment an den Kämpfen bei Neuwied und Diersheim betheiligt,
bei Vertheidigung von Frankfurt a. M. Oberlieutenant Brzezinsky sich hervor-
gethan. aussertourlich zum Capitain-Lieutenant befördert.
Die Grenadiere vor Kehl.
1799 stand das Regiment auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland;
in dem Treffen bei Ostrach vier Compagnien unter Hauptmann Fölseis bei
Einnahme des Steisslinger Waldes, das Regiment bei Stockach mit Auszeichnung
gefochten; später bei St. Georgen, Andelfingen, Winterthur und Zürich.
Die Grenadiere (Bataillon Bqjakowsky) bei Stockach sich hervorgethan.
bei Zürich wenig in das Feuer gekommen, dann Erstürmung von Mannheim.
Der Commandant des Grenadier-Bataillons, Major Baron Bojakowskv
des Regiments und Oberlieutenant Graf Sinzendorff sich besonders hervor-
gethan.
1800 das Regiment im Vorarlbergischen in den Gefechten bei Schongau:
Major Fürst Liechtenstein sich ausgezeichnet (schwer verwundet, gefangen);
Lieutenant Baron Vautliier seinen Posten bei Ober-Ammergau heldenmiithig
gegen Uebermacht vertheidigt. Das Regiment kämpfte bei Hohenlinden. Rosen-
heim und Lambach.
Die Grenadiere bei Engen sich hervorgethan. bei Möskirch gefochten,
bei Hohenlinden nach tapferem Widerstande versprengt, gefangen, die Reste
auf dem Rückzuge noch bei Anthering und Winsbach gekämpft.
1801 Major Fürst Liechtenstein für Auszeichnung bei Schongau
nachträglich den MTO. erhalten.
1805 mit vier Feld- und dem Grenadier -Bataillon auf dem Kriegs-
schauplätze in Deutschland, focht das Regiment bei Haslach-Elchingen. am
Michaelsberg und gerieth in Folge der Capitulation von Ulm in Kriegs-
gefangens chaft.
1809 mit drei Bataillonen im 3. Corps (Hohenzollern) eingetheilt. focht
das Regiment bei Thann (Hausen) mit grossen Verlusten. Oberst Winzian,
Major Odkolek, sowie das ganze Regiment im Allgemeinen belobt: ferner bei
Eggmühl, Urfahr-Linz, endlich bei Wagram unter dem Interims-Regiments-
Commandanten Oberstlieutenant Lass erneuert sich hervorgethan.
Die Grenadiere (Bataillon Oklopsia) bei Regensburg, Aspern, Wagram
und Znaym brav gefochten.
Liechtenstein. 1812 zwei Bataillone unter den als Verstärkung zum
Auxiliar-Corps Schwarzenberg gerückten Truppen, ohne mehr in das Gefecht zu
kommen (bei Kobrin).
1813 in der Armee-Abtheilung Klenau eingetheilt, kam das Regiment
bei Dresden nicht in das Feuer, focht bei Leipzig ;16. October Liebertwolkwitz,
18. Holzhausen) und kam dann zur Cernierung von Dresden.
Die Grenadiere (Bataillon Frisch) in der Donau-Armee bei Hanau sich
ausgezeichnet. Das 1. Landwehr-Bataillon im Herbste nach Italien, auf Cordon
an der Etsch, das combinierte Landwehr-Bataillon (Nr. 12 und 15) Besatzung
in Königgrätz.
— 204
1814 das Regiment, ebenfalls auf den Kriegs-Schaiiplatz nach Italien
gerückt, in der Schlacht am Mincio nicht in das Rener gekommen, dann Cer-
nierung von Peschiera.
Das Landwehr-Bataillon Cernierung von Legnago, Hauptmann Christ
einen Ausfall erfolgreich abgewiesen; die Grenadiere Einnahme von Lyon.
1815 rückte das Regiment aus Italien über den Simplon und Jura (Er-
stürmung der Pässe) nach Lyon. Die Grenadiere unbedeutende Gefechte im
Unter-Elsass, dann Lager von Dijon.
1821 zwei Bataillone bei der Expedition gegen Neapel, hievon drei
Compagnien bei Piediluca (Pie di Lago) und Leonessa gefochten.
1831 bei Unterdrückung des Aufstandes in Ober-Italien iParma. Modena etc.)
verwendet, eine Division unter Hauptmann Baron Dittmayer bei dem Ueber-
fall auf Eiorenzuola (Nachhut-Gefecht).
Erzherzog Wilhelm. 1848 wurde das 2. Bataillon (von Kaschau aus)
nach Nieder-Ungarn gesendet, um im Kampfe gegen die Serben verwendet zu
werden, Angriff auf Szt. Tamäs und Tisza-Földvär. Seiner patriotischen
Haltung wegen und über gestellte Bitte abberufen und nach Wien dirigiert1),
nahm dieses Bataillon an den Kämpfen anlässlich des October- Aufstandes,
sowie bei Unterwerfung dieser Stadt theil. Das 1. und 3. Bataillon im Corps
Schlik bei Budamer, Szikszö, das Landwehr-Bataillon (Colonne Simunich) bei
Kosztolna, Nädas, Einnahme von Tyrnau (belobt) gefochten.
Die Grenadiere (Bataillon Strastil) gamisonierten in Wien und wurden
anlässlich der Unruhen im März, Mai und October verwendet (Gefecht an der
Tabor-Linie), später kämpften selbe bei der Einnahme von Wien.
1849 das Regiment (1. und 2. Bataillon) bei Kaschau, Tarczal. Tomällya,
Käpolna, Hatvan und Isaszeg gefochten; das 3. Bataillon sodann die helden-
mtithige V ertheicligung von Ofen mitgemacht, durch den Fall dieser Festung
kriegsgefangen 2).
Das 1. Bataillon im Sommer-Feldzuge in der Süd-Armee, Gefecht bei
Titel, Cernierung von Peterwardein, Schlacht bei Hegyes mitgemacht; das
2. Bataillon in Wien verblieben, dann im August zur Cernierung von Koniorn.
Das Landwehr-Bataillon, Vertheicligung von Neuhäusel (vereitelter Ueber-
f all) , Gefecht bei O’Gyalla, dann Cernierung von Komorn (linkes Donau-Ufer),
später Angriff auf die Palatinal-Linie; nach Aufhebung der Cernierung nahm
es an den Gefechten bei Legh imd Beke (auf der grossen Schütt) theil. Im
Sommer-Feldzuge war dieses Bataillon, im Vereine mit dem 4. Bataillon,
welches in der Colonne Vogl auf dem Marsche aus Galizien an die V aag einige
kleinere Gefechte bestanden hatte, in dem Treffen bei Raab, den Schlachten
von Puszta-Herkaly, Szöreg und Temesvär, endlich dem Gefechte bei Lugos.
Die Grenadiere (Bataillon Schneider) bei der ersten Cernierung von
Komorn (Gefecht bei Käty), dann bei Zsigärd, Pered, mit Auszeichnung, in der
zweiten Schlacht von Komorn.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten:
EKO. 3. Hauptmann Johann von Tr entinaglia, Carl Freiherr von
Daublebsky-Sterneck, Sigmund von Barault: L nt erbeut enant Joseph
Kristian, dann dem vor dem Feinde (Ofenl gefallenen Hauptmann Anton
von Schröder nachträglich zuerkannt.
MVK. die Majore Carl Reiss und Franz Friedrich von Stromfeld3 :
die Hauptleute Freiherr von Daublebsky-Sterneck. Paid V indisch, Moriz
Freiherr von Pratobevera, Alois Boldrini, Carl Graff von Ortenberg:
Oberlieutenant Ludwig von Bartels, die Unterlieutenants Carl Wanke. Emil
Prokscb, Eugen Kaczmars4), Ludwig Schreiber, Nikolaus von Schröder.
GGVK. Regiments-Caplan Joseph Franz.
1) Ein Versuch des Festungs-Commandanten vonKomorn. FML. Mertz . zweiter Inhaber
des Regiments), dieses Bataillon bei der Vorbeifahrt als verlässliche Truppe in die Festung
aufzunehmen, misslang durch Verrath.
2) Ein grosser Theil vorher gefallen (niedergemacht).
3) Für Auszeichnung hei Soinmacampagna als Hauptmann hei Xr. öl.
4) In Siebenbürgen bei Xr. 9.
- 205 —
1859 im. 2. Corps (Eduard Liechtenstein) eingetheilt, focht das Regiment
mit Auszeichnung und Standhaftigkeit, aber grossen Verlusten, bei Palestro,
ebenso bei Magenta (am Naviglio grande); am Tage der Schlacht von Solferino
stand das Regiment am unteren Oglio.
Das 4. Bataillon, später auch das 5., in Süd-Tyrol, ohne Gefecht.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Regiments-Corumandant Oberst Leopold Edler von Krevssern:
die Hauptleute Ernst Chambaud-Charriere, Ludwdg Souvent (gefallen),
Joseph Hiller, Joseph Schilhavsky, Joseph Hausner.
MVK. die Hauptleute Nikolaus Thodorowich, Gustav Vogel, Franz
von S chup p anzigh, Thomas Schlath; Oberlieutenant Franz Haschka.
1866 im 4. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Regiment bei
Schweinschädel und Königgrätz (Swieper Wald — Maslowed); das 4. Bataillon
stand in Olrnütz.
Decoriert wurden:
Regiments-Inhaber Erzherzog Wilhelm als General-Artillerie-Inspector
das Grosskreuz des LO. erhalten.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Würth; Major Sava D avidovac ;
die Hauptleute Ernst von Chambaud und. Oscar Gayer; Oberlieutenant
Gustav Graf Chorinsky, dann dem bei Skalitz gefallenen Oberst Qua-
Brigadier Leopold von Ivreyssern nachträglich zuerkannt.
1881/1882 war das Regiment zwar hn Occupations-Gebiet (Livno) dislo eiert,
doch hatte dasselbe kerne Gelegenheit, in Action zu treten.
Tapferkeits-Medailleu
Goldene Silberne
Goldene
Silberne
I. CI. H. CI.
1789—1790
1848
—
2
3
1792—1801
5 42
1849
8
36
13
1805
1859
2
11
25
1809
1813—1815
1 6
2
1866
1
7
37
Adjustierung.
1726 weisser Rock, rothe Aermel- Aufschläge ;
1738 weisser Rock, blaue Aufschläge;
1757 weisser Rock, blaue Aufschläge, Camisol und Unterfutter ;
1767 weisser Rock, dunkelbraune Egalisierung1), gelbe Knöpfe:
1853 weisser Waffenrock, dunkelbraune Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, dunkelbraune Egalisierung, Armlitzen,
gelbe Knöpfe.
J) Nach der Regiments-Geschichte soll das Regiment schon 1737 den braunen Auf-
schlag getragen haben.
13. *)
Gralizisclies Infanterie-Regiment.
(1867) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Krakau.
(1888) Starhemberg, Guidobald Graf, F3I.
(t zu Wien den 7. März 1737.)
(Das Regiment hat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.)
Errichtung und nachgefoigte Veränderungen. 1814 mit 1. Juli aus drei
von den bei Einverleibung der lombardisch-venezianischen Provinzen von der
bestandenen italienischen Armee übernommenen Regimentern und zwar: dem
Regimente königliche Garde, dann dem 1. Volontarii und dem 1. Linien-
Reghnente als „erstes österreichisch-italienisches Regiment” in Como aufgestellt ;
mit Erlass vom 14. November 1814 erhielt es die Benennung ..Linien-Infanterie-
Regiment Nr. 13” (diese Nummer seit 1S09 offen stehend).
1848 wurde das Regiment in Eolge der Ereignisse in Italien theilweise
reorganisiert.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien -Infanterie-Regiment
Nr. 80, 1883 eines an das Infanterie-Regiment Nr. 93 abgegeben.
Ergänzung. Dieses in Italien formierte Regiment erhielt seinen ständigen
Werb-Bezirk im Venezianischen, Werb-Bezirks-Station Padua; 1857 — 1860 be-
stand ein Ergänzungs-Bezirks-Filial-Bevisoriat zu Rovigo.
1867 wirr de das Regiment nach der Abtretung von Yenezien mit der
Ergänzung nach Galizien überwiesen, Ergänzungs-Bezirk Krakau: zu seiner
Neu- Aufrichtung erhielt es einen Chargen-Cadre von den Regimentern Nr. 20.
40, 56 und 57.
Grenadier-Division. 1815 — 1818 stand selbe mit jener von Nr. 3S in
einem Bataillon (ä vier Compagnien); ISIS dasselbe durch Eintheilung der
Division von Nr. 45 auf sechs Compagnien completiert: 1S30 kam die Division
in das ausser derselben noch aus jener von Nr. 23 und 44 bestehende
Bataillon.
Friedens-Garnisonen. 1814 Bergamo, 1815 Brünn, dann Wien. 1S16
Laibach, 1818 Klagenfurt, 1822 Vicenza, 1824 Verona, 1825 Olrnütz. 1830 Graz,
1840 Fiume, 1841 Zara, 1843 Fiume, 1844 Agram, 1846 Graz, 1849 Prag — Eger,
1850 Theresienstadt, 1851 Budweis, später Klagenfurt, 1852 Essegg, 1S53 Agram.
1854 Udine, dann Triest, 1855 Graz, 1856 Komom, 1858 Pressburg, 1859 Inns-
bruck, 1860 Linz, 1866 Pest, 1871 Wien, seit 1875 Krakau.
*) Das von 1769 an unter der Nummer 13 bestandene Regiment wurde 1909 als Reiskv
aufgelöst (1612 errichtet Traun u. s. w.. siehe H. Band: ..Aufgelöste Regimenter-’).
— 207 —
Regiments- Knaben - Erziehungshaus. Die Erziehungs- Knaben des
Regiments worden von 1816 an in dem Militär-Knaben-Erziebungshause in
Mailand1), von 1829 an in jenem zu Cividale (für die venezianischen Regimenter)
ausgebildet.
Regiments-Inhaber.
1815 Wimpffen, Maximilian Freiherr
von, FML. — FM.
1855 Hohenlohe-Langenburg, Gustav
Heinrich Prinz, FML.
1861 Bamberg, Joseph Freiherr von,
FML.
1871 Baltin, Carl Freiherr von2),
FML.— FZM.
1873 — 1889 Huyn, Johann Graf, FZM.
Seit 1888 führt das Regiment den Kamen
„.Jung - Starhemberg’'. Inhaber - Stelle
unbesetzt.
Regiments-Commandanteu.
1811 Cometti.J ohann Baptist. Oberst3).
1811 Chamarre de Libois, Ludwig,
Oberst.
1819 Mazetti, Peter von, Oberst.
1625 Piret de Bihain, Ludwig Frei-
herr von, Oberst.
1832 Ru ss, Friedrich von, Oberst.
(1837 — 1839 Se. kais. Hoheit Erzherzog
Alb recht, zweiter Oberst.)
1838 Cordon, Franz Freiherr von,
Oberst.
1813 Pürcker von Pürckhain,
Vincenz, Oberst.
1818 Ziillich von Zillborn, Carl,
Oberst.
1819 Habermann von Habersfeld,
Joseph, Oberst.
1851 Henri quez. Gustav Ritter von,
Oberst.
1858 Räuber von Planckenstein,
Joseph Freiherr von, Oberst.
1859 Gondrecourt, Leopold Graf,
Oberst.
1S60 Kottulinsky, Rudolph Graf,
Oberst.
1863 Hirst Edler von Neckarsthal,
Hermann, Oberst.
1866 Münch-Bellinghausen, Carl
Freiherr von, Oberst.
1868 Haigenveld er, Carl Oberst.
1869 Reitz, Ludwig Ritter von, Oberst.
1870 V ecsey de Ve cs e et Bor öllv ö-
Isagfa, Joseph, Oberst.
1872 Panz Victor von, Oberst.
1876 Wint erhaider, Carl von, Oberst.
1878 Ivlestill, Carl, Oberst.
1881 Butterweck, Julius, Oberst.
1882 Ho che, Joseph, Oberst.
1885 Riedl, Rudolph. Oberst.
1888 Urbaschek, Alfred, Oberst.
1889 Höchsmann. Joseph. Oberst.
1893 Heimroth, Adolph, Oberst.
1896 Debic, Johann, Oberst.
Res er ye - C omm an d anten .
1869 Bierfeldner Edler von Feld-
heim, Franz, Oberstlieutenant —
Oberst.
1874 Frantzl von Franzensburg,
August, Oberst.
1876 Kiestill, Anton, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1878 Opitz, Carl, Oberstlieutenant —
Oberst.
1879 Se. kais. Hoheit Erzherzog
Friedrich, Oberst.
1880 Ivahskv, Carl, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1882 Sauer, Benedict. Oberstlieute-
nant.
Feldzüge.
Wimpffen. 1848 stand das Regiment als Besatzung in Steyermark
und nahmen Abtheilungen desselben an verschiedenen Streifungen " an der
ungarischen Grenze, zwei Compagnien des im Coips Nugent eingetheilten
ersten Bataillons an dem Gefechte bei Polsterau theil. Das 3. in Venedig
1) Für alle aclit lombardisch-venezianischen Regimenter.
2) War früher zweiter Inhaber von Nr. 11.
s) Bios mit der Formierung des Regiments betraut.
— 208 —
stationierte Bataillon verblieb zwar bei dem Abzüge der kaiserlichen Truppen
nach Triest im Dienste der „venezianischen Republik”, doch weigerte sich die
Mannschaft, gegen das kaiserliche Heer zu fechten und begab sich in die
Heimath.
Die Grenadiere (Bataillon Lober) nahmen an den Kämpfen in Wien im
März und October theil und kamen dann nach Ungarn.
1849 standen zwei combinierte Bataillone ä vier Compagnien in der
Haupt - Armee und machten die Schlacht von Kapolna (Käl) mit- ; ein
später nach Losoncz entsendetes Detachement (drei Compagnien- erlitt bei
dem Ueberfalle der Insurgenten auf diesen Ort bedeutende Verluste, später
standen diese beiden Bataillone vor Komorn (Gefecht bei Bös): in den
Sommermonaten auf Streifungen in Nieder-Ungarn verwendet, kam das ganze
Regiment, das reorganisierte 3. Bataillon war nachgerückt, später wieder zu
der Cernierung von Komorn.
Die Grenadiere in den Gefechten von Räkos (April), bei Pered, Zsigard.
in den Schlachten hei Komorn. Szegedin und Temesvär gefochten.
Decoriert wurden mit:
MVK. Regiments-Commandant Oberst von Habermann: Oberst-
lieutenant Georg von Bach; Hauptmann Eduard Richter: Oberlieutenant
Heinrich von Zajatsik.
GCEM.l. Regiments-Arzt Dr. Joseph Dobsch.
Hohenlohe. 1859 rückte das Regiment aus Ungarn auf den Kriegs-
schauplatz nach Italien, kam auf kurze Zeit zu den Beobachtungs-Truppen
bei S. Benedetto (gegen Modena), wurde aber dann nach Nord-Tvrol dirigiert.
Bamberg. 1866 bei der Nord-Armee (10. Corps Gablenz) eingetheilt.
war das Regiment in dem Treffen bei Traut-enau und in der Schlacht bei
Königgrätz (Mokrowous-Langenbruck); das 1. Bataillon, Hauptmann Gecz.
sich durch seine feste Haltung auf dem Rückzuge ausgezeichnet. Das
4. Bataillon Besatzung in O.müt-z.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten:
MVK. Regiments-Commandant Oberst Baron M ünch-B ellinghausen :
Oberstlieutenant Franz Bierfeldner; Major Thomas Gecz; Oberlieutenant
Emanuel Paganini.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
— — 1
— 2 —
— — 20
Adjustierung-.
1814 weisser Rock, rosenrothe Egalisierung, gelbe Knöpfe:
1868 dunkelblauer Waffenrock, rosenrothe Egalisierung, gelbe Knöpfe.
1848
1S49
1859
18o6
u.
Oberösterreiclilches Infanterie - Regiment.
(1781) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Linz.
(1898) Ernst Ludwig, Grosslierzog von Hessen und bei Rhein.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1733 laut Patent vom
4. November durch den Obristen Grafen Salm im Reiche aufgestellt (hievon
zwölf Compagnien auf eigene Kosten, die übrigen fünf gegen Empfang des
Werb-Geldes).
1717/48 Theile der aufgelösten Regimenter Heister und Arenberg in-
corporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 14.
1860 das 3. Bataillon zum Infanterie-Regimente Hoch- und Deutschmeister
Nr. 4 transferiert.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 84
abgegeben.
Ergänzung. 1766 — 1806 hatte das Regiment einen "VVerbe-Rayon im
niederrheinischen Kreis; 1771 — 1781 ei’hielt es den ständigen Werb-Bezirk in
Ober- und Nieder-Oesterreich (Machland, Mühl- Viertel) und euren Theil Ober
dem Mannhartsberge mit der Stabs - Station Linz; von 1782 — 1807 dazu
noch einen Aushilfs-Bezirk in Galizien (Brzezany-Zölkiew). Yon 1807 ^ — 1817
ergänzte sich das Regiment vorwiegend aus Ober-Oesterreich, Mühl- und Inn-
Viertel, erhielt jedoch von 1818 wieder wie früher einen Theil der Recruten
aus Nieder-Oesterreich.
Seit 1883 ist es ausschliesslich an Ober - Oesterreich gewiesen. Werb-
Bezirks-()Ergänzungs-Bezirks-)Station Linz unverändert.
Grenadier-Division. 1769 kam selbe mit jener von Nr. 3 und 4 in das
in den Niederlanden formierte erste niederösterreichische Bataillon, 1775 in das
galizische (mit Nr. 53 und 56), 1779 in das 2. niederösterreichische (mit Nr. 23
und Nr. 24), von 178t — 1797 endlich stand sie mit jener von Nr. 50 und 59 im
oberösterreichischen Bataillon. In demFeldzuge 1799 — 1801 bildeten die Divisionen
von Nr. 13 und 43, in jenem 1809 jene von Nr. 45 und 59 mit der des Regiments
ein Bataillon. 1810 — 1852 bildete dieselbe mit den Divisionen von Nr. 49 und
59 ein österreichisches Bataillon.
Friedens-Garnisonen. 1736 Breisach, 1740 Niederlande, 174S — 1756
Antwerpen, 1763 Roermonde, 1765 Antwerpen, dann Luxemburg, 1771 Prag,
1774 Lemberg, 1779 Linz, 1785 Namur, 1786 Cöln-Aachen, dann Linz, 1790 Linz,
]) Das Regiment hätte sollen in ein galizisch.es umgewandelt werden, doch wurde
später statt desselben das Regiment Stain Nr. 50 dazu bestimmt.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
14
— 210 —
1797 Inner-Oesterreich. 1798 Udine, 1801 Linz, 1802 Passau-Linz, 1804 Innsbruck.
1806 Linz, 1807 Horn, 1808 Linz, 1810 Linz, 1813 Ebelsberg, 1814 Maynz -Bingen,
1816 Salzburg, 1817 Linz, 1821 Brescia, 1822 Alessandria, dann Cremona. 1823
Linz, 1830 Klagenfurt, 1831 Venedig, dann Bergamo. 1833 Soncino. 1834 Parma-
Modena, dann Padua, 1835 Venedig, 1836 Vicenza, 1838 Padua, 1839 Linz, 1844
Wien (bis April 1848), 1849 Prag, 1850 Teplitz. 1851 Prag, dann Graz, 1855
Wien, 1859 Klagenfort, 1860 Marburg, dann Cilli, 1862 Graz, 1863 Wien. Ende
1864 wieder Wien, 1866 Pressburg, 1871 Linz, 1879 Wien. 1881 Cattaro. 1882
Linz, 1893 Innsbruck, 1894 Bozen.
Regiments - Knaben - Erziehungshaus. Dasselbe befand sich von der
Errichtung 1782 bis zur Auflösung 1852 in Linz (1805 vorübergehend nach
Budweis verlegt).
Regiments-Inhaber.
1733 Salm-Salm, Nikolaus Leopold
Rheingraf von, Obrist — FM.
1770 Ferraris, Franz Joseph Graf, GM. —
FML.
1775 Tillier, Joseph Freiherr von, FML.
1788 Klebek, Wilhelm Freiherr von.
GM.— FZM.
1811 Rudolph, Erzherzog, Oberst.
(Seit 1819 Cardinal - Fürst - Erzbischof
von Olmütz.)
1832 Richter von Binnenthal, Franz.
FML.— FZM.
1840 Hrabowsky von Hrabova, Johann
Freiherr von, FML. 1).
1849 Wohlgemuth. Ludwig Freiherr
von, FML.
1851 Ludwig III., Grossherzog von
Hessen und bei Rhein.
1877 Ludwig IV., Grossherzog von
Hessen und bei Rhein.
1893 Ernst Ludwig, Grossherzog von
Hessen und bei Rhein.
Zweite Inhaber.
Von 1811 — 1815 Radivoj evich, Paul von, FML. — FZM. 2 ; von 1S15 — 1832
Richter von Binnenthal, Franz, FML.3).
Von 1851 — 1867 Vogl, Anton, FML.; von 1867 — 1S71 Baltin. Carl
Freiherr von, FML.4).
Regiments-Commandanten.
1733 der Inhaber Obrist Graf Salm.
1734 Reuss -Plauen, Heinrich IV.
Graf, Obristlieutenant, 1737 Obrist.
1739 Milner, Ernst von, Obrist.
1745 Kessel, Joseph. Obrist.
1752 Krammer von Öbereck, Adam
Ferdinand Freiherr von, Obrist.
1757 Salm -Salm, Max Prinz, Obrist-
wachtmeister (ad interim).
1758 Bettendorf, Christian Freiherr
von, Obrist.
1762 Zorn von Blowsheim,
Maximilian August, Oberst.
1771 Baillet de Latour, Max Graf,
Oberst.
1783 Zamboni de S. Collogero,
Joseph Marchese, Oberst.
1788 Baillet de Latour, Ludwig
Graf, Oberst.
1794 Jamez, Eduard, Oberst,
1791 L u sign an, Franz Marquis. Oberst.
1797 Kottulinsky, Franz Freiherr
von, Oberst.
1800 Paar'. Carl Graf5'. Oberst.
1800 Marziani von Sacile. Franz.
Oberst.
1807 De Best, Albert. Oberst.
1809 Steinmann. Martin von, Oberst.
1814 Puteany, Joachim Ritter von.
Oberst.
1828 Schönnermark. Ludwig Frei-
herr von. Oberst.
1832 Eliatschek von Siebenburg,
Wenzel. Oberst.
1838 Ullrich von Ullrichsthal,
Franz, Oberst
1846 Part sch. Joseph. Oberst.
1848 Th am, Joseph. Oberst.
1849 Reichlin von Meldegg, Joseph
Freiherr von, Oberst.
>) 1849 politisch compromittiert, seiner Charge entsetzt.
2) Wurde 1815 Inhaber des Linien-Infanterie-Regiments X'r. 48.
3) 1832 Regiments-Inhaber.
*) Wurde 1871 Inhaber des Infanterie-Regiments Xr. 13. Zweite Inhaber-Stelle nicht
mehr besetzt.
5) Von Lattermann-Infanterie anher, nicht eingeriickt. rücktransferiert.
— 211 —
1853 Jablonsky clel Monte Berico,
Joseph Freiherr von, Oberst.
1857 Mumb von Mühlheim,
Ferdinand, Oberst.
1859 Schütte von Warensb erg,
Adolph Freiherr von, Oberst.
1866 Narancic, Peter, Oberst.
1874 Cornaro, Ludwig Edler von,
Oberst.
1876 König, Arnold, Oberst.
1878 Grossmann, Joseph, Oberst.
1879 Scharinger, Gustav, Oberst.
1883 Kostersitz, Carl, Oberst.
1887 Negrelli von Moldelbe, Oscar
Kitter von, Oberst.
1893 Klug Edler von Klugenwald,
Sigmund, Oberst.
ReserTe-Conimandanteii.
1869 G o ir 1 1 a, GustavEdlervon, Oberst.
1870 Taulow von Kosenthal,
Oberstlieutenant — Oberst.
1874 Barisani, Joseph Edler von,
Oberstlieutenant.
1876 Jaus, Carl, Oberstlieutenant —
Oberst.
1878 Scharinger. Gustav, Oberst.
1879 Eynatten, HeinrichFreiherrvon,
Oberstlieutenant — Oberst.
1882 Nüscheler von Neuegg,
Conrad, Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1794 Regiments-Commandant Oberst Eduard Jamez an den Folgen seiner
in dem Gefechte bei Marchiennes erhaltenen schweren Verwundmig am folgenden
Tage (27. Mai) gestorben.
1799 Major, Commandant eines Grenadier - Bataillons, Joseph Graf
Fiquelmont bei Magnano schwer verwundet, am 17. April gestorben.
1859 Regiments-Commandant Oberst von Mumb bei Solferino y.
Major Eberhard Freiherr von Stetten an den bei Solferino erhaltenen
Wunden am 17. Juli gestorben.
Feldzüge.
Salm. 1734 sofort nach der Aufstellung zur operierenden Armee am
Rhein eingetheilt, wurde das Regiment als Besatzung nach Freiburg und Breisach
verlegt, wo es auch
1735 verbheb, ohne an irgend einer Action theilzunehmen.
1738 waren ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie aus den Vorlanden
auf den Kriegs-Schauplatz in Ungarn gerückt und standen im Herbst im Lager
von Belgrad.
1739 waren diese Abtheilungen (inclusive der nachgerückten 2. Grenadier-
Compagnie) in dem Treffen bei Pancsova: das ebenfalls nachgerückte 2. Bataillon
wurde auf dem Pest-Cordon an der österreichisch-ungarischen Grenze zurück-
gehalten.
1741 m den Niederlanden stehend, kamen
1743 ein Bataillon und die Grenadiere zu der „pragmatischen Armee”
und fochten mit Auszeichnung bei Dettingen.
1744 standen nur die Grenadiere bei der operierenden Armee (die übrigen
Abtheilungen im Lirxemhurgischen).
1745 ein Bataillon und die Grenadiere beim Corps Arenberg am Rhein,
zwei Bataillone und eine neu aufgestellte 3. Grenadier-Compagnie in der Armee
des Herzogs von Cumberland (in englischem Sold).
1746 erstere Abtheilungen zur Armee in die Niederlande gerückt, in
dem. Rückzugs-Gefechte an der Jaar gefochten, ebenso
1747 in der Schlacht bei Lawfeld, ein Bataillon Verthei digung von Bergen-
op-Zoom, das in englischem Solde gestandene Bataillon
1748 in Folge Capitulation von Maastricht in Kriegsgefangenschaft gerathen.
1757 standen zwei Bataillone und die Grenadiere bei der Armee in Böhmen
. und fochten bei Kolin mit Auszeichnung ; Interims-Regiments-Commandant
14*
_ 212
Obristwachtmeister Maximilian Prinz zu Salm-Salm erwarb sich bei dieser
Gelegenheit den MTO.
Im weiteren Verlaufe des Feldzuges fochten die Grenadiere bei der Ein-
nahme von Glatz, diese, sowie das Regiment, in dem Treffen bei Görlitz, in
welchem Regiments-Commandant Obrist Franz von Krammer sich den MTO.
erwarb. Das Regiment verblieb sodann in der Lausitz und bestand
1758 ein kleiner Theil desselben ein Scharmützel bei Zittau ; der Reichs -
Armee zugetheilt, hatte ein Detachement unter Commando des zweiten
Obersten Prinzen Salm bei der Einnahme von Sonnenstein und Pirna mitgewirkt:
die übrigen Abtheilungen nicht in das Gefecht gekommen.
1759 war das Regiment (in der Reichs-Armee) in dem Gefechte bei
Saalfeld an der Gorga, dann in dem Rückzugs-Gefechte zwischen Hasslau und
Eger, in welchem es sich „ausnehmend tapfer und standhaft gehalten”1).
1760 im Corps London eingetheilt, fochten die Grenadiere2 bei Landshut.
(eine Schanze mit Bravour erstürmt), das Regiment bei der Erstürmung von
Glatz ; das aus den Niederlanden nachgerückte 3. Bataillon anfänglich in
Königgrätz, dann zur Armee gezogen, offne mehr in das Feuer zu kommen.
1761 stand das 1. Bataillon im Corps Guasco bei Asch und im Voigt-
land, das Regiment in der Haupt-Armee in Sachsen.
1762 erneuert der Reichs-Armee zugetheilt, stand das Regiment auf
Postierung in Thüringen ; das 1. und 2. Bataillon in dem Treffen bei Chemnitz
(Brandt) und sowie die Grenadiere in der Schlacht bei Freiberg, in welcher
das 2. Bataillon sich besonders hervorthat ; Regiments-Commandant Oberst
von Zorn an der Spitze von drei combinierten Grenadier-Bataillonen einen
gelungenen Angriff ausgeführt. Das 3. Bataillon Yertheidigung von Zittau.
Tillier. 1778/79 stand das Regiment anfänglich in Galizien, dann
Schlesien ; die Grenadiere (Bataillon Franz Corti) in Böhmen : das 3. Bataillon
zuerst bei der Besetzung von Nieder-Bayern verwendet, dann ebenfalls in
Böhmen ; sämmtliche Abtheilungen ohne Gefecht.
1781 anlässlich der Streitigkeiten wegen der Schifffahrt auf der Schelde,
wurden das Leib- und Oberst-Bataillon nach den Niederlanden gesendet, rückten
aber Anfangs 1786 wieder in die Erblande zurück, ohne in Action getreten
zu sein.
1788 das Leib -Bataillon bei dem Corps in Croatien, bei der Belagerung
von Dubica und der Erstürmung von Novi ; hiebei Regiments-Commandant
Oberst Marchese Zamboni imd insbesonders Oberlieutenant Joseph Graf
Fiquelmont, welcher mit 1U Freiwilligen eine Bastion erstieg, sich aus-
gezeichnet ; letzterer wurde mit dem MTO. decoriert.
Das Oberst-Bataillon, sowie die Grenadiere (Bataillon Latour . im Reserve-
Corps der Haupt-Armee, ohne Gefecht.
Klebe k. 1789 standen beide Bataillone bei der Belagerung von Berbir
tmd wirkten später, sowie die Grenadiere, bei der Belagerung von Belgrad mit.
Regiments-Inhaber GM. lvlebek erhielt für bewiesene Tapferkeit bei dieser
Action das Commandeur-Kreuz des MTO. ; die Abtheilungen des Regiments
waren nicht in das Feuer gekommen ; das 3. Bataillon stand in Syrmien.
1790 wurden die beiden ersten Bataillone zu dem Observations-Corps
gegen Preussen nach Mähren gezogen, in Croatien blieb blos das 3. Bataillon.
1792 war das Regiment (Leib- und Oberst-Bataillon’ bei dem Corps
Hohenlohe am Rhein und kamen nur einzelne Abtheilungen bei Yertheidigung
der verschanzten Stellung bei Trier-Rellingen (12. und 16. December) in das
Feuer.
1793 anfänglich im Luxemburgischen stehend, später zur Haupt-Armee
gezogen, kam das Regiment zur Belagerung von le Quesnoy, dann zu jener
von Maubeuge und zeichnete es sich unter seinem Commandanten, Oberst
p Relation des FML. Macquire.
2) Mit (Nr. 16 und 57 vereint in einem von Major Burmann des Regiments com-
mandierten Bataillone.
— 213 —
Ludwig Grafen Baillet de Latour, sowohl in dem Gefechte am 29. September,
als in der Schlacht bei Wattignies aus.
Das aus den Erblanden nachgerückte 3. Bataillon stand in Luxemburg,
ein Detachement unter Hauptmann Hieronymus Baron Battaglia ein glückliches
Gefecht bei Hesperingen bestanden. Die Grenadiere (Bataillon Keating) standen
am Ober-Rhein, ohne Gefecht (Cordon von Rastatt bis zur Schweizer Grenze).
1794 war das Regiment bei den zur Deckung der Belagerung von
Landrecies verwendeten Truppen und kamen Abtheilungen wiederholt, so bei
Beaumont, Thuin u. a. 0. in das Feuer; ferner beide Bataillone unter Oberst
Jamez bei Grand-Reng und Marchiennes, wo derselbe tödtlich verwundet
wurde. In der Schlacht bei Charleroi hatte sich Interims-Regiments-Comman-
dant Oberstlieutenant Joseph von Beyer, der schon bei mehreren anderen
Gelegenheiten Proben seiner Tapferkeit abgelegt, sehr ausgezeichnet und kam
das Regiment dann zur Armee am Nieder-Rhein.
Von dem in Luxemburg stehenden 3. Bataillon zeichnete sich Oberlieutenant
Schmidt bei einem Ueberfalle des feindlichen Lagers bei Mondorf aus. Die
Grenadiere bei der Mittel-Rhein-Armee (Mannheim) nicht in das Feuer gekommen.
1795 focht das Regiment bei Erstürmung des Hartenberges vor Maynz,
dann, sowie die Grenadiere, vor Mannheim, endlich bei Gross-Fischlingen
(St. Martin). Das in Luxemburg gestandene 3. Bataillon in Folge Capitulation
dieser Festung in Kriegsgefangenschaft gerathen.
1796 auf den Kriegs-Schauplatz in Italien gerückt, nahmen das Regi-
ment, sowie die Grenadiere, an den ersten Versuchen Mantua zu entsetzen
theil und zwar Gefechte bei Gardone, Lonato, Desenzano, Salö. Nach jenem
bei Calliano (zweiter Versuch) blieb das Regiment in Tyrol, die Grenadiere kamen
nach den Gefechten von Bassano, S. Giorgio -la Favorita nach Mantua: an
dem dritten Versuche, Kämpfe bei Rivoli-Peri, betheiligten sich nur das 1. und
2. Bataillon, ebenso
1797 an der Schlacht bei Rivoli, in welcher der grösste Theil in der
Colonne Lusignan in Gefangenschaft gerieth. Die in Mantua gestandenen
Grenadiere dessgl eichen, nach der Capitulation dieser Festung; der in ein
Bataillon formierte Rest des Regiments wurde in dem Gefechte bei Longarone
versprengt, erneuert ein grosser Theil gefangen. Das 3. Bataillon erlitt in
der Brigade Gontreuil bei Tarvis das gleiche Schicksal.
1799 abermals auf dem Kriegs-Schauplatz in Italien eingetheilt, focht
das Regiment (drei Bataillone) in den beiden Treffen bei Verona, in dem letzteren
auch die Grenadiere, deren Commandant, Major Graf Fiquelmont des Regi-
ments, sich durch Erstürmung der Brücke bei Ponton auszeichnete, ferner bei
Magnano '), kam dann nach der Einnahme von Brescia zu der Einschliessung
von Pesclriera, später zu jener von Mantua, von welcher es vorübergehend
detachiert das Gefecht bei Modena mitmachte, wo es viel verlor. Die Grena-
diere in der Haupt-Armee bei Marengo-S. Giuliano, am Tidone, an der Trebbia,
vor Alessandria. beiNovi und Savigliano mit Auszeichnung gefochten. Vorüber-
gehend zur Verfolgung Macdonald’s verwendet, kam das Regiment als Be-
satzung nach Mantua, rückte später (l. September) nach Piemont und nahm
an dem Angriffe airf Pinerolo theil; sodann als Besatzung in Alessandria stehend,
betheiligte sich nur das 2. Bataillon ehrenvoll an der Erstürmung von Novi.
Die Grenadiere kämpften endlich noch bei Mondovi (October und November).
1800 stand das Regiment im Corps Ott und nahm an den Kämpfen vor
und während der Blockade von Genua theil; in jenem am Monte Becco ge-
riethen acht Compagnien zum grossen Theile in Gefangenschaft. Die Grenadiere
in der Haupt-Armee, bei Cadibona, Stella, mit besonderer Auszeichnung bei
Albissola, dann am Var, endlich in dem Gefechte am Monte Nave, in der Schlacht
bei Marengo viel verloren. Nach dem Falle von Genua bestand das Regi-
ment noch ein sehr ungünstiges Gefecht bei Piacenza und kam dann als Be-
satzung nach Ferrara, die Grenadiere fochten schliesslich noch bei Valeggio.
1805 anfänglich in Süd- Tyrol stehend, später (October) zur Vertheidigung
von Nord- Tyrol bestimmt, standen vier Feld-Bataillone des Regiments zwischen
J) Hier fiel der Commandant des Grenadier-Bataillons, Major Graf Fiquelmont.
- 214 —
Wörgl und Kufstein und bestanden Abtbeilungen desselben die Gefechte am
Bodenbichl, Stein-Pass, wo je eine Compagnie theils zusammengehauen, theils
gefangen wurden, dann bei Unken; je drei Compagnien des 2. und 3. Bataillons
unter Oberstlieutenant Peter von Fröauf den Pass Strub standhaft ver-
theidigt, hiebei auch Oberlieutenant Georg Fastner sich hervorgethan. Das
4. Bataillon, als Besatzung in Kufstein, capitulierte gegen freien Abzug, die
übrigen Abtheilungen, dabei das Grenadier-Bataillon, bewirkten ihren Kückzug
über Salzburg, Kärnthen nach Steyermark. Das 6. Bataillon bei den zur
Deckung von Wien verwendeten Truppen.
1809 im 6. Corps, Hiller, eingetheilt, focht das 2. Bataillon, Major
Scheib ler, bei Pfaffenhofen mit grosser Standhaftigkeit, das Kegiment bei
Landshut, Neumarkt, Biedau, bei Ebelsberg gerieth das die Nachhut bildende
2. Bataillon nach tapferer Gegenwehr in Gefangenschaft. Bei Aspern zeichnete
sich das Regiment am zweiten Schlachttage durch Wieder-Besetzung des von
der Brigade Wacquant geräumten, in Flammen stehenden Dorfes Aspern aus.
Das Regiment focht noch bei Wagram mit unbedeutenden Verlusten.
Die Grenadiere i Bataillon Puteany) in Bayern nicht in das Feuer gekommen, bei
Asten, Aspern-Esslingen (zweiter Schlachttag), Wagram (Vertheidigimg von
Aderklaa) und Znaym mit Auszeichnung gefochten.
Oberlieutenant Georg Fastner, welcher schon mit der goldenen und
silbernen Medaille decoriert war, erhielt für besondere Auszeichnung bei Neu-
markt den 31T0., ausser diesem haben sich in dem Feldzuge noch bei ver-
schiedenen Anlässen Oberst Albert de Best, Oberstlieutenant von Stein-
mann, die Majore Heinrich Jamez und Raimund Eberl, Hauptmann Emanuel
Graf Rosieres und Oberlieutenant Johann Christ durch besondere Tapferkeit
hervorgethan.
Erzherzog Rudolph. 1813 standen das Regiment (drei Feld-, ein Land-
wehr-Bataillon), sowie die Grenadiere, bei der Donau-Armee und kämpften in
der Schlacht bei Hanau; unter den besonders ausgezeichneten erscheinen
genannt: Oberstlieutenant Joseph Flette von Flettenfeld, Major Hieronymus
Jambline.
1814 war das Regiment in der Schlacht bei La Rothiere, (nur in-
direct betheiligt), bei der Vertheidigimg von Troyes, in der Schlacht bei Bar-
sur-Aube; in jener bei Arcis-sur-Aube erlitt es grosse Verluste, erwarb sich
aber durch seine Bravour die Anerkennung des commandierenden G. d. C.
Grafen Wrede und machte dann die Vorrückung bis Paris mit: die Grenadiere
waren, ebenfalls in der Haupt- Armee eingetheilt, in diesem Feldzuge wenig
in das Feuer gekommen. Das 2. Landwehr-Bataillon war bis Basel gerückt, dann
in die Erblande zurückbeordert.
1815 stand das Regiment in Maynz, die Grenadiere im Eisass, ohne Gefe cht.
1821 in Piemont, ohne Gefecht.
Hrabowski. 1848 in Wien garnisonierend. wirkten Abtheilungen des
Regiments anlässlich der Unruhen im Monat März theils bei der 1 ertheidigung
der ihnen anvertrauten Posten, theils bei Wiederherstellung der Ordnung in
einzelnen Bezirken mit Umsicht und Erfolg mit und rückte das Regiment im
April nach Italien. Hier nahm das 2. Bataillon an den Gefechten bei Pontafel,
cler Cernierung von Osoppo theil (Gefechte bei Dario, Abweisung der Ausfälle
am 31. Mai, 13. und 28. Juni, Erstürmung des Dorfes Osoppo u. A.). Das
erste Bataillon zur Vertreibung der im oberen Piave-Thal stehenden Insur-
genten bestimmt, bestand die Gefechte bei Selva, am Monte Mauria und kam
sodann zur Cernierung von Venedig, später beide Bataillone in das Friaul'sche.
Das Landwehr-Bataillon in Tvrol (Innsbruck-Franzensfeste). Die Grenadiere
(Bataillon Richter) gleichfalls in Wien stationiert, Gefecht an der Tabor-Brücke
(6. October), dann der Armee des Banus zugetheilt, Gefecht bei Schwechat
und Einnahme von Wien.
1849 fochten dieselben bei Käpolna, Komorn (26. April). Zsigärd und
Pered mit Auszeichnung, dann wieder vor Komorn und machten die 1 or-
rückung bis Arad mit, ohne mehr in das Feuer kommen.
— 215 —
Wohlgemuth. Die in Italien stehenden zwei Feld-Bataillone vom Juli an
wieder bei der Cernierung von Venedig verwendet, dann nach Böhmen ge-
rückt. Das 3. Bataillon auf Etapen - Dienst in Krakau. Das 4. Bataillon von
Juni an bei der Cernierung von Komorn.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
EKO. 3. Major, Commandant eines Grenadier-Bataillons, Anton Richter
von Binnenthal.
MVK. Major Richter, Hauptmann August Freiherr von Stwrtnik1)
und Georg Günther.
SGVK. pro piis vieritis. Regiments-Caplan Wilhelm Thomas.
Hessen. 1859 focht das Regiment (1., 2., 3. und Grenadier-Bataillon)
mit besonderer Bravour bei Magenta, Kämpfe um Ponte vecchio, ebenso bei
Solferino-Meclole. Das 4. Bataillon Besatzung in Palmanuova-Udine.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten:
EKO. 2. dem bei Solferino gefallenen Regiments-Commanclanten Obersten
Ferdinand Mumb von Mühlheim nachträglich zuerkannt.
LO. Oberst Mumb (für Magenta), Oberstlieutenant Adolph Freiherr
Schütte von Warensberg.
EKO. 3. Major Johann Töpli von Hohenvest, die Oberlieutenants
Otto Hund und August von Jurkovics.
MVK. Oberst Adolph Freiherr von Schütte, die Majore Joseph Ulrich,
Adolph Prinzinger von Ari; die Hauptleute Bernhard Schiffer, Eberhard
Baron Stetten2), Alexander Jösa, Achilles Edler von Groller, Hugo
Ritter von Henriquez, Dominik von Kreyssern, Franz Zillich, Johann
Hiltl, Johann Wolf, Friedrich Benesch, Carl Rosner3), Edmund Hödl,
Gottfried Gstier, Joseph Fischer, Wilhelm Mayern von Hohenberg,
Albert Baravalle von Brackenburg, Carl Matzak von Ortenburg,
Moriz von Barisani, Carl Centner, Leopold Grasböck, Johann Dann-
in ge r, Adolph Frey sch lag Edler von Freyenstein und Alois Burka;
die Oberlieutenants Otto Hund, Matthias Dannin ger, Albin Kern, Joseph
Stadtthaler und Anton Mayer, dann Alexander Lang von Langen
(Letzterer gefallen, nachträglich zuerkannt); ferner die Unterlieutenants Theodor
Kirkovic, Carl Eggner, Ludwig Pauli, Julius Egloff von Engvillen
und Maximilian Rosenberger.
SGVK. Regiments-Caplan Anton Menschik.
1864 in dem Feldzuge gegen die Dänen in der Brigade Nostitz ein-
getheilt, focht das Regiment in dem Treffen bei Oeversee, dem Gefechte bei
Veile mit Auszeichnung, bei den weiteren Operationen in Jütland nicht mehr
in das Feuer gekommen.
Decoriert wurden mit:
LO. Hauptmann Wilhelm Mayern von Hohenberg.
EKO. 3. Die Hauptleute Achilles Edler von Groller, Carl Matzak
von Ortenburg, Friedrich Benesch, Oberlieutenant Albin Kern.
MVK. Major Hugo Taulow Ritter von Rosenthal, Hauptmann
Franz von Csako, Oberlieutenant Franz Vorgeitz, die Unterlieutenants
Joseph Schädlbauer und Johann Schneiperg.
FJO. Regiments-Arzt Dr. Joseph Böhm.
SVK. Regiments-Caplan Thomas Sladovnik.
1866 im 2. Corps (Thun) der Nord-Armee eingetheilt, focht das Regi-
ment in der Schlacht von Königgrätz (am rechten Flügel, an der Trotinka
und bei Lochenic) und in dem Treffen bei Blumenau. Das 4. Bataillon bei
den zur Vertheidigung von Süd-Tyrol verwendeten Truppen nahm in der
Brigade Montluisant an den Gefechten bei Cimego und Bezzecca theil.
’) Als Lieutenant bei Franz Carl Nr. 52.
2) Für Magenta, als Major bei Solferino gefallen.
3) Für Magenta, bei Solferino gefallen.
- 216
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten:
EKG. 3. Major Alexander Jösa.
MVK. Hauptmann Johann Hofer.
1878. Die Abtheilungen des Regiments nicht theilgenommen.
Decoriert wurde mit;
MVK. Der dem Generalstab zugetheilte Oberlieutenant Carl Ritter von
Pfiff er.
1881/82 in Süd-Dalmatien stehend, war das 2. Bataillon in dem Gefechte
bei Ledenice, das Regiment an einigen Affairen in der Krivosij e iam Goli-
Vrh und bei Yel Zagvozdak) theilgenommen, einzelne Abtheilungen noch am
Pazua und bei Klavici.
Decoriert wurden mit:
MVK. Oberlieutenant Emil Winternitz.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
II. Cl.
1789-1790
—
—
18481
3
8
16
1792—1801
2
38
1849/
1805
—
—
1859
7
38
138
1809
—
8
1864
1
14
53
1813-1815
5
19
1866
—
5
11
1882
1
1
18
Adjustierung.
Bei der Errichtung 1733 trug das Regiment lichtblaue Aufschläge:
1748 weisser Rock, schwarze Aufschläge;
1757 weisser Rock, Camisol und Unterfutter, schwarze Aufschläge;
1767 weisser Rock, schwarze Egalisierung1), gelbe Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, schwarze Egalisierung, gelbe Knöpfe.
J) Bei den Officieren von schwarzem Sammt. Dem Regiment« war durch das Los der
papageigrüne Aufschlag zugefallen, doch wurde über Bitte des Inhabers die Beibehaltung
des schwarzen Aufschlages und sohin der Tausch mit Wolfenbüttel Nr. 10 bewilligt.
15.
Galizisches Infanterie - Regiment.
(1853) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Tarnopol.
(1846) Adolph, Grossherzog tou Luxemburg, Herzog zu Nassau.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1701 laut Capitulation
vom 12. Juni von dem Herzog Carl Ignaz zu Lothringen und Bar. Bischof von
Osnabrück, auf eigene Kosten errichtet (zehn Compagnien), auf die Dauer des
Bedarfes dem Kaiser ohne Entgelt überlassen und unter dem Namen: ,,Osna-
brück’sches Leib-Regiment” in kaiserlichen Dienst getreten. 1716 ganz in kaiser-
lichen Dienst übernommen.
1721 zwei Compagnien des aufgelösten Regiments Tokio incorporiert.
1731 erhielt das (Regiment anlässlich der Auflösung der Auctions-Com-
pagnien (4. Bataillon) bei einigen Regimentern je eine von Lockstädt (1809 als
Nr. 43 aufgelöst), Fürstenbusch (Nr. 35) und Heister (1747 aufgelöst).
1736 ein Bataillon des dem Inhaber, GUi'WM. Pallavicini, welcher gleich-
zeitig Commandant des Schiff-Armaments war, miterstehenden Marine-Regiments
dem Regimente als 4. Bataillon einverleibt, 1739 jedoch wieder abgegeben
(aufgelöst). 1747/48 je eine Compagnie der aufgelösten Regimenter Kheul und
Traun incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 15.
1860 ein Bataillon zu dem reorganisierten Linien-Infanterie-Regimente
Nr. 55 transferiert1).
1883 ein Bataillon zur Aufstellung des Infanterie - Begiments Nr. 95
abgegeben.
Ergänzung. Von 1766 — 1806 hatte das Regiment einen Werbe-Rayon im
oberrheinischen Kreis; 1771 (1781) erhielt es einen ständigen Werb-Bezirk in
Böhmen, Chrudimer Kreis mit der Stabs-Station Chrudim; 1775—1807 hiezu einen
Aushilfs-Bezirk in Galizien, Mysleuice -Wieliczka.
1807 wurde das Regiment mit der Ergänzung nach Mähren überwiesen
und recrutierte sich, wie alle mährischen Regimenter, je zur Hälfte aus dem
Antheil in dieser Provinz, Brünn er Kreis und dem galizischen Antheil. 1809 vor-
übergehend an Böhmen rücküberwiesen, wurde es 1812 wieder mährisch-
schlesisch, nunmehr mit der Werb-Bezirks-Station Olmütz. 1818 wurde das
Regiment ganz galizisch, Werb-Bezirks-Station Sanok; 1830 erhielt es seinen
Werb-Bezirk in Ost-Galizien, Zloczöw: seit 1853 endlich ist Tarnopol Werb-
Bezirks-(Ergänzungs-Bezirks-)Station.
_*) Dieses bisher lombardische (Regiment hatte in Folge Abtretung dieser Provinz
1859 seine gesammte (Mannschaft entlassen und wurde mit der Ergänzung nach Galizien
überwiesen.
218 —
Grenadier-Division. Von 1779 — 1797 stand dieselbe mit jenen von Nr. 28
und 57 im 5. böhmischen Bataillon (1769/70 statt der Division von Nr. 28 jene
von Nr. 29 in diesem Bataillon eingetheilt). In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildeten
die Divisionen von Nr. 11 und 47, in jenem 1809 wieder jene von Nr. 28 und 57
mit der des Regiments ein Bataillon. 1810 — 1818 stand dieselbe mit den Divi-
sionen von Nr. 28 und 47 in einem böhmischen Bataillon. Nach Dissolvierung
dieses Bataillons kam die Division in den Verband eines galizischen Bataillons,
mit jenen von Nr. 24 und 30.
Friedens-Garnisonen. 1713 Gaeta, 1716 Neapel, 1718 Gaeta. 1720 Neapel,
1725 Gaeta, 1727 Neapel, 1733 Capua. 1737 Florenz, 1739 Livorno, 1741 Siena.
1749 Casalmaggiore, 1752 Como, 1763 Chrudim, 1779 — 1792 Chrudim. 1797 Heil-
bronn, 1798 Chrudim, dann Linz, 1801 Josephstadt, 1804 Königgrätz. 1805 Chrudim,
1807 Königgrätz, 1809 Chrudim, 1812 Troppau, 1814 Neu-Sandec, 1815 Troppau —
Olmüt-z, 1821 Linz, 1823 Przemysl, 1830 Ofen, 1831 Görz, 1832 Padua. Venedig,
1834 Verona, dann Piacenza. 1835 Cremona, 1836 Lemberg. 1843 Przemysl.
1848 Brünn, dann "Wien, 1849 Fünfkirchen, 1850 Pest, 1852 Kaschau, 1854 Zales-
czyky, 1855 Kaschau, 1859 Komorn, 1863 Ofen, 1865 Debreczin, 1867 Prag,
1874 Josephstadt, 1882 Wien, 1886 Lemberg, 1890 Tamopol, 1894 Lemberg.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Chrudim stationiert, später
nach Policska verlegt; von 1825 — 1852 wurden die Soldatenknaben des Regiments
in dem 3. galizischen Erziehungshaus zu Przemysl (gemeinschaftlich mit jenen
von Nr. 58) ausgebildet.
Regiments-Inhaber.
1701 Lothringen und Bar, Carl Ignaz
Herzog zu, Bischof von Osna-
brück (1711 Churfürst von Trier).
1716 Lothringen, Carl Prinz, von 1726
an Obrist1).
1736 Pallavicini,GiovanniLucasConte,
GFWM.— FM.
1773 Fabris de Santo-Tomiotti, Do-
minik Conte de, FML. — FZM.
1790 D'Alton, Eduard Graf, FML.
1793 — 1797 unbesetzt.
1797 Oranien, Wilhelm Georg Prinz
von, FÄLL.
1799 — 1801 unbesetzt.
1801 Riese, Carl Freiherr von. FML.
1806 Zach, Anton Freiherr von. FML.—
FZM.
1817 Dom Pedro, Kaiser vonBrasilien,
seit
1832 Dom Pedro, Herzog von Bra-
ganza2).
1835 Bertoletti, Anton Freiherr von.
FÄLL. — FZM.
1846 Adolph, Herzog von Nassau, seit
1890 Adolph, Grossherzog von Luxem-
burg und Herzog zu Nassau.
Zweite Inhaber.
Von 1827 — 1835 Bertoletti, Anton Freiherr von, FML.: von 1846—1849
Ludolf, Franz Graf, FML.3); von 1849—1864 Csorich von Monte Creto,
Anton Freiherr von, FÄLL. — FZM.; von 1864 — 1870 Jacobs von Kantstein.
Friedrich Freiherr von, FäIL.4 5),
R egim e nts- C omni an d a nt en .
1701 Lattermann, Georg Ludwig
von, Obristlieutenant — Obrist 6).
1708 Rohr, Ludwig von, Obrist.
1717 Lohausen, Franz von, Obrist.
1718 Herlenvai, Obrist.
1720 Ligneville, Leopold Graf,
Obristlieutenant.
1723 Göldlin vonTieffenau (Göldy .
Anton Alexander, Obrist.
1) Das Regiment führte von 1716 — 1726 nur dessen Namen, siehe K. A.. Bestallungen
Nr. 4545. 1736 tauschte derselbe mit G-PWM. Pallavicini und übernahm das jetzige Infanterie-
Regiment Nr. 3.
2) Legte 1831 die Kaiserwürde nieder.
3) 1849 in Italien compromittiert. seiner Charge entsetzt.
4) Wurde Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. S.
5) Weder der erste Inhaber, der Bischof von Osnabrück, noch dessen Nachfolger
Herzog Carl von Lothringen, haben das Regiments-Commando je persönlich geführt.
— 219 -
1727 Breitwitz, Hans Ernst von,
Obristlieutenant — Obrist
1734 Sinzenclorff, Octavian Graf,
Obristlieutenant— Obrist.
1737 Machugo de Burgos, Obrist-
lieutenant.
1738 C-avaglieri, Carlo Don, Obrist.
1741 Cliälons, Baron von Triebbe,
Heinrich, Obrist.
1744 O’Kelly, Wilhelm Freiherr von,
Obrist.
1752 Campitelli, Joseph Chevalier,
Obrist.
1755 Tillier, Johann Freiherr von,
Obrist.
1758 Graevenitz, von, Obrist.
1759 Rolshoffen, Adolph von, Oberst.
1764 Origo, Galeazzo Graf, Oberst.
1766 Hohenlolie-Kirchberg,
Friedrich Fürst, Oberst.
1769 Ale mann, Ladislaus von, Oberst.
1773 Pallavicini, Carl Graf, Oberst.
1779 Corti, Franz Graf, Oberst.
1788 Zoph, Johann von, Oberst.
1794 Immens, Wilhelm Chevalier,
Oberst.
1797 Retz, Anton, Oberst.
1800 Grill, Joseph, Oberst.
1806 Carpe von Carpenstein, Lud-
wig, Oberst.
Reserve-Co
1869 Blesnowie von Degenkreuz,
Wilhelm, Oberst.
1871 Krynicki, Julian Ritter von,
Oberstlieutenant-Oberst.
1873 Sametz, Adalbert, Oberst.
1874 Lauppert, Nikolaus, Oberst-
lieutenant — Oberst.
1813 Sommer von Sommerfeld,
Franz, Oberst.
1814 Stika von Passeka, Joseph,
Oberst.
1826 Schick von Siegenburg,
Anton, Oberst.
1832 Mederer von Mederer und
Wuthwehr, Joseph, Oberst.
1836 Bürger, Georg, Oberst.
1838 Seidl von Adelstein, Johann,
Oberst.
1845 Jablonowski, Felix Fürst,
Oberst.
1848 Strastil von Strassenheim,
Anton, Oberst.
1849 Braun, Carl Edler von, Oberst.
1853 Pichl, Ferdinand Freiherr von,
Oberst.
1861 Roth, Carl von, Oberst.
1866 Tegettlioff, Carl von, Oberst.
1868 Fuchs, Ludwig Ritter von,
Oberst.
1872 Schivitz von Schivitzhofen,
Julius, Oberst.
1876 Jo ly, Emil Ritter von, Oberst.
1879 Nemethy, Norbert Edler von,
Oberst.
1883 Pilat, Franz von, Oberst.
1889 Wiener, Ludwig, Oberst.
1894 Rezniczek, Carl Edler von,
Oberst.
1876 Schönowsky von Schön-
wiese, Adalbert Ritter von,
Oberstlieutenant.
1878 Watteck, Franz, Oberst.
1879 Vogl, Carl, Oberstlieutenant —
Oberst.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offt eiere.
1704 Obristlieutenant Briglieres bei dem Ueberfall auf Alt-Breisach
(10. November) tödtlich verwundet, am folgenden Tage in französischer Ge-
fangenschaft gestorben.
1719 Oblistlieutenant Freiherr von Rost und Obristwachtmeister
von Brambs, beide vor Messina (3. und 9. October) y.
1744 Regiments-Commandant Obrist Chälons, Freiherr von Triebbe
an seinen in dem Gefechte am Berge Artemisio erhaltenen Verwundungen in
feindlicher Gefangenschaft gestorben.
1757 Obristwachimeister Pollith in der Schlacht bei Prag schwer ver-
wundet, gestorben.
1793 Regiments-Inhaber FML. Graf D’Alton vor Dünkirchen y.
1794 Major Fedini in der ersten Schlacht bei Fleurus y.
1848 Oberstlieutenant Carl Klein in dem Kampfe an der Tabor-Brücke
bei Wien (6. October).
1866 Oberstlieutenant Moises Pollovina in dem Treffen bei Skalitz y.
— 220 —
Feldzüge.
Osnabrück. 1702 auf dem Kriegs-Scbauplatze in Deutschland ver-
wendet, stand ein Bataillon bei der Belagerung von Landau; von 1703 an
bildete das Regiment einen Theil der Besatzung dieser Festung.
1704 ein Detachement unter Obristlieutenant Briglieres an dem miss-
lungenen Versuche, Breisach zu überfallen, theilgenommen.
1705 Einnahme von Drusenheim.
1706 rückte das Regiment auf den Kriegs- Schauplatz in Italien ah und
machte im Corps Wetzel (Hessen-Cassel) das Treffen hei Castiglione delle
Sti viere mit.
1707 kam es zu dem in Piemont zurückgebliebenen Corps und rückte
1708 (aus den Winter-Quartieren in Mantua) nach Catalonien ab und
nahm noch in demselben Jahre an dem Ueberfalle auf Guardia theil, wo
Regiments-Commandant Obristlieutenant Rohr sich auszeichnete.
1709 waren Abtheilungen bei dem Sturme auf Roda und auf Venasque thätig.
1710 focht das Regiment bei Almenara, Saragossa und Villaviciosa,
1711 in den Gefechten zum Entsatz von Cardona.
1712 nicht in das Feuer gekommen, wurde das Regiment
1713 nach Neapel Überschrift.
Carl Lothringen. 1718 ein Bataillon und die Grenadiere auf Sicilien.
im Treffen vor Milazzo, dann Vertkeicligung dieser Festung (der Rest des
Regiments in Gaeta).
1719 ein Detachement und die Grenadiere unter Obristlieutenant Rost
bei der Eroberung der liparisclien Inseln, Gefecht von Canneto: dann Schlacht
bei Francavilla, Belagerung von Messina. Hauptmann Grandmont, welcher
sich hiebei ausgezeichnet, wurde nach der Capitulation zum Commandanten
des Castells Gonzaga ernannt.
1720 das Regiment (ein zweites Bataillon war aus Neapel nachgerückt) bei
den Operationen auf West-Sicilien. Kämpfe vor Palermo.
1734 ein Bataillon in dem Treffen bei Bitonto, Hauptmann Graf Eltz
bei Deckung des Rückzuges sich ausgezeichnet, musste später mit seiner Ab-
theilung capitulieren, zwei Bataillone unter Obristlieutenant Graf Sinzen-
dorff die heldenmüthige Vertheidigung von Cäpua unter FZM. Traun mit-
gemacht. Lieutenant Molitor sich bei einem Ausfälle besonders ausgezeiclmet.
Pallavicini. 1741 kam das Regiment im December zur Armee nach
Ober- O e storreich.
1742 war es bei der Einnahme von Linz, zwei Bataillone Belagerung
von Straubing, das dritte, unter Obristlieutenant Freiherr von Tri ebbe, Kehl-
heim tapfer vertheidigt.
1743 die Grenadiere bei der Erstürmung von Deggendorf, das Regiment
bei der Vorrückung an den Rhein.
1744 auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gesendet, focht das
Regiment mit Auszeichnung bei Vertheidigung der Stellung auf dem Berge
Spina (Artemisio) J), doch wurde ein grosser Theil gefangen: später war es bei
dem Ueberfalle auf Velletri mid kam dann nach Piemont, wo es im Verein
mit den sarclinischen Truppen bei Cuneo focht.
1745 bei der Haupt-Armee, ohne Gefecht.
1746 war das Regiment in den Schlachten bei Piacenza und Rottofreno.
dann bei der Einnahme von Genua.
1747 stand es hei der Blockade von Genua, ein Bataillon im Mai bei
der Einnahme von Castell Massone, ein Bataillon unter Obristlieutenant
Campitelli in einem Gefechte bei Ventimiglia.
1756 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren auf den Kriegs-Schau-
platz in Böhmen gerückt (das Garnisons-Bataillon Besatzung in Prag) focht
das Regiment
J) Die Spanier überfielen liier eine vorgeschobene Brigade.
— 221 —
1757 in der Schlacht hei Prag, Regiments-Commandant Obrist Tillier
bei Deckung des Rückzuges sich hervorgethan ; dann bei Vertheidigung von
Prag, schliesslich Schlachten bei Breslau und Leutken mitgemaclit.
1758 Belagerung von Neisse (hier auch das 3. Bataillon, welches mit
jenem von Nr. 10 ein Bataillon formierte).
1759 erlitt es in dem Gefechte bei Sackwitz ziemlich grosse Verluste
und war dann bei Maxen.
1760 beteiligte sich das Regiment an der ehrenvollen Vertheidigung
von Dresden, das 1. und 2. Bataillon später in dem Gefechte bei Strehlen
und bei der Einschliessung von Wittenberg.
1761 in Sachsen, ohne Gefecht.
1762 ein Bataillon unter Oberstlieutenant Baron Gabeikoven sich indem
Gefechte bei Einsiedeln gut gehalten, das Regiment in der Schlacht bei Ereiberg.
Eabris. 1778 bei der Haupt- Armee in Böhmen.
1779 zeichnete sich das Regiment unter seinem Commandanten, Oberst
Carl Graf Pallavicini, welcher sich den MTO. erwarb, bei der Erstürmung
von Habelschwerdt aus; Major Fellner, welcher sich ebenfalls hervorgethan,
■wurde aussertourlich Oberstlieutenant.
Die Grenadiere (Bataillon Cäsar Corti) nicht in das Feuer gekommen.
D’Alton. 1791 wurde das Oberst-Bataillon unter Major Retz nach
den Niederlanden gesendet.
1792 focht dasselbe bei Marquin (Carignan), bei dem Ueberfalle auf
Bavav, bei Glisuelle, bei dem Angriff auf Lille; das an den Rhein gerückte
Leib-Bataillon bei der Einschliessung von Longwy.
1793 das Oberst-(2.)Bataillon bei Aldenhoven, Neerwhiden sich besonders
ausgezeichnet, Major Retz und Unterlieutenant Demeter von Radossevich
sich hervorgethan; das Bataillon dann bei der Belagerung von Conde; das
Leib-(l.)Bataillon unter Oberst Zoph bei Arlon tapfer gekämpft, wo sich
dann sowohl das 2., als auch das 3. Bataillon, welches vorübergehend vor
Maynz verwendet wurde, mit demselben vereinigten und verblieb das Regiment
nun im Luxemburgischen.
Die Grenadiere (Bataillon Synoth) bei Wattignies brav gekämpft.
1791 focht das Regiment bei Arlon, nahm an dem Ueberfalle auf das
feindliche Lager bei Attert ehrenvollen Antheil und war dann in den Schlachten
bei Fleurns; ein Bataillon Besatzung in Charleroi, in Folge Capitulation kriegs-
gefangen, ein Bataillon Vertheidigung von Lüttich.
Die Grenadiere vor Landrecies, bei Tonrnay und Lüttich gefochten.
1795 stand das Regiment (2. u. 3. Bataillon) am Ober-Rhein, ohne an
einer Action theilzunehmen; nur die Grenadiere vor Mannheim gefochten.
Obristlieirtenaut Retz, Commandant des Grenadier-Bataillons, sich aus-
gezeichnet.
1796 fünf Compagnien einen Uebergangs-Versuch der Franzosen bei
Kehl verhindert, doch musste das Regiment in Folge Flucht der Reichs-
Truppen nach den Gefechten bei Oberkirch und Rench auch sich zurückziehen;
ein Bataillon Gefecht bei Appenwever, das Regiment Gefecht bei Sckwarzach,
Krippenheim, Schlacht bei Malsch; das 2, Bataillon unter Major Quitzow in
der Schlacht bei Neresheim sich hervorgethan. Das Regiment kam nun in das
Corps Nauendorf, Gefecht bei Geissenfeid, Schlachten bei Emmendingen und
Schliengen; schliesslich Belagerung von Kehl.
Die Grenadiere bei Malsch, Amberg und Wiirzburg, endlich noch bei
Schliengen gekämpft.
Ausser dem Regiments-Commandanten Obersten Immens, erscheinen
noch Oberstlieutenant Fürstenberg und Major O’Fallon als mehrfach aus-
gezeichnet genannt.
Oranien. 1797 zeichnete sich das Regiment bei Erstürmung des
verschanzten Lagers von Kehl erneuert aus; Hauptmann Z agit sek, Comman-
dant des 3. Bataillons, aussertourlich zum Major befördert; später (April) war
das Regiment an den Gefechten bei Diersheim betheiligt.
Die Grenadiere vor Kehl gestanden.
Regiments-Inhaber Prinz von Oranien erwarb sich vor Kehl den MTO.
— 222
1799 in Nord-Tyrol stehend, nahmen zwei Bataillone fl. u. 3.) an dem
misslungenen Angriffe auf den Luciensteig theil, wo neun Compagnien zum
grossen Theile in Gefangenschaft geriethen; zwei Compagnien des 2. Bataillons,
Hauptmann Nissel und Geissler, im Verein mit acht Compagnien Neu-
gebauer Nr. 46 (1809 aufgelöst) in dem Gefechte bei Kloster (Monte Selvai, dann,
sowie die drei ubriggebliebenen des 1. und 3. Bataillons nunmehr bei dem er-
neuerten Angriffe auf den Luciensteig, erhielten jedoch später die Bestimmung,
über Chiavenna nach Italien zu marschieren, wohin auch die anderen vier Com-
pagnien des 2. Bataillons im Corps Bellegarde gerückt waren, so dass das
Regiment nunmehr wieder vereint und durch Ergänzungen vom 4. Bataillon
wieder auf zwei Bataillone completiert wurde.
Vorübergehend auf den Simplon dirigiert, kam das Regiment zur Be-
lagerung von Alessandria, focht bei Novi, Fossano, Beinette, Genola, Carrü
und Vernante.
Die Grenadiere (Bataillon Weissenwolf) bei Täufers gefochten, dann im
Engadin, später in Italien bei Novi, Fossano. Genola, Ormea (Col di Tenda)
im Feuer gestanden.
1800 in den Kämpfen an der Riviera wurde ein Bataillon ln der
Brigade Ulm) in der Stellung am Monte Settepanni überfallen und ein grosser
Theil gefangen, das andere unter Major Philippi in dem Gefechte bei
Ronchi di Maglia sich gut gehalten, beide sich in dem Gefechte am Monte
Cesio (Bartolomeo) ausgezeichnet. Das Regiment sodann die Kämpfe am
V ar mitgemacht ; auf dem Rückzuge wurde die Brigade umzingelt und der
gösste Theil des Regiments, bei dem Versuche, sich gegen Olmo durch-
zuschlagen, gefangen, ln Venedig ranzioniert, nahm ein Bataillon später an der
Schlacht bei Pozzolo-Vaieggio theil.
Die Grenadiere bei S. Giacomo, am Var, bei Marengo und Pozzolo ge-
fochten.
Riese. 1805 bei der Armee in Deutschland stehend, focht das Regiment
bei Jungingen und gerieth in Folge der Capitulation von Ulm in Kriegs-
gefangenschaft.
Das Grenadier-Bataillon, Major Oschee. im Corps Meiweldt, Gefecht
bei Lunz und Mariazell, hier den Rückzug mit Aufopferung gedeckt.
Zach. 1809 im 2. Corps Kolovvrat eingetheilt, gerieth ein grosser Theil
des Regiments bei der Vertheidigung von Regensburg in Kriegsgefangenschaft:
das 1. Bataillon, Major Mohr, durch standhaftes Ausharren es ermöglicht,
dass wenigstens ein Theil mit den Fahnen sich durchschlagen konnte; der
Rest des Regiments, in zwei schwache Bataillone lormiert, focht mit Aus-
zeichnung bei Aspern, wo am zweiten Schlachttage Generalissimus Erzherzog
Carl eine Fahne des Regiments ergreifend, dasselbe persönlich gegen den
Feind führte, dann bei Wagram.
Die Grenadiere (Bataillon Nissel) fochten bei Eggmühl und wurde das
Bataillon, mit Aufopferung den Rückzug deckend, versprengt und grössten-
theils gefangen; später reorganisiert, fochten dieselben bei Wagram undZnaym.
1813 war das Regiment im Corps Klenau in den Schlachten bei Dresden
und Leipzig (18. October Stötteritz) und kam dann zur Blockade von Dresden.
1814 wieder zur Armee gerückt, deckte das Regiment in dem Treffen bei
Monterau mit Aufopferung den Rückzug, Major Kollar sich ausgezeichnet:
das Regiment viel verloren, später nicht mehr in das Feuer gekommen.
Die Grenadiere (Bataillon Berger) 1813 bei Leipzig (Auenheimer Hof
gekämpft.
1814 bei der Blockade von Bensancon, dann vor Lyon.
1815 auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gerückt, machte das
Regiment später die Vorrückung über den Simplon mit und bestand nur ein
unbedeutendes Vorposten-Gefecht unweit Lyon.
Die Grenadiere bei der Belagerung von Schlettstadt.
Nassau. 1848 mit dem 1. und 2. Bataillon in Wien stationiert, waren
beim Ausbruche des Aufstandes am 6. October zwei Compagnien auf Schloss-
— 223 —
wache in Schönbrunn, ein Bataillon in dem Gefechte am Tabor (wo die Auf-
ständischen den Abmarsch des Grenadier-Bataillons Richter verhindern
wollten);' das Regiment später bei der Einnahme von Wien, wo sich einzelne
Abtheilungen wiederholt auszeichneten (hier auch das 1. Landwehr-Bataillon).
1849 nach Ungarn gerückt, focht das Regiment bei Windschacht, Waitzen
und Nagy-Sarlö; im Sommer-Feldzuge war dasselbe, nachdem nunmehr auch
das 3. Bataillon, welches in der Brigade Götz bei Turcsek gefochten, sich mit
demselben vereinigt hatte, in der Schlacht bei Komorn (Puszta-Herkäly), wo
es sich ausgezeichnet und bei Szöreg.
Die Grenadiere (Bataillon Trenck) bei Unterdrückung des Aufstandes in
Lemberg (1848), dann bei Schintau, Pered, Puszta - Herkäly, Szöreg und
Temesvär gefochten.
Für Auszeichnung in diesen Feldzügen erhielten:
EKO.3. Oberlieutenant Wladislaw Dutzynski.
MVK. Oberstlieutenant Carl Edler von Braum; die Majore Thomas
Dobrowolsky, Johann Pasch und Yincenz Abele; die Hauptleute Johann
Töply von Elohenvest, Franz von Nagy, Carl Schauer von Schröken-
feld, Guido Zagitsek von Kehlfeld und Johann Friedl; die Oberlieutenants
Gustav Klöckner, Johann Kreb, Wladislaw Dutzynski, Anton Peteani
Ritter von Steinberg, Anton Mattausch, Anton von Swidzinski; die
Unterlieutenants Rudolph Freiherr von Schell, Albert Sedlaczek, Johann
Freiherr von Wrazda, Wenzel Gast und Franz Nowak.
SGVK. Rejriments-Caplan Alfred Nigroni Freiherr von Riesenbach.
GCEM. 3. Regiments-Arzt Dr. Georg Kraft.
1859 stand das Regiment auf Küstenbewachung in Istrien, später am
unteren Po, das 4. Bataillon in Venedig und kam keine Abtheilung in das
Gefecht.
1866 im 8. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Regiment bei
Skalitz und in der Schlacht bei Königgrätz (Kämpfe um den Primer Wald);
das 4. Bataillon in Istrien, Gefecht bei Versa.
Decoriert wurden mit:
EKO.3. zweiter Inhaber FML. Ritter von Jacobs (bei der Armee in
Italien).
MVK. Hauptmann Ernst Willigk; Oberlieutenant Eduard Fournier.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Süberne
Goldene
I. 01.
II. Cl.
1789—1790
—
—
1848
1
—
1
1792—1801
1
11
1849
4
17
21
1805
—
—
1859
—
—
—
1809
2
8
1866
2
4
7
1813—1815
3
10
Adjustierung.
1726 weisser Rock, hellrothe Aermel- Aufschläge;
1738 weisser Rock, blaue Aufschläge;
1757 weisser Rock, Camisol und Unterfutter, rothe Aufschläge ;
1767 weisser Rock, krapprothe Egalisierung, gelbe Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, krapprothe Egalisierung, gelbe Knöpfe.
Ungarisches (croatisches) Infanterie-Regiment.
(1872) Ergänzungs-Bezirks- Commando: Beiovar.
W arasdiner Infanterie-Eegim ent.
(1887) Giesl Ton Gieslingen, Heinricli Freiherr von, FZ3I.
(Das Regiment liat seit 1871 obige Benennung, nebst dem Xamen des jeweiligen Inhabers
zu führen).
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1703 laut Patent vom
25. Juni aus sechs Compagnien Teutschmeister *) (Nr. 4\ je zwei Compagnien
Heister (1747 aufgelöst), Thürheim (Nr. 28) und zwei von Obristlieutenant
TVobeser geworbenen Compagnien, sowie aus neugeworbener Mannschaft
durch den Obristen Grafen Virmond aufgestellt.
1716 zwei Compagnien an das neu aufgestellte Regiment Jung-TVallis
(1809 als Nr. 43 aufgelöst) abgegeben; 1731 erhielt das Regiment einen Theil
der aufgelösten Auctions- Compagnien von Max Starhemberg (Nr. 24 .
1747/1748 je eine Compagnie der aufgelösten Regimenter Kheul und
Traun incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 16.
1848 wurde es in Folge der Ereignisse in Italien theilweise reorganisiert.
1869 das 3. und 4. Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-
Regiment Nr. 80 abgegeben, dagegen das 2. Bataillon Bianchi Nr. 55 anher
transferiert* i) 2).
1871 wurde dieses Regiment reorganisiert und mit Allerhöchster Ent-
scliliessung vom 8- November (Personal- Verordnungsblatt Nr. 41) angeordnet,
dass dasselbe mit dem aus den aufgelösten Warasdiner Grenz-Infanterie-
Regimentern Nr. 5 und 6. mit 1. October 1S71 formierten TV arasdiner Linien-
Infanterie-Regiment3) derart verschmolzen werde, dass der Name, die Nummer.
') Ursprünglich wurden acht Compagnien Teutschmeister abgegeben, jedoch noch
in demselben Jahre zwei Compagnien rücktransferiert, dagegen die zwei Wobeser'sehen
hieher eingetheilt.
i) Nachdem dieses Regiment seine lombardische Mannschaft entlassen hatte, so be-
stand das Bataillon nur aus einem Cadre von Officieren und Unterofticieren und wurde aus
dem Depot-Bataillon von Nr. 16 ergänzt.
3) Bei der successiven Auflösung der Militär-Grenze, beziehungsweise Unterordnung
der Gebiete derselben unter die Civil- Verwaltung, wurde mir Cireular-Verordnung vom
11. Juni 1871. Präsid. 1936 verfügt, dass die beiden Warasdiner Grenz-Infanterie-Regimenter
Nr. 5 und 6 aufzulösen seien und die Ergänzungs-Bezirks-Eintheilung in Croatien dahin ab-
geändert werde, dass in diesem Lande noch ein dritter Heeres-Ergänzungs-Bezirk Beiovar
errichtet werde, 'welcher die Gebiete der aufzulösenden Regimenter zu umfassen hatte.
Aus den bereits einverleibten Wehrpflichtigen des Belovarer Bezirkes sollte nach
Ausscheidung der auf Grund des Wehrgesetzes mit Abschied zu entlassenden, oder in die
Landwehr zu übersetzenden Mannschaft, ein neues Linien-Infanterie-Regiment mit. dem
Stabe Beiovar formiert werden; dieses Regiment hatte vorläufig in die Reihenfolge der
Linien-Infanterie-Regimenter nicht einbezogen zu werden und den Namen ..Warasdiner
Linien-Infanterie-Regiment” zu führen.
die Aufschläge und sonstige Adjustierung des bisherigen Iufanterie-Begiments
Nr. 16 dem neufoxinierten verbleiben; damit jedoch auch der Name, Warasdiner”
dem neuen Begimente erhalten werde, hat dasselbe nunmehr den Titel:
„Warasdiner Linien-Infanterie-Eegiment Freiherr von Wetzlar Nr. 16” zu
führen.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Eegiment Nr. 96
abgegeben.
Ergänzung. Yon 1766 — 1806 hatte das Begiment einen Werbe-Bayon
im schwäbischen Kreis, dann einen Antheil im Bisthum' Münster J). 1771 (1781)
bekam es den ständigen Werb-Bezirk in Steyermark, Cillier Kreis, mit der
Stabs-Station Marburg. 1775 — 1804* 2 3) dazu einen Aushilfs-Bezirk in Galizien
(Lemberg, später Brzezany). 1808 wurde der Werb-Bezirk durch den Marburger
Kreis vergrössert8), Marburg Werb-Bezirks-Station.
1817 wurde das Eegiment mit der Ergänzung nach Yenezien überwiesen,
Werb-Bezirks-Station Treviso4). 1866, in Folge Abtretung dieser Provinz,
wurde das Eegiment ein ungarisches und erhielt einen durch Abtrennung von
anderen Bezirken neu geschaffenen Ergänzungs-Bezirk (Steinamanger) zu-
gewiesen.
1872 wurde dieser Ergänzungs-Bezirk wieder aufgelassen5) und ergänzt
sich seither das Eegiment, nach Verschmelzung mit dem Warasdiner Linien-
Infanterie-Begimente, aus dem für letzteres Eegiment auf dem Gebiete der
aufgelösten Warasdiner Grenz-Begimenter Nr. 5 und 6 neu geschaffenen
Heeres-Ergänzungs-Bezirk Nr. 16 zu Beiovar.
Mit 1. October 1873 wurde noch das Gebiet des aufgelösten 2. Banal-
Grenz-Begiments Nr. 11 mit diesem Ergänzungs-Bezirke vereint.
Grenadier-Divison. Dieselbe stand von 1769 — 1798 im steyermärkischen
Bataillon und war bis 1775 mit den Divisionen von Nr. 27 und 53. von 1775 —
1781 mit jenen von Nr. 26 und 45. endlich von 1784 — 1798 mit Nr. 27 und
45 vereint. Im Feldzuge 1799 — 1800 bildeten die Divisionen von Nr. 4 und 23,
in jenem 1809 die Divisionen von Nr. 26 und 27 mit jener des Begiments
ein Bataillon. 1810 — 1818 in der gleichen Zusammensetzung, kam die Division
des Begiments 1818 in das neu aufgestellte italienische Bataillon (ä vier Com-
pagnien), Divisionen von Nr. 16 rmd 26.
Friedens-Garnisonen. 1718 — 1734 in der Lombardie. 1739 ebendort,
1748 Lodi. 1753 Pavia, 1755 Como, 1756 Bozzolo (Mantua), 1763 Como. 1766
Marburg, bis 1787 in Steveimark, abwechselnd Marburg und Pettau, 1791 Mar-
burg, 1798 Graz, 1802 Laibach. 1806 Graz, 1808 Leoben, 1810 Marburg, 1814
Mailand, 1815 Laibach, 1816 Triest. 1817 Treviso, 1835 Venedig. 1838 Mantua,
1839 Olmütz, 1846 Pest, 1849 Olmiitz, 1851 Brünn, 1854 Wien, 1855 Prag,
1860 Wien, dann Maynz, 1867 Budweis, 1869 Linz. 1872 Beiovar, 1875 Triest,
1876 Pola, 1879 Trebinje, 1881 Beiovar, 1887 Agram, seit 1888 Beiovar.
Regiments - Knaben - Erziehungshaus. 1783—1821 in Marburg; von
1821 — 1829 wurden die Soldatenknaben des Begiments in dem Erziehungs-
hause zu Mailand, von 1829—1852 in jenem zu Cividale ausgebildet.
Regiments-Inhaber.
1703 Virmond, Damian Hugo Graf, 1722 Livingstein. Alano Graf, GFWM.-
Obrist— FZM. FZM.6 *).
’) Der Bischof von Münster war ein Bruder des damaligen Inhabers Grafen Königse°-°-
und hoffte man durch dieses Verhältniss günstige (Resultate für die Werbung zu erzielen!
! Die innerösterreichischen (Regimenter verloren schon 18C4 den Antheil in Galizien
da die Wallonen-Regimenter dort ihre Werb-Bezirke erhielten.
3) Das sich bisher aus Steyermark ergänzende Regiment de Yaux (1809 als Kr 45
aufgelöst) war nach Salzburg überwiesen worden.
j) Yon 1851 — 1860 ein Filial-Revisoriat in Venedig bestanden.
3i Derselbe wurde an die Bezirke der angrenzenden Regimenter Kr. 44. 48 und 76
vertheilt, die Mannschaft in den Grundbuch-Stand der betreffenden Regimenter transferiert :
1898 wurde dieser Ergänzungs-Bezirk für das Infanterie-Regiment Graf Degenfeld Kr 83 er-
neuert gebildet.
Von 1716 — 1721 Inhaber eines aufgelösten Regiments.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd. 15
— 226
1741 Königsegg-Rothenfels, Christian
Moriz Graf, FML.— FM.
1778 Terzy, Ludwig Freiherr von,
FML. — FZM.
1800 — 1802 unbesetzt.
1802 Rudolph, Erzherzog. Oberst.
1806 Lusignan, Franz Marquis, FML. —
FZM.
1833 Kinsky, Christian Graf, FML.
1835 Ertmann, Stephan von, FML.
1835 Friedrich, Erzherzog. Vice-
Admiral.
1848 Zanini, Peter, FML.
1855 Wernhardt, Stephan Freiherr
von, FML
1870 Wetzlar von Piankenstern. Gustav
Freiherr von, FML.
1881 — 1887 unbesetzt.
1887 Giesl von Gieslingen, Heinrich
Freiherr von, FML. — FZM.
Zweite Inhaber.
Von 1802 — 1806 Lusignan, Franz Marquis, FML.
Von 1831 — 1837 de Lort, Joseph, FML.; von 1837 — 1845 Pausch von
Werthland, Carl Bitter von, FML.; von 1845 — 1846 Ilau er. Ferdinand Auton
Freiherr von, FML.; von 1846 — 1818 Zanini, Peter, FML.
Itegiments-Commandanten.
1703 der Inhaber Obrist Virmond.
1705 Nesselrode, Johann Hermann
Graf, Obristlieutenant — Obrist.
(1705 — 1711 Wobeser, Peter, Obrist-
lieutenant— Obrist 1).
1715 Falk, Obristlieutenant.
1718 Degano, Heinrich, Obrist.
1721 Hugenpot, Graf, Obristlieute-
nant.
1724 Seebach, Carl Ludwig Freiherr
von, Obrist.
1732 Eaunach, Johann, Obrist-
lieutenant, ad interim.
1734 Neuhaus, Caspar Graf, Obrist-
lieutenant— Obrist.
1742 Marini, Adolph, Obrist.
1746 Wrbna, Carl Graf, Obrist.
1756 Kö nigsegg -Aulendorff,
Franz Graf, Obrist.
1762 De Vins, Joseph Freiherr von,
Oberst.
1773 Schwarzenberg,JosephWenzel
Fürst, Oberst.
1781 Tliüngen, Freiherr von. Oberst.
1789 Schlegelhofer von Hofen-
stein, Thomas, Oberst.
1794 Attems, Ernst Graf, Oberst.
1796 Stadler, Ignaz, Oberst,
1799 Khevenhüller-Metsch, Franz
Graf, Oberst.
1805 Strassoldo. Moriz Graf. Oberst.
1806 Buiz de Bosas, Joseph Che-
valier, Oberst.
1809 Ertel von Krehlau. Dominik,
Oberst.
1814 Trautmann, Johann. Oberst.
1825 Flette vonFlettenfeld.Joseph,
Oberst.
1831 Faber, Joseph von. Oberst.
1835 Kurzr o ck- W ellingsbiittel.
Clemens Graf, Oberst.
1S38 Kriegern von Maisdorf, Jo-
hann, Oberst.
1S47 Colo, Vincenz, Oberst.
1851 Valmagini. Ernst von. Oberst.
1859 Trentinaglia, Johann von.
Oberst.
1866 Glückselig, Anton. Oberst.
1866 Schmidt Edler von Schmidau,
Franz, Oberst.
1871 Csikös von Sessia. Peter.
Oberst.
1876 Susich, Anton von. Oberst.
1880 Kokotovic, Alexander, Oberst.
1884 Heller von Hellheim. Franz
Bitter von, Oberst.
1889 Keibl, Joseph. Oberst.
1890 Babic, Stephan, Oberst.
1891 Peyerle, Wilhelm, Oberst.
1896 Esch, Carl, Oberst.
Reserve-Coinmandanten.
1869 Gammel, Franz, Oberstlieute- | 1872 Lemaic, Georg. Oberstlieute-
nant. | nant — Oberst.
i) Bei dem Umstande, als bei diesem Eegimente seit der Errichtung zwei Oliiist-
lieutenants standen, von welchen der Eine. Nesselrode, vom Inhaber in diese Stelle auf-
genommen. der Andere, Wobeser, vom Hofkriegsrath ex officio eingetheilt worden
war, ergaben sich Streitigkeiten wegen Führung des Kegiments-Commandos. die schliesslich
vom Hofkriegsrath dahin entschieden wurden, dass Nesselrode als der wirkliche Comman-
dant anzusehen sei. Wobeser aber nur in dessen Abwesenheit, was wiederholt der Fall
war, das Commando zu führen habe.
- 227 —
1876 Mainone von Mainsberg,
Wilhelm, Oberst.
1877 Frass von Friedenfeld, Carl
Ritter von, Oberst.
1878 Sertic, Carl, Oberst.
1879 Loncarevic, Abraham, Oberst-
lieutenant.
1881 Pflanzer, Joseph Edler von,
Oberstlieutenant.
1882 Lorics, Johann, Oberstlieute-
nant.
Yor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1796 Regiments-Commandant Oberst Ernst Graf Attems in der Schlacht
bei Lodi y.
1859 Major Adolph Microys in der Schlacht bei Solferino y.
1882 Major Ladislaus Freiherr von Rukavina von Yidovgrad in dem
Gefechte auf der Pazua y.
Feldzüge.
Virmond. 1703 nahm dieses in Ungarn aufgestellte Regiment sofort
an den Kämpfen gegen die Rebellen theil und kam
1704- in dem Gefecht bei Stuhlweissenburg zum ersten Male in das Feuer
und focht dann bei Tvrnau.
1705 war es in der Schlacht von Sibö, stand
1706 — 1708 bei den siebenbürgischen Corps und focht
1709 in dem Treffen am Kiralyhägö.
Von 1710 — 1715 stand das Regiment erneuert in Siebenbürgen.
1716 rückte es (zwei Bataillone) zur operierenden Armee nach Ungarn und
nahm an der Belagerung von Temesvar theil; Obristlieutenant Falk und
Obristwachtmeister Graf Hugenpot sich bei dem Sturme auf die Palanka
hervorgethan.
1717 nahm das Regiment (drei Bataillone, zwei Grenadier-Compagnien) an
der Belagerung von Belgrad theil, während welcher Lieutenant Mar def el d 1 ) bei
Abwehr eines Ausfalles Gelegenheit fand, sich auszuzeichnen, sodann Schlacht
bei Belgrad.
1718 hatte das Regiment bei dem Passarowitzer Friedens-Congresse,
dessen Verhandlungen der Inhaber FZM. Graf Virmond leitete, die Auf-
wartung und wurde bei Ausbruch des Krieges
1719 in Italien (Sicilien) nach der Lombardie entsendet, ohne jedoch auf
dem Kriegs-Schauplatze in Verwendung zu kommen.
Livingstein. 1731 ein Bataillon und eine Grenadier- Compagnie unter
Obristlieutenant Freiherrn von Raunach, unter den nach Corsica gesendeten
Truppen, Gefechte vor Bastia. bei Furiani, S. Pellegrino und Vignale mit-
gemacht.
1732 Gefechte bei Biguglia. Später im Corps Schmettau eingetkeilt,
machte das Bataillon, nunmehr von Obristlieutenant Laser commandiert, die
Gefechte am Tenda, bei Lento und die Unterwerfung der Districte am
Golo mit.
1734 bei Ausbruch des Krieges als Besatzung in Mantua stationiert, ver-
blieb ein Bataillon daselbst, die anderen zwei, sowie die Grenadier-Compagnien,
rückten zur operierenden Armee und nahmen an dem Treffen bei Colorno, den
Schlachten bei Parma, Guastalla und dem Ueberfalle auf Quistello tlieil.
1735 Feldzug in Tyrol und Ober-Italien, ohne Gefecht.
Jung-Königsegg2). 1741 aus Italien zum Corps Khevenliüller gerückt,
machte das Regiment
1742v den Winter-Feldzug in Bayern, später jenen in Böhmen mit und
focht bei Caslau, sodann zur Belagerung von Prag.
J) 1731 als Hauptmann in dem Gefechte hei Furiani gefallen.
2) I>as Regiment wurde zum Unterschiede von jenem des FM. Grafen Lothar Königs-
egg (Nr. 54) bis zu dessen Tode, 1751, so genannt.
15*
— 228 —
1743/44 stand das Regiment in Ober-Oesterreicli und Bayern und kam
später nach Italien.
1746 zeichnete sich das Regiment unter seinem Commandanten Obrist
Adam Marini in den Schlachten bei Piacenza und Rottofreno aus und machte
dann die Besitznahme von Genua mit.
1747 Zug in die Provence, dann Belagerung von Genua.
Königs egg. 1756 auf den Kriegs-Schauplatz in Böhmen gerückt, nahm
1757 ein Bataillon an der Schlacht bei Prag theil, das Regiment an dem
Treffen bei Görlitz, den Schlachten bei Breslau und Leuthen.
1758 in der Haupt - Armee, an der Schlacht bei Hochkirch keinen
directen An theil genommen.
1759 im Corps Gemmingen in Böhmen stehend, erlitt das Regiment bei
Vertlieidigung der Stellung von Sebastiansberg bedeutende Verluste.
1760 nahm dasselbe, nunmehr im Corps Loudon, an der Schlacht bei
Landshut und der Erstürmung von Glatz theil.
1761 ein Bataillon unter Obristwachtmeister Graf Grisoni sich bei der
Erstürmung von Schweidnitz ausgezeichnet.
1762 ein combiniertes Bataillon (Detachement) unter Obristwachtmeister
Kluck an der glänzenden Vertheidigung von Schweidnitz ehrenvollen Antheil
genommen, ebenso eine Grenadier-Compagnie; Oberlieutenant Joseph Freiherr
von Tiemar derselben erwarb sich den MTO.
Terzy. 1778/79 standen das Regiment, sowie die Grenadiere (Bataillon
Woracziczky) bei der Haupt- Armee in Böhmen, ohne Gefecht. Regiments-
Inhaber FZM. Terzy erwarb sich das Commandeur-Kreuz des MTO.
1788 mit drei Bataillonen in der Haupt-Armee eingetheilt. nahmen vier
Compagnien an dem misslungenen Unternehmen auf Semendria theil. zwei
Bataillone bei Lazu-Mare (Fenisch) den Rückzug standhaft gedeckt, dann
Vertheidigung von Armenis. Hauptmann Menrad Geppert für mnsichtige
Führung eines selbstständigen Detachements aussertourlick zum Major be-
fördert. Die Grenadiere (Bataillon Stein) in der Haupt-Armee. Rückzug von
Karansebes.
1789 nahm das Regiment an dem Treffen bei Mehadia theil. die Grena-
diere an dem Sturme auf Belgrad.
1793 war das Regiment (Leib- und Oberst-Bataillon), aut den Kriegs-
schauplatz an den Rhein gerückt, sich unter seinem Commandanten Oberst
Schlegelhofer in den Gefechten am Bienwald, Rheinweiler, bei Eroberung
der Weissenburger Linien ausgezeichnet (ausser dem Genannten noch zehn
OffLciere sich vorzüglich benommen), endlich in den Kämpfen um den Marien-
thaler Wald (Mattstall). Die Grenadiere (Bataillon Zschock ebenfalls am Rhein.
Erstürmung der Weissenburger Linien, Gefechte bei Wanzenau, Killstedt
und im Marienthaler Wald. Grenadier-Hauptmann Corti sich ausgezeichnet.
1794 das Regiment auf den Kriegs-Schauplatz nach Itahen gerückt.
Die Grenadiere bei Schwegenheim im Feuer gestanden.
1795 das Regiment mit Standhaftigkeit bei Loano und auf dem nach-
gefolgten Rückzuge gefochten. Grenadiere am Rhein, ohne Gefecht.
1796 wurde das Leib-Bataillon in dem Treffen bei Montenotte fast
gänzlich aufgerieben, das Regiment kämpfte mit besonderer Tapferkeit bei
Vertheidigung des Adda-Ueberganges bei Lodi, kam dann als Besatzung nach
Mantua und erlitt während der Vertheidigung dieser Festung so grosse
Verluste, dass es
1797 reorganisiert und in Graz neu formiert, werden musste. Regiments-
Commandant Oberst Graf Attems bei Lodi sich hervorgethan. gefallen.
1796 die Grenadiere bei Wetzlar, Amberg, Würzburg und Keuwied ge-
fochten.
1797 zur Armee nach Italien, Rückzugs-Gefecht bei Friesach.
1799 auf dem Kriegs- Schauplatz in Italien stehend, nahm das Regi-
ment anfänglich an der Belagerung von Mantua theil. focht mit Auszeichnung.
— 229
aber grossen Verlusten bei Novi, dann bei Genola, einzelne Abtheilungen bei
Borgo S. Dalmazzo u. A.
Die Grenadiere (Bataillon Hohenfeld) bei S. Giuliano. Fossano, Borgo
S. Dalmazzo und Genola brav gekämpft. Die Majore Moriz Graf Strasssoldo,
Graf Klenau und Grenadier-Hauptmann Wenzel Graf Paar unter den Aus-
gezeichneten genannt.
Vacat Terzy. 1800 bei den zur Deckung der Operationen gegen
Genua in der Riviera verbliebenen Truppen (Division Eisnitz), Vertheidigung
der Stellung von S. Giacomo; Hauptmann Michael Le Breux mit einer
Division das Fort Finale durch 12 Tage heldenmiithig vertheidigt, den MTO.
erhalten. Das Regiment später Besatzung in Legnago und Mantua, schliesslich
in der Schlacht bei Valeggio. (Vier Compagnien bei der Einnahme von Cento.)
Die Grenadiere bei S. Giacomo, am Var und bei Marengo gefochten.
Erzherzog Rudolph. 1805 war das Regiment abermals auf dem Kriegs-
schauplatz in Italien, jedoch nur das Grenadier-Bataillon bei Caldiero im
Feuer gestanden.
Lusignan. 1809 gehörte das Regiment zu den unter FML. Marquis
Chasteler zur Wiedereroberung von Tyrol bestimmten Truppen und focht
mit Auszeichnung in dem Treffen bei Volano, Oberstlieutenant Dominik Ertel
und Hauptmann Joseph Marquis d'Es quill es sich hervorgethan. Letzterer den
Kirchhof mit seiner Compagnie heldenmiithig vertheidigt, wurde mit dem
MTO. ausgezeichnet.
Das 2. Bataillon, Major Ginzl, bei Wörgl tapfer gefochten, auf dem
Rückzuge grösstentheils in Gefangenschaft gerathen, ein gleiches Loos traf
auch die beiden anderen Bataillone. Reorganisiert, zur Armee des Erzherzogs
Johann eingetheilt, nahmen zwei Bataillone an der Vertheidigung von
Szabadhegv (bei Raab) und an jener des Brückenkopfes von Pressburg theil.
Die Grenadiere (Bataillon Salomon) bei der Armee in Italien, bei Sacile,
an der Piave und bei San Daniele gefochten, dann Schlacht bei Raab.
1813 mit zwei Bataillonen in der Haupt- Armee eingetheilt, gerieth das
Regiment in der Schlacht bei Dresden mit den übrigen Truppen der Division
Mesko in Kriegsgefangenschaft.
Das 3. und Landwehr-Bataillon bei der Armee in Inner-Oesterreich,
Gefechte bei Reifnitz u. A., dann Vorrückung nach Italien.
Die Grenadiere (Bataillon Welsperg) bei der Armee in Inner-Oesterreich.
1814 zwei Bataillone bei der Blockade von Mantua, das 3. Bataillon in
der Division Nugent sich bei dem Uebergange über den Taro, Gefecht bei
Fiorenzuola, ausgezeichnet, Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Anton
Freiherr von Bourguignon erhielt den MTO.
1815 waren drei Feld-Bataillone, sowüe das Landwehr -Bataillon im
Corps Frimont und machten den Feldzug gegen Murat mit.
1846 erwarb sich der Regiments-Inhaber Erzherzog Friedrich vor
Saida den MTO.
Zanini. 1848 standen das 1. und 2. Bataillon in Nieder-Ungarn und
war ein grosser Theil der Mannschaft von gewissenlosen Emissären zum
Treubruche verleitet worden, doch gelang es der Energie einiger Ofliciere, mit
beiläufig vier Compagnien sich an kaiserliche Truppen anzuschliessen und
nahmen dieselben an der tapferen Vertheidigung von Temesvar theil.
Das im AVerb-Bezirke stationierte 3. Bataillon war gleichfalls zum grössten
Theile von den Fahnen abgefallen, ebenso wurden die im Bataillon Angel-
mayer in Venedig stehenden Grenadiere in Folge der dortigen Capitulation
an die revolutionäre Regierung übergeben.
1849 wurde das Regiment reorganisiert, das 1. und 2. Bataillon kamen
als Besatzung nach Olmiitz, die Grenadiere in das Reserve-Corps Nugent und
standen im September vor Komorn.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Unterlieutenant Carl Garlik (dem 14. Intanterie-Regimente
zugetheilt, vor Osoppo), dann nachträglich die beiden anhertransferierten
- 230 —
Majore Johann von Trentin aglia und Friedrich von Dauber für Aus-
zeichnung in ihren früheren Regimentern (Nr. 12, beziehungsweise Nr. 41h
MVK. Major Eduard Stäger von Waldburg1); die Hauptleute Johann
Freiherr von Maasburg. Arthur Graf Nugent; die Oberlieutenants Gustav
de Yerchin, Emanuel Kerczek, August Effenberger, Wenzel Menhard.
Friedrich Ballan und August Esquire Dickinson; Ünterlieutenant Octavian
Conte.
GGVK. Regiments-Caplan Joseph Franz.
Wernhart. 1859 focht das Regiment mit drei Feld- und dem Grenadier-
Bataillon, im 1. Corps (Clam) eingetheilt, mit Auszeichnung bei Solferino. Das
4. Bataillon in Verona.
Decoriert wurden mit:
LO. Regiments-Commandant Oberst Trentinaglia und Hauptmann
Peter Trezic.
EKO. 3. Die Hauptleute Moriz Pürcker von Pürkhain und Paul
Dudic, dann dem gefallenen Major Microys nachträglich zuerkannt.
MVK. Die Majore Maximilian von Baumgarten und Adolph Resich
von Ruinenburg; die Hauptleute Theodor Andres, Heinrich Kraft. Carl
Ritter von Garlik; die Oberlieutenants Joseph Eyle, Ludwig Kosak, Eduard
Penater und Heinrich Hohenbaum.
GVK. m. d. Kr. Regiments-Arzt Dr. Joseph Campostrini.
1866 in Maynz garnisonierend, nahm das Regiment in der österreichisch-
nassauischen Trupp en-Division an dem Gefechte bei Aschaffenburg theil, wo
es viel verlor. Das 4. Bataillon versah Stabsdienste bei der Nord-Armee.
Decoriert wurden mit:
MVK. Major Wilhelm von Engel. Hauptmann Carl Liberale.
Wetzlar. 1878 nahmen zwei Compagnien des mobilisierten Reserve-
Regiments an den Kämpfen bei Banjaluka theil, beide Bataillone später im
Verbände der ]. Infanterie -Truppen- Division an den Gefechten bei Doboj-
Potocani und dem Treffen bei Senkovic.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Major Ludwig Sova.
MVK. Die Hauptleute Anton W ab er er Edler von Dreischwert.
Michael Haglian, Joseph Vuksan und Michael Jurievic.
1881/82 nahmen Abtheilungen des im Occupations-Gebiete dislocierten
Feld-Regiments an der Expedition in die Krivosije, Gefechte am Pazua und
Orien, am Arel Zagvozdak (eine Compagnie), dann der Streifung gegen Crkvice.
Gefecht auf dem Vuci-Zub und der Jastrebica theil.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Alexander Kokotovic.
MVK. Oberlieutenant Kovacevic.
Tapferkeits-Medaillen.
Goldene Silberne
1789-1790
—
20
1792-1801
2
20
1805
—
—
1809
4
3
1813-1815
—
14
Silberne
1848)
1849 J
Goldene
1
I. CI.
i
n. ci.
12
1859
1
16
50
1866
—
2
3
1S78
—
9
17
18S2
—
1
11
') Nachträglich für Auszeichnung als Hauptmann im General-Quartiermeister-Stab.
— 231 —
Adjustierung.
1726 weisser Kock, rothe Aermel- Aufschläge;
173S weisser Eock, blaue Aufschläge;
1757 weisser Eock, Camisol und Unterfutter, blaue Aufschläge;
1767 weisser Eock, violette Egalisierung, gelbe Knöpfe;
1810 weisser Eock, schwefelgelbe Egalisierung, gelbe Knöpfe;
1867 weisser Waffenrock, schwefelgelbe Egalisierung, Ar mutzen, gelbe
Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, schwefelgelbe Egalisierung, Arnilitzen,
gelbe Knöpfe.
17.
Krainerisclies Infanterie-Regiment.
(1817) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Laibach.
(1897) Milde von Helfenstein, Hugo, FML.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1674 laut Patent vom
13. Februar durch den Grafen von Reuss-Plauen in seinen Landen für den
kaiserlichen Dienst aufgestellt ') und wurde derselbe darüber zum Obrist-In-
haber bestallt; 1674 zwei Compagnien des Regiments Strein incorporiert. mit
Erlass vom 9. August 1679 wurde das Regiment selbst reformiert, je zwei
Compagnien in die Regimenter Arco (Nr. 8) und de Souches (1809 als Nr. 50
aufgelöst) eingetheilt, der Rest abgedankt; jedoch schon im Herbste des
nächsten Jahres erhielt der bisherige Inhaber GFWM. Stadl (war mittlerweile
befördert worden) den Befehl, in den Vorlanden zehn Compagnien anzuwerben
und wurde mit Patent vom 21. März 1681 aus denselben das Regiment Stadl
neu aufgerichtet* 2).
1685 wurden 500 Mann an Beck (Nr. 59) und Max Starhemberg Nr. 8 .
1688 500 Mann an Baden und Salm (1809 als Nr. 23. beziehungsweise 45
aufgelöst), abgegeben, ebenso 1690 fünf Compagnien an das in Belgrad ruinierte
Regiment Auersperg.
*) Die in älteren Werken enthaltenen Daten über die Errichtung des Regiments im
Jahre 1632 durch Hatzfeld, dem 1659 ein Graf Collalto als Inhaber gefolgt sein soll, sind
absolut unrichtig und ist auch kein wie immer gearteter Zusammenhang zwischen den
Regimentern Hatzfeld und Collalto mit diesem nachweisbar. (Siehe II. Band ..Aufgelöste
Regimenter”).
2) Der Inhaber Obrist Stadl hatte den Befehl, das Regiment abzudanken, nicht be-
folgt, sondern war mit demselben vom Rheine, wo dies erfolgen sollte, bis nach Eger
marschiert ; hier erhielt er den erneuerten Auftrag, die Abdankung sofort vorzunehmen und
die obbezeichneten vier Compagnien an die in Philippsbarg liegenden Regimenter abzu-
geben. was nun endlich erfolgte. Obrist Stadl wttrde auch in Untersuchung gezogen, doch
wurde derselbe bald wieder rehabilitiert und erscheint schon im Herbste 1ÖS0 als GFWM.
und Commandant in Constanz.
Als 16S0 die Gefahr eines Krieges mit den Türken immer drohender wurde, ordnete
Kaiser Leopold I. im November die Aushebung von 20.000 Hann an und sollte mit 5000 in
den Vorlanden der Anfang gemacht werden. Zu diesem Zwecke erhielten die Comman-
danten der daselbst liegenden Regimenter Max Starhemberg (Nr. S und de Souches. sowie
GFWM. Stadl den Auftrag. Erstere je sieben. Letzterer zehn Compagnien anzu werben. Mit
Erlass vom 21. März 1681 wurde weiters angeordnet, dass aus diesen geworbenen Compagnien
zwei Regimenter: „Eines für den Pfalzgrafen von Neuburg iNr. 20), eines für den Stadl
zu formieren seien”. (Die Testierenden vier Compagnien -wurden 16S2 zur Aufstellung des
Regiments Nigrelli (Nr. 27) abgegeben).
Nachdem nun kein neues Bestallungs-Patent für den GFWM. Stadl als Inhaber
vorliegt, auch anlässlich der Ernennung eines Obristlieutenants für das Regiment (K. A..
H. K. R. 1681, Prot. Reg. Fol. 183) von der Wieder-Aufrichtung des StadFschen Regiments ge-
sprochen wird, so muss, obwohl die 1679 erfolgte Reformierung des Regiments ausser
Zweifel steht, das 1681 formierte Regiment, als mit dem früheren in einem, wenn auch
indirecten Zusammenhänge stehend, betrachtet werden.
— 233 —
1693 wurde das Regiment getheilt, neun in Italien stehende Compagnien
zur Errichtung des Regiments Pfalzgraf von Zweibrücken (1741 aufgelöst) ab-
gegeben. zu den in Constanz stehenden sieben Compagnien waren drei neue
zu werben und batte das Regiment auf einem Stande von zehn Compagnien
zu bleiben, dagegen erhielt das Regiment 1695 zwei Compagnien von Bürkly
(Schweizer-Regiment), dann 1700 sieben Compagnien des aufgelösten Regiments
Vitry zur Completierung.
1709 300 Mann (zwei Compagnien) zur Errichtung der für den Dienst
in Spanien bestimmten Regimenter Browne und Eckb abgegeben, (ersteres 1712,
letzteres 1748 aufgelöst), ebenso 1711 eine Compagnie an das zu gleichem
Zwecke aufgestellte Regiment Toldo (1720 aufgelöst).
1721 je eine Compagnie der aufgelösten Regimenter Trautson und Living-
stein incorporiert.
Die 1727 aufgestellten Auctions-Compagnien (4. Bataillon) 1731 an die
Regimenter Diesbacli (Nr. 20), Bettendorf (Nr. 42) und Königsegg (Nr. 54) abge-
gegeben,
1741 eine Compagnie des aufgelösten Regiments Schmettau incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 17.
1860 einBataillon an das neu aufgestellteLinien-Infanterie-RegimentNr.78 ;
1883 eines an das Infanterie-Regiment Nr. 97 abgegeben.
Ergänzung. Dieses nach seiner Reorganisierung noch längere Zeit in
den Vorlanden garnisonierende Regiment ergänzte sich während dieser
Zeit auch durch Werbung daselbst und war der Umstand, dass dort die
Werbung leichter durchzuführen war uni günstige Resultate ergab, die
Ursache, dass dasselbe wiederholt eine bedeutende Zahl an Mannschaften an
andere Regimenter abgehen musste. Von 1766 — 1808 hatte es später einen
Werbe-Rayon im fränkischen Kreise ; 1771 (1781) erhielt es den ständigen
Werb-Bezirk in Böhmen, Leitmeritzer Kreis, mit der Stabs-Station Leitmeritz,
von 1782 — 1807 dazu einen Aushilfs-Bezirk in G-alizien (Tarnöw). Ic07 über-
nahm das Regiment den bisher von Nr. 18 innegehabten Werb-Bezirk im Jung-
bunzlauer Kreis.
1817 wurde dasselbe mit der Ergänzung nach Krain überwiesen und
ist seither Laibach Werb-Bezirks-(Ergänzungs-Bezirks-jStation; von 1857 — 1860
hatte das Regiment auch einen Aushilfs - Bezirk in Croatien (Fiumaner
und Theile des Agramer Comitates), mit einem selbstständigen Ergänzungs-
Bezirks-Aushilfs-Revisoriate zu Fiume.
Grenadier-Division. Von 1769 — 1797 stand selbe unverändert mit jenen
von Nr. 36 und 47 im dritten böhmischen Bataillon. Im Jahre 1799 war
dieselbe im Regiments- Verbände verblieben und wurde erst zu der Campagne
1800 mit jenen von Nr. 27 und 57 in ein Bataillon vereint.
Im Feldzuge 1809 bildete die Division des Regiments mit jenen von
Nr. 36 und 42 ein Bataillon; von 1810—1818 stand dieselbe mit den Divisionen
von Nr . 18 und 21 in einem böhmischen Bataillon. In Folge Verlegung des
Werb-Bezirks nach Krain, kam dieselbe 1818 in das annoch aus den Divisionen
von Nr. 7 und 22 bestehende illyrische Bataillon.
Friedens-Garnisonen. 1681 Constanz, 1698 Philippsburg, 1713 Lombardie,
1715 Ungarn, 1718 Belgrad, 1719 Niederlande, 1722 — 1737 im Banat, 1739 Banat,
1748 Nieder-Oesterreich, 1749 Siebenbürgen, 1751 Ungarn, 1752 Olrnütz, 1755
Jicin, 1756 Pilgram, 1763 Saaz, 1770 Leitmeritz, 1776 Prag, 1779 Leitmeritz,
1798 Dalmatien, 1801 — 1805, 1806 — 1809 Leitmeritz, 1810 Jung-Bunzlau, 1814,
dann 1815 Jung-Bimzlau, 1817 Laibach, 1820 Venedig, 1821 Bergamo, 1822
Laibach, 1830 Mailand, 1831 Pesaro, 1832 Bologna, 1835 Mailand, 1836 Laibach,
1847 Ucüne, dann Brescia, 1849 Ancona, 1850 Venedig, 1853 Zara, 1857 Venedig,
1859 Vicenza, 1861 Trient, 1862 Laibach, 1865 Ragusa, 1866/67 Bozen, 1869 Trient,
1878 Livno, 1879 Wien, 1882 Laibach, 1893 Klagenfurt.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 zu Prag activiert, später nach
Kosmanos verlegt ; von 1824 an wurden die Soldatenknaben des Regiments in
jenem zu Laibach ausgebildet.
Regiments-Inhaber.
1674: Reuss-Plauen, Heinrich Graf,
Obrist.
1679 Stadl, Ferdinand Freiherr von,
Ohrist.
16/9 reorganisiert.
1681 Stadl, Ferdinand Freiherr von,
GFWM.-FM.
1694 Fürstenberg-Möskirch, Carl
Egon Graf, Obrist — FML.
1702 Longueval, Graf von Buquoi1),
Philipp Emanuel Fürst, GFWM.
1703 Württemberg, Carl Alexander
Prinz (1733 Herzog), Obrist — FM.
1737 Kolowrat-Krakowsky, Cajetan
Graf, GFWM. — FM.
1/69 — 1/73 unbesetzt.
1773 Koch, Johann Baptist Freiherr.
P von, FML.
178® Hohenlohe-Kirchberg, Friedrich
— -F Wilhelm Fürst, GM. — FZM.
1 / 96 — 1801 unbesetzt.
1801 Reuss-Plauen, Heinrich XV.,
Prinz, FML — FM.
1826 Hohenlohe-Langenburg, Gustav
Prinz, GM.— FZM.
1866 — 1896 Kuhn von Kuhnenfeld,
Franz Freiherr von, FML. — FZM.
1897 Milde von Helfenstein, Hugo.
FML.
Regiments-Commandanten.
1674 der Inhaber Obrist Graf Eeuss.
1675 — 1679 der Inhaber Obi ist Stadl.
1679 reorganisiert.
1681 Strasser, Ignaz Joachim von,
Obristlieutenant — Obrist.
1685 Löwenburg, Friedrich Graf,
Obristlieutenant — Obrist.
1693 Schleiss, Tobias von, Obrist-
lieutenant.
1702 Wilstorff, Heinrich Casimir
Freiherr von, Obrist.
1706 Neusten, Freiherr von, Obrist-
lieutenant— Obrist.
1709 Rudolphin, von, Obristlieute-
nant— Öbrist.
1722 Salm -Salm, Leopold Graf,
Obri stlieutenant- Obrist.
1734 D ür r, Johann Samuel von, Obrist.
1736 Welz, Graf, Obrist.
1741 Lindenfels, Freiherr von, Obrist.
1742 Sincere, Claudius Freiherr von,
Obrist.
1747 Aulock, Franz, Obrist.
1759 Rath, Lorenz Freiherr von, Obrist.
1765 Schönow sky, Friedrich von,
Oberst.
1773 D’Alton, Jakob Chevalier, Oberst.
1777 Weinberger, Franz, Oberst.
1782 Dieskau, Freiherr von, Oberst.
1790 Vasquez, Peter Marquis, Oberst.
1793 Dall’Aglio, Vincenz, Oberst.
1796 Riera, Carl, Oberst.
1800 Sommerfeld, Ignaz, Oberst.
1804 Wied-Runkel, Friedrich Prinz,
Oberst.
1809 Oberdorf, Emst Freiherr von.
Oberst.
1811 Gallenberg, Weickhardt Graf,
Oberst.
1812 Söldner von Söldenhofen,
Joseph von, Oberst.
1820 Karg, Johann Edler von, Oberst.
1829 Jordis, Andreas, Oberst.
1830 Wo eher, Gustav von. Oberst.
1835 Rath, Heinrich Freiherr von,
Oberst.
1843 Müller von Müllengoldstein.
Joseph, Oberst.
1844 Görger, Moriz von. Oberst.
1848 HabHtschek, Adalbert. Oberst.
1850 E berhard,OttoRittervon, Oberst.
1857 Dorninger von Dornstrauch,
Johann, Oberst.
1859 Kuhn von Kuhnenfeld, Franz
Freiherr von, Oberst.
1863 Attems, Freiherr auf Heiligen-
kreuz, Alexander Graf, Oberst.
1869 Neuber. August. Oberst.
1S72 Du Hamei de Querlonde, Alois
Chevalier, Oberst.
1S75 Braumüller von Tannbruck,
Theodor, Oberst.
1878 Prieger, Friedrich. Oberst.
1880 Fux, Otto, Oberst.
1884 Hevrowsky, Carl, Oberst.
1889 Gariboldi. Ferdinand Ritter von.
Oberst.
1892 Billek-August von Auenfels,
Stephan Freiherr von, Oberst.
liesei’Ye-Comniaudjinten.
1869 Joelson, Moriz Ritter von, \ 1S71 Krätky, Anton. Oberst-
Oberstlieutenant, i lieutenant — Oberst.
J) Hatte 1701 ein Regiment errichtet, welches an Königsegg verliehen wurde.
— 235 —
1874 Uetz, Alexander Edler von,
Oberstli eutenant — Oberst.
1877 Prieger, Friedrich, Oberst.
1878 Knobloch, Franz, Oberst-
lieutenant— Oberst,
1880 Braun, Johann, Oberstlieute-
nant— Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1702 Regiments-Inhaber FML. Graf Fürstenb erg-Möskirch in der
Sclilacht bei Friedlingen y.
1705 Regiments-Commandant Oberst Baron Wilstorff und Obrist-
lieutenant Coppenhagen, beide in der Schlacht bei Cassano -j-,
1756 Obristwachtmeister Mahlern in der Schlacht bei Lobositz y.
1848 Oberstheutenant Carl Riera von Bittersheim an den Folgen
seiner bei Montanara erhaltenen Verwundung gestorben.
1849 Oberstlieutenant Wilhelm Fürst Bentheim^-Steinfurt vor
Malghera j.
Major Franz Mundsinger in dem Gefechte bei Käty (26. April) y.
Feldzüge.
Reuss. 1675 am Rhein, Sclilacht bei Goldscheuer.
Stadl. 1676—1678 stand das Regiment in Philippsburg.
Von der Wieder-Aufrichtung 1681 ununterbrochen in den Vorlanden
garnisonierend, nahm das Regiment an den Feldzügen gegen die Türken keinen
Antheil und kam auch während der Campagne am Rhein 1689 — 1697 nicht in das
F euer (stand mit dem grösseren Theile seiner Abtheilungen zumeist in Constanz).
Fürstenberg. 1702 bei der Armee im Reiche, Belagerung von Landau,
dann in der Schlacht von Friedlingen gekämpft.
Alexan der Württemberg. 1703 eine Compagnie unter Hauptmann
Coppenhagen an den Kämpfen in Kord-Tyrol, Ehrenberg u. A. theilgenommen.
Das Regiment in der Reichs-Armee, ohne Gefecht.
1704 stand das Regiment als Besatzung in Freiburg und rückte
1705 auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien, wo es mit zwei Bataillonen
an der Schlacht von Cassano theihiahm.
1706 in der Armee des Prinzen Eugen focht dasselbe in der Entsatz-
schlacht von Turin, machte
1707 den Zug in die Provence (Belagerung von Toulon),
1708 die Occupation des Kirchenstaates mit.
1709 und 1710 nahm es an den Operationen in den West-Alpen tlieil.
ohne in das Feuer zu kommen, war
1711 in dem Gefechte bei Vallone und stand
1712 in der Lombardie.
1716 auf dem Kriegs-Schauplatze in Ungarn, focht das Regiment mit
zwei Bataillonen und den Grenadieren bei Peterwardein unter dem speciellen
Commando seines Inhabers, welcher sich hier besonders auszeichnete, dann vor
Temesvär.
1717 machte das Regiment die Belagerung und Schlacht von Belgrad
mit; (das 3. Bataillon am linken Save-Ufer postiert, nicht im Feuer gestanden).
Regiments-Commandant Oberst Rudolphin für Auszeichnung in derselben
durch Gehalts-Erhöhung belohnt.
1734 ein Bataillon bei der Reichs-Armee, ohne Gefecht.
1735 bei der Haupt-Armee am Rhein.
1737 stand das Regiment in der Haupt-Armee, Vorrückung nach Serbien;
ein Detachement unter Hauptmann Leckner Uzica tapfer vertheidigt.
a) Befand sich, als Volontär daselbst und war damals keine Abtheilung des Regiments
an den Kämpfen vor Venedig betheiligt.
— 236 —
1738 focht es bei Kornia.
1739 standen zwei Bataillone in der Haupt- Armee, später im Corps Neipperg.
Ivolowrat. 1711 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren auf dem
Kriegs-Schauplatz in Schlesien stehend, focht das Regiment mit Auszeichnung
bei Mollwitz.
1742 stand das Regiment bei der Belagerung von Prag.
1793 in der Haupt-Armee, Vorrückung an den Rhein.
1744 Operationen am Rhein und in Böhmen, ohne Gefecht.
1745 focht das Regiment bei Habelschwerdt und mit besonderer Aus-
zeichnung unter dem Commandanten Obristen Baron Sincere bei Hohen-
friedberg1); in der Schlacht bei Soor wurde ein Bataillon nach tapferer
Gegenwehr von Cürassieren überfallen, versprengt und grösstentheils ge-
fangen.
Von 1746 — 1748 stand das Regiment in Ober-Oesterreich und kam nicht
vor den Feind.
1756 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren auf dem Kriegs-Schau-
platze in Böhmen, war das Regiment in der Schlacht bei Lobositz und bei
dem Versuche, die in Pirna eingeschlossenen Sachsen zu entsetzen.
1757 kämpfte das Regiment bei Prag, Breslau und Leuthen.
1758 ein Bataillon an der Vertheidigung von Olmütz theilgenommen.
1759 stand das Regiment im Corps de Ville in Schlesien.
1760 nahm es an dem Gefechte bei Schlesisch-Neustadt und der Schlacht
bei Torgau theil; das 3. Bataillon Besatzung in Glatz.
1761 im Corps Loudon, Erstürmung von Schweidnitz (Einnahme des
Bögenforts durch das 1. Bataillon2).
1762 ein Theil des Regiments an der glänzenden Vertheidigung von
Schweidnitz theilgenommen.
Regiments-Commandant Obrist Baron Rasp den 3IT0. erhalten.
1778/1779 bei der Haupt-Armee in Böhmen, ohne Gefecht.
Die Grenadiere (Bataillon Dieskau) dessgleichen.
Hohenlohe-Kir chb erg. 1794 zwei Bataillone auf den Kriegs-Schau-
platz in die Niederlande gerückt, unter Oberst Vasquez und Major
Riera bei Berlaimont sich ausgezeichnet, dann Schlacht bei Maubeuge
(Wattignies). Letzterer zum Oberstlieutenant befördert.
Die Grenadiere (Bataillon Attems) in den Niederlanden, bei den Be-
lagerungen von le Quesnoy und Maubeuge.
1794 das Regiment an den Schlachten bei Charleroi, Fleurus. den Ge-
fechten bei Limburg mid Düren theilgenommen.
Die Grenadiere bei Merbes-le-Cliäteau, Erquelinnes, Charleroi und Ypern
im Feuer gestanden.
1795 bei der Armee am Rhein. Gefecht bei Limbiu'g. das 1. Bataillon
imter dem Regiments-Commandanten Obersten Dall'Aglio bei Erstürmung
der May riz er Linien die Höchstheimer Redoute mit dem Bajonnette genommen:
dann Gefecht bei Kottenheim.
Die Grenadiere am Ober-Rhein, ohne Gefecht,
1796 war das Regiment in den Treffen bei Wetzlar und Uckerath,
später in jenem bei Limburg a. d. Lahn und kam dann zu der Belagerung
von Kehl, wo sich ein Bataillon bei Abwehr des Ausfalles am 27. November
hervorthat.
Die Grenadiere in der Armee des Erzherzogs Carl bei Wetzlar. Amberg.
Würzburg und Limburg gefochten, sich wiederholt ausgezeichnet.
1797 war das Regiment auf den Kriegs-Schauplatz in Italien abgerückt,
kam jedoch nicht mehr in das Feuer.
Grenadiere zur Armee nach Italien, Rückzugs- Gefecht bei Klagenfurt . viel
verloren), dann Neumarkt,
*) Im Vereine mit Gyulai (Nr. 51) und Leopold Daun (Nr. 59) den Rückzug gedeckt.
!) Für die bei diesem Anlasse bewiesene gute Haltung und Mannszncht erhielt
jeder Mann dieses Bataillons von der Kaiserin eine Belohnung von zwei Gulden.
— 237
Vacat Hohenlohe. 1799 rückte das Eegiment aus Dalmatien, bei
dessen Occupierung es nach dem Friedensschlüsse von Campoformio ver-
wendet worden war, nach Italien, kam in das Corps Fröhlich zu der Belagerung
von Ancona, woselbst es nach der Capitulation als Besatzung verblieb.
Die Grenadiere waren in diesem Jahre im Eegiments-Verbande ver-
blieben und wurden erst für den kommenden Feldzug in das Bataillon
St. Julien eingetheilt.
1800 zur operierenden Armee gezogen, stand das Eegiment an der
Eiviera di Genova, machte e’nige kleine Gefechte während der Belagerung
von Genua mit und focht dann bei Marengo, schliesslich bei Valeggio.
Die Grenadiere mit Auszeichnung vor Genua, bei S. Giacomo, auf der
Eocca Barbena, am Var und bei Marengo gefochten.
Beuss-Plauen. 180}) mit vier Feld- und dem Grenadier-Bataillon auf
dem Kriegs-Schauplatz in Deutschland, focht das Eegiment im Corps Werneck
bei Günzburg, Neresheim, Haslach und theilte dann das Schicksal dieses
Corps; nur einem Theil des Grenadier-Bataillons unter Major Galeotti
gelang es, sich zum Corps des Erzherzogs Ferdinand durckzuschlagen, der
andere musste bei Gunzenhausen capitulieren.
Das 6. Bataillon Gefecht bei Stecken.
1809 abermals auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland (1. Corps
Bellegarde) focht das Eegiment (drei Bataillone) bei Ursensollen. Kegensburg;
in der Schlacht bei Aspern zeichneten sich zwei Bataillone unter Oberst-
lieutenant Graf Bentheim und Major von Söldner bei Erstürmung von
Aspern (21. Mai), ebenso am zweiten Schlachttage bei Wiedereroberung dieses
Ortes aus. In der Schlacht bei Wagram vertheidigte das Eegiment unter
Oberst Oberdorf den Ort Deutsch-Wagram standhaft gegen wiederholte
Angriffe; endlich war das Eegiment an den Kämpfen bei Znavm betheiligt.
Die Grenadiere (Bataillon Georgy) bei Eggmühl, Aspern, Wagram, Znavm.
wie immer, brav gefochten.
1S13 in der Haupt-Armee, Schlacht bei Dresden, Treffen bei Arbesau,
das 2. Bataillon sich ausgezeichnet; in der Schlacht bei Leipzig erlitt das
Eegiment, dem feindlichen Kanonenfeuer sehr ausgesetzt, grosse Verluste.
Die Grenadiere bei Dresden und Leipzig gefochten.
1814 in der Süd-Armee, Treffen bei Macon, Gefechte bei Villefranche,
und vor Lyon. Das Landwehr-Bataillon stand vor Besancon.
Die Grenadiere ebenfalls in der Süd-Armee bei Macon. Limonest ge-
fochten.
1815 in Deutschland. Gefechte bei Altkirch und Beifort; Grenadiere im
Keserve-Corps, ohne Gefecht.
1821 nahm das 2. Bataillon an dem Feldzuge gegen Piemont theil
(Streifung gegen Acqui).
Die Grenadiere (Bataillon Jurissicli) an dem Felclzuge gegen die Insur-
genten in Neapel theilgenommen.
Hohenlohe. 1848 bei Ausbruch der Eevolution in der Lombardie
stationiert, bewirkten die beiden ersten Feld-Bataillone unter schwierigen Ver-
hältnissen ihren Kückzug aus der Garnison Brescia behufs Vereinigung
mit der Haupt- Armee; später fochten das 1. Bataillon bei Montanara, das
2. bei Goito. Bei I icenza nicht in das Feuer gekommen, kämpfte das Eegiment
bei Sommacampagna, Custozza und vor Mailand (Noseclo) mit gewohnter
Bravour. Das 3. Bataillon anfangs im Friaulischen, Gefecht bei Pontebba,
dann in Süd-Tyrol und später bei der Cernierung von Venedig.
Das Landwehr-Bataillon erst nach beendigtem Feldzuge zum Eegimente
nach Mailand gerückt.
Die Grenadiere (Bataillon Koch) in Itahen, ohne in das Feuer zu kommen.
1849 focht das Eegiment mit drei Feld- und dem Landwehr-Bataillon
bei Gambolo — San Siro mit Auszeichnung. Später in der Eomagna verwendet,
machte es die Belagerungen von Bologna und Ancona mit.
Das Landwehr-Bataillon bei dem beschwerlichen Streifzuge gegen die
Freischaaren G-arihaldi’s und Pinzani’s in den Appenninen. Das 4. Bataillon
(1848) im Corps Nugent vor Essegg, dann bei der Cemierung von Komom,
wo es hei Kacs (Käty), von den Insurgenten überfallen, grosse Verluste erlitt.
Die Grenadiere in Piemont nicht im Feuer gestanden, dann vor Komorn
(August).
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
LO. Major Friedrich Ferrari da Grado1).
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Albert Hablitschek; Major
Ernst Hartung.
MVK. Oberst Hablitschek; Oberstlieutenant Otto Eberhard: die
Majore Ernst Hartung, Jakob Wolff2) und Joseph Bukowsky; die Hauptleute
Eugen Prinz zu Hohenlohe-Waldenburg. Ludwig von Rüling, Gottfried
Loschan, Franz Bischinsky, Johann Winkler, Georg Fuchs. Emst
Ritter von Gold; die Oberlieutenants Alois Kolb, Julius Entner, Ludwig
Prieger; Unterlieutenant Carl Polz.
1859 stand das Regiment mit drei Feld- und dem Grenadier -Bataillon
im 8. Corps (Benedek) und focht mit Auszeichnung bei Solferino : das
4. Bataillon Besatzung in V enedig, das 5. in dem neugebildeten 16. Armee-
Corps, nicht in Action getreten.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Major Sigmund Edler von Sternfeld.
MVK. Oberst Joseph Dorninger von Dornstrauch; Major Alexander
Pfaffenberg (Train-Commandant des Corps); die Hauptleute Johann Braun.
Johann Freiherr von Veltheim, Franz Freiherr von Wolkensperg, Anton
Prechtl; Oberlieutenant Fridolin Cramolini; Unterlieutenant Franz Dom-
ladisch.
GGVK. Regiments-Caplan Nikolaus Zitz.
1866 stand das Regiment (drei Bataillone) im Verband der Reserve-
Division Rup pr echt und nahm an der Schlacht von Custozza, Kämpfe um den
Monte Cricol, ehrenvollen Antheil.
Das 4. Bataillon in Dalmatien.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten:
FML. Freiherr von Kuhn (im selben Jahre noch Regiments-Inhaber für
die glänzende Vertheidigung von Tyrol 3IT0.-C. (das Kleinkreuz seit 1S4S .
EKO. 3. Oberstlieutenant Joseph von Feldegg; die Hauptleute Baron
Veltheim, Anton Prechtl, Franz Knobloch und Philipp Reynoschek.
MVK. Hauptmanu Otto Vogeler; die Oberlieutenants Friedrich
.losch und Franz Gruden; die Unterlieutenants Anton Oberster, Ladislaus
Benesch, Carl Barbo und Wilhelm Zikmundofsky.
FJO. Regiments-Caplan Nikolaus Zitz.
Kuhn. 1878 nahm das Regiment im Verbände der 7. Infanterie-Truppen-
Division an den Gefechten beiRogelje und Jaice, sowie an jenen bei Livno theii.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Prieger; Major Christian
Iverczek (des Generalstabs-Corps) ; die Hauptleute Theodor Drennig und
Albert Strohmayer; Oberlieutenant Alexander Skrem.
MVK. Major Carl Gündel; die Hauptleute August Salomon. Heinrich
Kopriva, Andreas Slivnik und Franz Stojan; die Oberlieutenants Michael
Lukanc, Matthias Prasnikar, Jakob Modrijan Carl Ritter von Andrioli
und Anton Svetek (Letzterer in der Reserve); die Lieutenants Franz Freiherr
von Mac Neven-O’Kelly (Reserve), Leopold Ambrozic, Otliinar Sever.
Bartholomäus Andreika und Joseph Muha (Reserve).
GVK.m.d.Kr. Regiments-Arzt Dr. Joseph Bahner.
1) Nachträglich für Auszeichnung hei Erzherzog Sigmund-Infanterie Nr. 45.
2) Für Auszeichnung bei Prochaska-Infanterie Nr. i .
- 239 —
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
1789—1790
Goldene
Silberne
1848
Goldene
2
I. Cl.
3
II. Cl.
3
1792—1801
2
26
1849
6
12
48
1805
1
9
1859
1
9
26
1809
—
5
1866
—
23
54
1813 -1815
2
7
1878
2
15
52
Adjustierung.
1726 weisser Rock, gelbe Aerniel- Aufschläge ;
1738 weisser Rock, rothe Aufschläge;
1757 weisser Rock, rothe Aufschläge, Camisol und Unterfatter;
1767 weisser Rock, schwefelgelbe Egalisierung, weisse Knöpfe;
1770 weisser Rock, lichtbraune Egalisierung1), weisse Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, rothbraune2) Egalisierung, weisse Knöpfe.
') lieber Bitte des Landgrafen von Fürstenberg, welcher sich um dieses Regiment
beworben, jedoch später das Regiment Plunquet Nr. 41 erhalten hatte, wurde der Tausch
der Aufschläge mit jenem Regimente bewilligt und musste der Landgraf auch die für die
Officiere daraus erwachsenen Unkosten tragen. (K. A., H.K.R. Reg. 1770 — 74 — 583.
2) Seit 1837 statt lichtbraun die Bezeichnung „rothbraun” normiert.
18.
Böhmisches Infanterie-Regiment.
(1830) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Königgrätz.
(1893) Leopold Salvator, Erzherzog, GM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1682 laut Patent vom
16. April aus fünf Compagnien des in Schlesien aufgestellten (nicht com-
pletierten) Regiments Sitten, dann fünf unter Obrist Tariaux in Tvrol und
den Vorlanden angeworben en Compagnien1) formiert, (Sammelplatz Breslau):
1695 ein Theil des aufgelösten Regiments Molnar (Hayducken i incorporiert.
1720 drei Compagnien des aufgelösten Regiments Toldo incorporiert.
1731 gelegentlich der Auflösung der Auctions-Compagnien erhielt das
Regiment je circa 150 — 200 Mann von den Regimentern Guido Starb emberg
(1809 aufgelöst), Niklas Pälffy (Nr. 8), Lochstädt (1809 aufgelöst). Regal Xr. 36'
und Neipperg (Nr. 7). gab dagegen 200 Mann an O'Gllvy (1748 aufgelöst) ab.
1747 — 1748 je eine Compagnie der aufgelösten Regimenter Kheul und Traim
incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 18.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 75, 1883 eines an das Infanterie-Regiment Nr. 98 abgegeben.
Ergänzung. Von 1766 — 1806 batte das Regiment einen Werbe-Rayon
im fränkischen Kreis, 1771 (1781) erhielt es den ständigen Werb-Bezirk in
Böhmen, Bunzlauer Kreis, mit der Stabs-Station Jung-Bunzlau ; 1775 — 1807
hatte es dazu einen Aushilfs-Bezirk in Galizien (anfänglich Czortköw. später
Lemberg — Stryj). 1808 übernahm das Regiment den Bidsower Kreis (bisher
Nr. 21) mit der Werb-Bezirks-Station Jicin. endlich 1830 von demselben
Regimente den Königgrätzer Kreis mit der Werb-Bezirks-Station Königgrätz.
Grenadier-Division. Von 1769 — 1798 bildete sie mit jenen von Nr. 11
und 21 das 4. böhmische Bataillon; 1799 — 1801 stand selbe mit jenen von
Nr. 10 und 36 in einem Bataillon. Im Feldzuge 1809 war dieselbe mit denen
von Nr. 7 und Nr. 21 vereint. 1810 statt der von Nr. 7, jene von Nr. 17 ein-
getheilt; 1818 — 1852 endlich standen die Divisionen von Nr. IS. 21 und 28 in
einem Bataillon.
Friedens-Garnisonen. 1698 in den Vorlanden, 1700 Alt-Breisach. 1713
Gaeta, 1720 Gaeta, 1732 Belgrad, 1736 erneuert Belgrad. 1739 Banat, 1746
9 Laut einer Verfügung vom S. -Juli hätte dieses Regiment alle zehn Compagnien
von dem in Schlesien aufgestellten Regiment Sitten übernehmen sollen, doch wurde
unterm 26. November angeordnet, dass es bei der ursprünglichen Zusammensetzung zu
verbleiben habe.
- 241 -
Troppau, 1747 Olmütz, dann Italien, 1749 Laibach. 1750 Mähren, 1751 Wien.
1752 Linz, 1763 — 1778 Jung-Bunzlau, 1779 — 1790 Jung-Bunzlau, 1798 Venedig,
1801 — 1804, dann 1805 Jung-Bunzlau. 1809 Neu-Bidsow, 1811 Jicin, 1814 Wien,
1816 — 1820 wieder Jicin, 1821 G-aeta, 1824 Neapel, 1826 Vicenza, 1829 Padua,
1830 Innsbruck, 1831 Verona, 1832 Vicenza. 1833 Verona, 1836 Mailand, 1837
Bergamo-Como, 1839 Cremona, 1843 Mailand, 1849 Vicenza — Padua. 1850 Turnau,
dann Wien, 1853 Laibach, dann wieder AVien. endlich Peterwardein, 1854
Semlin, dann Bukarest, 1855 Pitesti, 1856 wieder Bukarest, dann Szegedin.
1857 Pest, 1859 Stuhlweissenburg, dann Pest, 1861 Alt-Arad, 1865 Ofen, 1867
Josephstadt, 1873 Wien, 1878 Graz, dann wieder AVien, 1879 Linz. 1883 König-
grätz, 1892 Trient, 1895 Theresienstadt.
Regiments -Knaben- Erziehungshaus. 1782 in Jung-Bunzlau activiert,
1787 nach Kosmanos. 1810 nach Jicin, 1850 nach Smiritz verlegt, wo es bis
zur Auflösung desselben (1852) verblieb.
Regiments-Inhaber.
1682 Lothringen und Bar, Leopold
Prinz (1690 Herzog), Obrist1).
1698 Lothringen, Joseph Innocenz
Prinz, Obrist — G-FAVM. 2) .
1705 Wetze I, Johann Adam Freiherr
von, GFWM. 3).
1706 Hoffmann von Eidlitz, Johann
Ernst Freiherr von, Obrist4).
1707 Sonnenberg, Freiherr von Heindl,
Franz Xaver Graf, Obrist —
GFWM.5).
1714 Sickingen, Johann Damian Frei-
herr von, FML.6).
1716 Nesselrode, Johami Hermann
Graf, GFAVM. 7).
1719 Seckendorff, Friedrich Heinrich
Graf, FALL.— FM.8).
1742 Marschall auf Burgholzhausen,
Ernst Friedrich Freiherr von
(1758 Graf), GFAVM.— FM.
1773 Brinken, Jakob Friedrich Freiherr
von, FML.
1791 Stuart, Patrik Graf. FML.
1809 D’Aspre, Constantin Freiherr.
FALL.
1809 Reuss-Greitz, Heinrich XIII..
Fürst, FZAI.9).
1821 Vetter von Lilienberg, Wenzel
Graf, FALL.— FZM.
1840 Reising von Reisinger, Alaximi-
lian Freiherr von, FAIL.
1848 — 1892 Gonstantin, Gross Fürst von
Bussland.
1893 Leopold Salvator, Erzherzog.
Oberst — GAL
Zweite Inhaber.
Von 1849 — 1853 Falkenhayn, Eugen Graf, FAIL, — G. d. C.; von
1853 — 1868 Pergier von Perglas, Carl Freiherr von. FAIL. — G. d. C.
Regiments-Commandauten.
1682 Lassini, Philipp Johann, Obrist- 1682 Archinto de Tayna, Ludwig
lieutenant, ad interim.10). , Graf, Obristlieutenant.
Ü Aeltester Sohn cles regierenden Herzogs Carl von Lothringen; da derselbe aber
minderjährig war. wurden die Inhabers-Rechte unter Intervention des Hofkriegsratlies
durch den Obristlieutenant ausgeübt; resignierte, als er durch den Frieden von Ryswik
wieder in den Besitz seines Landes kam. zu Gunsten seines jüngeren Bruders.
’) War gleichzeitig Inhaber des heutigen 8. Dragoner -Regiments.
3) Uebernahm 170b das Regiment Guttenstein (Nr. 42).
Ü Vor Publicierung der Ernennung, als Obrist von Bagni-Infanterie (Nr- 25) bei Turin
gefallen.
•') War ursprünglich zum Inhaber von Guttenstein-Infanterie (Nr. 42) designiert;
resignierte 1714 bei seiner Ernennung zum Milit.är-Commandanten von Tyrol.
6) War bisher Inhaber des heutigen Infanterie-Regiments Nr. 57. übernahm 1716 das
Commando in Prag und das erledigte Regiment Guttenstein.
;) War ursprünglich zum Inhaber von Bagni-Infanterie (Nr. 25) designiert (siehe dieses) ;
resignierte bei seiner Ernennung zum General-Kriegs-Commissär.
8) 1716 aus anspachisclien in kaiserliche Dienste übernommen; trat 1741 in jene
Bayern’s.
9) War bisher Inhaber des 1809 aufgelösten Infanterie-Regiments Nr. 55.
10) Der Inhaber hat das Regiment nie persönlich coinmandiert.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
16
242
1688 Pini. Obristlieutenant.
1692 Thavonat, Leopold von, Obrist-
lieutenant— Obrist.
1694 Vischer von Rempelsdorf,
Obristlieutenant.
1698 Post, Johann Freiherr von,
Obristlieutenant.
1701 Malvezzi, Robert Marchese,
Obristlieutenant.
1705 Nazzari, Franz Graf, Obrist-
lieutenant.
1706 Prampero, Peter Heinrich Graf,
Obristlieutenant.
1707 der Inhaber Obrist Graf Heindl.
1709 Prampero, Graf, Obrist.
1712 Schaffalizki von Mukafi.il,
Obristlieutenant — Obrist.
1721 Lehr, Georg Balthasar, Obrist.
1733 Formentini, Hieronymus Graf,
Obrist.
1734 Seckendorff, Johann Wilhelm
Freiherr von, Obrist1).
1742 Wied-Runkel, Friedrich Graf,
Obrist.
1746 Wolfe rsdor f, J ohann Reinhard
Freiherr von, Obrist.
1755 S e c k e n d o r ff, Carl Ludwig Frei-
herr von, Obrist.
1759 Leubelfink, Christian Friedrich
Freiherr von, Obrist.
1767 Esterhazy de Galantha, Anton
Graf, Oberst.
1771 Thurn-V alsassina, Eugen Graf,
Oberst.
1780 Valdenaire, Carl von. Oberst.
1781 Langen, Johann von, Oberst.
1788 Voith von Salzburg, Carl,
Oberstlieutenant.
1789 Salis, Paul Freiherr von, Oberst.
1794 Wilczek, Joseph Graf, Oberst.
1797 Weber von Treuenfels, Franz,
Oberst.
1800 Dworczak von Alpenström,
Anton, Oberst.
1802 Radi voj evich, Paul von. Oberst.
1804 Oberdorf, Friedrich Freiherr
von, Oberst.
1809 Grimmer von Riesenburg,
Anton, Oberst.
1813 Georgy, August Chevalier,
Oberst.
1824 Felici, Joseph, Oberst,
1832 Wirker von Wackersfeld,
Ignaz, Oberst.
1833 Simunich, Balthasar Edler von,
Oberst.
1833 Hausegger, Joseph von, Oberst.
1840 Star he mb erg, Carl Guido Graf,
Oberst.
1844 Perin von Wogenburg, Franz,
Oberst.
1848 Dierkes, Franz Ritter von,
Oberst.
1849 Schwarzei, Anton, Oberst.
1852 Trost, Wilhelm, Oberst.
1854 Dienstl, Edmund, Oberst,
1855 Neuwirth, Johann Ritter von.
Oberst.
1859 Hervay von Ivirchberg, Carl
Chevalier, Oberst.
1867 Hayek, Friedrich, Oberst.
1871 Teutschenbach von Ehren-
ruh, Adolph, Oberst.
1876 Risch, Theodor, Oberst.
1880 Friedrich, Erzherzog kaiserl.
Hoheit, Oberst.
1882 Stransky, Carl von. Oberst.
1887 Kalivoda, Joseph Ritter von.
Oberst.
1891 Scheriau, Hugo. Oberst.
1894 Wittich, Gustav Edler von.
Oberst.
Reserve-Cominaiidaiiteii.
1869 Binder, Wilhelm, Oberst.
1871 Mell, Gustav, Oberstlieutenant —
Oberst.
1874 Risch, Theodor, Oberstlieute-
nant—Oberst.
1876 Ott von Ottenkampf. Theodor.
Oberstlieutenant — Oberst.
1878 Fux. Otto, Oberstlieutenant.
18S0 Kopal. Carl Freiherr von. Oberst-
lieutenant— Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1695 Regiments-Commandant Obristlieutenant Tischer von Rempels-
dorf bei der Belagerung von Casale y.
1704 Regiments-Commandant Obristlieutenant Marchese Malvezzi bei
dem Ausfälle aus dem verschanzten Lager vor Yerrua, 25. December y.
1705 Regiments -Inhaber GFWM. Joseph Innocenz Prinz zu Loth-
ringen in der Schlacht bei Cassano y.
') Interimistisch commandierte auch eine Zeit lang Obristwachtmeister i Obrist-
lieutenant) Carl Sigmund Baron Seckendorff das Regiment,
— 243 -
1734 Regiments- Co mmandant Oberst Graf Formentini in der Schlacht
bei Parma j.
1796 Hauptmann Bataillons-Commandant Johann Freiherr von Collard
bei der Erstürmung von Friedberg tödtlich verwundet, gestorben.
1809 Regiments-Inhaber FZM. Freiherr d’Aspre in der Schlacht bei
Wagram f.
184S Major und Commandant eines Grenadier-Bataillons Ferdinand Edler
von Van der Mühlen bei dem Barricaden-Kampfe in Prag 12. Juni f.
1866 Major Rudolph Schmidt Edler von S chwarzenschild in dem
Treffen bei Jicin f.
Feldzüge.
Lothringen. 1682 fünf Compagnien Besetzung des Jablunka-Passes.
1683 dieselben in Ober-Ungarn verblieben; die anderen fünf Compagnien
nahmen in der Haupt-Armee an der Belagerung von Neuhäusel, der Entsatz-
schlacht von Wien und der Schlacht bei Parkany theil.
1684 das Regiment bei der Haupt-Armee, Einnahme von Visegrad.
Gefecht bei Szt. Andrä, Belagerung von Ofen.
1685 bei dem Corps in Inner-Oesterreich, Vorrückung gegen und Ein-
nahme von Essegg.
1686 wieder bei der Haupt-Armee, Belagerung von Ofen. Hauptmann
Graf Spätrer sich hervorgethan ; zwei Compagnien bei der Einnahme von
Siklos und Fünfkirchen.
1687 acht Compagnien in dem Gefechte bei Essegg und der Schlacht am
Berge Harsäny.
1688 ein Bataillon bei der Einnahme von Jllok und bei der Belagerung
von Belgrad, Obristwachtmeister Hermann Pini bei dem Sturme am 6. Sep-
tember sich mit Bravour eines Thores bemächtigt.
1689 rückte das Regiment an den Rhein und kam zu der Belagerung
von Mavnz, später zu jener von Bonn; bei dem Sturme auf Maynz wunde dem-
selben die Ehre zu Theil, von dem Armee-Commandanten, General-Lieutenant
Herzog Carl von Lothringen, persönlich vorgeführt zu werden.
1690 wunde dasselbe auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien be-
ordert, war
1691 bei der Einnahme von Carmagnola,
1692 bei dem Einfalle in das Dauphine, Eroberung von Guillestre,
Embrun und Gap,
1695 bei der Belagerung von Casale.
1696 ein Bataillon in der Verthei digung von Valenza.
1697 nach Deutschland rückgesendet, wurde es bei der Belagerung von
Ebernburg verwendet.
1701 auf den Kriegs-Schauplatz in Italien bestimmt (im September dort
eingetroffen), nahm
1702 die Grenadier-Compagnie und ein Detachement von 400 Musketieren
unter dem Obristwachtmeister Nazzari an dem Ueberfalle auf Cremona
theil. Das Regiment war sodann bei der Belagerung von Mantua (Gefecht an
der Porta Pradella), bildete später die Besatzung von Borgoforte, welche
Festung Regiments-Commandant Obristlieutenant Malvezzi in unverantwort-
licher Weise, trotz des unmittelbar zu gewärtigenden Entsatzes, übergab und
gerieth sohin in Kriegsgefangenschaft1).
1703 wrar das Regiment bei der Vertheidigung von Ostiglia, ein
Bataillon in dem Gefechte bei Mirandola, ein Detachement von circa 100 Mann
die Vertheidigung von Brescello mitgemacht.
1704 rückte das Regiment nach Piemont, Gefecht bei Castelnuovo di
Bormida und stand dann im Lager von Crescentino, zwei Compagnien unter
Obristwachtmeister Nazzari die standhafte sechsmonatliche Vertheidigung
von Verrüa mitgemacht, das Regiment an dem auf das Belagerungs-Corps
unternommenen Angriffe am 26. December theilgenommen.
16*
J) April 1704 ausgewecliselt.
— 211 —
1705 ein aus zumeist in Böhmen geworbenen Recruten formiertes
Bataillon in dem Gefechte bei Cascine Moscoline und in der Schlacht bei
Cassano; das Regiment stand im Lager bei Chivasso, wo es sich bei einem
Angriffe der Franzosen am 13. Juni durch sein schnelles Schiessen auszeichnete
und kam dann als Besatzung nach Turin.
Wetzel. 1706 die Vertheidigung dieser Festung unter FZM. Daun mit-
gemacht. Das in der Lombardie stehende Bataillon war in dem Treffen bei
Calcinato, dann (in dem Corps des Erbprinzen von Hessen-Cassel eingetheilt).
in jenem von Castiglione deUe Sti viere, rückte später nach Pavia, wo es sich
mit dem Regimente, welches bei Einnahme dieser Festung mitgewirkt hatte,
vereinigte.
Hein dl. 1707 war das Regiment bei der Eroberung von Neapel. Er-
stürmung von Gaeta, ein Theil bei der Besetzung von Orbitello.
1708 nahmen Abtheilungen des Regiments an der Occupation des
Kirchenstaates theil.
1709 bestand das in den Präsidien liegende Bataillon einige kleinere
Gefechte, das Regiment verblieb bis 1718 in Neapel.
Nesselrode. 1718 nahmen ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie
an den Kämpfen auf Sicilien. Treffen vor Milazzo theil.
Seckendorff. 1719 an der Einnahme von Lipari theilgenommen: das
später vereinigte Regiment focht in der Schlacht bei Francavilla; Hauptmann
Cavaglieri, welcher das Fort S. Alessio commandierte, sich durch stand-
hafte Vertheidigung desselben, wodurch der Feind gezwungen wurde, die Be-
lagerung aufzuheben, ausgezeichnet; das Regiment sodann bei der Belagerung
von Messina.
1720 bildete ein Bataillon die Besatzung von Syracus. das andere jene
von Milazzo.
1731 mit vier Bataillonen und zwei Grenadier-Compagnien auf dem
Kriegs-Schauplatze in Italien, fochten ein Bataillon und die Grenadiere bei
Colorno, das Regiment1) bei Parma. Quistello und Guastalla. Regiment--
Commandant Obrist Baron Seckendorff in der letzteren Action die ver-
folgenden Franzosen durch einen gelungenen Angriff' zurückgeworfen.
1737 Obristlieutenant Valvasone. Commandant des in Sabac liegenden
3. Bataillons, die Schanze Lesnica erobert, zwei Bataillone und die Grenadiere
bei der Eroberung von Nissa, der resultatlosen Belagerung von "Widdin und
in dem Treffen bei Radujevac.
1738 das Regiment in der Schlacht bei Kornia (Grenadier-Hauptmann
Krassau sich sehr ausgezeichnet, jedoch gefallen! und bei Mehadia.
1739 mit grossem Verluste bei Grocka gelochten, das 3. Bataillon die
Vertheidigung von Belgrad mitgemacht.
1711 das 3. Bataillon durch die Capitulation von Prag in Gefangenschaft
gerathen, die andern zwTei im südlichen Böhmen.
Marschall. 1712 focht das Regiment bei Caslau, dann bei der Be-
lagerung von Prag, wo auch das ranzionierte 3. Bataillon sich mit demselben
vereinigte.
1713 Treffen bei Simbach, die Grenadiere bei der Einnahme von Dingol-
fing und Landau, alle Abtheilungen bei der Vorrückung der Haupt-Armee
an den Rhein.
1711 das 3. Bataillon in der Vertheidigung von Freiburg, durch die
Capitulation kriegsgefangen; die anderen Abtheilungen den Uebergang über
den Rhein, sowie den späteren Rückzug und die Operationen in Böhmen
mitgemacht, ohne in das Feuer zu kommen.
1715 das Regiment (zwei Bataillone und die Grenadiere) in den Schlachten
von Hohenfriedberg und Soor gefochten, war dann vor Dresden gerückt, kam
jedoch bei Kesselsdorf nicht zur Action.
') Ein Bataillon in Mantua zurückgeblieben.
245 —
1747 rückte clas Regiment auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien ab
und kam mit zwei Bataillonen und den Grenadieren zu der gegen den Var
vorgerückten Haupt- Armee, das 3. Bataillon blieb in Pizzighettone.
1756 die Grenadiere die Schlacht von Lobositz mitgemacht.
1757 zwei Bataillone und die Grenadiere in der Schlacht bei Prag und
der nachgefolgten Verth eidigung dieser Festung, sodann in der Lausitz.
1758 das 3. Bataillon die durch den Regiments-Inhaber FZM. Baron
Marschall geleitete ruhmvolle Verth eidigung von Olmütz mitgemacht;
Marschall erhielt das Grosskreuz des MTO., Hauptmann Mitter stiller,
welcher als Tranchee-Major vorzügliche Dienste geleistet, wurde aussertourlich
Major beim Tyroler Land-Regiment (Nr. 46), die übrigen Abtheilungen im Corps
Serbelloni (Reichs- Armee).
1759 Abtheilungen des Regiments in den Gefechten bei Hof und Asch,
die Grenadiere in dem letzteren den Rückzug standhaft gedeckt. Das Regiment1)
in dem Treffen bei Meissen sich sehr ausgezeichnet; in der Relation des
Prinzen von Zweibrücken wurden Oberst Freiherr von Leubelfink, Oberst-
lieutenant Anton Graf Lanthieri, Major Hans von Geis sl er und Thaddäus
Ubelli von Siegburg als „besonders distinguiert” genannt. _ Ersterer wurde
1760 3ITO-H. In dem Gefechte bei Pretsch zeichnete sich Grenadier-
Hauptmann Sigmund Worbeer durch Wieder-Eroberang einiger Geschütze
sehr aus und wurde für seine auch schon bei früheren Anlässen bewiesene
Bravour MTO-H. Das Regiment noch hei Maxen gefochten.
1760 bei der Armee Loudon’s, Schlachten bei Landshut und Liegnitz,
die Grenadiere in der ersteren. die grosse Redoute auf dem Buchberge mit
dem Bajonnette erstürmt.
1761 in Schlesien, ohne Gefecht.
1762 Gefecht bei Peilau, ein Detachement in der Belagerung von
Schweidnitz, Major Worbeer erneuert sich hervorgethan.
Brinken. 1778/79 standen das Regiment und die Grenadiere (Bataillon
Carrato) bei der Haupt-Armee in Böhmen, ohne in das Feuer zu kommen.
1791 das Obrist- (2.) Bataillon, bei den als Verstärkung nach den Nieder-
landen gesendeten Truppen, kam als Besatzung nach Lüttich.
Stuart. 1792 war dasselbe in dem Gefechte bei Florennes und Glisue'le.
kam dann ha das Corps Clerfayt nach Arlon. wo es sich mit dem nachgerückten
Leib- (1.) Bataillone vereinigte; das Regiment war sodann in den Gefechten
bei Croix-au-bois und Valmy, sowie in der Schlacht bei Mons (Jemappes),
das 2. Bataillon schliesslich noch in einem Gefechte bei Matines.
1793 bei der Haupt-Armee, Schlacht von Aldenhoven, dann bei der Be-
lagerung von Conde (Gefecht bei Estreux), Schlacht von Famars, Belagerung
von Valenciennes, mit einer Reihe von kleineren Gefechten: von dort kam ein
Bataillon unter York zur Belagerung von Dünkirchen, Major Warren aus-
gezeichnet; das Oberst-Bataillon unter dem Regiments-Commandanten Oberst
Baron Salis Ypern tapfer vertheidigt, den Sturm am 9. September mit
Bravour abgeschlagen, ebenso sich im Vereine mit dem Leib-Bataillon bei
Poperinghe ausgezeichnet. Oberst Salis erhielt den MTO. Das 3. Bataillou
war im Mai zur Belagerung von Maynz gekommen und l'ückte nach Ypern,
auf dem Marsche dahin kleine Gefechte bestehend. Die Grenadiere (Bataillon
Walsch) waren bei der Eroberung des Cäsar-Lagers und in der Schlacht bei
Wattignies.
1794 gerietken das Leih- und Oberst-Bataillon nach erneuei'ter tapferer
Vertheidigung von Ypern in Folge Capitulation in Kriegsgefangenschaft,
Major Johann Weber und Hauptmann Dworczak sich hervorgethan. Das
3. Bataillon focht bei Coui’tray, Tournay, Löwen und Büderich, die Grenadiere
vor Landrecies, bei Rouveroy. Erquelinnes, bei dem Entsätze von Charleroi, bei
Rousselaer und Hooglede.
1795 das 3. Bataillon zu Beginn des Feldzuges am Nieder-Rhein, Gefecht
bei Pandern, im Herbste in den Gefechten an der Pfrimm, bei Trippstadt und
:) Das 8. Bataillon in Mähren zurückgeblieben.
— 246 —
Kaiserslautern ; die Grenadiere bei der Belagerung von Mannheim (Erstürmung
des französischen Lagers).
1796 die beiden ersten aus der Gefangenschaft rückgekehrten Bataillone
in Sachsen-Meiningen reorganisiert, dann zur Besatzung ron Mavnz: hievon das
2., im Vereine mit dem 3., im Corps Wartensleben, Gefechte bei Kircheip.
Erstürmung von Friedberg. Das 1. Bataillon (das 3. nach Maynz zurück-
gesendet) unter Erzherzog Carl in der Schlacht bei Amberg, den Gefechten bei
Geissenfeid, Waldkircli, Pfaffenweiler, ferner in der Schlacht bei Schliengen,
endlich bei der Belagerung von Hiiningen. Das 2., später auch das 3. Bataillon,
standen in Maynz und hatten während der Blockierung und späteren Ver-
folgung nur ganz unbedeutende Scharmützel zu bestehen.
Die Grenadiere, bei der Ober-Rhein- Armee eingetheilt, waren bei Kuppen-
heim, Malsch, Würzburg, dann bei der Belagerung von Kehl, in welcher sich
das Bataillon, von Oberstlieutenant Pietsch von Kr. 21 befehligt, wiederholt
auszeichnete.
1797 das 1. und 2. Bataillon nach Tyrol gerückt, Besetzung des Ampezzo-
Passes, dann Rückzug nach Salzburg, ohne Gefecht ; später bei der Besetzung
von Triest und Herstellung der Ruhe in Istrien verwendet. Das 3. im Corps
Kerpen in dem Gefechte an der Plattner Klause, nach tapferer Gegenwehr
versprengt und gefangen, doch gelang es dem Bataillons-Commandanten Major
Dworczak ruid dem Oberlieutenant Malbohan, die Fahne zu retten.
1799 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien nahm das Regiment Ab-
theilungen) an folgenden Affairen theil : Gefechte bei Legnago. Parona. Schlacht
bei Magnano (Grenadiere im Bataillon Weber), Vorrückung nach Piemont.
Gefecht bei S. Giuliano (1. und 3. Bataillon, sowie Grenadiere i. Einnahme von
Perosa, Belagerung von Alessandria (1. und 3. Bataillon), Schlacht an der
Trebbia (Grenadiere), Einnahme von Ravenna (2. Bataillon), Besetzung von
Seravalle (3. Bataillon), Schlacht bei Novi. Gefechte bei Savigliano. Pignerolo
(1., 2. und 3. Bataillon), Beinette (1. tmd 3. Bataillon '. Genola (Regiment . Borgo
S. Dalmazzo, Vernante, endlich Belagerung von Cuneo. Regiments-Commandant
Oberst Weber, die Oberstlieutenants Grill und Dworczak erscheinen in
diesem Feldzuge mehrfach als ausgezeichnet genannt. Oberlieutenant Hromada.
welcher unter schwierigen Umständen die feindlichen Arbeiten vor Cuneo
zerstörte, erhielt den MTO.
1800. nahm das Regiment (mit Ausnahme von neun Compagnien, welche
Savona blockierten), sowie die Grenadiere, an den Kämpfen an der Riviera,
Gefechte am Monte Vereira, bei Albissola. Sassello. Voltri, dann am Monte
Bisagno vor Genua theil und kam ersteres zur Blockade dieser Festung, wo
auch obige neun Compagnien wieder einrückten. Die Grenadiere waren bei
der weiteren Vorrückung gegen den Var, Gefechte bei S.Maurizio, S. Giacomo.
Ventimiglia, am Col de Roux, später am Monte Kave (Rückzug) tmd nahmen,
sowie das Regiment, welches nach dem Falle von Genua in dem Treffen bei
Casteggio gelochten, an den Schlachten von Marengo und Pozzolo theil.
1805 mit vier Bataillonen auf dem Kriegs-Schauplatz in Deutschland
eingetheilt, gerieth das Regiment, nachdem es die Gefechte von Günzburg,
Wertingen, Herprechtingen, in welchem die Tapferkeit des Grenadier-Bataillons
besonders gerühmt wurde1), mitgemacht, durch die Capitulation von Trochtel-
fingen in Kriegsgefangenschaft.
Major Barth gelang es, mit circa 300 Mann, sich dem Corps des Erz-
herzogs Ferdinand anzuschliessen ; das 4. und 6. Bataillon, zu welch’ letzterem
obige Mannschaft eingetheilt wurde, waren in dem Gefechte bei Stecken.
D’Aspre. 1809 zwei Bataillone im 2. Corps in dem Gefechte bei Regens-
burg; Hauptmann Freiherr von Imhoff mit einer Division den nachtolgenden
Franzosen energischen Widerstand geleistet und den Rückzug gedeckt : die
Grenadiere (Bataillon Stark) in dem Gefechte bei Hausen, das 3. Bataillon bei
») Seine Majestät der Kaiser verfügte mit Kescript vom 22. November, dass in An-
erkennung der bewiesenen Tapferkeit, bei der Auswechslung auf dasselbe besondere Kiick-
sicht genommen werden solle.
— 247 -
Einschliessung von Passau (Oberhaus), dann im Treffen bei Ebelsberg. In
den Schlachten von Aspern, Wagram und Znaym fochten alle Abtheilungen
mit bewährter Tapferkeit1), unter den Ausgezeichneten wurden Regiments-
Commandant Oberst Grimmer und Major Malbohan genannt.
Reuss-Gr eitz. 1813 zwei Bataillone und die Grenadiere (Bataillon
Oklopsia) in der Schlacht bei Dresden, Gefecht bei Arbesau (ohne in das Feuer
zu kommen), dann in der Schlacht bei Leipzig (Dölitz 16., Rössnitzer Wald
18. October). Regiments-Commandant Oberst Georgy und Oberstlieutenant
Graf Hartmann unter den besonders Ausgezeichneten genannt; das Regiment,
welches vorübergehend zur Blockade von Cassel bestimmt war, nahm dann
mit dem 1. und 3. Bataillon an der Einnahme von Genf theil. Das 1. Land-
wehr-Bataillon versah Besatzungs-Dienst in Gera, das 2. in Josephstadt.
1814 war das 3. Bataillon und Th eile des 1. im Corps Bubna, in den
Gefechten bei Montmeliant, la Crotte, Fort Barraux, Aix, St. Julien und Archamp
und zeichnete sich in dem letzteren der Bataillons-Commandant Oberstlieutenant
Giesl so aus, dass er zum Obersten (bei Nr. 8) befördert wurde, ebenso wurde
dem Oberlieutenant Modelsee die Allerhöchste Zufriedenheit bekanntgegeben.
Das 2. Bataillon stand bei der Blockade von Besancon.
Die Grenadiere das Treffen bei Macon mitgemacht, dann vor Lyon.
1815 standen das 1. und 2. Bataillon im Corps des Kronprinzen von
Württemberg am Rhein, in dem Gefechte bei Surburg, Hagenau, dann Vorrückung
gegen Strassburg und Cernierung dieser Festung ; das 3. Bataillon Besatzung
in Kehl.
Das 1. Landwehr-Bataillon nach Freiburg gekommen.
Lilienberg. 1821 Occupation von Neapel, ohne Gefecht (1. und
2. Bataillon)2).
Grossfürst Constantin. 1848 zeichnete sich das Regiment in den
Strassenkämpfen in Mailand sehr aus, ebenso in den Schlachten und Gefechten
bei Santa Lucia (1. Bataillon), Vicenza, Sommacampagna und kam später nach
Mantua. Die Grenadiere (Bataillon Van der Mühlen) in dem Strassenkampfe
in Prag mitgewirkt, dann, sowie das 1. Landwehr-Bataillon bei der Einnahme
von Wien ; letzteres noch in den Gefechten bei Göding und Magyarfalva
(Ungaraiden).
, 1849 war dasselbe bei der Einschliessung von Ivomorn, in dem Gefechte
bei Acs, in den Schlachten bei Raab, Komorn, Szöreg, Temesvar und dem Gefechte
bei Lugos. Das 3. Bataillon, vom Juni an, bei der Cernierung von Komorn und
rückte im Herbste nach Italien. Das 1. und 2. Bataillon kamen im Mai 1849
zur Cernierung von Bologna, dann zu jener von Venedig (Gefecht bei Conche).
Das Grenadier-Bataillon stand als Besatzung in Wien.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten :
LO. Oberst Franz Per in von Wogenburg.
EKO. 3. Major Ludwig Münzer von Mar ienb or n; die Hauptleute Joseph
Ritter von Escherich, Carl Gerbert von Hornau; Oberlieutenant Franz
Pecking; Unterlieutenant Eduard Freiherr von Swinburne.
MVK. Die Majore Ignaz Taubert und Moriz Freiherr von Reisinger;
die Hauptleute Carl Gerb er t von Hornau, Michael Wor issek, Franz S aibante,
Joseph Ritter von Kriegs-Au, August Rossig, Gustav Freiherr Egkh von
Hungersbach, Wilhelm Freiherr von Fries, Johann Benoist de Limonest,
Emanuel Adolt und Christian Freiherr von Esebeck; die Oberlieutenants
Anton Pecking, Gustav Dierkes, Carl Jescliek, Theodor Ott von Otten-
kampf; die Unterlieutenants Emil Lichtner, August Havell, Cleophas
Mannich und Johann Sagner.
GGVK. Regiments- Caplan Augustin Lau dt.
GCEM. 1. Regiments-Arzt Alexander Wotipka.
b Der Brigadier des Regiments G-M. Prinz Wi e d erwarb sieb den MTO.
2) 1822 nabmen die 3. und 4. Compagnie im Vereine mit dem 10. Jäger-Bataillon an
einer grossen Streifung tbeil, welche zur Befreiung des von den Räubern gefangenen und in
das Gebirge geschleppten Obersten Grafen Coudenhove unternommen wurde.
— 248 —
1854 — 1856 war das Regiment bei der Occupation der Walachei.
1859 stand das Regiment in der Küsten-Armee. Besatzung von Triest :
das 4. Bataillon in der Schlacht von Solferino und erhielten :
EKO. 3. Hauptmann Ernst Czibulka.
MVK. Oberlieutenant Theodor Hildenbrand.
1866 focht das Regiment mit drei Bataillonen in dem Treffen bei .Jicin
und in der Schlacht bei Königgrätz (Kämpfe um Problus) ; das 4. Bataillon
Besatzung in Königgrätz.
MVK. erhielten Regiments-Commandant Oberst Chevalier Hervay von
Kirchberg; Hauptmann Julius Reinländer und Hugo Schram, dann dem
vor dem Feinde gefallenen Oberlieutenant Adolph Köhler- Astleitner nach-
träglich zuerkannt.
Tapferkeits-
■Medaillen.
Silberne
Goldene Silberne
Goldene
I. CI.
n. ci.
1789—1790
—
1
1848 8
19
23
1793—1801
5
38
1849 1
3
15
1805
1
1859 1
9
5
1809
1
6
1866 —
7
9
1813—1815
1
12
Adjustierung.
1726 weisser Rock, gelbe Aermel- Aufschläge ;
1738 weisser Rock, rothe Aufschläge;
1757 weisser Rock und Camisol, rothe Aufschläge und Unterfutter :
1767 weisser Rock, pompadourrothe1) Egalisierung, weisse Knöpfe:
1868 dunkelblauer Waffen rock, dunkelrotlie Egalisierung, weisse Knöpfe.
') Von 1807 an statt pompadour-, die Bezeichnung ..dtmkelroth" normiert.
19.
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1845) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Raab.
(1890) Franz Ferdinand, Erzherzog yon Oesterreich-Este, FML.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1734 laut Capitulation
vom 13. Januar durch den Obristen Grafen Franz Pälffy (Inhaber des jetzigen
Infanterie-Regiments Nr. 51), für seinen Neffen, den Grafen Leopold Palffv.
auf eigene Kosten in Ober-Ungarn aufgestellt.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 19.
1798 das 4. Bataillon an das neu aufgestellte 4. ungarische Linien-Infanterie-
Regiment (später Nr. 62) abgegeben.
1849 das 3. Bataillon in Folge der Ereignisse in Ungarn reorganisiert.
1860 das 2. und 3. Bataillon an das neu errichtete Linien-Infanterie-
Regiment Nr. 69 abgegeben, dagegen das 3. Bataillon Este Nr. 32 anher transferiert.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regimente Nr. 99.
Ergänzung. Dieses auf denSammelplätzenKaschau-Eperies alsHayducken-
Regiment, jedoch auf deutschem Fusse, aufgestellte Regiment, erhielt auch bei
Zuweisung der ständigen Werb-Bezirke die Comitate Gömör, Zips, Abauj-
Torna u. s. w. in Ober-Ungarn als solche; Sammelplatz des Werb-Bezirks
Kaschau. 1809 erhielt es einige Comitate am rechten Donau-Ufer mit dem
Sammelplätze Stuhlweissenbm-g als Werb-Bezirk ; 1845 wurde als solcher Raab
bestimmt, wo sich auch gegenwärtig das Ergänzungs-Bezirks-Commando befindet 1).
Grenadier-Division. 1769 wurde die Division des Regiments mit jener
von Nr. 37 und 52 in das 3. ungarische Bataillon eingetheiit ; 1775 kam sie in
den Verband mit Nr. 2 und 34, wurde jedoch schon 1779 in das zweite ungarische
Bataillon, wo selbe mit denen von Nr. 53 und 37 im Verbände stand, übersetzt.
In dem Feldzuge 1799—1801 bildeten die Divisionen Nr. 34 und 39, in jenem
1809 jene von Nr. 52 und 61 mit der des Regiments, ein Bataillon.
Von 1810—1818 bildete sie mit den Divisionen von Nr. 2 und 33 das
1. ungarische Bataillon (in Wien) und kam 1818 in das aus den Divisionen von
Nr. 39 und 62 bestehende Bataillon ; von 1832 endlich bis 1852 stand dieselbe
mit denen von Nr. 48 und 60 vereint.
Friedens-Garnisonen. 1736—1739 Lombardie iLodi), 1749—1756 Pavia,
1763 Iglau, 1774 Zolkiew, 1775 Kaschau, 1780 Kaschau, 1790 Belgrad, 1791
Kaschau, 1792/93 Cremona, 1797 Klagenfurt, 1801 Kaschau, 1805 Agram, 1809
Komorn, 1814 Forli, 1815 Mantua, 1817 Mailand, 1819 Zara, 1823 Piacenza.
1824 Cremona, 1826 Wien, 1844 Linz, 1849 Feldkirch, 1850 Rendsburg, 1852
Pilsen, dann Wien, 1854 Siebenbürgen (Bukowina), 1855 Kronstadt, dann
‘) Yon 1857 — 1860 befand sich, ein Ergänzungs-Bezirks-Filial-Revisoriat in Steinamanger.
250
Olmütz, 1858 Troppau, 1859 Ucline, später Oderzo-Treviso, 1861 Venedig. 1862
Rovigo, 1863 Vicenza, dann Verona, 1866 Badia, 1867 Triest, 1868 Pola, 1869
Wien, 1871 Komorn, 1878 Pressburg, 1882 Komorn, 1890 Wien, 1894 Komorn.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Kaschau activiert. 1810
nach Stuhlweissenburg verlegt, wo es bis zur Auflösung desselben (1852 verblieb.
Regiments-Inhaber.
1734 Pälffy ab Erdöd, Leopold Graf,
Obrist— FM.
1773 D’ Alton, Richard Graf, GM.—
FMLJ).
1786 Allvintzy de Berberek, Joseph
Freiherr von, GM. — FM.
1810 — 1813 unbesetzt.
1813 Hessen-Homburg, Philipp Prinz
(1839 Landgraf), GM. —FM.
1847 Schwarzenberg, Carl Fürst.
GM.— FZM.
1858 Rudolph, Erzherzog, Kronprinz
von Oesterreich, Oberst — FML.
1890 Franz Ferdinand von Oester-
reich-Este, Erzherzog. Oberst—
FML.
Zweiter Inhaber.
Von 1858—1869 Handel, Heinrich Freiherr von. FML. — FZM.* 2}.
Regiinents-Commandanten .
1734 der Inhaber Obrist Graf Pälffy.
1736 Andrässy, Leopold Freiherr von,
Obristlieutenant — Obrist.
1739 Preysacli, Jakob Freiherr von,
Obristlieutenant— Obrist.
1752 Ziggan von Cserma, Joseph,
Obrist.
1758 Fab er du'Faur, Wolfgang
Freiherr von, Oberst.
1767 Schüller de Raäd, Leopold,
Oberst.
1773 Allvintzy de Berberek,
Joseph Freiherr von, Oberst.
1779 Stirm, Johann, Oberst.
1788 Kolowrat-Krakowsky, Carl
Graf, Oberst.
1789 Pitt oni, Philipp Freiherr von,
Oberst.
1795 Adorjan, Carl von, Oberst.
1799 Spannocchi, Lelio Freiherr von,
Oberst.
1800 Peterffy d’Ikats, Carl, Oberst.
1804 O’Flanagan. Lukas, Oberst.
1808 Seethal, Johann von, Oberst.
1812 Stutterheim, Franz Freiherr
von, Oberst.
1814 Szent-Ivänj’-, Carl von, Oberst.
181S Fab er Edler von W ein au. Alois,
Oberst.
1824 Zsitvay, Anton von. Oberst.
1831 Gyulai von Maros-Xemeth
undNäd aska. Franz Graf. Oberst.
1837 Hirnschall, Joseph. Oberst.
1845 Melczer von Kellemes,
Andreas, Oberst.
1848 Aurnhaminer von Auenstein,
Paul, Oberst.
1850 Päszthorv, Emerich Freiherr
von, Oberst.
1858 Pollovina. Basilius. Oberst.
1860 Grivicic, Georg. Oberstlieute-
nant— Oberst.
1866 Rath. Adolph. Oberst.
1866 Grivicic, Georg. Oberst3 1.
1867 Rath, Carl Edler von, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1876 Fabrizii, CarlBittervon. Oberst.
1878 Dierkes. Ludwig, Oberst.
1884 W eiss. Gustav Ritter von, Oberst.
1885 Pandur, Matthias, Oberst.
1886 Schaffer von Schaffer sfeld,
Moriz Ritter von. Oberst.
1891 Benedek, Andreas. Oberst.
1S96 Grivicic, Johann. Oberst.
Reserve - Comman danten .
1869 Cruss, Maximilian, Oberst.
1871 Fabrizii, Carl Ritter von, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1876 Ferric vonAnnenheim, Eduard,
Oberstlieutenant — Oberst.
1878 Rechbach, Rudolph Freiherr
von. Oberstlieutenant — Oberst.
1SS0 Sembratowicz, Ludwig.
Oberstlieutenant.
*) Uebernahm 1786 das Infanterie-Regiment Nr. 26 durch Tausch.
-) Wurde 1869 Inhaber des Infanterie-Regiments Xr. 10.
3) Fungierte während des Feldzuges als Srigade-Commandant. übernahm nach dem-
selben erneuert das Regiments-Commando.
— 251 —
Yor dein Feinde gefallene höhere Officiere.
1813 Major Anton Rocli an clen in der Schlacht von Dresden erhaltenen
Wunden gestorben.
1811 Hauptmann Bataillcns-Commandant Gideon Schuputh in dem
Gefechte bei St. Georges y.
1859 Major Wilhelm Baum garten in der Schlacht bei Solferino j.
1866 Major Franz Zaufal Edler von Zaufalow in der Schlacht bei
Custozza f.
Feldzüge.
Leopold Pälffy. 1731 kaum completiert, rückte ein Bataillon auf den
Kriegs-Schauplatz nach Italien, wo es nach Mantua als Besatzung kam.
1735 ein zweites Bataillon in Tyrol (Stellung am Monte Baldo).
1711 war das Regiment im Winter zur Armee nach Ober-Oesterreich
gezogen,
1712 nach Böhmen gerückt, focht (drei Bataillone) in der Schlacht bei
Caslau und stand dann bei der Belagerung von Prag,
1713 bei jener von Ingolstadt.
1715 nach Italien gerückt, focht das Regiment
1746 bei Rottofreno und bei der Einnahme von Genua. Bei dem Auf-
stande daselbst (10. December) wurde ein Bataillon von dem Pöbel durch Ver-
rath mit Uebermacht angegriffen und grösstentheils niedergemacht oder
gefangen.
1747 ein Bataillon bei dem Zuge in die Provence, die anderen bei der
Belagerung von Genua und zeichnete sich das Regiment, insbesondere die
Grenadiere, bei Erstürmung der VersclianzuDgen vor der Stadt (bei Begnato)
besonders aus.
1757 war das Regiment (zwei Bataillone und die Grenadiere) in der
Schlacht bei Prag und in dem Treffen bei Görlitz; bei Erstürmung der Stern-
schanze vor Schweidnitz zeichnete es sich rühmlich aus. Grenadier-Haupt-
mann De Yins erwarb sich hiebei den MTO. Obristlieutenant Fab er und
Hauptmann Preiss wurden aussertourlich befördert. Das Regiment kämpfte
ferner noch bei Breslau und Leuthen, dann
1758 bei Hochkirch, wo sich die Grenadiere erneuert auszeichneten ;
später stand dasselbe bei der Belagerung von Neisse.
1759 das Regiment in der Haupt-Armee, ohne Gefecht, die Grenadiere,
im Corps Loudon, in der Schlacht bei Kunnersdorf den „Kuhgrund” tapfer ver-
tlieidigt, aber viel verloren.
1760 stand auch das Regiment im Corps Loudon, betheiligte sich an dem
vergeblichen Angriffe auf Schlesisch-Neustadt und focht mit Bravour in der
Schlacht bei Landshut; Major de Vins aussertourlich zum Oberstlieutenant
befördert.
In der Schlacht bei Liegnitz erlitt es grosse Verluste.
1761 betheiligte es sich mit Auszeichnung an der Erstürmung von
Schweidnitz; Oberstlieutenant de Vins, Commandant eines combinierten
Grenadier-Bataillons, in welchem die Division des Regiments sich befand, sich
abermals so hervorgethan, dass er zum Obersten befördert wurde.
1762 ein Detachement in der Vertheidigung von Schweidnitz.
D’Alton. 1778 stand das Regiment bei der Haupt-Armee in Böhmen,
ohne an einer grösseren Action theilzunehmen. Unterlieutenant Chevalier
O’Naghten für Auszeichnung in einem Recognoscierungs-Gefeclite bei Königin-
hof aussertourlich zum Oberlieutenant befördert.
1779 nahm das Regiment an dem U eberfalle auf Habelschwerdt rühm-
lichen Antheil. Regiments-Commandant Oberst Baron Allvintzy und Major
Paul Freiherr von Davidovich erhielten den MTO . ; neun Officiere belobt.
Die Grenadiere (Bataillon Kövesdy) in Böhmen, ohne Gefecht. Regiments-
Inhaber FML. D’Altou erwarb sich das Commandeur-Kreuz des MTO.
— 252 —
Allvintzy. 1788 standen zwei Bataillone und die Grenadiere 'Bataillon
Fürstenberg), bei der Haupt-Armee im Lager vor Semlin. Das 3. Bataillon
stand in Siebenbürgen, Hauptmann Gabrieli sich durch Wegnahme feind-
licher Schiffe bei Gradistie ausgezeichnet. IV2 Compagnien in dem Gefechte
am Vulkan-Pass (15. August) thätig mitgewirkt.
1789 stand das Regiment anfänglich im Banate, dann bei der Er-
stürmung von Belgrad, Begiments-Commandant Oberst Graf Kolowrat und
Oberlieutenant Lukas Graf Plunquet sich ausgezeichnet, wurden Beide
aussertourlich befördert; das 3. Bataillon am Rothen-Thurm-Pass, dann in dem
Treffen bei Lazu-Mare, das neu aufgestellte 4. Bataillon stand bei der Blockade
von Orsova.
Die Grenadiere bei der Belagerung und Erstürmung von Belgrad.
1792 das 3. Bataillon und die Grenadiere (Bataillon Morzin) auf dem
Kriegs-Schauplatze in den Niederlanden, letztere sich bei Florennes hervor-
gethan.
1793 die Grenadiere bei Aldenhoven sich ausgezeichnet, bei Löwen viel
verloren, dann vor Maubeuge.
1794 das Regiment (1., 2. und 3.) Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatze
in Italien, bei Dego gefochten.
Die Grenadiere nahmen an den Kämpfen bei Landrecies, Erquelinnes
(Charleroi) und Fleurus theil. Das 3. Bataillon im Treffen bei Lüttich viel
verloren. Regiments-Inhaber FZM. Allvintzy erhielt für Neerwinden das
Commandeur-, für Charleroi das Grosskreuz des MTO.
1795 das Regiment bei Vado (S. Giacomo) brav gefochten, viel ver-
loren, Major Rosshirt von Rosenau sich ausgezeichnet; ebenso gut hielt
sich das Regiment in der Schlacht hei Loano (äusserster linker Flügel . Die
Grenadiere am Rhein, bei Gross-Fischlingen und Frankenthal gefochten.
1796 das 2. Bataillon mit Auszeichnung bei Erstürmung der Ver-
schanzungen von Montenotte und auf dem späteren Rückzuge gefochten. das
1. Bataillon in der Colonne Vukassovich bei Dego wacker gekämpft. In dem
Treffen am Mincio deckte das Regiment den Rückzug, ebenso bei Dolce (in
der Brigade Liptay). Es kämpfte ferner am Monte Baldo und bei Castiglione
(3. August), dann bei Cerea (zweiter Entsatz -Versuch), wo es vom Annee-
Commandanten besonders belobt wurde. Nach dem Treffen bei la Favorita
war es unter den in die Festung Mantua gedrängten Truppen, an dessen
Verthei digung es nunmehr theilnabm.
Das 3. Bataillon im Corps Davidovich in Tyrol verbheben, wurde in
dem Treffen bei Calliano beinahe aufgerieben, aus den Resten desselben und
jenen der Regimenter Nr. 39 und 52 wurde ein combiniertes Bataillon1)
formiert, welches die späteren Kämpfe in Tyrol (November) und zwar Gefechte
hei Segonzano, Piazze. Vigo-Miola, Calliano-Besenello, endlich beide Treffen
von Rivoli mit Auszeichnung mitmachte.
Hauptmann Baron Neustädter bei Cerea, Oberlieutenant Kastei bei
Rivoli sich hervorgethan, Ersterer aussertourlich zum Major befördert. Die
Grenadiere bei Schweinfurt, Amberg, "Würzhurg brav gefochten. daun vor Kehl.
1797 wieder completiert, focht das 3. Bataillon im Corps Provera hei
Bevilacqua, Anghiari und gerieth hei S. Giorgio mit dem ganzen Corps in
Gefangenschaff; das nach der Capitulation von Mantua ebenfalls als kriegs-
gefangen in die Erblande abgerückte Regiment wurde in Kärnthen reorganisiert.
Die Grenadiere vor Kehl, dann zur Armee des Erzherzogs Carl. Rückzugs-
Gefecht bei Neumarkt.
1799 fochten das 1. und 2. Bataillon hei der Armee in Italien hei
Magnano unter Oberst Freiherr von Spannocchi und Major O'Flanagan
mit Auszeichnung, dann bei der Einnahme von Brescia. Bei Cassano war
dasselbe nicht in das Feuer gekommen. Eine Division des in Tvrol ver-
bliebenen 3. Bataillons, dem Corps Vukassovich zugetheilt. das Treffen bei
Vaprio mitgemacht, dann zum Regimente eingerückt, die übrigen vier
Compagnien waren später bei der Einnahme von Orzinovi. Das Pegiment
>) Unter Commando des Obersten Baron Salis von Ifr. 39.
- 253 —
stand sodann bei der Blockade von Tortona, ein Bataillon zur Besetzung von
Alessandria detachiert, die beiden anderen mit bedeutenden Verlusten bei Bosco —
S. Giuliano gekämpft; erneuert zur Blockade von Tortona bestimmt, zeichnete
sich Hauptmann Vetter von Lilienberg während derselben sehr aus. Zur
Haupt-Armee gezogen, focht es unter seinem Commandanten Oberst Ado rj an
bei Fossano, dann in einigen kleineren Affairen (Beinette, Castelleto-
Roncki u. A.), endlich noch mit bedeutenden Verlusten in der Schlacht bei
Genola1). Die Grenadiere (Bataillon Korkerr) bei Verona (Pastrengo), Magnano,
S. Giuliano-Marengo, an der Trebbia, bei Novi und Genola wiederholt mit Aus-
zeichnung gekämpft.
1800 stand das Regiment, nachdem es bei Einnahme der Boccketta
mitgewirkt, bei der Blockade von Genua, dann als Besatzung in dieser Festung
und focht im December bei Pozzolo — Valeggio, wo es im Vereine mit dem
Regimente Kray Nr. 34 den Feind verhinderte, aus Valeggio hervorzubrechen.
Die Grenadiere (Bataillon Pertussy) bei S. Giacomo, Giletta (am Var), bei
Ormea, dann in den Schlachten bei Marengo und Pozzolo gelochten.
1805 mit allen fünf Bataillonen auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien
bestimmt, wurde das Regiment später nach Siid-Tyrol verlegt und zur Grenz-
Bewackung verwendet.
1809 mit drei Bataillonen abermals auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien,
focht das Regiment mit Auszeichnung bei Sacile, an der Piave, später in
Ungarn bei Papa und in der Schlacht bei Raab. Oberstlieutenant Albek
aussertourlick zum Oberst befördert, Hauptmann Peter Bartkolemy erhielt
den MTO. Die Grenadiere (Bataillon Januscli) an den Schlachten bei Sacile,
an der Piave und bei Raab tlieilgenommen.
V acat Allvintzy. 1812 stand das Regiment mit dem 1. und 2. Feld-
Bataillon im Auxiliar-Corps Fürst Schwarzenberg. Interims-Regiments-
Commandant Major Szent-Jvany für vorzügliche Führung in der Schlacht
bei Podubnie aussertourlick zum Oberstlieutenant befördert, das Regiment
nahm weiters an den Gefechten bei Divin und Wolkowisk (Biala) theil.
Hessen-Homburg. 1813 focht das Regiment (1. und 2. Bataillon) mit
gewohnter Tapferkeit in der Schlacht bei Dresden, doch wurde ein grosser
Theil des ersten Bataillons, welches unter Major Fenyvessy zu kühn vor-
gedrungen war, abgeschnitten und gefangen; bei Kulm im Reserve- Verhältnisse
gestanden, hatte das Regiment in den Kämpfen bei Leipzig (Markleeberg)
unter seinem Commandanten Oberst Baron Stutterheim, welcher sich hier
den MTO. erwarb, erneuert Gelegenheit, Lob zu ernten. Die Grenadiere
(Bataillon Länyi) in der Donau-Armee, bei Hanau gefochten.
1814 stand das Regiment bei der Blockade von Beifort, kam später zur
Süd- Armee, focht bei Mapon, S. Georges, Limonest, in welch’ letzterer Aftaire
das aus den Erblanden nachgerückte 3. Bataillon, Hauptmann Kövesdy,
wesentlich zur Entscheidung (Einnahme von Lyon) beitrug; übrigens wurde
das ganze Regiment im Armee-Befehl belobt.
Regiments-Commandant Oberst Szent-Jvany erhielt den MTO. Ausser
den Genannten haben sich in diesem Feldzuge noch Major Bartkolemy,
Hauptmann Schuputk (Commandant des 2. Bataillons) und Oberlieutenant
Franz Graf Vetter besonders hervorgethan. Das Regiment kam dann noch
bei Voreppe in das Feuer.
Die Grenadiere bei Nangis (la Fere) und Cliarenton gekämpft. Hauptmann
Schweitzer, Interims-Commandant des Bataillons, sich hervorgethan.
1815 machte das im Römischen stationierte Regiment in der Brigade
Stefanini den Rückzug hinter den Po mit, Gefechte am Reno und am Panaro,
in welchem das bereits abgeschnittene 2. Bataillon unter Major Strassay sich
mit dem Bajonnette Bahn brach.
') Laut Relation des G-. d. C. Melas im Vereine mit dem Regimente Nr. 8 selir zum
glücklichen Erfolge beigetragen.
254 —
Zwei Compagnien nahmen dann noch an der Einnahme von Carpi theil :
das 2. und 3. Bataillon standen bei der Belagerung von Ancona und kamen
dann nach Süd-Frankreich, das 1. anfänglich nach Neapel, dann ebendorthin.
Die Grenadiere standen bei der Cernierung von Schlettstadt.
1821 nahmen die Grenadiere (Bataillon Wasserthal) an dem Feldzuge in
Piemont theil.
Schwarzenberg. 1848 in Süd-Tyrol stationiert, nahmen Abtheilungen
des Regiments (1. und 2. Bataillon) an einer Reihe von kleineren Gefechten
ehrenvollen Antheil, so bei Trient, Riva, Stenico, Storo. am Monte Baldo :
beide Bataillone sodann bei Calmasino und Spiazzi gefochten.
Nach den Siegen der Haupt-Armee kam das Regiment nach Modena.
Die Grenadiere (Bataillon Woyciechowsky) anlässlich der März-Unruhen
in Wien, dann nach Italien, ohne in Action zu treten.
1849 nahm nur das 2. Bataillon (dem 4. Corps zugetheilt) an dem Angriffe
auf Novara theil.
Das in Ungarn stationierte 3. Bataillon in den Gefechten bei Turia und
bei Vertheidigung von Ö-Becse gegen die Serben, später gegen die kaiserlichen
Trupp en gefo chten J) .
Decoriert wurden mit :
LO. C., EKO. 1. und MVR. Regiments-Inhaber F3IL. Fürst Schwarzen-
berg für Auszeichnung in Ungarn.
LO. Regiments-Commandant Oberst Melczer und Oberlieutenant Joseph
K n e z i c h.
EKO. 3. Major Albert Lendvay.
MVR. Oberstlieutenant Pompejus Scharinger von Lamazon : Haupt-
mann Victor Graf Leiningen; Oberlieutenant Richard Esquire Steinforth;
Unterlieutenant Carl Stadel.
1850 war das Regiment bei der Occupation von Holstein.
Kronprinz Rudolph. 1859 im 9. Corps (Schaaffgotsche) eingetheilt.
nahm das Regiment (1., 2., 3. und Grenadier-Bataillon) an der Schlacht von
Magenta keinen Antheil, focht aber mit Auszeichnung bei Solferino. Das
4. Bataillon anfänglich in Tyrol, später im Verbände des 8. Corps, gleichfalls
die Schlacht bei Solferino mitgemacht, Das 5. Bataillon bei der Küsten-
bewachung in Triest.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten :
ERO. 3. Regiments-Commandant Oberst Pollovina ; Major Anton Frei-
herr Mayer von L ö wensc liwert.
MVR. Die Hauptleute Joseph Rainer, Wilhelm Weil. Theodor Sertic:
die Oberlieutenants Edmund von Meyroser. Lorenz Roskoschny (Letzterer
vor dem Feinde gefallen, nachträglich zuerkannf).
GGVK. Regiments-Caplan Carl Pospischil.
1866 bei der Süd-Armee (7. Corps, Brigade Scudier) eingetheilt. focht
das Regiment mit Auszeichnung in der Schlacht bei Custozza, an welcher
auch eine Compagnie des in Peschiera detachierten 4. Bataillons tkeilnahm.
Decoriert wurden mit :
LO. Oberst Grivicic, als Brigadier bei der Nord-Armee.
EKO. 3. Oberstlieutenant Carl Edler von Rath ; Major Franz Edler von
Zaufal (j\ nachträglich zuerkannt); Hauptmann Ludwig Szabö.
MVR. Die Hauptleute Rudolph Freiherr von Rechbach, Georg Kocher.
Eduard Steh, Peter Killic, Samuel von Czäk und Wilhelm Schiebel; die
Oberlieutenants Franz Krälowetz, August Berger und Johann Drescher:
die Unterlieutenants Alois Klar, Paul Thoma, Leopold Dobrowolski. Paul
Kerner und Heinrich Ts che pp er.
J) Wurde Ende 1819 in Linz neu aufgestellt.
— 255 —
1878 im August wurden sowohl das Feld-, als das Reserve-Regiment
mobilisiert und erhielten ihre Eintheilung im 5. Corps (33. Infanterie-Truppen-
Division). Es verblieb jedoch ersteres an der Save bei Brod, letzteres in Brcka
und Samac und wurden nur einzelne Abtheilungen behufs Entwaffnung der
unterworfenen Districte auf Streifung entsendet.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
1789—1790
Goldene
Silberne
5
Goldene
1848 3
I. Cl.
10
II. Cl.
10
1792—1801
3
29
1849 —
—
—
1805
—
—
1859 -
3
15
1809
—
-
1866 2
22
56
1813-1815
6
13
1878
—
—
Adjustierung.
1733 national, blaue Pelze und Beinkleider ;
1738 weisser Rock, blaue Aermel-Aufschläge ;
1757 weisser Rock, blaue Aufschläge, Camisol und Unterfutter ;
1767 weisser Rock, himmelblaue (savierblaue) Egalisierung, Armlitzen,
himmelblaue Beinkleider, weisse Knöpfe ;
1798 weisser Rock, lichtblaue Egalisierung und Beinkleider, Armlitzen,
weisse Knöpfe ;
1860 weisser Waffenrock, himmelblaue Egalisierung, Armlitzen, weisse
Knöpfe :
1868 dunkelblauer Waffenrock, himmelblaue Egalisierung, Armlitzen,
weisse Knöpfe.
20.
Gralizisclies Infanterie -Regiment.
(1817) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Neu-Sandec.
(1889) Heinrich, Prinz von Preussen.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1681 laut Patent vom
10. März in den österreichischen Vorlanden aufgestellt, sieben durch die O briste
de Souches und Max Laurenz Starhemberg angeworbene Compagnien bildeten
den Stamm dieses auf zehn Compagnien completierten Regiments 1 .
1690 wurden fünf Compagnien an das in Belgrad ruinierte Regiment
Archinto (Nr. 35) abgegeben, als Ersatz kiefür 100 Mann von Metternich Nr. 11 .
200 Mann von Tliimb (1700 aufgelöst), dann 500 Land-Recruten aus Schlesien
eingetheilt.
1695 vier Compagnien zur Errichtung des Regiments Teutschmeister
(Nr. 4) abgegeben2). 1706 die Frei-Compagnie Renner in Landau incorporiert.
1707 300 Mann des aufgelösten Regiments D'Albon incorporiert. 1711 eine
Compagnie an das für den Dienst in Spanien aufgestellte Regiment Toldo
(1720 aufgelöst).
1720 drei Compagnien des aufgelösten Regiments Königsegg incorporiert :
1731 bei Auflösung der Auctions-Compagnien eine von Alexander Württemberg
(Nr. 17) anher. 1741 eine Compagnie des aufgelösten Regiments Schmettau. 1747
eine von Kheul. 1748 eine von Traun (beide gleichfalls aufgelöst) incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 20.
1860 zwei Bataillone an das neu aufgestellte Linien-Lifanterie-Regiment
Nr. 67 abgegeben, dagegen ein Bataillon von Fürst enwär t h er Nr. 56 anher :
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie Regiment Nr. 93 abgegeben.
Ergänzung. Von 1766 — 1806 hatte das Regiment einen Werbe-Rayon
im oberrheinischen Kreis ; 1771(1781) erhielt es seinen ständigen Verb-Bezirk in
Schlesien (Troppau), Stabs-Station Neutitsckein ; von 17*2 — 1807 hatte es einen
Aushilfs-Bezirk in Galizien (Samborer Kreis). Von 1S07 an ergänzte sich das
Regiment je zur Hälfte aus dem mährisch-schlesischen Antheil, nunmehr Werb-
Bezirks-Station Troppau und dem galizischen. Sandec-Jaslo.
J) Kaiser Leopold I. hatte schon Ende des Jahres 16S0 eine Aushebung von 20A'0 Mann
angeordnet und sollte mit 5000 Mann in den Vorlanden der Anfang gemacht werden. Die
obengenannten Obriste, deren Regimenter dort garnisonierten. dann G-FAYM. Stadl. Com-
mandant in Constanz, wurden mit der Anwerbung von 24 Compagnien betraut und aus den
bis zum Frühjahre 16S1 bereits Angeworbenen zwei neue Regimenter formiert. Siehe auch
Infanterie-Regiment Nr. 17).
2) Nachdem die erste Capitulation wegen Aufstellung des Regiments Teutschmeister
schon 1695 abgeschlossen und in derselben die Abgabe dieser vier Compagnien festgesetzt
worden war, so wurden dieselben auch de facto schon im Herbste 1695 nach I ngärn in
Marsch gesetzt, da eben dieses neue Regiment die Bestimmung für den Dienst auf diesem
Kriegs-Schauplatz hatte.
- 257 —
1817 wurde das Regiment ganz nach Galizien überwiesen und erhielt
den noch gegenwärtig innehabenden Werb-Bezirk zu Neu-Sandec; von 1857 —1860
hatte es auch einen Aushilfs-Bezirk in den angrenzenden Comitaten Ober-
Ungarns (der Zips u. s. w.), mit einem selbstständigen Ergänzungs-Bezirks-
Aushilfs-Revisoriate zu Leutschau1 2).
Grenadier-Division. Dieses Regiment hatte, sowie Baden (1809 als Nr. 23
aufgelöst') schon seit 1687 eine Grenadier-Compagnie im Stande. 1769 — 1778
bildete die Grenadier-Division mit jener von Nr. 1 und 7 das 2. mährische.
1779 — 1797 mit jener von Nr. 7 und 56 das 3. mährische Bataillon.
1799 — 1801 stand sie mit jener von Nr. 22 und 29 in einem Bataillon,
im Feldzuge 1809 mit der von Nr. 12 und 23 vereint, von 1810 — 1818 mit
jener von Nr. 7 und 56 ; 1818 — 1852 endlich bildeten die Divisionen von Nr. 20,
56 und 57 ein Bataillon.
Friedens-Garnisonen. 1691 — 1698 Maynz, 1699 Philippsburg. 1714—1716
in den Niederlanden, 1720 Palermo. 1723 Syracus, 1735 Triest, 1738 Piacenza,
1748 Schlesien, 1752 Böhmen, 1754 Wien, 1755 Böhmen, 1763 Prossnitz-Olmütz,
1779 Jicin, 1781 Troppau (Neu titsch ein), 1783 Troppau, 1789 Neutitschein, 1801
Neutitschein, 1802 Troppau. 1806 Podgörze, dann Troppau, 1809 — 1812 Troppau.
1814 Wadowice, 1815 Lemberg, 1818 Alt-Sandec, 1820 Olmiitz, dann Brünn,
1821 Salzburg, 1822 Mantua, 1823 Lodi, dann Alessandria, 1824 Olrnütz, 1825
Josephstadt, 1831 Troppau, dann wieder .Josephstadt, 1842 Königgrätz. 1847 Prag,
1849 Komotau, 1850 Bilin, dann Carlsbad, 1851 Stuhlweissenburg, dann Raab,
1852 Pest, 1854 Maros-Väsärhely, dann Obertyn (Galizien), 1855 Szäsz-Varos,
dann Pest, 1856 Temesvär, 1857 Stuhlweissenburg, 1858 Ofen, Ende 1859
Kaschau, 1865 Pest, 1866 Krakau, 1875 Wien, 1880 Olrnütz, seit 1882 Krakau.
Regiments Knaben-Erziehungshaus. 1782 zu Freiberg inMähren activiert,
1824 nach Sternberg verlegt; von 1830 — 1852 wurden die Soldatenknaben
vereint mit jenen von Nr. 56 in dem 4. galizischen Erziehungshause zu Teschen
ausgebildet.
Regiments-Inhaber.
1681 Pfalzgraf zu Neuburg, Ludwig
Anton, Obrist (Deutschmeister) 5).
1694 Thüngen, Hans Carl Graf,
FZM.— FM. 3).
1709 Holstein-Beck.Friedrich Wilhelm
Prinz, Obrist — FML.
1719 Diesbach, Johann Friedrich Graf,
GF WM. —FML. 4).
1744 Colioredo-Waldsee, Anton Graf,
GM. -FM.
1785 Kaunitz-Rietberg, Wenzel Graf,
FML. -FZM.5).
1826 Hochenegg, Friedrich Graf, GM.—
FML.
1849 Weiden, Ludwig Freiherr von.
FML.— FZM.
1853 Friedrich Wilhelm, Prinz (1861
Kronprinz) von Preussen ; von
1871 an Kronprinz des deutschen
Reiches und Kronprinz von
Preussen ; derselbe
1888 Friedrich, deutscher Kaiser und
König von Preussen.
1889 Heinrich, Prinz von Preussen.
Zweite Inhaber.
Von 1853 — 1857 Bordolo von Boreo. Johann Ritter von, FML.; von
1857 — 1895 Macchio, Florian Freiherr von, F!ML.
Regiments-Commandanten.
1681 der Inhaber Obrist, Pfalz-Neu- I 1681 Areyzaga, Johann Freiherr von.
bürg. j Obristlieutenant.
9 Auf diesem Gebiete 1860 das Infanterie-Regiment Nr. 67 aufgestellt.
2) Das Regiment wurde jedoch nicht wie das jetzige Infanterie-Regiment Nr. 4
..Deutschmeister'’, sondern stets nur ..Neuburg” genannt.
3) War früher Inhaber des heutigen Infanterie-Regiments Nr. 42.
4) War von 1701—1717 Inhaber eines Schweizer-Regiments; resignierte 1744.
5) War von 1774 — 1785 Inhaber des 1809 als Nr. 38 reducierten Infanterie-Regiments.
17
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
— 258 —
1684 Rödern, Baron, Obristlieutenant.
1687 Amenzaga, Franz Christoph,
O bristlieutenant.
1692 Wangen, Jakob Christoph Frei-
herr von, Obristlieutenant— Obrist.
1705 Aubach, Johann Wolfgang,
Obristlieutenant — Obrist.
1708 Holstein -Beck, Prinz, Obrist,
von 1709 an Obrist-Inhaber.
1710 Bettendorf, Philipp Ludwig
Freiherr von, Obristlieutenant—
Obrist.
1720 Jenik von Gamsendorf, Frie-
drich, Obristlieutenant — Obrist.
1738 Reisky von Dubnitz, Franz
Freiherr von, Obrist.
1737 Novati, Marchese, Obrist.
1741 Sprecher von Bernegg,
Salomon, Obrist.
1746 Colloredo, Joseph Graf, Obrist-
lieutenant.
1747 Ovenhausen, Moriz Graf, Obrist.
1750 Wallis, Alexander Freiherr von,
Obrist.
1753 Lacy, Franz Graf, Obrist.
1757 Lobkowi t z, August Anton Fürst,
Oberst.
1762 B en der, Blasius Columbanus von,
Oberst.
1769 Gazzinelli, Anton, Oberst.
1772 Hessen-Rheinfels, Carl Erb-
prinz von, Oberst.
1774 Weissenbach, Baron, Oberst.
1779 Hutten, Philipp Ferdinand Frei-
herr von, Oberst.
1781 Riese, Carl Freiherr von, Oberst.
1793 Linde von Linden, Joseph,
Oberst.
1794 Görtz von Zertin, Johann.
Oberstlieutenant, ad interim.
1795 Bender, Joachim Freiherr von,
Oberst.
1796 Frankenbusch, Prokop Frei-
herr von, Oberst.
1800 Richter, Joseph. Oberst.
1805 Murray de Melgum, Albert
Graf, Oberst.
1809 Bresslern von Sternau,
Joseph, Oberst1).
1809 Luxem. Jakob von, Oberst.
1814 Demuth, Johann von, Oberst.
1827 Klievenhüller -Metsch, Franz
Graf, Oberst.
1833 Rueber von Ruebersburg,
Heinrich Freiherr von. Oberst.
1840 Rainhardt, JohanD, Oberst.
1845 Mainone von Mainsberg, Carl,
Oberst.
1849 Bamberg, Joseph, Oberst.
1851 Schneider von Dillenburg,
Joseph, Oberst.
1857 Ertel von Seeau, Rudolph,
Oberst.
1859 Arb t er, Ignaz, Oberst,
1859 Arndt, Gustav, Oberst.
1861 M eh off er, Joseph Ritter von,
Oberst.
1861 Supanchich von Haberkorn,
Johann, Oberst.
1864 Wimpffen. Alph ons Graf, Oberst.
1866 Peinlich Edler von Immen-
burg, Wilhelm, Oberst.
1871 Esch, Carl Edler von, Oberst.
1876 Math es, Friedrich, Oberst.
1880 Toms, Gustav, Oberst.
1881 Gniewosz von Olexow,
Wladislaus Ritter von, Oberst.
1882 Damisch, Johann, Oberst.
1886 Bilimek von Waissolm, Hugo
Ritter von, Oberst.
1887 Keil, Yincenz, Oberst.
1893 Petrini von Monteferri,
Friedrich, Oberst.
Reserve-Comman danten.
1869 Susic, Adolph von, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1872 Steutter, Ernst, Oberstlieute-
nant—Oberst.
1876 Janski, Ludwig, Oberstlieute-
nant—Oberst.
1S78 Toms, Gustav, Oberst.
1879 Poleschensky, Friedrich,
Oberstlieutenant.
1882 Schmidl von Paklanberg.
Carl Ritter von, Oberstlieutenant.
Vor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1686 Obristlieutenant Freiherr von Rödern bei dem Sturme auf Ofen,
27. Juli, schwer verwundet, gestorben2).
1719 Regiments-Inhaber FML. Prinz von Holstein-Beck an den in
der Schlacht bei Francavilla, 20. Juni, erhaltenen schweren Verwundungen am
25. Juni gestorben.
t) Das Regiments-Commando nicht übernommen, an seiner, als Oberstlieutenant, bei
Hausen erhaltenen Verwundung gestorben,
b Nicht ganz sichergestellt.
— 259 —
1793 Major Franz Freiherr von Bencler bei der Eroberung von
Marchiennes f.
1799 Oberstlieutenant Philipp von Patek an den in der ersten Schlacht
bei Zürich (4. Juni) erhaltenen Wunden, am 13. Juni, gestorben.
1800 Oberstlieutenant Franz Walthör von Waldenau an den bei
Füssen erhaltenen Wunden in feindlicher Gefangenschaft gestorben.
1805 Major Grenadier-Bataillons-Commandant Franz Müller in dem
Gefechte bei Günzburg j.
1809 Oberstlieutenant Joseph Bresslern von Sternau an den bei
Hausen. 19. April, erhaltenen Verwundungen in Gefangenschaft, am 20. Mai
gestorben 1).
1849 Oberstlieutenant Johann Schulz, Commandant des 1. Landwehr-
Bataillons, in der Schlacht bei Novara y.
1866 Kegiments-Commandant Oberst Alphons Graf Wimpffen in dem
Treffen bei NaeliocL, 27. Juni, schwer verwundet, am 22. Juli gestorben.
Feldzüge.
Neuburg. 1683 fünf Compagnien an der Verth eidigung von Wien
ehrenvollen Antheil genommen, die anderen fünf in der Entsatz-Schlacht ; das
Regiment sodann bei Parkany gefockten.
1684 in der Haupt-Armee, Gefecht bei Waitzen, Belagerung von Ofen.
1685 zeichnete sich das Regiment bei der Belagerung und Erstürmung
von Neuhäusel, ebenso
1686 unter seinem Inhaber bei jener von Ofen aus ; Obristlieutenant
Rödern und Obristlieutenant Hompesch sich ebenfalls kervorgethan.
1687 war es in der Schlacht am Berge Harsany und kam dann nach
Siebenbürgen.
1688 wieder bei der Haupt-Armee, war das Regiment bei der Einnahme
von Stuhlweissenburg und rückte dann an den Rhein, wto es
1689 sich bei der Belagerung und Einnahme von Maynz liervortkat.
Von 1690 an blieb das Regiment sodann in Maynz, später Philippsburg als
Besatzung, ohne an irgend einer Action th eilzunehmen.
Thüngen. 1702 stand das Regiment, in der Armee am Rhein eingetheilt,
bei der Belagerung von Landau;
1703 zumeist in den Stollhofener Linien, die Grenadiere fochten in der
Schlacht bei Schwenningen und Höchstädt.
1704 am Ober-Rhein, ein Bataillon vor Landau, eines vor Ulm2).
1705—1706 bei der Reichs-Armee3), ohne Gefecht.
1707 Besatzung in Philippsburg.
1708 nach den Niederlanden gerückt (zwei Bataillone), zeichnete sich
das Regiment bei der Vertheidigung von Brüssel aus4). Das 3. Bataillon am
Rhein verblieben.
Holstein. 1709 war das Regiment bei der Belagerung von Tournay
und in der Schlacht von Malplaquet,
1710 bei der Belagerung von Bethune.
1711 vorübergehend am Rhein verwendet, kam das Regiment
1712 wieder nach den Niederlanden und stand bei der Belagerrmg von
Landrecies, ein Bataillon in Bayern.
P Mittlerweile zum Oberst ernannt worden.
2) und 3) Die in älteren Werken enthaltene Angabe, dass das Regiment die Schlacht
bei Höchstädt mitgemacht, ist unrichtig, ebenso beruht es auf einem Irrthume. dass das
Regiment 1706 — 1708 die Feldzüge gegen die Malcontenten in Ungarn mitgemacht habe.
Obgleich das Regiment schon seit 1691 nicht mehr den Namen Pfalz-Neuburg
führte, könnte hier nur eine Verwechslung mit dem um diese Zeit bestandenen Regimente
des Pfalzgrafen Franz Ludwig zu Neuburg, ..Deutschmeister” vorliegen, welches in den
Acten mitunter auch kurzweg als ,, Neuburg” bezeichnet erscheint und auf dem Kriegs-
schauplatz in Ungarn diente.
4) Hat auch nicht, wie angegeben, die Schlacht bei Oudenarde mitgemacht; Prinz
Eugen nahm nur, der Mosel-Armee vorangeeilt, für seine Person an derselben theil, die
kaiserliche Infanterie traf erst am 15. Juli, also drei Tage später in Brüssel ein: bezüglich
der Theilnahme des Regiments an der Vertheidigung von Brüssel, siehe K. A.. F. A.
Niederlande, 1708, XII, 15.
17
— 260 —
1713 am Rhein, ein Bataillon in der Vertheidigung von Freiburg ;
Regiments-Commandant, Obristlieutenant Philipp Ludwig Freiherr von Betten-
dorf, für Auszeichnung während derselben, zum Obrist befördert.
1717 aus den Niederlanden nach Ungarn gerückt, kam das Regiment
(drei Bataillone und G-renadiere) zu der Belagerung von Belgrad und focht
auch in der Schlacht daselbst.
1718 unter den als Verstärkung nach Neapel gesendeten Truppen wurde
das Regiment
1719 nach Sicilien überschifft und nahmen die Grenadiere an der Ein-
nahme der Liparischen Inseln, das Regiment (drei Bataillone und die Grena-
diere) an der Schlacht bei Francavilla theil, dann war es bei der Belagerung
und Einnahme von Messina.
Diesbach. 1720 nahmen zwei Bataillone und die Grenadiere an den
Kämpfen auf West-Sicilien theil, das 3. war in Messina verblieben.
1734—1735 noch immer in Sicilien stehend, mussten drei Compagnien
und die Grenadiere unter Obristwachtmeister Kreuth in Palermo (Castell
al Mare) capitulieren, drei Compagnien unter Hauptmann Riese machten die
Vertheidigung von Trapani, die übrigen Abtheilungen jene von Syracus mit,
Regiments-Commandant Obrist Baron Reisky an der Leitung derselben her-
vorragenden Antheil genommen.
1743 auf dem Ivriegs-Schauplatze in Italien stehend, focht das Regiment
bei Camposanto.
Colloredo. 1744 machte es die Unternehmung gegen Neapel mit. wo
es eine Anzahl kleinerer fester Plätze in den Abruzzen unterwarf.
1745 bestand das Regiment ein glückliches Gefecht bei Sarzana.
1746 war es in jenem bei San Lazzaro, dann in der Schlacht bei
Piacenza, in welcher Regiments-Commandant Obrist Graf Gorani sich aus-
zeichnete, weiters in der Schlacht bei Rottofreno, bei der Einnahme von
Genua und der Vorrückung an den Var.
1747 zwei Bataillone bei der Belagerung von Genua, das 3. sich bei
Vertheidigung der Verschanzungen auf dem Col de 1’ Assiette (Fenestrelles i
sehr ausgezeichnet.
Anton Colloredo (Alt-)1). 1756 auf dem Kriegs-Schauplatze in Böhmen,
zwei Bataillone unter Obrist Graf Lacy sich in der Schlacht bei Lobositz
ausgezeichnet 2).
1757 das Regiment, sowie die Grenadiere, in der Schlacht bei Prag, dann
bei Vertheidigung dieser Festung, ferner in dem Treffen bei Görlitz, endlich
in der Schlacht von Breslau. Später als Besatzung in Breslau stehend, gerieth
es durch die Capitulation vom 21. December in Kriegsgefangenschaft.
1758 fochten die Grenadiere im Corps Lacy bei Kronau, das reorganisierte
Regiment mit Altszeichnung bei Hochkirch.
1759 bei der Haupt- Armee, ohne Gefecht.
1760 ein Bataillon unter Major Mat er na in der Vertheidigung von
Dresden, das Regiment bei dem Zuge Lacy’s nach Berlin und in der Schlacht
bei Torgau.
1761 kamen nur die Grenadiere bei der Erstürmung von Schweidnitz
in das Feuer.
1762 das Regiment in dem Gefechte bei Reichenbach, zwei Compagnien
in der Vertheidigung von Schweidnitz.
1778 bei der Armee in Mähren, war ein Bataillon unter Oberst Freiherr
von Hutten, welcher mit dem MTO. decoriert wurde, in dem Gefechte bei
Weisskirchen.
Die Grenadiere (Bataillon Provera) bei der Haupt-Armee.
‘) Zum Unterschiede von dem Regimente Carl Colloredo (Xr. 40'' so genannt.
2) ..Lacy liat an diesem Tage mit seinem braven Regiment« die Armee gerettet."
(Relation Browne’s.)
- 261 —
Kaunitz. 1788 das 3. (Oberstlieutenant-) Bataillon im Corps Coburg
bei der Belagerung von Cliotin (Gefecht bei Dolinjani) mit Auszeichnung
gelochten. Bataillons - Commandant Major (dann Oberstlieutenant) Joseph
Lind e von Linden wiederholt wegen guter Führung desselben belobt1).
1789 zeichnete es sich durch seine unerschütterliche Standhaftigkeit in dem
Gefechte bei Wallje-Szaka (Vale-Saka) erneuert aus, ebenso in der Schlacht
bei Foksani. wo sich freiwillig das ganze Bataillon zum Sturme auf das Kloster
Samuel meldete; ausser dem Oberst von Linde, noch Oberlieutenant von Linde
und Lieutenant Wamberd bei der Einnahme des Klosters Dragoj-Obidenj
sich ausgezeichnet. Oberst von Linde erhielt den MTO.
Ebenso brav hielt sich das Bataillon in der Schlacht bei Martinestie.
1790 stand das Bataillon in Siebenbürgen.
Die Grenadiere waren in diesem Feldzuge nicht ausmarschiert.
1793 das Leib-Bataillon auf den Kriegs-Schauplatz in die Niederlande
gerückt, focht bei Aldenhoven. Somagne, Glisuelle und kam dann zur Be-
lagerung von Maubeuge, später zu jener von Valenciennes ; bei dem Sturme
am 25. Juli Major Franz Baron Bender sich ausgezeichnet. Im Vereine mit
dem nachgerückten Oberst-Bataillon wurde es nun wieder vor Maubeuge ver-
wendet (Gefecht bei Merbes-le-Chäteau), später wieder getrennt, fochten drei
Compagnien des Leib-Bataillons bei Menin, das ganze Bataillon bei Marchiennes
und mit besonderer Auszeichnung bei Orchies, dann, sowie das 2. Bataillon,
bei der Einnahme von Marchiennes. Die Grenadiere (Bataillon Dietrich) erst
gegen Ende des Jahres an den Rhein gerückt.
1794 war das Regiment (nunmehr drei Bataillone stark) in der Schlacht
bei Landrecies, in jenen von Tourcoing, Charleroi und Fleurus, dann Rückzugs-
Gefecht bei Henri-Ohapelle. Die Grenadiere sich bei Kaiserslautern brav gehalten.
1795 fochten zwei Bataillone (das 3. am Nieder-Rhein verbheben) in
dem Treffen bei Handschuhsheim und bei dem Sturme auf Mannheim, bei
diesem auch die Grenadiere, Hauptmann Wenzel Neumann sich ausgezeichnet;
einzelne Abtheilungen noch bei Pfeddersheim und Frankenthal.
1796 focht das Oberst-Bataillon bei Kenzingen (Oberkirch), das Regiment
kam dann in das zur Deckung Tyrols bestimmte Corps und machte die Gefechte
bei Kempten, Isny und Freiburg mit, dann die Schlacht bei Schliengen und
rückte später zu der Belagerung von Kehl.
Die Grenadiere unter Erzherzog Carl bei Malsch, Amberg (hier auch
das 3. Bataillon) und Würzburg gelochten, dann gleichfalls bei der Belagerung
von Kehl.
1797 das 1. Bataillon mit Bravour die Schwabenschanze vor Kehl er-
stürmt, später das Regiment in dem Gefechte bei Diersheim, wo es grosse
Verluste erlitt.
1799 mit drei Bataillonen im Corps Hotze (Vorarlberg) eingetheilt, focht
das 3. Bataillon unter Oberstlieutenant Patek bei Feldkirch (11. und 22. März),
das Oberst-Bataillon bei der Erstürmung des Luciensteiges, das Regiment in
dem Gefechte bei Frauenfeld tapfer, aber mit grossen Verlusten, insbesonders
an Gefangenen. An der Schlacht bei Zürich nahm nur ein Bataillon theil,
jedoch auch die Grenadiere (Bataillon Tegetthoff), die bisher in Deutschland
gestanden und bei Ostrach, insbesondere aber bei Stockach mit besonderer
Tapferkeit gekämpft hatten ; das Regiment war noch in den Gefechten bei Uetli im
Monate August, wo zwei Compagnien in Gefangenschaft geriethen, dann in der
zweiten Schlacht bei Zürich ; die nach Deutschland rückgekehrten Grenadiere
bei der Erstürmung von Mannheim.
1800 die Grenadiere in den Schlachten bei Engen. Möskirch und Biberach ;
das Regiment in dem Gefechte bei Füssen (das 3. Bataillon den Galgenberg
standhaft vertheidigt).
In der Schlacht bei Hohenlinden erlitt das Regiment, sowie die Grenadiere,
grosse Verluste; Regiments-Commandant Oberst Richter wegen guter Führung
desselben belobt ; es focht dann noch bei Salzburg, Schwanenstadt, Asten ;
Hauptmann Franz Müller aussertourlich zum Major befördert.
’) Aussertourlich zum zweiten Oberst befördert.
— 262 —
1805 mit allen fünf Bataillonen auf dem Kriegs-Sckauplatze in Deutsch-
land, war das Regiment in den Gefechten bei Günzburg und Jungingen und
gerieth am 17. October bei Trochtelfingen mit dem Corps Werneck in Kriegs-
gefangenschaft. Ein Detachement (ca. 100 Mann unter Hauptmann Franken-
busch) schlug sich nach Tyrol, zum Corps Rokan, durch.
Ein 6. Bataillon in der Schlacht bei Austerlitz gefochten.
1809 im 3. Corps (Hohenzollern) eingetheilt, focht das Regiment bei
Hausen (Abensberg) und Eggmühl, wo es im Vereine mit Wenzel Colloredo
Kr. 56 den Rückzug deckte, aber grosse Verluste erlitt und blieb dann in
Ob er- Oesterreich zurück.
Erst Anfangs Juni zur Haupt-Armee gezogen, machte es die Schlacht
bei Wagram mit. Oberst Luxem, Hauptmann Graff in diesem Feldzuge als
besonders ausgezeichnet genannt. Die Grenadiere (Bataillon Cappyi bei Regens-
burg, Aspern, Wagram und Znaym gefochten.
Die 2. Depot-Compagnie bei der Vertheidigung von Sandomierz. dann in
Galizien; Capitain-Lieutenant Laux wegen guter Führung derselben befördert.
1813 das Regiment (zwei Bataillone) in der Schlacht bei Dresden mit
grossem Verluste, dann Gefecht bei Ar besau, später mit drei Bataillonen in der
Schlacht bei Leipzig, endlich bei Hochheim: die Grenadiere Bataillon Moese)
bei Hanau gefochten. Das Landwehr-Bataillon bei der Belagerung von Dresden
verwendet. Regiments-Commandant Oberst Luxem und fünf Officiere belobt.
1811 anfänglich in Genf stationiert, nahmen die Abtheilungen des
Regiments an der Vorrückung gegen Lyon, Gefecht bei Bourg-en-Bresse und
an einer Reihe von Gefechten in Savoyen ehrenvollen Antheil. so bei Chambery,
Meximieux, Annecy, Archamp, Saint-Julien u. A. Die Grenadiere bei der
Blockade von Besanpon, dann Bedeckung des Hauptquartieres. ebenso das
nach Savoyen nachgerückte Landwehr-Bataillon.
1815 verblieb das Regiment in Galizien, ein Bataillon bei der Wieder-
Occupation des Tarnopoler Kreises verwendet; die Grenadiere als Bedeckung
des Hauptquartieres in Paris eingezogen.
1821 anlässlich der Unruhen in Piemont nach Italien gerückt, trat das
Regiment nicht in Action.
Hochenegg. 1816 das Landwehr-Bataillon bei der Besetzung von
Krakau, Detachements in dem Gefechte bei Limanow. Abtkeilungen des im
Werb-Bezirke hegenden 3. Bataillons bei Bekämpfung der gegen den Adel
und Grundbesitz gerichteten insurrectionellen Bewegung mit Erfolg verwendet.
Bataillons-Commandant Major Joseph von Fejerväry wurde mit dem LO.
ausgezeichnet.
1818 war das Regiment bei Unterdrückung des Aufstandes in Prag,
woselbst es in Garnison verblieb.
Das 1. Landwehr-Bataillon, zur Armee nach Italien gesendet, bei der
Belagerung von Peschiera, dann Besatzung daselbst : das 3. Bataillon im Corps
Simunich nach Ungarn gerückt, in dem Gefechte bei Kosztolna. Xädas, der
Einnahme von Tyrnau und Belagerung von Leopoldstadt. Die Grenadiere
(Bataillon Hora) Bedeckung des kaiserlichen Hoflagers in Olrnütz.
Weiden. 1819 das anfänglich vor Leopoldstadt stehende 3. Bataillon
später zu der Cernierung von Komorn (Gefecht am 26. April : das 1. zur
Bewachung der galizischen Grenze gegen einen etwaigen Einfall der Insur-
genten, dann im Corps Vogel auch nach Ungarn gerückt. Im Sommer-Feldzuge
fochten die Grenadiere bei Szered, Sckintau. Pered. Komorn 2. und 11. Juli .
Szöreg und Temesvär, das 3. und 1. Bataillon bei Raab (Marczaltö). Szegedin
und Temesvär, das 1. Bataillon noch Gefecht bei Kostil.
Das in Italien stehende Landwehr-Bataillon mit Auszeichnung bei
Novara gefochten.
Für Auszeichnung in diesen Feldzügen erhielten :
MTO. C. Regiments-Inhaber FZM. Weiden.
EKO.3. Oberlieutenant August Würtk Edler von Hartmühl.
263 -
MVK. Regiments-Commandant Oberst Carl von Mainone; Oberstlieute-
nant Franz Schneider von Dillenburg; die Majore Ignaz Drathschmidt
von Bru'ckheim und Johann Ritter von Neuwirth; die Hauptleute Stephan
Peltsarszky und Franz Preissler; die Oberlieutenants Alois Mayer,
Heinrich Lohr, Leopold Fischhof1).
Kronprinz von Preussen. 1859 bildete das Regiment (drei Feld- und
das Grenadier-Bataillon) die Besatzung von Peschiera, nahm an der Verthei digung
dieser Festung ehrenvollen Antheil und kam dann nach Verona, wohin auch
das 4. Bataillon nachgerückt war.
Das 5. Bataillon Besatzung in Pest.
1866 im 6. Corps der Nord- Armee eingetheilt, erlitt das Regiment in
dem Treffen bei Nachod, bei dem mit Bravour ausgeführten Sturme auf den
Wenzelsberg zurückgeworfen, im Rückzüge von Cavallerie angefallen, bedeutende
Verluste; ebenso focht es in der Schlacht von Königgrätz (Rozbefitz).
Das 4. Bataillon stand in der Brigade Trentinaglia in Krakau.
Decoriert wurden in diesem Feldzuge mit:
LO. Dem vor dem Feinde gefallenen Regiments-Commandanten Oberst
Alphons Grafen Wimpffen, nachträglich zuerkannt.
EKO.3. Major Johann Bezard.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Peinlich (für Auszeichnung bei
seinem früheren Regimente)2) ; Hauptmann Gustav Langer ; die Ob er Lieutenants
Eduard Kowälow und Moriz -Dittrich.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
1789
Goldene
Silberne
3
Goldene
1846 1
I. Cl.
II. Cl.
1
1793-1801
2
42
1848 —
5
7
1805
—
—
1849 1
4
18
1809
1
3
1859 —
—
—
1813-1815
—
2
1866 1
6
22
Adjustierung.
1726 weisser Rock, rothe Aermel-Aufsckläge ;
1738 weisser Rock, blaue Aufschläge ;
1743 weisser Rock, rothe Aufschläge ;
1757 weisser Rock, Camisol und Unterfutter, blaue Aufschläge ;
1760 weisser Rock, gelbe Aufschläge ;
1767 weisser Rock, krebsrothe Egalisierung, weisse Knöpfe:
1868 dunkelblauer Waffenrock, krebsrothe Egalisierung, weisse Knöpfe.
’) Ferner Oberstlieutenant Reichard, Major Hubatsehek und Oberlieutenant
Baron Leonhardi für Auszeichnung in ihren früheren Regimentern u. zw. Nr. 57. 9,
beziehungsweise 11.
'-) Deutschmeister Nr. 4.
21.
Böhmisches Infanterie-Regiment.
Ergänzungs - Bezirks - Commando: Caslau.
(1888) Abensperg und Traun, Otto Ferdinand Graf von, FM.
(f zu Hermannstadt den 10. Februar 1748).
(Das Regiment bat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.)
Inhaber.
(1887) Welsersheimb, Zeno Graf, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1733 laut Convention
vom 4. November durch den Obristen Grafen Colmenero im Bei che auf-
gestellt (zwölf Compagnien auf eigene Kosten, die übrigen fünf gegen Empfang
des Werb-Geldes ')•
1747/1748 Abtheilungen (je eine Compagnie) der aufgelösten Begimenter
Kheul und Traun incorporiert.
Seit 1769 führt das Begiment die Nummer 21.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Begiment
Nr. 75, 1883 ein Bataillon an das Infanterie-Begiment Nr. 98 abgegeben.
Ergänzung. Von 1766 — 1806 hatte das Begiment einen JVerbe-Bavon
im fränkischen Kreise. 1771 (1781) erhielt es den ständigen W erb-Bezirk in
Böhmen. Bidsower Kreis mit der Stabs-Station Jicin. dazu von 1782 an einen
Aushilfs-Bezirk in Galizien, im Stanislauer Kreis.
1807 erhielt das Begiment Theile des Königgrätzer und Chrudimer
Kreises* 2) als Werb-Bezirk und war eine kurze Zeit Josephstadt, später Chrudim
Haupt-Werb-Bezirks-Station. 1830 endlich, bei einer erneuerten Verschiebung
der Werb-Bezirke, erhielt das Begiment hauptsächlich den Caslauer Kreis vom
Infanterie-Begiment Nr. 28 und ist seither Caslau Sitz des IVerb-Bezirks-
(Ergänzungs-Bezirks-)Commandos.
Grenadier-Division. Von 1769 — 1797 stand dieselbe mit jener von
Nr. 11 und 18 imverändert im 4. böhmischen Bataillon: in dem Feldzüge
1799/1801 bildeten die Divisionen von Nr. 54 und 42, in jenem von 1S09 die
von Nr.^>7 und 18 mit der des ßegiments ein Bataillon. Von 1810 — 1818 waren
die Divisionen von Nr. 21. 18 und 17 in einem Bataillon vereint. 181S statt der
Division von Nr. 17, jene von Nr. 28 in das Bataillon eingetheilt. in welcher
Formation dasselbe bis zur Auflösung (1852) verblieb.
') Das Regiment erhielt einen Cadre von Unterofficieren und Spielleuten von einer
Anzahl älterer Regimenter.
2) Von den nach Mähren überwiesenen Regimentern Nr. 57 und 15; der Bidsower
Kreis iibergieng an Nr. IS.
— 265 -
Friedens-Garnisonen. 1736Lombardie, ,1739.Banat, 1748 im Mailändischen,
1749 Siebenbürgen (Schässburg), 1753 Mureck — Cilli, 1755 Marburg, 1763
Königgrätz,' 1768 Chlumetz, 1772 Neu-Bidsow, 1782 Jicin, 1784 Pless, 1790
Breisach. 1798 Deutschland, 1802 Jicin, 1806 Jicin, 1808 Josephstadt. 1810 König-
grätz, 1812 Josephstadt, 1814 Prag. 1815 Josephstadt. 1816 Prag, 1817 Clirudim.
1819 Mantua, 1821 Neapel, 1823 Verona, 1829 Cremona, 1831 Rovigo, 1833
Mantua. 1834 Mailand, 1836 — 1838 Piacenza, 1839 Mailand, 1840 Verona, 1849
Florenz. 1850 Perugia. 1853 Pesaro. 1854 Piacenza. 1857 Mailand, 1859 Roveredo.
1860 Montebello, 1862 Vicenza. 1863 Zara 1867 Wien, 1873 Josephstadt, 1878
Mostar, 1879 Graz, 1880 Prag, 1881 Riva, 1886 Caslau, 1890 Kuttenberg.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 zu .Jicin activiert, 1815 nach
Josephstadt verlegt.
Regiments-Inhaber.
1733 Golmenero de Valderios, Franz
Ludwig Graf, Obrist — GFWM.
1734 Schulenburg-Oyenhausen, Lud-
wig Ferdinand Graf, Obrist —
FZM.
1754 Arenberg, Carl Raimund Herzog
von, GFWM.— FM.1).
1778 Gemmingen-Hornberg, Sigmund
Freiherr von, FML. — FZM.
1807 — 1808 unbesetzt.
1808 Rohan, Victor Ludwig Prinz.
FML.
1810 Gyulai von Maros-Nemeth und
Nädaska, Albert Graf, FML. —
FZM.
1835 Paumgartten, Johann Freiherr
von, FML.
1849 Schwarzenberg, Felix Fürst,
FML.
1852 Leiningen- Westerburg, Christian
Graf, FML.
1857 Reischach, Sigmund Freiherr
von, FML. — FZM.
1878 Mondei, Friedlich Freiherr von.
FML. -FZM.
1887 Welsersheimb, Zeno Graf.
FML.— FZM
Regiments-Commautlanten.
1733 der Inhaber Obrist Graf Col-
menero.
1734 Sterndahl, Obristlieutenant.
1734 der Inhaber Obrist Graf Scliulen-
bur g.
1736 Willinger von Au, Obrist.
1737 Sachsen- Hildburghausen,
Ludwig Friedrich Prinz, Obrist.
1740 Schauer von Augenburs;.
Obrist.
1742 Elberfeld, Hermann Freiherr
von. Obrist.
1745 Binder von Kriegeistein,
Obrist.
1748 Partini von Neuhof, Freiherr
von, Obrist.
1756 Lindainer von Rosen, Svlvius,
Obrist.
1763 Normann, Ernst Freiherr von,
Oberst.
1768 H e r b er s t ein, Adam Graf. Oberst,
1771 Fröhlich von Freudenstein.
Oberst.
1777 Bi ela, Carl Freiherr von, Oberst.
1784 Carrato, Carl, Oberst.
1790 Heister, Philipp Graf, Oberst.
1793 Walsch, Johann Graf, Oberst.
1797 Pietsch. Johann, Oberst.
1799 Frey tag, Arnold, Oberst.
1801 Wacquant-Geozelles, Theo-
dor Freiherr von, Oberst.
1807 Alstern, Johann Chevalier,
Oberst.
1809 Krause, Ludwig von, Oberst.
1813 Müller vonHohentlial, Johann
von, Oberst.
1821 Oklopsia von Kukburg, Lukas,
Oberst.
1825 D’Aspre. Constantin Freiherr,
Oberst.
1831 Wan ja, Johann, Oberst.
1838 We n g er s ky, Eduard Graf, Oberst.
1839 Rousseau d’Happoncourt,
Leopold Chevalier, Oberst.
1843 Böhm. Anton, Oberst.
1846 Döll von Grünheim, Carl,
Oberst.
1848 Kielmannsegg, Alexander Graf,
Oberst.
1849 Teuchert, Carl, Oberst.
1853 Brandenstein, Friedrich Her-
mann, Oberst.
‘) War früher Inhaber eines 1748 aufgelösten Wallonen-Begiments.
266 -
1855 Adelsberger von Illigenthal,
Carl, Oberst.
1857 Schulz, Carl, Oberst.
1866 S achs en -Weimar -Eis enach,
Gustav Prinz zu, Oberst.
1866 Lebzeltern, Alexander Kitter
von, Oberst1).
1866 W ober, August Freiherr von,
Oberst.
1866 Catty, Norbert, Oberst.
1878 Machek, Ernst, Oberst.
1877 Mainone von Mainsberg.
Wilhelm, Oberst.
1878 Ott Edler von Ottenkampf,
Theodor. Oberst.
1883 Schmidl von Paklanberg,
Carl Kitter von, Oberst.
1887 Spengel, Anton, Oberst,
1889 Kirchhammer. Alexander.
Oberst.
1895 Görtz, Gustav von. Oberst.
ReserTe-Commandanten.
1869 Pehm, Carl Oberst.
1871 Crompton, Friedrich, Oberst-
lieutenant— 0 b er st.
1875 Yeigl, Franz, Oberstlieutenant —
Oberst.
1877 Küttig, Albin. Oberstlieutenant.
1878 Kocziczka Edler von Frei-
bergswall, Wenzel, Oberst.
1879 Hopels von Mirnach. Carl,
Oberstlieutenant — Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1734 Regiments-Inhaber GFWM. Colmenero bei Guastalla j.
1761 Major I) ' 0 s t e i n bei der Erstürmung von Schweidnitz j.
1799 Major Wenzel Czermak an seiner in dem Gefechte bei Frauen-
feld erhaltenen schweren Verwundung gestorben.
1814 Major Anton Pfleger von Lindenfeld in dem Gefechte bei
St. Georges y.
1814 Major Metzen, Commandant des Landwehr-Bataillons, an den
erhaltenen Wunden gestorben.
1848 Oberstlieutenant Eugen Freisauff von Neudegg bei Goito
(30. Mai) tödtlich verwundet, gestorben.
1849 Regiments-Commandant Oberst Alexander Graf Ivielmannsegg
bei Novara schwer verwundet, im Mai in Mailand gestorben.
Feldzüge.
Schulenburg. 1737 stand das Regiment mit zwei Bataillonen bei der
Armee im Banate.
1738 sich in dem Treffen bei Kornia ausgezeichnet,
1739 war das Regiment in der Haupt-Armee.
1741 in das Corps Klievenhiiller eingetheilt. war das Regiment
1742 bei der Einschliessung von Linz, unter seinem Commandanten
Obersten Baron Elberfeld die gegen Gailneukirchen ausgefallenen Franzosen
siegreich zurückgewiesen.
1743 stand das Regiment vor Eger und nahm später an der Erstürmung
von Pfaffenhofen tlieil.
1744 gerieth ein Bataillon, als Besatzung in Prag, in Folge Capitulation
in Kriegsgefangenschaft.
1745 machte das Regiment den Feldzug am Main mit und rückte im
Herbste nach Italien, wo es
1746 bei Piacenza und Rottofreno, dann bei der Einnahme von Genua
kämpfte.
1747 Belagerung von Genua.
Arenberg. 1757 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren in der
Armee Daun’s beiKolin, Breslau undLeutlien (liier nur ein Bataillon . gefockten.
Regiments-Inhaber F.YIL. Arenberg für Gabel Grosskreuz des JITO.
erhalten.
9 Hat das Commando nicht übernommen.
— 267 —
1758 Schlacht bei Hochkirch.
1759 Schlacht bei Kunersdorf, hier sich die Grenadiere besonders aus-
gezeichnet (zwei Bataillone unter Führung des Obersten Kor mann des
Regiments); Grenadier-Hauptmann Christian Binder von Kriegeistein
wurde mit dem MTO. decoriert.
1760 die Grenadiere erneuert sich durch Vertkeicligung von Arnsdorf
hervorgethan; das Regiment bei Torgau gefochten, ein Bataillon das Dorf
Siptitz tapfer vertheidigt.
Das 3. Bataillon Besatzung in Glatz.
1761 ein Bataillon bei der Erstürmung von Schweidnitz.
1762 gehörte das Regiment in den Verband der Reichs-Armee und
zeichnete sich bei Freiberg aus.
Gemmingen. 1778/79 Regiment und Grenadiere (Bataillon Carrato)
bei der Armee in Böhmen, ohne an einer grösseren Action theilzunehmen.
1792 zwei Bataillone bei der Armee am Nieder-Rhein, Verteidigung
von Pellingen.
1793 Belagerimg und Einnahme von Maynz, das Oberst-Bataillon bei
Einnahme der Weissenburger Linien sich ausgezeichnet.
Die Grenadiere (Bataillon Walsch) in den Niederlanden, Erstürmung
des Camp Cesar. dann Belagerimg von Maubeuge.
1791 war das Regiment auf den Kriegs-Schauplatz nach den Nieder-
landen gerückt und machte die Kämpfe an der Sarnbre, Schlacht b'ei Tourcoing,
dann Gefecht bei Sprimont mit; ein Bataillon Vertheidigung von Charleroi.
Die Grenadiere an der Sarnbre, bei Erquelinnes, Charleroi u. a. 0.
gefochten.
1795 das Regiment und die Grenadiere bei der Belagerung von Mannheim;
Grenadier-Hauptmann Franz von Merville, welcher mit einer Grenadier- und
einer Füsilier-Compagnie eine Flesche im heftigsten Feuer, ohne einen Schuss
zu thun. erstürmte und später gegen wiederholte Angriffe behauptete, erwarb
sich den MTO.
Drei Compagnien unter Hauptmann Czermak ein glänzendes Gefecht
bei Elmstein bestanden.
1796 ein Bataillon in der Schlacht bei Würzburg, ein Bataillon bei der
Belagerung von Kehl. Hauptmann Ernst von Oberdorf für wiederholt
bewiesene Tapferkeit nachträglich (1801) mit dem MTO. decoriert. .
Die Grenadiere bei Kuppenheim, Malsch, Würzburg und vor Kehl.
Commandant des Bataillons, Oberst Pietsch des Regiments, sich
wiederholt ausgezeichnet.
1797 die Grenadiere nach Italien gerückt, nicht mehr in Action
getreten.
1799 erneuert auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland, machte das
Regiment unter seinem Commandanten Oberst Pietsch in der Schlacht bei
Stockach einige glänzende Bajomiett-Angriffe, kam dann in die Schweiz und
zeichnete sich erneuert bei Frauenfeld aus, wo es viel verlor, dann Schlacht
bei Zürich; eine Division Wittikon tapfer vertheidigt; in dem zweiten Gefechte
bei Wittikon schlug sich eine bereits von Uebermacht umringte Division,
in Carres formiert, durch.
Die Grenadiere (Bataillon Juch) bei Stockach sich ausgezeichnet, dann
Schlacht bei Zürich, endlich vor Mannheim.
1800 stand das Regiment in Bayern und kämpfte nur bei Hohenlinden.
Die Grenadiere bei Engen, Möskirch, Biberach, Hohenlinden gefochten.
dann Rückzugs-Gefecht bei Strasswalchen.
1805 war das Regiment zur Armee nach Deutschland bestimmt, gelaugte
jedoch nur bis Waldmünchen in der Ober-Pfalz, wo es durch die Vorrückung
Bernadotte’s von der Armee abgeschnitten verblieb, sich dann mit dem Corps
des Erzherzogs Ferdinand vereinigte und unter Oberst Wacquant mit Aus-
zeichnung bei Stecken focht.
— 268 —
Roh an. 1809 im 4. Corps der Haupt-Armee eingetheilt. hatte das
Regiment (Commandant Oberst Alstern) die Aufgabe, bei dem Rückzuge der
Armee durch Regensburg, die dortige Ponton-Brücke zu sichern und zeichnete
sich hiebei insbesondere das 2. und 3. Bataillon durch standhaftes Festhalten
der Position und übwehr mehrfacher ungestümer Angriffe aus. In der Schlacht
bei Aspern war es eines jener Regimenter, welche, in Carres formiert, die
feindlichen Cavallerie-Attaken mit unerschütterlicher Ruhe abwiesen; ebenso
zeichneten sich in der Schlacht bei Wagram das 1. Bataillon unter Oberst-
lieutenant Müller von Hohenthal und das 3., Oberstlieutenant Krause,
bei Vertheidigung von Baumersdorf aus.
Die Grenadiere (Bataillon Stark) bei Hausen und Eggmükl viel verloren,
dann bei Aspern und Znaym gefockten.
Albert Gyulai. 1813 focht das Regiment (drei Bataillone) in der
Haupt-Armee bei Dresden und Leipzig (Kämpfe um Dölitz — Probstheida i.
Die Grenadiere (Bataillon Oklopsia) in den gleichen Schlachten mit-
gewirkt;
1814 ersteres bei Montereau gekämpft, dann zur Süd-Armee, in welcher
es die Gefechte bei St. Georges und Limonest mitmachte.
Die Grenadiere ebenfalls in der Süd-Armee, Treffen bei Maqon. Kämpfe
vor Lyon.
1815 bei der Haupt- Armee, ohne Gefecht, Grenadiere im Reserve-Corps.
1821 zwei Feld-Bataillone bei der Armee gegen die Insurgenten in
Neapel, Gefechte bei Colli und Pesco Solido (hier nur zwei Compagnien).
Paumgartten. 1848 stand das Regiment (1. und 2. Feld-Bataillon i in
Mailand und nahm unter seinem Commandanten Obersten Döll an den
dreitägigen Strassenkämpfen daselbst ehrenvollen Antheil; später stand es
als Besatzung in Mantua und zeichnete sich in dem Gefechte bei Curtatone
und dem Treffen bei Montanara aus, ebenso bei Goito.
Das 1. Landwehr-Bataillon war bei der Einnahme von Wien und kam
dann nach Ungarn.
Die Grenadiere (Bataillon Yan der Mühlen) bei Bewältigung des Auf-
standes in Prag, dann vor Wien.
Felix Schwarzenberg. 1849 das Regiment bei Novara ruhmvoll
gefochten (Vertheidigung von Torre di Quadro); dann bei der Einnahme von
Livorno.
Das 1. Landwehr-Bataillon war in der Schlacht bei Kapolna, dann im
Verein mit dem 3. Bataillon im 2. Corps bei der Cernierung von Koinorn.
wo sie mehrfache Gefechte bestanden und geriethen in dem Treffen bei Puszta-
Herkäly (3. August) drei Compagnien in Gefangenschaft.
Für Auszeichnungen in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
MTO. Regiments-Commandant Oberst Alexander Graf Kielmannsegg
(gefallen, nachträglich zuerkannt).
LO. derselbe; dann die Hauptleute Joseph Holzer und Johann Ploehl.
EKO. 3. Major August Schreiner, die Hauptleute Ludwig Ritter von
Savageri, Carl Manger von Kirchsberg.
3IVK. Regiments-Commandant Oberst Carl Döll von Grünheim1), die
Majore Franz Kriegeistein Ritter von Sternfeld, Franz Augustinetz und
August Schreiner; die Hauptleute Sebald Czappek. Moriz Bognär von
Korongk, Alois Fürst Ruspoli. Erwin Steinhäuser Ritter von Treuberg:
die Oberlieutenants Hannibal Wolff, Georg Babich, Gustav Freiherr von
Fichtl, Leopold Dossen. Franz Wottoczek; die Unterlieutenants Emil
Erben und Leopold Krczmarz.
GGVK. Regiments-Caplan Gustav Adolph Turin sky.
Reischach. 1859 mit drei Feld- und dem Grenadier-Bataillon im
5. Corps (Stadion) eingetheilt. focht das Regiment, insbesondere die Grenadiere.
') Mittlerweile zum GM. befördert.
— 269 —
mit Auszeichnung, aber starkem Verluste, bei Solferino; das 4. Bataillon Be-
satzung in Mantua, das 5. in dem im Juni formierten 16. Corps.
Decoriert wurden mit:
LO. C. Regiments-Inhaber FML. Reischach.
LO. Regiments-Commandant Oberst Carl Schulz, zweiter Oberst Gustav
Prinz zu Sachsen-Weimar-Eisenach; Oberstlieutenant Johann Freiherr
Fröhlich von Salionze.
EKO.3. Major Joseph Sutter von Adeltreu; Hauptmann Laurenz
Zaremba und Ferdinand Heller.
MVK. Major Joseph Weyracher von Weidenstrauch; die Haupt-
leute Johann Meduna, Ignaz Schmitt von Kelilau, Joseph Junk, Alois
Prokesch von Nothhaft und Hugo Graf Erbach-Fürstenau; die Ober-
lieutenants Vincenz Bayerer, Joseph Schwarz, Emanuel Jer aczek, Friedrich
Lang, Friedrich Ritter Zulehner von Rheinwart, Rudolph Merker; die
Unterlieutenants Eduard Pis kur und August Me jer.
GGVK. Regiments-Caplan Joseph Seidl.
1866 stand das Regiment (1., 2. und 4. Bataillon) im 8. Corps der Nord-
Armee und focht bei Skalitz, Königgrätz und Dub, das 3. Bataillon war in der
österreichisch-nassauischen Division Neipperg eingetheilt und machte das
Gefecht bei Aschaffenburg mit.
Decoriert wurden mit :
EKO.3. Oberst August Freiherr von Wöber1).
MVK. Major Gustav Eckhardt von Eckhardtsburg; die Hauptleute
Theodor Neuwirth und Eugen Kallina; die Oberlieutenants Friedrich Frei-
herr von Stein zir Lausnitz, Otto Lesonitzky, Johann Bayer von
Bayersburg und Anton Schneider.
Mondei. 1878 gehörte das Feld-Regiment zu den Besatzungs-Truppen
in Süd-Dalmatien und fochten die beiden ersten Bataillone bei Livno, das
dritte bei Han — Prolog.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Wilhelm Mainone von
Mainsberg; Oberstlieutenant Carl Freiherr Kellner von Köllenstein.
MVK. Oberstlieutenant Carl Hopels; die Hauptleute Wenzel Nadherny
und Joseph Weinrichter.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
1789-1790
1792—1801
Goldene
3
Silberne
17
1848 \
1849 )
Goldene
2
I. CI.
30
II. Cl.
63
1805
—
3
1859
3
22
43
1809
2
5
1866
—
5
16
1813—1815
—
5
1878
—
5
13
Adjustierung'.
1733 weisser Rock, blaue Aermel-Aufschläge ;
1757 weisser Rock, Camisol und Unterfutter, blaue Aufschläge;
1767 weisser Rock, meergrüne Egalisierung, gelbe Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, meergrüne Egalisierung, gelbe Knöpfe
1) Mittlerweile zum Infanterie-Regimente Nr. 45 transferiert.
Dalmatinisches Infanterie-Regiment.
(1874) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Spalato.
(1888) Lacy, Franz Moriz Graf, FM.
(f zu Wien den 24. November 1801).
(Das Regiment bat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen. )
Inhaber.
(1871) Weber, Joseph Freiherr von, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1709 laut Patent vom
13. Februar') durch den Geueral-F eldwachtmeister Plischau im Reiche auf-
gestellt ; erhielt als Stamm zwei Compagnien von d’ Amant (Kr. 12) und Gutteu-
stein (1748 aufgelöst)* 2 3 *).
1711 eine Compagnie zur Aufstellung des für den Dienst in Spanien
formierten Regiments Toldo (1720 aufgelöst). 1715 zwei Compagnien zu jener
des Regiments Hoensbroeck-Gelilen (1721 aufgelöst) abgegeben; dagegen 1714
einige Compagnien des übernommenen Regiments Hildesheim incorporiert.
1731 erhielt das Regiment bei Auflösung der Auctions-Compagnien 4. Bataillon)
zwei Compagnien von Bevern (Kr. 29) und eine von Max Starhemberg (Kr. 24).
1747 eine Compagnie des aufgelösten Regiments Kheul. 1748 eine von
Traun, sowie das ganze, jedoch im Stande sein- herabgekommene Regiment
Hagenbach incorporiert8).
Seit 1769 führt dasselbe die Kummer 22.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 79, 1883 eines an Kr. 97 abgegeben.
Ergänzung. Yon 1766 — 1806 hatte das Regiment einen Werbe-Rayon
im schwäbischen Kreis (in den österreichischen Yorlandenh 1771 )1781) erhielt es
einen ständigen Werb-Bezirk in Mähren. Znaymer Kreis, mit der Stabs-Station
Znaym ; von 1775—1807 hatte es einen Aushilfs-Bezirk in Galizien. Brody und
Zloczöw. Von 1807 — 1817 ergänzte sich das Regiment je zur Hälfte aus dem
mährischen Antheil (ziemlich unverändert) und dem galizisclien (Sanoker Kreis :
Znaym blieb Werb-Bezirks-Station.
b Vorverhandlungen wegen Aufstellung dieses Regiments fanden schon 1703 statt
(K. A., H. K. R. 170S December. 260 und 270 Reg.) und sollte dasselbe ursprünglich durch
Obrist Seckendorff aufgestellt werden.
2) Anfänglich sollte das Regiment auch eine Compagnie de Wendt erhalten, da von
diesem Regiment« aber 13 Compagnien zur Errichtung des Regiments Bevern (Nr. 29'
abgegeben wurden, so unterblieb dieses.
3) Sowohl das Regiment Hagenbach. als dieses, hatten in den letzten Feldzügen in
Italien grosse Verluste erlitten.
- 271 -
1817 wurde das Eegiment mit seiner Ergänzung an das Küstenland und
Istrien überwiesen (bis 1809 für das Infanterie-Begiment Nr. 13), Werb-Bezirks-
Station wurde Triest1).
1874 wurden dem Begimente die landeinwärts gelegenen, früher zur
Ergänzung der Kriegs-Marine herangezogenen Theile der Kreise Bagusa und
Spalato des Königreiches Dalmatien zur Ergänzung bestimmt, gleichzeitig das
Ergänzungs-Bezirks-, sowie das Beserve-Commando nach Spalato verlegt und
verblieb in Triest nur das 4. Bataillon und eine Expositur des Ergänzungs-
Bezirks-Coramandos.
Seit 1883 endlich ergänzt sich das Eegiment ausschliesslich aus Dalmatien2).
Grenadier-Division. 1769 mit jener von Nr. 8 und 28 in das erste
mährische Bataillon eingetheilt, 1770 die Division Nr. 28 mit jener von Nr. 29
aus dem 5. böhmischen Bataillon verwechselt.
In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die Divisionen von Nr. 20 und 29,
in jenem von 1809 die Divisionen von Nr. 8 und 60 mit der des Eegiments je
ein Bataillon. Yon 1810 — 1818 stand selbe mit jener von Nr. 8 in einem Bataillon
ä vier Compagnien vereint und wurde 1818 in das noch aus den Divisionen
von Nr. 7 und 17 in Inner-Oesterreich formierte Bataillon eingetheilt, in
welchem sie bis zur Auflösung (1852) verblieb.
Friedens-Garnisonen. 1713 Philippsburg, 1718 — 1739 in der Lombardie,
1750 Cremona, 1763 Znaym, 1766 Nieder-Oesterreich, 1772 Znaym, 1781 Olmütz,
1782—1792 Znaym. 1798 in Bayern, 1801 — 1805, 1806—1809, 1810/11 Znaym,
1812 Wien, 1814 Znaym, 1815 Verona, 1816 Treviso, 1817 Triest, 1820 Verona,
1821 Neapel, 1822 Mantua, 1823 Triest, 1830 Parma, 1832 — 1848 Triest, 1849
Peterwardein, 1851 Komorn, 1853 Pressburg. 1854 Ungvär, 1855 Graz, 1857
Wien, dann Verona, 1860 Graz, 1861 Agram, 1863 Fiume, 1867 Ofen, 1869 Bagus a,
1874 Görz, 1878 Bagusa, 1880 Zara, 1886 Cattaro, 1888 Castelnuovo, 1890 Zara.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Znaym activiert, von 1828
an wurden die Soldatenknaben des Eegiments in jenem zu Görz ausgebildet.
Regiments-Inhaber.
1709 Pliscbau, Engelhard von,
GFWM.-FML.
1718 Laimpruch zu Epurg, Franz Carl
Freiherr von, GFWM.
1723 Brandenburg-Guimbach,
Albrecht Wolfgang Markgraf zu,
GFWM.-FML.
1734 Suckow, Heinrich Jakob Frei-
herr von. FML. — FZM.
1741 Roth, Wilhelm Moriz Freiherr
von, GFWM. — FML.
1748 Hagenbach, Jakob Ignaz Frei-
herr von, FML.3).
1757 SprechervonBernegg, Salomon,
FML.4).
1758 Lacy, Franz Moriz Graf. FZM. —
FM.
1802 Sachsen-Coburg-Saalfeld,
Josias Prinz, FM.5).
1815 Nassau-Usingen, Friedrich Prinz,
FM.6).
1816 Leopold, Prinz beider Sicilien.
1851 W impften, Franz Graf, FML. —
FZM.
1871 Weber, Joseph Freiherr von,
FML.— FZM.
Zweite Inhaber.
Von 1816 — 1831 Tomassich, Franz Freiherr von, FML.; von 1831—1840
Collenbach, Gabriel Freiherr von, FML.; von 1840 — 1849 Weiden, Ludwig
Freiherr von, FML.7); von 1849 — 1851 Wimpffen, Franz Graf, FML.
9 Die G-ebiete von Fiume und. Carlstadt gehörten auch zum Werb-Bezirke.
!) Das Küstenland wurde dem neu aufgestellten Begimente Nr. 97 als Ergänzungs-
Bayon überwiesen.
3) War von 1745 — 1748 Inhaber eines 1748 aufgelösten Begiments.
4) Dessgleichen von 1744—1749 Inhaber eines Graubündtner Begiments in kaiser-
lichem Dienste.
5) Von 1769 — 1801 Inhaber des aufgelösten leichten Dragoner-Begiments Nr. 6.
6) War von 1781 — 1806 Inhaber des jetzigen 5. Dragoner-Begiments, war 1806 bei
Schaffung des Bheinbundes aus dem kaiserlichen Dienste getreten.
7) Wurde 1849 Inhaber des Infanterie-Begiments Nr. 20.
Regiments-Commandanten.
1709 Hohenfeld, Otto Heinrich Graf,
Obristlieutenant — Obrist.
1717 Leeuven. Johann, Obrist.
1727 Rabenau, Heinrich, Obrist.
1730 Pestalozzi, Franz, Obristlieu-
tenant— Obrist.
1739 Sprecher von Bernegg,
Salomon, Obrist.
1741 Cavriani, Franz Carl Graf,
Obrist.
1745 Boucheporne, Jakob, Obrist.
1750 Browne, Valentin Freiherr von,
Obrist.
1757 Elrickshausen, Cai-1 Freiherr
von. Oberst.
1759 Colloredo-Waldsee, Joseph
Graf, Oberst.
1764 Colloredo-Waldsee, Wenzel
Graf, Oberst.
1770 Mittrowsky, Anton Freiherr
von (später Graf), Oberst.
1772 Luzan, Graf, Oberst.
1778 Brunner von Hirschbrunn,
Carl, Oberst.
1787 Sebottendorf, Carl Freiherr
von, Oberst.
1793 Staader von Adelsheim,
Johann, Oberst.
1793 Grezel von Gränzenstein,
Peter, Oberst.
1795 Kheul, Christoph. Oberst.
1799 Lippa, Guido, Oberst.
1800 Ziennast, Georg, Oberst.
1807 V etter von Lilienberg. Wenzel
Freiherr von, Oberst.
1809 Watzl, Joseph von, Oberst.
1813 Odelga, Joseph Bitter von.
Oberst.
1826 Herb ert-Rathkeal,Constantin
Freiherr von, Oberst.
1832 Jordis, Anton von. Oberst.
1838 Nugent, Johann Graf. Oberst.
1846 Sartori, Joseph, Oberst.
1849 Augustin, Ferdinand Freiherr
von, Oberst.
1852 Holzer Bitter von Mezzalana,
Joseph, Oberst.
1857 Koppi, Joseph, Oberst.
1859 Erhardt, Eduard. Oberst.
1867 Kopfinger von Trebienau,
Eugen, Oberst.
1873 Bellmond. Carl, Oberst.
1875 Volkart, August. Oberst.
1878 Janski, Ludwig, Oberst.
1879 Hranilovic von Cvietasin,
Peter, Oberst.
1884 Hammer, Johann, Oberst.
1S86 Liel von B ernst ett, August,
Oberst.
1888 Ivanisevic, Anton. Oberst.
1890 Lovetto, Carl. Oberst.
1894 Steffan von Illheim, Johann.
Oberst.
Resene-Comiuaiidanten.
1869 Sckluderer Edler von Traun-
b ruck, Oberstlieutenant— Oberst.
1872 Bellmond, Carl, Oberst.
1873 Braumüller von Tannbruck,
Theodor, Oberst.
1875 Babich, Georg. Oberstlieutenant.
1877 Badakovic. Simon. Oberstlieute-
nant— Oberst.
1S79 Bech Edler von Feleky.
Alexander, Oberstlieutenant.
1880 Fraenzel. Möriz, Oberstlieu-
tenant— Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Ofiiciere.
1716 Begiments-Commandant Obrist Graf Hohenfeld bei der Belagerung
von Temesvär durch eine Stückkugel in den Tranclieen getödtet.
1734 Begiinents-Inhaber FML. Markgraf zu Brandenburg-Culniback
in der Schlacht bei Parma f.
1800 Major Georg Hermann in einem Gefechte in Bayern y.
1809 Oberstlieutenant Franz Kornritter von Ehrenhaim bei Aspern
(22. Mai) tödtlick verwundet, zwei Tage später gestorben.
Feldzüge.
Plischau. 1709. Dieses im Beiche aufgesteUte Regiment verblieb auch
in den nächsten Jahren auf dem Kriegs-Schauplatze daselbst, tkeils in Philipps-
burg, theils in Bayern verwendet, ohne in das Feuer zu kommen.
1713 standen zwei Bataillone bei dem Corps im Schwarzwald und
nahmen an den Kämpfen anlässlich des Durchbruches der dortigen Linien
273 —
durch die Franzosen theil; das 3. Bataillon in Constanz. Ein Bataillon wurde
später in den Winter-Quartieren bei Neustadt an der Wutach überfallen und
ein grosser Theil gefangen.
1716 — 1718 verblieb das Regiment im Reiche, ohne auf den Kriegs-
schauplatz in Ungarn gezogen zu werden, nur Regiments-Commandant Obrist
Graf Hohenfeld erbat sich und erhielt für seine Person die Erlaubniss, sich
n das Hauptquartier des Prinzen Eugen zu begeben, leistete während der
Belagerung von Temesvär Dienste als Tranchee-Major und wurde hier am
8. September durch eine Stückkugel getödtet.
Laimpruch. 1719 war ein Bataillon des mittlerweile in die Lombardie
gerückten Regiments bei den unter GF WM. Bonneval nach Sicilien entsendeten
Verstärkungen und rückte zur Belagerung von Messina; nach dem Falle dieser
Festung verblieb es als Besatzung daselbst.
Culmbach. 1731 befanden sich ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie
unter Obristwachtmeister Johann von Hübner bei dem nach Corsica ent-
sendeten Hilfs-Corps und nahmen an den Gefechten bei Bastia, Furiani und
Borgo theil, dann der Vorrückung auf S. Pellegrino, endlich dem Gefechte
bei Vignale.
1732 im Detachement Schmettau, Gefechte am Tenda und bei Lento.
Unterwerfung des Districtes am Golo.
Suckow. 1731 standen zwei Bataillone und eine Grenadier-Compagnie
als Besatzung in Mantua, mit Detachements zur Sicherung von Süd-Tyrol ; ein
Bataillon und eine Grenadier-Compagnie in der operierenden Armee bei
Quingentole und Guastalla gefochten ; ein Detachement unter Obrist-lieutenant
Reitzenstein bei der Verth eidigung von Guastalla, in Folge Capitulation
kriegsgefangen.
1735 eine Compagnie, Hauptmann Peylwitz, Gefecht bei Reggiolo;
später zwei Bataillone am Monte Baldo, eines in Mantua.
Roth. 1712 war das Regiment auf dem Kriegs-Schauplatz in Ober-
Italien und hat sich
1713 in der Schlacht bei Camposanto ausgezeichnet.
1711 nahm es an dem Zuge gegen Neapel theil, kam
1715 nicht in das Feuer und focht
1716 bei Rottofreno, der Besitznahme von Genua und dem Zuge in
die Provence.
1717 war das Regiment bei der Belagerung von Genua und focht mit
Auszeichnung in den Gefechten im Bisagno-Tkale.
1718 Angriff auf Brugnato.
Sprecher. 1757 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren auf den
Kriegs-Schauplatz in Böhmen gerückt, nahm ein Bataillon unter Obristlieutenant
Graf Friedrich Pappenheim und eine Grenadier-Compagnie unter Hauptmann
Graf O’Neillan an dem Ueberfall bei Hirschfeld ehrenvollen Antheil.
Das Regiment focht bei Prag und Breslau, kam sodann als Besatzung
in diese Festung und gerieth in Folge Capitulation in Kriegsgefangenschaft.
Die Grenadiere noch bei Görlitz gefochten.
Lacv. 1758 ein Bataillon bei der Belagerung von Neisse. Regiments-
Inhaber FZM. Lacv, für Hochkirch, das Grosskreuz des MTO. erhalten.
1759 stand das Regiment in der Haupt-Armee.
1760 machte dasselbe unter seinem Inhaber den Zug nach Berlin mit
und war bei Torgau (wenig im Feuer); in einem vorhergegangenen Gefechte
bei Bautzen Oberlieutenant Leopold Fürst Liechtenstein sich ausgezeichnet,
aussertourlich zum Hauptmann befördert.
1761 ein Bataillon in Dresden, die anderen Abtheilungen in der Haupt-
Armee.
1762 ein Detachement an der Vertheidigung von Schweidnitz ehren-
vollen Antheil genommen.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
18
- 274 —
1778/79 bei der Haupt- Armee in Böhmen, ohne Gefecht. Die Grenadiere
(Bataillon Jarray) bei jener in Mähren.
1788 zwei Bataillone in der Haupt-Armee, Gefecht am Bezanija-Damm.
1789 Belagerung und Einnahme von Belgrad. Die Grenadiere Bataillon
Staader) bei der Haupt-Armee, Belagerung von Belgrad.
1793 war das Regiment auf den Kriegs-Schauplatz in Deutschland ge-
rückt, das Oberst-Bataillon unter persönlicher Anführung des Regünents-
Commandanten Obersten Staader mit Auszeichnung bei Rheinzabern, "Landau,
der Einnahme der Lauterburger Linien und bei Reichshofen gekämpft.
Major Molloy für Auszeichnung vor Lauterburg, zum Oberstlieutenant
befördert, sieben Officiere im Laufe des Feldzuges belobt.
Die Grenadiere (Bataillon Beust) erst gegen Ende des Jahres an den
Ober-Rhein gerückt.
1794 zeichneten sich Abtheilungen des Regiments in verschiedenen
Kämpfen um Maynz (Weissenau, Zahlbacher- Schanze [Clubisten- Schanze].
Bretzenheim) aus, bei welcher Gelegenheit insbesondere Hauptmann Jvichich,
sowie fünf andere Officiere belobt wurden.
Die Grenadiere im Corps Browne am Ober-Rhein, in diesem, sowie dem
folgenden Jahre wenig in das Feuer gekommen.
1795 ein Bataillon bei der Erstürmung der Yerschanzungen von Maynz
(Einnahme von Mombach durch Hauptmann Jvichich), eine Division Er-
stürmung von Lambsheim, ein Bataillon war der Reichs-Armee zugetheilt.
Hauptmann Jvichich mit dem MTO. decoriert.
1796 stand das Regiment am Ober-Rhein und nahmen Abtheilungen
desselben nur an einigen kleineren Affairen tlieil, so bei Bingen, Wiesbaden
u. A. Regiments-Commandant Oberst Kheul belobt. Die Grenadiere standen
anfänglich in Frankfurt a./M. und zeichneten sich später bei der Belagerung
von Kehl aus.
1797 das Regiment Besatzung in Maynz und Frankfurt.
1799 abermals auf dem Kriegs-Schauplatz in Deutschland, focht das
Regiment bei Ostrach, Stockach und zeichnete sich unter Oberst Lippa bei
Pfnngen aus ; im Winter ein Bataillon bei dem Entsätze von Philippsburg.
Hauptmann Fürst Liechtenstein für wiederholte Auszeichnung
aussertourlich zum Major befördert. Die Grenadiere (Bataillon Tegetthofh mit
Auszeichnung bei Stockach gefochten, dann bei Zürich und vor Mannheim.
1800 stand das Regiment in Bayern, ohne an den grösseren Actionen
theilzunelimen und war auch in der Schlacht bei Hohenlinden wenig engagiert.
Die Grenadiere bei Engen. Möskircli, Biberach und Hohenlinden im Feuer.
Coburg. 1805 mit vier Feld- und dem Grenadier-Bataillone auf dem
Kriegs-Schauplatz in Italien, focht das Regiment bei Caldiero.
1809 im 4. Corps (Rosenberg) eingetheilt, stand das Regiment bei
Dinzling im Feuer, kämpfte mit Auszeichnung bei Aspern und Wagram,
einzelne Abtheilungen noch am Rückzuge bis Znaym.
Major Leopold Nennel für hervorragende Tapferkeit zum Oberst-
lieutenant befördert.
Die Grenadiere (Bataillon Mayblümel) bei Aspern. Wagram und Znaym
wiederholt sich ausgezeichnet.
1813 das 1. und 2. Bataillon im Corps Klenau. bei Dresden wenig
engagiert; Abtheilungen an den Gefechten bei Freiburg, an der Flöha,
Chemnitz und Penig betheiligt. In der Schlacht bei Leipzig kämpfte das Regi-
ment (18. October) bei Liebertwolkwitz.
Später bei der Einschliessung von Dresden verwendet, wurde das
Regiment sodann auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien beordert.
Die Grenadiere (Bataillon Possmann) mit Auszeichnung bei Hanau
gelochten.
1814 stand das Regiment bei der Blockade von Mantua.
1815 im II. Beserve-Corps und kam in keine Action mehr.
Die Grenadiere in diesen beiden Feldzügen (in Frankreich) nicht in das
Feuer gekommen.
Leopold Prinz beider Sicilien. 1821 die Grenadiere (Bataillon Jurissich)
an dem Feldzuge gegen Neapel theilgenommen, ohne Gefecht.
1848 standen die beiden ersten Feld-Bataillone in Dalmatien vertheilt,
das 3. Feld- und 1. Landwehr-Bataillon in Ungarn bei der Cernierung von
Peterwardein. Das 4. (Beserve-) und 5. Bataillon in Istrien.
Die Grenadiere (Bataillon Koch-) in Italien, ohne Gefecht.
1849 waren im Herbste aitch die beiden ersten Bataillone zur Cernierung
von Peterwardein bestimmt, jedoch erst nach dem Falle der Festung dort
eingetroffen.
Die Grenadiere in Italien, im August zur Cernierung von Komorn.
Decoriert wurden mit:
3ITO.-C. und MVK. Zweiter Inhaber FML. Graf Wimpffen1).
3IVR. Major Johann Graf Lichtenberg, die Hauptleute Carl Knopp
von Kirchwald, Joseph Moise, Conrad Hudliwanek und Alois von
Maro chino.
GCE3I. 2. Begiments-Arzt Dr. Joseph Dobsch.
Wimpffen. 1859 mit 3. Feld- und dem Grenadier-Bataillon im 7. Corps
(Zobel) eingetheilt. focht das Begiment bei Palestro, Magenta und Solferino.
Das 4. Bataillon Besatzung in Verona, das 5. in dem im Juni gebildeten
16. Corps.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge wurden decoriert mit :
ERO. 3. Major Carl Möraus.
MVK. Oberstlieutenant Eduard Erhardt, die Majore Ludwig Freiherr von
D iller, Julius Bitter von Sonnenstein; die Hauptleute Johann von Just en b er g.
Johann von Davidovsky, Emil Baron Lichtenberg; die Oberlieutenants
Carl Freiherr von Malchus und Carl Sehandorf.
1861 erhielt der der Gesandtschaft in Neapel zugetheilte Hauptmann
August Frantzl des Begiments, für erspriessliche Dienstleistung anlässlich
der Vertheidigung der neapolitanischen Festungen den LO. ( K.D .)
1866 stand das Begiment mit vier Bataillonen in der mobilen Brigade
Zastavnikovich der Süd- Armee und kam, anfänglich im Venezianischen ver-
wendet. später als Besatzung nach Verona.
Zwei nach Süd-Tyrol entsendete Bataillone bei Primolano und Borgo in
das Feuer gekommen.
1869 in Süd-Dalmatien stationiert, stand das Begiment zum grössten
Theile in Cattaro und Budua und nahmen nur zwei Compagnien an der
zweiten Expedition gegen Dragalj, Gefecht bei Pobori theil.
Decoriert wurden mit :
MVK. Die Oberlieutenants Johann Siegl und Joseph Blumenschein:
Lieutenant Heinrich Bitter von Böckmann.
Weber. 1878 nahmen die Bataillone des Feld - Begiments an den
wiederholten Kämpfen bei Banjaluka, den Gefechten bei Velecevo und Kljuc
theil. Das vom Beserve-Commando abgetrennte 4. Bataillon, in der Haupt-
Colonne bei Han Bjelalovac gefocbten, dann an der Expedition gegen Livno
betheiligt.
18*
J) Erhielt später auch das GK. des LO.
— 276 —
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten :
EK0.3. Major Carl Freiherr von Jmhoff; die Hauptleute Johann Gerbic
und Joseph Blumenschein (gefallen, nachträglich zuerkannt).
MVK. Regiments-Commandant Oberst Ludwig Janski: die Hauptleute
Johann Smola, Stephan Derin, Johann Wagner, Anton Görig und August
Lazich; die Oberlieutenants Anton Kaznacic, Johann Soucup, Emerich
nobile de Sarracca, Andreas Pavolec, Paul Karleusa und Eugen Szimic
Edler von Maidangrad; die Lieutenants Rudolph Rois, Johann Kozarcanin,
Felix W er b an, Theodor Mayer, Ludwig Conte Mar chesi, Franz Gr eguricevic
und Friedrich Hasch.
GVIL m. d. Kr. die Regiments-Aerzte Dr. Joseph Beyer und Johann
Frank.
1882 nahmen Abtheilungen des in Dalmatien stationierten Regiments,
sowie das 5. Bataillon, theils am Cordon gegen die Krivosije stehend, theils
activ an den Kriegs - Ereignissen theil und zwar 1 l/* Bataillone an der
Expedition in die Krivosije (7. bis 10. März), ob's Compagnien an der Streifung
in dieselbe (2. bis 5. April), ohne jedoch viel engagiert zu werden.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
II. Cl.
1789—1790
—
7
184S
—
—
—
1793—1801
2
8
1849
—
—
5
1S05
—
—
1859
—
4
15
1S09
—
1
1866
—
—
—
1813-1815
—
2
1869
—
1
4
1878
—
18
40
1882
—
—
—
Adjustierung.
1726 weisser Rock, rothe Ae rmel- Aufschläge ;
1757 weisser Rock, blaues Camisol, rothe Aufschläge und Unterfutter
1767 weisser Rock, kaisergelbe Egalisierung, weisse Knöpfe :
1S68 dunkelblauer Waffenrock, kaisergelbe Egalisierung, weisse Knöpfe.
U ngarisches Infanterie-Regiment.
(1861) Ergänzungs - Bezirks - Commanclo : Zombor.
(1888) Ludwig Wilhelm 1., Markgraf tou Baden-Baden, GL. und FM.
(f zu Erstatt den 4. Januar 1707).
(Das Kegiment hat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1814 mit 1. Juli aus
drei von den bei Einverleibung der lombardiscli-venezianischen Provinzen von
der bestandenen italienischen Armee übernommenen Regimentern und zwar dem
2. „Volontarii”, dann dem 2. und 3. „Reggimento della Linea” in Brescia als
„2. österreichisch-italienisches Linien-Infairterie-Regiment” formiert; erhielt mit
Erlass vom 14. November die Benennung „Linien-Infanterie-Regiment Nr. 23”
(diese Nummer seit 1809 offen stehend).
1860 wurde das Regiment nach Abgabe der lombardischen Mannschaft
reorganisiert, das 3. Bataillon Coronini Nr. 6 als 1., das 3. Bataillon Czesarewitsch
Nr. 61 als zweites anher transferiert, der Cadre des bisherigen 1. Bataillons
wurde durch Urlauber von Nr. 61 completiert, der Cadre des 2. Bataillons
übergieng an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment Nr. 72 (das
3. und 4. Bataillon wurden ganz aufgelöst).
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 86
abgegeben.
Ergänzung. Von 1814—1859 war das Regiment ein lombardisches mit
der Werb-Bezirks-Station Lodi, 1851/1852 vorübergehend Cremona, wo sich
auch 1857—1859 ein Filial-Ergänzungs-Bezirks-Revisoriat befand.
1860 im Zusammenhänge mit der obbeschriebenen Reorganisation, wurde
das Regiment mit der Ergänzung nach Ungarn (Bäcska) überwiesen, mit der
Ergänzungs-Bezirks-Station Maria-Theresiopel, von 1861 an Zombor.
Grenadier-Division. 1815 wurde die Division des Regiments mit jener
von Nr. 48 in ein Bataillon eingetheilt; 1818 die Division! von Nr. 44 dazu;
1830 die Division von Nr. 43 mit jener von Nr. 13 verwechselt.
Friedens-Garnisonen. 1815 Prag, 1821 in Ober-Italien, 1824 Ofen,
1830 Agram, 1831 Peterwardein, 1836 — 1848 Ofen, 1849 Wien, 1850 Prag,
1851 Josephstadt, 1854 Bochnia. 1855 Wien, 1858 Fiume, 1860 Znaym, 1861 Brünn,
1862 Agram, 1864 Temesvär, 1867 Essegg, 1869 Peterwardein, 1871 Budapest,
9 Das von 1769 unter dieser Nummer bestandene Regiment wurde 1809 als „Würzburg”
aufgelöst. (1672 errichtet Wopping u. s. w., siehe II. Band : „Aufgelöste Regimenter.”)
— 278 —
1877 Carlstadt, 1878 Biliac, 1880 TJiigarisch-Weisskirchen, 1882 Budapest. 1886
Sarajevo, 1888 Plevlje, 1890 Budapest.
Regiments - Knaben - Erziehungshaus, Von 1819 — 1829 -wurden die
Soldatenknaben des Regiments in dem Erzieliungshause zu Mailand, von
1830 — 1852 in jenem zu Bergamo ausgebildet.
Regiments-Inhaber.
1815 Mauroy de Mervilie, Franz
Freiherr von, FML.
1817 Greth, Carl, FML.
1827 Söldner von Söldenhofen,
Joseph, GM. — FML.
1837 Ceccopieri, Ferdinand Graf.
FML.
1850 Ajroldi, Paul Freiherr von.
FML.— FZM.
1883 — 1891 Döpfner, Joseph Freiherr
von, FML. -FZM.
(Seit 1888 führt das Regiment den Namen
des Markgrafen von Baden : Inhaber-
stelle seit 1891 unbesetzt).
Regiments-Commaiidanten.
1814 Drohn, Franz von, Oberst.
1818 Cometti, Johann Baptist von,
Oberst.
1828 Hächt, Vincenz, Oberst.
1834 Haen, Paul von, Oberst.
1837 Nobili, Johann Graf, Oberst.
1845 Schifmann, Joseph, Oberst.
1848 Allnoch von Edelstadt, Alois,
Oberst.
1849 Schivny von St. Aulaire, Carl
Edler von, Oberstlieutenant (ad
interim).
1850 Hartung, Ernst, Oberst.
1855 Sternegg, Friedrich Freiherr
von, Oberst.
1859 Kottu linsky, Rudolph Graf,
Oberst.
1860 Gondrecourt, Leopold Graf,
Oberst.
1863 Gamerra, Gustav Freiherr von,
Oberst.
1867 Zedtwitz, Hieronymus Graf.
Oberst.
1873 Groller, AlbinRitter von, Oberst.
1877 Le Gay Edler von Lierfels.
Albert, Oberst.
1878 Fiala, Emerich, Oberst.
1879 Saric, Johann. Oberst.
1880 Standeisky, Carl, Oberst.
1883 Gold, Carl Ritter von. Oberst.
1887 Lazich, Eugen, Oberst.
1891 Laban, Rudolph, Oberst.
1895 Sommain, Ferdinand de. Oberst,
Reserve- Coinm.aii (lauten.
1869 Gr ö 11 er, AlbinRitter von, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1873 Prochaska, Friedrich, Oberst.
1874 Sekulich, Basilius, Oberstlieute-
nant.
1876 Fiala, Emerich, Oberstlieutenant.
1878 Perkowatz. Johann. Oberst-
lieutenant— Oberst.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offtciere.
1848 Regiments-Commandant Oberst Alois Allnoch von Edelstadt
bei der Vertheidigung von Ofen y.
1866 Major Adalbert von Kaltenborn in dem Treffen bei Trauten au y;
Major Romuald Ritter von Dobrucki in der Schlacht bei Königgrätz f.
1878 Regiments-Commandant Oberst Albert Le Gay Edler von Lier-
fels an seinen vor Biliac, 7. September, erhaltenen schweren Verwundungen
gestorben.
Feldzüge.
Mervilie. 1S15 im Reserve-Corps eingetheilt. ohne in Action zu treten.
Ceccopieri. 1848 standen das 1. und 2. Bataillon in der Armee des
Banus Jellacic und nahmen an den Kämpfen hei der Einnahme von TCien.
wo insbesondere das 2. Bataillon sich hei der Erstürmung der Jägerzeile
liervorthat, theil. Später das 1. Bataillon in der Haupt-Armee, Vorrückung nach
- 279 -
Ungarn (Ofen), das 2. im Corps Simunich sich bei der Einnahme von Tyrnau
erneuert ausgezeichnet. Das 3. Bataillon in Folge der Ereignisse in Italien
reorganisiert.
Die Grenadiere (Bataillon Bittermann) bei der Einnahme von Wien.
1849 drei Compagnien des 1. Bataillons die Insel Szent-Andrä standhaft
vertheidigt, dadurch den Donau-Uebergang des Feindes bei Waitzen ver-
hindert; das Bataillon sodann an der heldenmüthigen Vertheidigung von Ofen
durch General Hentzi ehrenvollen Antheil genommen; bei dem Sturme des
Feindes am 21. Mai Regiments-Commandant Oberst Allno ch die Kettenbrücke
durch eigenhändige Feuerlegung an der Minen -Vorrichtung in die Luft zu
sprengen gesucht, um dem Feinde die Eroberung von Ofen zu erschweren,
dabei selbst gefallen. Der Rest des Bataillons wurde kriegsgefangen.
Das 2. Bataillon stand bei der Cernierung von Komorn, focht mit Aus-
zeichnung bei Acs und Puszta-Herkäly und machte die Vorrückung bis Temesvar
mit, ohne mehr in das Feuer zu kommen.
Die Grenadiere bei Isaszeg, Käty, Pered, Puszta-Herkaly und Szöreg
im Feuer gestanden.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten:
LO. Hauptmann Heinrich Benigni Edler von und zu Mildenberg.
EKO. 3. die Hauptleute Joseph Delser, Franz Brzesina Edler von
Birkenhain, Ferdinand Edler von Guckler; die Oberlieutenants Gustav
Hild, Carl Gerelli und Eduard Jemerich.
MVK. die Hauptleute Joseph Delser, Johann Belegishanin, Joseph
Petainek, Emilian Csebaz ; ' die Oberlieutenants Johann Oreskovich,
Hermann Schuster, Gustav Hild und Franz Veigl; Unterlieutenant Franz
Ballentovic.
Ajroldi. 1859 war das Regiment in der Küsten- Armee (Division
Schiller) eingetheilt und stand bei Fiume.
1864 erhielt der als Brigade-Adjutant in Verwendung gestandene Ober-
lieutenant Franz W eis s mann das MVK.
1866 war das Regiment im 10. Corps (Gablenz) eingetheilt und focht bei
Trautenau, Neu-Rognitz, wo es grosse Verluste erlitt, dann in der Schlacht
bei Königgrätz.
Das 4. Bataillon Besatzung in Königgrätz.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. dem gefallenen Major Romuald Ritter von Dobrucki nach-
träglich zuerkannt.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Gustav Freiherr von Gamerra;
die Hauptleute Joseph Glasser, Anton Stojan, Eduard Biegler, Otlimar
Haupt; Oberlieutenant Ferdinand Freiherr von Ditfurth; die Unterlieutenants
Ignaz Goldstein und Joseph Lemle.
1878 unter den als Verstärkung nach Bosnien entsendeten Truppen,
nahm das Regiment im Verbände der 36. Infanterie-Truppen-Division an den
Kämpfen um Bihac ehrenvollen Antheil. Das gleichfalls mobilisierte Reserve -
Regiment im 4. Corps, Gefecht auf der Majevica Planina.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. die Hauptleute Marcus Knezevic, Peter Panjkovic, Georg
Rukavina von Vidovgrad, Lieutenant Carl Colombini; dann dem an den
erhaltenen Wunden gestorbenen Regiments-Commandanten Oberst Le Gay
nachträglich zuerkannt.
MVK. die Oberlieutenants Constantin Paulovits, Friedrich Graef,
Johann Poppovics von Donauthal; die Lieutenants Alois Maicen, Eduard
Sachers und Friedrich Peithner Ritter von Lichtenfels (Letztere zwei
in der Reserve).
— 280 —
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
I. CI.
n. ci.
1848\
1849J
1
8
31
1859
—
—
—
1866
1
10
27
1878
1
13
39
Ad j ustierung.
1814 weissei’ Rock, carmoisinrotlie Egalisierung, weisse Knöpfe:
1860 weisser Waffenrock, kirsckrothe Egalisierung. Armlitzen, weisse
Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, kirschrotlie Egalisierung. Armlitzen,
weisse Knöpfe.
Galiziscli-biikowina’sches Infanterie-Regiment.
(1830) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Kolomea.
(1885) Reinl ander, Wilhelm Freiherr tou, FZ 31.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1662 laut Patent vom
23. Februar aus sieben in Inner-Oesterreich liegenden Compagnien des Eegi-
ments de Mers (Nr. 11) und drei neugeworbenen formiert und dem GfFWM.
Spieckh conferiert. 1665 300 Mann in venezianische Dienste abgegeben;
1698 300 Mann von Kaiserstein (1748 reduciert) anher transferiert1); 1679
400 Mann vom aufgelösten Begimente Massimi incorporiert; 1682 zwei
Compagnien zur Errichtung des Begiments Yan der Beckh (Nr. 59) abgegeben,
dagegen den Ersatz von Jung-Starhemberg (Nr. 8) erhalten2), 1683 drei
Compagnien an das Eegiment Pfalz-Neuburg (Nr. 20 abgegeben. In den
Jahren 1685 und 1688 erhielt das Eegiment je 400 Mann (zumeist Becruten)
von den Begim entern Stadl (Nr. 17 ) und Kaiserstein.
1708 je eine Compagnie zur Errichtung der für den Dienst in Spanien
bestimmten Begimenter Browne und Eckh (1712 — 1748 aufgelöst), ebenso 1711
eine Compagnie an das zu gleichem Zwecke aufgestellte Eegiment Toldo (1720
aufgelöst) abgegeben.
1721 eine Compagnie des aufgelösten Begiments Trautson incorporiert.
Die 1727 aufgestellten Auctions-Compagnien 1731 an die Begimenter
Livingstein (Nr. 16), Culmbach (Nr. 22) und Königsegg (Nr. 54) abgegeben.
1747/1748 je eine Compagnie der aufgelösten Begimenter Kheul und
Traun eingetbeilt.
Seit 1769 führt das Eegiment die Nummer 24.
1860 ein Bataillon an das reorganisierte Linien-Infanterie-Begiment
Nr. 55 3), 1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Eegiment Nr. 95
abgegeben.
Ergänzung. Von 1766 — 1806 hatte das Eegiment euren Werbe-Eayon
im schwäbischen Kreis (Schwähisch-Oesterreich) ; 1771 ^ 1781) erhielt es einen
ständigen Werb-Bezirk in Nieder-Oesterreich, Stadt Wien und Umgebung,
mit der Stabs-Station Wien. 1782 — 1807 hiezu einen Aushilfs-Bezirk in
Galizien, Przemysler Kreis. 1807 wurde das Eegiment mit der Ergänzung
ganz nach Galizien überwiesen und erhielt einen Werb-Bezirk in Brzezany;
seit 1830 recrutiert sich das Eegiment aus dem südöstlichen Theile von
Galizien, mit einem Antheil in den angrenzenden Bezirken der Bukowina und
ist seither Kolomea Werb-Bezirks-(Ergänzungs-Bezirks-)Station.
J) und 2 Es waren dies zumeist Recruten aus Böhmen, beziehungsweise den "Vor-
landen.
3) Dieses Regiment, hatte in Folge Abtretung der Lombardie seine dort zuständige
Mannschaft entlassen und wurde nunmehr aus Galizien ergänzt.
- 282 -
Grenadier-Division. 1769 — 1779 bildete selbe mit jener von Nr. 23 das
2. Bataillon ans Nieder-Oesterreich ä4 Compagnien U 1779 jene von Kr. 14 anher
(das Bataillon gleich den übrigen ä 6 Compagnien). 1782 statt dieser jene von
Nr. 49 eingetheilt; 1799 — 1801 formierte selbe mit denen von Xr. 28 und 45 ein
Bataillon, im Feldzuge von 1809 bildeten die Divisionen von Xr. 24, 41 und 30
ein Bataillon. 1810 — 1818 standen die Divisionen von Xr. 24, 9 und 44, 1818 — 1852
jene des .Regiments in einem anderen Bataillon mit Nr. 15 und 30 vereint.
Friedens - Garnisonen. 1665 Nieder-Oesterreich. 1680 Philippsburg,
1699 Pressburg, 1714 im Reiche (Cöln, Aachen), 1720 Ungarn (Raab, Pest),
1732 Ungarn, 1736 Bologna. 1739 Szegedin, 1748 — 1756 Lombardie (Coino.
Mantua, S. Martino di Pozzolo), 1763 Pavia, 1771 Ungarn (Raab, Könnend'.
1773 Wien, 1774 Italien (Mantua), 1777 Wien. 1779 Tuln und Concurrenz,
1784 Namur, 1786 Wien, 1790 Wien, 1798 Padua, 1801 — 1805 Wien,
1806 Pressburg. 1807 Neu-Sandec (Observations-Corps), dann Krakau. 1810
Ungarn (Somogyer Comitat), 1811 Raab, 1812 Ofen, 1814 Przemysl. 1815 Padua,
1817 Grosswardein, 1819 Salzburg, 1825 Strvi, 1831 Brzezany. 1832 Stanislau,
1839 Czernowitz, 1846 Stanislau, 1847 wieder Czemowitz, 1849 Debreczin,
dann Grosswardein, 1852 Peterwardein, 1853 Hermannstadt, 1854 — 1855 Galizien,
dann wieder Siebenbürgen (Maros-Väsarhely), 1859 Wien. 1865 Maros-Täsärkely.
1866 Kaschau, 1867 Miskolcz, 1873 Budapest, 1878 Bjelina, 1879 Xova-Brcka,
dann Yisegrad, 1880 Lemberg, 1883 Kolomea, 1884 Wien, 1888 Tuln, dann
Przemysl, 1893 Lemberg.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Wien activiert, 1812 nach
Wels verlegt; von 1825 an befanden sich die Regiments-Soldatenknaben in
dem zweiten galizischen Erziehungshaus zu Staremiasto, welches 1843 nach
Drohobvcze verlegt wurde.
Regiments-Inhaber.
1662 Spieckh zu Uibergau und
Langenau, Lukas Ritter von,
GFWM.* 2 *).
1665 Leslie (Lesslie), Jakob Graf,
Obrist -FML.S).
1675 Mannsfeld, Fürst zu Fondi,
Heinrich Graf, Obrist — FM.4)
1702 Chalons, genannt „Gehlen”,
Christoph Heinrich Freiherr von,
Obrist.
1703 Starhemberg, Maximilian Adam
Graf, Obrist — FM.
1741 Starhemberg, Emanuel Muhael
Graf, GM.— FZM.
1771 Preiss, Johann Franz Freiherr
von. FML. — FZM.
1799 — 1801 unbesetzt.
1801 Auersperg, Carl Fürst. FML.5 .
1806 — 1808 unbesetzt.
1808 Strauch, Gottfried Freiherr von.
GM.— FZM.
1836 Carl Ludwig, Herzog von Lucca.
seit 1848 Herzog von Parma,
1885 Reinländer, Wilhelm Freiherr
von, FML. -FZM.
Zweite Inhaber.
Von 1836 — 1857 Odelga, Joseph Freiherr von, FML.— FZM.: von
1857 — 1872 Trattnern von Petro cza, Carl Freiherr von, FML.
Regiments-Commaiidanteu.
1662 der Obrist - Inhaber GFWM. | 1663 Leslie, Jakob Graf. Obrist-
Spieckh6). j Lieutenant.
| 1665 derselbe als Obrist-Inhaber 7).
’) Vorübergellend waren dem betreffenden Bataillon 1770 — 1771 auch die Divisionen
der beiden italienischen Regimenter Nr. 44 und 48 angegliedert.
>) War bereits im 30jährigen Kriege (von 1643—1649). dann in den Jahren 1656—166-2
Inhaber von Regimentern, welche wieder aufgelöst wurden.
3) Patent vom 9. Januar 1635; resignierte 1675 auf die Inhaber-Stelle; stellte 16S3 das
heutige Infanterie-Regiment Nr. 36 auf.
*) Patent vom 1. Februar 1675; resignierte 1702 in Folge von Vorwürfen, welche
gegen seine Amtsführung als Regiments-Inhaber erhoben wurden.
5) Wurde wegen seiner Haltung als Commandant von Wien 1805 der Inhabers-Vriirde
enthoben.
6) und 7) Haben auch als GFWM. das Regiment noch persönlich commandiert.
— 283
1673 Puchberg, Obristlieutenant.
1675 der Inhaber Obrist Mannsfeld.
1680 Van derBeckh,Melchior, Obrist-
lieutenant.
1682 Leslie, Alexander Graf, Obrist-
lieutenant.
1684 Gail zu Gallen fei s, Walter,
0 bristlieutenant.
1686 Auersperg, Franz Carl Graf,
0 bristli eut enant.
1687 Steinbach, Christian Samson,
Ob ristjieutenant.
1693 Prandtner von Prantenau,
0 bristlieutenant— Obrist(Titular-).
1695 Wrangel, Freiherr von, Obrist-
lieutenant.
1699 Du Saix d’Arnant, Dominik
Hubert Freiherr von, Obrist-
lieutenant— Obrist.
1701 Gonzales, Balthasar, Obrist-
lieutenant.
1702 der Inhaber Obrist Gehlen.
1703 der Inhaber Obrist Max Star-
hemberg.
1704 Heindl, Franz Joseph. Graf,
Freiherr zu Sonnenberg,
Obristlieutenant — Obrist.
1707 Starhemberg, Ottokar Graf,
Obristlieutenant — Obrist.
1716 Fürstenbusch, JohannDominik
Freiherr vod, Obristlieutenant —
Obrist.
1730 Colmenero de Valderios,
Franz Ludwig Graf, Obrist.
1733 W elschpfennig, Philipp, Obrist.
1735 Starhemberg, Emanuel Graf,
Obrist.
1741 Lüttwitz, Freiherr von, Obrist.
1748 Ebner von Ebenthal, Ernst,
Obrist.
1753 Wangenheim, Ludwig Ferdi-
nand von, Obrist.
1756 Alemann, Sylvester Ferdinand
von, Obrist.
1757 Starhemberg, Guido Graf,
Obrist.
1763 Creutz, Peter Freiherr von,
Oberst.
1767 Galeazzo, Origo Graf, Oberst.
1770 Esterhazy, Paul Anton Graf,
Oberst.
1773 Grün ne, Philipp Graf, Oberst.
1778 Neumüller von Bied, Johann,
Oberst.
1779 Khuen de Belasi, Anton Graf,
Oberst.
1787 Senft von Pilsak, Adam Frei-
herr von, Oberst.
1789 Lichtenberg, Cajetan Graf,
Oberst.
1790 Sturioni, Joseph, Oberst.
1792 Minkwitz, Ferdinand Freiherr
von. Oberst.
1795 Weidenfeld, Carl Philipp von,
Oberst.
1799 Legisfeld, Ignaz Freiherr von,
Oberst.
1801 Trautte nberg, Leopold Frei-
herr von, Oberst.
1807 Tittelsbach von Tigersburg.
Carl, Oberst.
1811 Beisenfeis, Samuel vod, Oberst.
1814'S alomon, Joseph von, Oberst.
1816 Veyder von Mahlberg, Carl
Freiherr von, Oberst.
1820 Neumann, Max Edler von,
Oberst.
1830 Lingauer von Lindenthal,
Joseph, Oberst.
1832 Bottern von Kostenthal,
Franz Freiherr von. Oberst.
1837 Spann oghe, Friedrich von,
Oberst.
1839 Paris, Joseph Edler von, Oberst.
1847 Stransky, Joseph Edler von.
Oberst.
1849 Weigl von Löwenwarth,
Wenzel Freiherr von, Oberst.
1849 H er z m an ow s ky, J oseph. Oberst.
1855 Greschke, Carl, Oberst.
1859 Haugwitz von Piskupitz,
Moriz Freiherr von. Oberst.
1865 Zaremba, Franz von, Oberst,
1871 Schaaffgotsche, Franz Graf,
Oberst.
1872 Scudier, Joseph von. Oberst.
1876 Davidovac, Sava, Oberst.
1879 Fidler von Isarborn, Adolph,
Oberst.
1882 Bozziano, Joseph Edler von,
Oberst.
1884 Metzger, Eduard Edler von.
Oberst.
1890 Thoss, Paul, Oberst.
1894 Se. kais. Hoheit Erzherzog Leo-
pold Salvator, Oberst.
1894 Sturm, Johann, Oberst.
Reserve-Commandanten.
1869 Truskolasky, Martin, Oberst-
lieutenant — Oberst.
1875 Pecchio von Weitenfeld,
Adolph Bitter von, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1877 Konja, Julius, Oberstlieutenant.
1879 Suez, Baimund Edler von,
Oberstlieutenant — Oberst.
1881 Pürcker, Eduard, Oberstlieute-
nant.
284 —
Vor dein Feinde gefallene höhere Officiere.
1678 Obristlieutenant Graf Montecuccoli in dem Gefechte bei Stoll-
hofen p.
1683 Eegiments-Commandant Obristlieutenant Alexander Graf Leslie
und Obristwachtmeister Carl Burkhart von Gallenfeld (Gallenfels'?), beide
in der Verth ei digung von Wien p.
1702 Hauptmann Bataillons -Commandant Huart in der Schlacht bei
Luzzara p.
1703 Obristwachtmeister Siegel in einem Gefechte bei Brentonico p.
1704 Obristwachtmeister Willner in den Kämpfen vor Verrua p.
1705 Obristwachtmeister Konnot de Scelle (Cannot) in der Schlacht
bei Cassano p.
1706 Obristwachtmeister Rothenburg in der Vertheidigung von
Turin p (?).
1717 Obristwachtmeister Finger (Fieger) in dem Gefechte bei Semlin p.
1742 Obristlieutenant Franz Xaver Baron Lichtzitz in der Schlacht bei
Caslau f.
1757 Eegiments-Commandant Oberst Sylvester von Alemann in der
Schlacht bei Kolin p.
1762 zweiter Oberst Hugo Freiher von Freyenfels in der Ver-
theidigung von Schweidnitz tödtlich verwundet (1763 gestorben).
1813 Eegiments-Commandant Oberst von Reisenfels in der Schlacht
bei Leipzig p.
1866 Major Anton Liposcak in dem Treffen bei Trautenau p.
Feldzüge.
Spieckh. 1663 stand das Regiment bei dem Observations-Corps in
Steyermark, rückte
1664 auf den Kriegs-Schauplatz nach Nieder-Ungarn, wo es bei den
Belagerungen von Fünfkirchen und Kanizsa verwendet wurde; bei letzterer
Eegiments-Commandant Obristlieutenant Graf Leslie sich ausgezeichnet.
Dann Vertheidigung von Szerinvär, endlich Schlacht bei St. Gotthard mit
bedeutenden Verlusten.
Leslie. 1673 an den Rhein gesendet, Deckung der Belagerung von
Bonn, focht das Regiment (zwei Bataillone)
1674 in der Schlacht bei Seneffe mit Auszeichnung und kam dann zu
der Belagerung von Oudenarde.
Mannsfeld. 1675 war es in dem Gefechte bei Gamshurst und in der
Schlacht bei Goldscheuer.
1676 Einnahme der Rheinschanze von Philippsburg, dann Belagerung
und Einnahme dieser Festung; Eegiments-Commandant Oberst Graf Manns-
feld ausgezeichnet (eine Abtheilung in dem Gefechte bei Gengenheim .
1677 bei der Haupt-Armee, ohne an einer grösseren Action theilzu-
nehmen.
1678 Gefecht bei Stollhofen.
1683 nahm das Regiment an der ruhmvollen Vertheidigung Wiens
hervorragenden Autheil, Obristlieutenant Eegiments-Commandant Alexander
Graf Leslie und Hauptmann Steinbach sich mehrfach ausgezeichnet;
später war es in dem Treffen bei Parkany.
16S4 bei der Haupt-Armee, Gefechte bei Waitzen und Szent-Andrä,
Belagerung von Ofen.
1685 Belagerung von Neuhäusel, dann Schlacht bei Gran. Einnahme von
Szolnok.
1686 Belagerung von Ofen.
1687 Angriff auf Essegg, Schlacht am Berge Harsäny.
1688 — 1689 stand das Regiment in Siebenbürgen, kam
1690 nach Serbien und war dann bei der Vorrückung gegen Sieben-
bürgen.
285 —
1691 war es bei der Einnahme von Lippa.
1692 zeichnete sich ein Detachement des Regiments unter Hauptmann
Baron Du Saix d’Arnant durch tapfere Vertheidigung der Veteranischen
Höhle aus.
1693 war das Regiment bei der Belagerung von Belgrad.
1694/1695 stand es in der Haupt- Armee (Lager von Peterwardein) und focht
1696 in der Schlacht hei Olasch, sowie
1697 in jener bei Zenta; Regiments - Commandant Obristlieutenant
Prandtner ein kaiserliches „Dankschreiben” erhalten.
1701 mit drei Bataillonen und einer Grenadier-Compagnie auf dem
Kriegs-Schauplatze in Italien, war ein Bataillon unter Obristlieutenant
Gonzales bei der Einnahme von Castiglione delle Stiviere, das Regiment in
der Schlacht bei Chiari und bei der Einnahme von Canneto; ein Bataillon in
dem Gefechte bei Torre d’Oglio.
Gehlen. 1702 das Regiment in der Schlacht bei Luzzara; ein Detache-
ment in der Vertheidigung von Guastalla, in Folge Capitulation nach Tyrol
gerückt.
Max Starhemberg. 1703. Letzteres, wie es scheint, durch Verstärkungen
auf zwei Compagnien gebracht, welche in den Gefechten bei Arco und Bren-
tonico verwendet wurden und später beim Regimente einrückten, welches
an der Vertheidigung von Ostiglia theilgenommen hatte.
1704 rückten zwei Bataillone nach Piemont, Gefecht bei Castelnuovo di
Bormida, dann die Kämpfe im. verschanzten Lager bei Verrua mitgemacht,
bei dem grossen Ausfall am 26. December sich ausgezeichnet.
Das 3. Bataillon blieb bei den Truppen am Po; ein in Ober-Oesterreich
aufgestelltes 4. Bataillon, welches auch die Bestimmung nach Italien hatte,
wurde in Folge Ausbreitung der Rebellion in Ungarn, dahin dirigiert und war
in der Schlacht bei Tyrnau.
1705 erscheint dieses Bataillon, unter Zurücklassung eines Detachements
von circa 100 Mann, in der Armee Eugen’s, Schlacht bei Cassano; die zwei
Bataillone in Piemont standen im Lager bei Chivasso.
1706 in der Vertheidigung von Turin, die anderen in der Entsatz-Schlacht
von Turin. Abtheilungen des 'nunmehr vereinigten Regiments an den Be-
lagerungen von Chivasso, Alessandria und Pavia theilgenommen.
1707 war das Regiment bei dem Zuge in die Provence, Kämpfe vor Toulon.
1708 bei der Vorrückung über die West-Alpen; ein Bataillon bei der
Occupation des Kirchenstaates, das andere im Feldzuge im Dauphine.
1709 — 1712 in Piemont und Savoyen, ohne an einer grösseren Action
theilz unehmen.
1712 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie bei der Eroberung
von Porto Ercole.
1713 rückte das Regiment an den Rhein, kam aber nicht mehr in Action.
1716 stand das Regiment in Ungarn und fochten zwei Bataillone, dann
zwei Grenadier-Compagnien in der Schlacht bei Peterwardein und bei der
Belagerung und Erstürmung von Temesvar.
1717 das Regiment bei der Belagerung von Belgrad und am 17. August
in der dortigen Schlacht; Obristlieutenant Baron Fürstenbusch für Aus-
zeichnung in derselben zum Obrist befördert.
1718 zuerst nach Neapel bestimmt, wurden zwei Bataillone nach Sicilien
gesendet und waren in dem Treffen vor Milazzo, dann
1719 bei der Vertheidigung dieser Festung, ferner in der Schlacht bei
Francavilla, endlich bei der Belagerung und Einnahme von Messina; ein
Bataillon wurde dann nach West-Sicilien überschütt, das zweite blieb als Be-
satzung in Milazzo, das dritte noch immer in Neapel.
1720 ersteres an den Kämpfen vor Palermo theilgenommen.
1732 zwei Bataillone und eine Grenadier-Compagnie unter den als Ver-
stärkung nach Corsica abgesendeten Truppen, Gefechte bei Moncale, Corte
(Unterwerfung der Balagna).
— 286 —
1734 mit vier Bataillonen und den Grenadieren auf dem Kriegs-Schau-
platze in Italien, fochten ein Bataillon und die Grenadiere bei Colorno, in der
Schlacht bei Parma, bei Quistello und Guastalla.
1735 stand das Regiment in Süd-Tyrol.
1737 die Grenadiere bei der Einnahme von Uzica. das Regiment bei der
Haupt- Armee.
1738 zwei Bataillone und die Grenadiere bei Ivornia und bei Mehadia
gefochten, das 3. Bataillon in Belgrad.
1739 die ersteren im Corps Neipperg, Treffen bei Pancsova; das letztere
Vertheidigung von Belgrad.
Emanuel Starhemberg. 1741 rückte das ganze Regiment nach
Schlesien, focht^
1742 bei Caslau mit besonderer Auszeichnung und kam sodann zu der
Einschliessung von Prag.
1743 war es bei der Vorrückung an den Rhein.
1744 ein Bataillon in der Vertheidigung von Freiburg, in Folge Capi-
tulation in Kriegsgefangenschaft gerathen.
Das Regiment stand später im Corps Bärnklau in Bayern.
1745 machte das Regiment den Feldzug in Bayern mit und kam
1746 auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien, wo es in den Schlachten
bei Guastalla und Piacenza mit Auszeichnung focht. Regiments-Commandant
Obrist Ebner belobt. Zwei Bataillone sodann Belagerung und Einnahme von
Piacenza, das dritte und die Grenadiere in der Schlacht bei Rottofreno. Das
wieder vereinigte Regiment sodann Einnahme von Genua und Forcierung des
Ueberganges über den Var.
1747 in dem Rückzugs-Gefechte bei S. Lorenzo (am Var) eine Compagnie
unter Hauptmann Brandt sich hervorgethan; zwei Bataillone, eine Grenadier-
Compagnie, später bei der vergeblichen Belagerung von Genua, ein Bataillon,
eine Grenadier-Compagnie bei dem Corps am Var zurückgeblieben, waren in dem
Gefechte bei Turbiglia. Bei dem im September unternommenen Einfalle in
Savoyen kam ein Bataillon bei Barcellonette in das Feuer.
1748 waren nur einzelne Abtheilungen an einigen kleineren Actionen
im Val di Taro (Operationen gegen Genua) betheiligt.
1756 waren ein Bataillon und die Grenadier-Compagnien aus Italien
auf den Kriegs -Schauplatz nach Böhmen gerückt und nahmen letztere
1757 an dem U eberfalle auf Hirschfeld theil; diese, sowie das Bataillon,
dann im Gefechte bei Reichenberg, endlich in der Schlacht bei Kolin. wo
es bedeutende Verluste erlitt und kamen diese Abtheilungen sodann nach
Prag !).
1758 im Corps Loudon, fochten dieselben bei Guntersdorf und Dom-
stadtl, später in der Haupt-Armee bei Hochkirch und in der kurzen Belagerung
von Dresden.
1759 das 2. Bataillon aus Italien nachgerückt und waren beide in dem
Gefechte bei Peterswalde und kamen dann nach Schlesien; die Grenadiere
fochten bei Maxen.
1760 wieder im Corps Loudon eingetheilt, fochten ein Bataillon des
Regiments und die Grenadiere bei Landshut und kamen sodann zu der Be-
lagerung von Glatz, wo das zweite sich schon befand; Regiments-Commandant
Oberst Graf Guidobald Starhemb erg und Oberstlieutenant Gronauer während
derselben sich ausgezeichnet; in der unglücklichen Schlacht bei Liegnitz verlor
das Regiment viele Ofticiere und nahm später, in ein Bataillon formiert, an der
Belagerung von Kosel theil.
1761 nur die Grenadiere an dem Heberfalle auf Schweidnitz theilgenommen :
das Regiment im Corps Loudon, ohne Gefecht.
1762 das Regiment in der Haupt-Armee, ein combiniertes Detachement
von 260 Mann (eine Grenadier- und eine Füsilier-Compagnie) in der glänzenden
') In der Schlacht bei Prag anwesend, aber nicht in das Feuer gekommen.
— 287 —
Vertheidigung von Schweidnitz. Oberst Baron Freyenfels und Grenadier-
Hauptmann Christoph von Mohr erwarben sich in derselben den MTO.
Das 8. (Garnisons-)Bataillon stand während der Dauer des ganzen
siebenjährigen Krieges in Pavia.
Preiss. 1778/1779 bei der Haupt-Armee ohne Gefecht, die Grenadiere
(Bataillon Sztäray) sich bei Freihermersdorf ausgezeichnet.
1788 mit zwei Bataillonen auf dem Kriegs -Schauplatz in Ungarn,
stand das 2. Bataillon bei Semlin und nahmen an dem Gefecht am Bezanier
Damme nur kleinere Abtheilungen theil; das 3. Bataillon war bei der Be-
lagerung von Dubica, wo es bei dem Sturme am 25. April grosse Verluste
erlitt; es war sodann in dem Gefecht bei und der zweiten Belagerung von
Dubica und kam dann im Vereine mit dem auf den Kriegs-Schauplatz nach-
gerückten 1. Bataillone zu jener von Novi; Lieutenant Graf Thun für Aus-
zeichnung in derselben aussertourlich zum Oberlieutenant befördert. Die
Grenadiere (Bataillon Kottenberg) in der Haupt-Armee,
1789 bei der Belagerung von Belgrad.
Das Regiment (1. und 2. Bataillon) stand bei der Belagerung und
Einnahme von Türkisch-Gradisca, dann bei jener von Belgrad. Regiments-
Commandant Oberst Graf Lichtenberg zeichnete sich bei Erstürmung der
Raizenstadt besonders aus und wurde 1790 MTO.-R .; auch wurde sämmtlichen
hiebei verwendet gewesenen Abtheilungen die Allerhöchste Anerkennung des
Kaisers ausgesprochen. Das 3. Bataillon unbedeutende Scharmützel in der
Lika bestanden.
1790 dasselbe bei der Belagerung und Einnahme von Cetin, bei welcher
eine Compagnie unter Hauptmann de la Brune, sowie der Bataillons-Com-
mandant Major Casati sich ausgezeichnet.
1793 rückten zwei Bataillone des Regiments auf den Kriegs- Schauplatz
in Deutschland (Corps Wurmser) und fochten Abtheilungen bei Rheinzabern,
Offenbach, das Regiment bei Bellheim, dann in einigen der Einnahme der
Weissenburger Linien vorhergegangenen Gefechten, so bei Otterbach (eine
Compagnie), den beiden Gefechten am Bien -Walde (12. und 18. September) mit
besonderer Auszeichnung, ebenso bei der Einnahme selbst. In dem Gefechte
bei Brumpt zeichnete sich die Regiments- Artillerie aus, in den Gefechten bei
Wanzenau (26. October und 18. November) Regiments- Commandant Oberst
Freiherr von Minkwitz zu dem günstigen Ausgange beigetragen; in dem
Gefechte bei Froschweiler ein Bataillon unter Hauptmann Schwaner sich
ausgezeichnet; das Regiment noch in dem letzten Gefechte am Bien-Walde
(9. December).
Die Grenadiere (Bataillon Bürger) bei Nieder-Bronn und Froschweiler
brav gefochten,
1794 ebenso bei Hochspeyer; das Regiment, sowie erstere, bei Ver-
teidigung der Rheinschanze von Mannheim (das Leib-Bataillon belobt).
1795 das Regiment am Ober-Rhein, nicht in das Feuer gekommen.
Die Grenadiere bei Mannheim, Frankenthal und Flomersheim.
1796 rückte das Regiment auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien ab,
ebenso die Grenadiere (Bataillon Gavasini), endlich auch das 3. Bataillon aus
Wien, welches als erstes daselbst eingetroffen war. Dieses focht unter
Vukassovich bei Dego, wo der grösste Theil in Kriegsgefangenschaft gerieth,
der Rest kam als Besatzung nach Mantua.
Das Regiment war bei Erstürmung der Schanzen von Rivoli; in der
Schlacht bei Castiglione hatte Regiments - Commandant Oberst Weiden-
feld sich den MTO. erworben. Bei dem Rückzuge nach Tyrol focht es mit
zähem Widerstand bei la Pietra, musste aber der Uebermacht weichen und
erlitt grosse Verluste, ebenso bei Lavis; bei der erneuerten Offensive war es
in den Gefechten bei Cembra, Besenello und Rivoli, bei welch’ letzterer Action
Oberstlieutenant Wolf und Hauptmann Kolbenschlag als besonders aus-
gezeichnet genannt wurden.
Die Grenadiere erlitten bei Lonato (in der versprengten Brigade Spork)
grosse Verluste, ebenso in der Schlacht bei Bassano, wo das Corps Quosda-
novich theils versprengt, theils gefangen wurde.
- 283
1797 foclit das Regiment in der dreitägigen Schlacht bei Rivoli. ebenso
die Grenadiere; das 3. Bataillon gerieth durch die Capitulation von Mantua
in Kriegsgefangenschaft. Bei dem Rückzüge der Armee hielt Hauptmann
Baron Trauttenb erg, welcher das nur in ein schwaches Bataillon formierte
Regiment ad interim commandierte. in dem Gefechte bei Codroipo die ver-
folgenden Franzosen durch einen entschlossenen Gegen-Angriff auf und ver-
schaffte hiedurch der geworfenen Cavallerie Zeit, sich zu ralliieren.
Erzherzog Carl anerkannte diese Tapferkeit mit den Worten: ..Bravo
Preiss! Die Cavallerie hat mich verlassen, ich hoffe, dass ihr mich nun schützen
werdet”. Hauptmann Trauttenb erg erhielt den MTO. und wurde ausser-
tourlich zum Major befördert; das Regiment endlich noch in dem Gefechte
bei Friesach.
Die Grenadiere geriethen in dem Gefechte bei Tarvis in Kriegs-
gefangenschaft.
Yacat Preiss. 1799 erneuert in Italien, fochten die Grenadiere Bataillon
Mercandin) bei Legnago, Parona und, sowie das Regiment (zwei Bataillone;
in der Schlacht bei Magnano, wo es grosse Verluste erlitt; letzteres kam
sodann zu den Belagerungen (Einnahme) von Pizzighettone und des Castells
von Mailand und focht unter dem Regiments-Commandanten Obersten Weiden-
feld mit besonderer Auszeichnung in dem Gefechte bei Modena, in welchem
circa 500 Mann nach heldenmütliiger Gegenwehr in Kriegsgefangenschaft ge-
riethen.
Die Grenadiere kamen später bei S. Giuliano. an der Trebbia und bei
Novi in das Feuer, ferner bei Savigliano. endlich mit Auszeichnung bei
Mondovi.
1800 waren dieselben bei der Verdrängung der Franzosen aus der
Riviera, Gefechte am Monte Ajuto, bei Albissola. Loano. am Var und Monte
Nave, später in der Schlacht bei Marengo, wo selbe sich auszeichneten, endlich
bei Valeggio. Eine Abtheilung des in Tortona stehenden 3. Bataillons unter
Oberlieutenant Wrazfeld einen gelungenen Ausfall gegen Ri valta ausgeführt.
Das anfänglich in Alessandria stehende Regiment kam in diesem Feld-
zuge, mit Ausnahme einiger Compagnien, welche als Vorposten ein Gefecht
bei Gazzoldo bestanden, nicht in das Feuer (bei Goito— Mantua postiert .
1801 war es an dem Rückzugs-Gefechte bei Montecchio betheiligv
Auersperg. 1805 auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland, focht
das Grenadier-Bataillon bei Günzburg, das Regiment bei Ulm tmd Elchingen
und gerieth in Folge der Capitulation von Ulm in Kriegsgefangenschaft: nur
dem Oberstlieutenant Stach mit circa 100 Mann gelang es. sich zu dem Corps
des Erzherzogs Ferdinand durchzuschlagen und wurde diese Mannschaft in
das neu formierte 6. Bataillon eingetheilt, welches die Schlacht bei Austerlitz
mitmachte. Oberstlieutenant Stach für Auszeichnung in derselben zum
Oberst befördert.
Strauch. 1809 stand das Regiment (drei Bataillone! im 7. Corps Erz-
herzog Ferdinand) und nahm, ausser den Vorposten-Gefechten bei Ivanisk
und Obroköw, an dem Sturme auf Sandomierz theil und kam nach Komorn.
Die Grenadiere (Bataillon Brzeziiisky) fochten in Deutschland bei Landshut,
Ebelsberg, Wien, Aspern und Wagram.
1813 war das Regiment mit zwei Bataillonen in der Haupt- Armee das
3. in Lemberg zurückgeblieben) in der Schlacht bei Dresden (wenig verloren .
ein Bataillon. Hauptmann Jäger, sich bei Arbesau uud Kninitz ausgezeichnet,
ebenso das ganze Regiment " unter seinem Commandanten Obersten Reisen-
fels in der 'Schlacht bei Leipzig ditrch Erstürmung des Schlosses Dölitz.
Major Wolny hiebei den MTO. erhalten.
Die Grenadiere (Bataillon Portner) bei dem Sturme auf Dresden,
dann bei Leipzig (nur am zweiten Schlachttage in das Feuer gekommen .
1814 war das Regiment bei der Belagerung von Besan<?on und wurde
wegen seiner Haltung im Gefechte am 8. März besonders belobt . in
— 289 —
Anerkennung hervorragender Leistungen Hauptmann Penz und Oberlieutenant
Wilhelm von Ottenthal aussertourlich befördert.
Die Grenadiere, im Reserve-Corps eingetlieilt. kamen in diesem Feld-
zuge nicht in das Feuer. Das Ende 1813 auf den Kriegs-Schauplatz abgerückte
Reserve-Bataillon in der Siid-Armee. Gefechte bei Macon und Yoreppe. Das
3. Bataillon auf Pest-Cordon in Siebenbürgen verwendet, dann wieder nach
Galizien.
1S15 war das Regiment nach Italien gerückt und machte im Corps
Frimont den U ebergang über die Alpen und die Forcierung der Jura-Pässe mit.
bei welcher Gelegenheit die Truppen durch aussergewöhnliche Marschleistungen,
Ueberwindung von Schwierigkeiten unter ungünstigen Verhältnissen. Beweise
von Disciplin und gutem Geiste ablegten, jedoch wenig Gelegenheit hatten,
in das Feuer zu kommen.
Die Grenadiere (Bataillon Majus) im Reserve-Corps bis Fontainebleau
vorgerückt.
Lucca, dann Parma. 1818 nahmen Abtheilungen, des anfänglich nicht
vereint auf demKriegs-Schauplatz aufgetretenen Regiments an folgenden Affairen
theil und zwar:
Das 1. Bataillon Kämpfe vor und Einnahme von Wien, dann als Be-
satzung daselbst verblieben; das 2. Bataillon als Besatzung in Krakau; das
3. Bataillon im Corps Puchner in Siebenbürgen. Gefecht bei Szamosfalva.
Entsatz von Klausenburg. Treffen bei Dees, dann im Burzenland gegen die
Szekler (Gefechte bei Hidveg und Marienburg).
Das 1. Landwehr-Bataillon bei Unterdrückung der Unruhen in Lemberg
rhatkräftig mitgewirkt, dann im Corps Schlik Vorrückung nach Ungarn,
Gefecht bei Budamer.
1849 war dieses Bataillon in der Schlacht bei Kaschau und focht mit
Auszeichnung am Branyiczko-Passe, dann bei Verpeleth, Tiszafüred und
Isaszeg. Das 2. Bataillon in der Colonne Vogel. Gefecht bei Hniletz. dann
auf die Schütt. Eine Compagnie desselben, in der Colonne Frischeisen, bei
Tm’csek gefochten, dann bei der Vorrückung nach Kaschau eine selbstständige
Verwendung erhalten und ein Gefecht bei Eperies bestanden.
Das 3. Bataillon in Siebenbürgen, bei Stolzenburg, Salzburg, Piski.
Mediasch, Zeiden und am Tömöser Pass gefochten, dann Rückzug in die
W alachei.
Eine in Galizien zurückgebliebene Division dieses Bataillons bei den
zur Cooperation mit den Truppen des Obersten Urban in der Bukowina be-
stimmten Truppen, Gefecht bei Zsoszeny; das 4. Bataillon Besetzung der
Karpathen-Uebergänge bei Delatyn.
Das 1. Bataillon aus Wien und der Regiments-Stab aus Galizien waren
im Juni auch nach Ungarn gerückt und kamen auf die Schütt, wo nunmehr
das 1. und 2. Feld- uncl 1. Landwehr-Bataillon vereinigt standen.
Im Sommer-Feldzuge fochten diese Abtheilungen bei Raab, vor Komorn.
dann bei Mako und Dreispitz.
Das 3. Bataillon erneuerte Vorrückung nach Siebenbürgen, Gefechte
bei Szepsi — Szent-György, Szemerja, Kdszon— Ujfalu. Das 4.. anfänglich mit
dem russischen Corps vorgerückt, dann zur Deckung der Comunicationen
verwendet.
Die Grenadiere (Bataillone von der Trenck), welche 1848 ebenfalls bei
der Unterwerfung von Lemberg mitgewirkt hatten, im Sommer-Feldzug 1849
bei Schintau. Pered, Komorn (Puszta-Herkaly, 11. Juli), Szöreg und Temesvär
gekämpft.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten:
EKO.3. Major Wladimir Graf Daun (Commandant des 3. Bataillons);
Hauptmann Carl Freiherr Fürth von Brever, Eduard Calvas; Ober-
lieutenant Anton Freiherr von Moltke.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Her zmano wsky1); die Haupt-
leute Eduard Oswalt. Johann Ansion, Hugo Freiherr von Handel. Franz
*) Für Auszeichnung in seinem früheren Regiment (Erzherzog Stephan Xr. 58).
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd. 19
— 290 —
Scliileny, Eduard Calvas, Joseph Hellmer; die Oberlieutenants Peter
Edler von Petrovicz, Joseph Dworzaczek. Joseph von Ashöth. Eduard
Steinsberg, Hugo Mahr, Joseph Friedrich; die Unterlieutenants Ludwig
Formacher von Lilienberg, Valerian Baron Kapri, Eduard Arringer.
Robert Krzyzano wski, G-ustav Penther, Eduard Bozziano.
SGVK. Regiments- Caman Franz Hrubescli.
1859 war das Regiment mit allen Abtheihmgen in Ungarn verblieben,
im Juni in das zu bildende 12. Corps eingetheilt, nicht mehr zur Verwendung
gelangt.
MVK. erhielt der als Brigade-Adjutant verwendete Oberlieutenant
Friedrich G-öretzky.
1866 bei der Nord-Armee eingetheilt. tocht das Regiment (drei Bataillone i
in der Brigade Mondei des 10. Corps mit Auszeichnung in dem Treffen bei
Trautenau, in dem Gefechte bei Neu-Rognitz, der Schlacht von Königgrät z
und in dem Gefechte bei Blumenau. Das 4. Bataillon stand bei den zum
Schutze We st- Galiziens bestimmten Truppen.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge wurden decoriert mit:
EKO.3. Regiments- Commandant Oberst Franz Ritter von Zaremba.
MVK. Oberstlieutenant Carl Haigenvelder; Major Eduard Linder
von Bienenwald; die Hauptleute Julius Konja, Leonhard Ritter von
Stankiewicz de Mogila; die Oberlieutenants Adolph Erlacher de Khay
und Titus Krafft; Unterlieutenant Ludwig Tarnavsky.
Dem vor dem Feinde gefallenen Major Anton Liposcak wurde gleich-
falls das MVK. zuerkannt.
GVK. Regimeüts-Arzt Dr. Anton Hummel.
1878 anlässlich der Verstärkung der Truppen in Bosnien auf den Kriegs-
schauplatz dahin gesendet, focht das Regiment (1., 2. und 3. Bataillon , mit Aus-
zeichnung in dem Gefechte bei Brcka und nahm später an der Besetzung des
Lim- Gebietes theil.
Decoriert wurden mit:
MVK. Oberstlieutenant Joseph Bozziano; Major Felix Schiffner:
Hauptmann Joseph Biernatek; Oberlieutenant Leopold Rick.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
1789-1790
1793-1801
G-olclene
1
Silberne
7
1848 \
1849 J
Groltlene
1
I. CI.
10
n. ci.
72
1805
—
—
1859
—
—
—
1809
—
1866
—
9
70
1813—1815
—
7
1S78
—
1
11
Adjustierung.
1726 weisser Rock, blaue Aermel- Aufschläge:
1748 weisser Rock, rothe Aufschläge (?);
1757 weisser Rock und Camisol, blaue Aufschläge und Unterfutter;
1767 weisser Rock, dunkelblaue (franzblaue) Egalisierung, weisse Knöpfe
1863 dunkelblauer AVaffenrock, aschgraue Egalisierung, weisse Knöpfe.
Ungarisches Infanterie-Begiment.
(1860) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Losoncz.
(1878) Pürcker toh Pürkhain, Yincenz Freiherr von, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1672 mit Convention vom
7. December dm'ch den Obristen Grafen Serenyi im Reiche aufgestellt
(zehn Compagnien), erhielt 1676 500 Mann von der Stadt-Guardia in Wien, 1679
500 Mann von dem aufgelösten Regimente Massimi. 1690 wurden 5 Compagnien
an das Regiment Herberstein (1809 als Nr. 50 aufgelöst) abgegeben und
erhielt das Regiment dafür 300 Mann von Württemberg. 1710 je eine
Compagnie zur Errichtung der für den Dienst in Spanien aufgestellten Regi-
menter Browne (1712) und Eckh (1718 aufgelöst) abgegeben, ebenso 1711 eine
Compagnie zur Aufstellung des Regiments Toldo (gleichfalls für den Dienst
in Spanien bestimmt, 1720 aufgelöst).
1731 anlässlich der Auflösung der Auctions-Compagnien (1. Bataillon)
erhielt das Regiment Mannschaft von Hildburghausen (Nr. 8) und Jung-Daun
(1809 als Nr. 45 aufgelöst).
1747/48 je eine Compagnie der aufgelösten Regimenter Kheul und Traun
incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 25.
1860 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Linien-Infanterie-Regimente
Nr. 70, 1883 ein Bataillon zu dem Infanterie-Regimente Nr. 94 abgegeben.
Ergänzung. Von 1766—1806 hatte das Regiment einen Werbe-Rayon im
bayerischen Kreis (Salzburg, Passau. Regensburg); 1771 (1781) erhielt es den
ständigen Werb-Bezirk in Böhmen, Prachiner Kreis, mit der Stabs-Station
Strakonitz, von 1775- 1807 dazu einen Aushilfs-Bezirk in Galizien im Stanislauer
Kreis. 1808 bei Vergrösserung des Werb-Bezirks (Theile des Klattauer Kreises),
wurde Pisek Haupt-Werb-Bezirks-Station.
1853 wurde das Regiment mit der Ergänzung nach Ungarn überwiesen
und erhielt einen Werb-Bezirk im Gebiete der Bergstädte mit der Werb-
Bezirks-Station Neusohl. 1860 wurde das Ergänzungs-Bezirks-Commando, bei
theilweiser Verschiebung der zugewiesenen Gebiete, nach Losoncz verlegt1).
Grenadier-Division. 1769 — 1778 stand dieselbe mit jener vonNr.10 und54im
ersten. 1779 — 1797 mit denen von Nr. 42 und 35 im zweiten böhmischen Bataillon.
In dem Feldzuge 1799 war selbe im Regiments- Verbände verblieben
und trat erst Anfangs 1800 in den Verband des annoch aus den Divisionen von
Nr. 37 und 51 bestehenden Bataillons Rechenberg2).
9 Den Ergänzungs-Bezirk Neusohl übernahm das neu aufgestellti Regiment Nr. 70
1873 wurde derselbe aulgelassen und an die angrenzenden vertheilt).
2 Garnison Wien.
19*
292 -
1809 bildete die Division des .Regiments mit jenen von Nr. 35 und 54
ein Bataillon. 1810—1852 endlicli standen die Divisionen von Nr. 11. 25 und 54
in einem Bataillon vereint.
Friedens-Garnisonen. 1679 Wien, 1680 Pressburg. 1682 in Mähren,
(1684/85 Szatmar), 1699 Gran, dann Schlesien, 1700 Leopoldstadt, 17 LS in der
Lombardie, 1719 Freiburg i. B., 1729 Mantua, 1721 Mailand, 1722 Cremona.
später Piacenza. 1736 Massa, 1737 Triest, 1733 Fiume. 1739 Piacenza, 1743
Peterwardein, 1749 Klausenburg, 1752 Pilgram, 1753 Brünn. 1763 Linz. 1763
Schüttenhofen, 1779 Strakonitz, 1790 Krumau, 1793 Kla^enfurt. 1891—1801.
1305— 1®9, 1810-1313, endlich 1*16-1820 Pisek. 1821 Porcici.' 1823 Pisek.
1830 Prag, 1835 Königgrätz, 1342 Budweis, 1847 Krems. 1349 Bergamo, 1850
Verona, 1853 Mantua, dann Venedig, 1855 Verona, 1357 Venedig. 1353 Zara,
1860Kagusa, 1861 Laibach, 1862 Udine, 1863 Ceneda-Conegliano, 1867 Theresien-
stadt, 1872 Prag, 1832 Losoncz, 1897 Wien.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Pra chatitz activiert. 1804
nach Pisek verlegt, wo es bis zur Auflösung verblieb.
Regiments- Inhaber.
1672 Serenyi, Johann Carl Graf,
Obrist— FM. 1).
1691 Amenzaga, Franz Christoph Frei-
herr von, Obrist — GFWM. 2).
1693 Bagni,Scipio Graf, Obrist— FM.3).
1721 Langlet, Philipp Freiherr von.
GFWM. — FML.4).
1723 Luccini, Matthäus Marchese de,
GFWM. — FML.5 *).
Il30 — 1731 unbesetzt.
1731 Wachtendonk, Franz Carl Frei-
herr von, Obrist-FZM.
1741 Piccolomini d'Arragona, Octavio
Fürst, GFWM.— FZM.
1757 Thürheim. Franz Ludwig Graf,
FML. -FM.
1783 Brechainvilie, Ludwig Graf. FML.
1/99 — 1801 unbesetzt.
1801 Spork, Johann .Rüdiger Graf,
FML.
1803 Zedtwitz, Franz Julius Graf.
FML.
1809 unbesetzt.
1810 de Vaux, Thierrv Freiherr von.
FML. -FZM. G).
1820—1823 unbesetzt.
1823 Trapp, Werner Freiherr von.
FML.— FZM.
1842 Wocher, Gustav, FML. — FZM.
1858 Salis-Zizers, Heinrich Grat. FML.
1858 Mamula, Lazarus Freiherr von.
FML. -FZM.
1878 Pürcker von Pürkhain, Vincenz
Freiherr von, FML. — FZM.
Regiments-Conmiandanten.
1672 Brazza, Hektor Graf, aggre-
gierter Ohrist (ad interim).
1674 der Inhaber Obrist Graf
Serenyi7).
1683 Collard, Obristheutenant.
1684 Porto, Obristheutenant.
1689 Jörger de Tollet, Franz Hel-
fried Graf, Obristheutenant.
1691 der Inhaber Obrist Amenzaga.
1692 Türk, Obristheutenant.
1693 der Inhaber Obrist Graf Bagni.
1697 Wilczek, Heinrich Wilhelm
Graf, Obristheutenant— Obrist.
1) Aus churpfälzischen Diensten übergetreteu.
2) Patent vom 10. Januar 1691.
3) Patent vom 14. Februar 1693. Als 1716 durch den Tod des FZM. Guttenstein die
Stelle eines Commandierenden in Prag erledigt wurde, war FZM. Bagni bereits zu der-
selben ernannt worden und hätte damit gleichzeitig das Regiment Gattenstein übernehmen
sollen (K. A.. H. K.R. 1716. Prot. Exp. Fol. 397). Zum Inhaber dieses Regiments war
GFWM. Graf Nesselrode ernannt. In Folge einer späteren kaiserlichen Resolution wurden
diese Verfügungen jedoch rückgängig gemacht und erhielt FML. Sickingen das toinmamlo
in Prag mit dem dortigen Regimente. Nesselrode das Regiment Sickingen Nr. 18 und
FZM. Bagni behielt das seine (K. A.. H. K. R. 1716. Prot. Exp. Fol. 67:L.
4) War bisher Inhaber eines 172l aufgelösten Regiments.
5) War früher Inhaber eines aus spanischen Diensten übernommenen mailündischen
N ational-Regiments .
°) War bis 1809 Inhaber des aufgelösten Regiments Nr. 45.
7) Warum Ohrist Serenyi nicht sogleich das Regünents-Commando übernahm, ist
nicht aufgeklärt.
- 293 -
1701 Waldstein, Franz Bodiwin
Graf, Obristlieutenant.
1703 H offmann vonEidlitz, Johann
Ernst Freiherr von, Obristlieu-
tenant—Obrist.
1707—1720 Kuon (Ivuhn), Obristlieu-
tenant— Obrist.
(1714 Kemetinger, Obristlieutenant,
ad interim).
1721 Schulz, Obristlieutenant —
Obrist.
1726 Daxelhoier, Rudolph Freiherr
von, Obrist.
1732 De Giey, Obrist.
1735 Ivheul. Carl Gustav Freiherr
von, Obrist.
1740 Bernhard, Jakob, Obrist.
1745 d’Adda, Graf, Obrist.
1752 Vitelleschi, Marchese, Obrist.
1758 Wo eher, Franz, Oberst.
1768 Arco. Franz Graf, Oberst.
1776 Rosenberg, Oberstlieutenant.
1777 Smakers de Miremont,
Heinrich, Oberst-
1788 Schneider, Anton von, Oberst.
1793 Branttem, Egvdius von. Oberst.
1796 Revertera, Jakob Graf, Oberst.
1797 Pasqualati, Carl, Oberst.
1805 Ulbrecht, Emanuel, Oberst.
1807 Kurz vonTraubenstein, Franz,
Oberst.
1809 Quallenberg, Carl von, Oberst.
Reserve-Coii
1869 Om stein, Aurelius, Oberstlieu-
tenant.
1872 Lang Edler von Waldthurm,
Adolph. Oberstlieutenant-
Oberst.
1811 Chiesa, Franz Graf, Oberst.
1813 Feuchter sieben, Wilhelm Frei-
herr von, Oberst.
1815 Fischer, Johann von, Oberst.
1828 Stecher von Sebenitz, Carl,
Oberst.
1833 Madien er, Heinrich, Oberst.
1841 Salis-Soglio, Ulysses Freiherr
von, Oberst.
1847 Haradauer Edler von Helden-
dauer, Carl, Oberst.
1849 Laiml Ritter von Dedina,
Alexander, Oberst.
1851 Tichy, Joseph, Oberst.
1853 Kintzl, Leopold, Oberst.
1859 Piret de Bihain, Ludwig Frei-
herr von, Oberst.
1863 Kunsti, Alois Prokop Edler
von, Oberst.
1866 Pötting et Persing, Carl Graf,
Oberst.
1867 Fritsch. Emanuel, Oberst.
1875 Lang Edler von Waldthurm,
Adolph, Oberst.
1877 Reichlin von Meldegg, Carl
Freiherr von, Oberst.
1881 Trautsch, Alois, Oberst.
1884 Hess, Emil. Oberst.
1888 Fries, Otto Freiherr von. Oberst.
1892 Pacor von Karstenfels,
'Wilhelm. Oberst.
1895 Basler, Gustav, Oberst.
1875 Ratkovic, Anton, Oberst.
1877 Endlicher, Heinrich, Oberst.
1878 Tempis, Joseph, Oberstlieu-
tenant—Oberst.
1880 Pokaj, Johann, Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere1).
1702 Regiments - Commandant Obristlieutenant Franz Carl Grai von
Waldstein in der Schlacht hei Luzzara 16. August tödtlich verwundet,
22. August gestorben.
Obristlieutenant Macdonnel2) ebenfalls bei Luzzara f.
1706 Regiments-Commandant Obrist Hoffmann von Eidlitz in der
Schlacht bei Turin y.
1734 Obristlieutenant Ristori in der Schlacht bei Parma y.
Obristlieutenant Joseph Freiherr Browne de Camus in der Schlacht
bei Guastalla y.
1757 Obristlieutenant Philipp Marchese de Fiorenza in der Schlacht
bei Kolin y.
1758 Obristwachtmeister Freiherr Ubelli von Siegburg an den bei
Hochkirch erhaltenen Verwundungen gestorben.
*) Ausser den nachfolgend genannten, ist 1697 ein Obristwachtmeister, dessen Name
nicht zu eruieren, seinen, in der Schlacht bei Zenta erlittenen Wunden erlegen.
-) War mit kaiserlicher Resolution vom 7. Juni zum Commandanten eines aufzu-
stellenden irländischen Bataillons ernannt worden, hatte bei Luzzara jedoch, da dieses
noch nicht completiert war, seine Compagnie im Regimente commandiert.
- 294:
1800 Major Alphons von Gerbert in dem Gefechte bei Hohentann f.
1809 Major Johann von Annacker in der Schlacht bei Aspern y.
1866 Regiments-Commandant Oberst Alois Edler von Kunsti an den
in dem Gefechte bei Tobitschau erhaltenen Wunden am 2. November gestorben.
Feldzüge.
Serenyi. 1672 noch vor der Completierung zur Besatzung des Jablunka-
Passes bestimmt, wurde das Regiment Mitte des Jahres
1673 an den Rhein gesendet und bestand ein Scharmützel bei Ochsenfart.
1674 im Eisass detachiert, war es
1675 in dem Treffen bei Colmar, wo es im Vereine mit den Regi-
mentern Knigge (Nr. 11) und Kaiserstein (1748 aufgelöst) sich auszeichnete
dann bei Sasbach und in der Schlacht von Goldscheuer.
1676 stand es bei der Belagerung von Philippsburg.
1677 in Lothringen, in dem Gefechte bei Pont-ä-Mousson.
1678 war es als Besatzung in Bonn.
Von 1683 — 1685 stand das Regiment in Ober-Ungarn (Szatmar .
1686 war es im Corps Scherflfenberg (Siebenbürgen), kam dann zu der
Belagerung von Ofen.
1687 in dem Gefechte bei Essegg und in der Schlacht am Berge
Harsäny, dann Einnahme von Klausenburg.
1688 kamen fünf Compagnien zu der Belagerung von Belgrad.
1689 fünf Compagnien an den Rhein gesendet, Belagerung von Maynz,
die übrigen neun Compagnien in Siebenbürgen. Expedition in die Walachei
1690 waren fünf Compagnien in der Haupt-Armee.
Amenzaga. 1691 focht das wiedervereinigte Regiment in der Schlacht be
Szlankamen; Regiments-Commandant-(Inhaber/i Obrist Amenzaga für Aus-
zeichnung in derselben ein kaiserliches ,. Dankschreiben” erhalten, dann bei
Erstürmung der Palanka von Grosswardein.
Bagni. 1692/1694 war dasselbe an der Save postiert.
1695/1696 stand es in Ober-Ungarn iLevencz-Erlau),
1697 acht Compagnien in der Schlacht bei Zenta gelochten. Regiments-
Commandant Obrist Graf Bagni ein kaiserliches ,. Dankschreiben" erhalten
und zum General-Feldwachtmeister befördert.
1701 das Regiment mit drei Bataillonen und einer Grenadier-Compagnie
auf dem Kri egs-Scl lauplatze in Italien, sich in dem Treffen bei Carpi ausge-
zeichnet, in der Schlacht bei Chiari nicht in das Feuer gekommen.
1702 waren 500 Mann und die Grenadier-Compagnie bei dem Ueber-
falle auf Cremona, Hauptmann Macdonnel den Marschall Villeroy gelangen
genommen und allen Bestechungs-Versuchen desselben widerstanden.
Ein Bataillon in dem Gefechte an der Porta Pradella (Mantua), das
Regiment in der Schlacht bei Luzzara mit sehr bedeutenden Verlusten.
1703 stand das Regiment am Po und kam
1704 im Corps Leiningen nach Süd-Tvrol1).
Das 4. Bataillon machte den Feldzug gegen die Malcontenten in F ngarn.
Gefecht bei Gyarmath mit und rückte dann auch nach Italien.
1705 das des schwachen Standes wegen nur in zwei Bataillone formierte
Regiment in der Schlacht bei Cassano.
1706 in dem Treffen bei Calcinato und dem Gefechte bei Maderno
(ein Bataillon), dann in der Armee Eugen’s bei der Einnahme von Carpi und
in der Entsatz-Schlacht von Turin, später bei der Blockade von Mailand.
1707 machte das Regiment den Zug iu die Provence (Toulon'i mit. ein
Bataillon Belagerung und Einnahme von Susa, dann Besatzung daselbst.
1708 zwei Bataillone Vorrückung in das Dauphine, das Regiment
') Regiments-Inhaber FML. Bagni erwarb sieb bei Unterdrückung des Aufstandes
in Bayern grosse Verdienste.
— 295 —
1709 Geiecht hei Conflans.
1710/1711 ohne Gefecht. Ende des letzteren Jahres wurde das Regi-
ment nach Spanien überschifft und nahm ein Detachement an der Ver-
proviantierung von Cardona theil.
1712 bei den Operationen im Ampourdan (Gerona).
1716 auf den Kriegs-Schauplatz nach Ungarn gerückt, focht das Regi-
ment in der Schlacht bei Peterwardein, Regiments-Commandant Obrist Kuhn
ein kaiserliches „Dankschreiben” erhalten, dann Belagerung und Erstürmung
von Temesvär (der Palanka von), zwei Bataillone Einnahme von Pancsova.
1717 Belagerung und Schlacht von Belgrad.
Wachtendonk. 1731 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie
unter dem Regiments-Inhaber auf Oorsica gekämpft, Gefechte bei Bastia,
Furiani, Einnahme von S. Pellegrino.
1732 in den Gefechten bei Bigorno, Lento, Unterwertung der Districte
am Golo.
1734 zwei Bataillone und zwei Grenadier-Compagnien bei der operierenden
Armee in Italien (das 3. in Mantua), bei Colorno, mit Auszeichnung, aber
grossem Verluste in der Schlacht bei Parma gefochten, ferner bei Quistello
und in der Schlacht bei Guastalla.
1735 in Sücl-Tyrol, ohne Gefecht.
Piccolomini. 1742 mit drei Bataillonen und den Grenadieren in der
Armee Traun’s in Italien, eingetheilt
1743 focht das Regiment in der Schlacht von Camposanto mit besonderer
Tapferkeit, machte
1744 die A^orrückung gegen Neapel mit,
1745 die Operationen in Ober-Italien, beide ohne Gefecht.
1746 war das Regiment in der Schlacht bei Piacenza. bei Einnahme der
Bocchetta (vor Genua), dann in den Kämpfen anlässlich des in dieser Stadt
ausgebrochenen Aufstandes.
1747 bei der vergeblichen Belagerung von Genua, dann zwei Bataillone
und die Grenadiere bei der Vorrückung gegen Barcellonette.
1756 stand das Regiment mit zwei Bataillonen und den Grenadieren im
Corps seines Inhabers in Böhmen.
Tliürheim. 1757 kamen bei Kolin nur die Grenadiere in das Feuer,
ein Bataillon bei der Belagerung von Schweidnitz, das Regiment in den
Schlachten bei Breslau und Leuthen. Grenadier-Hauptmann Alexander Frei-
herr von Humbracht für Auszeichnung bei Breslau den MTO. erhalten; ein
Bataillon, eine Grenadier- Compagnie, in Folge Capitulation von Breslau in
Kriegsgefangenschaft gerathen.
175S ein Detachement von circa 300 Mann durch den Fall von Schweid-
nitz kriegsgefangen, das Regiment bei dem Ueberfalle auf Hochkirch.
1759 die Grenadiere im Gefechte bei Frauenwald, wobei sich Major
Graf Herb er stein *) besonders auszeichnete, dann in jenem bei Trachenberg;
das Regiment in dem Treffen bei Meissen sich sehr brav gehalten, dann Be-
satzung in Dresden.
1760 machte das Regiment im Corps Lacy die Expedition gegen Berlin,
dann die Schlacht bei Torgau mit.
1761 das zur Armee gezogene 3. Bataillon als Besatzung in Dresden,
das Regiment in Sachsen, ohne Gefecht.
1762 war es in dem Gefechte bei Döbeln, das 3. Bataillon unter
Hauptmann Pompeati in dem Gefechte bei Pretschendorf sich vorzüglich
gehalten. Das Regiment sodann in der Schlacht bei Freiberg, ein Detachement
in der Vertheidigung von Schweidnitz.
1778/1779 Regiment und Grenadiere bei der Haupt-Armee in Böhmen,
ohne Gefecht.
9 Dürfte ein combiniertes Bataillon commandiert haben.
— 296 —
Breckainville. 1788 das Oberst-Bataillon bei der Armee an der Save:
später zur Verth ei digung der Veteranischen Höhle bestimmt, wurde eine, in
einer vorgeschobenen Redoute postierte Division, bei dem ersten Angriffe der
Türken, nach tapferer Gegenwehr überwältigt und niedergemacht; der Rest
des Bataillons vertheicligte sich in der genannten Höhle durch 21 Tage mit
bewunderungswürdiger Ausdauer und Tapferkeit, welche auch durch Zuer-
kennung freien Abzuges vom Gegner geehrt wurde. Der Bataillons-Commau-
dant, Major Ludwig Freiherr von Stein, wurde aussertourlich zum Oberst-
lieutenant befördert, den Officieren und der Mannschaft die Allerhöchste Zu-
friedenheit ausgesprochen.
1789 das Leib-Bataillon auf den Kriegs-Schauplatz beordert (das Oberst-
Bataillon verblieb zur Reorganisierung in Pressburg), zwei Compagnien ein
Gefecht bei Orsova mitgemacht. Die Grenadiere an diesen Feldzügen nicht
theilgenommen.
1793 mit zwei Bataillonen nach den Niederlanden gerückt, focht das
Regiment mit Auszeichnung in den Schlachten bei Neerwinden ein Bataillon
und Löwen, kam dann zu den Belagerungen von Conde und Yalenciennes
(Gefecht bei Raismes, Schlacht von Famars), bei dem Sturme auf Yalenciennes
zwei Compagnien unter Major Pasqualati sich ausgezeichnet. Das Regi-
ment sodann bei der Blockade von Maubeuge und in der Schlacht von Wattignies
unter Oberst Branttem sich ausgezeichnet. Die Grenadiere i Bataillon
Ullrich) bei den Belagerungen von le Quesnoy und Maubeuge.
1794 focht das Oberst-Bataillon unter Hauptmann Strait bei Pommereuil.
das Leib-Bataillon bei le Cäteau mit Bravour, das Regiment in verschiedenen
Actionen vor Landrecies (Gefechte bei Wassigny und Priches), später an
den Kämpfen an der Sambre (Bettignies, Fleurus), endlich bei dem Rückzüge.
Vertheidigung von Lüttich und Gefecht an der Ourthe. Die Grenadiere1 bei
Rouvroy, Erquelinnes und Charleroi mit gewohnter Auszeichnung gefockten.
dann in dem Gefechte bei Hooglede. Das auf den Kriegs-Schauplatz nach
Italien gesendete 3. Bataillon war in dem Gefechte bei Dego. Oberst
Branttem, Major Pasqualati, zehn Officiere im Laute des Feldzuges belobt.
1795 bestand das Regiment (Abtheilungen) Gefechte am Waal, bei
Wageningen, Geisbeck u. A., die Grenadiere bei der Armee am Ober-Rhein
(Maynz), das Regiment später Einnahme von Mannheim, ein Bataillon in den
folgenden Gefechten bei Schopp, im Armee-Befehle belobt ; das 3. Bataillon an
der Riviera ohne an einer grösseren Action theilzunehmen.
1796 focht dieses Bataillon (Oberstlieutenant Pasqualati mit Aus-
zeichnung in dem Rückzugs-Gefechte bei Tombio und kam sodann mit vier
Compagnien nach Mantua, zwei nach Legnago als Besatzung. Das aus
Deutschland nach Italien gerückte Regiment focht am 30. Juli am Monte
Baldo (Cavajon), dann in der Schlacht bei Castiglione, ein Bataillon unter
General-Major Bajalick in dem unglücklichen Gefechte bei Madonna della
Corona, das andere bei Canale. In der Schlacht bei Bassano geriethen zehn
Compagnien nach tapferem Widerstande in Kriegsgefangenschaft, der Rest
rettete sich nach Legnago, wo er mit den schon früher erwähnten zwei
Compagnien in Folge Capitulation bis zur Auswechslung nicht gegen Frankreich
dienen durfte. Ein theils aus Ranzionierten. theils aus Ergänzungen formiertes
combiniertes Bataillon, aus Mannschaft dieses Regiments, sowie von Kheul
Nr. 10 bestehend, in den Gefechten bei Calhano mit Auszeichnung, dann bei
.Peri, in welch’ letzterem ein Theil gefangen, der Rest versprengt wurde. Die
Grenadiere im Corps Werneck bei Wetzlar. Limburg und Würz bürg mit be-
sonderer Auszeichnung gefockten.
1797 ein reorganisiertes Bataillon (aus Tkeilen des obigen und der in
Legnago gestandenen Abtheilungen formiert), focht in der dreitägigen Schlacht
bei Rivoli und machte den Rückzug hinter die Piave und nach Kärntken mit.
q Die in der Regiments-Geschichte (Seite 319) enthaltenen Angaben, dass die Grena-
diere den Feldzug im Bataillon Ulm mitgeinaclit. beruht auf einem Irrthume. Die Division
stand wohl von 1769—1779 in dem 1793 von Oberst Ulm commandierten 1. böhmischer.
Bataillon, wurde jedoch 1779 in das zweite böhmische Bataillon. 1793 von Oberstlieutenant
Ullrich commancüert, übersetzt.
— 297
Die in Mantua gestandenen vier Compagnien in Folge der Capitulation kriegs-
gelangen. Die Grenadiere in einem Gefechte bei Wetzlar.
1799 stand das Regiment (drei Bataillone) in Graubündten (Deckung der
Rhein-Linie) und fochten Abtheilungen in den Gefechten am Kuckelsberge, an
der Zollbrücke bei Mayenfeld und bei Bonaduz und erlitten bei dem Rückzuge
über die Landquart grosse Verluste. Diese Abtheilungen, circa zwölf Com-
pagnien. bewirkten unter grossen Beschwerlichkeiten ihren Rückzug in das
Engadin, wo in dem Gefechte bei Süs der grösste Theil in Gefangenschaft
gerieth. Zwei, an den Quellen des Rhein, exponierte Compagnien unter Haupt-
mann Schöllheim, bestanden ein glückliches Gefecht bei Sta. Maria di Medels.
ein Detachement derselben unter Oberlieutenant Rebentisch brachte, durch
den aufgebotenen Landsturm unterstützt, der Colonne des Generals Loison
eine empfindliche Schlappe bei, doch geriethen diese zwei Compagnien, sowie
zwei andere von der Haupttruppe abgetrennte Compagnien, durch den Ueberfall
der Franzosen auf Disentis, wie es scheint, durch Sorglosigkeit, ebenfalls in
Gefangenschaft.
Die Reste des nunmehr, inclusive der Grenadiere *), in ein Bataillon for-
mierten Regiments kämpften in den erneuerten Gefechten bei Urseren, Elmpt,
an der Linth und am Kuckel-Passe.
1800 das 1. und 2. Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutsch-
land (das 3. und die Grenadiere in Wien zurückgeblieben), hievon das 2. in
dem Gefechte bei Holientann sich ausgezeichnet, das Regiment in der Schlacht
bei Hohenlinden.
Spork. 1805 war das Regiment mit allen fünf Bataillonen auf dem
Kriegs-Scliauplatze in Deutschland, das 4. Bataillon in dem Gefechte bei
Günzburg und geriethen die Grenadiere im Corps Auffenberg bei Wertingen.
das 1., 2. und halbe 3. im Corps Wernek bei Trochtelfingen, der Rest durch
die Capitulation von Ulm in Kriegsgefangenschaft. Ein Detachement unter
Lieutenant Baron Bärbel schlug sich nach Tyrol zum Corps Rohan durch,
mit welchem es schliesslich bei Castelfranco das gleiche Schicksal theilte.
V acat Spork. 1809 mit drei Bataillonen bei der Armee in Deutschland,
nahm eine Division an dem Gefechte bei AVeichs (17. April) theil, das Regiment
bei Vertheidigung von Stadt am Hof (Regensburg) zum grössten Theil in Ge-
fangenschaft gerathen.
Reorganisiert, focht das Regiment bei Aspern mit Auszeichnung, aber
erneuert grossem Verluste, dann bei AVagram und Znaym. Die im Grenadier-
(Reserve-) Corps eingetheilten Grenadiere (Bataillon Leiningen) kamen in Bayern
bei Hausen nur wenig in das Feuer, hatten aber bei Aspern und AVagram
Gelegenheit, erneuerte Proben ihrer Tapferkeit abzulegen, ebenso bei Znaym.
De Vaux. 1813 zwei Bataillone und die Grenadiere (Bataillon Fischer)
in der Schlacht bei Dresden; Oberlieutenant Christoph Feldegg erwarb sich
hier den MTO. ; dann in der Schlacht bei Kulm.
In der Schlacht bei Leipzig kamen die Grenadiere am 16. bei AVacliau
(Auenheimer Hof), vom Regimente, bei welchem nunmehr auch das 3. Bataillon
eingerückt war, nur zwei Compagnien am 18. October beiProbstheida in das Feuer.
1814 das 1. und 3. Bataillon bei der Cernierung von Auxonne, das 2. im
Streif-Corps des GM. Scheither mehrere kleinere Gefechte bestanden, so bei
Roanne (an der Loire), Villefranche, Limonest und kam dann nach Lyon.
In dem Gefechte bei Valence an der Isdre Lieutenant Horn sich aus-
gezeichnet, aussertourlich zum Oberlieutenant befördert. Die Grenadiere bei
der Blockade von Besancon, Bataillons-Commandant, Oberstlieutenant Fischer
des Regiments, Hauptmann Neu und Lieutenant Hawiger sich ausgezeichnet
(wurden sämmtlich befördert); das Landwehr-Bataillon versah denEtapen-Dienst.
1815 zuerst nach Italien dirigiert, kam das Regiment bis Neapel, jedoch
in keine Action und wurde später nach Süd-Frankreich (Aix und Marseille)
überschifft.
3) Dieselben waren n diesem Feldzuge ausnahmsweise im Regiments-Verbände
verblieben.
298 —
Die Grenadiere standen im Lager von Dijon, das 1. Landwehr-Bataillon
versah Besatzungs-Dienst in Mantua.
Vacat de Yaux. 1821 Occupation des Königreichs Neapel, ohne Gefecht.
Wocher. 1818 anlässlich der März-Ereignisse nach Wien berufen, kam
das Regiment (1. und 2. Bataillon) später nach Italien, wo es bei der Cernierung
von Pahnanuova, in dem Gefechte bei Cornuda an der Piave, hei Yicenza im
Feuer war und dann zur Reserve-Division eingetheilt wurde. Das Regiment
deckte am 21. Juli den Brückenschlag bei Salionze und nahm das 2. Bataillon
an der Verfolgung des Feindes nach der Schlacht hei Custozza theil. Ein dem
57. Infanterie - Regimente angeschlossener Ergänzungs - Transport in dem
Gefechte bei Bassano. Das 3. Bataillon, sowie das 1. Landwehr-Bataillon, an
den Kämpfen vor Wien und der Einnahme dieser Stadt theilgenommen.
Die Grenadiere (Bataillon Cerrini) bei Bewältigung des Aufstandes in
Prag sich ausgezeichnet, später ebenfalls vor Wien verwendet.
1819 machten dieselben, sowie das 3. und Landwehr-Bataillon, den Feld-
zug in Ungarn mit, doch kam das 3. Bataillon nur hei Lugos, das Landwehr-
Bataillon bei Temesvär in das Feuer. Die Grenadiere waren bei der ersten
Cernierung von Komorn, später, im Corps Wohlgemuth, in den Kämpfen an
der Waag bei Kiralyrev sich ausgezeichnet; dann bei der Einnahme von Raab,
den Schlachten bei Puszta-Herkaly, Uj-Szegedin und Temesvär wenig im F euer .
Das Regiment war bei der Cernierung von Venedig.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten:
3IT0. Oberlieutenant Carl Freiherr von Feld egg und Unterlieutenant
Bataillons- Adjutant Johann Fröhlich (Erstürmung einer Batterie bei Salionze j.
LO. Regiments-Commandant Oberst Haradauer.
MVK. Die Hauptleute Joseph Räuber von Plankenstein und Georg
Schuster: Oberlieutenant Eduard Ebenhöh und Unterlieutenant Othmar
Sedlaczek.
Mamula. 1859 stand das Regiment zum Schutze Dalmatiens an der
dortigen Küste postiert ; das 1. Bataillon in Süd-Tyrol und nahmen zwei
Compagnien an dem Gefechte bei Spondalonga theil.
MVK. erhielten Regiments-Commandant Oberst Baron Piret und Haupt-
mann Joseph von Andrässy.
1866 anfänglich zur Deckung der Eisenbahn Wildenschwert — Pardubitz
verwendet, kam das in der Brigade Rothkirch stehende Regiment nur bei
Tobitschau in das Feuer ; das 4. Bataillon Besatzung in Olmütz.
1881/82 war das Regiment im Occupations-Gebiete (Plevlje) disloc-ierr,
nahm aber an den Kämpfen zur Bewältigung des Aufstandes keinen Antheil.
Tapferkeits-Medaillen.
1789-1790
Goldene
Silberne
18481
Goldene
q
I. Cl.
n. ci.
15
2
1793—1801
1805
—
13
1849/
1859
o
(
1809
1
10
1866
—
—
—
1813-1815
2
8
1878
—
—
—
Adjustierung.
1726 weisser Rock, rothe Aermel- Aufschläge ;
1742 weisser Rock, blaue Aufschläge ;
1757 weisser Rock, Camisol und Unterfutter, rothe Aufschläge :
1767 weisser Rock, meergrüne Egalisierung, seit 1853 mit Armlitzen,
weisse Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, meergrüne Egalisierung, Armlitzen,
weisse Knöpfe.
U ngarisclies Infanterie-Regiment.
(1867) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Gran.
(1850) Michael, Grossfürst yon Russland.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1717 laut Convention
vom 7. April mit dem Markgrafen Friedrich Wilhelm von Brandenburg-
Anspach auf 10 Jahre aus anspachischen in kaiserliche Dienste übernommen.
(Das Regiment wurde aus den bisher selbstständigen Bataillonen Seidlitz,
Konnengh und einem neu aufgestellten formiert.) Nach Ablauf der Capitulation
als kaiserliches Regiment beibehalten.
Die 1727 aufgestellten Auctions-Compagnien 1731 an Baden (1809 als Nr. 23
aufgelöst) und Arenberg (Nr. 28) abgegeben.
1741 eine Compagnie des aufgelösten Regiments Schmettau, 1748 eine
von Traun incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 26.
1849 das 3. Bataillon und die Grenadier-Division in Folge der Ereignisse
in Italien reorganisiert.
1860 das 3. und 4. Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-
Regiment Nr. 79 abgegeben, dagegen das 3. Bataillon von Nr. 7 anher transferiert.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regimente Nr. 102.
Ergänzung. Von 1766 — 1806 hatte das Regiment einen Werbe-Rayon
im churrheinischen Kreis; 1771 (1781) erhielt es den ständigen Werb-Bezirk
in Kärnthen mit der Stabs-Station Klagenfurt ; 1782 — 1804 *) dazu einen Aushilfs-
Bezirk in Galizien (Rzeszöw).
1818 wurde das Regiment mit seiner Ergänzung an das lombarclisch-
venezianische Königreich überwiesen und erhielt seinen Werb-Bezirk im
Friaulischen, mit der Werb-Bezirks-Station Udine* 2). 1866, nach Abtretung dieser
Provinz, wurde es in ein ungarisches umgewandelt und bekam den noch
gegenwärtig innehabenden Ergänzungs-Bezirk in Gran.
Grenadier-Division. 1769 wurde -dieselbe mit jener von Nr. 43 und 46
in das Bataillon in Kärnthen eingetheilt, kam 1775 in das steyermärkisclie
Bataillon mit den Divisionen von Nr. 16 und 45, jedoch 1784 wieder in das
nunmehr aus den Divisionen von Nr. 13 und 43 bestehende kärnthnerische
Bataillon zurück.
In dem Feldzuge 1799—1801 bildete die Division des Regiments mit
enen von Nr. 40 und 59, im Feldzuge 1809 mit jenen von Nr. 16 und 27 ein
Bataillon, in welcher Zusammensetzung das letztere auch in der Friedens-
Epoche 1810 — 1818 verblieb. Im Jahre 1818 wurde die Division dieses Regiments
0 Die innerösterreichisclien Regimenter verloren diesen AntlieiL schon 1804.
2) Yon 1857 — 1860 bestand ein Füial-Ergänzungs-Bezirks-Revisoriat in Belluno.
- 300 —
und jene von Nr. 16 aus dem obgenannten Bataillon ausgeschieden und
bildeten, da gleichzeitig beide Regimenter mit ihrer Ergänzung an das
lombardisch-venezianische Königreich überwiesen worden waren, nunmehr bis
1852 ein italienisches Bataillon (ä vier Compagnien).
Friedens-Garnisonen. 1718 Lombardie, 1722 Yorder- Oesterreich, 1739
Siebenbürgen, 1748 Böhmen. 1752 Herrn annstadt, 1755 Kronstadt. 1763 Görz.
1771 Klagenfurt. 1779 Klagenfurt, 1782 Laibach. 1784 Vorarlberg, 1787 Klagen-
furt, 1789 Klagenfurt, 1791 Innsbruck. 1798 Treviso, 1801 Klagenfurt, 18<)4
Istrien (Rovigno), 1805 Cividale, 1806 Klagenfurt. 1810—1813 Klagenfurt, 1814
Tyrol, 1815 Mailand, 1816 Udine, 1821 Udine, 1833 Venedig. 1836 Udine, 1838
Agram. 1840 Graz. 1845 Innsbruck, 1848 Salzburg — Linz, 1849 WH -Neustadt, dann
Temesvar, 1850 Klausenburg, dann Debreczin, 1851 Kaschau. 1852 Ofen. 1854
Tarnopol— Zloczöw, 1855 Pest. 1856 Graz. 1858 Olmütz, 1859 Wien. 1862 Budweis,
1864 Josephstadt, 1866 Lobositz, 1867 Pilsen. 1871 Budweis. 1877 Wien. 1S78 Ban-
jaluka, 1879 Cajnica, 1880 Laibach, 1882 Komorn, seit 1884 Gran.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Klagenfurt activiert: von
1818 — 1839 wurden die Soldatenknaben desRegiments in dem für alle italienischen
Regimenter bestehenden Erziehungshause zu Mailand, 1840 — 1852 in dem speciell
für die venezianischen Regimenter errichteten Erziehungshause zu Cividale
ausgebildet.
Regiments-Inhaber.
1717 Brandenburg - Onolzbach (Ans-
pach), Carl Friedrich Erbprinz
(1723 Markgraf), GFWM.
1724 Müffsing, Heinrich Freiherr von,
Obrist— FML.
1737 Grünne, Nikolaus Graf, GFWM.—
FML.
1751 Puebla, Antonio, Conde de Portu-
galo, FML.— FZM.
1776 Riese, Franz Carl Freiherr von,
FML.— FZM.
1786 Allvintzy, Joseph Freiherr von,
GM.1).
1786 D'Alton, Richard Graf, FML.—
FZM.
1790 Schröder von Lilienhof, Wilhelm
Freiherr von, FML. — FZM.
1800 — 1803 unbesetzt.
1803 Hohenlohe-Bartenstein, Ludwig
Fürst, GM. -FZM.2).
1814 Wilhelm, Prinz von Oranien.
FZM., seit
1815 Wilhelm I., König der Nieder-
lande, FM.3).
1844 Ferdinand Victor von Este, Erz-
herzog. GM.
1849 — 1852 unbesetzt.
1852 Michael, Grossfürst von Russ-
land.
Zweite Iuli aber.
Von 1814 — 1815 Hohenlohe-Bartenstein, Ludwig Fürst, FZM.: von
1815 — 1817 Pfanzelter Joseph von, FML.; von 1819 — 1S44 Faber. Philipp
von, FML. — FZM.; von 1844—1852 Schick von Siegenburg. Anton. FML. :
von 1853—1887 Susan, Johann Freiherr von. FML.
Re g i m ents-Comman (1 anteu .
1717 Seckendorff, Heinrich Friedrich
Freiherr von, GFWM.4).
1718 Tiedemann, Obristlieutenant.
1719 Müffling, Heinrich Freiherrvon,
Obristlieutenant — Obrist.
1724 derselbe als Obrist-Inhaber.
1725 Leub eifing. Wilhelm, Obrist-
lieutenant.
1729 Poyda von, .Obristlieutenant—
Obrist.
1740 Castellar. Carl. Oberst,
1749 Rothschütz, FriedriehWilhekn.
Obrist.
’) Ttebernahm noch 1786 durch Tausch mit D'Alton das Infanterie-Regiment Xr. 19.
2) Wurde 1814 zweiter Inhaber ; 1815 Inhaber des Infanterie- Regiments Xr. 41.
3) Von 1841 an hatte das Regiment in Folge Abdankung des Königs nur den Xamen
, .König Wilhelm” zu führen.
4) Laut, mit dem Inhaber geschlossener Capitulation. trat das Regiment unter dem
Commando Seckendorffs. welcher die bisher in polnischen Diensten gestandenen Truppen
des Markgrafen von Anspach befehligte, in kaiserliche Dienste.
— 301 -
1752 Würz bürg, Carl Freiherr von,
Obrist.
1758 Griinne, Ferdinand Graf, Oberst.
1762 Harrach, Franz Xaver Graf,
Oberst.
1771 D’Armont, Franz Freiherr von,
Oberst.
1773 Birkenfeld (Pfalz-), Johann
Carl Ludwig Prinz, Oberst.
1781 Türckheim. Carl von, Oberst.
1789 Alcaini, Johann Graf, Oberst.
1794 Redl, Paul, Oberst.
1797 Avemann, Rudolph, Oberst.
1800 Ru pp, Joseph, Oberst.
1806 Mumb, Franz von, Oberst.
1809 Leiningen- Westerburg,
Christian Graf, Oberst.
1811 Urban, Wolfgang von, Oberst.
1812 Gober, Carl von, Oberst.
1813 Kurz von Traubenfeld,
Andreas, Oberst.
1823 Vignette, Johann de, Oberst.
1830 Flette von Flettenfeld,
Heinrich, Oberst.
1834 Drechsel, Anton Freiherr von,
Oberst.
1838 Strass oldo-Graffenb erg,
Julius Graf, Oberst.
Reserve-Co
1869 Moritz Edler von Mottony,
Anrelius, Oberstlieutenant —
Oberst.
1874 Bogovic von Grombothal,
Johann Ritter, Oberstlieutenant.
1841 Mattiss de Sik-Abony, Carl,
Oberst.
1848 Coronini-Cronberg, J ohann
Graf, Oberst.
1848 Kussevich von Szamobor,
Emil, Oberst.
1849 Schwarz, Eduard, Oberst.
1854 Kopal, Bruno, Oberst.
1859 Waldstätten, Georg Freiherr
von, Oberst.
1866 Kamieniecki, Nikolaus Ritter
von, Oberst.
1867 Bourguignon von Baumberg,
Stanislaus, Oberst.
1872 Grünne, Philipp Graf, Oberst.
1877 Endlicher, Heinrich, Oberst.
1878 Abele von Lilienberg, Johann
Freiherr von, Oberst.
1879 Mihalötzy, Julius von, Oberst.
1881 Appel, Ferdinand Ritter von,
Oberst.
1884 Dietrich, Gustav,. Oberst.
1886 Grivicic, Daniel Ritter von,
Oberst.
1892 Görtz, Arthur von, Oberst.
1897 Woinovich, Emil, Oberst.
MidilUdlituii«
1876 Hickl, Eduard. Oberstlieutenant.
1878 B aum r u ck er Edler von R ob els-
wald, Wilhelm, Oberstlieutenant.
1880 Dietrich, Adolph, Oberstlieute-
nant.
Yor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1737 Regiments-Inhaber FML. Baron Müffling an seinen in dem Treffen
bei Jurkovic erhaltenen schweren Verwundungen gestorben.
1741 Obristlieutenant Freiherr von Krassair bei Mollwitz schwer ver-
wundet, gestorben.
1757 Obristwachtmeister Graf Wurmbrand-Stuppach in der Schlacht
bei Kolin y.
1799 Major Klein bei Magnano schwer verwundet, gestorben.
Feldzüge.
Anspach. 1717 sofort nach der Uebernahme in kaiserlichen Dienst zur
operierenden Armee in Ungarn gezogen, stand das Regiment während der
Belagerung von Belgrad bei dem Corps am linken Save-Ufer und nahmen
Abtheilungen desselben an dem Gefechte bei Semlin, ein Bataillon und eine
Grenadier-Compagnie an der Schlacht bei Belgrad theil.
171S nach der Lombardie verlegt, wurde das Regiment (zwei Bataillone
und die Grenadiere) gegen Ende des Jahres nach Sicilien überschifft und kam
nach Milazzo.
1719 die Grenadiere an der Eroberung der Liparischen Inseln, Gefecht
bei Canneto, theilgenommen: das Regiment an der Schlacht bei Francavilla, der
Belagerung von Messina und machte dann die Operationen in West-Sicilien mit.
1720 Kämpfe vor Palermo.
— 302 —
Müffling. 1734/1735 stancl das Regiment in Vorder-Oesterreich und
waren einige Abtheilungen als Besatzung in Breisach, die anderen hei der
operierenden Armee, ohne an einer Action theilzunehmen.
1737 stand das Regiment bei dem Corps an der Save, Belagerung von
Uzica, die Grenadiere bei dem Sturme am 30. September.
Grün ne. 1738 zwei Bataillone in der Haupt- Armee Banat i.
1739 bei Groclta gelochten.
1741 bei der Armee in Schlesien, fochten zwei Bataillone bei Mollwitz.
1742 bei Caslau und nahmen an der Belagerung von Prag theil.
1743 stand das Regiment in Bayern.
1744 Operationen am Rhein, dann in Böhmen.
1745 nahm das Regiment an dem Treffen bei Habelschwerdt theil, focht
mit Auszeichnung, aber grossen Verlusten bei Hohenfriedberg, dann bei Soor.
1746 stand es auf dem Kriegs- Schauplatze in Italien.
1747 Belagerung von Genua.
Puebla. 1757 auf dem Kriegs-Schauplatze in Böhmen, nahm das
Regiment an den Schlachten von Kolin. Breslau und Leuthen theil; ein Detache-
ment bei der Belagerung von Schweidnitz, sodann als Besatzung daselbst, gerieth
1758 in Folge Capitulation dieser Festung in Kriegsgefangenschaft.
Das Regiment focht mit Auszeichnung bei Hochkirch.
1759 stand das Regiment im Corps de Ville.
1760 nahm ein Bataillon unter Major D’Armont an der Belagerung
von Dresden ehrenvollen Antheil, das Regiment zeichnete sich dann unter
seinem Commandanten Obersten Franz Grafen Harrach in der Schlacht bei
Torgau durch standhafte Vertheidigung seiner Position gegen wiederholte
Angriffe sehr aus, erlitt aber grosse Verluste. Oberst Graf Harrach erhielt
den MTO.
1761 kam das Regiment nicht vor den Feind.
1762 ein Detachement an der Vertheidigung von Schweidnitz theil-
genommen, die Hauptleute Monin und Nerelon sich ausgezeichnet.
Riese. 1778/1779 stand das Regiment (zwei Bataillone) bei der Haupt-
Armee in Böhmen, ohne Gefecht; dessgleichen die Grenadiere Bataillon
Woracziczky).
D’ Alton. 1788 zwei Bataillone in der Haupt-Armee mit Auszeichnung
sich an den Gefechten bei Bezanija (April und Juli) betheiligt: Hauptmann
Graf Schiaffinatti sich hervorgethan.
Die Grenadiere Bataillon Alcaini) bei der Haupt -Armee. Rückzug nach
Karansebes.
1789 das Regiment bei der Belagerung von Belgrad.
Das 3. Bataillon anfänglich im Friaulischen, dann auch auf den Kriegs-
schauplatz gezogen ; Grenadiere bei der Belagerung von Belgrad.
1790 nahm das ganze Regiment an der Belagerung von Cetin ehren-
vollen Antheil; Oberlieutenant Bartholomäus Tartler für Auszeichnung bei
dem Sturme am 20. Juli den MTO. erhalten.
“Wilhelm Schröder. 1792 das Leib-Bataillon an den Rhein gerückt.
1793 zwei Bataillone bei der Belagerung von Fort Louis, dann unter
Commando des Obersten Grafen Alcaini sich in den Gefechten bei Geidersheim.
Brum.pt und im Marienthaler Walde sehr ausgezeichnet.
Die Grenadiere (Bataillon Reell) Erstürmung der Weissenburger Linien.
Gefecht bei Wanzenau.
Ausser dem bereits genannten Regiments-Commandanten, erscheinen noch
Grenadier-Bataillons-Commandant Oberstlieutenant R edl. die Majore Avemanu
mid Graf Schiaffinatti und circa 20 Officiere als ausgezeichnet genannt.
1794 nahmen eineinhalb Bataillone an den Operationen des Corps
Clerfayt theil.
Grenadiere Gefecht bei Schifferstadt, dann in Mannheim.
- 30B —
1795 stand ein Bataillon im Corps Erbach am Nieder-, das andere im
Corps Clerfayt am Ober-Rhein ; die Grenadiere bei dem Entsatz von Maynz.
1796 auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gerückt, stand das Regiment
in Süd-Tyrol, nahm an den Gefechten bei Lonato-Gavardo, am Monte Baldo und
der Schlacht bei Bassano theil; der Rest des Regiments kam nach dem Treffen
bei la Favorita nach Mantua, wo es die weitere Yertheicligung mitmachte.
Die Grenadiere bei Wetzlar, Amberg, Würzburg ('ausgezeichnet) und
Limburg gefochten.
1797 das Regiment in Folge der Capitulation von Mantua kriegsgefangen,
die Grenadiere vor Kehl, dann nach Italien, Rückzugs-Gefecht bei Neumarkt.
1799 mit zwei Bataillonen auf dem Ivriegs-Schauplatz in Italien, focht
das Regiment bei Yerona (Pastrengo) mit grossem Yerluste, dann bei Magnano
und kam später als Besatzung nach Venedig (behufs Reorganisierung), nahm
aber an der Schlacht bei Yaleggio wieder Antheil.
Die Grenadiere (Bataillon Stentsch) bei Pastrengo, Magnano, Cassano,
S. Giuliano, mit besonderer Auszeichnung bei Novi und Savighano gefochten.
1800 stand das Regiment in der Lombardie, ohne an einer Action theil-
zunelnnen und kam dann als Verstärkung zu den unter FML. Yukassovich
in Süd-Tyrol stehenden Truppen.
Die Grenadiere Gefechte an der Riviera, bei Savona, Ventlmiglia am
Yar, sich bei dem Rückzuge am Monte Nave standhaft gehalten; bei Marengo
mit Auszeichnung gekämpft, grösstentkeils gefangen.
Hohenlohe-Bartenstein. 1805 mit vier Feld- und dem Grenadier-
Bataillon in der Armee des Erzherzogs Carl, focht das Regiment mit besonderer
Auszeichnung bei Caldiero, Sturm auf Colognola. Hauptmann Joseph Nowak,
welcher eine in einer Redoute hartbedrängte Division durch einen glänzenden
Bajonnett-Angriff degagierte, wurde mit dem MTO. decoriert und von Erz-
herzog Carl sofort zum Major befördert.
1809 stand das Regiment (drei Bataillone) bei den Truppen unter
FML. Chasteler in Tyrol ; Oberstlieutenant Christian Graf Leiningen als
Commandant der Avantgarde mit dem 3. Bataillon den Gegner auf Trient
zurückgeworfen und gezwungen, auch diesen Ort zu räumen ; ein Bataillon
Gefecht bei Volano, zwei Bataillone dann auf dem Rückzuge sich mit dem
9. Corps (Gyulai) vereinigt, Gefecht bei Klagenfort (drei Compagnien gefangen).
Das unter Oberstlieutenant Graf Leiningen in Tyrol zurückgebliebene
3. Bataillon Bassano überfallen, dann an den Gefechten bei Trient ehrenvollen
Antheil genommen.
Oberstlieutenant Graf Leiningen wurde für seine hervorragenden
Leistungen mit dem MTO. decoriert. Die Grenadiere (Bataillon Salomon) im
9. Corps, bei Sacile, an der Piave gefochten, dann Schlacht bei Raab.
1813 stand das Regiment (drei Feld- und ein Landwehr-Bataillon) bei
der Armee in Inner-Oesterreich und machte die Operationen derselben rmd
die Vorrückung nach Italien mit (Drau-Uebergang bei Rossegg, Gefecht bei
Conegliano), ein Bataillon unter Major Massberg bei Bassano den Rückzug
gedeckt, das Regiment sich bei S. Marco-Volano gut gehalten.
Die Grenadiere (Bataillon Welsperg) gleichfalls bei der Armee in Inner-
Oesterreich.
1814 ein Bataillon hi der operierenden Armee, ein Bataillon1) bei der
Blockade von Mantua, das Landwehr-Bataillon vor Palmanuova rurd Osoppo.
Regiments-Commandant Oberst Kurz am 10. März einen Ausfall der
Garnison Pescliiera mit Abtheilungen des Regiments glänzend zurückgewiesen.
Die Grenadiere in der Schlacht am Mincio tapfer gefochten.
Oranien. 1815 das Regiment in Ober-Italien, ohne Gefecht; die Grenadiere
in Frankreich.
Victor Este. 1848 stand das Regiment in Tyrol und Vorarlberg, ohne
an einer Action theilzunehmen, litt jedoch sein durch Desertion der von
Emissären zum Treubruche verleiteten Mannschaft.
p Das 3. Bataillon war aufgelöst.
— 301
Die Grenadiere (Bataillon Angelmayer), sowie das 3. Bataillon, wurden
in Folge der Capitulation von Venedig, wo diese Abtlieilungen gamisonierten,
an die provisorische Regierung dieser Stadt übergeben.
1849 das 1. Bataillon auf den Kriegs-Schauplatz nach Ungarn gerückt,
war in dem Gefechte bei Szered an der Waag (2. Mai), in dem Treffen bei Raab
und in beiden Schlachten bei Komorn. In der weiteren Vorrückung kam nur
eine kleine Abtheilung bei dem Theiss-Uebergange bei O-Besenyö in das Feuer.
Das schon im Herbste 1848 in das Corps ÜSTugent eingetheilte 2. Bataillon
stand auf Cordon an der steyerisch-ungarischen Grenze, wo Abtheilungen des-
selben an einigen kleineren Affairen theilnahmen. Später zu der Belagerung
von Peterwardein gezogen, zeichnete sich dasselbe bei Abwehr eines Ausfalles
(24. Mai) aus. Das reorganisierte 3. Bataillon wurde in das 2. Reserve-Corps
Nobili eingetheilt, trat jedoch nicht mehr in Action. Die gleichfalls im Corps
Nugent eingetheilten Grenadiere standen im August und September vor Komorn.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Major Ferdinand Schmid von Dondorf1).
MVK. Hauptmann Moriz Sebottendorf von der Rose.
GGVK. Regiments -Caplan Franz Berkes.
Grossfürst Michael. 1859 kam das Regiment nicht in das Feuer,
sondern stand im Verbände des 10. Corps im Küstenlande und wru-de noch
vor Schluss des Feldzuges (Juni) nach Wien zurückverlegt : das 4. Bataillon
stand in Prag.
1866 stand das Regiment im 4. Corps der Nord-Armee und focht be
Königgrätz. Das 4. Bataillon Besatzung in Olmütz.
Decoriert wurden mit2):
MVK. Oberstlieutenant Joseph Scudier: Hauptmann Julius Gnad
Oberlieutenant Franz Freiherr von Karg-B eben bürg.
1878 nahm das Feld-Regiment im Verbände der 36. Infanterie-Truppen-
Division an den Gefechten bei Kljuc, später in jenem der 7. an der Expedition
gegen Livno theil. Das gleichfalls mobilisierte Reserve-Regiment im 5. Corps
in der Krajna, nicht in das Feuer gekommen.
Decoriert wurden mit :
MVK. Oberstlieutenant Alois Seemann; Major Richard Schwingen-
schlögel; die Hauptleute Julius Baumholzer und Johann Kohaut:
Oberlieutenant Ljubomir Illic; die Lieutenants Johann Chwatal und
Aurel Sprung.
Tapferkeits-Medaillen.
A • Silnorno
Goldene
Silberne
Goldene
I. CI.
H. CI.
1789/90
1
—
1848 t
4
o
1792—1801
1
8
1849/
1805
1
6
1859
—
—
1809
—
1866
1
9
1813—1815
—
1878
8
18
Adjustierung.
1726 weisser Rock, rothe Aermel- Aufschläge ;
1737 weisser Rock, blaue Aermel- Aufschläge ;
1743 weisser Rock, rothe Aufschläge ;
1757 weisser Rock und Camisol, rothe Aufschläge und Unterfutter:
1767 weisser Rock, papageigrüne Egalisierung, gelbe Knöpfe :
1866 weisser Waffenrock, schwarze Egalisierung, Armlitzen, gelbe Knöpfe ,
1868 dunkelblauer Waffenrock, schwarze Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe.
!) Als Commandant eines selbstständigen Streif-Corps (mittlerweile zum Oberst-
lieutenant bei Dom Miguel Nr. 39 befördert).
2) Der als Flügel-Adjutant in Verwendung gestandene Oberstlieutenant Alfred Kitter
von Kraus erhielt zu dem Orden der EK. 3. die Kriegs-Decoration.
Steyerisclies Infanterie -Regiment.
(1781) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Graz.
(1865) Leopold II., König der Belgier.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1682 laut Patent vom
3. Februar durch den Obristen Grafen Nigrelli im Reiche (den Vorlanden)
aufgestellt, vier von den im Jahre 1680/81 durch Obrist Starhemberg geworbenen
Compagnien1) bildeten den Stamm dieses Regiments. 1685 300 Mann von
churcölnischen Truppen incorporiert; 1709 je eine Compagnie zur Errichtung
der für den Dienst in Spanien bestimmten Regimenter Browne (1712) und
Eckh (1748 aufgelöst), 1711 eine an das zu gleichem Zwecke aufgestellte
Regiment Tokio (1720 aufgelöst) abgegeben. 1731 zwei der aufgelösten Auctions-
Compagnien des Regiments Harrach (Nr. 47) anher eingetheilt. 1748 eine
Compagnie von dem aufgelösten Regimente O’Gilvy incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 27.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 69. 1S83 eines an das Infanterie-Regiment Nr. 87 abgegeben.
Ergänzung. Von 1766—1806 hatte das Regiment einen Werbe-Rayon
im niederrheinisch-westphälischen Kreis (Cöln), sowie auch einen zweiten auf
dem Gebiete des damaligen Inhabers, des Markgrafen von Baden-Durlack.
1771 (1781) erhielt es seinen ständigen Werb - Bezirk in Steyermark,
Grazer Kreis, mit der Stabs - Station Graz, hiezu von 1775 — 1804 2) einen
Aushilfs-Bezirk in Ost-Galizien (Zalesczyki). 1808 (1807) wurde der Werb-
Bezirk durch einen Theil von Ober-Steyermark (bisher bei dem Regimente
Nr. 45)3) vergrössert. Werb-Bezirks-(Ergänzungs-Bezirks-) Station seither un-
verändert Graz.
Grenadier-Division. 1769 — 1775 stand dieselbe mit jener von Nr. 16
und 53 in dem steyermärkischen Bataillon und kam 1775 in das aus den
Divisionen von Nr. 3 und 4 bestehende erste Bataillon in Nieder-Oesterreich,
]) Aus den 1680/81 in den Vorlanden durch die Obriste Starhemberg. de Souclies
und Stadl angeworbenen 21 Compagnien wurden die zwei Regimenter Pfalz-Neuburg und
Stadl a zebn Compagnien formiert (siebe auch Infanterie-Regimenter Nr. 17 und 20), die
Testierenden vier Compagnien verblieben in Philippsburg, bis zu ihrer Eintheilung in dieses
Regiment (werden in den Acten vielfach als : vier ohne Regiment in Philippsburg stehende
Compagnien bezeichnet). Dieselben gehörten jedoch nicht in den Verband des Regiments
Starhemberg (Nr. 8), ebenso unrichtig ist es, dass das Regiment hei der Aufstellung vier
trier’sche Compagnien erhalten haben soll.
2) Die innerösterreichischen Regimenter verloren diesen Antheil schon 1801.
3) Wurde salzburgisch und behielt nur einen kleinen Theil von Ober-Steyermark,
welcher 1809, nach Auflösung dieses Regiments, auch an Nr. 27 fiel.
G- e schichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
20
- 306
1784 jedoch wieder in das in Steyermark stehende zurück, welches nunmehr,
ausser der des Regiments, noch die Divisionen von Nr. 16 und 45 im Ver-
bände hatte. Im Feldzuge 1799 war die Division im Regiments- Verbände ver-
blieben und kam erst zu Beginn der Campagne 1800 mit Nr. 17 und 57 in ein
in Italien formiertes Bataillon. Im Feldzuge 1809 bildeten die Divisionen von
Nr. 16 und 26 mit der des Regiments ein Bataillon, welches auch in der
späteren Friedens-Periode 1810—1818 in der gleichen Zusammensetzung ver-
blieb. 1818 wurden die Divisionen von Nr. 16 und 26 abgetrennt und bildeten
nunmehr ein neues italienisches Bataillon1), dagegen trat die Division von
Nr. 47 von dem dissolvierten böhmischen Bataillon mit jener des Regiments
in den Verband (Bataillon ä vier Compagnien, bis 1852).
Friedens-Garnisonen. 1699 Steyermark (vier Compagnien Kaschau . 1713
Mailand, 1715 Novara, 1721 Mailand, 1730 Pavia. 1731 Tortona, 1736 Heidelberg,
1739 Temesvär, 1740 Peterwardein, 1746 Ober-Ungarn, 1747 Teschen. 1748
Znaym, dann Krems, 1749 Wien, 1751 Brünn. 1753 Pilgram, 1754 Pisek. 1763
Gent, 1766 Graz, 1779 Graz, 1787 Ofen, 1791 Graz, 1798 Spalato, 1801 Graz,
1804 Pisino, 1805 Graz, 1806 St. Pölten, 1808 Graz, 1810 Graz, 1814 Graz,
1815 Marburg, 1816 Graz, 1822 Neapel, 1823 Graz. 1830 Padua. 1831 Modena,
1832 Mantua, 1833 Parma — Reggio, 1834 Modena, dann Padua. 1835 Graz, 1847
Laibach, 1848 Vicenza, 1850 Verona, dann Böhmen. 1851 Teschen. dann Klausen-
burg, 1853 Pest, 1854 Tarnopol, 1855 Ofen, 1856 Wien, 1859 Völkermarkt, 1860
Pettau — Laibach, 1861 Wien, 1865 Wien, 1866 Oedenburg, 1867 Pressburg. 1871
Graz, 1874 Cattaro, 1875 Castelnuovo, 1876 Ragusa, 1878 Spalato, 1879 Triest,
dann Klagenfurt, 1882 Graz, 1893 Laibach.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Graz activiert. 1S87 nach
Bruck a. d. M., 1843 nach Weitz verlegt, wo es bis zur Auflösung (1852 verbheb.
Regiments-Inhaber.
1682 Nigrelli, Octavio Graf. Obrist —
FZM.
1703 Zum Jungen, Hieronymus Frei-
herr von, Obrist — FM.
1732 Hessen-Cassel, Max Prinz.
FML.— FM.2).
1753 Baden-Durlach, Christoph Prinz.
FML.— FM.
1789 — 1791 unbesetzt.
1791 Strassoldo, Leopold Graf. FML.
1809 Chasteler de Courcelles, Johann
Gabriel Marquis, FML. — FZM.3).
1826 Luxem, Jakob Ritter von. GM. —
FML.
1841 Piret de Bihain, Ludwig Frei-
herr von, FML.4).
1858 Leopold I., König der Belgier.
1865 Leopold II., König der Belgier.
Zweite Inhaber.
Von 1853 — 1862 Piret de Bihain, Ludwig Freiherr von, FML.: von
1862—1874 Schiller von Herdern, Adolph Freiherr von. FML.
Reginients-Cominandanten.
1682 der Inhaber Obrist Graf Nigrelli.
1685 Siro, Wilhelm, Obristlieutenant.
1686 Königsegg, Sigmund Graf,
Obristlieutenant
1688 Malvezzi, Alphons Graf, Obrist-
lieutenant.
1700 Horn, Heinrich Ferdinand von,
Obrist.
1702 Fresen. Christian Ernst von.
Obristlieutenant.
| 1703 der Inhaber Obrist Zum Jungen.
1704 Elsen. Hartmann von. Obrist-
lieutenant.
1707 Barisoni. Albert Marchese,
Obristlieutenant — 0 brist.
1721 Buzzacarini. Wenzel Marchese.
Obrist.
1727 Moltke, Philipp Ludwig Frei-
herr von, Obrist.
i) Diese beiden Regimenter hatten Werb-Bezirke in Venezien erhalten.
») Früher Inhaber eines hessischen Regiments, welches 1717 — 1720 in kaiserlichen
Diensten stand.
s) Früher Inhaber des 1S09 reducierten Infanterie-Regiments Nr. 10.
ä) Wurde 1853 zweiter Inhaber.
307 —
1733 Lersner, Christian Ludwigvon,
Obrist.
1736 Humbracht, Max von, Obiist.
1738 Waldeck, Gustav Prinz, Obrist.
1739 An dl au, Franz Freiherr von,
Obrist.
1712 N i m p t s c h. J ohann Heinrich F r ei-
herr von, Obrist.
1715 Mayern, Johann Friedrich Frei-
herr von, Obrist.
1753 Chukelsky, Ferdinand von,
Obrist.
1757 Biilow, Carl Freiherr von, Obrist. \
1762 Stein, Rudolph Felix Freiherr \
von, Oberst.
767 D’Alton, Richard Graf, Oberst.
1771 Kavanagh, Moriz Freiherr von,
Oberst.
1782 Lichtenberg, Cajetan Graf,
Oberst.
1783 Senitz, Carl von, Oberst.
1788 Auersperg, Carl Graf. Oberst.
1790 Woller, Johann von, Oberst.
1795 Zschock, Otto Gottlieb von,
Oberst.
1800 Gör sehen. Carl Freiherr von,
Oberst.
1801 Marschall von Perelat, Peter
Chevalier, Oberst.
1809 Lamezan- Salins, Anton Graf,
Oberst.
1813 Paumgartten, Johann Freiherr
von, Oberst.
1821 Siegler von Eberswald, Hein-
rich Freiherr von, Oberst.
1831 D'Esquille, JohannFreiherrvon.
Oberst.
1837 Binder von Fallbusch, Wil-
helm Freiherr von, Oberst.
1813 Götz, Christian, Oberst.
1848 Rieben von Riebenfeld, Carl
Alexander, Oberst.
1850 Catharin, Cajetan Ritter von,
Oberst.
1851 Aubin, Carl, Oberst.
1856 Lebzeltern, Leopold Ritter von,
Oberst.
1859 Württemberg, Wilhelm Herzog
von, Obei'st.
1861 Illeschütz, Johann, Oberst.
1861 Ylasits, Franz Freiherr von,
Oberst.
1869 Schaffer von Schäffersfeld,
Anton Ritter von, Oberst.
1871 Fidler vonlsarborn, Ferdinand,
Oberst.
1874 Tasch, Carl Edler von, Oberst,
1876 Klimburg, Eugen Edler von.
Oberst.
1878 Lau er, Hugo Freiherr von, Oberst.
1883 Koch Edler von Langentreu,
Franz, Oberst.
1887 Pinter, Heiunann, Oberst.
1891 Hartenau, Alexander Graf,
Oberst.
1893 Benoist de Limonest, Carl,
Oberst.
1895 Nitsche, Victor Edler von,
Oberst.
Reserre-Commandanten.
1869 Mroczkowski de Nalecz,
Avelin, Oberstlieutenant - Oberst.
1873 S abato wicz Edler von Kr onen-
treu, Joseph, Oberstlieutenant —
Oberst.
1871 Klimburg, Eugen Edler von,
Oberstlieutenant — Oberst.
1876 Knöpfler, Alois, Oberst.
1878 Schluetenberg, Richard Edler
von, Oberstlieutenant — Oberst.
1880 Liebe Edler von Kreutzner,
Joseph, Oberstlieutenant— Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1689 Hauptmann (Interims-Bataillons-Commandant) von Gelburg bei
einem Streifzuge an der Drina y.
1702 Regiments-Commandant Obristlieutenant Heinrich von Horn an
den in der Schlacht bei Luzzara erhaltenen Wunden gestorben.
1705 Obristlieutenant Raimund Baron Geraldin in der Schlacht bei
Cassano f.
1739 Regiments-Commandant Obrist Prinz Waldeck bei Grocka y.
1745 Regiments-Commandant Obrist Johann Freiherr von Nimptsch an
seinen in der Schlacht bei Soor erhaltenen Wunden im October gestorben.
1757 Regiments-Commandant Obrist Chukelsky in der Schlacht bei
Prag tödtlich verwundet, einige Tage später gestoi-ben.
1794 Regiments-Commandant Oberst Johann von Woller bei dem An-
griffe auf die Zahlbacher Schanze schwer verwundet, April 1795 gestorben.
1859 Oberstlieutenant Alois Ho ff er in der Schlacht bei Magenta y.
20*
— 308 —
1864 Regiments - Commandant Oberst Johann Illesehütz und Major
Ernst Entner beide in dem Treffen bei Oeversee schwer verwundet. ErSterer
13. Juni, Letzterer 25. März an den Folgen der Verwundung gestorben.
Feldzüge.
Nigrelli. 1683 nach der Errichtung noch im Reiche verbheben, rückte
das Regiment
1684 auf den Kriegs-Schauplatz nach Ungarn ah und wurde dem Corps
Schulz (Ober-Ungarn) zugetheilt.
1685 stand das Regiment in Trentschin und Neutra,
.1686 zum grossen Theile in Neuhäusel.
1687 ein Bataillon bei der Haupt-Armee, die Schlacht am Berge Harsanv
(bei Mohäcs) mitgemacht.
1688 eine Compagnie an der Einnahme von Stublweissenburg theil-
genommen, ein Bataillon stand in Slavonien, der Rest in Ober-Ungarn.
1689 das im Felde stehende Bataillon sich in der Schlacht bei Nissa gut
gehalten; Regiments-Commandant Obristlieutenant Malvezzi ein kaiserliches
„Dankschreiben” erhalten.
1690 dieses Bataillon Besatzung in Sabac.
1691 focht es mit Auszeichnung bei Szlankamen. stand dann an der Drau.
1692 acht Compagnien in der Haupt-Armee bei Peterwardein.
1693 vier Compagnien bei der Belagerung von Belgrad.
1694 keine Abtheilung des Regiments betheüigt.
1695 sechs Compagnien bei der Haupt- Armee, ohne in Action zu treten.
1696 dieselben in der Schlacht bei Olasch.
1697 zwei Bataillone in der Schlacht bei Zenta gefochten. Obristlieutenant
Malvezzi erneuert ein kaiserliches „Dankbriefel” erhalten. Das 3. Bataillon
bei Unterdrückung des Aufstandes in Ober-Ungarn verwendet.
1698 zwei Bataillone bei der Haupt-Armee.
1701 mit allen vier Bataillonen auf dem Kriegs-Schauplatz in Italien,
stand das Regiment anfänglich am Monte Baldo und focht später in der Schlacht
bei Cliiari; bei den folgenden Operationen Hauptmann Baron Gferaldiu sich
wiederholt als geschickter Partheigänger erwiesen, ebenso Hauptmann Graf
Lagnasco (Streifzug nach Pizzighettone).
1702 war das Regiment bei der Blockade von Mantua, ein Detachement
unter Hauptmann Elsen sich in dem Gefechte bei Due Castelli ausgezeichnet:
ferner Schlacht bei Luzzara. Eine Abtheilung von circa 100 Mann in der Ver-
th eidigung von Guastalla; eine andere unter Hauptmann Schampach Schorn-
busch) sich in einem Scharmützel an der Porta Ceresa vor Mantua ausgezeichnet.
Zum Jungen. 1703 ein Bataillon bei dem Ueberfalle auf Mirandola.
eine Compagnie in der Vertheidigung von Brescello. Das Regiment kam später
nach Süd-Tyrol mid zeichnete sich Regiments-Commandant Obristlieutenant
Fresen durch die standhafte Vertheidigung vonArco aus, musste aber schliesslich
capitulieren, wobei circa 300 Mann des Regiments in Gefangenschaft geriethen :
ebenso Obristwachtmeister Elsen bei jener des Passes von Ravazzone.
1704 stand das Regiment in Süd-Tyrol (ein Bataillon in Kufstein und
nahm an der Vorrückung in die Lombardie theil.
1705 zeichnete sich Obristlieutenant Elsen in dem Gefechte bei Casine
Moscoline aus, ein Detachement war in dem Gefechte bei Tredici Ponti : das
Regiment (in zwei Bataillone formiert) in der Schlacht bei Cassano mit grosser
Tapferkeit gefochten.
1706 war das Regiment in dem Treffen bei Calcinato, deckte in dem
Gefechte bei Maderno den Rückzug und kämpfte später vor Turin : ein
Ergänzungs-Detachement im Corps JVetzel am unteren Po.
1707 machte das Regiment den Zug in die Provence, Kämpfe vor
Toulon mit.
1708 zwei Bataillone bei der Vorrückung nach Savoyen und später bei
der Occupation des Kirchenstaates.
1709 machte das Regiment den Angriff auf Conflans,
- 309 —
1710 die Vorrückung nach Savoyen. Einschliessung von Arche, mit.
1711 nahm es an den Operationen an der Isere theil, ein Bataillon an
der Besetzung der toscanischen Präsidien.
1712 dieses letztere bei der Belagerung von Porto Ercole.
1718 im October nach Sicilien überscliifft, kam das Regiment nach
Milazzo, an dessen Vertheidigung es theilnahm.
1719 die Grenadiere bei der Einnahme der Liparischen Inseln, Gefecht
Lei Canneto, das Regiment in der Schlacht bei Francavilla, dann bei der
Belagerung von Messina und ruckte gegen Ende des Jahres nach West-
Sicilien.
1720 ein Detachement bei der Einnahme von Sciacca, das Regiment an
den Kämpfen vor Palermo betheiligt.
1731 nahm ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie an den Kämpfen
auf Corsica theil. Gefechte bei Bastia, Furiani, S. Pellegrino, die Grenadiere
noch an jenem bei Luciano.
1732 eine Abtheilung in dem Gefechte bei Biguglia, das Bataillon in
der Colonne Sclimettau in jenem am Tenda und bei Lento.
Max Hessen. 1734 — 1735 stand das Regiment bei der Haupt- Armee am
Rhein, ohne an einer grösseren Action th eilzunehmen1).
1737 in Bosnien, war das Regiment bei der Einnahme von Nissa und
kam daun als Besatzung in diese Festung, deren Vertheidigung durch General
Doxat es mitmachte2), eine Grenadier-Compagnie im Corps Khevenhüller im
Gefechte bei Radujevac.
1738 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie Vertheidigung von
Orsova, die anderen Abtheilungen in den Treffen bei Kornia und Mehadia.
1739 war das Regiment in der Schlacht bei Grocka, ein Bataillon in
Belgrad.
1741 ein Bataillon Besatzung in Glatz, das Regiment in Böhmen.
1742 das Regiment in dem Gefechte bei Zahaj, dann bei der Belagerung
von Prag, später in Bayern, die Grenadiere Einnahme von Deggendorf.
1743 war das Regiment (drei Bataillone) in dem Treffen bei Simbach,
die Grenadiere bei der Einnahme von Dingolfing, Landau und Deggendorf,
alle Abtheilungen Vorrückung an den Rhein.
1744 die Grenadiere sich bei Deckung des Rückzuges über den Rhein
gut gehalten, das Regiment später bei der Haupt-Armee in Böhmen.
1745 zwei Bataillone und die Grenadiere im Corps Thüngen in der
Ober-Pfalz, Blockade von Amberg, das Regiment später (nur in ein Bataillon
formiert) in den Schlachten bei Holienfriedberg und Soor gefoehten (in der
ersteren sehr viel verloren).
Baden-Durlach. 1756 stand das Regiment (zwei Bataillone und die
Grenadiere) in Böhmen, bei Lobositz nur die Grenadiere in das Feuer
gekommen.
1757 die Grenadiere in dem Gefechte bei Reichenberg, diese, sowie das
Regiment in der Schlacht bei Prag, dann Vertheidigung dieser Festung, ein
Detachement bei der Einnahme von Schweidnitz. Das Regiment focht noch
bei Breslau und Leuthen, hier zwei Bataillone im Vereine mit zweien von
Wallis (Nr. 11) den Wiadmühlenberg als die letzten Truppen festgehalten,
mussten aber, von Cavallerie umzingelt, die Waffen strecken. Die Grenadier-
Compagnien, in Breslau stehend, geriethen in Folge Ueb ergäbe dieser Festung
ebenfalls in Kriegsgefangenschaft.
1758 stand ein reorganisiertes Bataillon in der Haupt-Armee bei Hoch-
kirch, kam jedoch nicht in das Feuer.
1759 nahm das Regiment an dem Treffen bei Maxen theil.
r) Ancli nicht, wie angegeben, im Mosel-Corps eingetheilt.
2) Itegiments-Commandant Obrist Humbracht wurde, weil er die Uebergabe nicht
verhinderte, entlassen, ebenso die beiden Stabs-Officiere.
— 310 -
1760 eine Grenadier-Compagnie in der Vertheidigung von Dresden.
Oberlieutenant Christoph von Culoz sich bei dem Ausfälle am 22. Juli
hervorgethan ; dieselben noch in dem Gefechte bei Bögendorf, das Regiment
bei Torgau gefochten.
1761 waren das Regiment und die Grenadiere im Corps Loudon und
zeichnete sich Major Baron Mittrowsky bei Erstürmung des Jauernicker
Forts bei Schweidnitz aus.
1762 waren Abtheilungen des Regiments in den Gefechten bei Friedland.
Burkersdorf (Leuthmannsdorf) undPeilau, ein Bataillon unter Major von Logau
an der lieldenmüthigen Vertheidigung von Schweidnitz theilgenommen.
1778 standen das Regiment, sowie die Grenadiere (Bataillon Schogre;. bei
der Haupt-Armee und nahmen nur letztere
1779 an der Expedition gegen Schlesisch-Neustadt theil.
1788 das Leib- und Oberst-Bataillon im Corps Wartensleben im Banat,
in den Gefechten bei Lazu-Mare und Brza-Palanka (hier nur eine Jäger-
Abtheilung des Regiments), eine Compagnie, unter Oberlieutenant Johann
Saffran, das Blockhaus Krakova-Visoka standhaft vertheidigt; der genannte
Officier, sowie Lieutenant Joseph von Collin. wurden aussertourlich befördert.
Eine Division in dem Gefechte bei Armenis, das Regiment bei dem Rück-
züge von Ivaransebes.
Die Grenadiere (Bataillon Wolf) in der Haupt- Armee, ohne Gefecht ; das
3. Bataillon stand in Croatien, auf Cordon an der Save.
1789 war das Regiment in dem Treffen bei Mehaclia. ein combiniertes
Bataillon über den Winter bei der Blockade von Orsova (am Berge Allion1 .
das 3. Bataillon und die Grenadiere nicht in das Feuer gekommen.
Vacat Baden-D urlach. 1790 Oberst Graf Auersp er g wurde für die
durchgeführte Blockade und Einnahme von Orsova MTO-R. und ausser-
tourlich zum Generalmajor, ferner, für bewiesene Tapferkeit: Major Carl Grat
Clauwetz und Hauptmann von Culoz, ebenfalls aussertourlich. in die nächst
höheren Chargen befördert. Das Regiment kam nach dem Fall von Orsova
zu dem in der Walachei detachierten Corps und nahm an dem Gefechte bei
Florentin theil, das 3. Bataillon sich bei der Belagerung und Erstürmung von
Cetin ausgezeichnet.
Str assoldo. 1793 das Leib-Bataillon bei der Ober-Rhein -Armee, eine
Division unter Oberlieutenant de Villa sich in einem Gefechte bei Hüningen
ausgezeichnet, die Grenadiere (Bataillon Zschock) bei Drusenheim. Wanzenauund
Killstedt gefochten, hier, sowie bei Retschweiler, sich ausgezeichnet.
1794 dieselben bei Schwegenheim-Schifferstadt gekämpft, das Leib-Bataillon
mit Auszeichnung an der Zahlbacher Schanze vor Maynz. Das Oberst- v2.
und Oberstlieutenants- (3.) Bataillon waren auf den Kriegs-Schauplatz nach
Italien gerückt und kamen Abtheilungen bei Dego in das Feuer.
1795 das 1. Bataillon in Maynz stehend, sich bei Erstürmung der feind-
lichen Verschanzungen (29. October) ausgezeichnet, dann in dem Gefechte bei
Bacharach, die Grenadiere nicht in das Feuer gekommen.
Das 2. und 3. Bataillon an den Kämpfen bei S. Giacomo-^ettepanni be-
theiligt, Lieutenant Prokop Hofmann, dem Generalstab zugetheilt, sich durch
vortrefiliche Führung der ersten Angriffs - Colonne ausgezeichnet. In ^ der
Schlacht bei Loano gerietlien diese beiden Bataillone, in der Stellung auf der
Rocca Barbena von Uebermacht umzingelt, in Gefangenschaft (ein grosser
Theil niedergemacht).
1796 das Leib-Bataillon den Lahn-Uebergang bei Leun vertheidigt. dann
in dem Treffen bei Friedberg, hierauf als Besatzmig in Maynz. endlich in dem
Gefechte bei Neuwied sich tapfer gehalten. Die Grenadiere bei Wetzlar.
Amberg, Würzburg.
]) Der Regiments-Commandant Oberst Graf Aue rsp e r g hatte, um den unverschuldet,
durch die Affaire bei Karansebes. etwas erschütterten guten Ruf des Regiments wieder zu
lieben, sich vom FM. Baron Loudon die Erlaub niss erbeten, mit einem Bataillon die Blockade
über den Winter halten zu dürfen. Die Officiere wurden dureb das Loos bestimmt, von
der Mannschaft die gesündesten und stärksten ausgewählt.
— 311 -
Die reorganisierten, jedoch noch sein- schwachen Bataillone in Italien
in dem Treffen bei Locli, das Oberst - Bataillon bei Valeggio sich aus-
gezeichnet, aber viel verloren; diese Bataillone weiter in den Vorposten-
Gefechten bei Acquanegra, Bivoli, der Schlacht bei Castiglione delle Stiviere,
dann als Besatzung in Mantua, wo sie an den Kämpfen bei S. Giorgio-la
Favorita (zweiter Entsatz-Versuch Wurmser’s) sich ebenfalls betheiligten.
Eine, theils aus Ergänzungen, theils Banzionirten gebildete Division, mit je
einer von Kr. 11 und 16 in dem combinierten Bataillon des Oberstlieutenants
Ude (von Nr. 11) an dem dritten Entsatz- Versuche, Gefecht bei Calliano,
Treffen bei Bivoli theilgenommen. Dieses Bataillon focht
1797 in der Schlacht bei Bivoli und wurde später hei Longarone ver-
sprengt, aufgerieben. Das in Mantua stehende Begiment unter Major Culoz
an dem Ausfälle am 15. Januar ehrenvollen Antheil genommen. Das vom
Rheine nach Italien gerückte Grenadier-Bataillon bei Friesach gefochten; das
Leib-Bataillon am Bhein verblieben, Nachhut-Gefecht hei Altenkirchen. Ende
des Jahres war das 2. Bataillon bei der Occupation von Dalmatien.
1799 nahmen das 1. und 2. Bataillon, sowie die im Begiments- Ver-
bände verbliebenen Grenadiere, an der Belagerung von Ancona theil.
1800 die Grenadiere (nunmehr Bataillon St. Julien) an der Biviera bei
S. Giacomo, auf der Bocca Barhena und am Monte Calvo mit Auszeichnung
gefochten, dann Vorrückung an den Var, Gefecht hei Aspromonte, endlich
Schlacht hei Marengo. Das aus Ancona zur Armee gerückte Begiment ein
glänzendes Gefecht bei Chivasso bestanden, später ein -Vorposten-Gefecht am
Monte Oliveto, dann in der Schlacht bei Pozzolo, hier auch die Grenadiere.
1801 einige Abtheilungen an dem Gefechte bei Montecchio-Maggiore
theilgenommen.
1805 stand das Begiment mit vier Feld- und dem Grenadier-Bataillon
hei der Armee in Italien und zeichnete sich letzteres in der Schlacht bei
Caldiero aus, dann noch in den Nachliut-Gefechten bei Vicenza und an der
Brenta; das Begiment, welches an derselben nicht theilgenommen, war mittler-
weile nach Kärnthen gerückt.
1809 erneuert bei der Armee in Italien eingetheilt, erlitt das Begiment
in der Schlacht bei Sacile, in welcher es durch acht Stunden den Ort Porcia
standhaft vertheidigte, grosse Verluste mid betheiligte sich an den Gefechten
bei Soave-Villanuova, Montecchio -Minor e und Monte Bastia (Treffen bei Cal-
diero), in welcher insbesondere das 3. Bataillon sich sehr auszeichnete.
Ebenso brav focht das Begiment, sowie die Grenadiere (Bataillon Welsperg),
in der Schlacht an der Piave, letztere in dem Nachhut-Gefechte bei
S. Daniele, das Begiment ferner Gefecht bei Venzone, Vertheidigung der
Stellung von Tarvis. In der Schlacht bei Baab drei Compagnien den Maier-
hof Ivis-Megyer vertheidigt, das Begiment viel verloren, endlich zeichnete
sich das Begiment wiederholt bei Verthei digraig des Brückenkopfes von
Pressburg aus. Die Depdt-Division an der Vertheidigung des Grazer Schloss-
berges theilgenommen.
Major Franz Gries erwarb sich bei Vertheidigung des Brückenkopfes
von Pressburg den MTO.
Begiments-Arzt Dr. Seliger erhielt GCEM. 1.
Ch asteier. 1813 war das Begiment (1., 2., 3. Feld-, 1. Landwehr-
Bataillon und Grenadiere) bei der Armee in Lmer-Oesterreich und nahmen Ab-
theilungen desselben an den Gefechten bei Kramburg, Unter-Loibl, Feistritz
theil und erwarb sich Begiments-Commandant Oberst Baron Paum gartten, so-
wie alle hiebei verwendeten Abtheilungen, die Belobung des Corps-Comman-
danten; das 3. Bataillon in der Brigade Fölseis an dem siegreichen Gefechte
an der Tschernutscher Brücke (Gefangennahme des Detachements Bellotti),
sowie an den späteren Kämpfen um die Verschanzungen an derselben theil-
genommen. Oberlieutenant Mazari und Fähnrich Johann Cherain eine
Schanze durch U eberfall genommen; Ersterer hiebei gefallen, Letzterer zum
Oberlieutenant befördert.
/
312 —
Yom Eegimente betheiligten sich ferner Abtheilungen bei Forcierung
des Drau-Ueberganges bei Hollenburg, an den Gefechten bei Längenfeld.
Tarvis (Tolmein), Fhtsch, Caporetto, Besciutta, u. A.. dann an der Schlacht
bei Caldiero und dem Gefechte bei Montorio.
1811 focht das Eegiment in der Schlacht am Mincio. in welcher
besonders die Grenadiere, Division Merville, Gelegenheit hatten sich auszu-
zeichnen; das 2. Landwehr-Bataillon bei der Blockade von Palmanuova.
Major Zenon, Commandant des letzteren, erhielt den EKO. 3.
1815 bei der Armee in Italien eingetheilt, focht das Eegiment 1. und 2.
Bataillon) bei Occhiobello und mit Auszeichnung bei Tolentino.
In der Verfolgung Murat’s bis Neapel vorgedrungen, rückte dass Begi-
ment sodann nach Süd-Frankreich (Avignon).
Die Grenadiere in Frankreich, nicht in das Feuer gekommen.
LO. Begiments-Commandant Oberst Baron Paumgartten.
1821 war das Eegiment, sowie die Grenadiere (Bataillon Bittner . bei
der Occupation von Neapel.
Luxem. 1831 — 1832 bei den zur Unterdrückung der Unruhen im
Kirchenstaate und den Herzogthümern Parma-Modena aufgebotenen Truppen,
ohne jedoch in Action zu treten.
Piret. 1818 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien, war das erste
Bataillon bei der Einnahme von Castelnuovo, dann im Gefechte bei Pastrengo,
an welchem auch drei Compagnien des 2. theilnahmen. jedoch nach tapferer
Gegenwehr gefangen wurden; das Eegiment. bei der Einnahme von Vicenza
nicht in das Feuer gekommen, stand später in Mantua und betheiligte sich
nur das 2. Bataillon an der scharfen Becognoscierung gegen Castellaro, zwei
Compagnien an einem Gefechte bei Castelletti. Bei der weiteren Vorrückung
war eine Division bei Pavia im Feuer. Das erste Landwehr-Bataillon stand
zuerst in Triest und vereinigte sich im August mit dem Eegimente. Eine
Division desselben, sowie das 3. Bataillon, im Corps Nugent an der ungarisch-
steyerischen Grenze und bestand erstere ein Gefecht bei Friedau. letztere ein
solches bei Letenye. Die Grenadiere (Bataillon Biergotscli' bei dem ersten
Angriffe auf Vicenza, im weiteren Verlaufe des Feldzuges nicht mehr in das
Feuer gekommen.
1819 das Eegiment Besatzung im Mailänder Castell, dann bei der Be-
lagerung von Venedig, die Grenadiere wieder nicht zur Action gekommen.
Das 3. Bataillon bei der Einnahme von Essegg, dann Ceruierung von Peter-
wardein, Gefecht bei Futak und Kamenitz, ferner bei der Einnahme von Neu-
satz, in dem Treffen bei O-Becse, der Schlacht bei Hegyes.
Das neu aufgestellte 4. Bataillon und die 3. Division des 2. Landw ehr-
Bataillons im Streif-Corps Dondorf, Gefecht bei Särvär und rückten kurz vor
der Capitulation von Komorn dahin ab.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten:
EKO. 3. Die Hauptleute Joseph Saffran, Eduard Gasteiger Edler von
Babenstein, Anton Leinner, Anton Kletzl von Mannen.
MVK. Hauptmann Franz Leitl; die Oberlieutenants Heinrich Buch.
Georg Oehl.
Belgien. 1859 focht das Eegiment (1.. 2., 3. Feld- und Grenadier-Bataillon')
vuiter seinem Commandanten OberstHerzog von Württemberg not besonderer
Bravour bei Magenta (am Eisenbahndamm und bei Ponte di Magentas ebenso
bei Solferino und erlitt in beiden Actionen bedeutende I erluste. bei Solterino
auch das 4. Bataillon mitgewirkt.
Decoriert wurden mit:
31 TO. und EKO. 2. Begiments-Commandant Oberst Herzog von
Württemberg.
EKO. 3. Die Majore Marcus Gasteiger Edler von Eabenstein und
Norbert Freiherr Haugwitz von Piskupitz; die Hauptleute Ludwig von
Pindter, Joseph Sabatowicz von Kronentreu, Joseph Bruna; die Ober-
- 313 -
Lieutenants Carl Trescher und Wilhelm Bacher; Unterlieutenant Emil
Rathlew.
MVK. Die Majore Carl Walter, Norbert Freiherr von Haugwitz und
Avelin von Mroczko wski ; die Hauptleute Ernst Entner, Joseph Sabato-
wicz, Johann Tomic, Carl Heydt, Franz Stöcklegger, Richard Schluet
von S chluetenh erg, Ludwig von Castelia, Otto Fux, Julius Soukup,
Joseph Hofmann, Wenzel Huff; die Oberlieutenants Adolph von Froschauer,
Joseph Rumpold, Franz Acham, Gustav von und zu Haydegg, Carl
Trescher, Albert Graf Sternberg, Theodor David, Ernst Pfleger, Hugo
Klobus, Theodor von Zimäny, Heinrich Gr einer und Heinrich Andre oli;
die Unterlieutenants Andreas Markmann-Lichtab eil, Ernst Diemer,
Anton Tuskau, Ludwig von Haydegg, Rudolph Freiherr von Schluga und
Emerich von Yaternaux.
GGVK. Regiments-Caplan Carl Ban'calari.
1864 in der Brigade Nostitz des Gablenz’schen Corps eingetheilt, focht
ein Bataillon in dem Gefechte bei Ober-Selk, das Regiment mit Auszeichnung
bei Oeversee, Yeile, dann bei der Cernierung von Friederica.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten :
LO-C. Regiments - Commandant Oberst Herzog von Württemberg
(mittlerweile zum Brigadier ernannt).
LO. Oberstlieutenant Norbert Freiherr von Haugwitz, Hauptmann
Dominik Eder.
EKO.3. Oberst Johann Jlleschütz, Major Entner (Beide an ihren
Verwundungen gestorben); die Hauptleute Richard von Schluetenberg- und
Ludwig Castella; die Oberlieutenants Gustav von Haydegg und Joseph
Guggenberger, dann dem gefallenen Oberlieutenant Carl Freiherrn von
Prokesch -Osten nachträglich zuerkannt.
MVK. Die Hauptleute Franz Schütter von Niedernberg, Paul
Hochhäuser, Franz Gottfried; die Oberlieutenants Anton Liebe Edler
von Kreutzner, Albert Graf St. Julien- Wallsee, Theodor Höpler, dann
dem vor dem Feinde gebliebenen Oberlieutenant Emil Rathlew nachträglich
zuerkannt; die Unterlieutenants Heinrich Jvanossich von Küstenfeld,
Adolf Schwarz und Leopold Barmann.
FJO. Regiments-Arzt Dr. Carl Köstler.
1866 im 2. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Regiment in
der Schlacht bei Königgrätz, Vertheidigung von Lochenitz, dann in dem
Treffen bei Blumenau, wo das 2. Bataillon in einen verlustreichen Kampf mit
der preussischen Brigade Bose verwickelt und eine Division des 1. im Weidritz-
Thale versprengt und theilweise gefangen wurde.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Lieutenant Michael Tichy.
MVK. Major Dominik Eder; Hauptmann Heinrich Klar (gefallen, nach-
träglich zuerkannt); die Oberlieutenants Joseph Guggenberger, Gustav
Bancalari; Unterlieutenant Anton Niklas.
1878 nahmen sowohl das Feld-Regiment (1., 2. und 3. Bataillon), als
auch das Reserve-Regiment (4. und 5. Bataillon), an der Occupation Bosniens
und der Hercegovina theil und zwar ersteres Gefecht bei Citluk, Einnahme von
Mostar, Gefecht bei Pasic-Han, Crnici (Entsatz von Stolac), Besetzung von
Bilek, Einnahme von Klobuk ; das Reserve -Regiment Gefecht bei Kosna,
Einnahme von Sarajevo, Gefecht bei Mokro.
Decoriert winden mit:
EKO. 2. Regiments-Commandant Oberst Eugen von K lim bürg (mittler-
weile zum Brigadier ernannt).
EKO. 3. Die Hauptleute .Joseph von Almstein, Ernst Schüssler.
Oberlieutenant Victor Wagner, (gefallen, nachträglich zuerkannt).
MVK. Die Hauptleute Albert Bornmüller, Victor Edler von Axter,
Otto Reising von Reisinger, Alois Czernohorsky, Heinrich Juris;
- 314 —
die Oberlieutenants Emil von Jvanossich, Vincenz Graf Baillet de Latour.
(Reserve), Moriz Gherardini, Heinrich Fischer (Reserve), Alois Hillmer:
Lieutenant Weinberger (gefallen, nachträglich zuerkannt i.
FJO. Regiments-Arzt Dr. Hugo Wolff.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
n. ci.
1789-1790
_
1848
2
6
6
1792—1801
7
26
1849
—
11
11
1805
—
—
1859
6
54
89
1809
1
21
1864
3
11
55
1813—1815
6
12
1866
—
5
31
1878
—
11
29
Adjustierung.
1726 weisser Rock, rothe Aermel- Aufschläge ;
1738 weisser Rock, blaue Aufschläge ;
1743 weisser Rock, rothe Aufschläge :
1748 weisser Rock, blaue Aufschläge1);
1757 weisser Rock und Camisol, blaue Aufschläge und Unterfutter ;
1767 weisser Rock, kaisergelbe Egalisierung, gelbe Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, kaisergelbe Egalisierung, gelbe Knöpfe.
i) Im Jahre 1753 soll das Regiment rothe Aufschläge und Unterfutter getragen
haben und beruht vielleicht die Anführung der blauen Farbe pro 174s (K. A.. Cahiers
Enveloppe A. Nr. 39) auf einem Irrthume.
28.
Böhmisches Infanterie-Regiment.
(1817) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Prag.
(1881) Humbert I., König von Italien.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1698 laut Patent vom
29. Mai durch den Obristen Grafen Thürheimb, aus sechs in Ober-Ungarn
detachierten Compagnien des Regiments Metternich (Nr. 11) und sechs neu-
geworbenen Compagnien gebildet, gab 1703 zwei Compagnien zur Errichtung
des Regiments Virmond ab, erhielt 1706 zwei Tattenbach’sche Compagnien1).
1715 zwei Compagnien zur Errichtung des Regiments Trautson (1721 auf-
gelöst) abgegeben. 1731 erhielt das Regiment bei Auflösung der Auctions-
Compagnien je eine solche von Müffling (Nr. 26), Guido Starhemberg (1809 als
Nr. 13) und Ottokar Starhemberg (1748 aufgelöst).
1747/48 Theile der aufgelösten Regimenter Heister und Arenberg in-
corporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 28.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 74, 1883 eines an das Infanterie-Regiment Nr. 88 abgegeben.
Ergänzung. Von 1766 — 1806 hatte das Regiment einen Werbe-Rayon im
oberrheinischen Kreis. 1771 (1781) erhielt es seinen ständigen Werb-Bezirk in
Böhmen2), Caslauer Kreis, mit der Stabs-Station Kuttenberg ; dazu 1782 — 1807
einen Aushilfs -Bezirk in Galizien (Stryj). 1808 wurde der Werb-Bezirk durch
den Chrudimer Kreis vergrössert3) und Chrudim Werb-Bezirks-Station.
Im Jahre 1817 übernahm das Regiment von dem nach Steyermark über-
wiesenen Regiment Nr. 47 den Werb-Bezirk Prag und Umgebung, welchen es
noch gegenwärtig innehat4).
Grenadier-Division. 1769 mit jener von Nr. 8 und 22 in das erste
Bataillon in Mähren eingetheilt, 1770 in das 5. (6.) böhmische Bataillon über-
setzt, wo sie mit jenen von Nr. 15 und 57 bis 1797 vereint stand. In dem
Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die Divisionen von Nr. 24 und 45, in jenem 1809
wieder die von Nr. 15 und 57 mit der des Regiments ein Bataillon.
J) Es waren dies bayerische Frei-Compagnien.
-) Das Regiment garnisonierte 1766 — 1770 in Mähren und war ursprünglich bestimmt,
ein mährisches zu werden.
3) Auch diesmal hätte das Regiment mit seiner Ergänzung nach Mähren überwiesen
werden sollen, doch wurde diese Verfügung abgeändert und statt desselben das Regiment
Nr. 57. dessen Werb-Bezirk ebenfalls nahe der mährischen Grenze lag, in ein mährisches
umgewandelt, ebenso wie Nr. 15. dessen Bezirk das Regiment übernahm.
ä) Der bisherige Werb-Bezirk übergieng an Nr. 21.
— 316 -
Von 1809 — 1817 bildete sie mit den Divisionen von Nr. 15 und 47 das
1. Bataillon in Böhmen ; nach Dissolvierung desselben kam sie in das aus den
Divisionen von Nr. 18 und 21 bestehende neue 1. böhmische Bataillon bis zur
Auflösung 1852 unverändert).
Friedens-Garnisonen. 1699 Szatmär, 1712 SzegecLin-Erlau. 1718 Arad.
1719 Belgrad , 1720 Freiburg im Breisgau, 1723 Breisach. 1728 Freiburg, 1731
Mailand, 1732 Luxemburg, 1736 Brüssel, 1740 Mons, 1748 Luxemburg. 1754
Antwerpen, 1763 Nikolsbm-g, 1766 "Wien, 1771 — 1778 Kuttenberg, ebenso 1779 —
1788, dann 1790 — 1792. 1797 Laibach, 1798 Padua, 1801 Kuttenberg, 1806 Prag,
1807 Kuttenberg, 1809 Kuttenberg, 1810 Brünn, 1814/15, dann 1815 — 1817
Kuttenberg, 1818 Prag, 1846 Olmütz, dann wieder Prag, 1849 50 Reutte. 1851
Rastatt, 1860 Vicenza, 1861 Schio, 1862 Venedig, 1863 Verona, 1865 Peschiera,
1866 Krakau, 1871 Wien, 1873 Bruck a. d. Leitha, 1874 Wien, 1877 Budweis,
1882 Prag, 1893 Linz, 1895 Trient.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Kuttenberg activiert. 1829
nach Jung-Bunzlau, 1832 nachWeisswasser verlegt, endlich von 1834 — 1852 inPrag.
Regiments-Inhaber.
1698 Thürheim, Franz Sebastian Graf,
Obrist — FZM.
1713 Lanckhen, Friedlich Ernst von
der, GFWM. — FML.
1716 Arenberg, Leopold Philipp
Herzog, FML.— FM.1).
1754 Scherzer, Leopold Freiherr von.
GFWM.2).
1754 Wied -Runkel, Heinrich Fried-
rich Graf, GFWM— FM.
1779 Wartensleben, Wilhelm Graf,
GM.— FZM.
1799 Frelich, Michael Freiherr von.
FML.
1815 Kutschera, Johann Freiherr von.
FML.— FZM.
1832 Baillet de Latour, Theodor Graf.
FML.— FZM.
1849 Benedek, Ludwig Ritter von.
GM.— FZM.
1881 Humbert I., König von Italien.
Regiments-Comniandanten.
1698 der Inhaber Obrist Graf Thür-
heim.
1701 S i cki n g e n, J ohann Damian Frei-
herr von, Obristlieutenant-Obrist.
1704 Jentis, Arnold de, Obristlieute-
nant— Obrist.
1714 Schmiedinger, Joachim von,
Obristlieutenant.
1717 Ni e ul an d (O’Neillan), Franz Frei-
Jren- von, Obristlieutenant.
1723 Walsegg, Otto Graf, Obrist.
1724 Thtingen, Sigmund Freiherr
von, Obristlieutenant — Obrist.
1734 B irr mann, Sigmund Freiherr
von, Obrist.
1739 Gemmingen, Eberhard Freiherr
von, Obrist.
1743 Malowetz, Ignaz Freiherr von,
Obristlieutenant, 1744 Obrist.
1752 Lützow, August Freiherr von,
Obrist.
1755 Burmann, Sigmund Freiherr
von, Obrist.
1759 Gemmingen, Sigmund Freiherr
von, Oberst.
1773 Piz a. Peter Freiherr von. Oberst.
1783 Lützow, Sigmund Freiherr von.
Oberst.
1792 Luccini. Joseph von. Oberst.
1796 Eder von Hartenstein. Franz.
Oberst.
1799 Candiani de Ragaini. Paul.
Oberst.
1804 Thierrv, Ludwig von. Oberst.
1809 Mecsery, Carl Freiherr von.
Oberst.
1813 Hauger. Franz. Oberst.
1820 Haller von Hallerstein. Georg
Freiherr von. Oberst.
1830 Luxer. Peter. Oberst.
1832 Bienefeld von Löwenkron.
Franz, Oberst.
1839 Rudtörffer. Franz Ritter von.
Oberst.
1845 Hahne von W affentreu,
Johann, Oberst.
J) Bisher Inhaber eines niederländischen National -Regiments.
2 Früher Inhaber eines National-G-renz-Regiments.
- 317 -
1849 Fürstenberg, Franz Landgraf,
Oberst.
1849 Hoffmann Edler von Wunsch-
heim, Philipp, Oberst.
1854 W im p f f e n zuM o 11b e r g, Adolph
Freiherr von, Oberst.
1859 Lebzeltern, Alexander Bitter
von, Oberst.
1866 Sachsen- Weimar-Eisenach,
Gustav Prinz zu, Oberst.
1866 Bouvard, Friedrich Bitter von,
Oberstlieutenant, ad interim1).
1866 Schütte, Adolph Freiherr von,
Oberst 2).
1866 Kees, Georg Bitter von, Oberst.
1868 Bouvard, Friedrich Bitter von,
Oberstlieutenant— Oberst.
1872 B e s i c von B u i n e n b ur g, Adolph,
Oberst.
1876 ~W enko, AdolphEdlervon, Oberst.
1877 Heimbach von Ethlersheim,
Alexander, Oberst.
1882 Hauptmann, Alois, Oberst.
1886 Holzbach, Johann, Oberst.
1890 Castaldo, Ludwig, Oberst.
1894 Weyrich, Julius, Oberst.
Reserve-Comniau (lauten.
1869 Sonntag, August, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1874 Heimbach, Alexander, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1877 Strocller, Franz. Oberstlieute-
nant.
1878 Freyschlag Edler von Frey en-
stein, Adolph, Oberstlieutenant.
1879 Dittl,BaimundBittervon, Oberst.
1880 Schram, Hugo von, Oberstlieu-
tenant — Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1716. Begiments-Inhaber FML. von der Lanckhen in der Schlacht bei
Peterwardein j.
Major Schindl während der Belagerung von Temesvär f.
Begiments-Commandant Obristlieutenant Joachim Schmiedinger bei
dem Sturme auf die Palanka von Temesvär f.
Feldzüge.
Thürheim. In Ober-Ungarn garnisonierend, nahm das Begiment von
1703 an, an den Kämpfen gegen die Malcontenten in Ungarn und Sieben-
bürgen theil.
1704 zwei Compagnien Verthei cligung von Bistritz (nach dem Falle dieses
Platzes kriegsgefangen), ebenso Görgeny in Folge Meuterei der Besatzung vom
Begimente an die Bebellen übergegangen; ein Ergänzungs-Transport von circa
200 Mann, im Streif-Corps des Obristen Dillker, in dem Gefechte bei Jacobs-
dorf, war später als Besatzung von St. Georgen und wurde
1705 bei Brezowa von den Bebellen überfallen und grösstentheils nieder-
gemacht. Das Kegiment, schwachen Standes wegen nur in ein Bataillon
formiert, in der Schlacht bei Sibo gefochten.
1706 nahm ein Theil desselben an dem Ueberfalle auf Vayda-Hunyad
theil und machte dann den Zug Babutin’s an die Theiss mit.
1707 nicht in Action getreten, war das Begiment
1708 bei dem Zuge gegen die Bergstädte.
1709 in der Vertheidigung von Liptau.
1710 standen sieben Compagnien in Ober-Ungarn, zehn Compagnien
(das Begiment hatte erst in diesem Jahre seinen vorgeschriebenen Stand
erreicht) im Corps Nehem an der Drau ; ein Detachement der letzteren die
Schanze bei Battina vertheidigt.
Lanckhen. 1713 wurden ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie
unter Obristlieutenant Schmie dinger zur Armee an den Ehern gesendet,
kamen als Besatzung nach Freiburg und nahmen an der glänzenden Ver-
P Während des Feldzuges.
-) Nicht zum Regimente eingerückt.
— 318 -
theidigung dieser Festung ehrenvollen Antheil. Obristlieutenant Schmiedin^er.
Hauptmann Ziegenhirt und Geiszier1) sich ausgezeichnet.
1716 focht das Begiment (zwei Bataillone und zwei Grenadier-Compagnien i
in der Schlacht bei Peterwardein und mit Auszeichnung bei der Belagerung
und dem Sturme auf die Palanka von Temesvär (hier nur ein Bataillon .
Arenberg. 1717 zwei Bataillone und die Grenadiere Belagerung und
Schlacht bei Belgrad, das 3. Bataillon in Pancsova.
1734 in Luxembm-g garnisonierend, kamen
1735 zwei Bataillone und die Grenadiere als Verstärkung zum Corps
Seckendorff (Mosel- Armee), traten jedoch nicht mein- in Action : ein kleines
Detachement, schon früher in Coblenz gestanden, an dem Ueberfalle bei Maven
theilgenommen.
1743 in den Niederlanden garnisonierend, waren zwei Bataillone und die
Grenadiere in der pragmatischen Armee eingetheilt und fochten mit Aus-
zeichnung bei Dettingen.
1744 in den Niederlanden, ohne Gefecht, nahm das Begiment
1745 an den Operationen am Bhein und Main theil und war ein Detachement
1746 in der Vertheidigung der Citadelle von Antwerpen ; die Grenadiere
bei dem Ueberfalle auf Vilvorde, das Begiment später in dem Nachhut-Gefechte
an der Geer (Jaar) und in der Schlacht bei Bocour ; das 3. Bataillon durch
den Fall von Charleroi in Kriegsgefangenschaft gerathen.
1747 ein Bataillon und die Grenadiere in der Schlacht bei Lawfeld.
1748 bei den Operationen zum Entsätze von Maastricht.
Wied. 1756 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren auf den Kriegs-
schauplatz nach Böhmen gerückt (das Garnisons-Bataillon in den Niederlanden
zurückgeblieben), focht das Begiment, insbesondere die Grenadiere
1757 mit besonderer Auszeichnung, aber grossen Verlusten, in der Schlacht
bei Prag und kam der Best des Begiments als Besatzung in diese Festung:
später focht es bei Görlitz, wo Obristlieutenant Sigmund Baron Gemmingen
und Grenadier-Hauptmann Peter von Piza sich besonders auszeichneten,
endlich in der Schlacht bei Breslau und kam das Begiment nach derselben al-
Besatzung in diese Festung, wo es in Folge Capitulation in Kriegsgefangen-
schaft gerieth.
Begiments-Inhaber FML. Graf Wied erwarb sich bei Kolin den MTO.
und erhielt 1760 für Torgau das Grosskreuz desselben.
1758 ein aus Ergänzungen formiertes Bataillon in der Schlacht bei
Hochkirch (nicht in das Feuer gekommen), ein später aufgestelltes zweites bei
der Belagerung von Neisse.
1759 zeichnete sich das Begiment (inclusive Grenadiere) in dem Treffen
bei Maxen aus, Begiments-Commandant Oberst Baron Gemmingen erwarb
sich den MTO.
1760 ein Bataillon und die Grenadiere in dem Gefechte bei Loschwitz
und bei dem Angriffe auf Dresden, die Grenadiere unter General Ferraris in
dem Gefechte bei Seitendorf, endlich das Begiment in der Schlacht bei Torgau.
wo es bedeutende Verluste erlitt.
Das aus den Niederlanden nach den Erblanden gerückte 3. Bataillon in
Linz zur Bewachung von Kriegsgefangenen verwendet.
1761 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie in dem Streif-Corps
Zedtwitz in den Gefechten bei Bosswein und Döbeln.
1762 war das Begiment in den Kämpfen bei Pretschendorf und erwarben
sich Major Piza und Hauptmann Emanuel de Fassignies in denselben den
MTO. ; später war es noch an jenen bei Freiberg betheiligt und gerieth das
1. Bataillon in der Schlacht bei Freiberg zum grössten Theile in Kriegs-
gefangenschaft.
l) Im. Verlaufe der Vertheidigung gefallen.
- 319 —
1778/79 Regiment, wie Grenadiere (Bataillon Franz Corti) bei der Haupt-
Armee in Böhmen, ohne Gefecht.
'Wartenslehen. 1788 waren zwei Bataillone hei der Haupt- Armee in
Ungarn, den Rückzug von Karansebes mitgemacht.
1789 war das Regiment bei den zur Deckung der Belagerung von Belgrad
verwendeten Truppen.
Die Grenadiere waren in diesem Feldzuge nicht ausmarschiert.
Regiments-Inhaber FZM. Wartensleben für Lazu-Mare MTO.-C.
1793 mit dem 1. und 2. Feld-Bataillon auf den Kriegs -Schauplatz nach
den Niederlanden gerückt, war das Regiment in den Schlachten bei Neer-
winden und Löwen, bei der Belagerung von Conde (Gefecht bei Raismes-
Yicogne), dann bei jener von Valenciennes, bei welcher Hauptmann Ludwig
von Thierry sich den MTO. erwarb.
Das Regiment kam sodann zu der Einsckliessung von le Quesnoy,
Gefecht bei Berlaimont, endlich zu jener von Maubeuge; an der Schlacht bei
Wattignies betheiligten sich nur die Grenadiere (Bataillon Synoth) mit
besonderer Auszeichnung. Das aus den Erblanden nachgerückte 8. Bataillon
war kurze Zeit bei der Belagerung von Maynz verwendet, kam dann zur
Haupt-Armee nach den Niederlanden und focht unter Major Baron Lützow
mit Auszeichnung bei Marchiennes, endlich kam noch das 1. Bataillon bei
Pommereuil in das Feuer.
1794 nahmen das 1. und .2. Bataillon an den Kämpfen von Landrecies,
(le Cäteau 29. März, 17. und 26. April) theil und kam das Regiment (1., 2.,
3. Bataillon) dann zur Einschliessung von Maubeuge, wo sich in dem Gefechte
bei Douchy Hauptmann Thierry erneuert, dann Lieutenant Carl Berger
hervorthaten. Die Grenadiere vor Landrecies, bei Vaux, bei Tournay und
Lüttich gelochten.
1795 bei der Ober-Rhein-Armee eingetheilt, kämpfte das Regiment,
welches bei Handschuhsheim in Reserve gestanden, vor Mannheim, das
3. Bataillon bei Frankenthal und Friesenheim. Die Grenadiere standen vor
Mannheim (ausgezeichnet).
1796 stand das Regiment im Corps Frelich (linker Flügel der Ober-
Rhein-Armee), machte, nach einigen Vorposten-Gefechten bei Breisach, den
Rückzug an die Donau mit, focht bei Kempten (Immenstadt), Jsny, Waldau
(St. Märgen), Freiburg und Schliengen. dann vor Kehl; die Grenadiere in
der Haupt-Armee bei Malsch, Neresheim, Amberg, Würzburg, Emmendingen
und Schliengen gefochten, dann vor Kehl. Oberst Eder, Major de Baut unter
den wiederholt Ausgezeichneten genannt.
1797 nahmen alle Abtheilungen an den Kämpfen vor Kehl theil.
Frelich 1799 mit drei Bataillonen auf dem Kriegs - Schauplatz in
Italien, focht das Regiment mit Auszeichnung bei Legnago, Magnano und
Cassano und kam dann zu der Belagerung der Citadelle von Turin (ein
Bataillon in Piacenza zmückgeblieben), vier Compagnien in dem zur Ein-
schliessung von Fenestrelles bestimmten Detachement. Später nahm das
Regiment an der Schlacht an der Trebbia ehrenvollen Antheil, kam dann zu
den Belagerungen von Alessandria und Tortona, focht weiters bei Fossano,
Pinerolo, dann wieder gegen Novi gerückt, bei Bosco, Novi, endlich das
3. Bataillon noch bei Carosio. Die Grenadiere (Bataillon Mercandin-Paar)
mit wiederholter Auszeichnung bei Verona, Magnano und an der Trebbia
gefochten, ebenso bei Novi, endlich noch bei Savigliano-Fossano.
Major Reinwald von Waldegg erhieltfür Auszeichnung bei Legnago,
sowie für die standhafte Vertheicligung von Piacenza den MTO.
1800 bei der allgemeinen Vorrückung gegen Genua focht das Regiment
am 6. April bei Torriglia, bei S. Giorgio di Bavari, Voltri und kam dann zum
Blockade-Corps; die Grenadiere, welche bei Cadibona und Voltri gefochten,
machten später die Vorrückung an den Var, Gefechte bei S. Giacomo,
Ventimiglia und am Var, sowie die verlustreichen Rückzugs-Gefechte am
Monte Nave mit.
— 320 —
In den Schlachten bei Marengo und Pozzolo kämpften das Regiment,
sowie die Grenadiere, mit rühmlicher Anerkennung.
1801 eine aus auserlesener Mannschaft combinierte Compagnie unter
Capitain-Lieutenant Baron Ackelshausen das Castell S. Pelice bei Yerona
durch sechs Wochen heldenmüthig vertkeidigt, das Regiment in dem
Gefechte bei Montecchio seine Position mit Standhaftigkeit festgehaltan.
1805 auf dem Kriegs-Schauplatz in Deutschland, focht das Regiment
(vier Feld-, ein Grenadier-Bataillon) bei Jungingen und gerieth dasselbe mit
allen Abtheilungen in Folge der Capitulation von Ulm in Kriegsgefangenschaft.
1809 im 2. Corps (Hohenzollern) eingetheilt, kam das Regiment (drei
Bataillone) in Bayern nicht in das Gefecht, die Grenadiere Bataillon Nissel)
fochten bei Eggmühl und gerieth der grösste Theil des Bataillons, als Nach-
hut dem Nachdringen der Franzosen standhaften Widerstand entgegen-
setzend, in Gefangenschaft. In der Schlacht bei Aspern zeichnete sich das
Regiment unter seinem Obersten Baron Mecsery dtuch seine eiserne Ruhe
bei Abwehr der feindlichen Cavallerie-Angriffe vorzüglich aus: Oberst Baron
Mecsery erhielt den MTO. Hauptmann Carl Berger aussertourlich zum
Major und Commandanten des neu zu formierenden Grenadier-Bataillons
ernannt.
Ebenso brav focht das Regiment bei Wagram, Yertheidigung von
Baumersdorf, dessgleichen das neugebildete Grenadier-Bataillon Berger, dieses
auch bei Znavm.
1813 war ein Bataillon in der Schlacht bei Dresden ; in der Schlacht
bei Leipzig focht das Regiment am 16. October bei Lindenau, Klein-Zschocher.
die Grenadiere bei Konnewitz (Auenheim), am 18. kam keine Abtheilung in
das Gefecht (Regiment nach Pegau detachiert, Grenadiere Geschütz-Be-
deckung); Abtheilungen des Regiments nahmen an den Gefechten bei Kosen,
Eckartsberg und Hochkeim theil. Das 1. Landwehr-Bataillon i Major Frei-
herr von Horn) bei den zur Deckung der Uebergänge über das Erzgebirge
aufgestellten Truppen, dann bei der Einschliessung von Dresden verwendet,
das 2. Landwehr-Bataillon Besatzung in Theresienstadt.
1814 in der Haupt-Armee eingetheilt, hatte das Regiment bei Brienne
mit Auszeichnung gefochten, in dem Gefechte bei Chappes gerieth eine halbe
Compagnie dtuch eigene Unvorsichtigkeit in Gefangenschaft, In der weiteren
Yorrückung bis Paris kam das Regiment nicht mehr in das Feuer. Die
Grenadiere, vorübergehend vor Besancon verwendet, standen in der Süd-
Armee, Vorrückung auf Lyon, Gefechte bei Belleville. Limonest, dann während
der Dauer des Congresses, nach Wien bestimmt; die beiden Landwehr-
Bataillone nach Ulm gerückt.
Kutschera. 1815 rückte das Regiment im 2. Corps, nur vereinzelte
Vorposten-Gefechte bestehend, aus Ober-Italien über Savoyen nach Lyon und
kam schliesslich in das Lager bei Dijon; die Grenadiere standen am Rhein, bei
der Cernierung von Schlettstadt, die beiden Landwehr-Bataillone standen in
Yerona und Mantua.
Latour. 1848. Anfänglich als Besatzung nach Ulm bestimmt, war das
Regiment mit dem 1., 3. Feld- und 1. Landwehr-Bataillon (das 2. Feld-Bataillon
in Theresienstadt verblieben) auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gerückt.
Das Landwehr-Bataillon und eine Division des 1. Bataillons, in Süd-Tyrol
zurückgehalten, kämpften in der Brigade Zobel am Monte Baldo und bei
Cliiesa (Val Arsa), die übrigen Abtheilungen mit besonderer Bravour bei
Vicenza (Erstürmung von Madonna del Monte im Vereine mit Reisinger-
Infanterie Nr. 18 u. s. w.). Das später ganz vereinigte Regiment bei Somma-
campagna, Custozza und vor Mailand mit erneuerter Auszeichnung gefochten,
endlich nahmen noch Abtheilungen des Regiments an diversen Unter-
nehmungen gegen die Freischaaren am Lago Maggiore und Lago di Como
theil (so bei S. Fedele, Monte Bisbino, S. Bernardo u. Ad Die Grenadiere
(Bataillon van der Mühlen) an den Strassenkämpfen in Prag betkeiligt, dann,
- 821 —
sowie das 2. Bataillon, bei der Einnahme von Wien (Kämpfe an der Hunds-
thurmer Linie), letzteres rückte sodann nach Ungarn und nahm
1849 an dem Nachhut-Gefechte bei Szinye, der Schlacht bei Käpolna, den
Gefechten bei Poroszlö, Hatvan und Gödöllö theil; im Sommer - Feldzuge
kam dieses Bataillon bei Saab, Äcs und Puszta-Herkäly in das Feuer, machte
die Vorrückung bis Arad mit und wurde später zum Begimente nach Tyrol
gezogen. Von diesem hatten das 3. und Theile des 1. Bataillons mit Aus-
zeichnung bei San Siro und la Sforzesca gefochten. Die Grenadiere in der
Garnison Wien verblieben.
Benedek. Das erst im August nach Ungarn abgerückte 4. Bataillon
stand vor Komorn.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
LO. Begiments-Commandant Oberst Johann Hahne von Waffentreu;
Oberstlieutenant Franz Landgraf zu Fürstenberg.
F.KO. 3. Major Alois Graf Künigl (2. Bataillon); Oberlieutenant Edmund
Schwarzer Edler von Heldenstamm.
MVK. Major Alois Graf Ivünigl; die Hauptleute Moriz Fialka,
Anton Braun de Praun, Friedrich Graf Bohde, Anton Krebs, Carl Frei-
herr von Beisinger, Franz Vetter, Joseph Böh; die Oberlieutenants Franz
Goffin Edler von Gotthardsburg, Heinrich Edler von Habermann,
Adolph Bitter von Wunschheim, Leopold Po dh.r adetzky, Emanuel von
Friedberg, Johann Fiala; die Unterlieutenants Gabriel Badoicsich und Carl
Henrici.
GGVK. Begiments-Caplan Wenzel Möstl.
1859 stand das Begiment (1., 2. und 3. Bataillon) als Garnison in
Bastatt und rückte erst im Juni das 4. Bataillon nach Tyrol in den Verband
des neu gebildeten 6. Corps.
Eegiments-Inliaber FZM. Benedek, als Commandant des 8. Corps, in
der Schlacht bei Solferino (San Martino) das Commandeur-Kreuz des MTO
erhalten.
1866 in der Süd-Armee eingetheilt, nahm das Begiment an der Schlacht
von Custozza ehrenvollen Antkeil, das 4. Bataillon Besatzung in Theresien-
stadt, Zerstörung der Eisenbahnbrücke bei Neratowic.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Inter 'ms- Begiments-Commandant Oberstlieutenant Friedrich
Bitter von Bouvard; Major Franz von Goffin; Hauptmann Baimund Dittl.
MVK. Major Hermann Scholz e; die Hauptleute Franz Kolb von
Frankenheld, Gustav Sitka, Wenzel Swoboda, Franz Merlet, Franz
Hess, Adolph Lorenz; die Oberlieutenants Friedrich Dorotka Edler von
Ehrenwall, Franz Heinrich; die Unterlieutenants Carl Rakowsky, Hugo
Weber, Hugo Ahsbas, Oswald Betalli, endlich den vor dem Feinde ge-
fallenen: Hauptmann Gustav Zivsa; Oberlieutenant Egnolf Freiherrn von
Böder-Diersburg und Unterlieutenant Emanuel Emminger nachträglich
zuerkannt.
GVK. Begiments-Arzt Dr. Friedrich Willigk.
1878 erhielt der dem Generalstab zugetheilte Oberlieutenant Johann
Cvitkovic das MVK.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Öl.
II. Cl.
1789 - 1790
’ —
—
1848
1
14
32
1793—1801
5
51
1849
—
5
29
1805
—
—
1859
1809
I
5
1866
1
6
32
1813-1815
1
8
G-eschiclite der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
21
322 —
Adjustierung.
1726 weisser Rock, gelbe Aermel-Aufschläge ;
1738 weisser Rock, grüne Aufschläge ;
1743 weisser Rock, rothe Aufschläge ;
1748 weisser Rock, grüne Aufschläge ;
1757 weisser Rock, Camisol und Unterfutter, grüne1) Aufschläge;
1767 weisser Rock, grasgrüne2) Egalisierung, weisse Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, grasgrüne Egalisierung, weisse Knöpfe.
and 2) In dem Schema Cahier Enveloppe A. Nr. 62 erscheint das Regiment zwar
mit blauen Aufschlägen axisgewiesen, doch dürfte hier ein Irrthum vorliegen, da 1767. nach-
dem dem Regimente durch das Loos der blaue Aufschlag zugefallen war. der Tausch mit
Nr. 29 bewilligt wurde und es die bisherige grüne Farbe zu behalten hatte.
29.
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1867) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Gross-Becskerek.
(1888) Loudon, Gideon Ernst Freiherr you, FM.
(f zu Neutitschein den 14. Juli 1790.)
(Das Regiment hat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.)
Inhaber.
(1876) Scudier, Anton Freiherr von, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1709 laut der mit kaiser-
licher Resolution vom 9. März genehmigten Convention zwischen dem CF WM.
de Wendt und dem GFWM. Prinzen Albert von Braunschweig-Wolfenbüttel-
Bevern aus 13 in Ungarn stehenden Compagnien (eine Grenadier- und zwölf
Füsilier-) des von Ersterem 1704 aufgestellten Regiments formiert und dem
Prinzen von Bevern als neues Regiment (jedoch ohne Stabs-Officiere und Prima
plana) conferiert1), welches derselbe durch Neu-Werbung auf den Fuss der
übrigen Regimenter (16 Compagnien) zu bringen hatte2).
1711 erhielt das Regiment, welches sich noch immer auf dem Fusse von
13 Compagnien befand, je eine Compagnie von Sickingen (Nr. 57) und Löffel-
holz (1741 aufgelöst).
1715 zwei Compagnien zur Errichtung des Regiments Trautson abgegeben,
1721 hei Auflösung dieses Regiments wieder eine in das Regiment rückübersetzt.
Die 1727 aufgestellten Auctions-Compagnien (4. Bataillon) 1731 an die
Regimenter Brandenburg-Culmhach (Nr. 22) und Wenzel Wallis (Nr.59) abgegeben.
1747/48 je eine Compagnie der aufgelösten Regimenter Kheul und Traun
incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 29.
1860 das 3. Bataillon zu dem Lmien-Infanterie-Regimente Alemann Nr. 43
transferiert.
9 K. A., H. K. R. Prot. Reg. Fol. 460 und Exp. 213, dann 287. Die Stabs-Officiere
wurden vom Kaiser selbst für dieses neue Regiment ernannt, die früher bei de Wendt
stehenden verblieben unter diesem Inhaber.
2) Nach einem Patente vom 17. Januar 1709 (K. A., Bestallungen 1709, 3848) hätte
GFWM. Prinz von Bevern gleichzeitig mit GFWM. Plischau ein neues Regiment im
Reiche (Bayern) durch Werbung aufstellen und als Stamm hiezu je eine Compagnie von
Hasslingen (Nr. 11), Holstein (Nr. 20). Baden (1809 als Nr. 23 aufgelöst) und de Wendt
erhalten sollen. Nachdem derselbe, wie es scheint, mit der Werbung nicht aufkam, so
wurde zwischen ihm und GFWM. de Wendt die obbeschriebene Convention vereinbart,
wonach Letzterer es übernahm, zu den Testierenden drei in Bayern stehenden Compagnien
seines Regiments, auf den dem Prinzen von Bevern angewiesenen Werbeplätzen in Bayern.
13 Compagnien dazuzuwerben und dasselbe somit wieder zu completieren. (Das Regiment
de Wendt wurde 1721 als Langlet aufgelöst.)
21*
— 324 —
1873 wurde der Feld-Truppenstand der Mannschaft des aufgelösten
Grenz-Infanterie-Regiments Nr. 12 (Deutsch-Banater) in den Grundbuch-Stand
des Regiments übernommen.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regiment Nr. 83
abgegeben.
Ergänzung. Yon 1766 — 1806 batte das Regiment einen JVerbe-Rayon
im fränkischen Kreis; 1771 (1781) bei Zuweisung der ständigen Werb-Bezirke
erhielt das Regiment die seinigen in Mähren (Brünner Kreis), mit der Stabs-
Station Brünn zugewiesen; 1782 dazu einen Aushilfs-Bezirk in Galizien Brzezany .
Yon 1807 — 1817 ergänzte sich das Regiment je zur Hälfte aus dem mährischen
Antheil, Werb-Bezirks-Commando Brünn und dem galizischen Antheil. Rzeszöw.
1817 übernahm das Regiment den bisher von dem Infanterie-Regimente
Nr. 20 innegehabten Werb-Bezirk in Schlesien. Troppau.1). den es 1853 an das Regi-
ment Kaiser Nr. 1 abgab und wurde das Regiment nunmehr mit der Ergänzung
nach Ungarn (Banat) überwiesen. Das Werb-Bezirks-Commando befand sich an-
fänglich in Gross-Kikinda, von 1854 an in Gross-Becskerek : 1S60 wurde wieder
Gross-Kikinda, jedoch 1867 erneuert Gross-BecskerekErgänzungs-Bezirks-Station.
Grenadier Division. 1769 mit jener von Nr. 15 und 57 in das 6. (5.)
böhmische Bataillon eingetheilt, 1770 in das aus den Divisionen von Nr. 8 und
22 bestehende erste mährische übersetzt, wo es bis 1797 verbheb. In dem
Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die Divisionen von Nr. 20 und 22, in jenem
1809 die Divisionen von Nr. 1 und 38 mit der des Regiments ein Bataillon.
1810 — 1818 stand die Division mit jenen von Nr. 10 und 40 vereint und wurde
1818 in das aus den Divisionen von Nr. 1 und 12 bestehende mährische Bataillon
übersetzt, in welchem sie bis zur Auflösung (1852) verbheb.
Friedens- Garnisonen. 1713 Ungarn. 1719 im Banat und Serbien,
1720— 1728 Ungarn, 1729 Lombai die, 1732 Ungarn. 1739 Ungarn. 1745 Wien,
1748 Linz, 1749~Szegedin, 1751 Prag, 1755 Brüx, 1763 Caslau. 1765 Deutsch-Brod.
1767 Kuttenberg, dann wieder Broch 1770 Wien, 1773 Eibenschütz, 17 <5 Brünn.
1786 Troppau, 1788 Brünn, 1798 Brünn, 1801 Ober-Oesterreich. 1802—1805,
dann 1806 - 1809 Brünn, 1812 Tarnöw, 1814 Brünn, 1816 Thann im Eisass, 181 7
Rappoltsweiler, 1819 Brünn, 1821 in Italien, 1823 Alessandria, 1824 Brünn. 1833
Troppau, 1845 Krakau, 1849 Kaschau, 1850 Krakau, 1854 Przenivsl, 1855 Lemberg.
1859 Zara, 1863 Badia, 1864 Padua, dann Mantua, 1867 Graz, 1869 Pola. 1871
Wien, 1876 Kaiser-Ebersdorf, 1877 Petrinia, 1878 Visegrad, 1879 Komorn. 1881
Temesvar, 1892 Peterwardein, 1895 Brod (in Slavomeu .
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Brünn activiert. von 1832
bis zur Auflösrmg (1852) befand sich dasselbe in Troppau.
Regimen
1709 Braunschweig-Wolfenbüttel- Be-
vern, Ferdinand Albert Prinz
(1733 Herzog), GFWM. — FM.
1736 Bra un schweig- Wolfen bütte I - Be-
vern, CarlHerzog,GFWM. — FM.2).
1760 Loudon, Gideon Ernst Freiherr
von, FZM. — FM.
1791 Wallis, Olivier Remigius Graf,
FML. — FZM.
1799 — 1803 unbesetzt.
1803 Lindenau, Carl von, FML. — FZM.
Zweiter
Von 181S— 1840 Fölseis, Joseph
1) Der bisherige Bezirk des Regiments
2) War bisher Inhaber des jetzigen 2.
3) Wurde 1840 Inhaber des Regiments.
-Inhaber.
1818 Nassau, Wilhelm Herzog von.
1840 Fölseis, Joseph von, FML.
1841 H vtmann von Hartenthal, Anton.
FML.
1844 Schmeling, Carl von. FML.
1847 Schönhals, Carl Ritter von,
FML.— FZM.
1857 Thun - Hohenstein, Carl Graf.
FML.— FZM.
1876 Scudier, Anton Freiherr von,
FML. — FZM.
Inhaber.
von, GM.— FML.3).
übergieng an Erzherzog Ludwig Nr. S.
Dragoner-Regiments.
— 325 -
Regiments-Commamlanten.
1709 Trantson, Johann Carl Graf,
Obristlieutenant — Obrist.
1716 Cali sch von Calisius, Obrist-
lieutenant— Obrist.
1723 Wus chletitz, Heinrich Matthias
Freiherr von, Obrist.
1733 Sterndahl, Obristlieutenant.
1735 Vogel von Barthoff, Obrist-
lieut enant.
1737 Przichofskv von Przicho-
witz, Albert Freiherr von, Obrist.
1738 Cujas, Graf, Obristlieutenant.
1710 Nagel, Ludwig Freiherr von,
Obrist.
1751 Güldenhoff, Baron, Obrist.
1752 Mü f f 1 i n g, Friedrich Freiherr von,
Obrist.
1758 Botta d’Adorno, Johann Mar-
1761 Wallis, Pat'rik Olivier Graf,
Oberst.
1772 Engelhardt, Vincenz Freiherr
von, Oberst.
1784 Argenteau, Eugen Graf, Ob erst.
1789 Sabatha de Tombra, Eugen,
Oberst.
1791 L o u d o n, Alexander Freiherr von,
Oberst.
1796 Havdt, Carl von, Oberst.
1797 Hirschlinger von Hirschlin-
gau, Wilhelm, Oberst.
1799 Call von Herzberg, Georg,
Oberst.
1805 Hammer, Anton von, Oberst.
1809 Pflüger von Lindenfels,
Philipp, Oberst.
1813 Nennel, Leopold von, Oberst.
1825 Chaudelöt, Victor Chevalier,
Oberst.
1832 Mederer von Mederer und
Wuthwehr, Conrad, Oberst.
1838 An dr ee, Joseph Edler von, Oberst.
1846 Hlavaczek, Joseph, Oberst.
1849 Schneider von Arno, Joseph
Freiherr von, Oberst.
1852 Fastenberger, Eduard, Oberst.
1858 Wöber, August Freiherr von,
Oberst.
1866 Gvurits-Vitesz de S o k o 1-
grad a, David, Oberst.
1872 Nagv, Anton Edler von, Oberst.
1873 Györgvi deDeakona, Emerich,
Oberst.
1875 Killic, Nikolaus, Oberst.
1876 David Edler von Rhonfeld,
Emil, Oberst.
1880 Petrovits, Peter, Oberst.
1884 D’Elvert, Alphons Kitter von,
Oberst.
1890 Medritzer, Wilhelm Edler von,
Oberst.
1892 C z e ch, Johann Edler von, Oberst.
Reserve-Commandanten.
1869 Budich, Georg, Oberst.
1871 Drakulic, Cosmas, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1873 Davidovac, Sava, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1876 Bordolo-Abon di, Albin, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1878 Oluj evic, Andreas, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1880 Segerc von Starigrad, Rudolph
Kitter, Oberstlieutenant.
Yol- dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1762 Zweiter Oberst Thomas Chevalier Caldwell an den Folgen einer
im Ausfalls-Gefechte aus Schweidnitz am 14. August erhaltenen schweren
Verwundung am 19. August gestorben.
1796 Kegiments-Commandant Oberst Carl von Havdt in der Belagerung
von Kehl tödtlich verwundet, gestorben.
1799 Regiments-Inhaber FZM. Olivier Graf Wallis an den Folgen
seiner bei Zürich erhaltenen schweren Verwundung gestorben.
Kegiments-Commandant Oberst Wilhelm Hirschlinger bei der Ein-
nahme der Neckarauer Schanzen y.
1859 Oberstlieutenant Carl Berg von Falkenberg in der Schlacht bei
Solferino y.
Feldzüge.
Bevern. 1709 stand das Regiment in Ungarn, bei den Truppen am
linken Donau-Ufer und nahm in diesem, sowie den folgenden Jahren an den
Operationen daselbst theil, ohne in eine Action zu kommen.
1713 ein Bataillon am Rhein, Vertheidigung von Freiburg.
— 326 —
1716 auf dem Kriegs-Schauplatze in Ungarn stehend, focht das Regiment
mit zwei Bataillonen und zwei G-renadier-Compagnien hei Peterwardein, dann
bei der Belagerung und Erstürmung der Palanka von Temesvär.
1717 machte das Regiment die Belagerung und Schlacht von Belgrad mit,
Regiments-Commandant Obristlieutenant Calisius für Auszeichnung in der-
selben zum Obrist befördert ; ebenso zeichnete sich der Regiments-Inhaber
Prinz von Bevern sehr aus.
1732 zwei Bataillone und eine Grenadier-Compagnie unter den als Ver-
stärkung nach Corsica gesendeten Truppen, Unterwerfung der Balagna,
Gefecht bei Corte.
1734 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren auf den Kriegs-Schau-
platz nach Italien gerückt, kam das Regiment nicht mehr in das Feuer.
Wolfenbüttel. 1737 bei dem Corps in Bosnien eingetheilt. focht
das Regiment bei Jurkovic imd deckte bei Banjaluka mit Standhaftigkeit den
Rückzug.
1738 ein Bataillon Vertheidigung von Orsova, das Regiment in der
Haupt- Armee, kam bei Kornia und
1739 bei Pancsowa in das Eeuer.
Alt-Wolfenbiittel1). 1742 auf dem Kriegs-Schauplatze in Böhmen,
zwei Bataillone bei der Belagerung von Prag.
1743 das Regiment an den Operationen in Bayern theilgenommen. wo es auch
1744 verblieb.
1745 war es in der Armee des FM. Traun (Feldzug am Main) und rückte
1747 nach Italien ab, kam jedoch nicht mehr vor den Feind2 1.
1756 war das Regiment in der Schlacht bei Lobositz und nahm
1757 an jenen bei Prag, Breslau und Leuthen theil, in welch' letzterer
es grosse Vex-luste erlitt.
1758 ein Bataillon bei der Belagerung von Neisse, Abtheilungen in den
Gefechten bei Arnsdorf, Deutsch-Lodenitz und bei dem Ueberfalle auf den
feindlichen Convoi bei Domstadtl. Major Thomas Caldwell3), als Commandant
eines combinierten Grenadier-Bataillons, in welchem die Grenadiere des
Regiments eingetheilt waren, sich den MTO. erworben ; ein Detachement durch
den Fall von Schweidnitz kriegsgefangen.
1759 nicht in das Feuer gekommen.
London. 1760 focht das Regiment im Corps seines Inhabers unter
seinem Obersten Marquis Botta mit besonderer Auszeichnung bei Landshut,
wo Major Friedrich Graf Hohenlohe-Kirchberg sich den MTO. erwarb: das
Regiment dann noch bei Liegnitz.
1761 ein Bataillon unter dem zweiten Obersten Patrik Grafen Wallis bei
der Erstürmung von Schweidnitz das Galgenfort, trotz des tapferen Wider-
standes des Gegners genommen. Oberst Graf Wallis, sowie Grenadier-
Hauptmann Graf Lacy-Billingari, der eine Schanze erstieg und sich in
gleicher Weise bei Landshut ausgezeichnet hatte, erhielten den MTO.
1762 das Regiment in dem Treffen bei Burkersdorf, ein Detachement an
der Vertheidigung von Schweidnitz theilgenommen.
1778/79 Regiment, sowie Grenadiere (Bataillon Jarray) bei der Haupt-
Armee in Böhmen, ohne Gefecht.
1788 das Leib-Bataillon auf dem Ivriegs-Schauplatze in Ungarn, in der
Haupt-Armee bei Semlin.
q 1740 erhielt GFWM. Prinz Ludwig von Braunschweig- Wolfenbüttel Aas Infanterie-
Regiment Lindeslieim (Nr. 10; und wurde dieses hier nunmehr Alt-Wolfenbiittel genannt.
2) Das Regiment war schon Ende 1745 dahin bestimmt-, verblieb jedoch in Böhmen.
3) Für Auszeichnung bei Breslau hiezu befördert.
— 327 —
1789 Belagerung von Belgrad, wo sich dasselbe unter seinem Commandanten
Obersten G-raf Argenteau bei dem Sturme auf die Raizenstadt auszeichnete.
Oberstlieutenant Carl von Haydt, Flügel- Adjutant des Regiments-
Inhabers FM. Loudon, für Auszeichnung bei Dubica und Novi MTO. erhalten.
Die Grenadiere (Bataillon Staader) standen bei der Belagerung von
Belgrad.
Olivier Wallis. 1793 zwei Bataillone unter dem Regiments-Com-
mandanten Obersten Baron Loudon auf dem Kriegs-Schauplatze am Rhein,
fochten mit Auszeichnung bei der Yertheidigung von Schaidt (Bien-Wald),
der Einnahme der Weissenburger Linien und bei Brumpt.
Im Laufe dieses Feldzuges wurden 16 Officiere für ihre hervorragenden
Leistungen belobt.
Die Grenadiere (Bataillon Beust) gegen Ende des Jahres an den Rhein
gerückt.
1794 das Regiment die hart bedrängten Preussen bei Schifferstadt
wacker unterstützt, dann ein Bataillon in Maynz, hievon eine Compagnie unter
Oberlieutenant Steinberg die Zahlbacher Schanze standhaft vertheidigt.
Die Grenadiere standen im Corps Browne am Ober-Rhein.
1795 zeichneten sich drei Compagnien unter Major Tegetthoff in dem
Gefechte am Hartenberge bei Maynz (Vertheicligung der Stellung am) sehr
aus, das Regiment hei Castel und Kostheim, dann Erstürmung der Yer-
schanzungen vor Maynz, wo es als Besatzung verblieb (bis Mai 1796). Grena-
diere in diesem Jahre nicht in das Feuer gekommen.
1796 standen zwei Bataillone am Ober-Rhein, später bei der Belagerung
von Kehl. Die Grenadiere standen anfänglich in Frankfurt am Main und
zeichneten sich später bei der Belagerung von Kehl aus.
Das 3. Bataillon hei der Besitznahme von Krakau.
1799 erneuert auf dem Kriegs-Schauplatz in Deutschland, focht das
Regiment hei Stockach und der Einnahme der Neckarauer Schanzen, wo es
sich unter Oberst von Hirschlinger, der hier fiel, durch Tapferkeit aus-
zeichnete.
Die Grenadiere, in dem Bataillon des Oberstlieutenants Joseph von
Tegetthoff des Regiments, unter den Augen des Erzherzogs Carl, mit be-
sonderer Auszeichnung bei Stockach, dann bei Zürich und Mannheim ge-
lochten. Oberstlieutenant Tegetthoff mit dem MTO. decoriert,
1800 kam das Regiment wenig in das Feuer und machte später die
Schlacht bei Hohenlinden mit.
Die Grenadiere bei Engen, Möskirch, Biherach und Hohenlinden (hier
viel verloren).
Lindenau. 1805 mit drei Feld- und dem Grenadier-Bataillone auf dem
Kriegs-Schauplatze in Italien, focht das Regiment bei Caldiero; das 4. Batail-
lon bei Austerlitz.
1809 im 4. Corps (Rosenberg) eingetheilt, erlitt das Regiment hei Abens-
berg starke Verluste, focht dann mit Auszeichnung bei Heumarkt und Ebels-
berg, wo Oberstlieutenant Pflüger das Schloss tapfer vertheidigte. Das
Regiment kämpfte ferner noch bei Aspem und Wagram.
Die Grenadiere (Bataillon Hohenlohe) bei Eggmühl, Aspern, Wagram,
Znaym.
1813 in der leichten Division Klenau eingetheilt, focht das Regiment
bei Dresden, Leipzig und kam dann zu der Einschliessung von Dresden, von
wo es, gegen Ende des Jahres, nach Italien abrückte.
Die Grenadiere (Bataillon Hromada) in der Donau-Armee bei Hanau
gelochten.
1814 drei Bataillone in der leichten Division Sommariva, hievon eines
an dem Gefechte bei Cavalcaselle (Abwehr eines Ausfalles aus Peschiera)
theilgenommen. Das 4. (1. Landwehr-) Bataillon bei der Blockade von
Venedig.
— £28 —
Die Grenadiere in Frankreich, nur bei la Ferte und Charenton in das
Feuer gekommen.
1815 war das Regiment in Süd-Frankreich, bestand mehrere kleinere
Gefechte, kam dann nach Lyon und verblieb später bei den Occupations-Truppen
im Eisass.
Die Grenadiere am Rhein, Lager bei Dijon.
Sclimeling. 1846 nab men Abtheilungen des Regiments an der Unter-
drückung des Aufstandes in Krakau und der Vorrückung gegen Podgorze theil.
Schönhals. 1848 nahmen das 1. und 2. Feld-Bataillon an der Bewälti-
gung des Aufstandes in Kiakau theil, woselbst das 2. Bataillon als Be-
satzruig verbheb, während das 1. in die. Armee des FM. Windiscli-Graetz ein-
getheilt wurde, die Kämpfe anlässlich der Einnahme von Wien mitmachte
und sich bei Erstürmung der Barricaden in der Jägerzeile auszeichnete.
Bei der späteren Vorrückung nach Ungarn kam dieses Bataillon noch bei
Magyarfalva in das Feuer.
Das 1. Landwehr-Bataillon in Italien bei der Blockade von Venedig,
die Grenadiere (Bataillon Strastil) Kämpfe in und vor Wien.
1849 das 1. Bataillon in Ungarn, Gefecht bei Windschacht, sich bei
Kapolna sehr ausgezeichnet (eine grosse Zahl Gefangener gemacht u. s. w. ' :
im Vereine mit dem nach gerückten 3. Bataillon, welches 1848 bei Wiederher-
stellung der Ruhe in Brünn mitgewirkt, focht dasselbe im Sommer-Feldzuge
bei Letenye, Csanak, Acs und Puszta-Herkäly mit Auszeichnung, endlich in
dem Gefechte bei Dreispitz. Das Landwehr-Bataillon war bei der Belagerung
und Einnahme von Malghera,
Die Grenadiere bei der ersten Cernierung von Koraorn. Gefecht bei Käty.
dann in der Division Herzinger bei Zsigard, Kirälvrev (Pered), Äcs, Szegedin.
und Mehaclia gelochten.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
MTO ., LO., EKO. 1. rmd BtVK. Regiments-Inhaber FML, Schönhals als
General- Adjutant des FM. Radetzky.
LO. Major Joseph Freiherr Schneider von Arno (für Wien).
EKO. 2. Oberst Freiherr von Schneider (für Csanak .
EKO. 3. Hauptmann Tlieophil Fastenberger.
MYK. Regiments-Commandant Oberst Hlavaczek (mittlerweile zum
GM. befördert, für Krakau), Oberst Freiherr von Schneider: Oberstlieutenant
Friedrich Laiml Ritter von Dedina; die Hauptleute Anton Prochaska Edler
von Siegstädt, Heinrich Wiedenmann. Anton Ivrump Edler von Kron-
stätten, Joseph Ivögler, Theophil Fastenberger, Nikolaus Don Sant-
Agnese; die Oberlieutenants Georg Schmeck und Joseph Heinold: Unter-
lieutenant Carl Kreipner; dann dem gefallenen Hauptmann Theodor Baron
Theobald nachträglich zuerkannt.
GVK. Regiments-Arzt Dr. Hermann Köstler.
Thun. 1859 focht das Regiment (drei Feld- und das Grenadier-Bataillon .
im Verbände des 1. Corps bei Solferino (Vertheidigung des Castells von), wo
es grosse Verluste erlitt, das 4. Bataillon stand in Krakau.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Hauptmann Emanuel Eitelberger von Edelberg (gefallen,
nachträglich zuerkannt); dann Unterlieutenant Ludwig Ritter Xachodsky von
Neudorf.
MVK. Die Majore Enterich Györgyi de Deakona und Carl Schmidt:
die Hauptleute Emanuel Ritter von Deiner, Heinrich Graf Tliun-Hohen-
stein, Hieronymus Fuhrherr, Fridolin Plöbst Edler von Flammenburg.
Ernst Kodar; die Oberlieutenants Adolph Hofmann, Alfred Menscliik.
Franz Schenk, Eduard Schauer von Schrö ckenfeld; Unterlieutenant
Hugo Hülgerth; dann dem gefallenen Oberlieutenant Ludwig Rittinger
nachträglich zue rk annt .
329 -
1866 stand das Regiment (drei Bataillone) im 9. Corps der Süd-Armee
und focht mit besonderer Auszeichnung bei Custozza. Das 4. Bataillon Be-
satzung in Rovigo.
Decoriert wurden mit:
EKO. 1. Regiments-Inhaber FZM. Graf Thun.
LO. Hauptmann Eugen Edler von Helmburg.
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst David Gyurits-Vitesz de
Sokolgrada; die Majore Emerich Györgyi de Deakona und Lukas Kengye-
lacz; Hauptmann Franz Lux.
MVK. Die Hauptleute Paul Skalka, Ferdinand Rzehak; die Ober-
lieutenants Ludwig Ritter von Nachodsky, Oskar Schadek; die Unter-
lieutenants Heinrich Ko krön und Max Mariani.
Scudi er. 1878 nahm das Regiment im Verbände der Division Szapary
an den wiederholten Gefechten bei Doboj und Gracanica ehrenvollen Antheil.
das Reserve-Commando nicht mobihsiert.
Decoriert wurden mit:
LO. Regiments-Commandant Oberst Emil David Edler von Rhonfeld.
EKO. 3. Major Eugen Lazich.
MVK. Die Hauptleute Heinrich Knaus, Julius Zöhrer, Franz
Düringer, Heinrich V ei gl, Lazar J ovanovic, Nikolaus Rogulic; Ober-
lieutenant Raimund Domansky; die Lieutenants Matthias Tuckoric, Milos
Kozarev, Edgar Freiherr von Siber, Emil Mitischka, Gustav von
Wachenhusen, Stephan Dobanovacsky und dem gebliebenen Reserve-
Lieutenant Joseph Cliornitzer nachträglich zuerkannt.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
1789—90
Goldene
Süberne
2
1848|
Goldene
I. Cl.
II. Cl.
1792—1801
1
14
1849/
2
14
57
1805
—
—
1859
-
7
19
1809
—
1
1866
- —
26
44
1813—1815
—
3
1»78
—
1)
42
Adjustierung.
1726 weisser Rock, gelbe Aerrnel- Aufschläge ;
1737 weisser Rock, rothe Aufschläge;
1748 weisser Rock, blaue Aufschläge :
1757 weisser Rock, blaues Camisol, Aufschläge und Unterfutter ;
1767 weisser Rock, lichtblaue1) Egalisierung 2) (seit 1853 mit Armlitzen),
weisse Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, lichtblaue Egalisierung, Armhtzen,
weisse Knöpfe.
9 Der frühere Ausdruckfür diese Farbe lautete bis 1810 : ,.bleumourant”. von 1S11 — 1836
..bleichblau”.
2) Dem Regimente war durch das Loos der grasgrüne Aufschlag zugefallen, doch
wurde der Tausch mit Nr. 28 bewilligt und behielt es den blauen Aufschlag bei.
30.
Galizis clies Infant erie - Regiment.
(1802) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Lemberg.
(1897) Schulenburg, Haus Graf von der, FML.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1725 aus den nieder-
ländischen National -Regimentern Pancalier, Lannoy imd Theilen von Gand
auf deutschem Fusse formiert (Wallonen-Regiment) 1).
1744' 1748 Theile der aufgelösten Regimenter Heister und Arenberg in-
corporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 30.
1799 das aut dem Kriegs-Schauplatz in Italien stehende Leib-Bataillon
an das neu aufgesteHte Linien-Infanterie-Regiment Nr. 63 (6. AVallonen-
Regiment) abgegeben.
1860 ein Bataillon zu dem Linien-Infanterie-Regiment Nr. 9 trans-
feriert.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 89
abgegeben.
Ergänzung. Dieses in den Niederlanden aufgestellte Regiment erhielt auch
weiterhin seine regelmässige Ergänzung aus dieser Provinz a).
1802 wurde dasselbe mit der Ergänzung an Galizien überwiesen und
erhielt den Werb-Bezirk Lemberg, welchen es, Aenderungen in der territorialen
Abgrenzung abgesehen, seither unverändert beibehalten hat.
Grenadier-Division. Von 1769 — 1779 stand dieselbe mit jener von Nr. 55
in einem Bataillon ä vier Compagnien. 1779 wurde die Division in das aus
jenen von Nr. 9 und 55 bestehende andere niederländische Bataillon übersetzt.
In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die Divisionen von Nr. 9 und 58, in jenem
von 1809 die von Nr. 24 und 41 mit der des Regiments ein Bataillon.
1810 — 1818 stand selbe im Verbände mit denen von Nr. 41 rrnd 5S und wurde
1818 in das aus den Divisionen von Nr. 15 und 24 bestehende Bataillon übersetzt.
Friedens-Garnisonen. 1725—1740 in den Niederlanden, 1749—1756 in
den Niederlanden, Ostende-Brügge, 1763 Luxemburg. 1775 Mons. 1786 Brüssel.
1798 in Bayern, 1799 Theresienstadt, 1801 Lemberg, 1805 Pest, 1806 Lemberg,
’) Dieselben wurden 1714 von Kaiser Carl VT. in kaiserlichen Dienst übernommen.
2) Eine Eintheilung in Werb-Bezirke hatte in den Niederlanden nicht platzgegrift'en :
nachdem nach Räumung der Niederlande (1794) eine Ergänzung aus dieser Provinz nicht
mehr möglich war, so wurde das Regiment bis 1S02. wie alle wallonischen, theils durch Zu-
transferierung alter Mannschaft von deutschen Regimentern, theils durch Zuweisung von
Reoruten aus den Erblanden completiert, führte jedoch noch durch längere Zeit ^bis 1>14
die Bezeichnung als Wallonen-Regiment.
— 331 —
1809 Bocimia, 1810 Sambor, 1811 Czernowitz, 1814 Klausenburg, 1815 Stryj,
1816 Stanislau. 1817 Stryj, 1821 Ohnütz, 1823 Stryj, 1825 Lemberg, 1830
Teschen, 1836 Podgörze (Krakau), 1847 Bochnia, 1848 Wien, 1849 Sckwaz,
1850 Deutschland, 1851 Hamburg, Oldeslohe, 1852 Kronstadt, 1853 Hermann-
stadt, 1854 Czernowitz, 1855 Szegedin, dann Klausenburg, 1859 Prag, 1860
.Josephstadt, 1865 Prag, 1867 Debreczin, 1869 G-rosswardein, 1871 Lemberg,
1882 Tulln, 1887 Plevlje, dann Sarajevo, 1888 Lemberg.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Brüssel activiert; seit der
Verlegung des Regiments mit der Ergänzung nach Galizien, wurden die
Soldatenknaben in dem 1. galizischen Knaben-Erzieliungshause zu Lemberg
ausgebildet.
Regiments-Inhaber.
1725 Prie-Turinetti, Marquis dePanca-
lier (Pancaliere), Johann Anton,
GFWM.— FZM.1).
1753 Sachsen-Gotha, Wilhelm Prinz
zu, GFWM.— FZM.
1771 De Ligne, Carl Joseph Fürst,
FML.-FM.
1815 Nugent, Laval Graf, FML.— FM.
1862 Martini von Nosedo, Joseph
Freiherr, FML.
1869 Jabionski del Monte Berico,
Joseph Freiherr, FML. — FZM.
1870 Ringelsheim, Joseph Freiherr
von, FML. — FZM.
1893 — 1895 unbesetzt.
1895 Watteck, Joseph von, FML.
1897 Schulenburg, Hans Graf von
der, FML.
Regi m ents- Couiinandanteu .
1725 O’Connor, Daniel, Obristlieu-
tenant—Obrist.
1744 Castigli one, Julius Graf, Obrist.
1748 D’ Ursel, Carl Herzog, Obrist.
1751 Wemmel, Ludwig Marquis de,
Obrist.
1752 Baxeras, Franz, Obrist.
1758 Navarro, Joseph von, Ohrist.
1762 Langlois, Peter von, Oberst.
1763 Clerfayt, Carl Graf, Oberst.
1773 Hessen-Rheinfels, Carl
Emanuel Erbprinz, Oberst.
1777 D’Urs ei,WilhelmHerzog, Oberst.
1784 Malcamp, Johann Julius Frei-
herr von, Oberst.
1786 Moitelle, Johann von, Oberst.
1789 Renette, Carl Freiherr von,
Oberst.
1794 Montigny, Anton Freiherr von,
Oberst.
1797 Husmanns, August, Oberst.
1801 Van Daliwich, Johann, Oberst.
1807 Fusco de Matalony, Adolph
Graf, Oberst.
1S09 De Meys, Johann Baptist,
Oberst.
1813 Mumthe vonHeldenfels, Fried-
rich, Oberst.
1818 Salvatori, Alexander, Oberst.
1819 Pidoll zu Quintenbach,
Michael Ritter von, Oberst.
1829 Hayn au, Julius Freiherr von,
Oberst.
1835 Malter, Joseph, Oberst.
1843 Götz, Christoph, Oberst.
1843 Z schock, Ludwig Freiherr von,
Oberst.
1848 Mandel, Victor von, Oberst.
1850 Kiesewetter Edler von
Wiesenbrunn, Julius, Oberst.
1856 Daun, Wladimir Graf, Oberst.
1859 Wereszczynski, Joseph von,
Oberst.
1860 Abele von Lilienberg, Franz
Freiherr von, Oberst.
1865 Bergou, Franz, Oberst.
1866 Schmelzer, Erwin, Oberst.
1873 Stubenrauch von Tannen-
burg, Joseph Ritter von, Oberst.
1874 Sontag, August, Oberst.
1876 Krynicki, Julian Ritter von.
Oberst.
1878 Schmelzer, Carl Ritter von,
Oberst.
1882 Vogl, Carl Ritter von, Oberst.
1886 Tempis, August von, Oberst.
1889 Dylewski, Anton Ritter von,
Oberst.
1893 Ocetkiewicz von Julienhort,
Stanislaus, Oberst.
Resignierte 1753.
Reserve-Commandanten.
1869 Schiviz von Schivitzlioffen,
Julius, Oberstlieutenant— Oberst.
1873 Malin owsky, Julius, Oberst-
lieutenant.
1874 Eeymann, Ignaz, Oberstlieu-
tenant— Oberst.
1877 Pelikan, Heimicli, Oberstbeu-
ten ant.
1878 Kellner von Köllenstein, Carl
Freiherr von. Oberstlieutenant—
Oberst.
1881 Pürkher. Alois, Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1757 Obristwachtmeister Philipp Graf Saint-Genois in der Schlacht
hei Leutken y.
1790 Major Huys d’Altin in dem Gefechte bei Andenne y.
1793 Oherstlieutenant Franz Freiherr von Montignv beiRoerruonde y.
1864 Major Ludwig Stampfer in dem Gefechte bei Ober-Selk y.
1866 Major Paul Driancourt in dem Gefechte hei Podol y.
Regiments-Commandant Oberst Franz Bergou in der Schlacht bei König-
grätz y, dann
Ob erstheuten ant Heinrich August Esquire Dickinson hei Königgrätz
schwer verwundet, an den Folgen der Verwundung gestorben (10. August).
Feldzüge.
Prie1). 1734G735 war das Regiment während des polnischen Erbfolge-
krieges in den Niederlanden verblieben.
1742 im Corps Arenberg an der niederländisch-französischen Grenze
postiert, focht das Regiment
1743 bei Dettingen (zwei Bataillone und Grenadiere', stand
1744 als Besatzung in Nieuport.
1745 waren Abtheilungen in den Belagerungen von Dendermonde und
Ostende.
1746 — 1747 stand das Regiment als Besatzung in Luxemburg.
Sachsen- Gotha. 1756 waren ein Bataillon und die Grenadiere auf den
Kriegs-Schauplatz nach Böhmen gerückt und fochten
1757 in der Schlacht bei Kolm und in dem Treffen bei Görhtz, wo eine
Grenadier-Compagnie unter Hauptmann Baron Heriss em sich hervorthat.
ebenso bei Breslau, dann Schlacht bei Leuthen.
Das 2. Bataillon und eine neu aufgestellte 3. Grenadier-Compagnie, der
alhierten französischen Armee zugetheilt, bei Hastenbeek gefochten.
1758 das zweite Bataillon, nunmehr im Verbände der Reichs-Armee.
Belagerung von Dresden und Sonnenstein, dann im Vereine mit dem 1. bei
Hochkirch.
1759 war das Regiment im Corps Harsch und kam nur bei Löbau (Vor-
posten-Gefecht) in das Feuer.
1760 ein Bataillon2) unter dem aggregierten Obersten Langlois, sowie
die Grenadiere, bei der Verth ei digung von Dresden sich ausgezeichnet, dann Ge-
fechte bei Strehlen, Torgau und Belagerung von Wittenberg; nunmehr in der
Armee Loudon’s
1761 das Regiment, insbesondere die Grenadiere, sich bei der Erstürmung
von Schweidnitz (des Bögenforts) sehr ausgezeichnet, Oherstlieutenant Graf
Belgiojoso belobt.
1762 stand die Grenadier-Compagnie des Hauptmanns Herissem. nebst
einem combinierten Detachement in Schweidnitz und nahmen an der Ver-
theidigung dieser Festung ehrenvollen Antheil. Erstere wurde bei der Explosion
J) Kommt in den Acten zumeist unter dem Kamen ..Pancalier" Panealiere' vor.
2) Das 2. wieder nach den Niederlanden gerückt.
- 333 —
des Pulvermagazins im Jauerniker Fort bis auf den letzten Mann vernichtet1);
die übrigen Abtheilungen in der Haupt-Armee.
De Ligne. 1778 das Leib-Bataillon unter Oberstlieutenant Van der
Mersch2' bei der Haupt-Armee in Böhmen, sich
1779 bei Oberschwedeldorf hervorgethan.
Die Grenadiere (Bataillon Hayden) bei dem Corps in Mähren.
1784 stand das Regiment bei dem Observations-Corps an der hollän-
dischen Grenze.
1789 Regiments-Inhaber FZM. de Ligne erwarb sich vor Belgrad das
Commandeur-Kreuz des MTO.
1790 in den Kämpfen gegen die Brabanter Malcontenten nahm das
Regiment unter Rührung seines Commandanten Obersten Baron Renette
an den Gefechten bei Nassogne, l'Etoile, Haut-Fays theil, bei la Hogne
entschied das Regiment durch einen ungestümen Bajonnett- Angriff die Nieder-
lage der Insurgenten. Abtheilungen fochten weiters bei Mir wart, Coutisse,
Solieres und Haltinne, das Regiment endlich bei dem Ueberfalle auf das feind-
liche Lager bei Andenne und in dem Treffen bei Assesse mit besonderer
Auszeichnung. Die Grenadiere an den meisten Affairen gleichfalls ehren-
vollen Antheil genommen. Hauptmann Constantin Baron D’Aspre unter-
nahm mit einer kleinen Colonne einen Streifzug in das Limburgische, be-
siegte die Insurgenten bei Spriinont und Aulne und vertrieb sie aus dieser
Provinz, derselbe wurde mit dem MTO. decoriert.
Ausser dem Regiments-Commandanten wurden noch Oberstlieutenant
Gontreuil, Major Huys d’ Altin und sechs Officiere als hervorragend aus-
gezeichnet genannt, Ersterer zum zweiten Obersten befördert.
1792 nahmen Abtheilungen des Regiments, meist vereinzelt, an den
Gefechten bei Tournay, Roubaix und anlässlich der Einschliessung von Lille
theil, dann bei Mons. Die Grenadiere (Bataillon Briey) an einigen Affairen
vor Mons theilgenommen.
1793 war das Regiment in dem Treffen bei Aldenhoven, der Schlacht
von Neerwinden, kam dann zu der Belagerung von Conde (Gefecht bei
Vicogne), dann nach der Schlacht von Famars zu jener von Valenciennes,
ein Bataillon zu jener von Maubeuge. Die Grenadiere bei Aldenhoven, Neer-
winden, Tirlernont, Famars und vor Maubeuge.
1794 ein Bataillon. Major Geminy. Yertheidigung von Charleroi, die
beiden anderen Vertheidigung von Valenciennes, alle drei iD Folge Capi-
tulation dieser Festungen als kriegsgefangen in die Erblande gerückt.
Die Grenadiere an den Kämpfen vor Landrecies und den beiden
Schlachten von Charleroi (3. und 16. Juni) theilgenommen.
1795 die Grenadiere vor Mannheim mit Auszeichnung gefochten.
1796 focht ein reorganisiertes (ausgewechseltes t Bataillon bei Neresheim,
Neuburg, machte dann die Vertheidigung von Ingolstadt mit und kam
schliesslich zu der Belagerung von Kehl.
Die Grenadiere bei Wetzlar, Amberg, Würzburg.
1797 Einnahme der Schwaben-Schanze vor Kehl, Bataillons-Commandant
Oberstlieutenant Chevalier Husmanns für Auszeichnung in dieser Action
zum Obersten befördert, das ganze Officiers-Corps belobt. Die Grenadiere im
Corps Werneck am Mittel-Rhein.
1799 stand nur das Leib-Bataillon bei den Truppen in Tyrol und focht
unter Major Prinz Ludwig de Ligne mit Auszeichnung bei Täufers (4. April),
dann in einigen kleineren Affairen im Engadin, so bei Zernetz-Süs. Später
zur Armee nach Italien gezogen, nahm das Bataillon an den Blockaden
*) Unterlieutenant Van derCruyce welcher für Auszeichnung bei dem Ausfälle
am 29. September sofort zum Oberlieutenant befördert wurde, fand hiebei gleichfalls den Tod.
2) Später Commandant der Brabanter Malcontenten.
- 334 -
von Alessanclria und Tortona theil und focht hei Bosco (Casina grossa) und
Rivoli '). Oberlieutenant Joachim Pestiaux und Lieutenant Ludwig Baron
de Montfleury erhielten beide für Auszeichnung bei Täufers den MTO, f 1801. ;
Die Grenadiere (Bataillon AYouvermanns) mit Auszeichnung bei Täufers
und insbesondere in der Schlacht an der Trebbia gefoehten, in welcher
Hauptmann Divisions - Commandant Graf Fusco de Matalony sich sehr
hervorgethan, dann bei Genola.
1800 standen zwei Bataillone auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutsch-
land, hievon eines unter Major Prinz Philipp Hessen-Homburg bei Engen und
Möskirch gefoehten. dannVertheidigung vonUlm, ischliesslich Schlacht bei Hohen-
linden; das 2. nahm an der Vertheidigung von AVürzburg und einigen kleineren
Affairen theil (Gefecht bei Marienberg u. s. w.), ein Detachement unter
Hauptmann Mac Elligot einige Schanzen bei Würzburg standhaft ver-
theidigt.
Die Grenadiere hei Engen, Möskirch, an der Iller. und bei Hohenlinden
gefoehten, in letzterer Affaire sehr viel gelitten.
1805 mit vier Feld- und dem Grenadier-Bataillon hei den Truppen in
Tyrol, wurde das Begiment in den verschiedenen Thälern und zur Vertheidigung
der Grenz-Pässe verwendet, dann Rückzug und Yereinigung mit der Armee
des Erzherzogs Carl. Ein Bataillon sich bei Yertheidigung der Flitscher
Klause ausgezeichnet.
1809 im 7. Corps (Erzherzog Ferdinand) eingetheilt, machte das Regi-
ment die Operationen gegen AVarscliau und in Polen überhaupt mit, ohne
Gelegenheit zur Auszeichnung zu erhalten.
Die Grenadiere (Bataillon Brzezinsky) in der Haupt-Annee sich auf
dem Rückzuge von Landshut ausgezeichnet, dann hei Ebelsherg, Aspern.
AYagram und Znaym gefoehten.
1812 standen das 1. und 2. Feld-Bataillon im Auxiliar-Corps Schwarzen-
berg und kamen nur in einigen kleineren Affairen in das Feuer.
Die Grenadiere (Bataillon Brzezinsky) hei AYizwa und am Trycziner
Hof gefoehten.
1813 stand das Regiment in der böhmischen Armee, focht bei Dresden,
zeichnete sich bei Kulm, wo es im heftigsten Feuer den Strichowicer Berg
erstürmte und hei der Einnahme von Arbesau sehr aus, ebenso in dem
zweiten Gefechte bei Arbesau. In der Schlacht hei Leipzig betheiligte es sich
an den Kämpfen an der Pleisse (18. October).
Die Grenadiere hei Dresden und Leipzig gefoehten.
1814 in der Süd- Armee eingetheilt, Treffen bei Ma^on, St. Georges, Ein-
nahme von Lyon.
Die Grenadiere in der Süd-Armee, an den gleichen Affairen betheiligt.
1815 bei der Armee in Süd-Frankreich, ohne Gefecht.
Das Reserve-Bataillon in Alessandria, die Grenadiere Einzug in Paris.
Nugent, 1836 war das Regiment hei der Occupation des Freistaates
Krakau und wurde Regiments-Commandant Oberst Malter für seine Yer-
dienste hiebei mit dem LO. decoriert.
1846 nahmen emige Abtheilungen an dem Gefechte hei Gdöw theil und
zeichnete sich das Regiment anlässlich der in Galizien ausgehro ebenen Un-
ruhen durch seine Haltung aus.
1848 standen die beiden ersten Bataillone während der Alärz-Revolution
in AYien und rückten dann auf den Kriegs-Schauplatz hi Italien, wo sie hei
Sommacampagna im Feuer standen.
') Dieses Bataillon wurde später zu dem neu aufgestellten Infanterie-Begimente
Nr. 63 abgegeben.
— 335 -
Das 3. rückte im December im Corps Sehlik aus Galizien nach Ungarn
uncl stand anfänglich als Besatzung in Bartfeld und Eperies, das Landwehr-
Betailion im Corps Simunich, Gefechte bei Kosztolna - Lieszkö, dann vor
Leopoldstadt, die Grenadiere (Bataillon von der Trenck) bei Unterdrückung des
Aufstandes in Lemberg mitgewirkt.
1849 fochten das 1. und 2. Bataillon mit besonderer Auszeichnung bei
Novara und verblieben dann in der Llomellina. Das 3. Bataillon bei dem
Ueberfalle auf Iglo, in der Schlacht bei Kapolna, das 1. Landwehr-Bataillon
im März — April bei der Cernierung von Komom. Im Sommer - Feldzuge
machten diese beiden Bataillone die Gefechte bei Marczaltö, die Vorrückung
an die Theiss, Gefecht bei Magyar-Kanizsa und Schlacht bei Temesvar mit.
Die gleichfalls auf den Kriegs-Schauplatz nach Ungarn gerückten
Grenadiere bei Schintau, Pered, Puszta-Herkäly gefochten, bei Szöreg und
Temesvar nicht in das Feuer gekommen.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten :
LO. Pegiments-Commandant Oberst Victor von Mandel ; die Hauptleute
Anton Wirth und Carl Greschke.
ERO. 3. Oberstlieutenant Julius von Kiesewetter; die Hauptleute
Carl Greschke und Carl Zimmer.
MVK. Oberstlieutenant Kiesewetter; Major Johann nobile Marini;
die Hauptleute Franz Adler von Adlerschwung, Constantin Kuciejewski,
Ignaz Schediwy, Friedrich Müller, Richard Fedrigoni, Julius vonSchivitz-
hoffen und Stephan Milleti.c; Oberlieutenant Otto Breyer; die Unter-
lieutenants Ludwig Edler von Friedrichsberg, Carl Kopetzky und Edmund
Erlacher de Khay, endlich Oberlieutenant Franz Hauenschild (mittlerweile
als Hauptmann zu Kaiser Alexander Nr. 2 transferiert).
1859 verblieb das Regiment in Siebenbürgen und nahm, später in das
4. Corps eingetheilt, keinen Antheil an den kriegerischen Ereignissen. Das
4. Bataillon in Ofen, später auch, sowie das 5. in das 12. Corps bestimmt.
Martini. 1864 bildete das Regiment mit König von Preussen Nr. 34
die sogenannte „eiserne” Brigade Gondrecourt im Corps Gablenz und focht
mit Auszeichnung, aber grossem Verluste, in dem Gefechte bei Ober-Selk und
bei der Erstürmung des Königsberges.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten :
LO. Regiments-Commandant Oberst Franz Freiherr von Abele, dann
dem gefallenen Major Ludwig Stampfer nachträglich zuerkannt.
EKO. 3. Oberstlieutenant Franz Oreskovich, Hauptmann Carl Ritter von
Catinelli und der vom 4. Grenz-Regiment zugetheilte Unterlieutenant Elias
Badovinac (gefallen, nachträglich zuerkannt).
MVK. Major Paul Drian court; Hauptmann Vincenz Planner; Ober-
lieutenant Ferdinand Track; die Unterlieutenants Wilhelm Jeney, Felix
Ritter von Manasterski, Franz Haymefle und Joseph Woller.
GGVK. Regiments-Caplan Johann Guszkiewicz.
FJO. Regiments-Arzt Dr. Heinrich Weisse.
GVK. m. d. Kr. Regiments- Arzt Dr. Emanuel Arzt.
1866 im 1. Corps (Clam) der Nord-Armee eingetheilt, focht das Regi-
ment mit Auszeichnung, aber bedeutenden Verlusten, bei Podol, Jicin, in der
Schlacht bei Königgrätz, endlich bei Roketnitz. Das 4. Bataillon bei der
Süd-Armee (Brigade Benko, jedoch als Besatzung in Verona verbheben).
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Oberstlieutenant Chevalier Dickinson (gefallen, nachträglich
zuerkannt).
MVK. Regiments-Commmandant Oberst Bergou (gefallen, nachträglich),
sowie dessen Nachfolger Oberst Schmelzer (für Auszeichnung im General-
stab); Major Johann Kocy von Cenisberg; Hauptmann Johann Bissinger;
Unterlieutenant Friedrich Gauff.
— 336 —
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
n. ci.
1790-1801
6
32
1818'
1
1805
—
—
1849.
1 2
19
67
1809
—
1859
—
—
—
1813—1815
1
6
1864
3
8
40
1
1866
—
15
22
Adjustierung.
1726 — 1753 weisser Rock, blaue Aennel- Aufschläge :
1757 weisser Rock, rothes Camisol, Aufschläge und Unterfutter :
1767 weisser Rock, hechtgraue Egalisierung '), gelbe Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, hechtgraue Egalisierung, gelbe Knöpfe.
Yon 1799 — 1860 wurde diese Farbe mit ..lichtliechtgrau” bezeichnet. .
31.
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1867) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Hermannstadt.
(1863) Friedrich Wilhelm, Grossherzog yon Mecklenburg-Strelitz.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1741 laut Beschluss der
auf dem Landtage zu Pressburg (September — October) versammelten Stände
Ungarns durch den von der Königin mit Patent vom 21. October hiezu
ernannten Obristen Haller auf dem Sammelplätze Szegedin aufgestellt
(20 Compagnien in vier Bataillonen))).
1757 je eine Compagnie von Forgäch (Nr. 32) und Pälffy (Nr. 39) zur
Completierung des 3. Bataillons anhertransferiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 31.
1798 das 4. Bataillon zur Errichtung des neuen 3. ungarischen Linien-
infanterie-Regiments (später Nr. 61) abgegeben.
1851 je zwei Compagnien an die an Stelle der aufgelösten Szekler Grenz-
Regimenter Nr. 14 und 15 neu aufgestellten Linien-Infanterie-Regimenter Nr. 5
und 6 abgegeben.
1860 ein Bataillon zu dem neu gebildeten Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 64, endlich
1883 ein Bataillon zu dem Infanterie-Regimente Nr. 82.
Ergänzung. Dieses durch freie Werbung in den Comitaten an der Theiss
(zumeist aus dem Szabolcser) aufgestellte Regiment behielt diese Werbe-Plätze
ziemlich unverändert bis 1775 bei. Seit diesem Jahre ergänzt sich das Regiment
aus Siebenbürgen und wurde Hermannstadt Depot-Station, später Sammelplatz
des Werb-Bezirkes. Yon 1853 — 1857 war Fogaras Haupt-Werb-Bezirks-Stations);
von 1857 — 1860 befand sich das Ergänzungs-Bezirks-Commando in Hermann-
stadt, von 1860 — 1867 in Orlath, seither wieder in Hermannstadt.
Grenadier-Division. 1769 — 1775 stand selbe mit den Divisionen von
Nr. 32 und 39 im 2. ungarischen Bataillon. 1775 wurde dieselbe in das sieben-
bürgische Bataillon übersetzt, wo sie mit den Divisionen von Nr. 51 und 52 im
Verbände stand. (Letztere 1784 in ein anderes Bataillon übersetzt und verbheb
dieses auf dem Fusse von vier Compagnien.) In dem Feldzuge 1799 — 1801
bildeten die Divisionen von Nr. 2 und 60, in jenem von 1809 die von Nr. 32 und
51 mit der des Regiments ein Bataillon. Von 1810—1818 bildeten die Divisionen
von Nr. 31 und 51 ein Bataillon zu vier Compagnien, 1818 kam die Division
von Nr. 60 dazu ; 1830 endlich kamen die Divisionen von Nr. 31 und 51 in
]) 1748 auf den gleichen Fuss mit den deutschen Regimentern gesetzt.
2) Der östliche Theil des Werb-Bezirkes übergieng an das Infanterie-Regiment Nr. 2.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
— 338 -
das siebenbürgische Bataillon, in welchem sie mit Nr. 62 vereint standen und
verblieb das Bataillon bis zur Auflösung (1852) in dieser Formation.
Friedens-Garnisonen. 1748 Prag, 1751 Königgrätz, 1752 Iglau. 1763
Tabor, dann Casalmaggiore, 1766 Mailand, 1769 Como, 1771 Ziläh, 1779 Kron-
stadt, 1785 Fogaras, 1786 Hermannstadt, 1790 Bukarest, 1791 Hermannstadt.
1798 in Bayern (am Lech), 1801 Hermannstadt, 1805 Temesvar, 1808 Hermann-
stadt, 1812 Tysmienica. 1814 Lemberg, 1816 Hagenau ( Eisass), dann Maynz,
1817 Hagenau, 1819 Wien, 1816 Hermannstadt, 1830 Czernowitz. 1831 Lemberg.
1836 Sambor. 1840 Przemysl, 1846 Tarnöw, dann Pzeszöw, 1849 Hermannstadt—
Kronstadt, 1850 Lemberg (Teschen), 1851 Lemberg, 1853 Czernowitz, 1857
Kopyczyncze, 1855 Agram, 1857 Mailand, 1859 Mantua, 1860 Villafranca. 1862
Verona. 1863 Mantua, 1864 Montagnana, 1865 Padua, 1867 Fiume, 1871 Hermann-
stadt, 1882 Wien, 1887 Hermannstadt.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1783 in Kronstadt activiert. 1830
nach Hermannstadt verlegt, wo es bis 1851 verblieb, in diesem Jahre kam es
nach Orlath.
Regiments- Inhaber.
1741 — 1747 unbesetzt1). (Wurde nach
dem Regiments - Commandanten
Obristen Haller benannt).
1747 Haller von Hallerstein, Samuel
Freiherr, G-FWM. — FZM.
1777 Esterhazy de Galantha, Anton
Graf, GM.2).
1780 Oross, Joseph F reihen- von,
GM.— FML.
1792 Beaulieu - Marconnay, Johann
Peter Freiherr von, FML.3).
1794 Benjovszky von Benjov, Johann.
_ FML.4).
181/ Maximilian Joseph I., König von
Bayern.
1825 Splenyi von Mihäldy, Franz Frei-
herr, FML.
1829 Leiningen- Westerburg, Augir-1
Graf, GM.— FML.
1849 C u I o z, Carl F reiherr von. FML. —
FZM.
1863 Friedrich Wilhelm, Grossherzog
von Mecklenburg-Strelitz.
Zweite Inhaber.
Von 1817 — 1822 Benjovszky von Benjov, Johann, FML.; von 1823
bis 1825 Spleny von Mihäldy, Franz Freiherr, FML.
Von 1863 — 1882 Lilia von Westegg. Carl Ritter, FML.
Regimeiits-Commandanten.
1741 H all er von H a 1 1 er s t e in, Samuel
Freiherr, Obrist5).
1745 Papp, Thomas, Obrist.
1750 Siskovics, Joseph von, Obrist.
1753 Wolleski, Leopold von, Obrist.
1754 Deseö, Franz, Obrist.
1758 Rhedey, Johann Graf, Oberst.
1760 Kerekes, Sigmund von, Oberst.
1769 Browne, Joseph Georg Graf,
Oberst.
1769 Jekey deBullv,Emerich, Oberst.
1770 Lübeck, Carl von, Oberst.
1777 Benjovszky von Benj o v,
Johann, Oberst.
1784 Mersitz, Joseph, Oberst.
1784 Goltz, Ernst Graf, Oberst.
1786 Csernel von Csernelhäza,
Stephan, Oberst.
1788 Poppini, Johann von, Oberst.
1793 Caballini von Ehrenburg.
Johann, Oberst.
1795 G y ul ai vonM ar os-Xemeth und
Nadaska, Ignaz Graf, Oberst.
1797 Clauwez de Briant, Carl Graf
Oberst.
1800 F i t z - G ih b o n, Johann von.
Oberst.
1806 Splenyi von Mihäldy. Franz
Freiherr, Oberst.
1809 Hirsch, Anton Stephan. Oberst.
') Siehe Anmerkung bei Infanterie-Regiment Nr. 2. Seite 126.
*) Uebernahm 1780 das Infanterie-Regiment Batthyanyi Nr. 34.
3) Uebernahm 1794 das Regiment. Vierset Nr. 58.
4) Wurde 1817 zweiter Inhaber.
5) Das Regiment führte den Namen desselben.
— 339 -
1509 Senitzer, Paul Maria Joseph,
Oberst.
1814 Vecsey, Johann von, Oberst.
1827 Haas von Marten y, Georg,
Oberst.
1833 J e t z e r, August Freiherr von,
Oberst.
1840 Hegyessy de Boros-Jenö,
Alexander, Oberst.
1844 N e u - Leiningen - Weste r-
b ur g, Christian Graf zu, Oberst.
1848 Sztankovics, Ludwig Freiherr
von, Oberst.
1850 Plattner, Franz, Oberst.
1857 Dormus von Kilianshausen,
Joseph Freiherr, Oberst.
1860 Schwartz, Johann, Oberst.
1861 Dormus, Anton, Oberst.
1869 Hoffinger, Rudolph Ritter von,
Oberst.
1871 Popp Edler von Poppen heim.
Wilhelm, Oberst.
1874 Uracca, Joseph Freiherr von.
Oberst.
1878 Gecz, Thomas, Oberst.
1882 Braun, Johann, Oberst.
1883 Hei lling er, Moriz Edler von,
Oberst.
1?85 Pohl, Otto Ritter von, Oberst.
1887 Radossevich, Johann, Oberst.
1890 Schlacher, Joseph, Oberst.
1894 Schoedler, Franz, Oberst.
ßeserye-Commautlanteu.
1869 Kirsch, Heinrich, Oberstlieute-
nant.
1870 Uracca, Joseph Freiherr. von,
Ob erstlieutenant — Oberst.
1874 Placzek, Carl, Oberst.
1877 Gecz, Thomas, Oberstlieutenant-
Oberst.
1878 Reichard, Oskar, Oberst.
1880 Strasser, Carl, Oberstlieute-
nant— Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1758 Regiments-Commandant Obrist Franz Deseö an den in der Schlacht
bei Breslau (1757) erhaltenen schweren Verwundungen in Kriegsgefangenschaft
im April gestorben.
1789 Major Cantor in einem Gefechte am Tömöser Pass j.
1799 Major Gustav Freiherr von Malcamp-B eaulieu in der Schlacht
bei Ostrach tödtlich verwundet, am 25. April gestorben.
Feldzüge.
Haller. 1742 rückten die zuerst completierten zwei Bataillone im Juni
auf den Cordon nach Slavonien und wurden dieselben
1744 zur Armee nach Bayern gezogen, von wo das Regiment die
Operationen in der Ober-Pfalz und Böhmen im Corps Batthyänyi mitmachte
und kam nur ein Detachement bei dem Elbe-Uebergange bei Teltsckitz in
das Feuer.
1745 stand das Regiment nur in dem Gefechte bei Landshut (Hohen-
'friedberg und Soor nicht mitgemacht). Das 3. Bataillon in Schlesien an einigen
kleineren Affairen betheiligt.
1746 auf den Kriegs-Schauplatz in den Niederlanden abgerückt (1. und
2. Bataillon), nahm ein combiniertes Detachement von circa 200 Mann an der
Vertheidigung von Antwerpen theil, das Regiment an dem Nachhut-Gefechte
bei Slins (an der Jaar) ; bei Rocour war es nicht in das Feuer gekommen.
Das 3. Bataillon stand in Luxemburg.
1747 waren alle drei Bataillone, sowie eine neu errichtete Grenadier-
Compagnie in der Schlacht bei Lawfeld, jedoch wenig engagiert.
1748 das Leib-Bataillon Vertheidigung von Maastricht.
1756 auf den Kriegs-Schauplatz nach Böhmen gerückt, focht das Regiment
(1. und 2. Bataillon und Grenadiere)
1757 in dem Treffen bei Reichenberg, dann mit Auszeichnung bei Kolin.
wo es mit dem Säbel in der Faust die Preussen wiederholt zurückschlug, aber
grosse Verluste erlitt. Obristwachtmeister Sigmund von Kerekes erwarb
sich den MTO. Das nur noch ein Bataillon formierende Regiment sodann bei
der Erstürmung von Gabel sich hervorgethan, das Treffen auf dem Moys-Berge,
22*
— 340 -
sowie die Schlachten bei Breslau und Leuthen mitgemacht. An den beiden
letzteren nahm auch das auf den Kriegsfuss gesetzte Garnisons-Bataillon,
welches sich früher bei der Einnahme von Schweidnitz ausgezeichnet hatte,
theil; der Commandant desselben, Obristlieutenant von Rhedey, erhielt für sein
Verhalten bei Schweidnitz und Breslau in der Promotion 1760 den MTO.
Regiments-Commandant Obrist Deseö bei Breslau belobt, schwer ver-
wundet, gestorben.
1758 gerieth eine Compagnie des anfänglich wieder nur in ein Bataillon
formierten Regiments durch den Fall von Schweidnitz in Kriegsgefangenschaft :
später nahm das Regiment im Corps London an dem Ueberfalle bei Domstadtl
theil, dem Gefechte bei Opocno, der Allarmierung des feindlichen Lagers bei
Skalitz, den Gefechten bei Arnsdorf, Bischofswerda, endlich der Schlacht bei
Hochkirch und dem Nachhut- Gefechte bei Lauban.
1759 ein Bataillon und die Grenadiere bei der Unternehmung auf Greifen-
berg (nicht in das Feuer gekommen), das Regiment bei Maxen.
1760 im Corps Lacy in Sachsen, Zug nach Berlin, dann Schlacht bei Torgau.
1761 in Sachsen, ohne Gefecht.
1762 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie bei der Einnahme von
Pegau, das Regiment in dem Gefechte bei Reichenbach (Peilau); ein Detachement
die glänzende Vertheidigung von Schweidnitz mitgemacht.
Anton Esterhazy. 1778/79 Regiment, wie Grenadiere ('Bataillon Stuben-
berg) bei der Armee in Böhmen, ohne Gefecht.
Oross. 1784 wirkte das Regiment bei der Unterdrückung des Bauern-
Aufstandes unter Horja mit, Gefechte bei Offen-Bänya u. a. kleinere Affaireu.
1788 gehörte das Regiment mit seinen drei Bataillonen zum Corps Fabris
in Siebenbürgen und zeichneten sich Abtheilungen desselben wiederholt bei Ver-
theidigung der Grenz-Pässe aus (Rothenthurm-. Törzburger. Tömöser Pass u. A.
Die Grenadiere (Bataillon Piiclder) in der Haupt-Armee, Rückzug von
Karansebes.
1789 fanden erneuerte Kämpfe an den erwähnten Grenz-Pässen statt, so
bei Kineni und am Lotru, wo die Compagnien der Hauptleute Kiss und
de Richard sich hervorthaten ; Vertheidigung der Schanzen am Predeal
(Tömöser Pass) durch das Oberst-Bataillon unter Major Andreas von Leyritz :
derselbe wurde wegen seiner bewiesenen Tapferkeit aussertourlich befördert,
alle Officiere des Bataillons erhielten eine Gratis-Gage. In dem Gefechte bei
Csepar (Tschapari) am Argis zeichnete sich das Leib-Bataillon unter Hauptmann
Martin Titz1) aus, dasselbe nahm dann an der Unternehmung gegen Rimnik
theil. Die Grenadiere vor Belgrad.
Ausser den bereits genannten wurden noch die Unterlieutenants IV aldau
und Deak in Anerkennung ihrer hervorragenden Leistungen zu Oberlieutenants
befördert, zehn Officiere belobt.
Beaulieu. 1792 waren die Grenadiere (Bataillon Pückler) auf dem
Kriegs-Schauplatze in den Niederlanden, bei dem Angriffe auf Lille und in der
Schlacht bei Jemappes.
1793 dieselben in der Schlacht bei Neerwdnden. Das auf den Kriegs-
schauplatz nachgerückte Leib-Bataillon unter Oberst Poppini in dem Gefechte
bei Conde (Etreux), der Schlacht bei Famai-s (auch Grenadiere), dann bei der
Belagerung von Valenciennes sich ausgezeichnet. Oberlieutenant Andreas
Tartler und Unterlieutenant Christian Kolb wurden aussertourlich in die
nächst höheren Chargen befördert.
Das Bataillon kämpfte ferner im Mormaler Wald (vor le Quesnoy> und
bei Wattignies, endlich bei dem Ueberfalle auf Marchiennes. Die Grenadiere
vor Maubeuge, Schlacht bei Wattignies.
Hauptmann Baron Malcamp, Adjutant des Regiments-Inhabers FML.
Beaulieu, sich bei Courtray sehr ausgezeichnet.
1794 nahmen das Leib-Bataillon, nunmehr unter Oberst Cab allin i. sowie
die Grenadiere an den Kämpfen vor Landrecies (le Cäteau [29. März], Catillon,
’) Derselbe wurde später mit dem Prädicate ..von Csepar” geadelt.
- 341 —
Vaux-Priches, Nouvion, Schlacht bei le Cäteau [26. April], Priches [29. April])
ehrenvollen Antheil.
Das Leib-Bataillon später bei Rouvroy mit Auszeichnung gefochten,
dann bei Erquelinnes, Charleroi (3. und 16. Juni), endlich Rückzugs- Gefecht
zwischen Lüttich und Aachen (Sprimont). Die Grenadiere ausser den
erwähnten Actionen noch bei Touxnav und Fleurus gefochten. Eine Depöt-
Abtheilung Yertheidigung von le Quesnoy. Das Oberst- (2.) Bataillon stand
in Galizien.
Regiments-Inhaber FML. Beaulieu erwarb sich in diesem Feldzuge
das Grosskreuz des MTO.
Benjovszky. 1795 die Grenadiere bei dem Stimme auf das feindliche
Lager vor Mannheim und bei der Einschliessung dieser Festung, an welcher
auch das Leib-Bataillon theilnahm ; dieses später in dem Treffen bei Kaisers-
lautern (St. Martin), beide in dem Gefechte bei Gross-Fischlingen, wo sie sich
die Allerhöchste Zufriedenheit erwarben.
1796 war das Leib-Bataillon als Besatzung in Philippsburg verblieben,
das aus Galizien zur Armee gezogene Oberst-Bataillon focht unter seinem
Interims-Commandanten Hauptmann Vallovich mit Bravour bei Teining, kam
bei Amberg nicht in das Feuer, war ferner in dem Gefechte bei Geissenfeid,
dem Ueberfalle auf Eichstädt (zwei Compagnien), dem Gefechte bei Rottweil.
Das Bataillon zeichnete sich endlich noch bei Emmendingen, Langen-Denzlingen
und Sckliengen aus und kam schliesslich zu der Belagerung von Kehl, an
welcher auch das Leib-Bataillon und die Grenadiere theilnalimen. Diese letzteren
hatten bei Malsch, Neresheim, dann mit Auszeichnung bei Würzburg und
Giessen gefochten.
1797 Erstürmung der Vorwerke von Kehl.
Vier Compagnien des Oberst-Bataillons in dem Gefechte bei Diersbeim —
Honau, theilweise versprengt, grosse Verluste erlitten.
Die Grenadiere zur Armee nacliltalien, Gefechte bei Klagenfurt— Neumarkt,
1799 auf dem Kriegs-Scbauplatze in Deutschland, focht das Regiment
(1. und 2. Bataillon) mit Auszeichnung bei Ostrach und Liptingen ; bei
Stockach war es das Einzige der Colonne Merveldt, welches seine feste
Haltung bewahrte, jedoch gerieth ein grosser Theil des 1. Bataillons, von
Uebermacht umzingelt, in Gefangenschaft ; das Regiment verbheb sodann bei
den zur Deckung des Schwarzwaldes bestimmten Truppen.
Regiments -Commandant Oberst Graf Clauwez und Major Csukas
erschienen als belobt. (Bei Ostrach Major Malcamp sich ausgezeichnet.)
Die Grenadiere (Bataillon Lippe) bei Stockach und Zürich gefochten,
dann bei der Erstürmung von Neckarau.
1800 focht das Regiment, bei welchem nunmehr auch das 3. Bataillon
eingerückt war, bei Albbruck (drei Compagnien unter Hauptmann Seethal),
Engen, wo Major Papp mit dem Leib-Bataillon mit Standhaftigkeit den Rückzug
deckte (erhielt den MTO.) ; ferner Schlachten bei Möskirch und Biberach,
Gefechte vor Ulm; Hauptmann Vecsey sich mit dem 2. Bataillon in dem
Recognoscierungs-Gefechte bei Dischingen ausgezeichnet ; endlich Treffen an
der Eier. Nach dem Waffenstillstände Gefecht bei Haag, endlich Schlacht bei
Hohenlinden, wo es in die allgemeine Katastrophe verwickelt wurde.
Die Grenadiere bei Engen sich ausgezeichnet, bei Möskirch, an der
Iller, bei Hohenlinden und Salzburg gefochten (hier auch Reste des Regiments).
1S05 stand das Regiment in Süd-Tyrol, in der Stellung am Monte Baldo
und kam auch bei dem weiteren Rückzuge nicht in das Feuer.
1809 mit drei Bataillonen im 6. Corps (Hiller) eingetheilt, focht das
Regiment bei Abensberg (Rohr), Landshut und mit besonderer Auszeichnung
bei Ebelsberg1). Bei Aspern gab das Regiment erneuerte Proben seiner
Tapferkeit, insbesondere am 22. Mai durch Wieder-Eroberung des Kirchhofes
von Aspern2). Regiments-Commandant Oberst Baron Spien yi wurde in
J) Bei Neumarkt war es nicht im Feuer gestanden.
2) Oberlieutenant Ehrenstein des Generalstabs, welcher diesen Sturm eingeleitet,
erhielt clen MTO.
- 842 —
Anerkennung der vorzüglichen Haltung des Regiments aussertourlick zum GM..
Grenadier-Hauptmann Köck zum Major befördert. Das Regiment, nunmehr
in zwei Bataillone formiert, focht ferner noch bei Wagram. Korneuburg und
Hollabrunn; Regiments-Commandant Oberst Senitzer erhielt für die Wieder-
Eroberung und standhafte Verth eidigung dieses Ortes den MTO.
Die Grenadiere (Bataillon Scharlach) sich bei Landshut. Ebelsberg und
Aspern (Esslingen, 22. Mai) ausgezeichnet, bei Wagram und Znaym gefochten.
1813 aus Gahzien zur Donau-Armee eingetheilt, kam das Regiment
(1., 2. und 3. Bataillon) später zu jener in Inner-Oesterreich und focht bei
S. Martino-Montorio, wo insbesondere das 3. Bataillon, Oberstlieutenant
von Vecsey, Gelegenheit fand, sich hervorzuthun. Später in die Polesine
verlegt, kämpfte das Regiment bei Rovigo —Lenclinara , wo zwei Com-
pagnien in Gefangenschaft geriethen ; ebenso gerieth durch den Ueberfall bei
Cavazana (Boara) eine Division in Gefangenschaft1); in dem Gefechte bei
Boara (8. December) erwarben sich Regiments-Commandant Oberst Senitzer.
sowie sechs Ofüciere (zumeist des 2. Bataillons) die Allerhöchste Anerkennung 2 1.
Die Grenadiere (Bataillon Purcell) bei der Armee in Inner-Oesterreich,
nicht in das Feuer gekommen.
1814 das Regiment bei Parma, Masone, Reggio (Hauptmann Michael
Graf Wallis sich hervorgethan) , Fiorenzuola am Nure gefochten. Die
Grenadiere Schlacht am Mincio.
1815 Regiment und Grenadiere im Reserve-Corps, das 4. Bataillon unter
Hauptmann Fröhlich bei der Blockade von Beifort sich ausgezeichnet.
Die Grenadiere den Einzug in Paris mitgemacht.
Leiningen. 1846 anlässlich des Aufstandes in Gahzien. wirkte das
Regiment bei Wiederherstellung der Ruhe im Tarnöwer und Rzeszöwer
Kreise mit.
1848 war das 1. Bataillon an der galizisch-ungarischen Grenze postiert,
der Regiments-Stab und das 2. Bataillon bewirkten unter Oberst Graf
Leiningen ihren Marsch nach Temesvär mitten durch bereits ins u'gierte
Gegenden und Orte und widerstand die Mannschaft in strengem Pflichtgerühl
allen Verlockungen.
Diese Abtheilungen trugen im Vereine mit dem Regimente Sivkovich
Nr. 41, einem Bataillon Rukavina Nr. 61 und dank der Energie der höheren
Commandanten, wesen tlich dazu bei, dass diese Festung dem Kaiser erhalten
blieb3); ein Detachement betheiligte sich an dem Gefechte bei Lippa Mann-
schaft der Regiments-Musik zur Geschütz-Bedienung verwendet), das Bataillon
bei dem ersten Entsätze (Verproviantierung) von Arad.
Von dem in Siebenbürgen stationierten 3. Bataillon kämpften je zwei
Compagnien bei Cintos und Radnötk; die Grenadiere ((Bataillon Uracca) 4 )
bei Maros-Vasarhely.
1849 das 2. Bataillon bei dem zweiten Entsätze von Arad und nahm
dann an der rühmlichen Vertheidigung von Temesvär hervorragenden Antheil
(in der letzten Zeit auch die aus Siebenbürgen gekommene Reserve-Division .
Ein Detachement desselben (combinierte Compagnie). I ertheidigung von Arad.
Vom 3. Bataillon fochten Ab theilun gpn bei Szökefalva, Hermannstadt hier
auch die Reserve-Division), Salzbiug, Mediasch, Schässburg; am Rückzüge in
n) Der Bataülons-Commandant, Major Vincenz Jellacic de Buzim. welcher eben-
falls in G-efangenscliaft gerieth, wurde wegen dieser Aifaire in gerichtliche I ntersuchung
gezogen, jedoch stellte diese fest, dass sowohl derselbe, als die gesammte Mannschatr. nach
beharrlichem Widerstande, nur einem vielfach überlegenen Feinde erlegen seien.
2) Der Brigadier des Regiments, GM. Graf Star he mb erg. erhielt den A Tu.
*) Als Ludwig Kossuth am 8. Oetober jenes Manifest erlassen hatte, in welchem
alle Festungs-Commandanten den Befehl erhielten, sich der nationalen Sache anzuscliliessen.
die Tricolore aufzustecken u. s. w.. gab die gesaramte Garnison von Temesvär die Li-
klärung ab (welcher sich auch das eben eingerückte 2. L lilanen-Regiment anscluoi^ . das;,
sie „dieses wichtige Bollwerk dem Monarchen und der Dynastie nie An-
wendung aller uns zu Gebote stehenden Mittel, nii t Blut und Leben Ms aut
den letzten Mann zu erhalten beschlo ssen haben . .
4) Ueber die pflichttreue Haltung dieses Bataillons siehe den II. Band. Abschnitt :
„Grenadiere.”
die Walachei bei Ober-Tömös, dann bei der Vertheidigung von Ungarisch-
Weisskircben, endlich bei der erneuerten Vorrückung bei Bzepsi-Szt.-György
und Bükszäd; zwei Compagnien in Carlsburg zurückgeblieben, an der Ver-
theidigung dieser Festung ehrenvollen Antheil genommen.
Die Grenadiere bei Szökefalva, Hermannstadt, Stolzenburg, Salzburg,
Zeiden, Szepsi-Szt.-G-yörgy und Bükszad.
Das 1. Bataillon zur Sicherung von Galizien dort verblieben1).
Für hervorragende Leistungen in diesen beiden Feldzügen erhielten:
MTO. Begiments-Commandant Oberst Ludwig von Sztankovics.
LO.-C. Begiments-Commanclant Oberst Graf Leiningen.
EK0.2. Oberst von Sztankovics.
LO. Oberstlieutenant, Commandant des Grenadier-Bataillons, Joseph
Freiherr von Uracca2); Hauptmann Hermann Seymann.
EIiO.3. Major Carl Biebel von Fester treu; Hauptmann CarlMelzer
von Ortenburg; die Oberlieutenants Adolph Henicke, Joseph Freiherr von
Uracca (junior), Gustav Amon und Ferdinand Hössler.
MVK. Die Hauptleute Peter von Tapavitza, Joseph von Deszputh,
Albert Fellner von Feldegg, Peter Arzt, Carl Lauber, Johann Gyurich;
die Oberlieutenants Georg Gangl3), Wilhelm Cziek, Carl von Bardotz;
Unterlieutenant Carl Freiherr von Beichlin-Meldegg.
Begiments-Arzt Dr. Matzner erhielt ebenfalls den EKO. 3.
Culoz. 1859 im 5. Corps (Stadion) eingetheilt, focht das Begiment bei
Montebello, mit gewohnter Bravour bei Magenta (Erstürmung von Casa Limido),
endlich bei Solferino, wo insbesondere das Grenadier-Bataillon sich hervor-
that, aber grosse Verluste erlitt. Das 4. Bataillon Besatzung in Mantua.
Decoriert wurden mit:
MTO. Begiments-Commandant Oberst Joseph Dormus (für Magenta).
EKO. 3. Oberst Joseph Dormus; die Majore Alexander Humner, Daniel
von Vass und Georg Syrbü; Hauptmann Georg Gangl; die Unterlieutenants
Joseph Karpinsky und Joseph Fangor.
MVK. Oberstlieutenant Ferdinand Arthofer; Major Daniel von Vass;
die Hauptleute Syrbü, Gustav Amon, Carl Doleisch, Carl von Czetz,
Nikolaus Csauf, Joseph Bitter von Pawlikowski, Joseph Baron Uracca,
Adolph Pecchio Bitter von Weitenfeld und Marcus von Susani; die Ober-
lieutenants Johann Zorics, Wilhelm Goldschmidt, Joseph Conradt, Carl
Csazy, Victor Stöhr, Ludwig Schilling, Joseph Klimke, Edgar von
Kohl; die Unterlieutenants Heinrich Postei, Joseph Dietrich, Ferdinand
Palkovits (gefallen).
GGVK. pro pii meritis Begiments-Caplan Johann Szupkay (römisch-
katholisch); ßegiments-Caplan Sabbas Poppovits (griechisch-nicht-uniert).
FJO. Begiments-Arzt Dr. Joseph Drick.
Mecklenburg-Str elitz. 18^56 abermals auf dem Kriegs-Schauplatze in
Italien (7. Corps), focht das Begiment mit Auszeichnung in der Schlacht
bei Custozza (Erstürmung des Monte Belvedere).
Das 4. Bataillon Besatzung in Verona.
!) Um einen, weiteren Beweis von der guten Gesinnung und Pflichttreue der Mann-
schaft zu gehen, mag hier auch die Thatsache erwähnt werden, dass ein meineidiger
L nterlieutenant des 1. Bataillons, im Einverständnisse mit einem Cadeten. den Versuch
machte, in momentaner Abwesenheit des Compagnie-Commandanten, eine ganze Compagnie
in die Arme der Reh eilen zu führen; an der Grenze angelangt, weigerte sich die Mann-
schaft, von dem ältesten Unterofficier aufgefordert, ohne schriftlichen Befehl des Compagnie-
Commandanten weiterzumarschieren. Die beiden Verführer ergriffen, als alle Versuche,
die Mannschaft zum Uebertritte zu bewegen, erfolglos blieben, allein die Flucht und der
erwähnte Unterofficier führte die Compagnie, deren Commandant mittlerweile nachgefahren
kam, zurück.
2 ' Vor Herablangung der die Decorierung aussprechenden Verordnung, im Lager zu
Ozernetz gestorben, ebenso erlebte auch Hauptmann Johann Ratkovich die ihm in An-
erkennung^ seiner Leistungen zugedachte aussertourliche Beförderung zum Major nicht mehr.
3) Für die mit Umsicht und Aufopferung durchgeführte Abtransportierung des Er-
ziehungshauses von Hermannstadt nach Brod.
344 -
Decoriert wurden mit:
LO. ßegiments-Commandant Oberst Anton Dormus und Major Joseph
Freiherr von Uracca.
EK0.3. Major Franz Ritter von Mor.
MVK. Die Hauptleute Alexander Mayer, Carl von Söos, Carl Strasser
und Rudolph Brunner; Oberlieutenant Ludwig Palliardi; Unterlieutenant
August Ritter von Ruff.
GVK.m.d.Kr. Regiments-Arzt Dr. Ignaz Tischler.
Tapferkeits ■ Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. CI.
II. Cl.
1789—1790
—
—
1848 |
23
49
1792—1801
5
61
1849 /
0
1803
—
—
1859
6
43
171
1809
3
12
1866
—
9
130
1813-1815
—
11
Adjustierung.
1741 national; dunkelblauer Pelz, blaue ungarische Beinkleider;
1757 weisser Rock, blaue Aufschläge, Camisol und Unterfutter;
1767 weisser Rock, kaisergelbe Egalisierung, Armlitzen, kaisergelbe
Beinkleider1), weisse Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, kaisergelbe Egalisierung, Armlitzen,
weisse Knöpfe.
Von 1783 an dunkelblaue, seit 1798 lichtblaue Beinkleider.
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1781) Ergänzungs - Bezirks - Commanclo : Budapest.
(1888) Kaiserin und Königin Maria Theresia.
(t zu Wien den 29. November 1780.)
(Das Regiment bat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1741 laut Beschluss der
auf dem Landtage zu Pressburg (September— October) versammelten Stände
Ungarns durch den mit Patent vom 21. October von der Königin ernannten
Obristen Forgäch auf dem Sammelplätze Pressburg aufgestellt (20 Compagnien
in vier Bataillonen). 1757 eine Compagnie zu Haller (Nr. 31) transferiert.
Seit 1769 führt das -Regiment die Nummer 32.
1798 das 4. Bataillon zur Errichtung des ersten neuen ungarischen
Linien-Infanterie-Regiments (später Nr. 48) abgegeben.
1849 das 3. Bataillon und die Grenadier-Division in Folge der Ereignisse
in Ungarn reorganisiert.
1860 ein Bataillon zum Linien-Infanterie-Regimente Kronprinz Nr. 19
transferiert; 1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regimente
Nr. 86 abgegeben.
Ergänzung. Dieses durch freie Werbung vorwiegend im Pressburger,
Neutraer und den angrenzenden Comitaten aufgestellte Regiment erhielt
später Werbe-Plätze in Ober-Ungarn, Kaschau u. s. w.
Seit 1781 ist demselben die Stadt Pest und Tbeile dieses, sowie der
angrenzenden Comitate (Jazygien und Kumanien) als Werb-Bezirk zngewiesen
und auch seither Pest (Budapest)1) Sammelplatz des Werb-Bezirks, beziehungs-
weise Ergänzungs-Bezirks-Station.
Grenadier-Division. 1769 — 1779 stand dieselbe mit jener von Nr. 31
und 39 (53) im Verbände und kam 1779 in das aus den Divisionen von
Nr. 2 und 34 bestehende Bataillon. Im Feldzuge 1799 — 1801 stand dieselbe
mit jener von Nr. 53 und 48, in jenem von 1809 mit der von Nr. 31 und 51
in einem Bataillon. Von 1810 — 1818 bildete sie mit der von Nr. 39 ein
Bataillon ä vier Compagnien, nach Dissolvierung desselben trat sie in den
Verband mit den Divisionen von Nr. 2 und 33, welch’ letztere 1832 durch
jene von Nr. 39 ersetzt wurde.
’) Bis 1809 1 atte das Infanterie-Regiment. Nr. 33 seinen Werb-Bezirk in Ofen; da-
gegen befand sich das Werb-(Ergänzungs-)Bezirks-Commando des Regiments von 1854 — 1875
in Ofen.
- 346 —
Friedens-Garnisonen. 1741 Pressburg, 1748 in der Lombardie. 1749
Görz— Gradisca, 1750 in der Lombardie, 1763 Como, 1766 C'remona. 1769
Casalmaggiore, 1771 Fünfkirchen, 1772 Stuhlweissenbirrg. dann Leutschau.
1775 Gran und Pest, 1780 Olmütz, 1781 Pest, 1787 Wien, 1790 Brody. 1791
Pest, 1798 Vicenza, 1800 Mantua, 1801 Pest, 1806 Pest, j.807 Kascliau. 1808
Peterwardein, dann Komorn (Festungsbau), endlich Hamburg, 1814) Pest,
1814 Alessandria, i815 Pest — Ofen, 1821 Verona, 1822 Padua. 1829 Venedig.
1830 Pavia, 1831 Parma, 1832 Bologna, 1833 Mantua, 1834 Modena. 1835 Villa-
franca, 1837 Mantua, 1838 Mailand, dann Verona, 1839 Vicenza, 1842 Verona
1843 Mantua. 1844 Verona, 1846 Mantua, 1848 Modena, 1849 Mailand. 1851 Capo
d’Istria, 1853 Triest, 1854 Udine, 1855 Mailand, 1859—1860 Neustadt! C'illi.
dann Görz, 1862 Cormons, wieder Görz, 1863 Triest, 1867 Wien. 1872 Cattaro,
1S74 Zara, 1879 Wien, 1881 Budapest, 1893 Plevje, 1896 Budapest.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Pest activiert, später nach
Waitzen verlegt, wo dasselbe bis zur Auflösuug (1852 1 verblieb.
Regiments-Inhaber.
1741 — 1744 unbesetzt. (Wurde nach dem
Commandanten Ohristen For-
gach benannt').
1744 Forgäch de Ghyimes, Ignaz
Graf, GFWM.-FZM.
1773 Gyulai, Samuel Graf, GM.— FML.
1802 Esterhazy de Galantha, Nikolaus
Fürst, GM.-FZM.
1834 — 1875 Franz Ferdinand d'Este,
Erzherzog, Herzog von Modena
(Franz V.), Oberst — FML.
Seit 1875 Inhaber-Stelle unbesetzt.
Das Regiment bat seit 1888 den Namen
.Kaiserin und Königin Maria Theresia"
zu führen.
Zweite Inhaber.
Von 1834 — 1835 Jarossy, Matthias von, GM.; von 1835 — 1S47 Csorich
von Monte Creto, Franz Freiherr, FML.: von 1847 — 1850 Weigelsperg.
Franz Freiherr von, FML.; von 1851) — 1863 Kempen von Fichtenstamm.
Johann Freiherr, FML. — FZM.: von 1863 — 1876 Pokorny von Fürstenschild.
Alois Freiherr, FML.— FZM.
Resinients-Commandanten.
1741 Forgäch de Gyimes, Ignaz
Graf, Obiist2).
1744 Mednyänsky von Medyer,
Johann Freiherr, Obrist.
1753 Casteiberg, Johann, Obrist.
1754 Deseö, Franz, Obrist.
1754 Altkirchen, Friedrich Freiherr
von, Obristlieutenant, 1757 Obrist.
1768 Grisoni, Anton Graf, Oberst.
1776 Draskovich von Trakostvän,
Johann Graf, Oberst.
1778 Ob eil, Benjamin Gottheb, Oberst.
17n7 Kotzy, Orestes von, Oberst.
1790 Kenipf von Mannsb erg, Joseph
Freiherr, Oberst.
1794 Dietrich, Franz Freiherr von,
Oberst.
1797 Posztrehowsky von Millen-
burg, Franz, Oberst.
1800 Neustädter, Johann von. Oberst.
1803 Weissenwolf, Nikolaus Graf.
Oberst.
1805 Bubna vonWahrlich, Carl Frei-
herr, Oberst.
1806 Eckhardt, Ludwig Freiherr von.
Oberst.
1809 Hirsch, Anton von, Oberst.
1813 Papp de Vizakna, Franz, Oberst.
1S25 August von Auenfels, Stephan.
Oberst.
1831 d’Aspre, Constantin Freiherr.
Oberst.
1832 Martini. Anton Bitter von.
Oberst.
1S35 Sisak, Ernst von, Oberst.
1843 Castelliz, Johann von. Oberst.
1849 Torri, Emanuel von. Oberst.
1S51 Torri, Thomas von. Oberst.
1859 Alt-Leiningen -Westerburg.
Victor Graf, Oberst.
J) Siehe auch Anmerkung hei Infanterie-Regiment Nr. ‘2. Seite 12(3.
2) Das Regiment führte gleichzeitig dessen Namen.
347 —
1866 Kopal, Joseph, Oberst.
1872 Cruss, Maximilian von, Oberst.
1877 Babich, Georg, Oberst.
1878 Milde von Helfenstein, Hugo,
Oberst.
1880 Rechbach, Rudolph Freiherr
von, Oberst.
1881 Medvey, Ludwig von, Oberst.
1889 Guggenberg zu Riedhofen,
Athanasius von, Oberst.
1891 Thour, Alexander, Oberst.
1896 Michl, Arnold, Oberst.
Reserve- Commandanten.
1869 M i n g a z z i di M o d i g 1 i a n o,
E duard, Ob erstli eutenant— Ob erst.
1873 Kiszling, Alexander, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1876 Bundschuh, Ludwig von ,
Oberst.
1877 Pisacic de Hizanovec,
Adolph, Oberstlieutenant.
1878 Langer. Gustav, Oberstlieute-
nant-—Oberst.
1881 Horvath de Zsebehäz, Franz,
Oberstlieutenant.
Vor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1793 Major Schöffmann bei der Vertheidigung von Offenbach j.
1799 Major Friedrich Ob eil in. der Schlacht bei Genola -j*.
Feldzüge.
Forgach. 1712 zwei Bataillone auf den Kriegs-Schauplatz nach
Bayern bestimmt, als Besatzung in Linz verblieben.
1713 das Regiment bei der Belagerung von Ingolstadt.
1711 bei der Armee am Rhein, sich unter seinem Commandanten Obristen
Forgach bei der Einnahme von Lauterburg und Weissenburg ausgezeichnet:
das in den letztgenannten Ort als Besatzung verlegte 2. Bataillon wurde am
Tage nach der Einnahme von Uebermacht angegriffen, setzte die Vertheidigung-
trotz des erhaltenen Befehls, den Platz zu räumen, fort und wurde nach
standhafter Gegenwehr kriegsgefangen; das Regiment noch an der Erstürmung
von Zabern theilgenommen.
1715 machte das Regiment den Feldzug am Main mit und rückte dann
auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien.
1716 nahm das Regiment unter seinem Commandanten Obristen Baron
Mednyansky mit Auszeichnung an der Schlacht bei Piacenza theil, dann an
jener bei Rottofreno, endlich an der Unternehmung in die Provence.
1717 zwei Bataillone bei der Belagerung von Genua, ein Bataillon und
eine Grenadier-Compagnie unter Obristlieutenant Graf Draskovits die Ver-
schanzungen am Col de 1’ Assiette (Exilles) mit Bravour vertheidigt, ebenso
ein Bataillon Campofreddo gegen die Genuesen.
1757 war das Regiment (zwei Bataillone und die Grenadiere) in der
Schlacht bei Prag und in der nachgefolgten Vertheidigung dieser Festung,
es focht ferner bei Görlitz und der Belagerung und Einnahme von Schweidnitz,
ein Bataillon sodann die Schlachten von Breslau und Leuthen mitgemacht.
1758 ein Bataillon Vertheidigung von Schweidnitz, in Folge Capitulation
kriegsgefangen, das Regiment Schlacht von Hochkircli, dann Blockade von
Dresden (belobt).
1759 nahm das Regiment an dem Treffen bei Maxen theil, stand
1760 in der Lausitz und erlitt bei Torgau grosse Verluste.
1761 zwei Bataillone in Sachsen, ein Bataillon und die Grenadiere sich
bei der Erstürmung von Schweidnitz ausgezeichnet.
1762 Gefecht bei Peilau (Reichenbach).
Samuel Gyulai. 1778/1879 zwei Bataillone bei der Haupt-Armee in
Böhmen, ohne Gefecht.
Die Grenadiere (Bataillon Czerkiczy) ebendort.
— 348 —
1788 standen das 1. und 2. Bataillon in der Haupt-Armee und zeichneten
sich Abtheilungen derselben in den beiden Gefechten am Bezanier Damme
(7. März, 22. April) bei Semlin aus.
Als belobt erscheinen Regiments -Commandant Oberst von Kotzy.
Major Dietrich und Hauptmann Faletti (gefallen), dann Oberlieutenant
Simony, Letzterer aussertourlich befördert (die Mannschaft erhielt von
Sr. Majestät 100 Ducaten).
Das 3. Bataillon an der Save, Einnahme von Gradisca. Die Grenadiere
(Bataillon Kempf) in der Haupt-Armee.
1789 waren alle drei Bataillone bei der Belagerung und dem Sturme
auf Belgrad, Hauptmann Albert Graf Gyulai erwarb sich hier den MTO.
Die Grenadiere Sturm auf Belgrad.
1790 rückte das Regiment nach Galizien (die Grenadiere nach den
Niederlanden) und blieb nur das neu errichtete 4. Bataillon bei der Armee an
der Save (Besatzung in Brod).
1792 war das Regiment mit drei Bataillonen auf den Kriegs-Schau-
platz an den Rhein gerückt, stand im September als Besatzung in Speyer
und gerieth bei Räumung dieses Platzes, das die Nachhut bildende 3. Bataillon,
in Folge eines Angriffes durch General Custine mit überlegenen Kräften,
nach standhafter Gegenwehr in Kriegsgefangenschaft. Die in den Nieder-
landen stationierten Grenadiere (Bataillon Barthodeiszkv) bei Florennes, Glisuelle
und Jemappes gefockten.
1793 fochten die zwei ersten Bataillone, tbeils einzeln, theils vereint
bei Rheinzabern, Bellheim, wo sie sich sowohl durch Vertkeidigung des
Postens Offenbach, als auch durch die mit äusserster Ruhe erfolgte Abwehr
feindlicher Cavallerie-Angriffe auszeichneten, ebenso hei der Einnahme des
Bien-Waldes, beziehungsweise von Wörth. Ferner Gefecht bei Steinfeld (Er-
stürmung der Weissenburger Linien), hier das Oberst-Bataillon unter Major
Weidenfeld sich besonders ausgezeichnet; eilf Officiere im Laufe des Feld-
zuges sich kervorgethan.
Die Grenadiere bei Tirlemont, Löwren, Famars und Wattignies ge-
lochten.
1794 war d^s Regiment auch auf den Kriegs-Schauplatz nach den
Niederlanden gerückt ruid focht zumeist im Vereine mit den Grenadieren bei
Landrecies, le Cäteau, Tournay und Charleroi.
Haiiptmann Baron Beckard nachträglich für Auszeichnung in den
Gefechten um den Bien-Wald den MTO. erhalten.
1795 das Regiment anfänglich am Nieder- Rhein, Gefecht bei Bemmel
am Waal, ein Bataillon unter Oberstlieutenant Posztrehowsky im
Treffen bei Mannheim sich ausgezeichnet. Die Grenadiere ebenfalls vor
Mannheim.
1796 stand das Regiment am Rhein und kam eir. Bataillon. Major Pers.
bei Giessen in das Feuer und zeichnete sich aus; später auf den Kriegs-Schau-
platz in Italien gerückt, nahm das Regiment an dem dritten Versuche Mantua
zu entsetzen theil und zeichnete sich das 4. Bataillon unter Oberstlieutenant
Posztrehowsky in dem Treffen bei Bassano-Fontaniva sehr aus. erlitt aber
grosse Verluste; Oberstlieutenant Posztrehowsky wurde sofort zum Obersten
befördert. Die in Deutschland verbliebenen Grenadiere bei Amberg mul
Würzburg brav gefockten, dann zur Belagerung von Kehl.
1797 dieselben vor Kehl, dann am Rhein verbheben; das Regiment hu
Corps Provera, die Gefechte bei Fratta, Minerbe ruid S. Giorgio (vor Mantua
mitgemacht, in welch7 letzterem es das Schicksal des ganzen Corps (Waften-
streckung) theilte.
1799 mit drei Feld-Bataillonen auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien,
focht das Regiment bei Verona, ein Bataillon bei Legnago: später in der
Armee Suwarow’s, machte das Regiment einige Gefechte bei Turin mit. stand
dann bei der Belagerung von Alessandria, focht mit Auszeichnung bei hovi.
ferner bei Mondovi, Fossano und Genola.
Die Grenadiere (Bataillon Pers) bei Magnano. Cassano. Borgo San
Dalmazzo gefochten.
— 349
1800 stand das Regiment an der Riviera, Gefechte bei Albissola u. A,
dann Vorrückung an den Var; auf dem Rückzüge focbt das Regiment auf
dem Monte Nave und gerieth ein grosser Tbeil in der Brigade Bellegarde in
Gefangenschaft, dann bei Marengo, endlich später bei Valeggio. Die Grenadiere
an der Riviera, am Var und bei Marengo. Regiments Commandant Oberst
Posztrehowsky für vorzügliche Führung des Regiments in diesen beiden
Feldzügen, insbesondere bei Novi, sowie vorhergegangene Auszeichnung
bei Bassano (1797), mit dem MTO. decoriert (sieben Officiere belobt).
Esterhazy. 1805 auf dem Kriegs -Schauplatze in Italien stehend, focht
das Regiment (drei Feld-, ein Grenadier-Bataillon), mit Auszeichnung bei
Caldiero, Oberst Graf AVeissenwolf für bewiesene Tapferkeit vom Generalissi-
mus Erzherzog Carl sofort zum GM. befördert.
1809 stand das Regiment auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland,
jedoch in dem detachierten Corps Jellacic; bei dem Rückzuge auf Salzburg
focht dasselbe unter Oberst Eckhard mit Auszeichnung bei Lauffen. jedoch
erlitt ein Bataillon starke Verluste (beinahe aufgerieben), zwei Compagnien
den Pass von Abtenau standhaft vertheidigt; später gerieth der grösste Theil
des Regiments (sowie überhaupt des Corps Jellacic) bei St. Michael (Leoben 1
in Gefangenschaft.
DieReste desRegiments standen'später in dem Brückenköpfe bei Pressburg.
Die Grenadiere (Bataillon Purcell) bei Landshut, Ebelsberg, insbesondere
aber hei Aspern und AVagram mit Auszeichnung gefochten.
1812 stand das Regiment im Auxiliar-Corps Schwarzenberg, erstürmte
in der Schlacht hei Podubnie trotz des heftigsten Kartätschfeuers eine der
wichtigsten Positionen und zeichnete sich erneuert bei Ljuboml aus; Ab-
theilungen desselben kamen noch am Muchaviec (Trycziner Hof) und bei
Biala in das Feuer, wo sich Major Del Rio hervorthat, endlich ein Bataillon
Gefecht bei Rudnia.
1813 bei der Haupt-Armee in Böhmen eingetheilt, focht das Regiment
(1. und 2. Bataillon) bei Dresden, dann Leipzig (Kämpfe um Markleeberg,
16. October).
Die Grenadiere (Bataillon Habinay) bei Dresden gefochten, dann Be-
deckung des kaiserlichen Hoflagers.
1814 war das Regiment bei der Einschliessung von Beifort, kämpfte
bei Troyes, Montereau und kam dann zur Süd- Armee. Hier focht es, im Amr-
eine mit dem aus Galizien nachgerückten 3. Bataillon, bei St. Georges und
vor Lyon, endlich mit Auszeichnung bei Romans.
Die Grenadiere in der oberwähnten Verwendung verblieben, nicht in
das Feuer gekommen.
1815 anfänglich in Piemont verwendet, machten das 1. und 2. Bataillon
den Streifzug gegen Modena (Gefechte hei), das ganze Regiment später den
beschwerlichen TJebergang über den grossen St. Bernhard mit und zeichnete
sich bei Forcierung der Jura-Pässe, insbesondere in dem Gefechte hei l’Ecluse aus.
Regiments - Commandant Oberst Papp, Major Kiszling und sieben
Officiere in der Relation unter den Ausgezeichneten genannt.
1821 machte das Regiment die Campagne in Piemont mit, ohne in
Action zu treten.
1831 Occupatio n der Romagna.
Ferdinand d’Este. 1848 stand das Regiment (1. und 2. Bataillon) zu
Beginn der Revolution in Parma, Modena und bewirkte unter sehr schwierigen
Verhältnissen seinen Rückzug nach Mantua, an dessen Vertheidigung es unter
seinem Commandanten Obersten Castelliz ehrenvollen Antheil nahm; Ab-
theilungen an den Gefechten bei Governolo und bei Ciu-tatone (Recognos-
cierungen) betheiligt. Das 3., in Ungarn stationierte Bataillon, sowie die
— 350
Grenadiere (Bataillon Baussnern) kämpften, den Befehlen des ungarischen
Ministeriums gehorchend, gegen die kaiserlichen Waffen.
1849 stand das Regiment hei der Armee in Piemont, kam aber in
das 4. Corps Thurn eingetheilt) bei Novara nicht in das Feuer und verblieb
auch später in Piemont.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Oberlieutenant Cäsar Conte Negri.
MVK. Oberstlieutenant Alois von Duodo; die Hauptleute Wilhelm
Baum garten und Anton Skarka; Oberlieutenant Gustav Meszaros.
1859 focht das Regiment im 5. Corps (Stadion) bei Magenta und Solferino.
wo sich insbesondere das Grenadier-Bataillon bei Madonna della Scoperta
auszeichnete.
Das 4. Bataillon stand in Mantua.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge wurden decoriert mit :
LO. Regiments-Commandant Oberst Victor Graf zu Alt-Leiningen.
EI\0. 3. Oberstlieutenant Carl Ritter von Czetsch.
MVK. Die Hauptleute Joseph Ivonek und Alexander von Molnar de
Vajka et Kereszt; die Oberlieutenants Richard Ritter von Eisenstein.
Eduard Handtel, Peter von Hranilovic, Ferdinand Szankv de Tarpa.
Heinrich Schmidt; die Unterlieutenants Ernst Graf Wur mb® and - S t u p p a c h
und Eduard Pawlovszky von Rosenfeld.
1866 im 8. Corps der Nord- Armee eingetheilt, focht das Regiment mit
grossen Verlusten bei Skalitz und Königgrätz, dann in dem Rückzugs-
Gefechte bei Dub.
Das 4. Bataillon stand in Krakau.
Decoriert wurden mit:
EKO. 2. zweiter Inhaber FML. von Pokorny.
EKO. 3. Hauptmann Edgar Kohl von Kohlenegg.
MVK. Hauptmann Arthur Mayer von Alsö-Russbach; Oberlieutenant
Friedrich Freiherr von Busek; die Unterlieutenants Joseph Magistris und
Franz Benisz; dann dem gefallenen Oberlieutenant Ladislaus Hannos de
Hihalom nachträglich zuerkannt.
Vacat Este. 1878 stand das Feld-Regiment bei den Besatzungs-Truppen
von Süd -Dalmatien, machte die Vorrückung in die Hercegovina, Gefecht
bei Ravnice (eine Compagnie überfallen, viel verloren) mit und zeichnete sich
in der Verth eidigung von Stolac aus. Das später gleichfalls mobilisierte
Reserve-Regiment im Verbände des 3. Corps (Szapäry) Gefecht aut der
Maj.evica Planina.
Decoriert wurden mit:
LO. Oberstlieutenant Ferdinand Pachner von Eggendorf.
EKO. 3. Major Joseph von Oehlmayer: die Hauptleute Carl Pr zedäk.
Wilhelm Bellmond; Oberlieutenant Eduard Schweitzer; Lieutenant Joseph
Blanther.
MVK. Major Ferdinand Kräutner von Thatenburg; die Hauptleute
Alfred Grossinger, Franz Ströher; die Oberlieutenants Carl Himmelmaier.
Martin Rupp; Lieutenant in der Reserve Georg von Bene.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. CI.
n. ci.
1789/90
—
21
1848 \
5
8
1792—1801
5
48
18491
1805
—
—
1859
1
12
27
1809
2
7
1866
—
4
9
1812
—
2
1878
1
i
28
1813—1815
4
19
— 351 -
Adjustierung.
1741 national; blauer Pelz und Beinkleider;
1743 blauer Eock, rotlie Aufschläge;
1757 weisser Bock, blaues Camisol, Aufschläge und Unterfutter;
1767 weisser Bock, himmelblaue Egalisierung und Beinkleider, Arm-
litzen, gelbe Knöpfe;
1798 weisser Bock, lichtblaue Egalisierung und Beinkleider, Armlitzen,
gelbe Knöpfe;
1860 weisser AAraffenrock, himmelblaue Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, himmelblaue Egalisierung, Aimlitzen,
gelbe Knöpfe.
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1886) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Arad.
(1888) Kaiser Leopold II.
(f zu Wien den 1. März 1792.)
(Das Regiment liat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1741 laut Beschluss der
auf dem Landtage zu Pressburg (September— October) versammelten Stände
Ungarns durch den mit Patent vom 21. October von der Königin hiezu er-
nannten Obristen Andrassy auf dem Sammelplätze Oedenburg aufgestellt
(20 Compagnien in vier Bataillonen)1).
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 38.
1798 das 4. Bataillon zur Formierung des 2. neuen ungarischen Linien-
infanterie-Regiments (später Nr. 60) abgegeben.
1849 das 3. Bataillon in Folge der Ereignisse in Ungarn reorganisiert.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiinent
Nr. 68, 1883 ein Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 83 abgegeben.
Ergänzung. Dieses durch freie Werbung in den westlichen Comitaten
am rechten Donau-Ufer (Oedenbirrg u. s. w.) aufgestellte Regiment erhielt
1781 seine Werbeplätze im Neograder und den angrenzenden Comitaten, mit
der Depot-Station Ofen2).
1809 erhielt das Regiment das Gebiet der Bergstädte in Ober-Ungarn,
mit dem Sammelplätze des Werb-Bezirks Altsohl.
Von 1853 — 1857 ergänzte sich das Regiment aus dem Stuhlweissenburger
Comitat, mit der gleichnamigen Werb-Bezirks-Station. Seit 1857 endlich
wurde dem Regimente der Ergänzungs-Bezirk in den Comitaten am rechten
Maros-Ufer zugewiesen und befand sich das Ergänzungs-Bezirks-Commando
von 1857 — 1866 in Alt-Arad, von 1866 — 1886 in der Festung Arad, seither
in Arad.
Grenadier-Division. Von 1769 — 1775 stand dieselbe mit jener von Nr. 2
und 34 in dem in Böhmen formierten ungarischen Bataillon, von welchem
sie in das galizische (4. ungarische) Bataillon übersetzt wurde, wo sie bis
1779 mit den Divisionen von Nr. 14 mid 56, von 1779 — 1784 nur mit jener
von Nr. 39, endlich von 1784 bis 1797 mit jener von Nr. 39 und 52 im
Verbände stand. In dem Feldzuge 1799 bildete die Division des Regiments
i) 1748 auf den gleichen Fuss mit den deutschen Eegimente_rn gesetzt.
-) Vorübergehend waren dem Regimente vom Landtage 1*46 das Bekeser Comitat
und Rumänien, später (1767) vorzugsweise J'azygien und Rumänien als Werbe-Eayon an-
gewiesen worden.
353 —
mit jener von Nr. 52 und 37 ein Bataillon, in jenem von 1809 mit den
Divisionen von Nr. 2 und 39. Von 1810 — 1818 stand dieselbe mit deoen von Nr. 2
und 19, 1818 — 1832 mit Nr. 2 und 32 in einem Bataillon; 1832 wurde dieselbe
in das aus den Divisionen von Nr. 52 und 61 bestehende Bataillon übersetzt,
in welchem sie bis zur Auflösung (1852) verblieb.
Friedens-Garnisonen. 1748 Wiener-Neustadt, 1749 Leipnik, 1750 Iglau,
1751 Brandeis, 1755 Jung-Bunzlau, 1763 Beraun, 1767 Brandeis, 1769 Drag,
1771 Gran, 1772 Zamosc, 1774 Kroszno — Przemysl, 1779 Lemberg. 1780 Ofen,
1790 Arad, dann Rzeszöw, 1791 Lüttich, 1798 Theresienstadt. 1801 Ofen, 1806
Wien, 1809 Wien, 1812 Wien, 1814 Wien, 1816 Wien, 1818 Ofen, 1821 Piacenza,
Casale, 1822 Mailand, 1834 Bergamo, 1837 Mailand, 1843 Zara, 1847 Udine,
1848 Brescia, dann Pavia, 1849 Florenz, 1850 Mailand, 1857 Bologna, 1859 — 1866
Prag, 1867 Agram, 1873 Fiume, 1877 Budapest, 1882 Wien, 1886 Ungarisch-
Weisskirchen, 1890 Arad.
Regiments-Knaben- Erziehungsbaus, 1782 in Gran activiert, 1823 nach
Tvrnau verlegt, wo es bis zur Auflösung (1852) verblieb.
Regiments-Inhaber.
1711 — 1744 unbesetzt. (Wurde nach
seinem Commandantea Obristen
Andrassy benannt1).
1744 Andrassy, Adam Freiherr von,
GFWM.-FML.
1753 Esterhazy de Galantha, Nikolaus
Joseph Fürst, GF WM. — FM.
1791 Sztäray, Anton Graf, GM. — FZM.
1808 — 1809 unbesetzt.
1809 Colloredo- Mannsfeld, Hieronv-
rnus Graf, F ML.— FZM.
1823 Bakonyi, Emerich Freiherr von.
GM.B-FML.
1845 Gyulai von Marcs-Nemeth und
Nädaska, Franz Graf, GM. — FZM.
1869 — 1887 Kussevich von Szamobor,
Emil Freiherr, EZM.2)
I Seither Inhaber-Stelle unbesetzt.
Das Regiment führt seit 18S8 clen Namen:
„Kaiser Leopold II”.
Regiments-Commandanten.
1741 Andrassy, Adam Freiherr von,
Obrist 3).
1744 der Inhaber GFWM. Andrassy.
1745 Arnth, Alexander von, Obrist.
1750 Bakits, Joseph Anton, Obrist.
1752 Krasky von Engelsburg,
Rudolph Freiherr, Obrist.
1756 Grueber, Johann von, Ohrist.
1757 Amadei, Carl Freiherr von,
Obrist.
1761 Khevenhüller-Metsch, Johann
Joseph Graf, Oberst.
1771 De Vins, Leopold Hector Frei-
herr, Oberstlieutenant — Oberst.
1779 Sztäray, Anton Graf, Oberst.
1788 Grueber, Joseph von, Oberst.
1790 Leeuven, Carl Freiherr von,
Oberst.
1794 Malowetz, Joseph Freiherr von,
Oberst.
1799 Kalnässy de Kain ass, Johann,
Oberst.
1804 Hoffmeister, Joseph. Oberst.
1809 König, Ludwig Anton Freiherr
von, Oberst.
1811 Andrassy, David von, Oberst.
1812 Retsey, Adam von, Oberst.
1820 Chotek, Hermann Graf, Oberst.
1822 Corbey, Maximilian Baron,
Oberst.
1831 Pfersmann von Eichthal.
Alois, Oberst.
1837 Thum und Taxis, Wilhelm
Fürst, Oberst.
1844 Draskovich von Trakostyän,
Georg Graf, Oberst.
1848 Benedek, Ludwig Ritter von,
Oberst.
1849 Frank, Carl Ritter von, Oberst.
1851 Gaal, Ludwig von, Oberst.
1858 Rothkirch, Lothar Graf, Oberst.
1865 Zerbs, Joseph, Oberst.
1866 Wallenweber, Aldobrand,
Oberst.
1870 Scudier, Joseph, Oberst.
1) Siehe auch Anmerkung Seite 126 bei Infanterie-Regiment Nr. 2.
2 ) Bisher zweiter Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 77.
3; Das Regiment führte bis zu seiner Ernennung zum Inhaber auch seinen Namen.
23
G-eschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
— 354 -
1872 Bolzano von Kronstadt, Lud-
wig Edler, Oberst.
1876 Killic, Nikolaus. Oberst,
1878 Wellikän de Boldogmezö,
Joseph, Oberst.
1879 Brecht von der Wallwacht,
Carl, Oberst.
1884 Putti, Comingio. Obei-st.
1890 Kerezek. Christian Bitter von,
Oberst.
1891 Csikos, Alois, Oberst.
1896 Meyer von Fekete-Ardö und
Nagy-Tarna, Guido, Oberst.
Ileserve-Commandanten.
1869 Killic, Nikolaus, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1875 Stipanovic, Michael, Oberst-
lieutenan t — Ob er st.
1877 Gogoltan, Ivan, Oberstlieute-
nant.
1878 Brecht von der Wallwacht,
Carl, Oberstlieutenaut— Oberst.
1879 Nemecic, Joseph, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1881 Putti, Comingio, Oberstlieute-
nant.
Yor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1757 Begiments-Commandant Ohrist von Grueber in der Schlacht
bei Prag y; Obristlieutenant Franz Graf Dessewffy in jener bei Breslau f.
1814 Major Albert Chevalier Mesemacre in dem Treffen bei Montereau
schwer veiwundet, zwei Tage später in feindlicher Gefangenschaft gestorben.
1849 Major Stephan Seyffert in der Schlacht bei Novara schwer ver-
wundet, seinen Wunden erlegen.
1866 Begiments-Commandant Oberst Zerbs in der Schlacht bei König-
grätz y.
Feldzüge.
Andrässy. 1742 waren zwei Bataillone auf den Kriegs-Schauplatz nach
Ober-Oesterreich gerückt, kamen jedoch in kein Gefecht (Besatzungen in
Passau und Bratmau).
1743 mit drei Bataillonen nach Italien abgerückt, batte das Begiment
auch in diesem Jahre keine Gelegenheit, an den Feind zu kommen.
1744 zeichnete sich das Begiment unter Obrist Andrässy bei dem
Ueberfalle auf Velletri (am Monte Artemisio) aus.
1745 das Begiment, nunmehr in zwei Bataillone und zwei Grenadier-
Compagnien formiert, in Ober-Italien (Besatzung in Miramlola .
1746 kämpfte dasselbe bei Piacenza und Bottofreno und der Einnahme
von Genua, woselbst es sodann als Besatzung verblieb (Aufstand).
1747 Belagerung von Genua, Zug nach Piemont, ein Bataillon an die
Biviera detachiert.
1748 nahm das Begiment an den Operationen an der Biviera di Levante
theil (Gefecht am Monte Beccol.
Nikolaus Esterhazy. 1756 zwei Bataillone und zwei Grenadier-
Compagnien in der Schlacht bei Lobositz, letztere viel verloren.
1757 das Obrist-Bataillon und die Grenadiere mit Auszeichnung in der
Schlacht bei Prag, unter Obrist von Grueber den Bückzug des linken Flügels
gedeckt; das Begiment sodann Yertheidigung von Prag Ausfall am 2t1. Juni .
Ein aus Commandierten dieses Begiments, sowie aus solchen von Bethlen
(Nr. 52) und Joseph Esterhazy (Nr. 37) formiertes combiniertes Bataillon an
der Erstürmung von Schweidnitz theilgenommen. In der Schlacht bei Breslau
zeichnete sich das Begiment bei Eroberung der Yerschanzungen von Schndede-
feld aus und deckte bei Leutlien den Bückzug.
Begiments-Inhaber GM. Nikolaus Fürst Esterhazy erwarb sich in der
Schlacht bei Kolm den MTO. und erhielt 1765 das Commandern-- Kreuz dieses
Ordens.
Begiments-Commandant Obrist Amadei, sowie, Interims-Begiments-
Commandant Major Philipp Souhay erhielten, Ersterer für Auszeichnung bei
dem Austalle aus Prag, Letzterer in der Schlacht bei Breslau die gleiche De-
coration (Bitterkreuz).
355 —
1758 ein Detachement Verth eidigung von Schweidnitz (wurde kriegs-
gefangen), das Regiment mit Auszeichnung bei Hochkirch gefochten; die
Grenadiere noch bei Krönau.
1759 nahm es an dem Treffen bei Maxen theil, die Grenadiere sich aus-
gezeichnet.
1760 im Verbände der Reichs-Armee, Vertheidigung von Dresden; später
zeichnete sich das Regiment in dem Treffen von Strehlen erneuert aus.
1761 Erstürmung von Schweidnitz, Major Link aussertourlich zum
Oberstlieutenant befördert
1762 abermals im Verbände der Reichs -Armee, gerieth ein Detache-
ment (circa 310 Mann) bei Döbeln in Kriegsgefangenschaft; ein anderes war
in dem Gefechte bei Einsiedeln, ein Bataillon unter Hauptmann De Vins
im Gefechte bei Teplitz. In den Kämpfen bei Freiberg (14. und 29. October)
Regiments-Commandant Oberst Graf Khevenhüller sich ausgezeichnet.
1778 — 1779 Regiment, sowie Grenadiere (Bataillon Franz Graf Corti)
bei der Haupt- Armee in Böhmen, ohne Gefecht.
1788 ursprünglich (1787) nach den Niederlanden bestimmt, rückte das
Regiment (1. u. 2. Bataillon) auf den Kriegs-Schauplatz^ nach Nieder -Ungarn
und nahm in der Haupt-Armee an der Belagerung von Sabac (Leib-Bataillon
unter Oberst Graf Sztäray ausgezeichnet), dem Rückzuge nach Karansebes
und- dem Ueberfalle auf Üj-Palanka theil. Hauptmann Joseph Ziggan er-
hielt für besondere Auszeichnung bei letzterem den MTO. Das bei dem
cröatischen Corps eingetlieilte 3. Bataillon die Belagerungen von Dubica und
Novi (Erstürmung) mitgemacht.
Die Grenadiere (Bataillon Spielmann) in der Haupt-Armee, Rückzug nach
Karansebes.
1789 standen alle drei Bataillone in der Haupt- Armee; bei Mehadia
(Lazu-Mare) nur ein Bataillon im Feuer gestanden; das Regiment inclusive
Grenadiere sodann bei der Belagerung von Belgrad. Oberstlieutenant Nico-
letti. Commandant des Grenadier-Bataillons, dann Major Wilhelm Per ge,
Hauptmann Marcant und Unterlieutenant Emerich von Bakonvi bei dem
Sturme am 30. September sich ausgezeichnet.
1790 das 1. und 2. Bataillon nach den Niederlanden gerückt (Execution
in Lüttich), das 3. in Galizien, das 4. (neu aufgestellt) an die Save, ohne mehr
an einer Action theilzunehmen.
Sztäray. 1792 das Leib- und Oberst-Bataillon auf dem Kriegs-Schau-
platze in den Niederlanden, Gefechte bei Frameries und Florennes (Oberst-
Bataillon), Belagerung von Lille, Gefecht bei Baisieux (zwei Compagnien).
Die Grenadiere (Bataillon Leeuven), Gefecht bei le Cocq, Schlacht von
Jemappes. Major Malowetz belobt.
1793 in den ersten Gefechten nur wenig engagiert, focht das Regiment
unter Oberst Grueber mit Auszeichnung bei Neerwinden, Löwen, der Be-
lagerung von Valenciennes (Gefecht bei Soultain), ferner vor Dünkirchen und
nahmen später einzelne Abtheilungen desselben an den Gefechten bei Cysoing,
Lannoy (Menin) u. A. theil.
Die Grenadiere bei Aldenhoven, Neerwinden, Valenciennes, Raismes,
Famars. Templeuve und Maubeirge gefochten, wiederholt belobt.
1794 stand das Regiment im Corps Clerfayt, focht mit Auszeichnung
bei Moescroen, Courtray, Ingelmunster, Hooglede, Ypern. Die Grenadiere vor
Landrecies, bei laMarcq, Tournay, Fleurus, Grand-Manil ebenso brav gefochten.
OberstlieutenantBaron Malowetz, Commandant des Grenadier-Bataillons,
wiederholt wegen guter Führung desselben belobt, ebenso Hauptmann Joseph
M u n k ä c s y.
1795 Riegiment, sowie Grenadiere in der Ober- Rhein- Armee, ersteres vor
Mannheim, Erstürmung des Galgenberges, letzteres bei Neckarau, an derPfrimm,
bei Frankenthal und Flomersheim gekämpft.
Oberlieutenant Johann Hranaky vor Mannheim (10. November) sich den
J\ITO. erworben (1801).
23*
— 356 —
1796 das Regiment im Corps Wartensleben. auf dem Rückzüge nur wenig
im Feuer gestanden, bei Amberg und Würzburg gefochten (ein Bataillon bei
Limburg), dann an der Belagerung von Kehl rühmlichen Antheil genommen.
Das seit 1790 in Galizien gestandene 3. Bataillon, welches 1791 die Besetzung
von West-Galizien mitgemacht, war auch auf den Kriegs-Schauplatz nach
Deutschland geiückt und focht bei Deining, Neumarkt, Geissenfeid, Ulm.
Malterdingen, Emmendingen, dann gleichfalls vor Kehl. Die Grenadiere bei
Malsch, Neresheim, Neumarkt, Würzburg (ausgezeichnet, belobt), dann bei
Giessen gefochten und vor Kehl.
Regiments-Inhaber FML. Graf Sztaray erhielt das Commandeur-Kreuz
des MTO.
Hauptmann Joseph von Munkacsy erwarb sich vor Kehl den MTO.
Grenadier-Hauptmann Anton Graf Weissenwolf für Auszeichnung bei
Würzburg aussertourlich zum Major befördert; Regiments-Commandant Oberst
Malowetz, Major Dalquen, Commandant des 3. Bataillons und eine grössere
Anzahl von Officieren für Auszeichnung vor Kehl belobt.
1797 das Regiment vor Kehl, dann Gefecht an der Rench; das 3. Bataillon
nach Süd-Tvrol, das 1. Bataillon an den Rhein gerückt, nicht mehr in Action
getreten ').
Die Grenadiere zur Armee des Erzherzogs Carl, Gefecht bei Neumarkt
(Einöd).
1799 auf dem Kriegs-Schauplatze in Tyrol (drei Bataillone) eingetheilt.
nahmen Abtheilungen des Regiments an den Gefechten am Novella-Steige,
bei Täufers (4. April), im Engadin (Scharl, Süs) theil und rückte dasselbe
später im Corps Bellegarde nach Italien ab. Hier stand es bei der Belagerung
von Alessandria, focht bei Novi, Beinette, an der Stura und bei Genola. sowie
bei Gavi (sich vorzüglich gehalten).
Die Grenadiere (Bataillon Görschen) bei Täufers, Süs, Novi .ausgezeichnet ,
an der Stura, bei Genola und Borgo San Dalmazzo gekämpft.
Major Michael von Marcant für wiederholte Auszeichnung mit dem
MTO. decoriert ; Interims-Regiments-Commandant Oberstlieutenant von Bilien-
b erg belobt.
Regiments-Caplan Johann Kovalik erhielt das GYK. pro piis meritis.
1800 stand das Regiment im Corps Eisnitz und focht bei S. Giacomo,
Sassello (ein Bataillon), am Monte Ermetta, Monte Cavalli. S. Bartolomen, rückte
sodann an den Var und gerieth ein Theil des Oberst-Bataillons bei dem Rück-
züge, nach dem Gefechte am Berge l’Antion (Monte Nave) in Gefangenschaft :
der Rest des Regiments Besatzung in Cuneo. Später kämpfte dasselbe am
Monte Oliveto (Schlackt am Mincio).
Die Grenadiere Kämpfe an der Riviera (S. Giacomo 7. — 20. April . am
Monte Cesio, am Var, Schlachten bei Marengo und am Mincio mitgemacht.
1805 mit vier Feld- und dem Grenadier-Bataillon erneuert auf dem
Kriegs-Schauplatze in Italien, focht das Regiment bei Caldiero und wurde in
der Relation des Erzherzogs Carl unter den Ausgezeichneten genannt.
Vacat Sztaray. 1809 auf dem Kriegs - S ckauplatz e in Deutschland,
(5. Corps, Erzherzog Ludwig), focht das Regiment bei Landshut, Eggmühl
(en reserve), Regensburg, trat sodann in den Verband des 4. Corps und kämpfte
mit Bravour bei Aspern (Angriff auf Esslingen. 22. Mai).
Regiments-Commandant Oberst Baron König belobt, Major David von
Porubszky mit dem MTO. decoriert.
In der Schacht bei Wagram nahm es im Vereine mit Hiller Nr. 2 an der
standhaften Vertkeidigung von Markgrafen-Neusiedel hervorragenden Antheil.
Die Grenadiere (Bataillon Hahn) in Bayern wenig in Actiou getreten,
bei Aspern, "Wagram und Znaym gekämpft, bei Znaym belobt.
I) Eine Division desselben in dem aus den Divisionen von Xr. 2 und 37 bestellenden
combinierten ungarischen Bataillon in Italien ohne Ofefeclit ; dann zu seinem Stamm -
Bataillon gezogen.
— 357 —
Hieronymus Colloredo. 1812 beim Auxiliar-Corps Schwarzenberg
emgetheili, zeichnete sich das Regiment (1. und 2. Bataillon) in der Schlacht bei
Podubnie aus (besonders belobt) und nahm noch an den Gefechten bei Turisk
(Kowel) und Ljuboml theil.
Regiments-Commandant Oberst Andrassy, Major Porubszky unter
den Ausgezeichneten genannt, Beide wurden befördert.
1813 mit zwei Bataillonen in der Haupt- Armee eingetheilt, focht das
Regiment bei Dresden (nur am ersten Schlachttage zur Verwendung gekommen),
mit Airszeichnung bei Kulm und Leipzig (Kämpfe um Markleeberg, Erstürmung
von Dölitz, 18. October) ; ein Bataillon Gefecht bei Hochheim.
Regiments-Commandant Oberst Retsey wurde für seine hervorragenden
Leistungen mit dem MTO. decoriert, mehrere Of'ficiere belobt.
Die Grenadiere (Bataillon Kramer) in der Donau-Armee bei Hanau
tapfer gelochten.
1811 kam das Regiment in der Haupt- Armee bei Troyes und Montereau in
das Feuer; später im Verbände der Siid-Armee, bei welcher auch das aus den
Erblanden nachgerückte 3. Bataillon sich befand, kämpfte dasselbe bei Macon,
St. Georges und vor Lyon, endlich noch das 2. Bataillon (Major Corbey)
bei Romans.
Die Grenadiere in der Haupt-Armee bei la Ferte-sur-Aube, la Fere-
Champenoise und Charenton in Verwendung gekommen.
Der beim Generalstabe zugetheilte Oberst Joseph de Lort wurde für
seine Verdienste in diesem Feldzuge mit dem LO. decoriert.
1815 stand das Regiment bei der Cernierung von Schlettstadt, wo das
1. Bataillon, Major Corbey, Gelegenheit fand, in dem Gefechte am 1. Juli seinen
alten guten Ruf zu bewähren. Das 4. Bataillon stand am Ober-Rhein, die
Grenadiere ebenfalls vor Schlettstadt, ohne in Action zu treten.
1821 Feldzug in Neapel, ohne Gefecht.
Gyulai. 1848 stand das Regiment unter seinem Commandanten Oberst
Benedek in Italien in der Garnison Pavia und bewirkte seinen Rückzug
nach Mantua, von wo aus Abtheilungen an den Gefechten bei Marcaria, gli
Angeli, Montanara, Curtatone theilnahmen. Das Regiment focht, ferner mit
Auszeichnung bei dem Angriffe auf die verschanzten Linien von Montanara —
Curtatone (29. Mai) und Goito, kam aber bei der Vorrückung auf Mailand
nicht mehr in das Gefecht. Einzelne Abtheilungen nahmen später an den
Streifungen gegen die Insurgenten (Freischaaren Garibaldi’s) bei Como und
am Lago Maggiore theil. (Erstürmung des Monte Bisbino.)
1849 erwarb sich das Regiment in der Division Erzherzog Albrecht in
der Schlacht bei Mortara, sowie in jener von Novara, in welch’ beiden es
hervorragenden Antheil an dem siegreichen Ausgange nahm, neuen Ruhm.
Später kämpfte dasselbe noch bei der Einnahme von Livorno und nahm an
der Expedition gegen Garibaldi theil.
Die Grenadiere (Bataillon Freysauff) an dem Strassenkampfe in Mailand
theilgenommen, im weiteren Verlaufe der beiden Feldzüge nicht mehr in
das Feuer gekommen.
Das in Ungarn stationierte 3. Bataillon kämpfte, den Befehlen des ungarischen
Ministeriums gehorchend, gegen die kaiserlichen Truppen.
Für ihre Leistungen in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
LO.- GK. und MVK. Regiments-Inhaber FML. Graf Gyulai.
l\ITO., LO.-C. und MVK. Regiments-Commandant Oberst Benedek
(auch aussertourlich zum GM. befördert).
LO. Die Oberstlieutenants Alexander Graf Ivielmansegg und Carl
Ritter von Frank.
EKO. 3. Die Majore Stephan Seyffert, Ludwig von Gaal; die Haupt-
leute Friedrich Kiebast. Heinrich Graf Andlau-Homburg, Alois Graf
Pötting et Persing; die Oberlieutenants Anton Wagenbauer, Carl Quickl,
Stephan von Töth und Franz Gareis.
MVK. Die Hauptleute Friedlich Kiebast, Carl Brendel, Joseph
Ritzinger, Julius Graf Pötting, Adolph Humner, Johann Schnitzky,
— 358 —
Ignaz von Lederer, Gustav Graf Vetter von der Lilie, Wenzel Lander,
David Gyurits, CarlPöckh und Johann Pechar; die Oberlieutenants August
Freiherr von Stwrtnik, Nikolaus Killic, Anton Rambaldini, Georg Freiherr
von Rossich, Emerich Funke und Ludwig Gaszmann; Unterlieutenant
Heinrich von Saracca; dann nachträglich Major Carl von Alth (früher im
Generalstahe).
SVK. pro piis meritis. Regiments-Caplan Adalbert Branik.
1859 kam das als Besatzung im Römischen (Bologna) stehende Regiment
in keine Action.
Das 4. Bataillon Besatzung in Ferrara, das 5. in Triest (15. Corps).
MVK. die Oberlieutenants Carl Fin st er schott und Alois Rösler
(Br igade-Adjutanten).
1866 im 1. Corps (Clam) der Nord-Armee eingetheilt, focht das Regiment
bei Münchengrätz, erlitt bei Jicin (Rückzug) bedeutende Verluste und kämpfte
in der Schlacht bei Königgrätz um die Höhen von Chlum. Auf dem Rückzuge
durch Mähren kamen noch das 1. und 2. Bataillon1) hei Roketnitz in das Feuer.
Das 4. Bataillon Besatzung in Venedig.
Decoriert wurden mit :
MVK. Major Theodor Risch; Hauptmann Emil Musulin.
GVK. vi. d. Kr. Regiments-Arzt Dr. Carl Kraus.
1878 bei den als Verstärkung nach Bosnien ahgesendeten Truppen, in
den Verband des 4. Corps eingetheilt, nahm das Regiment an der Einnahme
von Gradacac, das 2. Bataillon an jener von Srbrenik rmd dem Gefechte auf
der Majevica Planina theil und kam das Regiment sodann in den Zworniker
District als Besatzung (Pacification durchgeführt).
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. CI.
II. Cl.
1789—1790
1
11
1848
- —
5
9
1792—1801
18
130
1849
6
28
39
1805
2
6
1859
—
—
—
1809
—
12
1866
1
3
21
1812
1
1
1878
—
■ —
—
1813—1815
1
20
Adjustierung.
1741 national; blauer Pelz u. s. w. ;
1743 blauer Rock, gelbe Aermel-Arrfschläge ;
1748 weisser Rock, blaue Aermel- Aufschläge ;
1757 weisser Rock, blaues Camisol, Aufschläge2' und Unterfutter:
1767 weisser Rock, dunkelblaue Egalisierung und Beinkleider3), Armlitzen,
weisse Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, aschgraue Egalisierung, Armlitzen, weisse
Knöpfe.
i) Der grossen Verluste wegen das 3. Bataillon in die beiden ersten eingetheilt.
*) Dem Regimente war durch das Loos der dunkelrotlie Aufschlag zugefallen und
wurde der Tausch mit Beck Nr. 53 bewilligt.
3) 1798 wie alle ungarischen Regimenter lichtblaue Beinkleider.
u.
Ü ngari s dies In fanteri e - .Regiment,
(1809) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Kaschau.
(1871) Wilhelm I., Deutscher Kaiser und König yoh Preussen.
(f zu Berlin den 9. März 1888.)
(Das Regiment hat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.)
Inhaber.
(1888) Wilhelm II., Deutscher Kaiser und König von Preussen.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1733 laut Patent vom
14. November durch den Obristen Vettes, tlieilweise auf eigene Kosten (zwölf
Compagnien, die fünf übrigen gegen Empfang des Werb-Geldes), als Hayducken-
Regiment in Ungarn aufgestellt.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 34.
1798 das 3. Bataillon zu dem neu errichteten 4. ungarischen Linien-
Infanterie-Regimente (später Nr. 62) abgegeben.
1849 wurde das Regiment in Folge der Ereignisse in Ungarn zu
Kremsier in Mähren reorganisiert.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 66, 1883 ein Bataillon an das neu errichtete Infanterie-Regiment Nr. 85
abgegeben.
Ergänzung. Dieses durch freie Werbung in Ungarn auf den Sammel-
plätzen Pest und Debreczin aufgestellte Regiment, ergänzte sich von 1781
an auf gleiche Weise aus einigen Comitaten am rechten Donau-Ufer (Stuhl-
weissenburg — Yeszprim u. s. w.), Depot-Station Veszprim.
Seit 1809 ergänzt sich dasselbe aus Ober-Ungarn und wurde Kaschau
Sammelplatz des AVerb -Bezirks, nunmehr Sitz des Ergänzungs-Bezirks-
Commando s.
Grenadier-Division. 1769 wurde dieselbe mit jener von Nr. 2 und 33
in das in Böhmen formierte, ungarische Bataillon eingetheilt, 1775 statt der
Division von Nr. 33 jene von Nr 19, 1779 statt dieser jene von Nr. 32
in den Bataillons-Verband getreten. In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildeten
die Divisionen von Nr. 19 und 39, in jenem von 1809 die von Nr. 37 und 48
mit der des Regiments ein Bataillon. 1810 stand dieselbe mit Nr. 37 und 60
vereint, wurde 1818 in das aus den Divisionen von Nr. 52 und 48 be-
stehende Bataillon eingetheilt, bei welchem 1830 die Division von Nr. 48 durch
jene von 39 ersetzt wurde; 1832 endlich wurde die Division des Regiments
mit jener von Nr. 61 verwechselt und kam dadurch wieder in das Bataillon,
- 360 —
in welchem sie 1810 gestanden, nunmehr aus den Divisionen Kr. 37 und 53
bestehend (bis zur Auflösung 1852 unverändert).
Friedens-Garnisonen. 1736—1712 in der Lombardie, 1719 Cremona,
1753 Mailand, 1756 Pavia. 1757 Como. 1763 Leitmeritz, Königgrätz. 1775 Prag.
1780 Oedenburg (Veszprim), 1786 Stuhlweissenburg, 1790 Galizien. 1791 Tovu'nay.
1797 Wien. 1798 Capo d’Istria, 1801 Treviso, 1802 Vicenza. 1803 Venedig. 1805
Agram, 1806 Raab — Kaschau. 1807 Przemysl— Sandomierz, 1809 Koinorn. 1810
Tarnöw, 1812 Stryj, 1811 Ferrara, 1815 Venedig, 1821 Neapel, 1822 Nocera, 1823
Venedig, 1828 Agram, 1829 Temesvär, 1830 Kaschau, dann Pest, 1831 Sambor.
1831 — 1818 Lemberg, 1819 Kremsier. 1850 Brünn. 1851 Olmütz, 1851 in Galizien
(Wojnicz), 1855 Tarnöw, 1859 — 1861 Prag, nach dem Feldzuge in Holstein
wieder Prag, 1867 Lemberg, 1871 Kaschau, 1878 Komorn. 1879 Wien. 1885
Leutschau, 1896 Kaschau.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. Dasselbe befand sich von 1782
bis 1809 in Stuhlweissenburg, 1809 kam es nach Kaschau, wo es bis zur Auf-
lösung verblieb.
Regiments-Inhaber.
1733 Kökenyesdi de Vettes, Ladislaus
Freiherr, Obrist — FZM.
1756 Batthyänyi - Strattmann, Adam
Graf (1772 Fürst), GM. — FM.
1780 Esterhazy de Galantha, Anton
Graf (1783 Fürst), GM. — FML.1).
1791 — 1799 unbesetzt.
1799 Kray de Krajova et Topolja,
Paul Freiherr, FZM.
1801 Davidovich, Paul Freiherr von,
FML.— FZM.
1815 Wied-Runke!, Friedlich Prinz,
FML. '
1821 — 1827 unbesetzt.
1827 Benczur, Joseph von, FML. - .
1811 Wilhelm, Prinz, von 1858 an
Prinz-Regent von Preussen; der-
selbe
1861 Wilhelm 1., König von Preussen,
endlich
1871—1888 Wilhelm I., Deutsche
Kaiser und König von Preussen.
Das Regiment bat dessen Namen auf
immerwährende Zeiten zu führen.
Seither Inhaber:
1888 Wilhelm II., Deutscher Kaiser
und König von Preussen.
Zweite Inhaber.
Von 1811—1816 Benczur, Joseph von, FML.; von 1816 — 1866 Thurn-
Valle Sassina, Georg Graf, FML. — FZM.; seit 1866 Schwartz von Meillern.
Eduard Freiherr, FML.
Regiinents-Coinmandanten.
1733 der Inhaber Obrist Vettes3).
1731 Bärnklau, Joseph Freiherr von,
Obrist.
1739 Andrassy de Szent-Kiräly,
Adam Freiherr, Obrist.
1742 Bene da, Anton Freiherr von,
Obrist.
1715 d’Ejoelle, Franz, Obrist.
1751 Harteneck, Johann, Obrist.
1758 Kökenyesdi de Vettes, Franz
Freiherr, Oberst.
1759 Rossin- d’Oresil, Ignaz Frei-
herr von, Oberst.
1773 Kinsky, Philipp Graf, Oberst.
1788 Blowski, Joseph, Oberst.
1789 Fürsten!» erg- Stü hl in gen.
Carl Fürst, Oberst.
1789 Leyritz. Friedrich Freiherr von.
Oberst.
1793 M orzin, Ferdinand Graf. Oberst.
1797 Bydeskuti von Ipp. Sigmund
Freiherr. Oberst.
1799 Hillinger. Johann, Oberst.
1805 Bechard. Joseph Freiherr von.
Oberst.
1806 Kaszczynski, Ladislaus. Oberst.
1807 Schmelzern von Wildmans-
egg, Johann, Oberst.
1809 Gabeikoven. Ludwig Freiherr
von, Oberst,
>) War früher Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 31.
2) Wurde 1811 zweiter Inhaber.
3) Wurde, sowie das Regiment, stets nur unter diesem Namen aufgeführt.
— 361 —
1813
1820
1830
1881
1836
1841
1848
1848
1849
1869
1872
Szinkovitz, Sigmund von,
Oberst.
G-hequier de Melly-Nadasd,
Franz, Oberst.
G-erhardi, Ignaz von, Oberst.
Künstlern von Mesterhäzy,
Johann, Oberst.
Calzada, Carl von, Oberst.
Liechtenstein, Eduard Fürst,
Oberst.
G-hyczy de Gecz- Assa-Ab-
lanz-Kürth, Anton, Oberst.
Lai ml Kitter von De di na, Ale-
xander, Oberst.
Koudelka, Budolph Freiherr
von, Oberst.
1853 Berger, Joseph Eduard, Oberst.
1859 Benedek, Alexander, Oberst.
1866 Schwertführer, Alexander,
Oberst.
1871 Ornstein Edler von Hortstein,
Aurelius, Oberst.
1877 Haas, Stephan, Oberst.
1881 Galgötzy, Anton, Oberst.
1882 Pökay, Johann, Oberst.
1886 Latterer von Lintenburg,
Adolph Bitter, Oberst.
1891 Königsbrunn, Arthur Freiherr
von, Oberst.
1895 Neuhold von Sövenyhaza,
Emil, Oberst.
BeserYe-Commandanten.
Hampel von Waffenthal, Lud-
wig, Öberstlieutenant— Oberst.
Haas, Stephan , Oberstlieute -
nant — Oberst.
1877 Lippp, Carl, Oberstlieutenant.
1879 Adzia, Joseph, Oberstlieutenant.
1880 Weikard, Friedrich, Oberst-
lieutenant.
Tor den! Feinde gefallene höhere Officiere.
1758 Oberstlieutenant Johann Kiss in der Schlacht bei Hochkirch y.
1799 Begiments-Commandant Oberst von Bydeskuti in der Schlacht
bei Cassano tödtlich verwundet, im Mai, mittlerweile zum GM. befördert, in
Folge der Verwundung gestorben.
1809 Major Andreas Enyeter bei dem Sturme auf Sandomierz y.
1812 Major Sigismund Mazur in dem Gefechte bei Tryczin *j*.
1814 Major Carl Graf Foucault in dem Treffen bei Limonest y.
1864 Major Joseph Edler von Stransky in dem Gefechte bei Ober-
Selk y.
1866 Major Peter Budic in der Schlacht bei Königgrätz y.
Feldzüge.
Vettes. Sofort nach der Completierung nach Italien gerückt, standen
zwei Bataillone 1734 als Besatzung in Mantua.
1735 die Grenadiere in dem Gefechte bei S. Michele belobt.
1741 aus der Lombardie zur Armee nach Ober-Oesterreich gezogen, war
das Begiment (drei Bataillone und zwei Grenadier-Compagnien)
1742 bei der Einnahme von Linz und München, später in der Schlacht
bei Caslau, schliesslich bei der Belagerung von Prag.
1743 war es bei der Einnahme von Ingolstadt und Straubing.
1744 in Böhmen, ohne Gefecht.
1745 Schlachten bei Hohenfriedberg und Soor mitgemacht, Begiments-
Commandant Obrist Bene da in der letzteren sich ausgezeichnet (fünf Ge-
schütze erobert).
1746 nach Italien gerückt, focht es bei Piacenza und Eottofreno, dann
bei der Einnahme von Gavi.
1747 war das Begiment bei der Unternehmung gegen Genua.
Batthyänyi. 1756 ein Bataillon und zwei Grenadier-Compagnien zur
Armee nach Böhmen gezogen;
1757 standen selbe in Prag, woselbst sich Abtheilungen bei einzelnen Aus-
fällen auszeichneten; später Treffen bei Görlitz und Einnahme von Schweidnitz,
Eroberung der Stern-Schanze durch Major Johann Kiss. Bei Breslau nicht
zur Action gekommen, focht das Bataillon noch bei Leuthen.
- 362
1758 ein Detachement durch den Fall von Schweidnitz kriegsgefangen:
das Regiment (das 2. Bataillon aus Italien nachgerückt), in der Schlacht bei
Hochkirch gefochten, in welcher Major Baron de Rossin sich den 2LTO.
erwarb.
1759 in Böhmen, ohne Gefecht.
1760 war das Regiment in der Schlacht von Landshut und bei der Ein-
nahme von Glatz, wobei Major Nikolaus Czecherini sich besonders aus-
zeichnete; in der Schlacht bei Liegnitz erlitt es einen Verlust von über
:'00 Mann.
1761 wirkte das Regiment mit Auszeichnung bei der Erstürmung von
Schweidnitz, Grenadiere belobt.
1762 nahm es nur an dem Gefechte bei Reichenbach theil. Major
Czecherini, welcher mit einem combinierten Bataillon in Schweidnitz stand,
erwarb sich während der glänzenden Vertheidigung dieser Festung, specieli
des Jauernicker Forts, den 1\1T0.
1778/1779 standen das Regiment, sowie die Grenadiere (Bataillon Kövesdy)
bei der Haupt-Armee in Böhmen.
Anton Esterhazy. 1788 zwei Bataillone bei der Einnahme von Sabae.
1789 dieselben, sowie die Grenadiere (Bataillon Kempf) bei jener von
Belgrad; Grenadier-Hauptmann Anton Fürst Esterhazy für Auszeichnung
bei dem Sturme am 30. September den MTO. erhalten1).
Das 3. Bataillon unter Oberstlieutenant Graf Morzin mit Auszeichnung
am Tömöser Pass gefochten.
1792 standen zwei Bataillone und die Grenadiere (Bataillon Barthodeiszky.
später Bydeskuti) in den Niederlanden und kamen bei Florennes imd Glisuelle
in das Feuer; Grenadiere noch vor Longwy, dann in der Schlacht bei Jemappes.
1793 das Regiment in der Schlacht bei Neerwinden, die Grenadiere in
dieser und bei Löwen, alle Abtkeilungen dann zur Belagerung von Conde
(Gefechte bei Raismes und Vicogne). In der Schlacht bei Famars besonders
die Grenadiere sich ausgezeichnet, Oberlieutenant Schmelzern für bewiesene
Bravour aussertouiiick zum Capitain-Lieutenant befördert; das Regiment so-
dann bei der Belagerung von Valenciennes, die Grenadiere bei jener von
le Quesnoy, endlich alle Abtheilungen zu jener von Maubeuge, Schlacht bei
Wattignies; Major Bydeskuti mit den Grenadieren sich ausgezeichnet.
1791 stand das Regiment vor Landrecies. Treffen bei le Cäteau (‘29. März,
blos die Grenadiere im Feuer); in dem Gefechte bei Nouvion eine Division
den die Rückzugslinie bedrohenden Feind muthig zurückgeworfen.
Das Regiment in der Schlacht bei le Cäteau (26. April mit Auszeichnung
g efo chten.
Wegen besonderer Bravour wurden vom Erzherzog Carl der Aller-
höchsten Gnade Sr. Majestät empfohlen: Regiments-Commandant Oberst Graf
Morzin, Oberstlieutenant Bydeskuti, die Majore Hillinger und Graf
Hohenfeld, Hauptmann Graf Esterhäzjr und noch zehn Sübaltern-Officiere.
Das Regiment war weiter noch in den Gefechten bei Priches. Rouvroy
und Erquelinnes, dann den Schlachten von Charleroi (Gosselies und Heppignies i.
Regiments-Commandant Oberst Graf Morzin wurde für Auszeichnung bei
Charleroi MTO.-R. Die Grenadiere bei Fleurus. Ein 300 Mann starkes
„ Regiments-Depot”, welches als Besatzung in Conde stand, gerietk bei der
Capitulation dieser Festung in Kriegsgefangenschaft,
1795 bei der Armee am Rhein eingetkeilt, kam das Regiment zu der
Belagerung von Mannheim und zeichneten sich bei der Eroberung des Galgen-
berges Hauptmann Gaidler und Oberlieutenant Paul Komaromy ganz be-
sonders aus; einzelne Abtheilungen kämpften in den Gefechten bei Schopp
und Landstuhl. Die Grenadiere gleichfalls vor Mannheim.
1796 kam das Regiment nach Italien und focht mit Auszeichnung
bei Salö, Lonato und Gavardo, erlitt bei Bagolino und Storo grosse
*) Wurde sein- schwer verwundet und starb, mittlerweile zum Oberstlieutenant im
-17. Infanterie-Begimente befördert, im December 1790.
— 363 -
Verluste, focht dann bei Cerea mud wurde nach dem Gefechte hei S. Giorgio
mit den übrigen Truppen Wurmser’s in die Festung Mantua gedrängt.
Während der nachgefolgten Vertheidigung Mantua’s hatten Abtheilungen
des Regiments wiederholt Gelegenheit sich auszuzeichnen, so bei den Aus-
fällen am 29. November und 16. Januar 1797 und wurden wieder sechs Officiere
als besonders ausgezeichnet genannt. In Folge der Capitulation kriegsgefangen,
rückte das Regiment, mit der Verpflichtung, bis zur Auswechslung nicht gegen
Frankreich zu dienen, in die Erblande ab.
Ein im Corps Davidovich eingetheiltes, aus Detachements der Regimenter
Nr. 19, 39 und dieses Regiments gebildetes „combiniertes ungarisches In-
fanterie-Bataillon” war in dem Gefechte von S. Michele und in dem Treffen
bei Calliano.
Die in Deutschland zurückgebliebenen Grenadiere fochten bei Wetzlar,
Amberg mid Würzburg, kamen dann zu der Belagerung von Kehl und rückten
nach der Einnahme dieses Platzes Anfangs
1797 auch nach Italien, wohin auch das 4. Bataillon aus Ungarn gezogen
wurde, so dass, nachdem das 1. und 2. Bataillon schon ausgewechselt worden
waren, mit Ausnahme des in Galizien zurückgebliebenen 3. Bataillons, das
ganze Regiment nunmehr daselbst vereinigt war; doch hatte nur das 4. Bataillon
unter Hauptmann Baron Reichlin Gelegenheit, sich in dem Gefechte bei
Neumarkt auszuzeichnen.
Kray. 1799 wieder mit zwei Bataillonen und den Qrenadieren (Bataillon
Korherr) in Italien, focht das Regiment bei Magnano, der Einnahme von Brescia
und in der Schlacht bei Cassano. In dem Gefechte bei Marengo geriethen drei
Compagnien in Gefangenschaft, ranzionierten sich jedoch zum grössten Theile
bald selbst. Hauptmann Schmelzern mit drei Compagnien die Bergfeste Ceva
durch acht Tage gegen die ganze Division Grouchy bis zum Eintreffen des
Entsatzes heldenmüthig vertheidigt (wurde aussertourlich Major); das Regiment
stand dann bei der Belagervmg von Alessandria; liier rückte auch das 3. Bataillon
ein, welches in Tyrol gestanden war, sich unter Oberstlieutenant Graf
Khevenhüller bei Täufers ausgezeichnet, den Uebergang in das Engadin
mitgemacht (Hauptmann Enyeter den Feind vom Scharl-Joch vertrieben),
endlich bei Süs gefochten hatte. Alle Abtheilungen standen dann in dem
Treffen bei S. Giuliano, der Belagerung von Tortona und dem Gefechte
bei Novi.
Die Grenadiere bei Parona, Magnano, in der Schlacht an der Trebbia,
bei Novi, Savigliano, Genola und Borgo San Dalmazzo gefochten.
1800 zwei Bataillone bei Acqui, das Regiment in dem Gefechte bei
Borgo di Fornari, dann ein Bataillon bei Erstürmung der Bocchetta sich aus-
gezeichnet ; sodann bei der Belagerung von Genua, wo sich insbesonders
das Oberst-Bataillon unter Hauptmann Bittner in dem Gefechte an Monte
Creto auszeichnete. Die Grenadiere bei S. Giacomo, Giletta (am Var) und in
der Schlacht bei Marengo, ein Ergänzungs-Detachement von 400 Mann Ver-
theidigung von Pizzighettone. In. der Schlacht am Mincio (Pozzolo) zeichnete
sich das Regiment im Vereine mit Allvintzy Nr. 19 bei Valeggio sehr aus,
doch gerieth das 3. Bataillon unter Hauptmann Enyeter nach tapferer Ver-
theidigung des Brückenkopfes von Borghetto in Gefangenschaft.
Davidovich. 1805 mit vier Feld- und dem Grenadier-Bataillon auf dem
Ivriegs- Schauplatze in Italien, focht das Regiment mit gewohnter Bravour bei
Caldiero.
18 9 im 7. Corps (Erzherzog Ferdinand) eingetheilt, focht das Regiment
(drei Bataillone) bei Raszyn (im Unterstützungs-Verhältnisse), einzelne Officiere
fanden Gelegenheit sich durch geschickte Streifungen auszuzeichnen, so
Major Peremans, Hauptmann Graf Foucault. Das Begiment kam sodann
zu der Blockade von Sandomierz, wo es auch wiederholt Proben seiner Tapfer-
keit ablegte, insbesondere bei dem Sturme am 16. Jruii. Hiebei erwarb sich
Regiments-Commandant Obrist Schmelzern den MTO., ausser demselben
noch Oberstlieutenant Geiger, Major Enyeter (der den Heldentod fand),
Hauptmann Mazur und Schwellay sich sein- ausgezeichnet.
— 364 —
Die Grenadiere (Bataillon Kirchenb etter) in der Haupt-Armee bei Lands-
hut, Ebelsberg, Aspern (Kämpfe um Esslingen), Wagram und Znavxn wacker
gefocliten.
1812 waren zwei Bataillone und die Grenadiere (Bataillon Kirchen-
b etter! im Auxiliar-Corps Schwarzenberg und fochten bei Divin, Wyzwa. mit
besonderer Auszeichnung bei Tryczin (Wyczulki), das 2. Bataillon bei Budnia.
Begiments-Commandant Oberst Gabeikoven bei Divin belobt.
1813 focht das Begiment, sowie die Grenadiere (Bataillon Czarnotzav
bei Dresden, ersteres noch bei Kulm. In der Schlacht bei Leipzig nahm es an
den Kämpfen bei Konnewitz (16. October; und Dölitz (18. October) ehren-
vollen Antheil, ebenso die Grenadiere.
1814 stand das Begiment bei der Blockade von Beifort, focht dann im
Vereine mit den Grenadieren und dem nachgerückten 3. Bataillon bei Macon
und Limonest, das 1. und 2. Bataillon später bei der Einnahme von Bomans.
Wied. 1815 in Ober-Italien stehend, wurde das Begiment gegen Murat
verwendet und kamen Abtheilungen desselben’bei Occhiobello, Ferrara und am
Bonco, wo sich das Bataillon des Majors Michael Zajatsik auszeichnete, in das
Feuer; ferner eine Division bei Catolica. das Begiment bei Sinigaglia, später
wurde es nach Süd-Frankreich (Toulon-Avignon) verlegt. Die Grenadiere
(Bataillon Jarossy) als Bedeckung des kaiserlichen Hoflagers in Paris eingezogen.
1821 nahmen zwei Bataillone an den Kämpfen gegen die Insurgenten
in Neapel, Gefechte bei Colli und Sora theil.
Die Grenadiere (Bataillon Sochor) Feldzug in Piemont.
Prinz von Preussen. 1848 aus Galizien nach Ungarn gerückt, wurde
das Begiment den Befehlen des ungarischen Ministeriums unterstellt und
fochten alle Abtheilungen desselben gegen die kaiserlichen Truppen.
Die Grenadiere (Bataillon Laiml) standen in Italien, kamen jedoch, im
B.eserve-Corps eingetheilt, nicht in das Feuer; Hauptmann Berger mit der
Division des Begiments einen gelungenen Streifzug nach Mouza ausgeführt.
1849 waren dieselben in der Schlacht bei Novara.
Der zweite Inhaber FML. Graf Thum erwarb sich in Italien das
Commandeur-Kreuz des MIO., EKO. 1. und MVK.
Nachbenannte Ofiiciere, welche das Begiment verlassen und ander-
weitige Verwendung erhalten hatten, wurden decoriert uud zwar mit:
EKO. 3. Die Oberstlieutenants Budolph Baron Koudelka. als Com-
mandant eines Grenadier - Bataillons und Franz Plattner, als Flügel-
Adjutant des Banus FZM. Jellacic; Major Georg Freiherr von Berger für
Dienstleistung in der Festung Arad; Oberlieutenant Friedrich Villeez bei
der Vertheidigung von Ofen (dem 3. Grenz -Begimente zugetheiltl.
MVK. Hauptmann Heinrich von Gärtner, ebenfalls in der Vertheidigung
von Ofen (dem Infanterie-Begimente Nr. 12 zugetheilt) ; Oberlieutenant Joseph
Stark als Adjutant des zweiten Beginn ents-Lihabers FML. Grafen Thum. ii.
Italien.
1859 mit drei Feld- und dem Grenadier-Bataillon anfänglich in der
Beserve-Division Urban eingetheilt, fochten das 1. und 2 Bataillon bei Varese,
das 3. bei Como gegen die Freischaaren Garibaldrs, das Begiment mit allen vier
Bataillonen in der Schlacht bei Solferino (Guidizzolo, nunmehr hu 9. Corps .
Das 4. Feld-Bataillon stand in Wien.
Decoriert wurden mit:
LO. Begiments-Commandant Oberst Alexander Benedek.
MVK. Oberstlieutenant Kasimir von Gintowt: die Majore CarlSlavecki
und Peter Narancic; die Hauptleute Friedlich von Villeez. Johann Smugia.
Stephan Kuss; die Oberlieutenants Adolph Pittoni Bitter von Dannenfeld
und Anton Hopels; LTnterlieutenant Albert Koppel.
GGVK. Begiments-Caplan Bobert. Trykall.
G VE. Begiments- Arzt Dr. Franz Kremla.
— 365 —
König von Preussen. 1864 im Corps Gablenz in Sclileswig-Holstem
eingetheilt (Brigade Gondrecourt), focht das Regiment mit besonderer Aus-
zeichnung in dem Gefechte bei Ober-Silk (Erstürmung von Jagel und des
Königsflügels).
Decoriert wurden mit:
LO. Dem vor dem Feinde gefallenen Major Joseph Edler von Stransky
nachträghch zuerkannt.
EKG. 3. Regiments-Commandant Oberst Alexander Benedek; Haupt-
mann Franz Zimmer mann.
MVK. Die Hauptleute Heinrich Endlicher, Ignaz Gylek, Theodor
Pechi von Pechi-Ujfalü; die Ob erheutenants Alexander von Papay, Anton
Schimacz ek, Urban Brilka; die Unterlieutenants Franz D aub ner und Nikolaus
Dobos von Mar czinfalva.
FJO. Regiments- Arzt Dr. Wenzel Paul.
1866 im 1. Corps (Clarn) eingetheilt, war das Regiment in dem Gefechte
bei Böhmisch- Aicha, dem Nacht-Gefechte bei Podol, Treffen bei Jicin und erlitt
bei Königgrätz (Kämpfe um Rozbefitz) bedeutende Verluste, das 4. Bataillon
in Theresienstadt.
Decoriert wurden mit:
EKG. 3. Oberlieutenant Gustav Müller.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Schwertführer; Major Ernst
Machek (beim Armee- Commando) ; Hauptmann Johann Trupkovic; Ober-
lieutenant Julius von Zsarnav und dem von dem Feinde gebliebenen Major
Peter Buclic nachträglich zuerkannt.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
II. Cl.
1789—1790
—
« —
1848/49
—
1
2
1792—1801
6
69
1859
—
2
6
1805
—
—
1864
3
9
43
1809
1812-1815
1
11
10
1866
—
6
29
Adjustierung.
1734 national; blauer Pelz und Beinkleider;
1738 blauer Rock, gelbe Aermel- Aufschläge ;
1748 weisser Rock, gelbe Aermel- Aufschläge;
1757 weisser Rock, blaues Camisol, gelbe Aufschläge und Unterfutter;
1767 weisser Rock, krapprotke Egalisierung, krapprothe Beinkleider1),
Armlitzen, weisse Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, krapprothe Egalisierung, Armlitzen,
weisse Knöpfe.
') Seit 1798 lichtblaue Beinkleider.
35.
Böhmisches Infanterie-Regiment.
(1781) E rgänzungs-B ez i rks- Commando : Pilsen.
(1890) Daublebsky toh Stei neck, Moriz Freiherr, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1688 laut Patent vom
8. Januar (Capitulation vom 16. October 1682) durch den Herzog Georg von
Württemberg-Stuttgart im Reiche aufgestellt (2000 Mann). Das Regiment
erhielt 1690 zu seiner Completierung, beziehungsweise Wieder- Aufrichtung in
Folge erlittener Verluste in Belgrad fünf Compagnien von Pfalz-Neuburg (Nr. 20 .
360 Mann von Stadl (Nr. 17) und eme Anzahl Land- Reeruten aus Böhmen.
1695 ein Theil des aufgelösten Hayducken-Regiments Molnär incorporiert.
1697 900 Mann, welche aus salzburgischen Diensten übernommen wurden,
anher eingetheilt.
1715 zwei Compagnien an das neu aufgestellte Regiment Hoensbroeck-
Gehlen (1721 aufgelöst) abgegeben. 1721 300 Mann von den aufgelösten Regi-
mentern Trautson und Livingstein (früher Hoensbroeckt incorporiert.
Die 1727 aufgestellten Auctions-Compagnien (4. Bataillon) 1731 an die
Regimenter Königsegg (Nr. 54), Deutschmeister (Nr. 4) und Carl Lothringen
(Nr. 15) abgegeben.
1747/48 Theile der aufgelösten Regimenter Heister und Arenberg in-
corporiert, ebenso eine Compagnie von O’Gilvy.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 35.
1860 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Linien-Infanterie-Regimente
Nr. 73,
1883 ein Bataillon zur Formierung des Infanterie-Regiments Nr. 8S ab-
gegeben.
Ergänzung. Dieses im Reiche (Schwaben und Pranken) aufgestellte
Regiment erhielt auch 1766 bei Regelung der Reichs- Werbung einen Werbe-Rayon
im fränkischen Kreis. 1771 (1781) bei Zuweisung ständiger Werb-Bezirke er-
hielt es die seinigen in Böhmen, Pilsner Kreis, mit der Stabs-Station Pilsen
und hat das Regimeut diesen Bezirk, unbedeutende Veränderungen abgesehen
(vorübergehend durch den Klattauer Kreis vergrössert u. s. w.), bis auf die
Gegenwart beibehalten und wurde Pilsen später Sitz des Werb-Bezirks-, nun-
mehr Ergänzungs-Bezirks-Commandos.
Von 1175 — 1807 hatte das Regiment auch einen Aushilfs-Bezirk in
Galizien und zwar zuerst im Tarnopoler, später im Tarnöwer Kreis Pilzno .
Grenadier-Division. Von 1769 — 1775 stand dieselbe mit jener von Nr. 42
im 3. böhmischen Bataillon, 1775 die Division von Nr. 37 dazu eiugetheilt
(Bataillon ä sechs Compagnien), 1775 statt dieser die Division von Nr. 25 anher,
in welcher Zusammensetzung das Bataillon bis zur Auflösung .1197 verblieb.
— 367
1 1) dem Feldzuge 1799 — 1801 bildete die Division des Regiments mit jener von
Nr. 3 und 50, in jenem von 1809 mit den Divisionen von Nr. 25 und 51 ein
Bataillon. Von 1810—1852 endlich stand dieselbe mit den Divisionen von Nr. 36
und 42, bis zur Auflösung unverändert, im Bataillons-VerDande.
Friedens-Garnisonen. 1698 Erlau, 1699 Freiburg im Breisgau, 1713
Lombardie, 1715 Ober-Ungarn, 1718 Banat und Serbien, 1722 Siebenbürgen,
1731 Ungarn, 1736 Banat, 1739 Kronstadt. 1740 Wien, 1749 Jung-Bunzlau,
1752 Banat, 1754 Hermannstadt, 1755 Wien, 1763 Prag, 1767, dann in
den weiteren Friedensjahren bis 1790 Pilsen, 1791 Eger, 1801 Pilsen, 1806
Benatek, 1807 Pilsen, 1810 Theresienstadt, 1812 Prerau, 1814, dann 1815 — 1820
Pilsen, 1820 Trient, 1822 Verona, 1823 Venedig, 1824 Pilsen, 1837 Maynz, 1847
Königgrätz, 1849 Pest, 1850 Semlin, 1851 Pest-Ofen, 1854 Brzezanv, 1855
Temesvär, 1857 Stuhlweissenburg, 1858 Pest, 1860 Debreczin, 1864 Tondern
(in Holstein), 1865 Altona, 1866 Wien, 1867 Kaiser-Ebersdorf, 1869 Budweis,
1871 Pilsen, 1877 Prag-, 1882 Pilsen, 1889 Prag, 1894 Pilsen.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Pilsen activiert, wo es
bis zur Auflösung (1852) verblieb.
Regiments-Inhaber.
1683 Württemberg-Stuttgard, Georg-
Friedrich Herzog von, Obrist —
GFWM.
1685 Spin o la, JohannDominik (Ulysses)
Marchese de, Obrist.
1686 Starhemberg, Guidobald Graf,
Obrist ').
1688 Archinto, Conte de Tayna, Carl
Ludwig, Obrist— GFWM.
1693 Gschwind, Freiherr von Pöck-
stein, Johann Martin, Obrist — FM.
1721 Trautson, Graf zu Falkenst9in,
Johann Carl, Obrist— GFWM.* 2).
1730 Fürstenbusch, Daniel Freiherr
von, Obrist — FML.
1739 Waldeck, Carl August Fürst,
FML. - FM.
1763 Macquire, Johann Sigmund Graf.
FZM. 3)
1767 Hessen-Darmstadt, Ludwig Erb-
prinz (1769 Ludwig IX. Land-
graf), Oberst4).
1774 Wallis, Patrik Olivier Graf, GM. —
FML.
1788 Brentano-Cimaroli, Anton Frei-
herr von, GM.
1793 Wenckheim, Franz Freiherr von,
FML.
1794 — 1802 unbesetzt.
1802 Modena, Hercules Reinold Her-
zog von, FM.5).
1803 Maximilian, Erzherzog, Oberst—
FML.6 7)
1807 Johann Nepomuk, Erzherzog,
Oberst.
1809 Argenteau, Eugen Graf, FZM.
1819 — 1822 unbesetzt.
1822 Herzogenburg. August Freiherr
von, GM. — FML.
1834 Fleischer von Eichenkranz,
Ferdinand Freiherr, FML.
1842 Khevenhüller - Melsch, Franz
Graf, FML. -FZM.
1867 Philippovic von Philippsberg,
Joseph Freiherr, FML. FZM.
1890 Daublebsky von Sterneck, Moriz
Freiherr, FML.— FZM.
Inhaber.
Zweite
Von 1802 — 1804 Bussv, Anton Graf, GM.’): von 1804—1809 Argenteau.
Eugen Graf, FML.
Regiinents-Commandanten.
1683 der Inhaber Ohrist Herzog von 1686 der Inhaber Obrist Guido Graf
Württemberg. Starhemberg.
1685 der Inhaber Obrist Spinola.
9 Erhielt 1688 das Regiment Scherffenberg (1809 als Nr. 13 aufgelöst).
2) War von 1716 an Inhaber eines 1720 aufgelösten Regiments.
3) War von 1751 an Inhaber des 1809 aufgelösten Regiments Nr. 46, damals Tyroler
Xand- und Feld-Regiment.
4) Quittierte die kaiserlichen, trat in russische Dienste.
5) Früher Inhaber eines aufgelösten leichten Dragoner-Regiments.
6i Wurde Inhaber des 2. Artillerie-Regiments.
7) Früher Inhaber des Jäger-Regiments zu Pferd.
— 368 —
1687 Kuckl ander, Franz Ferdinand
Freiherr von, Obristlieutenant.
1688 der Inhaber Obrist Archinto.
1690 Aspremont, Graf, Obristlieu-
tenant.
1693 der Inhaber Obrist Gschwind.
1695 Gail vonGallensteiü, Hermann
Christian, Obristlieutenant.
1697 Scherzer von Kleinmühlen,
Albert Freiherr, Obristlieute-
nant— Obrist.
1703 Wetz el, Johann Adam von, Obrist.
1705 Ehr, Siegfried Freiherr von,
Obristlieutenant.
1705 Samnitz, Johann Freiherr von,
Obristlieutenant.
1707 Cosa von Radisch, Obrist.
1708— 1716 Goldacker, Johann, Obrist-
lieutenant— Obrist.
(1711 Ulrich, Obristlieutenant, ad
interim.)
1717 Rampelsho ven, Franz von,
Obristlieutenant — Obrist.
1721 der Inhaber Obrist Graf Traut-
son.
1724 L asb erg, Graf, Obrist.
1729— 1730 dann 1733-1734 Schifer,
Johann Freiherr von, Obristlieute-
nant— Obrist.
1730 — 1733 der Inhaber Obrist Baron
Fürstenbusch.
1734 Marschall, Ernst Dietrich Frei-
herr von, Obrist.
1739 Harsch, FerdinandPhilipp Graf,
Obrist.
1741 Angern, Christian Freiherr von.
Obrist.
1749 Logau, Franz von, Obrist.
1756 Bi ela, Philipp Wilhelm Freiherr
von, Obrist.
1759 Form entini, Anton Freiherr
von, Oberst.
1760 Bellizari, Josias, Oberst.
1763 Erbach, Christian Graf, Oberst.
1773 Strassoldo, Leopold Graf,
Oberst.
1783 Hannekart, Joseph Freiherr
von, Oberst.
1788 Wolf, Simon von, Oberst.
1794 Ullrich von Adelstein. Franz,
Oberst.
1796 Nesslinger von Schölgen-
graben, Wenzel, Oberst.
1797 Dietrich von Adelsfels, Leo-
pold Freiherr, Oberst.
1797 Ulm, Joseph Freiherr von. Oberst.
1799 Teschner. Heinrich, Oberst.
1802 M orzin, Yincenz Graf. Oberst.
1803 Eichler von Auritz, Ernst
Freiherr, Oberst.
1804 Bieber, Joseph von. Oberst.
1808 Schaeffer, Joseph von, Oberst.
1813 Giessen von Giessenburg,
Adam, Oberst.
1814 ßueber von Ruebersburg,
Franz, Oberst.
1824 Bourguignon von Baumberg,
Anton, Oberst.
1828 Abele von Lilienberg. Wenzel
Freiherr, Oberst.
1834 Hibler, Marcus, Oberst.
1887 Zephyris zu Greith. Ignaz
Freiherr von, Oberst.
1840 Rainer von und zu Linden-
büchl, Carl, Oberst.
1848 Dossen, Anton. Oberst.
1849 Künigl, Freiherr von Ehren-
burg und aut der Warth, Alois
Graf, Oberst.
1854 Bolfras von Ahnenburg.
August. Oberst.
1855 Dienstl, Eduard. Oberst.
1859 Windi sch-Graetz, Carl Fiirsr.
Oberst.
1859 Kamptner, Joseph. Oberst.
1865 Baillou, Wilhelm Freiherr von.
Oberst.
1870 Schidlach, Franz Ritter von.
Oberst.
1874 Schmedes: Carl Ritter von.
Oberst.
1S77 Reicher, Joseph. Oberst.
1880 Walther-Burg, Anton Freiherr
von, Oberst.
1884 Wünsche. Friedrich, Oberst.
1885 Finke, Edmund. Oberst.
1186 Fleck von Falkenhausen,
Hugo. Oberst.
1S89 Rassl. Theodor. Oberst.
1891 Perl, Moriz. Oberst.
1897 Cliizzola, Alfred von. Oberst.
Reserve-Commandanten.
1869 Schidlach, Franz Ritter von,
Oberst.
1870 JSfagy, Anton Edler von, Oberst.
1871 Josa, Alexander, Oberstlieu-
tenant, Oberst.
1874 Jablonsky, Emil, Oberstlieu-
tenant— Oberst.
1877 Soucup Edler von Dobenek,
Emil, Oberstlieutenant.
1878 Castella, Ludwig von. Oberst-
lieutenant— Oberst.
1882 Hauschka, Alois, Oberst.
- 369
Yor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1683 Obristlieutenant Baron Wacker (Walter?) in der Vertheidigung von
Wien y.
1685 Obristlieutenant Linken bei der Belagerung von Neuhäusel y.
1685 Regiments-Inhaber GFWM. Herzog von Württemberg bei der
Belagerung von Kaschau y.
1686 Regiments-Inhaber Obrist Marchese Spinola bei dem Sturme auf
Ofen y.
1693 Regiments-Inhaber GFWM. Graf Archinto bei der Belagerung
von Belgrad y.
1707 Oblistwachtmeister Strass er bei dem Sturme auf Gaeta y.
1716 Regiments-Commandant Obrist Goldacker in der Schlacht bei
Peterwardein y.
1731 Regiments-Commandant Obrist Freiherr von Schifer bei Guastalla
tödtlich verwundet, gestorben.
1760 Regiments-Commandant Oberst Formentini in der Schlacht bei
Liegnitz y.
1793 Regiments-Inhaber F.\i L. Franz Baron Wenckheim in dem Treffen
bei Courtray y.
1796 Oberstlieutenant Eduard Graf Wallis an seiner in dem Gefechte
bei Steinhausen (30. October) erlittenen schweren Verwundung am 26. No-
vember gestorben.
Regiments-Commandant Oberst Wenzel von Nesslinger bei dem Sturme
auf die Hiininger Brückenschanze 30. November y.
1800 Major Simon Schmelzern in dem Gefechte bei Wasserburg y.
1813 Regiments-Commandant Oberst Giessen von Giessenburg an
seiner bei Dresden erlittenen schweren Verwundung am 8. September gestorben.
1859 Regiments-Commandant Oberst Carl Fürst Windisch-Graetz in
der Schlacht von Solferino y.
Feldzüge.
Württemberg. 1683 die eine Hälfte des Regiments unter dem Obrist-
Inhaber selbst an der Vertheidigung von Wien ehrenvollen Antheil genommen..
die andere im Entsatzheere des Herzogs von Lothringen.
1681 stand das Regiment am Rhein, kam jedoch wieder nach Ungarn,
wo es 1685 an den Belagerungen von Eperies und Kaschau theilnahm.
Spinola. 1686 in dem Treffen bei Szent-Jobb. Belagerungen von Munkäcs
und Ofen, dann im Corps des Markgrafen von Baden, Zug nach Slavonien.
Guido Starhemberg. 1687 in der Haupt- Armee. Gefecht bei Essegg.
ein Bataillon unter Obristlieutenant Kuckländer sich in der Schlacht am
Berge Harsäny ausgezeichnet.
Archinto. 1688 fünf Compagnien an der Belagerung und dem Sturme
auf Belgrad theilgenommen. dann Besatzung daselbst, die übrigen fünf
Compagnien in Siebenbürgen.
1689 fünf Compagnien in der Haupt-Armee, den Zug nach Bosnien mit-
gemacht, dann als Besatzung in Belgrad.
1690 wurde das in Belgrad stehende Regiment, zu welchem auch die
Compagnien aus Siebenbürgen gestossen waren, bei der Erstürmung dieses
Platzes durch die Türken, beinahe ganz aufgerieben.
1691 das reorganisierte Regiment in der Schlacht bei Szlankamen mit
Auszeichnung gelochten. Regiments-Commandant Obristlieutenant Aspremont
ein kaiserliches „Dankschreiben” erhalten, dann Belagerung von Gross-
wardein.
1692 in der Haupt-Armee (acht Compagnien).
Gschwmd. 1693 ein Bataillon in Peterwardein, das andere Belagerung
von Belgrad.
1691 in Nieder-Ungarn, ohne an einer grösseren Action theilzunehmen.
1695 auf den Kriegs-Schauplatz nach Savoyen gesendet, machte das
Regiment die Belagerung von Casale mit, kam jedoch
1696 wieder nach Ungarn und nahm
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
24
1697 an dem Angriffe auf Bihac tbeil; die Hauptleute Ho ff mann und
Feigell kaiserliche „Dankschreiben” erhalten; später Besatzung in Peter-
wardein,
1701 auf den Kriegs-Schauplatz in Italien gesendet, kam das Regiment
bei Chiari nicht in das Feuer (zur Deckung der Pässe zurückgeblieben und
war nur bei der Belagerung und Einnahme von Canneto verwendet.
1702 ein Detachement unter Obristwachtmeister Hoffmann an dem
U eberfalle von Cremona theilgenommen ; ein Bataillon unter; Obristheutenant
Scherz er Canneto vertheidigt, in Folge Capitulation kriegsgefangen; der Rest
des Regiments in Borgoforte (Schlacht bei Luzzara nicht mitgemacht .
1703 anfänglich beim Coips Vaubonne in Süd-Tyrol, später nach Nord-
Tyrol dirigiert, Belagerung von Kufstein. Obristwachtmeister Graf Heindl-
Sonnenberg in dem Gefechte an der Martinswand und bei der Einnahme von
Scharnitz sich ausgezeichnet,
1704 war das Regiment bei dem Einfalle in Bayern, Gefecht bei Marquard-
stein und rückte dann wieder auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien, wo es
1705 bei Cassano focht.
1706 ein Bataillon in dem Gefechte am Monte Baldo. das Regiment dann
in der Armee Eugen’s an der Entsatz-Schlacht von Turin theilgenommen,
später im Modenesischen.
1707 im Corps Daun, Eroberung von Neapel, Sturm auf Gaeta ein
Bataillon in Mantua zurückgeblieben).
1708 in Neapel verbheben, wrn'de das Regiment
1709 auf den Kriegs-Schauplatz nach Spanien überschifft. Einnahme
von Balaguer.
1710 Schlachten von Almenara, Saragossa und Villa viciosa mitgemacht.
1711 bei dem Entsätze von Cardona. Obristheutenant Ulrich sich
ausgezeichnet.
1712 in Catalonien, ohne an einer grösseren Action theilzmrehmen.
1713 nach der Lombardie überschifft.
1716 auf dem Kriegs-Schäuplatze in Ungarn, war das Regiment mit zwei
Bataillonen und zwei Grenadier-Compagnien (das 3. in Kaschau zurückgeblieben
in der Schlacht bei Peterwardein und bei der Belagerung von Temesvär
(Erstürmung der Palauka).
1717 dieselben Abtheilungen bei der Belagerung von Belgrad und in
der Schlacht daselbst; Obristheutenant Rampelsho ven für Auszeichnung in
derselben zum Obrist befördert.
Fürstenbusch. 1734 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien (drei Bataillone,
und zwei Grenadier-Compagnien), Gefechte bei Colorno, Schlachten bei Parma
und Guastalla, Ueberfall bei Quistello.
1735 in Tyrol und Ober-Italien, ohne Gefecht.
1737 standen ein Bataillon tmd die zwei Grenadier-Compagnien bei der
Armee im Banate, zwei Bataillone in Siebenbürgen.
1738/1739 das ganze Regiment in Siebenbürgen.
Wal deck. 1741 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren bei der
Armee Khevenhüller’s, machte das Regiment
1742 die Operationen in Ober-Oesterreich und Bayern mit. focht später
in Böhmen bei Caslau und nahm dann an der Belagerung von Prag theil.
1743 in Bayern, Ueberfall bei Wischeiburg; Obristheutenant Graf Spaur
und Grenadier-Hauptmann Baron Bens er ad sich ausgezeichnet; dann am Rhein.
1744 in Böhmen ohne Gefecht.
1745 ein Bataillon in der Haupt - Armee, Treffen bei Hab eischwer dt,
Schlacht bei Trautenau, das Regiment Schlacht bei Kesselsdorf1!
1746 auf den Kriegs-Schauplatz nach den Niederlanden gerückt, Schlacht
bei Rocour,
i) Wie überhaupt die kaiserlichen Truppen mit Ausnahme von zwei Cürassier-
Regimentern nicht in das Feuer gekommen.
— 371 —
1747 bei Lawfeld ; in beiden Affairen nicht in Action getreten.
1748 ein Detachement Treffen bei Rosendael.
1756 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren auf dem Kriegs-Schauplatze
in Böhmen, Schlacht bei Lobositz.
1757 kämpfte das Regiment bei Prag, die Grenadiere am Moys-Berge ;
ein Bataillon unter Obristlieutenant Van der Herdt sich in der Schlacht bei
Breslau ausgezeichnet, sodann als Besatzung daselbst, wo es in Folge Capitulation
in Kriegsgefangenschaft gerieth. Der Rest des Regiments beiLeuthen gefochten.
1758 Schlacht bei Hochkirch (das Garnisons-Bataillon in Wien).
1759 im Corps Loudon, Schlackt bei Kunersdorf.
1760 kämpfte das Regiment bei Landshut; Major Jakob Graf Lockart
für Auszeichnung in derselben den MTO. erhalten, dann hei Liegnitz.
1761 ein Bataillon unter Major Drux und die Grenadiere den Sturm
auf Schweidnitz mitgemacht.
1762 das Regiment in dem Gefechte bei Leutlnnanns dorf, ein Detachement
in der Vertheidigung von Schweidnitz.
Olivier Wallis. 1778 das Regiment bei der Occupation von Nieder-
Bayern, dann, sowie
1779 bei der Haupt-Armee in Bölnnen, ohne Gefecht.
Die Grenadiere (Bataillon Blowski) ebendort.
Brentano. 178S die beiden ersten Bataillone beim Corps Wartensleben
im Banate, Gefecht bei Armenis.
1789 bei der Belagerung von Belgrad.
Die Grenadiere hatten an diesen Feldzügen nicht theilgenommen.
Wenckheim. 1793 das Leih- und Oberst-Bataillon auf den Kriegs-
schauplatz in den Niederlanden gerückt, im Corps York, Gefecht beiHondschooten,
wo es durch Verrath der Franzosen grosse Verluste an Gefangenen erlitt, dann
Gefecht bei Cysoing.
Die Grenadiere (Bataillon Ullrich) bei den Belagerungen von le Quesnoy
und Maubeuge, Schlacht bei Wattignies.
Vacat Wenckheim. 1794 erlitt das Regiment bei Moescroen abermals
bedeutende Verluste; ein Bataillon als Besatzung in Maynz, bei Vertheidigung
der Zahlbacher Schanze mitgewirkt.
Die Grenadiere bei Rouvroy mrd Charleroi gefochten.
1795 ein Bataillon sich in dem Treffen bei Bemmel am Waal tapfer
gehalten; das Regiment sich in den Kämpfen vor Maynz ausgezeichnet.
Hauptmann Ullerick für bewiesene Tapferkeit zum Major befördert.
Die Grenadiere standen vor Maynz.
1796 war das Regiment in den Gefechten bei Biberach und Stockach,
ein Bataillon in dem Gefechte bei Neuburg a. d. Donau ; später drei Compagnien
sich am Ober-Rhein bei Erstürmmig von Riegel ausgezeichnet ; das Regiment
an der Vertheidigung von Steinhausen und an dem Angriffe auf die Hüninger
Brückenschanze theilgenommen; endlich einBataillonbeiderBelagerungvonKehl.
Die Grenadiere in den Gefechten bei Wetzlar, Limburg, in den Schlachten
bei Amberg und Würzburg, endlich dem zweiten Gefechte bei Limburg, in
welchem selbe von Erzherzog Carl speciell belobt wurden.
Major Graf Wallis sich bei Steinhausen ausgezeichnet (verwundet,
gestorben).
1797 die Grenadiere an dem Gefechte bei Wetzlar theilgenommen.
1799 auf dem Ivriegs-Schauplatze in Deutschland, zeichnete sich das
Regiment unter seinem Commandanten Obersten Baron Ulm in dem Treffen bei
Ostrach und der Schlacht bei Stockach aus, ebenso in dem Gefechte bei
Andelfingen und in jenem bei Pfnngen. Im December Einnahme von Wiesloch
(Entsatz von Philippsburg), das 1. Bataillon unter Major Bieber sich aus-
gezeichnet.
Die Grenadiere (Bataillon Teschner) bei Stockach und Neckarau ge-
fochten.
24*
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge wurden aussertourlich in die
nächst höheren Chargen befördert: Oberstlieutenant Grenadier-Bataillons-
Commandant Heinrich Teschner: die Majore Vineenz Graf Morzin und
Joseph Richter; die Hauptleute Latscher und Joseph Bieber: ausser
diesen noch neun Of'ficiere belobt.
1800 machte das Regiment einige Gefechte in Bayern mit, so bei Blau-
beuren, Donauwörth, Neuburg u. A., war in der Schlacht bei Hohenlinden und
kam auf dem Rückzuge noch bei Salzburg und Frankenmarkt in das Feuer.
Die Grenadiere bei Engen, an der Iller und bei Hohenlinden ( versprengt i
gefochten.
Erzherzog Maximilian. 1805 mit vier Feld- und dem Grenadier-
Bataillon bei der Armee in Deutschland, Corps Riesch ; ein Bataillon Gefecht
bei Riedheim. Das Regiment auf dem Rückzuge nach dem Gefechte bei
Jungingen von feindlicher Cavallerie umringt, grösstentheils niedergemacht und
gefangen, der Rest (fünf Compagnien) sich zum Corps Werneck durchgeschlagen,
mit diesem am 18. October bei Trochtelfingen in Kriegsgefangenschaft gerathen.
Argenteau. 1809 im 1. Corps (Bellegarde), eingetheilt. kam das Regiment
(drei Bataillone) in Bayern nicht in das Feuer, focht aber später bei Aspern.
Wagram und Znaym.
Ob erbeut enant Matthias Dittmeyer für hervorragende Bravour bei
Wagram mit dem MTO. decoriert.
Die Grenadiere (Bataillon Leiningen) bei Hausen, Aspern. Wagram und
Znaym mit Auszeichnung gefochten.
1813 in der Haupt-Armee eingetheilt (1. und 2. Bataillon1, focht das
Regiment bei Dresden, Kulm und Leipzig.
Die Grenadiere bei Dresden gefochten. sich bei Dölitz (Leipzig 18. October
tapfer gehalten ; der Commandant des Bataillons, Oberstlieutenant Carl Frei-
herr von Call für vorzügliche Führung desselben den MTO. erhalten.
1811 das Regiment bei der Blockade von Auxonne, dann in der Süd-
Armee Gefechte bei St. Georges und Voreppe ; ein Bataillon in der Brigade
Scheither, Sicherung der Etapen-Linie Chälons-Givry.
Die Grenadiere bei der Belagerung von Besancon.
1815 das Regiment in Süd-Frankreich, ohne Gefecht, ein Bataillon bei
der Blockade von Hüningen. Die Grenadiere bei der Cernierung von Sclilettstadt.
Klievenhüller. 1818 waren das 1. und 2. Feld-, ferner das 1. Land-
wehr-Bataillon bei der Einnahme von Wien und rückten die beiden ersteren
dann nach Ungarn, letzteres in Wien in Garnison verblieben.
Die Grenadiere (Bataillon Rattay) Unterdrückung des Aufstandes in
Prag, dann Einnahme von Wien.
1819 das Regiment (1. und 2. Bataillon) bei der Cernierung von Komorn.
dann im Sommer-Feldzuge (1., 2. und , Landwehr-Bataillon) im Corps Ramberg,
in welchem es an den Gefechten bei 0 - Besenyö, Albrechtsfliu-. Csatäd, der
Schlacht von Temesvär und der weiteren Verfolgung des Feindes theilnahm.
Die Grenadiere Schlacht bei Käpolna, Treffen bei Komorn (26. April).
Schlachten bei Pered, Puszta-Herkäly und Temesvär mitgemacht.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit :
TO. Major Alois Müller.
MVK. Regiments-Inhaber FZM. Graf Klievenhüller; Regiments-Com-
mandant Oberst Vineenz Graf Künigl; die Grenadier-Bataillons-Commandanten
Oberst Moriz Graf Braida und Oberstlieutenant Joseph Rattay; die Majore
Alois Müller und Friedrich Gerber; die Hauptleute Johann Rukavina von
Vidovgrad, Carl Graf Pötting, Carl Lanz, Emanuel Freiherr von Henniger:
die Oberlieutenants Eduard Hausner, Alexander Graf D'Ambly. Ludwig
Rainer von und zu Lindenbüchl, Moriz Edler von Stenitzer. Franz Marat.
Carl von Boltog; die Unterlieutenants Heinrich Schmidt und Joseph Melzer.
1859 im 9. Corps (Schaaffgotsche), eingetheilt, zeichnete sich das Regiment
unter seinem Commandanten Obersten Fürst Windisch - G raetz in der
— 373 —
Schlacht bei Solferino (Kämpfe um Casanuova bei Guidizzolo) aus. Das
4. Bataillon in Ofen.
Decoriert wurden mit :
LO. Dem gefallenen Regiments - Commandanten Obersten Carl Fürst
Windisch-Graetz nachträglich zuerkannt.
EKO. 3. Major Emanuel Freiherr Henniger von Eberg; Oberlieutenant
Robert Promber; die Unterlieutenants Franz Yen tour und Wilhelm Frei-
herr von Trauttenberg.
MVK. Major August von Amberg; Hauptmann Franz Rande: die
Unterlieutenants Joseph Mosch und Adolph Rampelt von Rüdenstein.
1864: machte das Regiment den Feldzug in Holstein mit, sowie den
Vormarsch nach Jütland, ohne in das Feuer zu kommen.
1866 im 1. Corps der Kord-Armee eingetheilt, focht das Regiment bei
Münchengrätz, Jicin (grosse Verluste) und Königgrätz.
Das 4. Bataillon in Josephstadt.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Baron Baillou.
MVK. Oberstlieutenant Georg John; Major Johann Ventour; Haupt-
mann Alfred Edler von Vivenot.
Pliilippovic. 1881/82 als Verstärkung nach Süd-Dalmatien (Hercegovina)
gesendet, stand der grössere Theil des Regiments auf dem Cordon bei Bilek.
Abtheilungen an einzelnen Streifzügen, dem Gefechte am Planik und der
zweiten Expedition in die Krivosije, Gefecht bei Ubli, theilgenommen.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
1789—1790
Goldene
Silberne
1848
Goldene
2
I. CI.
3
n. ci.
2
1792—1801
1
10
1849
—
—
13
1805
—
—
1859
1
7
14
1809
1
2
1866
1
6
30
1813—1815
—
9
1882
—
1
1
Adjustierung.
1726 weisser Rock, rothe Aermel-Aufschläge;
1738 weisser Rock, blaue Aufschläge;
174:3 weisser Rock, rothe Aufschläge;
1757 weisser Rock, Camisol und Unterfutter, rothe Aufschläge;
1767 weisser Rock, krebsrothe1) Egalisierung, gelbe Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, krebsrothe Egalisierung, gelbe Knöpfe.
l) Dem Regiments war durch das Loos der schwarze Aufschlag zugefallen und wurde
der Tausch mit Vierset (ISTr. 58) bewilligt.
Böhmisches Infanterie-Re°’iment.
O
(1817) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Jung-Bunzlau.
(1888) Browne, Freiherr tou Mountany und Camus, Maximilian
Ulysses Reichsgraf, FM.
(f zu Prag den 26. Juni 1757.)
(Das Regiment liat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.)
Inhaber.
(1876) Ziemiecki von Ziemiecin, Hieronymus Freiherr, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1683 laut Patent vom
2. Januar durch den FZM. Grafen Leslie im Reiche (Sammelplatz Augsburg)
aufgestellt, wozu es einen Chargen-Cadre von den Regimentern Jung-Starhem-
berg (Nr. 8) und Scherffenberg (1809 als Nr. 13 aufgelöst) erhielt. 1684 zwei
Compagnien des aufgelösten Regiments Croy incorporiert, 1688 300 Mann von
Jung-Starhemberg anher; 1695 erhielt das Regiment zu seiner "Wie der- Auf-
richtung (Completierung) *) 100 Mann von Daun (1748 aufgelöst) und 400 Mann
von verschiedenen Frei-Compagnien in Mähren und Ungarn.
1710 zwei Compagnien zur Errichtung des für den Dienst in Spanien
bestimmten Regiments Eckh, 1711 eine zu dem zu gleichem Zwecke auf-
gestellten Regimente Toldo (1720 aufgelöst) abgegeben, endlich 1715 zwei
Compagnien an das neu eirichtete Regiment J ung- Württemb erg (Nr. 10 .
1721 erhielt das Regiment zwei Compagnien von dem aufgelösten Regi-
mente Trautson.
Die 1727 aufgestellten Auctions-Compagnien (4. Bataillon an die Regi-
menter Alt-Wallis (1748 aufgelöst), Seckendorff (Nr. 18), Königsegg (Nr. 54;
und Traun (1748 aufgelöst) abgegeben.
1741 eine Compagnie des aufgelösten Regiments Schmett.au incorporiert.
1748 eine von O'Gilvy.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 36.
1860 ein Bataillon zur Aufstellung des Linien -Infanterie -Regiment?
Nr. 74, 1883 ein Bataillon zu jener des Infanterie-Regiments Nr. 92 ab-
gegeben.
Ergänzung. Dieses im Reiche aufgestellte Regiment erhielt in den
ersten Zeiten 'wiederholt seine Ergänzung in grösserem Maasse aus demselben,
so 1687 400 Recruten aus Bayreuth. 1697 ebensoviel aus Wolfenbüttel u. s. w.
]) Das Regiment war in der Schlacht bei Lugos zum grossen Theile aufgerieben
worden.
375 —
1766 erhielt es einen Werbe-Rayon im fränkischen Kreis (bis 1806). Bei Zu-
weisung ständiger Werb-Bezirke 1771 (1781) bekam das Regiment die seinigen
in Böhmen, Saazer Kreis, mit der Stabs-Station Brüx, dazu 1782 — 1807 einen
Aushilfs-Bezirk in Galizien, Tarnöw, später Jaslo-Dukla. 1808 übernahm das
Regiment von jenem Nr. 17 den Werb-Bezirk im Leitmeritzer Kreis mit der
Werb-Bezirks-Station Leitmeritz, endlich 1817 von demselben Regimente1)
den noch gegenwärtig innehabenden mit der Werb - Bezirks - (Ergänzungs-
Bezirks-) Station Jung-Bunzlau.
Grenadier-Division. 1769 — 1797 bildete sie mit jener von Nr. 17 und 47
das 3. böhmische Bataillon; in dem Feldzuge 1799/1801 stand die Division des
Regiments mit jener von Nr. 18 und 10, in dem Feldzüge 1809 mit jener von
Nr. 17 und 42 in einem Bataillon. Von 1810—1852 bildeten die Divisionen
von Nr. 35, 36 und 42 ein Bataillon.
Friedens-Garnisonen. 1699 Erlair, 1701 Essegg, 1714 im Eisenburger
Comitat, 1718 Banat, 1727 Schässburg, 1733 Hermannstadt, 1736 Hermann-
stadt, 1739 Essegg, 1740 Schlesien, 1748 Saaz, 1751 Pilsen, 1752 Laibach, 1763
Prag, 1766 Saaz, 1769 Schlau, 1771 Brüx, 1779 — 1791 Brüx, 1798 Venedig,
1801—1804 Brüx, 1806 Budweis, dann Prag, 1808 Brüx, 1809 — 1812 Leitmeritz,
1816 Leitmeritz, 1817 Jung-Bunzlau, 1820 Görz, 1821 in Piemont, dann Lodi.
1822 Casale, 1823 Mailand, 1825 Königgrätz, 1837 Prag, 1846 Krakau, 1849
Veszprim-Keszthely, 1850 Komorn, 1851 Agram, 1852 Stuhlweissenburg, 1853
Pesth, 1854 Maros-Väsärhely, lb55 Komorn, 1856 Maynz, 1860 Bussolengo, 1861
Verona, 1862 S. Pietro Jncariano, 1863 Venedig, 1866 Olmütz, 1869 König-
grätz, 1871 Prag, 1882 Jung-Bunzlau, 1886 Theresienstadt, 1893 Reichenberg.
Regiments - Knaben - Erziehungshaus. 1782 in Brüx activiert, 1809 nach
Kosmanos verlegt, 1826—1830 war es in Jung-Bunzlau, 1830—1852 wieder in
Kosmanos.
Regiments-Inhaber.
1683 Leslie, Jakob Graf, FZM.— FM.2).
1692 Liechtenstein, Philipp Erasmus
Fürst, Obrist— FML.
1704 Regal,Max LudwigGraf, Obrist—
FZM.
1718 Wallis, Franz Paul Graf, GFWM. —
FZM.3).
1737 Browne de Camus, Max Ulvsses
Graf, GFWM. -FM.
1757 Browne de Camus, Joseph Graf,
Obrist— GFWM.
1759 Tillier, Johann Freiherr von, GM.—
FML.
1761 Kinsky, Franz Ulrich Graf, FML. —
FM.
1793 — 179/ unbesetzt.
1797 Fürstenberg, Carl Fürst, FML.
1799 — 1801 unbesetzt.
1801 Kolowrat-Krakowsky, Carl Graf,
FZM.4).
1817 Palombini, Joseph FriedrichFrei-
herr von, FML.
1850 Colloredo-Mannsfeld, Franz
Fürst zu, FML.
1852 Degenfeld -Schonburg, August
Graf, FML. -FZM.
1876 ^Jemiecki von Ziemiecin, Hiero-
nymus" Freiherr, FML.— FZM.
Regiments-Commandanten.
1683 Spinola, Johann Dominik Mar-
chese, Obristlieutenant5).
1686 Dietrichstein, Joseph Carl
Graf, Obristlieutenant — Obrist.
1688 Strackon, Freiherr von, Obrist-
lieutenant.
1689 Leslie (Lessei), Franz Hierony-
mus, Obristlieutenant.
1691 Lichtenstein, Philipp Eras-
mus Fürst, Obristlieutenant.
1692 derselbe als Obrist-Inhaber.
') Wurde mit der Ergänzung nach Krain überwiesen.
9 War von 1665 — 1675 Inhaber des jetzigen Infanterie-Regiments Nr. 24.
3) War von 1715 — 1718 Inhaber des 1809 unter der Nummer 43 aufgelösten Regiments.
4) War bisher Inhaber des 2. Artillerie-Regiments.
5) Der Regiments-Inhaber hatte vermöge seiner Charge und als Commandant in den
Vorlanden das Regiment nicht persönlich commandiert.
1691 Herberstein, Hannibal Graf,
Obristlieutenant.
1696 Kornfeil, Rudolph Freiherr von,
Obristlieutenant.
1701 Nazzari, Franz Graf. Obristlieu-
tenant1).
1704 der Inhaber Obrist Graf Regal.
1705 Livingstein, Alano Graf,
Obristlieutenant-Obrist.
1715 Bärnklau, Johann Wilhelm,
Obristlieutenant— Obrist.
1721 Regal, Erasmus Graf, Obrist.
1727 Arco, Vincenz Graf, Obi ist.
1728 Kornthal, Carl Joseph. Obrist-
lieutenant - Obrist.
(1736 Metternich, Graf, Obristlieu-
tenant).2 3).
1739 Roth, Wilhelm Freiherr von,
Obrist.
1711 Cosa von Eadisch, Ferdinand
Freiherr, Obrist.
1715 Kammermayer, Anton. Obrist.
1716 Unruh, Ferdinand Freiherr von,
Obrist.
1756 Browne, Joseph Graf, Obrist.
1758 Koch, Johann Freiherr von,
Obrist.
1763 Herberstein, Wenzel Graf.
Oberst.
1773 Kkeul, Carl Freiherr von, Oberst.
1781 Corti, Cäsar Marchese, Oberst.
1790 Ligneville, Christoph Graf,
Oberst.
1793 Mvlius, Anton Freiherr von
Oberst.
1796 Auersperg, Franz Graf, Oberst.
1799 Thelen, Conrad von, Oberst.
1805 Novak, Peter von, Oberst.
1807 Klenau, Wenzel Graf, Oberst.
1809 Fischer von S ee. Joseph. Oberst.
1812 Pausch, Carl von. Oberst.
1813 Ras quin, Franz von. Oberst.
1821 Hartmann von Hartenthal.
Anton, Oberst.
1831 Baumann von Waldenstein.
Johann, Oberst.
1835 Bamb'erg, Georg von. Oberst.
1813 Hohenlolie-Langenburg.
Gustav Heinrich Prinz, Oberst.
1818 Je re mich, Daniel, Oberst.
1819 Frischeisen von Eisenwald,
Carl, Oberst.
1851 Reichetzer, Rudolph Ritter von.
Oberst.
1856 Tornas, Joseph. Oberst.
1863 Bienerth, Carl Ritter von, Oberst.
1866 Wirth, Joseph. Oberst.
1866 Bienerth, Carl Ritter von.
Oberst. s).
1866 Mündel von Schartenburg.
Heinrich Ritter. Oberst.
1868 Jung. Friedrich. Oberst.
1871 Dumoulin, Joseph Freiherr von.
Oberst.
1875 Mayer von Monte Arabico.
Anton Ritter, Oberst.
1878 Hotze. Friedrich. Oberst.
1879 Se. kaiserliche Hoheit Erzherzog
Rudolph. Kronprinz, Oberst.
1880 Karaisl von Kareis, Franz,
Oberst.
1885 Hartmann, Franz. Oberst.
1887 Chm ela, Oscar, Oberst,
1891 Rostoczil, Moriz, Oberst,
1896 Bruzek. Alfred Edler von.
Oberst.
Reserve-Coinmandauten.
1869 Pezelt, Wilhelm, OberstLieu- 1S77 Brunswik de Corompa. Lud-
tenant— Oberst. wig, Oberstlieutenant — Oberst.
1871 EckhardtvonEckhardtsburg, 1878 Prevöt. Carl, Oberstlieutenant —
Gustav, Oberstlieutenant- Oberst. : Oberst.
1871 Mayer von Monte Arabico, 1879 Lustig, Carl, Oberst.
Anton, Oberstlieutenant — Oberst, 1880 Scheuch. Heinrich. Oberstlieu-
1875 Mallinaric von Silbergrund, tenant — Oberst.
Johann, Oberstlieutenant— Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1695 Obristlieutenant Graf Herb er stein in der Schlacht bei Lugos y4 .
dann Obristwachtmeister Leslie von Bergen an den in derselben erhaltenen
schweren Verwundungen, beide in Graz, zu Beginn des Jahres 1696, gestorben.
1701 Regiments-Commandant Obristlieutenant Kornfeil in dem Ge-
fechte bei Stradella y.
’) Kam wieder zu Lothringen (Kr. IS) zurück.
2) War 1736/37 nur Commandant- der in Siebenbürgen detachierten Abtheilungen.
3) Commandierte während des Feldzuges eine Brigade, übernahm nach demselben
erneuert das Regiments-Commando.
ä) Zweifelhaft. Ein Graf H. Herberstein erscheint 1696 als Ober-Hanptinann in
St. Georgen.
— 377 —
1704 Regiments -Inhaber FML. Fürst Liechtenstein hei dem Ueber-
gange über die Bormida j.
1717 Regiments-Inhaber FZM. Graf Regal an den vor Belgrad er-
haltenen tödtlichen Wunden am 12. August gestorben.
1757 Regiments-Inhaber FM. Graf Browne an den in der Schlacht
bei Prag erhaltenen tödtlichen Verwundungen am 24. Juni gestorben.
1759 Regiments-Inhaber GM. Joseph Graf Browne an den Folgen der
bei Leuthen und Hochkirch erhaltenen schweren Verwundungen gestorben.
1792 Regiments-Commandant Oberst Graf Ligneville bei der Ver-
theidigung von Namxir am 1. December j.
1796 Oberstlieutenant Andreas Freiherr von Rehpach in der Schlacht
bei Arcole tödtlich verwundet, in feindlicher Gefangenschaft am 6. December
zu Legnago gestorben1).
1799 Regiments-Inhaber FML. Fürst Fürstenberg in der Schlacht bei
Stockach j.
1809 Oberstlieutenant Carl Wappel in der Schlacht bei Znayin j.
1866 Major Anton Steiger Ritter von Kirchshöhe in der Schlacht bei
Custozza y.
Feldzüge.
Leslie. 1683 fünf Compagnien unter dem Inhaber in der Entsatz-
Schlacht von Wien, die übrigen fünf bei dem Corps in Inner- Oesterreich.
1684 das ganze Regiment bei diesem Corps eingetheilt, Gefecht bei
Brezniea.
1685 bei der Expedition nach Slavonien. Gefecht bei Essegg.
1686 Einnahme von Dimira, Operation gegen Siklös.
1687 bei der Haupt-Armee, zwei Bataillone in der Schlacht am Berge
Harsany.
1688 ein Bataillon bei der Belagerung und Einnahme von Belgrad, das
andere bei dem Zuge nach Bosnien, Treffen bei Dervent.
1689 dasselbe unter Obristlieutenant Strackon Zwornik tapfer ver-
theidigt, das Regiment sodann in den Schlachten bei Batocina und Nissa;
Obristlieutenant Franz Leslie ein kaiserliches „Dankschreiben” erhalten.
Von 1690 an stand das Regiment in Siebenbürgen.
Liechtenstein. 1692 ein’Detachement von 100 Mann unter Hauptmann
Schröckengast an der heldenmüthigen Vertheidigung der Veteraniscken
Höhle theilgenommen.
1695 deckte das Regiment in der unglücklichen Schlacht bei Lugos,
durch aufopfernde Vertheidigung der Wagenburg, den Rückzug des Corps nach
Karansebes, wurde aber nahezu aufgerieben und 1696 reorganisiert.
1697 war das Regiment bei der Belagerung von Bihac.
1701 auf den Kriegs-Schauplatz in Italien gerückt, kam das Regiment
zur Einschliessung' von Mantua, ein Lieutenant, dessen Name nicht zu eruieren,
den Posten Dosso standhaft gegen mehrfache Uebermacht vertheidigt.
1702 zeichnete sich Obristwachtmeister Presen in dem Gefechte bei
San Antonio (vor Mantua) aus, das Regiment focht bei Luzzara.
1703 stand das Regiment am Po, ein Bataillon in der Vertheidigung
von Brescelio.
Regal. 1704 zwei Bataillone unter Starhemberg nach Piemont gerückt. Ge-
fechte bei Stradella und Castelnuovo di Bormida, dann Vertheidigung von Verrua;
das 3. Kämpfe bei Ostiglia mitgemacht, ein 4. in Ober-Oesterreich formiertes
in die Lombardie nachgerückt.
1705 das 3. und 4. Bataillon im Heere des Prinzen Eugen in der Schlacht
bei Cassano, dann
1706 in der Entsatz-Schlacht von Turin gekämpft, woselbst die Reste
des 1. und 2. Bataillons2) als Besatzung lagen.
P Wurde vom Feinde mit allen gebührenden Ehren beerdigt und demselben ein
entsprechender Grabstein gesetzt.
p Bei Verrua viel verloren.
- 378 -
1707 war das Regiment bei den im Aosta-Thale zurückgebliebenen Truppen.
1708 bei der Occupation des Kirchenstaates.
1709 — 1712 nahm es an den verschiedenen Operationen in den West-
Alpen (im Dauphine) theil, kam jedoch nicht in das Feuer.
1712 ein Bataillon unter Obristwachtmeister Bärnklau an der Expedition
gegen die toscanischen Präsidien (Gefecht bei S. Colombano) theilgenommen.
1713 wurde das Regiment an den Rhein gesendet, traf aber erst nach
Schluss der Operationen daselbst ein.
1716 auf dem Kriegs-Schauplatze in Ungarn, war das Regiment drei
Bataillone, zwei Grenadier-Compagnien) in der Schlacht bei Peterwardein und
bei der Belagerung von Temesvar, während welcher Obristlieutenant Bärn-
klau als Tranchee-Major vorzügliche Dienste leistete.
1717 zwei Bataillone und die Grenadiere Belagerung und Schlacht von
Belgrad, ein Detachement in der Verth eidiguug von Mehadia (das 3. Bataillon
im Banate).
Jung- Wallis1). 1734 ein Bataillon und die Grenadiere auf dem Kriegs-
schauplätze in Italien, Gefecht bei Colorno, Schlachten bei Parma und Guastalla
(U eberfall auf Quistello).
1735 in Ober-Italien und Tyrol. ohne Gefecht.
1737 zwei Bataillone, zwei Grenadier - Compagnien bei dem Corps
im Banate, Belagerung der Bergfeste Uzica, das 3. bei der Vorrückung
in die Walachei.
Browne. 1738 focht das Regiment bei Kornia, ein Bataillon bei Mehadia.
das Leib-Bataillon unter Hauptmann Rebentisch Orsova tapfer vertlieidigt,
gegen freien Abzug capituliert.
1739 Schlacht bei Grocka, Treffen bei Pancsova.
1741 war das Regiment (zwei Bataillone und Grenadiere' in der Schlacht
bei Mollwitz; ein Bataillon und die Grenadiere, welche früher schon die Ver-
theidigung von Ottmachau mitgemacht, kamen als Besatzimg nach Brieg und
durften in Folge Capitulation dieser Festung zwei Jahre nicht gegen Preussen
dienen.
1742 waren zwei Bataillone in dem Gefechte bei Zaliaj und bei der Be-
lagerung von Prag.
1743 machte das Regiment die Vorrückung an den Rhein und die Ope-
rationen an diesem Flusse mit (vorher bei Erstürmung von Deggendorf '.
1744 am Rhein, dann in Böhmen; ein Bataillon in Freiburg verblieben,
woselbst es mit den übrigen Truppen in Folge Capitulation in Kriegsgefangen-
schaft gerietli.
1745 focht das Regiment (zwei Bataillone) bei Hohenfriedberg und Soor
und rückte dann nach den Niederlanden ab, wo es
1746/47 die Schlachten von Rocovu’ und Lawfeld mitmachte, ohne viel
engagiert zu werden. Obristwachtmeister Franz Graf Lacy- hatte die Be-
willigung erhalten, den Feldzug in Italien mitzumachen und zeichnete sich
vor Genua mehrfach aus.
1756 war das Regiment mit zwei Bataillonen und den Grenadieren in
der Schlacht bei Lobositz.
1757 in jener bei Prag, dann bei der Vertheidigung dieser Festung,
später war es bei der Belagerung von Schweidnitz und in den Schlachten von
Breslau und Leuthen, in welch' letzterer es im Vereine mit den Regimentern
Hildburghausen (Nr. 8) und Pallavicini (Nr. 15) den Rückzug deckte. Regi-
ments-Commandant Obrist Joseph Graf Browne sich bei einem Ausfälle aus
Prag sehr ausgezeichnet.
1758 focht das Regiment bei Hochkirch, Oberstlieutenant Baron Koch
und Major Paul Graf Serimann sich hervorgethan und erhielten beide später
(1760/1761) den MTO.
'-) Zum Unterschied von dem Kegimente des FML. Grafen Olivier W allis 1713 aul-
gelöst) so genannt.
2) Der spätere Feldmarschall.
- 379 —
1759 zeichnete sich das Regiment unter seinem nunmehrigen Comman-
danten Obersten Baron Ivoch bei Maxen aus.
Tillier. 1760 war es in dem Gefechte bei Kunzendorf und in der Schlacht
bei Torgau, in welch’ letzterer es bedeutende Verluste erlitt.
Ulrich Kinsky. 1761/1762 stand das Regiment in der Haupt-Armee,
ohne an einer grösseren Action theil zunehmen.
Regiments-Inhaber Fürst Kinsky wurde nachträglich (1765) für mehr-
fache hervorragende Thaten, mit dem Commandeur-Kreuz des MIO. decoriert.
1778/1779 bei der Armee in Böhmen eingetheilt, wurde das Regiment,
bei Brüx detachiert, von General Möllendorf mit bedeutender Uebermacht
überfallen und angegriffen und rettete nur das umsichtige Benehmen des
Regiments-Commandanten Obersten Baron Kheul, welcher hiefür den MTO.
erhielt, dasselbe vor gänzlicher Vernichtung.
Die Grenadiere (Bataillon de Verre) ebenfalls in Böhmen, nicht in das
Feuer gekommen.
1790 war ein Bataillon (Leib-Bataillon) unter den anlässlich des Auf-
standes in den Niederlanden dahin als Verstärkung gesendeten Truppen.
1792 im Corps Clerfayt eingetheilt, war dieses Bataillon in dem Gefechte
bei Orchies, dann im Verein mit dem nachgerückten 2. (Oberst-) Bataillon bei
der Einnahme von Longwy, dann als Besatzung in Namur, woselbst beide, in
Folge Capitulation, in Kriegsgefangenschaft geriethen.
Vacat Kinsky. 1793 focht ein neuformiertes Bataillon in der Schlacht
bei Wattignies. Die ebenfalls auf den Kriegs-Schauplatz in den Niederlanden
gerückten Grenadiere (Bataillon Attems) standen vor Maubeuge (Schlacht bei
Wattignies).
1791 war das Regiment in den Kämpfen vor Landrecies und an der
Sambre (Rouvroy, Erquelinnes u. s. w.), dann bei dem Versuche, Ypern zu
entsetzen, endlich in dem Gefechte vor Maastricht; das später als Besatzung
in diese Festung gekommene 2. Bataillon durfte in Folge Capitulation bis zur
Auswechslung nicht gegen Frankreich dienen.
Die Grenadiere vor Landrecies, bei Rouvroy, Erquelinnes, Charleroi und
Ypern (Rousselaer) gefochten.
1795 war ein Bataillon in den Gefechten bei Uckerath, Monsheim,
Lambsheim und Bacharach; Regiments-Commandant Oberst Baron Mylius
und Major Freiherr von Relipach sich ausgezeichnet.
Die Grenadiere bei der Belagerung von Maynz, am Tage der Erstürmung
der Verschanzungen vor der Festung nicht in das Feuer gekommen.
1796 stand das Leib -Bataillon in und bei Maynz, nahm an einer Reihe
von kleineren Gefechten (Vertheidigung der Rhein-Linie) theil und kam später
zu der Belagerung von Hüningen. Das 3. Bataillon, welches 1792 bei der
Occupation von West-Galizien mitgewirkt hatte, war auf den Kriegs-Schau-
platz nach Italien gerückt und machte das Treffen von Fontaniva (Bassano)
und die Schlachten von Caldiero und Arcole mit, in welch’ letzterer sein
Commandant Major Rehpacli, von bedeutender Uebermacht angegriffen,
jede Aufforderung zur Waffenstreckung zurückwies, bis derselbe, tödtlich ver-
wundet, in Gefangenschaft gerieth1).
Die Grenadiere fochten bei Wetzlar, Wiirzburg und Limburg.
Fürstenberg. 1797 wurde das oberwähnte Bataillon in der Schlacht
bei Rivoli nahezu aufgerieben; das aus Deutschland nach Italien abgerückte
Leib-Bataillon, ferner das in Wien reorganisierte Oberst-Bataillon, sowie die
Grenadiere, welche gleichfalls dahin entsendet wurden, nahmen an den Rück-
zugs-Gefechten bei Tarvis und Judenburg theil; in der letztgenannten Affäire
wurde das 2. (Oberst-)Bataillon vom Generalissimus Erzherzog Carl speciell
belobt.
1799 auf dem Kriegs -Schauplatze in Italien eingetheilt (1. und 2. Bataillon)
focht das Regiment bei Verona, Pastrengo, Magnano, San Giuliano, nahm
p Major Rehpacli, welcher mittlerweile zmnCommandanten eines Grenadier-Batail-
lons ernannt worden war. starb kurze Zeit später, doch wird das betreffende Bataillon, dessen
Commando er nie übernommen, mitunter irrig unter seinem Namen aufgeführt.
- 380
später an den Blockaden (Belagerungen) von Turin und Alessandiia tlieil und
kämpfte mit besonderer Auszeichnung bei Novi und Savigliano.
In dem G-efechte bei Pignerol erwarb sich das Regiment erneuert hohes
Lob und wurden alle Stabs-Officiere nominell, sowie das ganze Officiers-Corps
im Allgemeinen belobt1).
Endlich nahm das Regiment noch an dem Gefechte bei Beinette, der
Schlacht von Genola und einigen anderen kleineren Affairen, sowie an der
Belagerung von Cuneo theil.
Die Grenadiere (Bataillon Weber) waren bei Verona, Magnano, an der
Trebbia, vor Tortona, bei Novi, Savigliano. Pignerol und Beinette im Feuer
und hatten auch wiederholt Gelegenheit, sich auszuzeichnen.
Unter den in diesem für das Regiment so thatenreiclien Feldzuge
wiederholt mit Auszeichnung genannten, sind besonders hervorzuheben :
Regiments-Commandant Oberst Graf Auersperg; die Oberstlieutenants Conrad
Thelen und Dominik Dirix de Bourg; die Majore Peter Novak und Joseph
Matzak von Orten bürg; endlich Grenadier-Hauptmann Paul Seilitz er.
Vacat Fürstenberg. 1800 nahm das Regiment an einer Reihe von
kleineren Gefechten im oberen Appenin, so bei Altäre, Cadibona. Albissola,
Feligno, Loano u. A. theil und kam dann als Besatzung nach Turin: später
machte dasselbe die Schlachten von Marengo und Pozzolo mit.
Die Grenadiere ebenfalls an einigen kleineren Affairen an der Riviera
betheiligt, kämpften dann bei der Offensive in die Provence, Gefechte bei Giletta.
Aspromonte, beim Rückzuge am Monte Xave, endlich auch bei Marengo und
Pozzolo mit bedeutenden Verlusten.
Ivolowrat. 1805 mit vier Feld- und dem Grenadier-Bataillon bei der
Armee in Deutschland eingetheilt, focht das Regiment mit Auszeichnung bei
Albeck2) und vor Ulm und geiieth in Folge der dortigen Capitulation in
Kriegsgefangenschaft,
1809 war das Regiment (drei Bataillone) im 1. Corps (Bellegarde ein-
getheilt, kam in Bayern nicht in das Feuer, erneuerte jedoch in der Schlacht
bei Aspern seinen altbewährten Rrdim; insbesondere am zweiten Schlachttage,
das 3. Bataillon unter seinem Commandanten Hauptmann Baron Bienefeld
bei Vertheicligung von Aspern. In der Schlacht bei Wagram vertheidigte Haupt-
mann Haberein mit dem 3. Bataillon den Ort Aderklaa standhaft; ebenso brav
hielt sich das Regiment bei Znaym.
Die Grenadiere (Bataillon Georgv) nahmen an den Kämpfen bei Lands-
hut, Regensburg, sowie den Schlachten von Aspern, Wagram und Znaym
ehrenvollen Antheil. Ausser den beiden Genannten, welche mit dem MTO.
decoriert wurden, noch Regiments-Commandant Oberst Graf Klenau, sowie
alle Stabs-Officiere belobt.
1813 war das Regiment (1. und 2. Feld-Bataillon), sowie die Grenadiere,
in Deutschland, an den Kämpfen bei Dresden und Leipzig (Lindenau, Klein-
Zschocher) betheiligt; letztere sich noch in dem Treffen bei Arbesau aus-
gezeichnet.
Das Regiment focht ferner noch bei Eckartsberg und Hochheim: das
3. Feld- und Landwehr-Bataillon waren bei der Cernierung von Dresden und
in dem Gefechte bei Boxdorf, in welchem sich Major Raindl auszeichnete.
1814 nahm das Regiment an dem Gefechte bei Langres, dem Treffen bei
Bar-sur- Aube (21. Januar) theil, zeichnete sich unter Oberst Ras quin, der
sowie mehrere Officiere belobt wurde, bei la Rothiere aus und focht ferner
bei la Ferte, Arcis-sur-Aube und Charenton. Die Grenadiere standen vor
Besancon und nahmen dann an der Offensive gegen und den Kämpfen vor
Lyon theil. Das 3. Feld- und Landwehr-Bataillon hei der Einschliessung von
Beifort. Hauptmann Johann He skv und Oberlieutenant Bruno von Montluisant
wurden für Auszeichnung bei la Rothiere aussertourlicli befördert.
1) ..Hat mit jener Auszeichnung gefochten. die einem distinguierten OfficierS-C o rp s
eigen ist.” (Relation des G. d. C. Melas.)
2) Der Divisionär FML. Gotteslieim stellte dem Eegimente ein glänzendes Zeugniss
über das Verhalten sämmtliclier Officiere in dieser Affaire aus.
— 381 —
1815 nahmen nur das 2. und 8. Bataillon an der Einschliessung von
Hüningen theil; die Grenadiere im Reserve-Corps, nicht in das Feuer gekommen.
Palombini. 1821 waren zwei Bataillone hei Unterdrückung der Revo-
lution in Piemont verwendet, ohne in Action zu treten.
1846 kam das Regiment anlässlich des Aufstandes in Polen als Be-
satzung nach Krakau, woselbst
1848 zwei Compagnien bei Niederwerfung des Aufstandes mitwirkten.
Die Grenadiere (Bataillon Frischeisen, dann Rattay) sich bei Unter-
drückung der Unruhen in Prag ausgezeichnet, dann unter FM. Windiscli-
Graetz bei der Einnahme von Wien.
Vier Compagnien des 1. Bataillons rückten Anfangs December unter
Oberstlieutenant Frischeisen aus Galizien nach Ober-Ungarn und bestanden
als selbstständige Colonne ein Gefecht bei Budatin.
1849 focht dieses Bataillon bei Sillein, Turcsek und Kluckno: nach Ver-
einigung mit der Haupt-Armee nahm es an dem Treffen bei Waitzen und der
Schlacht bei Nagy-Sarlo theil.
Im Sommer-Feldzuge fochten das nunmehr vereinigte 1. und 2. Bataillon
bei Raab und Komorn, kamen aber bei der Vorrückung an die Theiss nicht
mehr in das Feuer.
Die Grenadiere waren in der Schlacht bei Kapolna. der ersten Cernierung
von Komorn (Treffen bei Katv), nahmen an den Kämpfen an der Waag, den
Schlachten von Äcs und Puszta-Herkäly, dann jener von Temesvär ehren-
vollen Antheil.
Das 4. Bataillon stand im August— September bei der Cernierung von
Komorn.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
MVK. die Majore Eduard Georgy, Gottfried Uhlig und Anton
Terzaghi; die Hauptleute Ottokar Freiherr von Prochäzka, Carl Neumann
von Meissenthal, Alois Schewitz; die Oberlieutenants Johann Ergert und
Johann Prochaska; Unterlieutenant Michael Andrievic von Knespolje:
dann dem gefallenen Oberlieutenant Joseph Kreisl nachträglich zuerkannt.
FJO. Regiments-Arzt Dr. Joseph Ebner.
Degenfeld. 1859 stand das Regiment als Besatzung in der Bundes-
festung Maynz.
1866 focht das Regiment auf dem Kriegs-Schauplatz in Italien mit Aus-
zeichnung bei Custozza; das 4. Bataillon in der Nord-Armee bei Skalitz.
Decoriert wurden mit:
LO. Major Anton Steiger von Kirchshöhe (gefallen, nachträglich
zuerkannt).
EKG. 2. Oberst Carl Ritter von Bien er th. als Qua-Brigadier bei der
Süd-Armee.
EKO. 3. Die Hauptleute Johann Braun und Eduard Kohut Edler von
E iclienkron.
MVK. Major Wilhelm Pezelt; die Hanptleute Ludwig Seifert von
Rhönberg. Sigmund Frischeisen, Johann Grünwald; die Oberlieutenants
Hermann Ritter von Plönnies, Matthias Sinkovic. Julius Peyer, Wenzel
Gürtler; die Unterlieutenants Alois Prokopp und Theodor Falta.
Tapferkeit«
-Medaillen.
Goldene Silberne
Goldene
Silberne
I. CI. II.
1789-1790
— —
1848 \
3 1!
1792-1801
— 17
1849 J
1805
— —
1859 —
— _
1809
1 4
1866 2
42 91
1813-1815
- 3
1726 weisser Rock.
1737 weisser Rock,
1757 weisser Rock,
1767 weisser Rock,
1868 dunkelblauer
J) Leinbliitlienfärbe ; v<
normiert, 1860 „blassrotb”.
Adjustierung.
rothe Aermel -Aufschläge ;
lichtblaue Aufschläge ;
Camisol mid Unterfutter, lichtblaue Aufschläge;
Egalisierung gris de lin1), weisse Knöpfe:
77 affenrock, blassrothe Egalisierung, weisse Knöpfe.
1807 an war für diese Farbe die Benennung ..bleichrot-li”
37.
U ngarisclies Infanterie-Regiment.
(1781) Ergänzungs-Bezirks-Cominando: Grosswardein.
(1856) Joseph, Erzherzog, O. <1. €.
Errichtung und nachgefoigte Veränderungen. 1711 laut Beschluss der
auf dem Landtage zu Pressburg (September — October) versammelten Stände
Ungarns durch den von der Königin am 21. October hiezu ernannten Obristen
Grafen Szirmay auf dem Sammelplätze Leutschau aufgestellt (20 Compagnien
in vier Bataillonen)1).
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 37.
1798 das 4. Bataillon an das neu errichtete 4. ungarische Linien -Infant er ie-
Regiment (später Nr. 62) abgegeben2).
1849 das 3. Bataillon in Rolge der Ereignisse in Ungarn reorganisiert.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 68, 1883 ein Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 101 abgegeben.
Ergänzung. Dieses durch freie Werbung in den Comitaten Ober-Ungarns,
der Zips, den Bergstädten u. s. w. aufgestellte Regiment, erhielt 1781 seine
Werbe-Plätze in den Comitaten am linken Theiss-Ufer (Bihar u. s. w.) für
bleibend angewiesen, mit der Depot-Station (Sammelplatz des Wefb - Bezirks,
beziehungsweiseErgänzungs -Bezirks-Station) Grosswardein und hat das Regiment
seither diesen Rayon, abgesehen von Aenclerungen in der territorialen Ab-
grenzung unverändert als Werb-, beziehungsweise Ergänzungs-Bezirk beibehalten.
Grenadier-Division. 1769 — 1775 stand dieselbe mit jener von Nr. 19
und 52 in einem ungarischen Bataillon. 1775 trat die Division des Regiments
mit den Divisionen von Nr. 35 und 42 in den Verband des 2. böhmischen
Bataillons. 1779 wurde sie aus diesem wieder ausgeschieden und kam in das
aus den Divisionen von Nr. 19 und 53 bestehende 2. ungarische Bataillon, wo
selbe bis 1797 verbheb. In dem Eeldzuge 1799 war dieselbe mit den Divisionen
von Nr. 52 und 33 vereint, trat Ende 1799 in den Regiments-Verband zurück
und kam erst zu Beginn der Campagne 1800 in das aus den Divisionen von
Nr. 25 und 51 bestehende Bataillon Rechenberg. In dem Feldzuge 1809 bildete
die Division des Regiments mit jener von Nr. 34 und 48 ein Bataillon; von
1810 — 1818 standen die Divisionen Nr. 34, 37 und 60 in einem Bataillon;
1S18 — 1832 bildete die Division des Regiments mit jener von Nr. 53 und 61 ein
Bataillon, endlich 1832 jene von von Nr. 61 durch die von Nr. 34 ersetzt.
]) 1748 auf den Fuss der deutschen Regimenter gesetzt.
2) Dieses Bataillon wurde 1799 mit jenem von Splenyi Nr. 51 verwechselt und in das
3. neue ungarische Regiment (Nr. 61) eingetheilt.
- 384 —
Friedens-Garnisonen. 1748 Szegedin. 1749 Olmiitz. 1751 Prossnitz.
1753 Eger, 1763 Brünn, 1771 Papa, 1775 Stuhhweissenburg. 1775 Prag. 1781
Grosswardein, 1790 Galizien, 1791 Ofen, 1794 Sandomierz (Stab und zwei
Bataillone), 1798 Tyrol (Telfs), 1801 Grosswardein. 1806 Ofen, dann Tyrnau.
1807 Krakau, 1808 Grosswardein, dann Komorn, 1810 Lemberg, 1814 Paria.
1815 Kroszno, 1816 Przemysl, 1818 — 1848 Lemberg, 1849 Venedig. 1850
Jicin, 1851 Wien, 1854 Jassy, 1855 Bakeu, 1856 Jassy, 1857 Temesvär. 1858
Prag, 1859 — 1866 Lemberg, 1867 Olmiitz, 1869 Pestli-Ofen, 1873 Tulln, 1875 Wien.
1878 Sarajevo, 1879 Essegg, 1882 Graz. 1887 Grosswardein.
Regiments-Inhaber.
1741 — 1747 unbesetzt. (Wurde nacb den
Regiments - Commandanten: von
1741—1744 Obrist Szirmay, von
1744—1747 Obrist Esterhazy
benannt1 2).
1747 Esterhazy de Galantha, Joseph
Graf, GFWM. — FML.
1762 Siskovics, Joseph Freiherr von
(später Graf), FML.— FZM.
1784 De Vins, Joseph Freiherr, FML.
—FZM.
1798 — 1803 unbesetzt.
1803 Auffenberg, Franz Xaver Frei-
herr von, FML.8).
1807 unbesetzt.
1808 Auersperg, Franz Graf. FML.
1808 Weidenfeld, Carl Philipp Frei-
herr von, FML.
1813 Märiässy de Markus et Batis-
Falva, Andreas Freiherr. FML. —
FZM
1846 Michael, GrossfiirstvonRussland.
1850 P askie witsch, Ivan Fedorowitsch.
Fürst von Warschau, Graf von
Erivan, k. k. und k. russischer FM.
1856 Joseph , Erzherzog, Oberst— G.d.C.
Zweite Inhaber.
Von 1846 — 1854 Pfersmann von Eichtlial. Alois, FML.; von 1854 — 1869
Mertens, Carl Freiherr von, FML. — FZM.3).
Regim euts - Co mm an (lauten .
1741 Szirmay, Thomas von, Obrist 4j.
1743 Bossänyi, Caspar Freiherr von,
Obristlieutenant.
1744 Esterhazy, Joseph Graf von.
Obrist5),
1747 derselbe als GFWM. zugleich
Obrist-Inhab er .
1748 Draskovich von Trakostyan,
Joseph Graf, Obrist.
1750 Kalnoky, Thomas Graf, Obrist.
1752 Szent-Ivany, Ladislaus von,
Obrist.
1756 Karolvi, Franz Anton Graf,
Obrist.
1759 Weiss, Joseph von, Oberst.
1760 Lumaga, Nikolaus, Oberst.
1768 Hängwitz, Carl Freiherr von.
Oberst.
1771 Fekete, Georg von, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1773 Nädasdy, Thomas Graf, Oberst.
1782 Roth, Georg, Oberst.
1788 Petrasch, Franz Freiherr von.
Oberst.
1793 Puchner, Gabriel von. Oberst.
1797 Majthänyi. Daniel. Oberst.
1800 Oberdorf Friedrich, Oberst.
1804 Munkacsy, Joseph von. Oberst.
1809 Reichlin von Meldegg. Bene-
dict Freiherr, Oberst.
1813 G ebhar dt. Friedlich von. Oberst.
1816 Rath, Joseph von. Oberst.
1829 Kussevich von Säamobor.
Ladislaus, Oberst.
1834 Vogel. Anton. Oberst.
1841 Bordolo von Boreo. Johann.
Oberst.
1848 Sokcevic, Joseph. Oberst.
1849 Palitschek, Emanuel. Oberst-
lieutenant— Oberst.
1851 Lippert. Georg. Oberst.
1859 Klapka, Ferdinand von. Oberst.
1866 Teuchert - Kauffmann Edler
von Traunsteinburg, Friedlich
Freiherr, Oberst.
1872 Larisch von Ximsdorf. Joseph.
Oberst.
1876 Backes. Joseph. Oberst.
1) Sielie aucli Anmerkung Seite 126 beim Infanterie-Regiment Xr. 2.
2) Wurde seiner Charge entsetzt.
s) Wurde Inhaber des Infanterie-Regiments Xr. 9.
4) u. ') I>as Regiment wurde auch nach denselben benannt.
— 385 —
1878 Kronenfels, Adolph Kitter von,
Oberst.
187S Müller von Mühl werth, Moriz,
Oberst.
1880 Tschofen, Carl, Oberst.
1882 Kraft, Franz, Oberst.
1888 Wolff, Anton, Oberst.
1892 Konja, Alexander, Oberst.
1897 Aulich, Heinrich, Oberst.
Reserve- Comm and anten .
1869 Mattanovich, Franz Edler von,
Oberstlieutenant — Oberst.
1876 Arlow, Sebastian Bitter von,
Ob eSlieutenant — Oberst.
1877 Müller von Mühlwerth, Moriz,
Oberst.
1878 Adzia, Joseph von, Oberstlieu-
tenant.
1879 Morocutti, Franz von, Oberst-
lieutenant— Ob erst.
1881 Heillinger, Moriz Edler von.
Oberstlieutenant.
Yor dem Feinde gefallene höhere Offieiere.
1756 Begiments-Commandant Obrist Ladislaus von Szent-Ivänvi an
den in der Schlacht beiLobositz erhaltenen tödtliclien Verwundungen gestorben.
1758 Oberstlieutenant Johann von Oehrling in der Schlacht bei Hoch-
lar ch y.
1761 Major Stephan von Szemere bei der Erstürmung von Schweidnitz j.
1866 Major Moriz Eisler an seinen in der Schlacht bei Ivöniggrätz
erhaltenen tödtlichen Verwundung am 9. Juli gestorben.
Feldzüge.
Szirmav. 1712 erhielten zwei Bataillone die Bestimmung nach Böhmen
und zeichneten sich unter dem Begiments-Commandanten Obristen Szirmay bei
der Belagerung von Prag ans, das 3. Bataillon in Mähren.
1713 war das Regiment bei der Blockade von Eger und der Belagerung
von Ingolstadt ;
Joseph Esterhazy. 1711 am Bheiu (vor Lauterburg, dann Treffen bei
Zabern u. A.).
1715 war das Begiment in Schlesien, Gefecht bei Jägerndorf u. A. ; das
3. Bataillon unter Obristwachtmeister Szent-Ivanyi im V ereine mit den Trenck’-
schen Panduren sich bei der Erstürmung von Kosel ausgezeichnet.
1716 nunmehr auf dem Kriegs - Schauplatz in Italien an der Schlacht
bei Piacenza und an den Operationen gegen Genua betheiligt.
1717 Belagerung von Genua.
1756 mit zwei Bataillonen und zwei Grenadier-Compagnien in Böhmen,
Schlacht bei Lobositz, Entsatz von Pirna; der zweite Obrist Graf Kärolyi
sich ausgezeichnet, schwer verwundet.
1757 Schlacht beiPrag, dann Vertheidigung dieser Festung, wo sich Ab-
theilungen des Begiments bei den Ausfällen am 23. und 21. Mai hervorthaten ;
dasselbe focht ferner noch bei Breslau und Leuthen.
1758 zeichnete sich das Begiment (mit Nr. 33) bei dem Ueberfalle auf
Hochkirch aus; Begiments-Commandant Oberst Graf Kärolyi sofort zum
GM. befördert, 1759 den MTO. erhalten.
1759 stand es in der Haupt-Armee und nahm an dem Treffen bei Maxen
und der Eroberung des Kapellenberges bei Cölln (Meissen) unter seinem Obersten
Lumaga theil.
1760 im Corps Loudon, war das Begiment in der Schlacht bei Landshut;
in jener bei Liegnitz deckte es mit anerkennenswerther Standhaftigkeit den
Bückzug.
1761 gleichfalls im Corps Loudon, nahm das Begiment (ein Bataillon) an
der Erstürmung von Schweidnitz hervorragenden Antheil. Oberst Lumaga
und Hauptmann Ross sich ausgezeichnet.
1762 kam das Regiment nur bei Pretschendorf in das Feuer. Der spätere
Regiments-Inhaber FML. Siskovics erhielt nach dem Feldzuge für mehrfache
hervorragende Thaten das Commandeur-Kreuz d_es MTO.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
25
— 3S6 —
Siskovics. 1778/79 Regiment und Grenadiere (Bataillon Blowski) bei
der Armee in Böhmen, ohne Gefecht.
De Vins. 1785 einzelne Abtheilungen bei Unterdrückung des Aufstandes
der -vvalachischen Bauern in Siebenbürgen mitgewirkt, wobei Major Graf Pü ekler
grosse Umsicht bewies.
1788 mit drei Bataillonen im Corps "Wartensleben eingetheilt, zeichnete
sich das 3. Bataillon bei Vertheidigung des Ueberganges über die Cerna bei
Zsupanek und gute Haltung auf dem /Rückzüge aus, erlitt jedoch, von Spahis
umringt, grosse Verluste. Die Lieutenants Lützow und Medvey drux-h auf-
opfernde Deckung des Rückzuges sich hervorgethan.
Die Grenadiere (Bataillon Fürstenberg) in der Haupt-Armee, Rückzug
nach Karansebes.
1789 das 1. und 2. Bataillon Treffen bei Mehadia (belobt), dann das
Regiment bei der Belagerung von Belgrad, hier auch die Grenadiere. Haupt-
mann Sigmund von Bydeskuti sich bei dem Sturme auf die Raitzenstadt
den A/TO. erworben. Hach der Einnahme vonBelgrad kamen das 1. und 2. Bataillon
1790 zur Belagerung von Orsova. das 3. Bataillon nach Galizien.
Die Grenadiere rückten nach den Niederlanden.
Regiments-Inhaber FZM. De Vins für Cetin das Grosskreuz des MTO.
erhalten.
1792 standen das 3. Bataillon und die Grenadiere (Bataillon Morzin) auf
dem Kriegs -Schauplatze am Rhein, beziehungsweise in den Niederlanden.
Ersteres im Corps Hohenlohe den Zug in die Champagne mitgemacht, letztere
Gefechte bei Florennes und Schlacht bei .Jemappes.
1793 das 3. Bataillon im Luxembm-gischen, Gefechte bei Bouillon und
Arlon, das zur Armee am Rheine (Wurms er) gerückte erste Bataillon (Major
Vellhorn) in den Kämpfen bei Weissenburg (Froschweiler, 21. — 25. December
sich brav gehalten.
Die Grenadiere bei Aldenhoven, Neerwinden und vor Maubeuge gekämpft.
Oberlieutenant Sväby für Auszeichnung vor Maubeuge vom FZM. Cler-
fayt für den MTO. eingegeben, starb an den erhaltenen Wunden.
1794 das 3. Bataillon Gefecht bei Bouillon; die Grenadiere, Kämpfe vor
Landreeies, beide Schlachten bei Fleurus, ersteres noch Treffen bei Sprimont.
Bei der Erstürmung des verschanzten Lagers vor Landreeies Grenadier-Haupt-
mann Graf Pälffy sich rühmlichst liervorgethalm. Das 1. Bataillon Gefecht
am Rehbach, Treffen bei Kaiserslautern (sechs Officiere belobt), das 2. Bataillon
bei der Besitznahme von West-Galizien.
1795 das 1. Bataillon Besatzung in Philippsburg, das 3. Gefechte bei
Kaiserslautern (12./13. December).
Die Grenadiere bei Frankenthal und Gross-Fistsklingen.
1796 waren das 1. und 3. Bataillon auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien
gerückt und nahm ersteres an dem Treffen bei Lonato-Gavardo tkeil. gerieth
jedoch am folgenden Tage, von der Armee abgeschnitten, in Kriegsgefangen-
schaft; das letztere verblieb in Süd-Tyrol. Stellung am Tonal-Pass und focht
später bei Wälsck-S. Michele und Rivoli. Das aus Galizien auf deu Kriegs-
schauplatz nach Deutschland gerückte 2. Bataillon kam bei Neumarkt, Burgebrach,
Würzburg (belobt) in das Feuer.
Die Grenadiere Schlackten bei Würzburg und Nereskeim, Belagerung
von Kehl.
1797 das 2. Bataillon Gefechte bei Neuwied, Dierskeim. das 3. aus Tyrol
zur Armee nach Italien gezogen, ebenso die Grenadiere aus Deutschland, Ge-
fecht bei Neumarkt.
1799 bei den Truppen in Tyrol und Vorarlberg eingetheilt. gerieth das
1. Bataillon auf dem Marsche zur Vereinigung mit den Truppen des Generals
London bei Siis in Gefangenschaft; das 2. Bataillon bei Sta. Maria und Täufers.
Vacat de Vins. Das 3. Bataillon unter Oberstlieutenant Baron Haug-
witz, später Hauptmannn Baron Bubna. bestand einige 1 orposten-Gefechte
bei Vaduz u. A., focht bei Feldkirch (7. und 22. März), bei dem Angriffe auf
— 387 -
den Luciensteig, bei Täufers, später bei Urseren, erlitt bei Wasen bedeutende
Verluste und schlug sich bei S. Martino (19. September) vom Feinde umrungen
und zur Waffenstreckung aufgefordert, mit dem Bajonnette durch.
Die Grenadiere (Bataillon Görschen) bei Täufers, Süs, Novi, Borgo
S. Dahnazzo mit wiederholter Auszeichnung gefochten.
1800 der im vorigen Feldzuge erlittenen grossen Verluste wegen musste
das Regiment reorganisiert werden und rückte erst nach dem Waffenstillstände
auf den Kriegs-Schauplatz nach Deutschland. Hier focht es (1. mid 2. Bataillon)
bei Hohenlinden; das 2. vertheidigte unter Hauptmann Soupper am 14. De-
cember standhaft die Salza-Uebergänge bei Salzburg und wurde dieses Bataillon
auch wegen seines Verhaltens bei Neumarkt (Ameregarde) belobt. Die Grena-
diere Besatzung in Wien.
Auffenberg. 1805 mit vier Feld- und dem Grenadier-Bataillon auf
dem Kriegs-Schauplatze in Italien, erlitt das Regiment in den Gefechten bei
Verona (S. Giorgio) so bedeutende Verluste, dass es nur noch in zwei Bataillone
formiert werden konnte. Ein Theil des 2. Bataillons gerieth, später zur
Deckung der Etsch-Uebergänge bei Peri verwendet, am Tage der Schlacht
von Caldiero in der Brigade Hillinger, von Uebermacht umzingelt, in Gefangen-
schaft; an der erwähnten Schlacht selbst betheiligte sich nur das Grenadier-
Bataillon unter Major Bakonyi. Das erste Bataillon Gefecht vor Vicenza.
Weidenfeld. 1809 mit drei Bataillonen im 7. Corps (Erzherzog
Ferdinand) eingetheilt, machte das Regiment den Feldzug in Polen mit, war
bei Raszyn und der Blockade von Sandomierz.
Die Grenadiere (Bataillon Kirchenbetter) in der Haupt- Armee bei Lands-
hut, Ebelsberg und Aspern mit Auszeichnung gefochten, bei Wagram und
Znayni wenig in Verwendung gekommen.
Vacat Weidenfeld. 1812 nur die Grenadiere (Bataillon Kirchenbetter)
beim Auxiliar-Corps Schwarzenberg, die Gefechte bei Wizwa, Tryczin und
Wolkowisk mitgemacht.
Marias sy. 1813 in der Haupt-Armee eingetheilt (l.und 2. Bataillon) focht
das Regiment bei Dresden (nur am zweiten Schlachttage verwendet), dann bei
Leipzig, Kämpfe um Lindenau (16. October)1), wo es belobt wurde. Später nahm
das Regiment an den Gefechten bei Kosen und Hochheim indirecten Antheil.
Die Grenadiere bei Dresden und Leipzig gefochten, dann Bedeckung
des Hauptquartiers.
1814 zeichnete sich das Regiment unter Oberst Gebhardt bei Bar-sur-
Aube aus, focht bei Brienne mit geringen Verlusten und nahm im Vereine mit
dem nachgerückten 3. Bataillon an der Schlacht bei Arcis-sur-Aube thätigen
Antheil; nach der Einnahme von Paris kam das Regiment nach Italien.
Die Grenadiere in der Süd-Armee, Treffen bei Macon, Kämpfe vor Lyon.
1815 stand das Regiment als Besatzung im Römischen, ohne an den
Operationen gegen Murat clirecten Antheil zu nehmen; im Juni rückte es über
den Simplon nach Frankreich und betheiligte sich an der Erstürmung der
Verschanzungen von les Rousses; das 3. Bataillon bei der Cernierung von
Auxonne.
Die Grenadiere am Ober-Rhein, dann Einzug in Paris, ohne Gefecht.
1846 bei Bewältigung des Aufstandes in West-Galizien, zeichnete sich
der als General-Commando-Adjutantin Verwendung gestandene Oberstlieutenant
Ludwig Benedek des Regiments so aus, dass er mit dem LO. decoriert
wurde.
Grossfürst Michael. 1848 stand das Regiment (1. und 2. Bataillon) bei
Ausbruch der Revolution in Lemberg und hielt die Mannschaft dieser beiden
Bataillone, trotz vielfacher Verlockungen und Versuche, selbe zum Abfalle zu
bewegen, treu zu den Fahnen; das Regiment wurde im October nach Prag
J) Am 18. October im Reserve-Verhältnisse gestanden.
25*
— 388 —
verlegt1); das im Werb-Bezirke dislocierte 3. Bataillon erlag den angedeuteten
Verführungen.
Die Grenadiere (Bataillon Laiml) während des März- Aufstandes in Wien
verwendet, dann auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien, ohne an irgend einer
Action th eilzunehmen.
1849 waren dieselben an der Schlacht bei Novara betheiligt; das Begiment
nach Italien, zur Cernierung von Venedig gerückt.
Decoriert wurden mit:
MVK. Regiments-Commandant Oberst Sokcevic; die Hauptleute Johann
Radakovich und Adam Janek.
tiGVK. Regiments-Caplan Franz B erlies.
Erzherzog Joseph. 1859 im 1. Corps (Clam) eingetheilt. focht das
Regiment mit Auszeichnung bei Magenta, Vertheidigung von Ponte nuovo di
Magenta. In der Schlacht bei Solferino stand das Regiment en reserve und
kamen nur das Grenadier-Bataillon und einige Compagnien des 1. Bataillons
bei Guidizzolo, als Unterstützung vorgezogen, in das Feuer. Das 4. Bataillon
bei der Küsten- Armee.
Decoriert wurden mit:
MVK. Oberstlieutenant Daniel Petric; die Hauptleute Stanislaus Edler
von Strzelecki, Maximilian Sziegl, Johann Pogovic von Grombothal,
Ludwig von Deseö, Alexander Kiszling; die Oberlieutenants Hermann
Ludwig und Emanuel Schmiedl.
1866 im 4. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Regiment mit
bedeutenden Verlusten bei Schweinschädel und Königgrätz. Das 4. Bataillon
stand in Krakau.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Baron Teuchert-Kauffmann.
MVK. Regiments-Inhaber Se. kais. Hoheit Erzherzog Joseph: Oberst-
lieutenant August Tersztyänsky; Major Franz Graf zu Eltz: die Haupt-
leute Gustav Noväk, Vincenz Haasz von Grünenwaldt. Eduard Strach,
Alexander Marx, Franz Tschebulz Edler von Tsebuly (im Generalstab :
Oberlieutenant Guido Meyer.
1878 im Verbände der als Verstärkung auf den Kriegs-Schauplatz nach
Bosnien gesendete 1. Infanterie-Truppen-Di vision nahm das Regiment an dem
Gefechte bei Senliovic — Bandiu-Odjak ehrenvollen Antheil.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Hauptmann Ferdinand Freiherr Ro s e n z w e i g von Drau wehr;
Oberlieutenant Carl Karrer.
MVK. Die Hauptleute Alois Czikös, Adolph Sprung und Johann
Pfersmann von Eichthal; die Oberlieutenants Joseph Gratzl, Gustav
Wenedicter (gebheben, nachträglich zuerkannt); dann Oberlieutenant in der
Reserve Stephan Markus; die Lieutenants Hermann Meinschad und Nikolaus
Fekete de Belafalva: endlich nachträglich Major Franz Jaitner KD. zum
MVK.).
Tapferkeit*
Goldene Silberne
-Medaillen.
Goldene
Silberne
I. CI. II. CI.
1789—1790
13
1848
—
—
1792—1801
4 22
1849
5
24
1805
1 —
1859 4
14
29
1809
2 16
1866 2
6
39
1813-1815
4 7
1878
6
24
Das Regiment wurde auf dem Durchmärsche durch Olmütz von Sr. Majestät
Kaiser Ferdinand für seine bewiesene Pflichttreue belobt; Se. Majestät Kaiser Franz
Joseph verlieh später (1SI9) in Anerkennung derselben, den drei ältesten Dienern des Regi-
ments, dann dem ältesten braven Soldaten jeder Compagnie der ersten zwei Bataillone, die
silberne Tapferkeits-Medaille 2. Classe.
— 3S9 —
Adjustierung.
1741 national, blauer Pelz und Beinkleider;
1743 weisser Rock, rothe Aerm el- Aufschläge ;
1757 weisser Rock, rotlies Camisol, Aufschläge und Unterfutter;
1767 weisser Rock, ponceaurothe1) Egalisierung und Beinkleider2), Arm-
iitzen, gelbe Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, scharlachrothe Egalisierung, Armlitzen,
gelbe Knöpfe.
Ji 1S07 wurde liiefiir die Bezeichnung „liellrotli”, 1840 „scliarlachrotli” normiert.
O Von 1798 an lichtblaue.
U ngarisclies Infant erie - Regiment.
(1867) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Kecskemet.
(1867) Mollinary tou Monte Pastello, Autou Freiherr, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1811 mit 1. Juli aus
zwei von den bei Einverleibung der lombardisch-venezianischen Provinzen
von der bestandenen italienischen Armee übernommenen Regimentern und zwar
dem 4. und 5. „Reggimento della Linea” in Brescia als „3. österreichisch-italieni-
sches Linien-Infanterie-Regiment” formiert; mit Erlass vom 14. November 1314
erhielt dasselbe die Benennung: „Linien-Infanterie-Regiment Nr. 38” (diese
Nummer seit 1809 ollen stehend).
1860 in Folge Abtretung der Lombardie wurde das Regiment theilweise
reorganisiert und das 3. Bataillon Erzherzog Sigismund Nr. 45 anher trans-
feriert.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Xr. 86
abgegeben.
Ergänzung. Dieses in der Lombardie aufgestellte Regiment erhielt
später seinen bleibenden Werb-Bezirk in dieser Provinz mit der Werb-Bezirks-
Station Cremona, von 1819 an Brescia; von 1857 — 1859 bestand ein Ergänzungs-
Bezirks-Filial-Revisoriat in Mantua. Yon 1860 an erhielt das Regiment seine
Ergänzung aus Yenezien, Ergänzungs-Bezirks-Station Monselice; 1S67 endlich
wurde das Regiment in Folge Abtretung Veneziens mit seiner Ergänzung an
Ungarn überwiesen und erhielt den noch gegenwärtig innehabenden Ergänzungs-
Bezirk Kecskemet.
Grenadier-Division. Von 1815 — 1818 formierte dieselbe mit der Division
von Nr. 13 ein Bataillon (ä vier Compagnien). 1818 wurde dieses Bataillon
durch Eintheilimg der Division von Nr. 45 auf sechs Compagnien completiert;
1830 die Division von Nr. 13 mit jener von Nr. 43 verwechselt, in welcher
Zusammensetzung das Bataillon bis zur Auflösung (1852' verblieb.
Friedens-Garnisonen. 1814 Brescia, 1815 Graz. 1830 Brescia. 1S31
Ancona — Cremona, 1832 Brescia, 1833 Cremona, 1834 Mantua. 1S37 Verona,
1S38 Cremona, 1839 Ragusa, 1841 Fiume, 1S43 Ucline. 1846 Vicenza— Padua,
1847 Mantua — Legnago, 1849 Teplitz, 1850 Komotau. Theresienstadt. 1S51 Eger,
dann Prag, endlich Linz 1859 Brünn, später Prag, 1860 Theresienstadt. 1866
Turnau, 1867 Königgrätz, 1869 Hermannstadt, 1871 Budapest. 1876 Yinkovce,
1878 Wien, 1886 Budapest.
J) Das von 1769 an unter der Nummer 33 bestandene Regiment wurde IS;! als
..Württemberg” aufgelöst. (1725 aufgestellt, de Ligue u. s. w. ; siehe II. Band. .Aufgelöste
Regimenter”.)
— 391 —
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. Die Soldatenknaben cles Regiments
wurden von 1816 — 1829 in dem Militär-Knaben-Erziehungshaus in Mailand1',
von 1829 — 1852 in jenem zu Bergamo (für die lombardischen Regimenter)
ausgebildet.
Regiments-Inhaber.
1815 Prohaska, Johann Freiherr von, 1867 Moilinary von Monte Pastello,
FML. Anton Freiherr, FML. — FZM.
1824 Haugwitz, Eugen Graf, GM. —
FML.
Regiments-Commandauten.
1814 Ceccopieri, Ferdinand Graf,
Oberst (ad interim)2).
1814 Schreibers, Franz, Oberst.
1828 Jordis, Andreas, Oberst.
1829 Mylius, Eugen Freiherr von,
Oberst.
1834 Ajroldi, Paul Freiherr von,
Oberst.
1840 Rizzardi, Georg, Oberst.
1846 Per gen, Ludwig Graf, Oberst.
1849 Ruckstuhl, Anton Edler von,
Oberst.
1850 Knoll, Johann, Oberst.
1854 Arbter, Johann, Oberst.
1856 Br an den st ein, Friedrich von,
Oberst.
1859 Cattanei zu Momo, Carl Frei-
herr, Oberst.
1866 Fürgantner, Friedrich, Oberst.
1867 Krautwald, Joseph Edler von,
Oberst.
1874 Deesy, Georg von, Oberst.
1878 D reger, Gottfried von, Oberst.
1878 Pittel, Heinrich Freiherr von,
Oberst.
1884 Navarini, Octavius von, Oberst.
1884 Sembratovicz, Ludwig,
Oberst.
1886 Kämpf von Bald enstein.
Joseph Edler, Oberst.
1888 Spiegelfeld, Joseph Freiherr
von, Oberst.
1S93 Major, Arpäd von. Oberst.
1896 Conrad, Franz, Oberst.
1897 Jovanovic, Lazar, Oberst.
Reserve-Comniandanteu.
1869 Baumgarten, Friedrich von,
O berstlieutenant.
1872 Dreyer, Joseph, Oberstlieute-
nant.
1875 Dolleis ch, Carl, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1877 Oberbacher, Anton, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1879 Spinette, Wladimir Freiherr
von, Oberstlieutenant — Oberst.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1866 Major Rudolph Ott von 0 ttenfeld in der Schlacht bei Königgrätz f .
Feldzüge.
Haugwitz. 1831 Expedition in die Romagna, Zerstreuung der Insur-
genten bei Rimini, Besetzung von Ancona.
1848 standen das 1. und 2. Bataillon als B-satzung in Mantua und trug
das pflichttreue Verhalten des Regiments wesentlich zur Erhaltung der Festung
bei3); später zur operierenden Armee gezogen, nahm das Regiment (Ab-
theilungen)4) an den Gefechten bei Montebello, der Erstürmung von Castel-
nuovo, den Gefechten bei Pastrengo und Sta. Giustina theil, focht mit Aus-
") Für alle acht lombardisch-venezianischen Regimenter.
‘) Hatte blos die Aufstellung des Regiments dnrchzufiihren.
s) Das Regiment wurde wegen seines guten Geistes, bewiesener Pflichttreue und
Tapferkeit vor dem Feinde, sowohl vom FM. Radetzky, als auch vom Corps-Commandanten
FML. D’Aspre wiederholt öffentlich belobt.
*) Das 3. Bataillon, welches unter schwierigen Verhältnissen seinen Rückzug von
Brescia nach Verona bewirkt und nur wenig durch Desertion verloren hatte, nunmehr be
demselben eingerückt.
- 392 —
Zeichnung in der Schlacht bei Sta. Lucia, endlich bei Vicenza. Nun-
mehr in ein Bataillon formiert, war dasselbe bei Sommacampagna, Custozza,
Goito, wo Oberst Graf Pergen viel zum Erfolge beitrug: weiters zeichnete
sich dieses Bataillon, nunmehr von Oberstlieutenant Martini coinmandiert.
in den Kämpfen vor Mailand (Nosedo) aus und nahm dann an den Streifzügen
gegen Garibaldi theil.
Die Grenadiere (Bataillon D’Anthon) sich bei Sta. Lucia hervorgethan.
1849 wieder in drei Bataillone formiert, war das (Regiment vor Casale,
dann bei der Einnahme von Bologna, der Expedition in die Romagna, endlich
bei der Cernierung von Venedig.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit :
MTO. und LO. Regiments-Commandant Oberst Graf Per gen imd Oberst-
lieutenant Joseph Ritter von Martini.
EKO. 3. Major Leopold Graf Porcia; Hauptmann Sabinus von Mäuler.
MVK. Die Hauptleute Johann Marno von Eichenhorst und Carl
Ripp er; die Oberlieutenants Achilles von Bonacina, Thomas Widenskyh.
Carl Gratochwill und Heinrich Thiel.
1866 im 1 Corps (Clam) der Nord- Armee eingetheilt, focht das Regi-
ment bei Hühnerwasser, Münchengrätz, Jicin und Königgrätz mit sehr be-
deutenden Verlusten, dann bei Roketnitz.
Decoriert wurden mit:
MVK. Hauptmann Leopold Freiherr von Meyern-Hohenb erg.
Mollinary. 1878 focht das Regiment mit wiederholter Auszeichnung
bei der Occupation Bosniens in den Gefechten bei Kakanj, Kolotic. 1 isoka
(2. Bataillon hervorgethan), endlich bei dem Angriffe auf Sarajevo, später
das 1. Bataillon bei Mokro, das Regiment bei Bandin-Odjak.
Das später auch auf den Kriegs-Schauplatz gerückte Reserve-Regiment
kämpfte bei Nova-Brcka.
Für hervorragende Leistungen wurden decoriert mit :
LO. Regiments-Commandant Oberst Heinrich Freiherr von Pittel* 2).
EKO. 3. Oberstlieutenant Rudolph Segerc; die Majore Ferdinand Dill-
mann von Dillmont, Bruno Otto; Hauptmann Franz Pfidalek; die Ober-
lieutenants. Georg Czögler und Wilhelm Hartmann.
MVK. Die Hauptleute Julius Soja, Ladislaus Richter. Franz Ivuko-
w e t z, Anton K e r a u s, Carl 0 s t e r m a n n, W llkelm von Iv i e s e w e 1 1 er und Alphous
Bernath; die Oberlieutenants Eugen Reinbold, August Schönfeldt, Moriz
Freiherr von Hartlieb; die Lieutenants Joseph Liszkai. Hugo Präuer und
Edmund Ferch, (die Letzteren beide in der Reserve).
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
I. Cl.
n. ci.
1848—1849 —
' 9
12
1859
—
—
1S66
—
2
1878 2
12
42
Adjustierung.
1814 weisser Rock, rosenrothe Egalisierung, weisse Knöpfe:
1867 weisser Waffenrock, schwarze Egalisierung, Armlitzen, weisse Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, schwarze Egalisierung. Armlitzen, weisse
Knöpfe.
1848 beim 2. Wiener Freiwilligen-Bataillon.
2) Der als Regiments-.Commandant anlier transferierte Oberst Heinrich Freiherr von
Pittel erhielt nachträglich (1879) für eine 1869 in Süd-Dalmatien vollführte W affen that als
Major bei Nr. 52;, ferner für vorzügliche Führung des Reserve-Commandos von Nr. 7 in den
ersten Gefechten, sowie später dieses Regiments, den MTO.
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1809) Ergänzungs-Bezirks-Commanclo: Debreczin.
(1872) Alexis, Grossfürst yoh Russland.
(Zu Folge Allerhöchster Genehmigung (Normal - Verordnungsblatt Nr. 44 ex 1872) dar! das
(Regiment anstatt der weissen Faline (Leibfahne', die gelbe Fahne des 2. Bataillons, zur
Erinnerung an ruhmreiche Waffenthaten, welche sich an dieselbe knüpfen, führen.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1756 laut Patent vom
15. December durch den Obristen Grafen Johann Pälffy zur Hälfte in Ungarn,
zur Hälfte iu Croatien auf eigene Kosten aufgestellt; zur Bildung eines
Stammes erhielt das Regiment 300 Mann von den übrigen bestehenden unga-
rischen Regimentern.
1757 eine Compagnie an das Regiment Haller (Nr. 31) abgegeben.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 39.
1798 das 4. Bataillon an das neu aufgestellte 1. ungarische Linien-In-
fanterie-Regiment (später Nr. 48) abgegeben.
1849 wurde das Regiment in Folge der Ereignisse in Ungarn zu Joseph-
stadt reorganisiert.
1860 ein Bataillon zu dem Infanterie-Regimente König von Bayern
Nr. 5 transferiert.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 101
abgegeben.
Ergänzung. Dieses auf dem Sammelplätze Ofen aufgestellte Regiment
remitiert sich seither aus Ungarn und erhielt, nachdem es vorübergehend
Werbe-Plätze im Stuhlweissenburger und angrenzenden Comitate gehabt hatte
(1766 u. s. w.), 1781 den ständigen Werb-Bezirk in Ober-Ungarn, der Zips,
Säroser Comitat, u. s. w., Sammelplatz Barko, später Kasckau; 1809 wurde
dem Regiment das Szabolcser und Szatmärer Comitat u. s. w. zugewiesen,
mit dem Sammelplatz des Werb-Bezirks Debreczin, welche Bezirke das Regi-
ment. von Aenderungen in der territorialen Abgrenzung abgesehen, unverändert
beibelialten hat; von 1857 — 1860 befand sich ein Ergänzungs-Bezirks-Filial-
Revisoriat in Szatmar-Nemeti ’).
Grenadier-Division. 1769 wurde dieselbe mit jener von Nr. 31 und 32
in das 2. ungarische Grenadier-Bataillon eingetheilt, 1775 die Division von
Nr. 31 mit jener von Nr. 53 verwechselt; 1779 wurde dieselbe in das 4. unga-
rische Bataillon übersetzt, wo selbe mit jener von Nr. 33 im Verbände stand
(Bataillon ä vier Compagnien), 1784 dieses Bataillon durch Eintheilung der
Division von Nr. 52 completiert. In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die
J) Gegenwärtig zum Bezirke des Infanterie-Regiments Nr. 5 gehörig.
— 394
Divisionen von Nr. 19 uncl 31, in jenem von 1809 die Divisionen von Nr. 2
und 33 mit der des Regiments ein Bataillon. Von 1810 — 1818 stand die Division
des Regiments mit jener von Nr. 32 in einem Bataillon ä zwei Divisionen,
nacli Dissolvierung desselben, kam sie 1818 in den Verband mit Nr. 19 und
62, 1830 in jenen mit Nr. 34 und 52; von 1832 — 1852 endlich stand selbe mit
den Divisionen von Nr. 2 und 32 vereint.
Friedens-Garnisonen. 1763 Pavia, 1769 Mailand, 1771 Pest, dann
Kanizsa, 1772 Przemysl. 1775 Eperies, 1777 Pest, 1779 Jaroslau, 1780 Eperies.
1785 Erlau, 1786 Sätoralja-Ujhely, 1791 Eperies, 1792 Pest, 1793 Pavia. 1798
G-örz, 1801 Este, 1803 Venedig, 1805 Roveredo, 1806 Stuklweissenburg, dann
Pest, 1S07 Krakau, 1808 Komorn, dann Mistelbacb. 1810 Ofen, 1812 Lemberg,
1814/15 Venedig, 1815 Piacenza, Cremona, 1816 Mailand. 1817 Mantua, dann
Brescia, 1819 Mailand, 1821 Alessanclria, Mailand, 1822 Casale, dann Piacenza,
1823 Zara, 1825 Peterwardein, 1830 Ofen, dann Komorn, 1831 Krems, 1S34
Wien, 1837 Raab, 1841 Pest. 1842 Arad, 1843 Temesvar, 1844 Peterwardein.
1849 Josephstadt, 1850 Prag, dann Theresienstadt, später Teplitz, 1851 Theresien-
stadt, dann Innsbruck, 1855 Wien, 1859/60 Legnago, 1860 Mantua, 1861 Vicenza,
1862 Lonigo-Sckio, 1863 Vicenza, 1865 Badia, 1866 Venedig, Görz. 1867
Brünn, 1871 Wien, 1875 Essegg, 1876 Brod, 1878/79 Djakovär, i.879 Temesvar,
seit 1882 Debreczin.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Eperies activiert. 1809 kam
dasselbe nach Bartfeld, 1817 nach Nagy-Mihäly; 1825 wurde es nach Gross-
wardein, 1848 nach Szatmär verlegt, wo es bis zur Auflösung verblieb.
Regiments-Inhaber.
1756 Pälffy ab Erdöd, Johann Graf,
Obrist J).
1758 Preysach, Jakob von, GFWM. —
FZM.
1787 Nädasdy, Thomas Graf, GM. —
FZM.
1800 — 1803 unbesetzt.
1803 Duka, Peter Freiherr von, FML. —
FZM.
Zweite
| 1822 — 1827 unbesetzt.
1827 Dom Miguel, Herzog von Bra-
ganza, Infant von Portugal.
1866 Habermann von Habersfeld.
Joseph Freiherr, FML.
1872 Alexis, Grossfürst von Russland.
Inhaber.
Von 1827- 1844 Csollich, Marcus Freiherr von, FML. — FZ/M.: von
1844 — 1849 Blagoevich, Emerich Freiherr von, FML.*); von 1S49 — 1S64
Schulzig, Franz Freiherr von. FML.; von 1864 — 1866, dann 18<2 — 18S1
Habermann von Habersfeld, Joseph Freiherr, FML.
Regiments-Conimandanteu.
1756 der Inhaber Obrist Graf Pälffy.
1758 Formentini, Joseph Freiherr
von, Oberst.
1760 Komka, Johann von, Oberst.
1768 Splenyi von Mihaldy, Gabriel
Anton Freiherr, Oberst.
1773 Alemann, Ladislaus, Oberst.
1777 Ca melier, Wenzel von. Oberst.
1782 Draskotzy, Samuel. Oberst.
1789 Ternyey, Michael von, Oberst.
1795 Salis, Carl Freiherr von. Oberst.
1797 Apfaltrern, Johann Nepomuk
Freiherr von, Oberst.
1800 Pertusy, Johann von. Oberst.
1S06 Schüller, Leopold von. Oberst.
1809 Bakonyi. Emerich Freiherr von.
Oberst.
1812 Schüller. Michael von. Oberst.
1821 Eltz, August Graf, Oberst.
1830 Roditzkv von Sip. Freiherr
von We i c h s e 1 b u r g, C ar 1 . Oberst.
1875 Gallbrunn, Adam. Oberst.
1843 Kräutner von Thatenburg,
David, Oberst.
1848 Baussnern, Joseph von .
Oberst s).
») Resignierte 1758, wurde 1768 Inhaber des jetzigen Infanterie-Regiments Xr. 5s.
z) In den ungarischen Wirren compromittiert, seiner Charge entsetzt.
3) In den ungarischen Wirren compromittiert, entlassen, später begnadigt.
— 395 —
1849 Caballini von Jahren bürg.
Joseph, Oberst.
1850 Sclimid von Dondorf, Fer-
dinand, Oberst.
1857 Samo ly de Szek, Alexander,
Oberst.
1859 Pötting nnd Persing, Alois
Graf, Oberstlieutenant (ad inte-
rim).
1859 Poeckh, Carl, Oberst.
1866 Bibra von Gleicherwiesen,
Wilhelm Freiherr, Oberst.
1872 Ivocziczka Edler von Frei-
bergswall, Alexander, Oberst.
1876 Mattanovich, Franz Edler von.
Oberst.
1878 Hilgers von Hilgersberg,
Wilhelm, Oberst.
1881 Urbänsky, Johann, Oberst.
1882 Dietrich, Adolph, Oberst.
1887 Chwalla, Adolph, Oberst.
1889 Kraus, Sigmund, Oberst.
1893 Suvich von Bribir, Eugen.
Oberst.
Eeserye-CommaiKlauten.
1869 Ivocziczka Edler von Frei-
bergswall. Alexander, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1872 Bartha, Ladislaus, Oberstlieu-
tenant— Oberst.
1875 D reger. Gottfried von, Oberst-
lieutenant — Oberst.
1878 Mihalötzky, Julius von. Oberst-
lieutenant.
1879 Ogrodovicz, Edmund, Oberst-
lieutenant— Oberst.
Yor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1799 Oberstlieutenant, Commandant eines Grenadier-Bataillons, Joseph
Korherr an den bei Magnano erhaltenen Wunden gestorben.
1800 Oberstheutenant Sigmund Ketzer in den Kämpfen an der Riviera
schwer verwundet (im Mai 1801 als beurlaubt gestorbenl.
1805 Major Johann Darasch an den Folgen einer bei Castelfranco er-
haltenen schweren Verwundung Ende November gestorben.
Oberstlieutenant Joseph Schuech an einer in dem Gefechte bei Bozen
erhaltenen tödtlichen Verwundung im December gestorben.
1866 Oberst, Qua-Brigadier, Carl Poeckh an einer bei Ivöniggrätz er-
haltenen Wunde gestorben.
1878 Major Friedrich Gissiibel an seiner in dem Gefechte bei Doboj
erhaltenen Verwundung am 17. August gestorben.
Feldzüge.
Johann Palffy. 1757 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie
sofort nach der Completierung zur Armee nach Böhmen gerückt, kamen zur
Belagerung von Schweidnitz und kämpften dann bei Breslau und Leuthen
(hier auch die nachgerückte 2. Grenadier-Compagnie).
Preysach. 1758 eine Compagnie in Schweidnitz, in Folge Capitulation
kriegsgefangen, das Regiment (Leib-Bataillon und Grenadiere) die Vertheidigung
von Olmütz mitgemacht, später kam das Regiment, inclusive des nach-
gerückten Oberst-Bataillons, zu der Belagerung von Neisse.
1759 ein Bataillon sich auf dem Rückzuge von Troppau gut gehalten,
das Regiment in den Gefechten bei Lindenau und Gnissau ; bei Gottesberg
Oberst Formen tini mit dem Regimente durch standhaftes Ausharren den
Rückzug des Corps de Ville ermöglicht, endlich Gefecht bei Friedland.
1760 im Corps Loudon eingetheilt, focht das Regiment bei Landshut.
wirkte bei der Erstürmung von Glatz mit (Oberstlieutenant Erös belobt) und
kämpfte bei Liegnitz.
1761 im Corps Beck in Sachsen stehend, nicht in das Feuer gekommen.
1762 zwei Compagnien an der Vertheidigung von Schweidnitz ehren-
vollen Antheil genommen, Hauptmann Graf Bereny den Dienst als Tranchee-
Major mit Geschick versehen, die Grenadiere im Gefechte (Ueberfall) bei Char-
lottenbrunn sich ausgezeichnet. Hauptmann Seyffert sich hervorgethan ').
J) Wurde vom FZ1X. Loudon zur Decorierung mit dem MT0. vorgesclüagen.
— 396 -
1778/1879 bei der Armee in Böhmen, ohne Gefecht, die Grenadiere
(Bataillon Czerkiczy) ebendort.
Nädasdy. 1787 nahmen das 3. Bataillon und die Grenadiere 'Bataillon
Spielmann) an dem misslungenen Handstreich gegen Belgrad theil.
1788 das Regiment (Leib- und Oberst-Bataillon)^ in der Haupt- Armee,
bei der Recognoscierung und späteren Belagerung von Sabac, eine Division bei
Slatina sich ausgezeichnet; bei dem unglücklichen Rückzuge nach Karansebes
formierte das Oberst-Bataillon zum Schutze des Erzherzogs Franz ein Carre,
am nächsten Tage vertrieb es mit Bravour die Türken aus Karansebes, das
3. Bataillon in Slavonien vor Berbir.
1789 stand das ganze Regiment im Corps Loudon, bei der Belagerung
von Berbir, später bei jener von Belgrad, hier auch die Grenadiere, welche
sich bei dem Sturme am 30. September hervorthaten. Das Regiment verblieb
sodann als Besatzung in Belgrad.
1790 das 3. Bataillon, der Armee Coburg’s zugetheilt, unter Oberstlieu-
tenant Baron Salis mit Auszeichnung bei Isias gelochten.
1792 standen nur die Grenadiere (Bataillon Leeuwen) auf dem Kriegs-
schauplätze in den [Niederlanden und waren bei Erstürmung der Schanzen
vor Conde (le Cocq), bei der Belagerung von Lille und in der Schlacht bei
Jemappes.
1793 war dieses Bataillon bei Aldenhoven, Keerwinden. Yalenciennes.
Raismes, Famars, Camp-Cäsar in das Feuer gekommen, zeichnete sich später
bei Templeuve aus und stand schliesslich vor Maubeuge.
1794 nahmen die Grenadiere an den Kämpfen vor Landrecies, dem
Treffen an der Marcque theil, in der Schlacht bei Touma3r brav gefocliten.
ebenso bei Fleurus und Grand-Manil.
1795 war das Bataillon bei Erstürmung des verschanzten Lagers vor
Mannheim und in den Gefechten an der Pfrimm und bei Fraukenthal.
1796 nahm das Bataillon an den Kämpfen vor Mannheim iJuni) den
Schlachten bei Malsch und Neresheim, dann im Vereine mit dem aus Galizien1)
zur Armee gerückten 3. Bataillon an jener bei Amberg theil. In der Schlacht
bei Würzbtirg zeichneten sich die Grenadiere sehr aus, Oberstlieutenant Baron
Apfaltrern des Regiments, Commandant des Grenadier-Bataillons, sich in
dieser Schlacht, sowie bei Giessen hervorgethan. Das Bataillon stand schliess-
lich bei der Belagerung von Kehl. Das 3. Bataillon im Corps Latour bei
Scbliengen gefocliten, später bei der Belagerung von Kehl.
Das Regiment (1. und 2. Bataillon) war
1793 nach der Lombarclie verlegt worden, kam
1794 zur operierenden Armee nach Piemont, jedoch nicht in das Feuer.
1795 focht es mit Auszeichnung bei Savona. Erstürmung der Schanzen
auf Madonna del Monte; Oberstlieutenant Apfaltrern. welcher sich hervor-
gethan, erhielt das Grenadier-Bataillon, Oberlieutenaut Leopold Graf Herber-
stein wurde aussertourlich zum Capitain-Lieutenant befördert. Das Regi-
ment war ferner in dem Gefechte auf der Rocca Curvaira. Während der im
Spätherbste eingetretenen höchst ungünstigen Witterungs- Verhältnisse gab die
Mannschaft des Regiments wiederholt Proben ihrer Leistungsfähigkeit. Aus-
dauer und ihres guten Geistes, indem selbe bei dem Rückzuge auf die Rocca
Barbena die Geschütze und das ganze Gepäck der übrigen Truppen der
Brigade, welche den Unbilden der 'Witterung zmn grossen Theile erlegen
waren, auf den Schultern zurückschleppte. In der Schlacht bei Loano zeich-
neten sich die Abtheilungen des Regiments unter Major Pertusi (Interims-
Regiments-Commandant), Major Riedenfeld und Hauptmann Scheidei
(Interims-Bataillons-Commandant) erneuert aus.
1796 das 1. Bataillon bei Yoltri und Lodi2), das 2. Hauptmann
Sch ei del) in der Golonne Yukassovicli bei Dego mit Auszeichnung gekämpft,
das Regiment sodann in dem Treffen am Mincio. hierauf Besatzung in
Mantua; nach der Schlacht von Castiglione zur operierenden Armee gezogen.
p Dieses Bataillon war 1791 bei Besitznahme der bei der zweiten Theilung Polens
neu erworbenen Gebietstlieile verwendet worden.
2) Bei Deckung des Bückzuges mitgewirkt, viel verloren..
— 397 -
deckte das Regiment den Rückzug (Gefecht bei Yaleggio) und kam dann nach
Tyrol, hier wurde es in der Stellung bei Calliano von den Truppen Massena’s
überfallen, versprengt und grösstentheils gefangen. Aus den Resten des
Regiments, sowie jenen von Nr. 19 und 31 wurde ein „combiniertes ungarisches”
Bataillon formiert, dieses focht, in Tyrol verblieben, bei Segonzano, Bedol,
Vigo, Calliano (Beseno), endlich bei Rivoli (17. — 21. November).
Ende des Jahres wurde das Regiment durch eingetroffene Verstärkungen
wieder mit dem Stande von zwei Bataillonen formiert.
1797 focht das Regiment in der Schlacht bei Rivoli am linken Flügel (am
zweiten Tag nicht in das Feuer gekommen), machte den Rückzug durch das
Puster-Thal nach Friaul mit, war in dem Treffen am Tagliamento und kämpfte
in der Brigade Gontroeuil am 22. und 23. März bei Tarvis, wo es nach stand-
hafter Vertheidigung der Stellung von Seifnitz versprengt, ein grosser Theil
gefangen wurde ; hier war auch das aus Ungarn nachgerückte 4. Bataillon,
welches früher noch bei Casasola gefochten. Die Reste des Regiments, sowie
die Grenadiere endlich noch bei Neumarkt. Das vor Kehl verbliebene 3. Ba-
taillon später ein Gefecht bei Hochheim bestanden.
1799 focht das Regiment (1., 2. und 3. Bataillon), sowie die Grenadiere
(Bataillon Korherr) mit besonderer Auszeichnung bei Legnago, Verona und
Magnano *) ; das Regiment sodann bei der Einnahme von Brescia und in der
Schlacht bei Cassano, das 3. Bataillon Einnahme des Schlosses Fivizzano.
Regiment und Grenadiere waren später in der Schlacht an der Trebbia; ersteres
Gefecht an der Secchia, dann bei der Belagerung von Mantua, weiters in der
Schlacht bei Novi, bei Fossano, Mondo vi und Erstürmung von Borgo S. Dalmazzo ;
die Grenadiere endlich noch bei Novi, Savigliano, Beinette und Genola ge-
fochten und haben die Abtheilungen des Regiments in diesen vielen Actionen
wiederholte Proben ihrer Tapferkeit abgelegt.
Wegen besonderer Auszeichnung in diesem Feldzuge erscheinen belobt
oder befördert: Regiments-Commandant Oberst Baron Apfaltrern, Grenadier-
Bataillons-Commandant Major Korherr (befördert, gefallen), Oberstlieutenant
Pertusy (das Grenadier-Bataillon erhalten), Major Sigmund Ketzer (befördert)
und sechs Subaltern-Officiere.
Vacat Nädasdy. 1800 kämpfte das Regiment an der Riviera bei Cadi-
bona, Varazze, S. Giacomo, mit Auszeichnung am Monte Lodrino und kam
dann zur Blockade von Genua ; hier gerieth in dem Gefechte am 2 h April der
tapfere Commandant Oberst Apfaltrern, mit circa 500 Mann, zumeist ver-
wundet, in Gefangenschaft. Das Regiment focht noch bei la Coronata und
kam dann als Besatzung nach Genua ; später kämpfte es mit Auszeichnung
bei Pozzolo-Valeggio ; die Grenadiere (Bataillon Pertusy) bei S. Giacomo, am
Vax und bei Marengo, endlich auch bei Pozzolo-Valeggio gefochten ; Commandant
des Bataillons, Oberstlieutenant Pertusy des Regiments, wiederholt belobt.
1801 war das Regiment bei Ala, S. Marco, dann bei Lovadina an der
Piave im Feuer; das 3. Bataillon Vertheidigung von Peschiera.
Duka. 1805 stand das Regiment in der Brigade Rohan in Nord-Tyrol;
nach der Capitulation des Jellacic’schen Corps und dem Abzüge der übrigen
Truppen aus Süd- Tyrol, abgeschnitten, schlug sich die Brigade durch "das
Vintschgau, nach Vertreibung der Franzosen aus der Stellung bei Bozen-
Jenesien, dem Ueberfalle von Bassano, bis Castelfranco im Venezianischen
durch, musste aber hier, von allen Seiten angegriffen, nach heldenmüthiger
Gegenwehr, vor der mehrfachen Uebermacht die Waffen strecken.
Hauptmann Joseph Del Rio für wiederholte Auszeichnung den MTO.
erhalten. Das Grenadier-Bataillon im Corps des Erzherzogs Johann, ohne Gefecht.
1809 im 5. Corps (Erzherzog Ludwig) eingetheilt. focht das Regiment
bei Landshut (16. April), Kirchdorf und Abensberg, wo es unter seinem
Commandanten Obersten Bakonyi den Rückzug deckte; es kämpfte ferner bei
>) „Das Nädasdy’sclie Regiment liat sich in allen drei Schlachten durch besonderen
Muth und Tapferkeit unter meinen Augen ausgezeichnet, welches am 5. April auch das
Regiment Reisky Nr. 13 befolgte und sich zur Erhaltung einer goldenen Medaille auf ihre
Fahnen verdient gemacht haben.” (Relation des FZM. Kray, ddo. Valeggio 80. April 1799.)
- 398 -
Lanclshut, Neumarkt, Ebelsberg. Aspern, kam dann in den Brückenkopf bei
Pressburg, wo Abtheilungen desselben wiederholt Gelegenheit fanden, in
kleineren Unternehmungen sich auszuzeichnen J) ; durch Truppen von der
Armee des Erzherzogs Johann abgelöst, nahm das Regiment an der Schlacht
bei Wagram ehrenvollen Antheil, bei welcher Gelegenheit das die Arrieregarde
bildende 3. Bataillon von feindlicher Cavallerie beinahe ganz vernichtet wurde;
auf dem weiteren Rückzuge kamen noch Abtheilungen bei Korneuburg und
Hollabrunn in das Feuer; die Grenadiere (Bataillon Hahn) bei Eggmühl, Aspern,
Wagram und Znaym brav gefochten.
Ausser dem bereits genannten Obersten Bakonyi, welcher für Auszeich-
nung bei Neumarkt den MTO. erhielt, erscheinen in diesem Feldzuge noch ah
durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet genannt :
Major (Interims-Regiments-Commandant) Michael Schüller, die Haupt-
leute Del Rio, Anton Sculteti und Anton von Grubits (Commandant de.^
3. Bataillons.)
1812 mit dem 1. und 2. Bataillon im Auxiliar-Corps Schwarzenberg ein-
getheilt, zeichnete sich das 1. Bataillon in den Gefechten bei Pinsk. das Regi-
ment bei Pruzany und Podubnie aus und focht noch bei Ljuboml.
1813 bei der Armee in Inner-Oesterreich eingetlieilt, focht das 2. Bataillon
bei Rossegg, das erste unter Oberstlieutenant Rath sich bei Vertheidigung
von Villach ausgezeichnet; nach dem Gefechte bei Tarvis, wo das Regiment
wieder Proben seiner Tapferkeit ablegte, kam es nach Süd-Tyrol, zur Blockade
von Trient, eine Division unter Hauptmann Rahn in dem Gefechte bei Ala
den Rückzug standhaft gedeckt.
Oberstlieutenant Rath erhielt für Auszeichnung bei Villach 1815 den
MTO.] Regiments-Arzt Dr. Joseph Kwappinger die GCEM. 1.
Die Grenadiere (Bataillon Habinay) in der Haupt-Armee bei Dresden
gefochten, später Bedeckung des kaiserlichen Hoflagers in Frankfurt am Main.
1811 focht das Regiment (1., 2. und 3. Bataillon) in der Schlacht am
Mincio; die Grenadiere in der früher erwähnten Verwendung, nicht in das
Feuer gekommen.
1815 stand das Regiment (1.. 2. und 3. Bataillon) in Ober-Italien, machte
dann den beschwerlichen Marsch über die Alpen (kleinen St. Bernhard) nach
Savoyen mit und focht mit Auszeichnung in dem Gefechte bei Conflans.
Oberstlieutenant Rath, welcher sich erneuert hervorgethan, wurde
aussertourlich zum Obersten befördert, zehn Officiere belobt.
1821 waren das Regiment, sowie die Grenadiere (Bataillon Wasserthal).
bei der Occupation von Piemont, ohne Gefecht.
Dom Miguel. 1818 den Befehlen des ungarischen Ministeriums ge-
horchend, fochten einzelne Abtheilungen gegen die Serben bei Carlo witz,
Perlaszvaros, Ivamenitz und Temesvär; später alle Abtheilungen des Regiments,
inclusive Grenadiere, gegen die kaiserlichen Waffen. Einer grösseren Anzahl
von Officieren gelang es, sich durch die Flucht zu den kaiserlichen Truppen
zu retten und machten viele derselben, anderen Regimentern zugetheilt. die
Feldzüge, theils in Italien, theils in Ungarn mit.
Von diesen erwarben sich Auszeichnvuigen:
EKO. 3. Hauptmann Peter Edler von Fischer (bei Wien).
MVK. Oberstlieutenant Joseph Caballini von Ehrenburg; die Haupt-
leute Gustav Müller (Beide in Arad), Franz Hauschka, Peter Edler vonFischer.
Anton Zellinger. Alexander Trans ch, Stanislaus Freiherr von Bourguignon.
Ferner erhielten nachbenannte bei Neuformierung des Regiments anher
eingetheilte Officiere für Auszeichnung bei ihrem früheren Truppenkörper
nachträglich und zwar:
EKO. 3. Oberstlieutenant Ferdinand Schmid von Dondorf (als Com-
mandant eines selbstständigen Streif-Corps).
J) Der Brigadier Oberst Biancbi erwarb sieb bier den MTO.
- 399 —
M VK. Oberstheutenant Ferdinand Sch mi d von Dondorf; dann Hauptmann
Joseph JSTiesner von Gräfenberg (2. Wiener Freiwilligen-Bataillon), Joseph
Hellmer (Infanterie-Regiment Nr. 21) und Unterlieutenant Emil Steinbock
(2. Steiermärkisches F reiwilligen-Schützen-Bataillon).
Endlich wurde noch Regiments-Arzt Dr. Alois Ivhu mit dem GVK.
m. cl. Kr. decoriert.
1S59 im 8. Corps (Benedek) eingetheilt, focht das 3. Bataillon, während
die übrigen im Brückenköpfe bei Vaccarizza standen, bei Montebello (Gene-
strello), das Regiment mit Auszeichnung bei Melegnano (Brigade Boer), ebenso
bei Solferino, in ausdauernder Vertheidigung der Position von S. Martino ;
das 4. Bataillon Besatzung in Mantua, das 5. stand bei Triest.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge wurden decoriert mit:
LO. Oberstlieutenant Interims - Regiments - Commandant Alois Graf
Pötting et Per sing.
EKO. 3. Hauptmann Diomed von Gliika; die Unterlieutenants Otto
Pohl und Carl Wörlein.
M VK. Oberstlieutenant Graf Pötting; Major Ignaz von Steinbauer;
die Hauptleute Alexander von Kocziczka, Joseph Krautwald, Julius Edler
von E ck er-Krau ss, Ludwig Graf Wallis, Hugo Gerlach, Samuel Haschko,
Adolph Schuberth, Diomed von Ghika und Oskar Steyer von Hochberg;
die Oberlieutenants Gustav Eichenauer, Edmund Preininger, Friedrich
Gissübel, Gustav Reisinger; die Unterlieutenants Napoleon Binder von
Bindersfeld, Robert Walitschek, Ladislaus Andräsfy de Deveny-
Ujfalu, Franz Ruez, Otto Pohl, Carl Wörlein und Ignaz Schimaczek.
GGVK. Regiments- Caplan Dionys Cserveny.
FJO. Regiments-Arzt Dr. Joseph Hab er di tz.
1866 im 9. Corps der Süd-Armee eingetheilt, focht das Regiment mit
Auszeichnung bei Custozza, erlitt aber bei dem Sturme auf den Monte Croce
grosse Verluste. Das 4. Bataillon bei den Besatzungs-Truppen von Verona.
Decoriert wurden mit :
LO. Zweiter Inhaber FML. Freiherr von Habermann.
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Wilhelm Freiherr von Bibra;
Oberstlieutenant Alexander Edler von Kocziczka; die Hauptleute Alexander
Gyurich und Adolph Schuberth.
MVK. Die Hauptleute Johann Stuclilik und Ludwig von Wallau (an
den erhaltenen Wunden gestorben); die Oberlieutenants Johann Gözony,
Victor Fischer und Emil Edler von Pflügl; die Unterlieutenants Ludwig
Körmendy, Theodor von Gerenday, Sigmund Domokos (an den erhaltenen
Wunden gestorben); ferner dem vor dem Feinde gefallenen Hauptmann Joseph
Ko ran da nachträglich zuerkannt; ebenso wurde dem noch in der Rangs-
Evidenz stehenden Obersten Qua-Brigadier bei der Nord- Armee Carl Poeckh
(bei Königgrätz gefallen) das Ritterkreuz des LO. nachträglich verliehen.
Grossfürst Alexis. 1878 gehörte das Regiment (1., 2. und 3. Feld-
Bataillon) in den Verband der 20. Infanterie-Truppen-Division (Szäpäry) und
nahm an den wiederholten Kämpfen bei Dolnja-Tuzla, Gracanica und Doboj
ehrenvollen Antheil.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten:
EKO. 3. Die Hauptleute Victor Lauer und Michael Tretter.
MVK. Major Adolph Müller; die Hauptleute Joachim Antal, Hermann
Herczeg, CamilloGeissberg; die Oberlieutenants Carl Horn von Slepowron,
Coloman Freiherr Rosenzweig von Drau wehr, Ladislaus Ivel er; die Lieu-
tenants Lothar Freiherr von Mareticli, Israel Hersclikowitz, dann Eduard
Nick und Franz Schafarzik (beide in der Reserve).
Ferner wurden den vor dem Feinde gefallenen Major Friedrich Giss-
übel und Oberlieutenant Joseph Leschka der EKO. 3., dem Lieutenant Paiü
von Majlath das MVK. nachträglich zuerkannt.
400 —
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. CI.
II. Ci.
1783-1790
—
2
1848
—
—
1
1792-1801
7
50
1849
—
—
—
1805
—
3
1859
1
6
57
1809
—
4
1866
1
29
50
1812
—
1
1878
1
5
34
1813-1815
4
19
Adjustierung.
1756 national, blauer Dolrnan u. s. w. ;
1758 weisser Rock, Camisol imd Unterfutter, rothe Aufschläge;
1767 weisser Rockjponceaurothe1) Egalisierung. Armlitzen, weisse Knöpfe
1868 dunkelblauer Waffenrock, scharlach.ro tlie Egalisierung. Armlitzen
weisse Knöpfe.
J) Von 1897 an wurde diese Farbe „bellrotli”, seit 1810 nsoharlacb.rotb.': benannt.
40.
Galizisches Infanterie-Regiment.
(1830) Ergänzung»- B ezirks-Commando: Rzeszöw.
(1895) H an (1 el - Maz z etti, Eduard Freiherr von, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1733 laut Convention vom
15. November durch den Obristen Damnitz theilweise auf eigene Kosten (fünf
Compagnien, die anderen gegen Empfang des Werbgeldes) aufgestellt; erhielt
wegen schlechten Fortganges der Werbung 1734 1530 Land-Recruten aus den
Erblanden und einen Chargen-Cadre von 250 Mann von einigen alten Regimentern *).
1747/48 Theile der aufgelösten Regimenter Heister und Arenberg in-
corpoiiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 40.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 66, 1883 ein Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 90 abgegeben.
Ergänzung. Von 1766 — 1806 hatte das Regiment einen Werbe-Rayon im
churrheinischen Kreise; 1771 (1781) erhielt es den ständigen Werb-Bezirk in
Mähren, Hradischer Kreis mit der Stabs-Station Kremsier ; dazu 1782 — 1807
einen Aushilfs-Bezirk in Galizien, Tarnopol. Von 1808 — 1817 ergänzte sich das
Regiment je zur Hälfte aus dem mährischen Antheil, Werb-Bezirks-Station
Ungarisch- Hradisch und dem galizischen, nunmehr Jaslo. 1817 wurde das
Regiment mit der Ergänzung ganz an Galizien überwiesen, Werb-Bezirks-
Station Tarnöw; 1830 endlich übernahm es von dem Infanterie-Regimente Nr. 10
den Werb-Bezirk Rzeszöw, welchen es noch gegenwärtig inne hat2) ; das
Ergänzungs-Bezirks-Commando befand sich 1857 — 1860 in Jaslo, seither wieder
in Rzeszöw.
Grenadier-Division. Von 1769 — 1775 stand dieselbe mit jener von Nr. 12
im 3. mährischen Bataillon (ä vier Compagnien), 1775 kam die Division von
Nr. 52 noch in dieses Bataillon. 1779 wurden die Divisionen von Nr. 12 und
jene des Regiments in das 2. mährische Bataillon übersetzt, wo sie mit jener
von Nr. 1 im Verbände standen. In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die
Divisionen von Nr. 26 und 59, in jenem 1809 die von Nr. 46 und 44 mit der
des Regiments ein Bataillon. Von 1810 — 1818 stand dieselbe im Verbände mit
Nr. 10 und 29 ; 1818 statt der von Nr. 29, jene von Nr. 9 hi dieses Bataillon ein-
getheilt.
Friedens-Garnisonen. 1734 — 1736 Siebenbürgen. 1739 Siebenbürgen, 1749
Luxemburg, 1752 Mons, 1763 Leoben, 1769 Littau, 1771 Troppau, 1773 Littau, 1777
9 Franz Lothringen (Nr. 1), Neipperg (Nr. 7), Hildburghausen (Nr. 8), Wilczek (Nr. 11),
Seckendorff (Nr. 18), Max Starhemberg (Nr. 24), Fürstenbusch (Nr. 35) und Wenzel Wallis (Nr. 59).
!) Der Werb-Bezirk Tarnöw übergieng an Nr. 57.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I Bd.
26
- 402 -
Olmütz, 1780 Brünn, 1 782 Kremsier, 1798 Bassano. 1801 Kremsier. 1806 Kvemsier,
1810 Tyrnau, 1811 Ungarisch-Hradisch, 1812 Pressburg, 1814 Italien. 181b
Wadowice, 1818 Jaroslau, 1821 Ober-Italien, 1823 Temesvär, 1824 Klausenburg.
1825 Tarnöw, 1831 Pest. 1835 Krakau, 1842 Pest. 1845 Agram, 1849 Padua.
1850 Verona, 1851 Wien, 1853 Neustadtl, 1854 Kezdi-Vasarhely, 1855 Wien.
1856 Olmütz, 1859 Triest, 1861 Oderzo, 1862 Padua, Monselice, 1864 Padua,
1865 Wien, 1867 Brünn, 1869 Olmütz, 1870 Troppau, 1871 Krakau. 1881 Ezeszow.
1884 Jaroslau, 1888 Ezeszow, 1894 Jaroslau.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 zu Kremsier activiert : 1824
nahm dasselbe die Benennung „5. galizisches Knaben-Erziehung.shaus,: an für
Nr. 10 und 40 gemeinschaftlich) und wurde 1829 nach Znaym verlegt.
Regiments-Iuhalier.
1733 Dänin itz , Wolfgang Sigmund
Freiherr von, Obrist — FM.
1754 Colloredo-Waldsee, Carl Graf.
GFWM.-FML.
1786 Mittrowsky, Joseph Graf, FML. —
FZM.
1809 Württemberg, Ferdinand Herzog
von, FM. 1).
1834 Koudelka, Joseph Freiherr von.
FML.
1850 Rossbach, Heinrich Freiherr von.
FML.— FZM.
1867 Ruppracht von Virtsolog, Hein-
rich, FML.
1878 Auersperg, Gottfri ed Graf. FML.—
FZM.
1S93 — 1895 unbesetzt.
1895 Handel-Mazzetti, Eduard Frei-
herr von. FML.— FZM.
Regiments-Commandauten.
1733 der Inhaber Obrist Daranitz.
1738 Andrässy, Peter Joseph Frei-
herr von, Obrist.
1741 Schulenburg, Graf, Obrist.
1742 Haussier, Jakob Freiherr von,
Obrist.
1745 Schneid, Franz Philipp, Obrist.
1753 OtterwolfvonNie der s traten,
Franz, Obrist.
1754 Sulkowsky, Franz Fürst, Obrist.
1758 Stein, Carl Freiherr von, Oberst.
1763 Haller von Hall er stein, Frie-
drich Freiherr, Oberst.
1767 Mittrowsky, Joseph Freiherr
von, Oberst.
1773 Stubenberg, Franz Graf, Oberst.
1776 Ayrenlioff, Cornel von, Oberst.
1784 Mikowini von Breznöbänva,
Ludwig, Oberst.
1790 Kath, Heinrich Freiherr von,
Oberst.
1792 Gümmer, Peter, Oberst.
1796 Bender, Joseph Freiherr von,
Oberst.
1797 Kreyssern, Franz, Oberst.
1801 Buol von Beerenberg, Ignaz
Freiherr, Oberst.
1607 Eheinbach, Thomas Chevalier,
Oberst.
1809 Salins-Lamezan, Joseph Graf.
Oberst.
1813 Wauthier, Carl Kitter von,
Oberst.
1820 Kesch, Christoph von. Oberst.
1830 Kral, Carl, Oberst.
1831 Ludolf, Franz Graf. Oberst.
1835 Wohlgemuth, Ludwig, Oberst.
1844 Gerstner, Joseph von. Oberst.
1849 Gebhardt, Friedlich, Oberst.
1851 Kucher, Franz, Oberst.
1857 Gr ob ois Edler von Brückenau.
Ignaz. Oberst.
1859 Du Mont von Monten, Alphons
Heinrich Freiherr, Oberst.
1863 Bäumen. Felix, Oberst.
1870 Laub er, Carl. Oberst.
1872 Nemethy, Joseph Edler von.
Oberst.
1875 Baum garten. Friedrich von.
Oberst.
1878 Büchel Edler von Adlersklau,
Franz, Oberst.
1882 Kolb von Frankenheld, Franz,
Oberst.
1883 Hirsch. Wilhelm Edler von.
Oberst.
1889 Speiser, Carl. Oberst.
1890 Ursprung, Joseph von. Oberst.
1892 Bernard, Carl. Oberst.
1S96 Kaftan Edler von Grosstann.
Max. Oberst.
1897 Breitenb ach, Ferdinand, Oberst.
') Früher Inhaber des 1809 aufgelösten Infanterie-Regiments Nr. 3S.
— 403
Reserve- (!omm a ndanten.
1869 Pilati, Wilhelm, Oberstlieutenant. 1 1876 Lazarewicz, Roman, Oberst.
1871 Sacher, Robert, Oberstlieutenant. | 1878 Christian, Wenzel, Oberst.
1872 Bogner von Steinburg, Guido, | 1880 Theodorovich, Georg, Oberst-
Oberstlieutenant— Oberst. , lieutenant— Oberst.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offtciere.
1799 Major, Commandant eines Grenadier-Bataillons, Georg Freiherr von
Stentsch an den Folgen seiner, in der Schlacht bei Magnano erhaltenen
schweren Verwundung, im April gestorben.
Feldzüge.
Damnitz. 1737 zwei Bataillone und die Grenadiere bei der Armee im
Banat, ein Bataillon in Siebenbürgen, wo selbe auch
1738 verblieben.
1739 ein Bataillon in der Haupt-Armee.
Von 1742 an stand das Regiment mit je einem Bataillon als Besatzung
in den Festungen Breisach und Freiburg und nahmen
1744 beide Bataillone und die Grenadiere unter dem Regiments-Inhaber
an der Vertheidigung von Freiburg ehrenvollen Atheil.
1745 erlitt dasselbe, nunmehr auf dem Kriegs-Schairplatze in Böhmen
stehend, bei Soor grosse Verluste (von Cavallerie überritten, versprengt) und
kam dann nach den Niederlanden, wo es
1746—1747 an den beiden Schlachten von Rocour und Lawfeld betheiligt
war, ohne direct in den Kampf eingegriffen zu haben.
Carl Colloredo (Jung-)1). 1757 zwei Bataillone und die Grenadiere in der
Schlacht bei Prag, dann Treffen bei Görlitz ; ein Detachement unter dem
Regiinents-Commandanten Obristen Fürst Sulkowsky an dem Zuge Hadik’s
nach Berlin theilgenommen,
1758 stand das Regiment im Corps Sincere.
1759 im Verbände der Reichs-Armee, Treffen bei Saalfeld, dann Gefecht
bei Pretsch.
1760 erlitt das Regiment in der Haupt- Armee bei Torgau grosse Verluste.
1761 bei der Haupt-Armee, ohne Gefecht.
1762 ein Detachement unter Major Baron Kesborn sich bei Einsiedel
standhaft gehalten ; das Regiment in der Schlacht bei Freiberg.
1778/1779 das Regiment bei der Haupt- Armee in Böhmen, ohne Gefecht;
die Grenadiere (Bataillon Diesbach) in Mähren.
Mittr o wsky. 1788 das Leib-Bataillon bei der Haupt-Armee, als Besatzung
in Peterwardein verblieben ; das 3. Bataillon unter Oberstlieutenant Freiherrn
von Rath mit Auszeichnung bei der Belagerung von Cliotin verwendet;
Oberstlieutenant Rath wurde in Anerkennung seiner Verdienste zum zweiten
Oberst befördert.
1789 focht das 3. Bataillon mit Auszeichnung bei Foksani und Martinestie
(zehn Officiere als besonders ausgezeichnet genannt).
1790 das 3. Bataillon Belagerung von Giurgevo und Treffen bei diesem Orte.
1792 wurden das Leib- und Oberst-Bataillon Ende August zu den am
Ober-Rhein (in Lothringen) operierenden Truppen gezogen, kamen jedoch nicht
in das Feuer.
1793 eine Compagnie unter Hauptmann Schulz sich bei Vertheidigung
von Lepach (Eisweiler) standhaft gehalten, das Regiment an der Vertheidigung
der PeÜinger Schanzen (Trier) theilgenommen.
’) Zum Unterschiede von dem Regimente Anton Colloredo (Nr. 20) so genannt.
26*
- 404 —
Die Grenadiere (Bataillon Nimptsch) an den Rhein gerückt, nicht in
Action getreten.
1794 stand das Regiment als Besatzung in Luxemburg, machte die neun-
monatliche Verteidigung dieser Festung mit und gerieth
1795 in Folge der Capitulation in Kriegsgefangenschaft. Das 3. Bataillon
zur Armee an den Rhein gerückt, hei der Einnahme der Verschanzungen von
Maynz.
Die Grenadiere kämpften 1794 in den Niederlanden bei le Cäteau. 1795
vor Mannheim.
1796 war nur das 3. Bataillon hei der genannten Armee, kam jedoch
auch nur bei der Einnahme von Neuwied in das Feuer, später Besatzung in
Frankfurt a. M.
Die aus der Kriegsgefangenschaft ausgewechselten beiden ersten Bataillone
noch im Mai 1796 auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gerückt, wo sie
zunächst in Süd-Tyrol verwendet wurden, jedoch keine Gelegenheit erhielten,
sich in irgend einer Action auszuzeichnen.
Die Grenadiere bei Frankenthal, Malsch, Amberg gefochten, dann bei der
Belagerung von Kehl.
1797 ein Bataillon bei der Besitznahme von Dalmatien.
Die Grenadiere am Rhein (vor Kehl).
1799 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien, focht das Regiment unter
seinem Commandanten Oberst Kreyssern mit Auszeichnung bei Verona und
Magnano, kam dann zu der Blockade von Mantua, focht mit erneuerter Aus-
zeichnung bei Novi, dann bei Fossano : einzelne Abtheilungen an den Kämpfen
um Mondovi theilgenommen.
Die Grenadiere (Bataillon Stentsch) mit Auszeichnung bei Pastreugo,
Magnano, Cassano gefochten, dann bei Novi lind Savigliano.
Die Majore Anton von Glykherr undlgnaz Baron Buol von Berenberg
in dem Treffen bei Verona (Pastrengo) sich durch besondere Tapferkeit hervor-
gethan ; Ersterer sofort zum Oberstlieutenant befördert ; ebenso wurden die
Grenadier-Hauptleute Kirchner und Carpe aussertourlich zuMajoren befördert.
1800 stand das Regiment an der Riviera, nahm an der Vertheidigung
des Monte Fajale theil und focht später bei Marengo, sodann Besatzung von
Ferrara.
Die Grenadiere bei Savona, Ventimiglia, am Var gefochten, bei dem
Rückzuge auf dem Monte Nave viel gelitten, dann Schlachten bei Marengo
und Pozzolo.
1805 gerieth das Regiment (vier Feld- und das Grenadier-Bataillon), als
Besatziurg in Memmingen, durch die Capitulation am 14. Oetober in Kriegs-
gefangenschaft ; ein 6. Bataillon focht bei Austerlitz.
Vacat Mittrowsky. 1809 im 4. Corps (Rosenberg) der Haupt-Armee
eingetheilt, focht das Regiment (drei Bataillone) bei Hausen — Dinzling, Ober-
Leuchling und Eggmühl; in dem Treffen bei Ebelsberg zeichnete sich das
3. Bataillon unter Oberstlieutenant Graf Lamezan - Salins durch Unter-
stützung der Besatzung des Schlosses aus, indem es eine gegen die Anhöhe
anstürmende Colonne mit dem Bajounette von derselben hinabwarf; ebenso das
1. Bataillon, Major Anton Graf Kinsky, bei Deckung des Rückzuges (Abwehr
der Angriffe auf Asten).
Das Regiment kam dann zu den zur Bewachung der Donau-Strecke
von Linz bis Neu-Aigen verwendeten Truppen (Division Schustekh) und kamen
einzelne Abtheilungen bei Mautern, Hollenburg und bei dem Ueberfalle aut
die Tabor-Insel bei Mauthhausen in das Feuer.
Die Grenadiere (Bataillon Portner) in Bayern wenig engagiert, bei Aspern
sich ausgezeichnet, dann Wagram und Znaym.
Württemberg. 1813 in der böhmischen Armee (Corps Klenau) ein-
getheilt, focht das Regiment bei Dresden und Leipzig (Holzhausen, 18. Oetober
und kam sodann zu der Blockade von Dresden, nach deren Aufhebung es
nach Italien abrückte.
- 405 -
Die Grenadiere (Bataillon Hromada) in der Donau-Armee bei Hanau
gefochten.
1814 gehörte das Regiment zu den Blockade-Truppen von Mantua; das
4. (Landwehr-Bataillon) in der Siid-Armee in Frankreich.
Die Grenadiere in Frankreich bei la Ferte und Cliarenton gefochten,
dann Einzug in Paris.
1815 bei der Armee am Ober-Rhein, Gefechte bei Breisach luid Strass-
burg, das 4. Bataillon bei der Einschliessung von Beifort.
Die Grenadiere am Rhein, Lager von Dijon.
Koudelka. 1848 standen die beiden ersten Feld-Bataillone und das
Landwehr Bataillon auf dem Ivriegs-Schauplatze in Italien und waren anfäng-
lich am Po postiert, Gefecht bei Bologna; später das 1. und Landwehr-
Bataillon im 2. Reserve-Corps, das 2. Bataillon Besatzung in Ferrara.
Die Grenadiere (Bataillon Gaus) bei der Einnahme von Wien verwendet.
Das 3. Bataillon im Corps Scblik, Gefecht bei Budamer.
1849 war das Regiment bei der Cernierung von Venedig und der Be-
lagerung von Malghera, wo einzelne Abtheilungen wiederholt Gelegenheit
fanden, sich auszuzeichnen.
Das 3. Bataillon in der weiteren Vorrückung nach Ungarn, Gefecht bei
Kaschau, dann im Sommer-Feldzuge im Corps Csorich, Gefechte bei Kiralyrev,
Zsigard, Schlacht bei Pered, sodann bei der Cernierung von Komorn. (An-
fänglich nur zur Beobachtung am linken Waag-Ufer postiert, Gefecht bei
Heteny.)
Die Grenadiere als Besatzung in AVien verblieben.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
EKO. 3. Major Carl Ritter von Zepharovich; Hauptmann Casimir
Graf Starzenski.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Friedrich Gebhardt; Oberst-
lieutenant Joseph Podhagski1); die Majore Carl Neuff, Ritter von Zepha-
rovich und Joseph Freiherr von Roszner; die Hauptleute Joseph von Hep-
p er ger, Wilhelm Freiherr von Baillou; die Oberlieutenants Johann Jesovits,
Heinrich Hauschka und Carl Bierfeldner; die Unterlieutenants AVillielm
Richly und Franz Schindler.
GCEM.2. Regiments-Arzt Dr. Franz Petter.
Rossbach. 1859 im 9. Corps (Schaaffgotsche) eingetheilt, focht das
Regiment bei Montebello, wo sich insbesondere das Grenadier-Bataillon aus-
zeichnete, dann bei Solferino.
Das 4. Bataillon stand in Süd-Tyrol und focht eine Abtheilung des-
selben bei Spondalonga.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Hauptmann Moriz Rohmann.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Ignaz von Grobois; Oberst-
lieutenant Johann Longard; die Majore Alexander Strass er, Joseph Mayer-
hofer von Grünbühl, Carl Lhottak von Lliotty und Johann Karojlo vic
von Brondolo; Hauptmann Johann von Rzepinski; die Oberlieutenants
AVenzel Bielohlawek, Adolph Kirsch, Rudolph Unkelhäuser von Abenst
und Franz Pilat.
GGVK. Reginients-Caplan Jakob Schmidt.
1866 im 2. Corps der Nord- Armee eingetheilt, focht das Regiment bei
Königgrätz, dann in dem Treffen bei Blumenau. Das 4. Bataillon bei den
Truppen in AA7est- Galizien, Bewachung der Weichselstrecke gegen Pless.
MVK. Unterlieutenant Alexander Czaykowski Edler von Bervnda.
J) Mittlerweile zum Oberst und Commandanten des 68. Linien-Infanterie-Keginients
befördert.
— 4:06 —
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
n. ci.
1789-1790
1
18
1848) 1
18491 1
16
37
1792-1801
7
29
1805
—
1859
12
35
1809
—
1866
1
7
1813—1815
1
9
Adjustierung.
1735 weisser Rock, blaue Aermel- Aufschläge ;
1743 weisser Rock, rotlie Aufschläge (1748 wieder blau);
1757 weisser Rock, Camisol und Unterfutter, blaue Aufschläge;
1767 weisser Rock, carmoisinrothe Egalisierung, weisse Knöpfe:
1810 weisser Rock, bleichblaue1) Egalisierung, gelbe Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, lichtblaue Egalisierung, gelbe Knöpfe.
') Bis 1811 wurde diese Farbe mit: „bleumourant”. seit 1836 mit „lichtblau” bezeichnet.
Bukowina’sclies Infanterie - Regiment .
(1830) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Czernowitz.
(1890) Eugen, Erzherzog, EML.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1701 laut Capitulation
vom 18. Januar durch den Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-
Bayreuth aufgestellt und auf zehn Jahre in kaiserlichen Dienst überlassen1);
hiezu sechs Compagnien aus alter bayreuthischer Mannschaft gebildet, die
übrigen gegen Empfang des Werbgeldes.
1710 zwei Compagnien zur Errichtung der für den Dienst in Spanien
formierten Regimenter Browne (1712) und Eckli (1718 aufgelöst), ebenso 1711
eine zu jener des zu gleichem Zwecke errichteten Regiments Tokio (1720 auf-
gelöst) abgegeben; 1720 drei Compagnien des aufgelösten Regiments Königsegg
incorporiert.
Die 1727 aufgestellten Auctions- Compagnien 1731 an das Regiment
Ligneville (Nr. 3) abgegeben. 1717/1748 Theile der aufgelösten Regimenter
Heister und Arenberg incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 41.
1860 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Linien-Infanterie-Regimente
Nr. 63, 1883 ein Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 95 abgegeben.
Ergänzung. 1766 — 1806 hatte dieses Regiment einen Werbe-Rayon im
niederrhemisch-westphälischen Kreise und in den Reichsstädten des nieder-
sächsischen (Lübeck).
Von 1770, bei der Ernennung des Fürsten von Fürs tenb erg
zum Inhaber, sollte sich das Regiment ausschliesslich aus den Besitzungen
desselben recrutieren 2), doch erwies sich dieses Gebiet im schwäbischen
Kreis als zur Completierung des Regiments unzulänglich und erhielt das-
selbe bei Zuweisung ständiger W erb-Bezirke in den kaiserlichen Erblanden
(ohne in die Zahl der sogenannten deutschen Werb-Bezirks-Regimenter ein-
bezogen zu werden) solche in den vorderösterreichischen Besitzungen, dem
Breisgau, der Ortenau, Grafschaft Nellingen u. s. w., mit der Stabs-Station
Freiburg.
*) Dasselbe verblieb jedocli, ohne specielle Verhandlungen, theilweise im Sinne des
Punetes 15 der Capitulation nach Ablauf dieser 10jährigen Frist stillschweigend im kaiser-
lichen Dienste und galt nach einem im Jahre 1727 ausgestellten Reverse des Markgrafen
Georg Friedrich von Bayreuth, vom .Jahre 1751 an (nach dem Tode des 1727 zum Inhaber
ernannten Prinzen Wilhelm Ernst von Bayreut h) als ein unmittelbar kaiserliches Regiment.
2) Es war mit demselben eine Convention abgeschlossen worden, vermöge welcher
ihm und seinen Nachkommen, gegen Stellung seiner Unterthanen als Reichs-Recruten, die
Inhaberschaft des Regiments als „Erb -Regiment'’ zugesichert wurde. In Folge der Schwierig-
keiten. welche sich der Completierung des Regiments entgegenstellten, resignierte Fürsten-
berg jedoch 1777 gänzlich auf die Inhabers- Würde.
— 408 —
Von 1801 an, nach Abtretung des Breisgaus, ergänzte sich das .Regiment nur
noch durch Werbung in Schwäbisch-Oesterreich (Burgau. Th engen dann Vorarl-
berg, erhielt jedoch zur Completierung auch Becruten aus dem Cillier Kreise.
Nachdem dasselbe vorübergehend 1806 — 1807 aus Inner-Oesterreich eine
theilweise Completierung erhalten hatte1), erhielt es 1808 seinen ständigen Werb-
Bezirk in Galizien und zwar in den südöstlichen Kreisen, mit der Weib -Bezirks-
Station Kolomea; 1817 wurde dem Begiment der Czortköwer Kreis, mit der
Werb-Bezirks-Station Zaleszczyki zugewiesen. Seit 1830 endlich ergänzt sich
das ßegiment ausschliesslich aus der Bukowina. Werb-Bezirks-(Ergänzungs-
Bezirks-)Station Czernowitz.
Grenadier-Division. 1769 in das Öberösterreichische Bataillon einge-
theilt, mit Nr. 50 und 59; 1781 wurde die Division des Begiments mit jener
von Nr. 49 verwechselt und stand bis 1797 mit der von Nr. 10 und 54 im
ersten böhmischen Bataillon. In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die Divi-
sionen von Nr. 49 und 56, in jenem 1809 die Divisionen von Nr. 30 und 24
mit der des Begiments ein Bataillon; von 1810 — 1818 waren die Divisionen
von Nr. 30, 41 und 58 vereint, 1818 kamen die Divisionen des Begiments und
jene von Nr. 58 in ein anderes Bataillon (mit Nr. 63.)
Friedens-Garnisonen. 1713 — 1718 Mantua, 1720 Milazzo. dann Messina,
1732 Mailand, 1786 Ferrara, dann Ungarn, 1739 Diakovar, 1740 Neu-Gradisca.
1741 Ofen, dann Pressburg, 1749 — 1756 Luxemburg, 1763 Luxemburg, 1766 Lmz,
1769 Enns, 1770 Krems, 1775 Breisach, 1776 Freiburg, 1779 Prag, dann Frei-
burg, 1784 Brüssel, 1785 Löwen, dann Luxemburg, 1786 Freiburg, 1787 Luxem-
burg, 1788—1789 Freiburg, 1798 Moosburg, 1799 Vorarlberg, 1801 Innsbruck,
1803 Bregenz, 1806 Ungarn, dann Prag, 1807 Nikolsburg, 1808 Stanislau, dann
Temesvar, 1810 Sanok, 1812 Stanislau, 1815 Eisass (Mühlhausen), 1819 Czerno-
witz, 1831 Czortköw, dann Czernowitz, 1833 Stanislau, 1834 Bistritz. 1835
Maros-Väsarhely, 1836 Klausenburg, 184S Temesvar, 1849—1850 Schässburg,
1850 Kezdi — Vasärhely, 1853 Klausenburg, 1854 Snyatin — Czernowitz, 1855
Hermannstadt, 1859 Pest, 1864 Kaschau, 1866 Lemberg, 1874 Wien. 1878
Sarajevo, 1879 Plevlje, dann Klosterbruck, seit 1882 Czernowitz.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1783 in Freiburg activiert, 1796
aufgelöst; 1806 in Horn neu aufgestellt, 1807 nach Trebitsch. 1S0S nach Dro-
hobycze verlegt. Von 1820 — 1852 wurden die Soldatenknaben des Begiments
in dem 2. galizischen Knaben-Erziehungshaus zu Staremiasto. später Droho-
bycze (gemeinschaftlich mit denen von Nr. 24) erzogen.
Regiments-Inhaber.
1701 Brandenburg-Bayreuth, Christian i
Ernst Markgraf, FM.2).
1704 Brandenburg-Bayreuth, Georg
Wilhelm Prinz (1712 Markgraf),
GFWM.— FM.
1727 Brandenburg-Bayreuth, Wilhelm
Ernst Prinz, Obrist3) — GFWM.
1734 Brandenburg-Bayreuth, Friedrich
Erbprinz (1735 Markgraf), FML.—
FZM.
1763 — 1/65 unbesetzt.
1765 Plunquet, Thomas Graf, FML.1
1770 Fürstenberg-Stühlingen, Wenzel
Fürst, GM.5).
1777 Beigiojoso, Ludwig Graf, GM.6 .
1778 Bender, Blasius Columbanus
Freiherr von, FML. — FM.
1708—1802 unbesetzt.
1803 Württemberg, Wilhelm Erbprinz
(später Churprinz), GM.7).
<) Die Besitzungen in Schwäbisch -Oesterreich durch den Pressburger Frieden an
Bayern abgetreten.
2) Trat das Regiment 1704 seinem Sohne ah und behielt nur das gleichzeitig mit
erstelltem 1701 aufgestellte Dragoner-Regiment (jetzt Husaren-Regiment Kr. Io).
3) Da derselbe minderjährig war, wurden die Inhabers-Rechte von seinem Vater
dem Markgrafen Georg Friedrich, als Ober-Inhaber” des Regiments ausgeübt.
4) Resignierte 1770 bei seiner Ernennung zum Gouverneur von Antwerpen.
5) Resignierte 1777. siehe im Uebrigen Seite 407.
i) Erhielt 1778 das Regiment Gaisruck Kfr. 44.
7) Resignierte 1805 auf die Inhabers-Würde.
4:09 —
1805 Sachsen-Hildburghausen, Fried-
rich Herzog von, FML. ’).
1806 — 1808 unbesetzt.
1808 Kottulinsky, Friedrich Georg-
Freiherr von, GM.— FML.
1815 Hohenlohe-Bartenstein, Ludwig-
Fürst, FZM.* 2).
1817 Marschall von Perelat, Ignaz
Peter Freiherr, FML.
1823 Watlet, Wenzel Freiherr von,
FML.
1841 Sivkovich, Johann Freiherr von,
FML.
1857 Kellner von Köllenstein, Fried-
rich Freiherr, FML. — FZM.
1882 unbesetzt.
1883 Vecsey de Vecse et Böröllyö-
Isagfa, Joseph Freiherr, FML. —
FZM.
1893 Eugen, Erzherzog, Oberst —
FML.3).
Regiments-Coiumandanten.
1701 Tauner von R eicher storff,
Stephan , Obristlieutenant —
Ohrist4 5).
1705 Gravenreuth, Jakob Ernst,
Obristlieutenant — Ohrist.
1719 Rumpf, Ignaz von (später Graf),
Obrist.
1733 der Inhaber Prinz Ernst von
Br an denbur g'-B ayr euth.
1734 Kettenburg, Hellmuth von der,
Obrist.
1736 Rauschen (Rausch) von, Obrist.
1738 Monfrault, Eugen de, Obrist.
1741 Cujas, Paul Graf, Obrist.
1744 Burghausen, Otto Graf, Obrist.
1748 Escalar, Anton Graf, Obrist.
1750 Arnim, Heinrich Freiherr von,
Obrist.
1753 Felix, Franz, Obrist.
1758 Kavanagh, Carl Freiherr von,
Oberst.
1763 O’Donell, Heinrich Graf, Oberst.
1771 Ernst, Joseph von, Oberst.
1778 de Verre, William, Oberst.
1789 Keim, Conrad, Oberst.
1794 Mayer, Carl Ferdinand, Oberst.
1796 Erkert, Oberstlieutenant (ad
interim) 6).
1796 Altstätten, Leopold Freiherr
von, Oberstlieutenant — Oberst.
1801 Schulz von Rothenacker,
Franz, Oberst.
1808 Becker von W allensee, Martin,
Oberst.
1809 Geyger, Franz von, Oberst.
1813 Diemar, Carl Freiherr von,
Oberst.
1814 Mesemacre, Vicomte de Lar-
denois de Vilie, Joseph Hein-
rich Chevalier, Oberst.
1823 Paur zu Traut, Joseph, Oberst-
lieutenant.
1824 De Lort, Joseph, Oberst.
1827 Schmeling, Carl von, Oberst.
1833 Ko ff ler von Nord wen de,
Joseph, Oberst,
1839 So utt er, Franz, Oberst.
1845 Wernhardt, Stephan Freiherr
von. Oberst.
1819 Le Gay Edler von Lierfels,
Franz, Oberst.
1850 An t ho ine, Carl Edler von,
Oberst.
1858 Wallon, Desiderius, Oberst.
1859 Ferdinand, Georg, Oberst.
1867 B e g g von Albensberg, Gust av,
Oberst.
1873 Knisch, Carl. Oberst.
1874 Sametz, Albert, Oberst.
1878 Janski, Ludwig, Oberst.
1878 Lipowsky von Lipowitz,
Joseph Ritter, Oberst.
1883 Seracsin, Theodor, Oberst.
1888 Tuma, Anton, Oberst.
1891 Manojlovic, Michael Ritter
von, Oberst.
1895 Döller, Joseph, Oberst.
J) Resignierte 1S06.
2) War früher Inhaber des Infanterie -Regiments Nr. 26; resignierte, trat in franzö-
sische Dienste.
3) Seit 1894 als Hoch- und Deutschmeister zugleich Inhaber des Infanterie-Regi-
ments Nr. 4.
4) Weder der Errichter, noch sein Nachfolger haben das Regiment persönlich com-
mandiert; Obristlieutenant Tauner wurde gleich bei der Uebernahme des Regiments in
kaiserlichen Dienst zum Regiments-Commandanten ernannt.
1703 wurde Obrist Tanner wegen Mitschuld an der Uebergabe von Breisach zur
Cassation verurtheilt, jedoch später begnadigt und in seiner Charge belassen, beendete
jedoch schon 1704 sein Leben durch Selbstmord, als er wegen Differenzen bei der Ab-
rechnung mit dem Inhaber, erneuert in Untersuchung gezogen werden sollte.
5) Der nach der Pensionierung des Obersten Mayer in diese Charge beförderte
Oberstlieutenant Zebro von Wachenburg- hat nie das Regiments-Commando geführt;
er stand in Verwendung bei der Ranzionierungs-Commission.
- 410 —
Resene-Commandanten.
1869 Rainer Ritter von Haarbach,
Maximilian, Oberst.
1871 Anelli-MontiEdler vonValle-
ch i a r a, Anton, Oberstlieutenant—
Oberst.
1873 Weiss, Ladislaus, Oberstlieute-
nant — Oberst.
1875 Schmelzer, Carl, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1877 Tillemann, genannt Schenk.
Franz, Oberstlieutenant — Oberst.
1880 Kraumann, Joseph, Oberst-
lieutenant— Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1704 Obristlieutenant Dina und Obristwachtmeister Schönbeck, beide
bei dem Ueberfalls-Versuche auf Alt-Breisach j.
1738 Regiments - Commandant Obrist Rauschen in dem Treffen bei
Kornia1).
1762 Oberstlieutenant Jakob Patrik O’Mulrian an den bei der Ver-
theidigung von Schweidnitz (8. October) erhaltenen schweren Verwundungen.
Ende October gestorben.
1799 Plauptmann, Bataillons-Commandant, Theodor von Bach bei der
Erstürmung des Luciensteiges y.
Major Franz von Platteis in dem Gefechte am Uetli j.
1849 Major Carl Pöschl in der Verthei digung von Temesvär j.
1859 Hauptmann, Bataillons-Commandant, Anton Werdan an den in
dem Gefechte bei Castenedolo erhaltenen schweren Verwundungen gestorben.
Feldzüge.
Bayreuth. 1701 sofort nach der Musterung kam das Regiment nach Alt-
Breisach als Besatzung, formierte jedoch nur ein Bataillon und eine Grenadier-
Compagnie.
1702 war dieses Bataillon bei der Belagerung von Landau.
1703 das nun ziemlich completierte Regiment an der Vertlieidigung von
Breisach theilgenommen.
1704 stand es in Freiburg und nahm an dem misslungenen Versuche,
Breisach durch Ueberfall wieder zu gewinnen, theil.
1705 das Regiment in Freiburg, ein Bataillon in Bayern; gegen Ende des
Jahres nach Italien gerückt, stand das Regiment im Lager von Gavardo.
1706 die Grenadiere bei Calcinato den Rückzug gedeckt, das Regiment
im Corps Wetzel in der Lombardie zurückgeblieben, in dem Treffen bei
Castiglione delle Stiviere viel verloren, dann Einnahme von Modena.
1707 kam das Regiment nach Mantua, später ein Bataillon und die
Grenadiere2) zur Armee nach Piemont, nahm jedoch an dem Zuge in die
Provence nicht theil, sondern verblieb bei Turin; später kam es nach Susa.
1708 — 1711 nahm aUjährlich ein Bataillon an den Operationen in Savoyen
theil, ohne in das Feuer zu kommen; der Rest verblieb jeweilig in Mantua
(wo das Regiment immer die Winter-Quartiere hatte).
1711 — 1712 ein Bataillon bei der Besetzung der toscanischen Präsidien.
Belagerung von Porto Ercole.
1712 dasselbe bei der Armee in Piemont.
1713 das Regiment in Mantua verblieben.
1718 wurde das Regiment im October nach Sicilien Überschrift und kam
nach Milazzo.
1719 Vertlieidigung von Milazzo: ein Detachement an der Eroberung der
Liparischen Inseln theilgenommen. Das Regiment unter Obristlieutenant Rumpf
in der Schlacht bei Francavilla gekämpft, bei der Einnahme von Taormina,
') Nicht vollkommen sichergestellt.
2) Das Regiment war so schwach im Stande, dass es nur ein Bataillon formieren
konnte ; circa 100 Mann (minder kriegstaugliche) waren in Mantua zurückgeblieben.
- 411 —
dann bei der Belagerung von Messina; später jedocli kam dasselbe wieder als
Besatzung nach Milazzo.
1720 an den Operationen keinen Antheil genommen, in Milazzo, dann
Messina verblieben.
1783 stand ein Bataillon in Mailand, wo es an der Yertheidigung des
Castells ehrenvollen Antheil nahm.
1734 ein Bataillon in Mantua, zwei Bataillone und die Grenadier-Com-
pagnien bei der Armee im Felde, fochten bei Parma, Quistello und Guastalla ; ein
Detachement in der Yertheidigung von Mirandola.
1733 Operationen am Po und hi Tyrol, ohne Gefecht (niu- in ein Bataillon
formiert).
1737 auf den Kriegs-Schauplatz in Ungarn abgerückt, standen ein Bataillon
und die beiden Grenadier-Compagnien hei der Armee in Serbien. Nach der Ein-
nahme von Nissa kam das Bataillon als Besatzung in den Passo Augusta, wo
es unter Hauptmann Mittermayer 1), von vielfacher Uebermacht angegriffen,
nach tapferer Gegenwehr zum grössten Theile vernichtet wurde ; die Grenadiere
später bei Eadujevac gefochten.
1738 em Bataillon in der Yertheidigung von Orsova, ein zweites unter
Obristheutenant von Kanne die Schanzen bei Mehadia vertheidigt (beide
gegen freien Abzug capituliert) ; das Regiment später in den Treffen bei
Kornia und Mehadia.
1739 nur die Grenadiere bei Grocka gefochten, ein Bataillon in Belgrad,
zwei in Temesvar verbheben.
1741 anlässlich der Krönung der Königin Maria Theresia zur „Auf-
wartung” m Pressburg commandiert, wurde das Regiment
1742 in das Corps Khevenhüller eingetheilt und machte die Operationen
in Bayern mit.
1743 war das Regiment bei der Blockade von Braunau, später bei der
Vorrückung an den Rhein.
1744 bei der Besetzung von Lauterhurg; bei dem Rückzuge vom Rhein
kam eine Abtheilung bei Augenheim in das Feuer. Das Regiment bildete sodann
einen Theil der Besatzung von Freiburg, wo es in Folge Capitulation in Kriegs-
gefangenschaft gerieth.
1745 ausgewechselt, focht das Regiment mit Auszeichnung, aber grossen
Verlusten in der Schlacht bei Trautenau (Kämpfe um den Bataille-Berg).
1746 auf den Kriegs-Schauplatz in den Niederlanden gesendet, war das
Regiment in der Schlacht bei Eocour.
1747 zwei Bataillone in dem Gefechte bei Diest und in der Schlacht bei
Lawfeld; das 3. Bataillon m Luxemburg.
1748 bildete das Regiment die Besatzung von Maastricht, Grenadier-
Hauptmann O’Mulrian bei Zrmickweisung des Sturmes am 2. Mai sich her-
vorgethan.
1756 war das Regiment gegen Ende des Jahres aus den Niederlanden
auf den Kriegs-Schauplatz in Böhmen gerückt (zwei Bataillone, zwei Grenadier-
Compagnien).
1757 focht es in der Schlacht bei Prag, wo sich die Grenadiere aus-
gezeichnet hatten und kam dann als Besatzung in diese Festung; später in
ein Bataillon formiert in dem Treffen am Moys-Berge, dann im Glatz’schen
postiert.
1758 wieder completiert, war das Regiment in der Schlacht bei Hoch-
kirch, dann bei der Belagerung von Neisse.
1759 stand das Regiment im Corps Harsch (de Ville) zumeist in Schlesien,
ohne in das Feuer zu kommen.
1760 betheiligte es sich an den Operationen zum Entsätze von Dresden
und focht später bei Kunzendorf; in der Schlacht bei Torgau wurde es ver-
’) Anfänglich unter Obristwachtmeistei' de Beaumont, derselbe wurde jedoch bei
der Besichtigung der Vertlieidigungs-Vorkehrungen durch einen fallenden Baum getödtet.
— 412 —
sprengt, ein grosser Theil gefangen (durch das aus den Niederlanden nach-
gerückte 3. Bataillon wieder ergänzt).
1761 im Corps London eingetheilt, nicht in das Feuer gekommen.
1762 war das Regiment im Corps Beck in der Lausitz ; ein Detachement die
Verth eidigung von Schweidnitz mit gemacht, Oberstlieutenant O’Mulrian für
wiederholte Auszeichnung den MTO. erhalten; die Grenadiere in dem Gefechte
bei Charlottenbrunn.
Bender. 1778—1779 das Regiment in Böhmen, ohne Gefecht; che Gre-
nadiere (Bataillon Hannekart) bei der Unternehmung auf Schlesisch-Neustadt.
1789 anlässlich der in den Niederlanden ausgebrochenen Unruhen mit zwei
Bataillonen dahin gesendet, focht das Regiment bei Turnhout, vier Compagnien
bei der Unternehmung auf Gent; bei dem Rückzuge von Hecheln nach Luxem-
burg eine Division unter Major von Broeta. von vielfacher Uebermacht um-
zingelt, in Gefangenschaft gerathen, ebenso eine in Brüssel zurückgelassene
Compagnie.
1790 nahmen Abtheilungen des nunmehr in Luxemburg stehenden Re-
giments an den Gefechten bei Ychippe, Humain, Rockefort. Assesse, Evre-
haille, Cense-de-Viet u, A. mit wiederholter Auszeichnung theil.
Regiments-Commandant Oberst Keim wiederholt wegen guter Führung
seiner Abtheilungen belobt; ausser demselben noch eine grosse Anzahl von
Officieren unter den Ausgezeichneten genannt.
1791 ein Detachement des 3. Bataillons bei der Reiclrs-Execution im
Lüttich’ sehen.
Regiments-Inhaber FM. Bender erhielt für die Bewältigung des Auf-
standes in Brabant das Grosskreuz des MTO.
1792 nahmen zwei Compagnien an dem Gefechte bei Bavay theil; das
Regiment (1. und 2. Bataillon) sich bei dem Ueberfalle auf Orcbies aus-
gezeichnet; Regiments-Commandant Oberst Keim, welcher die ganze Action
leitete, erhielt den MTO. Hauptmann Baron Aichen den Posten St. Amand
standhaft vertheidigt; drei Divisionen sich in einem Gefechte bei Blaton lühm-
lich gehalten, endlich das Regiment bei Boussu und .Jeinappes brav gelochten,
hier viel verloren.
Das 3. Bataillon bei der Einnahme von Longwv, dann im Luxembur-
gischen, Gefecht bei Virton, später zur Haupt-Armee gezogen, wo es in dem
Gefechte bei Corioule grosse Verluste erlitt.
1793 im Corps Hohenlohe am Nieder-Rhein stehend, kam das Regiment
zu der Belagerung von Maynz (Erstürmung der AVeissenauer Redoute t; Ober-
lieutenant August Graf Le inin gen für hiebei bewiesene Tapferkeit von
Sr. Majestät aussertourlich zum Capitain -Lieutenant ernannt. Später lag das
Regiment im Trier’schen, wo Abtheilungen desselben mehrfache Vorposten-
Gefechte bestanden.
Die Grenadiere (Bataillon Ulm) auf den Kriegs-Schauplatz in die Nieder-
lande gerückt, bei Berlaimont und Wattignies gefochten.
1794 das Regiment in dem Gefechte bei Herzig sich das Lob des Armee-
Commandanten erworben; Oberstlieutenant Chevalier Lu sign an wegen be-
sonderer Auszeichnung in demselben zum Obersten und Commandanten von
Klebek Nr. 14 ernannt; sodann mit allen drei Bataillonen die neunmonatliche, rühm-
liche Vertheidigung der Festung Luxemburg unter seinem Inhaber FM. Bender
mitgemacht, in Folge Capitulation (1795) in Kriegsgefangenschaft gerathen1 .
Die Grenadiere im Corps York sich vor Landrecies (17. April) und bei Tourcoing
ausgezeichnet, dann in der Schlacht von Kleurus.
1795 die Grenadiere am Rhein, bei den zum Entsatz von Maynz ver-
sammelten Truppen, später in dem Gefechte an der Pfrimm (wenig engagiert .
dann in jenem bei Lambsheim.
1796 war das ranzionierte Regiment bei den am Ober-Rhein verbliebenen
Truppen, das 3. Bataillon an den Gefechten bei Bregenz (Leiblach) und Lauterach
(Fussach) betheiligt; das später bei der Blockade von Hüningen ehigetheilte
') In die Erblande (Böhmen) abgerückt.
413 -
-Regiment bei dem Sturme am 30. November sich hervorgethan, (sowie das
Regiment Erzherzog Ferdinand Nr. 2 in der Relation des Erzherzogs Carl
belobt).
Die Grenadiere bei Wetzlar, Uckerath gefochten, sich bei Amberg und
Würzburg ausgezeichnet, endlich Gefecht bei Limburg.
1797 das Regiment wieder vor Hüningen; die Grenadiere zur Armee
nach Italien gezogen, an den Rückzugs-Gefechten bei Neumarkt und Unzmarkt
theilgenommen.
Vacat Bender. 1799 stand das Regiment zu Beginn des Feldzuges in
Vorarlberg (Lindau); bei der allgemeinen Vorrückung nach Graubündten
kämpften zwei Bataillone bei Seewies mit Auszeichnung, das 3., in Vorarlberg
zurückgeblieben, bei Altstetten; das wieder vereinigte Regiment bei Winter-
thur, dann in der ersten Schlacht bei Zürich mit Auszeichnung gefochten;
ferner Gefecht bei Albisrieden (grosse Verluste). Ende August bestanden Ab-
theilungen des Regiments wiederholte Gefechte bei dem allgemeinen Angriffe
der Franzosen auf die Stellungen des Corps Hotze an der Linth, so bei
Richisau, im Klön-Thale, bei Nettstall, Schanis, Wesen, wo ein grosser Theil
des Oberst-Bataillons nach tapferer Gegenwehr gefangen wurde.
Die Grenadiere (Bataillon Sebottendorf) bei Stockach, Zürich rmd der
Erstürmung von Neckarau mit Auszeichnung gefochten.
Bei diesen verschiedenen Anlässen haben sich Interims-Regiments-
Commandant Oberstlieutenant Baron Altstätten, die Majore Rienecker,
Martin Becker, Hauptmann Paul Van Roy, Oberlieutenant Chevalier
de Mesemacre hervorgethan.
1800 focht das Regiment bei Engen, Möskirch, Biberach, an der Iller und
stand im November-December in Nord-Tvrol (Achen-Pass). Die Grenadiere an
den gleichen Actionen theilgenommen, bei Hohenlinden versprengt, grössten-
theils gefangen.
Hildburghausen. 1805 bei der Armee in Deutschland eingetheilt, ge-
rieth das Regiment, die Besatzung von Ulm bildend, mit allen fünf Bataillonen,
in Folge Capitulation in Kriegsgefangenschaft. Ein 6. Bataillon war an der
ungarischen Grenze postiert.
Kottulinsky. 1809 im 7. Corps (Erzherzog Ferdinand) eingetheilt,
machte das Regiment den Feldzug in Polen mit, ohne an einer grösseren
Action theilziuiehmen; ebenso die Reserve-Division in Galizien.
Die Grenadiere (Bataillon Brzeziiisky) in Deutschland, bei Landshut,
Ebelsberg, Aspern. Wagram (6. Juli) und Znaym brav gefochten.
1812 war das Regiment (1. und 2. Bataillon), sowie die Grenadiere,
bei dem Auxiliar-Corps Schwarzenberg und waren diese Abtheilungen bei
Signiewici, Gorodeczna (Grenadiere nicht im Feuer), Szczawel (Wizwa) engagiert;
in dem Treffen am Muchawiec (Wyczulki) bewirkte das Regiment, in Massen
formiert, seinen Rückzug mitten durch die russische Cavallerie in bester
Ordnung; auf dem Rückzuge von Slonim bildete das Regiment die Arrieregarde.
1813 focht das Regiment (1.. 2. und 3. Bataillon) mit Auszeichnung bei
Dresden und Leipzig (Klein-Zschocher). Oberstlieutenant Arbter mit dem
3. Bataillon sich hervorgethan; bei Eckartsberg nicht im Feuer gestanden,
zeichnete sich das Regiment bei Hochheim erneuert aus.
Oberstlieutenant Paur zu Traut erwarb sich hier den MTO.
Die Grenadiere (Bataillon Obermayer) bei Dresden, Leipzig (nur am
16, October bei Konnewitz) gekämpft.
Das 4. (Reserve-Bataillon) im 1. Reserve-Corps in Nieder-Oesterreich, im
December nach Ulm abgerückt.
Regiments-Arzt Dr. Carl Petelenz erhielt die GCEM. 1.
1814 focht das Regiment bei Bar-sur -Aube (Colombe-les deux eglises) und
la Rothiere, ( Oberlieutenant Victor sich bei Erstürmung von Dienville aus-
gezeichnet, wurde, sowie Unterlieutenant Stanislaus Herzog aussertourlich
befördert); ferner bei Troyes (la Ferte) und machte die weitere Vorrückung
— 414 -
bis Paris mit, ohne in clas Feuer zu kommen. Die Grenadiere standen vor
Besancon, später, sowie das 4. Bataillon, in der Süd-Armee, Vorrückung gegen
Lyon, olme an einer grösseren Action tlieilzunehmen.
1815 mit allen vier Bataillonen in der Ober-Rhein- Armee eingetheilt, machte
das Regiment die Vorrückung und den Angriff auf Beifort mit. das 4. Bataillon
später bei der Blockade von Höningen. Die Grenadiere Einzug in Paris.
Sivkovich. 1848 gehörten das 1. und 2. Bataillon zur Besatzung von
Temesvär und ist es vorzüglich der pflichttreuen Haltung des Regiments zu
danken, dass diese Festung dem Kaiser erhalten blieb *), sowie es sich auch an
der späteren dreimonatlichen Vertlreidigung rülimlichst betheiligte. Abtheilungen
des Regiments nahmen mit Auszeichnung an den wiederholten Unterneh-
mungen zum Entsätze und zur Verproviantierung von Arad, den Gefechten
bei Lippa und Nemet-Bogsan theil.
Das 3. Feld- und 1. Landwehr-Bataillon standen in Siebenbürgen und
nahmen mit gleicher Auszeichnung und zwar ersteres an den Gefechten bei
Csucsa, letzteres an jenen bei Nagy-Säros (nur eine Compagnie ;. Maros- Vas&rhely
und der Vertlreidigung des Burzenlandes theil.
Die Grenadiere (Bataillon Kopystynski) bei Unterdrückung des Auf-
standes in Lemberg mitgewirkt.
1849 nahmen Abtheilungen des Regiments an einer erneuerten Verpro-
viantierung von Arad, das 2. Bataillon im Streif-Corps Leiningen an einigen
kleineren Affairen im südlichen Banate, beide an dem Ueberfalle des feind-
lichen Lagers vor Temesvär und wie erwähnt, der heldenmütlrigen Ver-
theidigung dieser Festung theil; ein Detachement machte die Verth eidigung
der Festung Arad mit.
Das 3.Feld-und 1 .Landwehr -Bataillon bei Szökefalva, Hermannstadt. Stolzen-
burg, Salzburg und Piski gefochten, eine in der Colonne Urban eingetheilte Divi-
sion des 3. Bataillons bei Borgo-Maroseny, Bayersdorf und Borgo-Prund. Erstere
Abtheilungen waren weiter in der Schlacht bei Mediasch, bei dem Rückzüge
in die Walachei, endlich bei der erneuerten Offensive in den Gefechten bei
Szemerja und am Nyerges-Passe. Das 4. Bataillon Bewachung der Grenz-
Pässe gegen Ungarn, die Grenadiere in Lemberg verbheben.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten:
LO.-C. Regiments-Commandant (mittlerweile zum GM. befördert) Oberst
Baron Wernhardt.
LO. Hauptmann Ludwig Schwarzmann.
i EKO. 3. Oberstlieutenant Carl Edler von Anthoine: die Hauptleute
Friedrich von Dauber und Eduard Gutter; die Hauptleute Sebastian
Woller und Alexander Raab; dann dem gestorbenen Major Pöschl nach-
träglich zuerkannt.
MVK. Oberstlieutenant Anthoine: die Majore Johann von Werner,
Franz Kunich von Sonnenburg; die Hauptleute Joseph Niesner von
G r ä v e nb e r g und Sebastian Woller; die Oberlieutenants Friedrich Liebknecht,
Albert von Takdcs, Samuel Jjeiser, Johann Dietrich von Hermanns-
thal, Caspar Mayer von Löwenschwert, Franz Petrovich. Daniel
Wittas und Gustav Siegmann; die Unterlieutenants Emanuel Villecz,
Alexander Schmidt. Carl J o r d a n, Ludwig P ö s e n b a c li. Johann Szemai li s k y :
endlich dem gefallenen Oberlieutenant Ferdinand Raehner nachträglich zu-
erkannt.
GCEM. 1. Regiments-Arzt Dr. Joseph Rohm.
Kellner. 1859 war das Regiment (drei Feld- und das Grenadier-Bataillon)
in der Reserve-Division FML. Urban eingetheilt und focht gegen die Frei-
schaaren Garibaldi’s bei Varese, Como (Nachtgefecht) und Castenedolo. Das
4. Bataillon anfänglich in Pest, dann zum 15. Corps eingetheilt.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Unterlieutenant Johann Kasprzycki.
i) Geber die von der Garnison Temesvär vorgebrachte patriotische Kundgebung
siebe die Anmerkung Seite 342 bei Infänterie-Kegiment Nr. 81.
— 415 -
MVK. Die Hauptleute Ferdinand Graf zu Ysenburg-Phillipp s-Eich und
Dominik Wer d an; die Oberlieutenants Johann Krammer und Anton Gebauer.
SG YK. pro piis meritis. Regiments-Caplan (griechisch-orientalisch) Damian
Z u 1 i n s k y.
1866 im 6. Corps (Hamming) der Nord-Armee eingetheilt, focht das
Regiment bei Skalitz und Königgrätz; das 4. Bataillon stand in Krakau.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. (ohne Kriegs-Decoration) der als Generalstabs-Chef beim Landes-
General-Commando zu Udine fungierende Oberst Joseph Heinold.
MVK. Die Oberlieutenants Julius Hotter und Erdmann Klette von
Klettenhof; dann dem an seinen Wunden gestorbenen Hauptmann Anton
Werdau nachträglich zuerkannt.
1878 focht das Regiment im Verbände der als Verstärkung nach Bos-
nien entsendeten 1. Infanterie-Truppen-Division mit Auszeichnung in dem
Gefechte bei Bandin-Odjak und war dann bei der Besetzung von Visegrad.
Decoriert wurden mit:
LO. Regiments-Commandant Oberst Joseph von Lipowsky.
EKO. 3. Die Majore Adalbert Grimm und Joseph Jorkasch -Koch;
Hauptmann Jjeopold Mastny.
MVK. Die Oberlieutenants Anton Schädl, Franz Szulakiewicz; die
Lieutenants Franz Baumann, Albin Holoubek, Alexander Droste und
Constantin Kossowicz (Letzterer in der Reserve).
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
1789—1790
1792-1801
G-oldene
B
Silberne
6
35
Goldene
1848 \ „
1849 [ '
I. Cl.
35
n. ci.
51
1805
—
1
1859 1
6
9
1809
—
—
1866
1
4
1813—1815
i
21
1878 -
6
20
Adjustierung'.
1701 blauer Rock, rothe Aufschläge, lederne Beinkleider1);
1726 weisser Rock, lichtblaue Aufschläge;
1743 weisser Rock, rothe Aufschläge;
1757 weisser Rock. Camisol und Hnterfutter, rothe Aufschläge ;
1767 weisser Rock, lichtbraune Egalisierung, weisse Knöpfe;
1770 weisser Rock, schwefelgelbe Egalisierung2), weisse Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, schwefelgelbe Egalisierung, weisse Knöpfe.
’) In dieser Adjustierung wurden die sechs Compagnien aus bayreutliisclien Diensten
übernommen.
2) Ueber Bitte des damaligen Inhabers Fürsten Fürstenberg, welcher sich um
das erledigte Regiment Kolowrat Nr. 17 beworben hatte, über welches aber bereits ander-
weitig verfügt war, wurde der Tausch der Egalisierung mit Nr. 17 bewilligt, da derselbe,
welcher wie erwähnt die Completierung des Regiments aus seinen Erblanden übernommen
hatte, anführte, dass die schwefelgelbe Farbe bei seinen Unterthanen beliebter sei und erstere
leichter zur Annahme der Dienstesverpflichtung anreizen würde, als die braune. Fürst
Fürstenberg musste auch den Officieren beider Regimenter die sich durch diesen Wechsel
ergebenden Unkosten aus Eigenem ersetzen. (K. A.. H. K. R. 1770—74—585 und 795.)
Böhmisches Infanterie-Regiment.
(1827) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Theresienstadt.
(1879) Ernst August, Herzog von Cumberland, Herzog zu Brauu-
schweig und Lüneburg.
(Wegen besonderer Auszeichnung in der Schlacht bei Deut seil -Wagram, am 5. Juli 1809.
darf das Regiment bei allen Gelegenheiten den Grenadier-Marseli schlagen.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. Dieses .Regiment wurde
laut einer, zwischen dem Kaiser und dem Bischöfe Johann Hartmann von
Würzburg und Bamberg, am 21. Februar 1671 geschlossenen Convention
aufgestellt und unter der Bedingung in kaiserlichen Dienst überlassen, dass das-
selbe nur mit Zustimmung der Stände des fränkischen Kreises ausserhalb
dieses Gebietes verwendet werden dürfe1).
1685 laut Patent vom 11. November wurde dieses Regiment ganz in
kaiserlichen Dienst übernommen und der zum Inhaber ernannte GFAYM.
Th ii ngen beauftragt, dasselbe durch Zuwerbung von 100 Mann zu completieren.
beziehungsweise auf den nunmehr normierten Fuss zu bringen.
1721 wurden drei Compagnien des aufgelösten Regiments Königsegg
incorporiert.
1731 erhielt das Regiment je eine (zwei) der aufgelösten Auctions-
Compagnien von Alexander Württemberg (Nr. 17) und Franz Lothringen
(Nr. 1).
1717/48 Theile der aufgelösten Regimenter Heister und Arenberg in-
corporiert; 1748 eine Compagnie von dem aufgelösten Regimente O'Gilvv über-
nommen.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 12.
1860 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Linien-Infanterie-Regimente
Nr. 73, 1883 ein Bataillon zu dem Lifanterie-Regimente Nr. 92 abgegeben.
Ergänzung Dieses Regiment erhielt noch 1683 300 Mann aus Bamberg
und recrutierte sich später, wie alle übrigen, theils aus dem Reiche, theils aus
den Erblanden. Yon 1766 — 1806 hatte es einen Werbe-Rayon hu fränkischen
Kreise. 1771 (1781) erhielt es seinen ständigen Werb-Bezirk in Böhmen. Egerer
District und Ellbogener Kreis, mit der Stabs-Station Eger, hiezu 1782—1807
einen Aushilfs -Bezirk in Galizien, Zaleszczyki und ein Tlieil der Bukowina.
1807 übernahm es den Saazer Kreis (bisher hei Nr. 36 -) und wurde nunmehr
Eger, später Luclitz Werb-Bezirks-Station. 1818 endlich erhielt es den Werb-
Bezirk im Leitmeritzer (Theile des Saazer) Kreise, mit der Werb-Bezirk-.-
') Das Regiment, galt, bis 1685 eigentlich nur als Mieth-Regiment.
2) Ein Tlieil des bisherigen Werb-Bezirlts an Nr. 35 abgetreten.
- 417 —
Station Leitmeritz, 1827 wurde das Werb-Bezirks-Commando nach Theresien-
stadt verlegt.
Grenadier-Division. 1769—1775 bildete die Division mit jener von
Nr. 35 ein böhmisches Bataillon (a vier Compagnien), 1775 die Division von
Nr. 37 dazu eingetheilt, 1779 statt letzterer jene von Nr. 25 in dieses Bataillon
übersetzt, in welcher Zusammensetzung dasselbe bis 1797 verblieb.
In dem Feldzüge 1799 — 1801 bildeten die Divisionen von Nr. 21 und 54
mit jener des .Regiments ein Bataillon, in dem Feldzuge 1809 war die des
Regiments mit jenen von Nr. 17 und 36 vereint. Von 1810 — 1852 endlich stand
dieselbe mit jenen von Nr. 35 und 36 in einem böhmischen Bataillon.
Friedens-Garnisonen. 1699 Szegedin, 1700 Neusohl, 1708 Neapel-Reggio,
1720 Palermo, 1732 Neapel, (Capua), 1735 Kaschau, 1739 Leutschau, 1740
Luxemburg, Mons, 1748 Eger1 2), 1752 Znaym, 1753 Brünn, 1754 Leipnik, 1763 —
1790 Eger, 1798 Eger, 1801 Eger, 1805 Würzburg, 1806 Lobositz, 1808 — 1813
Eger, 1817 Leitmeritz, 1823 Theresienstadt, 1846 Prag, 1849 Bregenz, 1851
Altona, 1852 Budweis, dann Pest, 1854 Dees, dann Stanislau, schliesslich
Klausenburg. 1855 Pressburg, 1858 Komorn, 1860 Krakau, 1866 Wien, 1871
Theresienstadt, 1887 Riva, 1888 Trient, 1891 Königgrätz.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Eger aufgestellt, 1818 nach
Brüx verlegt, wo es bis zur Auflösung verblieb.
Regiments-Inhaber.
1685 Thüngen, Hans Carl Graf,
GFWM. — FZM. s).
1694 Thavonat, Friedrich LeopoldFrei-
herr von, Obrist.
1694 Guttenstein, Wenzel Graf,
Obrist — FML. 3).
1707 Wetzel, Johann Adam Freiherr
von, GFWM.— FZM. 4).
1720 Bettendorf, Philipp Ludtvig Frei-
herr von, Obrist — FML.5).
1734 O'Nelly, Johann Alexander Graf,
GFWM.— FZM.
1743 Gaisruck, Sigmund Friedrich
Graf, FML.— FM.
1769 Gemmingen auf Hornberg und
Treschklingen, Richard Frei-
herr von, FML.
1775 (Viathesen, Johann Andreas Frei-
herr von, GM. — FZM.
1793 Erbach-Schönberg, Carl Eugen
Graf, FML.— FZM.
1817 unbesetzt.
1818 Wellington, Arthur Herzog von,
königlich grossbritanischer und
kaiserlicher FM.
1852 Georg V., König von Hannover.
1879 Ernst August, Herzog von Cum-
b erland,Herz og von Brauns chweig
und Lüneburg.
Zweite Inhaber.
Von 1824 — 1830 Weigl von Löwentvarth, Joseph Freiherr, FML.:
\ron 1S30 — 1833 Stanissavljevics von Wellenstreit, Aaron Freiherr, FML.;
von 1834 — 1846 Mesemacre, Vicomte de Lardenois de Ville, Joseph de,
FML.; von 1847 — 1850 Wetzlar von Plankenstern, Heinrich Freiherr,
FML.; von 1850 — 1854 Karaisl von Karais, Carl Freiherr, FML.; von 1854 —
1878 Dreihann von Sulzberg am Steinhof, Ignaz Freiherr, FML. — FZM.
Regimeiits-Commaii danten.
1685 der Inhaber GFWM. Thüngen. I 1688 Bischofshausen von und zu
1685 Truchsess, Hans Georg Frei- Bischhausen, Jesaias, Obrist-
herr von, Obristlieutenant. | lieutenant.
’) Ein Bataillon bis 1802 in Erfurt detachiert.
2) Erhielt 1694 das Regiment Pfalz-Neuburg (Nr. 20).
3) Uebernahm bei seiner Ernennung zum Commandierenden von Prag das Regiment
Alt-Daun.
4) War früher Inhaber des jetzigen Infanterie-Regiments Nr. 18. Laut einem Erlasse
vom 10. Januar 1707 hätte Obrist Heindl dieses Regiment erhalten sollen.
5) Ursprünglich war GrFAVM. Diesbacli zum Inhaber dieses Regiments designiert,
erhielt jedoch später das gleichzeitig vacante Regiment Holstein (Nr. 20).
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
27
418
1691 Hompesch, Friedrich Freiherr
von, Obristlieutenant.
1693 Rau, Rudolph Freiherr von,
Obristlieutenant.
1694 der Inhaber Obrist Thavonat.
1694 der Inhaber Obrist Graf Gutt en-
stein.
1698 Star he mb erg, Max Adam Graf,
Obristlieutenant — Obrist.
1703 Hanstein, Johann Reinhard von,
Obristlieutenant — Obrist.
1706 Neuforge de la Neuveforge,
Johann Franz, Obristlieutenant —
Obrist.
1716 CzeikavonOlbranowitz, Wen-
zel Philipp Freiherr, Obristlieute-
nant.
1720 der Inhaber Obrist Bettendorf.
1720 Von der Trenck, Obristlieu-
tenant (ad interim).
1723 Czeika, Wenzel Freiherr von,
Obrist.
1727 Busch, Heinrich Freiherr von,
Obi'ist.
1738 Wetzel, Freiherr von, Obrist-
lieutenant.
1739 Valvas on, Gottfried Freiherr
von, Obrist.
1743 Gemmingen, Reinhard Freiherr
von, Obrist.
1755 Brinken, Jakob Freiherr von,
Obrist.
1758 Ittner, Joseph, Oberst.
1760 Wieder, Eustachius von, Oberst.
1768 Kinsky, Franz Graf, Oberst.
1773 Eder, Leopold, Oberst.
1783 Diesbach, Philipp Graf, Oberst.
1790 Spiegel, Carl Leberecht Freiherr
von, Oberst.
1796 Knorr, Carl Freiherr von, Oberst.
1799 O’Donell, Carl Graf, Oberst.
1800 Juch, Felix von, Oberst.
1801 Henneb er g, Joseph von, Oberst.
1805 Rousseau, Franz Chevalier,
Oberst.
1809 Brixen, Wilhelm von. Oberst.
1813 Abele, Franz Freiherr von.
Oberst.
" 1813 Schober, Alois von. Oberst.
1819 Schussmann von Hauenfeld.
Wilhelm. Oberst.
1828 Mertz, Friedrich Wilhelm von,
Oberst.
1833 Mende von Mensfeld. Johann.
Oberst.
1835 Csorich von Monte Creto,
Anton Freiherr, Oberst.
1842 Fischer von See, Carl. Oberst.
1844 Herzinger, Anton Edler von.
Oberst.
1848 Lilia, Carl Clemens von. Oberst.
1850 Brunner, Johann, Oberst.
1857 Pidoll von Quintenbach.
Gustav Ritter, Oberst.
1859 Fontaine von Felsenbrunn,
Vincenz, Oberst.
1861 Töply von Hohenvest. Johann,
Oberst.
1864 Kolbenschlag von Reinhart-
stein. Joseph, Oberst.
1867 Hauska, Anton, Oberst.
1873 Rainer Ritter von und zu Haar-
bach, Max, Oberst.
1875 Welsersheimb, Zeno Graf,
Oberst.
1877 Lempruch, Anton Freiherr von.
Oberst.
1879 Baselli von Süssenberg. Peter
Freiherr. Oberst.
1883 Polak, Emerich, Oberst.
1S88 Anderwerf, Joseph. Oberst.
1890 Niklas, Philipp. Oberst.
1895 Lehmann, Yincenz, Oberst.
ReserYe-Commandanten.
1869 Schaaffgotsche von und zu
Kynast, Franz Graf, Oberst.
1871 Rainer, Max Ritter von, Oberst.
1873 Zaremba, Laurenz Ritter von,
Oberstlieutenant — Oberst.
1876 Kronenfels, Adolph Ritter von,
Oberstlieutenant — Oberst.
1878 Baselli von Süssenberg. Peter
Freiherr, Oberst.
1879 Pachner von Eggendorf. Fer-
dinand. Oberst.
18S2 W eiss. Gustav Ritter von.Oberst-
lieutenant — Oberst.
Yor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1682 Obristwachtmeister Marschall bei der Belagerung von Ofen
(3. August) y.
1694 Regiments-InhaberObristFreikerrvonThavonat vorPeterwardein f.
1743 Obristlieutenant Carl von Puchrucker in der Schlacht bei Det-
tingen f.
1760 Regiments-Commandant Oberst Ittner in der Schlacht bei Torgau y.
— 419 -
1797 Major Wagmuth an den in der Schlacht bei Rivoli erhaltenen
Wunden am 17. Januar gestorben.
1809 Major Jakob Fromm in der Schlacht bei Wagram j*.
1809 Regiments-Commandant Oberst Brixen an den in derselben Schlacht
erhaltenen Wunden am 28. Juli gestorben.
1859 Regiments-Commandant Oberst Ritter von Pidoll in der Schlacht
bei Solferino, dann Oberstlieutenant August Wallnöfer an den in derselben
Schlacht erhaltenen Wunden im August gestorben.
1866 Regiments-Commandant Oberst von Kolbenschlag und Major
Wilhelm Ekart von Ekenfeld, beide in dem Treffen bei Jicin j.
Feldzüge.
Thüngen. Dieses Regiment, 'welches noch vor seiner gänzlichen Ueber-
nahme in den kaiserlichen Dienst die Feldzüge 1683 und 16S5 in der Haupt-
Armee (Entsatz-Schlacht von Wien, Schlachten bei Parkany, Gran etc.) mit-
gemacht hatte, war
1686 bei der Belagerung von Ofen, der Einnahme von Siklos und
Fünfkirchen.
1687 stand das Regiment theils in Fünfkirchen, theils bei dem Corps in
Slavonien; Einnahme von Essegg und Pozega,
1688 war es bei dem Zuge des Markgrafen von Baden nach Bosnien,
Gefecht bei Kostajnica, Treffen von Dervent.
1689 ein Bataillon Besatzung in Brod, das andere in Bosnien, Schlachten
bei Batocina und Nissa mitgemacht, Regiments-Commandant Obristlientenant
Bischofshausen ein kaiserliches „Dankbriefei” erhalten; dann Einnahme von
Widdin, woselbst es als Besatzung verblieb.
1690 gerieth dasselbe durch die von Obristlieutenant Hompesch ab-
geschlossene Capitulation in Kriegsgefangenschaft.
1691 stand das Regiment zur Reorganisation in Gran.
1692 ein Bataillon in der Haupt-Armee (Lager bei Peterwardein),
dasselbe
1693 bei der vergeblichen Belagerung von Belgrad.
Thavonat. 1694 erneuert in den Kämpfen im verschanzten Lager bei
Peterwardein.
Guttenstein. 1695/1696 bei der Haupt-Armee.
1697 focht ein Bataillon in der Schlacht bei Zenta, das andere stand
von 1692 — 1698 in Szolnok; Regiments-Inhaber Obrist Graf Guttenstein
wurde für seine bei Zenta bewiesene Tapferkeit mit einem kaiserlichen ..Dank-
schreiben” ausgezeichnet und zum General-Feldwachtmeister befördert.
1701 in vier Bataillone formiert, auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien
eingetlieilt, focht das Regiment mit Auszeichnung in der Schlacht bei Chiari
und bei der Einnahme von Canneto.
1702 drei Bataillone bei der Belagerung von Mantua, dann (in zwei for-
miert) in der Schlacht bei Luzzara erneuert sich ausgezeichnet. Das 4. Batail-
lon stand in Brescello und gerieth in Folge der Capitulation in Kriegs-
gefangenschaft.
1703 stand das Regiment bei den Truppen am Po (Kämpfe bei Ostiglia);
ein in Folge der Capitulation von Guastalla nach Tyrol gerücktes, später auf
ein Bataillon ergänztes Detachement, bei dem Einfalle in Bayern, Erstürmung
der Neuburger Schanzen, dann zum Regimente gerückt.
1704 das Regiment bei den Truppen am Po zurückgeblieben, ein
Detachement einen gelungenen Ueberfall auf die Posten Buonporto und
Bastiglia ausgeführt; das Regiment später bei dem Rückzuge nach Tyrol.
1705 Regiments-Commandant Obrist Hanstein sich in dem Gefechte
bei Casine Moscoline hervorgethan und erhielt derselbe wegen erneuerter
Auszeichnung bei Cassano, an welcher Schlacht das Regiment, in zwei Batail-
lone formiert, theilnahm, ein kaiserliches „Dankschreiben”.
1706 war es in dem Treffen bei Calcinato und hielt in dem Gefechte
bei Maderno die verfolgenden Franzosen mit ausdauernder Tapferkeit auf; ein
27*
— 420 —
Bataillon war sodann bei der Einnahme von Reggio. das Begiment in der
Schlacht von Turin, ferner bei der Belagerung von Cresceutino, endlich bei
jener von Alessandria und der Einnahme von Gasale.
Wetzel. 1707 die Eroberung des Königreiches Neapel mitgemacht 'Er-
stürmung von Gaeta), ein Detachement bei Besetzung der toscanischen
Präsidien; das Begiment verblieb sodann als Besatzung in Neapel, ohne an
den kriegerischen Ereignissen der folgenden Jahre theilzunehmen.
1716 auf dem Kriegs-Schauplatze in Ungarn, focht das Begiment in der
Schlacht bei Peterwardein, ein Bataillon und die Grenadier-Compagnien bei
dem Sturme auf die Palanka von Temesvär (die übrigen Abtheilungen in der
Reserve), ein Bataillon sodann bei der Einnahme von Pancsova und L j-Palanka.
1717 stand das Begiment bei der Belagerung von Belgrad und in der
Schlacht daselbst, ein Detachement (300 Mann) in der Yertheidigung von
Mehadia.
1718 nahmen zwei Bataillone und die Grenadiere an den Kämpfen auf
Sicilien theil und waren in dem Treffen bei Milazzo tun! bei der standhaften
Vertheidigung dieser Festung.
1719 ein Theil des Regiments an der Einnahme der Liparischen Inseln
theilgenommen; das später des geringen Standes wegen nur in ein Bataillon
formierte Begiment war in der Schlacht bei Francavilla und bei der Belagerung
von Messina und kam sodann nach "West-Sicilien
Bettendorf. 1720 an der Einnahme von Sciacca und an den Kämpfen
vor Palermo theilgenommen.
O’Nellv. 1734 stand das Begiment im Königreiche Neapel und nahmen
zwei Bataillone und die Grenadiere an der glänzenden, siebenmonatlichen Yer-
theidigung von Capua theil, das 3. Bataillon gerieth in Folge der Capitulation
von Orbetello in Kriegsgefangenschaft (1735).
1737 bei der Armee in Ungarn stehend, waren zwei Bataillone bei der
Einnahme von Nissa, ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie bei ' ener
von Uzica (das 3. Bataillon war in Ober-Ungarn zurückgeblieben .
1738 das wieder nur in ein Bataillon formierte Regiment bei Kornia
und Mehadia gefbchten.
1739 stand es an der Save.
Gaisruck. 1743 rückte das in den Niederlanden gestandene Begiment
(zwei Bataillone) zu der sogenannten „pragmatischen Armee” und focht in der
Schlacht bei Dettingen.
1744 zwei Bataillone in Antwerpen, das 3. und die Grenadiere bei der
Feld-Armee in dem Gefechte bei Kron-YYeissenburg.
1745 dieselben Abtheilungen bei der Vorrückung an den Main, die an-
deren Abtheilungen in der Schlacht bei Fontenay, ein Bataillon in Folge der
Capitulation von Nieuport in Kriegsgefangenschaft gerathen.
1746 überfiel Obristlieutenant Carl Graf Gaisruck des Regiments mit
einem Detachement, bei welchem sich auch die Grenadiere befanden, die
Stadt Vilvorde. Das später vereinigte Begiment an der Schlacht von Rocour
betheiligt.
1747 war es in jener bei Lawfeld.
1756 standen zwei Bataillone im Corps Piccolomini (das 3. verblieb in
Erfurt).
1757 focht das Regiment mit besonderer Auszeichnung in der Schlacht
bei lvolin1), ebenso in jener bei Breslau (Eroberung der Batterie bei Klein-
Masselwitz mit allen Geschützen), endlich bei Leuthen-).
g In der Relation unter jenen hervorgehoben, die . .beinahe beständig im Feuer ge-
legen und dessbalb besonders gelitten, demnach unerschütterlich als vollkommen tapfere
Männer gestritten haben”.
*) In ein Bataillon formiert, da es in den vorhergegangenen Affairen sehr grosse Ver-
luste erlitten hatte.
- 421 -
1758 Oberstlieutenant Ittner die Stadt Zittau tapfer vertheidigt. Das
Regiment in der Schlacht bei Hoclikircli mit Auszeichnung gelochten, Oberst
Brinken für hervorragende Tapferkeit zum General-Major befördert.
1759 bei der Armee Daun’s, ohne an einer grösseren Action theilzunehmen ;
das in Erfurt garnisonierende 3. Bataillon, welches schon 1757, als die Preussen
vor dieser Festung erschienen waren, jede Aufforderung zur Uebergabe ab-
gewiesen und durch seine standhafte Haltung bewirkt hatte, dass dieselben,
ohne einen Angriff zu wagen, abzogen, schloss mit dem Feinde eine Convention,
in Folge welcher das Fort Petersberg, in welches sich die Garnison zurückzog,
für neutral erklärt wurde.
1760 ein Bataillon sich bei der Belagerung von Dresden durch einen
Ueberfall der feindlichen Batterien (21. Juli) ausgezeichnet ; in der Schlacht bei
Torgau wurde das Regiment nach heldemnütkiger Gegenwehr nahezu aufgerieben.
1761 ein in Inner-Oesterreich reorganisiertes Bataillon bei der Haupt-
Armee, dessgleichen
1762 das Regiment, ohne an einer grösseren Action theilzunehmen ; ein
Detachement von 200 Mann in der Vertheidigung von Schweidnitz, bei welcher
Oberlieutenant Neunhaid sich auszeichnete.
Matliesen. 1778/1779 Regiment, wie Grenadiere (Bataillon Blowslii) in
der Haupt-Armee in Böhmen, ohne Gefecht.
1790 das Leib-Bataillon unter den nach den Niederlanden gesendeten
Verstärkungen, bei der Einnahme von Löwen verwendet, dann
1791 Besatzung in Lüttich.
1792 dieses, sowie das nachgerückte 2. (Oberst-) Bataillon bei der Ein-
schliessung von Longwy, zwei Compagnien in dem Gefechte bei Beaumont,
das Regiment in jenem bei Croix-au-bois ; das Leib-Bataillon sodann Besatzung
in Mons (an der Schlacht bei Jemappes nicht theilgenommen).
Erbach. 1793 beide Bataillone im Luxemburgischen, dann bei der Be-
lagerung von le Quesnoy (Gefechte bei Templeuve, Mons-en-Pevele) ; zwei
Compagnien unter Hauptmann Wagmuth sich in einem Gefechte bei Denain
ausgezeichnet; ebenso ein Bataillon unter Oberst Baron Spiegel bei demUeber-
falle auf Marchiennes, liier noch Hauptmann Meindl und Oberlieutenant Michel
sich besonders hervorgethan.
Die Grenadiere (Bataillon Adelstein) bei Einnahme des Camp-Cäsar, vol-
le Quesnoy und Maubeuge (Wattignies) gekämpft.
1794 nahm das Regiment an den Kämpfen vor Landrecies (le Cäteau,
Priches u. s. w.) ehrenvollen Antheil ; Regiments-Commandant Oberst Spiegel
und vier Officiere wurden belobt ; später war es bei dem ersten Versuche,
Charleroi zu entsetzen, dann in den beiden Schlachten von Fleurus, endlich in
dem Gefechte bei Sombreffe.
Die Grenadiere in den wiederholten Kämpfen an der Sambre (Rouvroy,
Erquelinnes, Charleroi) mit Auszeichnung gefochten, schliesslich noch in West-
Flandern an den Gefechten bei Hooglede (Rousselaer) theilgenommen.
Je zwei in le Quesnoy und Conde zurückgebliebene Compagnien geriethen
in Folge Capitulation dieser Plätze in Kriegsgefangenschaft.
1795 war das Regiment bei der Armee Clerfayt’s am Rhein, ohne an
einer grösseren Action theilzunehmen (Postierung bei Breisach und Freiburg).
Die Grenadiere bei der Nieder-Rliein-Armee, dann vor Maynz.
1796 rückte das Regiment unter Wurmser nach Italien und focht
mit Auszeichnung in der Schlacht bei Lonato und wurde die Entschlossen-
heit und Tapferkeit des Regiments-Commandanten Obersten Freiherrn von
Knorr besonders gerühmt; am Tage nach dieser Schlacht wurde dasselbe
als Nachhut von bedeutender Uebermacht umzingelt und musste nach tapferer
Gegenwehr die Waffen strecken. Ein aus Versprengten und Ranzionierten
zusammengesetztes Bataillon war bei dem zweiten Versuche, Mantua zu ent-
setzen, gerieth aber ebenfalls, in dem Detachement Gavasini, bei Primolano von
der Haupt-Armee unter Bonaparte angegriffen und eingeschlossen, in Kriegs-
gefangenschaft.
Das in gleicher Weise neugebildete Leib-Bataillon bei dem dritten
Entsatz -Versuche, Gefechte bei Calliano, bei Rivoli und erlitt auf dem
Rückzüge des Corps erneuert grosse Verluste. Die in Deutschland verbliebenen
Grenadiere in den Gefechten bei Wetzlar, Limburg, dann in den Schlachten
bei Amberg und Würzburg, dem zweiten Gefechte bei Limburg, in welchem
das Bataillon von Erzherzog Carl besonders belobt wurde.
1797 war das 1. (Leib-) Bataillon in den Kämpfen am Honte Baldo
(Colonne Köblös), wo wieder ein Theil in Kriegsgefangenschaft gerieth und
kam schliesslich noch in den Rückzugs-Gefechten bei Neumarkt und Judenburg
zur Verwendung1). Die Grenadiere waren an den Gefechten bei Wetzlar und
Münzenberg betheiligt.
1799 zwei Bataillone auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland, in den
Schlachten bei Ostrach (Liptingen) und Stockach mit Auszeichnung gekämpft.
Die Grenadiere (Bataillon Juch) ausser diesen Actionen noch in der ersten
Schlacht bei Zürich gefochten.
Der später seinen Wunden erlegene Oberstlieutenant Baron Beust wegen
besonderer Bravour in der Schlacht bei Stockach als ausgezeichnet genannt.
1800 waren alle Abtheilungen in den Schlachten bei Engen und Möskircb,
den Gefechten bei Sigmaringen. Biberach, Ochsenhausen und am Neuburger
Wald. Die Grenadiere und eine Division des Regiments' in der Schlacht bei
Hohenlinden, erstere noch in dem Gefechte bei Anthering. Hauptmann Steiner
bei Engen sich liervorgethan.
1805 mit dem 1., 2., 4. und Grenadier-Bataillon auf dem Ki iegs-Schau-
platze in Deutschland, focht das Regiment bei AVertingen und Jungingen : bei
Elchingen (14. October) wurde das von seinem Corps abgeschnittene Regi-
ment vmter seinem Commandanten Obersten Freiherrn von Henneberg von
überlegenen Cavallerie-Massen angegriffen, umzingelt, die C’arres nach lielden-
müthiger Gegenwehr gesprengt und der grösste Theil des Regiments gelangen :
die Reste desselben (circa 400 Mann) theilten mit dem Corps Werneck bei
Trocht eifingen das gleiche Schicksal.
Das 3. Bataillon machte das Gefecht bei Stecken mit.
1809 mit zwei Bataillonen bei der Haupt-Armee in Deutschland 1. Corpsl
war das Regiment in Bayern nicht in das Feuer gekommen. Die Grenadiere
i Bataillon Georgy) bei Hausen und Eggmühl, dann mit besonderer Auszeichnung
bei Regensburg gefochten. In der Schlacht bei Aspern wurde das Regiment
wegen seiner Tapferkeit von Erzherzog Carl während des Kampfes belobt,
ebenso brav fochten die Grenadiere. Oberlieutenant Radichevich für
besondere Auszeichnung zum Capitain-Lieutenant befördert.
Unvergleichlichen Ruhm aber erwarb sich das Regiment in der Schlacht
bei Wagram, wo es unter Führung des Majors Fromm (Oberst Brisen bereits
schwer verwundet), die zwischen dem 1. und 4. Corps eingedrungenen Franzosen
durch einen glänzenden Bajonnett- Angriff zurückwärf und den bereits in Un-
ordnung gebrachten Truppen dieses Corps Gelegenheit verschaffte, sich zu Tail-
lieren. Generalissimus Erzherzog C arl ritt sofort vor dieFront des Regiments und
rief demselben zu: „Soldaten, ihr habt sehr brav gefochten, ihr wart
tapfer; ihr habt einen heissen Nachmittag gehabt: ich werde Euch
auszeichnen”. Zu Major Fromm gewendet, sprach er: „Ihre Brust. Herr
Major ! behalte ich mir vor, für ihre Tapferkeit, selbst mit dem Theresien-
Orden zu zieren”; leider fiel dieser tapfere Stabs-Officier schon am zweiten
Schlachttage.
Zufolge Armee-Befehles vom 7. Juli, erhielt das Regiment die Aus-
zeichnung, künftig bei allen Gelegenheiten den „Grenadier-Marsch” schlagen zu
dürfen. Das Regiment focht schliesslich noch bei Znaym.
Das 3. Bataillon machte die Operationen in Sachsen und Franken unter
G. d. C. lvienmayer mit.
P Erzherzog Carl sagt in seinem Berichte über dieses Gefecht: ..Das Leib-Bataillon
Erbach hat mit einer, ihm zum vorzüglichen Kuh me gereichenden Standhaftigkeit, den W alb
bei Authal vertheidigt. Diese Truppe hat sich, ohne Rücksicht auf den erlittenen Verlust,
durch eigene Bravour, durch Standhaftigkeit und durch gute Führung der O freiere erhalten
und sich der ausgezeichneten Zufriedenheit Sr. Majestät tlieilhaftig gemacht."
— 423 —
1818 zwei Bataillone in der Schlacht bei Dresden bedeutende Verluste
erlitten, in jener bei Kulm sich ausgezeichnet, dann in dem Gefechte bei Arbesau.
In der Schlacht bei Leipzig gelangte das Regiment wenig zur Verwendung,
die Grenadiere bei Dresden, Arbesau, dann Wachau (Auenheimer Hof) und
Dölitz mit Auszeichnung gefochten. Das 3. Bataillon bei der Blockade von
Dresden (Gefecht bei Wimsdorf).
1814 das Regiment bei der Belagerung von Auxonne, das 1. Bataillon
dann zur Süd-Armee, Gefechte bei St. Georges, Limonest und Einnahme von
Lyon, endlich in dem Gefechte bei Voreppe.
Das 3. Bataillon kam im Januar zu der Belagerung von Hüningen,
später zu jener von Beifort. Das 1. Landwehr-Bataillon war nach Frankfurt am
Main gerückt ; die Grenadiere in der Süd-Armee bei Besancon.
1815 war das Regiment mit drei Bataillonen in dem Gefechte bei
Dannemarie, in welchem Major Men de sich ausgezeichnet; später kam es zu
der Blockade von Schlettstaclt, wo auch die Grenadiere standen. Das 1. Land-
wehr-Bataillon war in Ulm.
Wellington. 1848 anfänglich mit dem 1., 3. Feld- und 1. Landwehr-
Bataillon als Verstärkung in die Bundesfestung Rastatt bestimmt, erhielt das
Regiment, bereits in Deutschland angelangt, Gegenbefehl und wurde nach
Vorarlberg dirigiert.
Von hier rückten das 3. und Landwehr-Bataillon nach Süd-Tyrol und
nahmen Abtheilungen derselben an den Gefechten am Stilfser Joch und am Monte
Baldo (Spiazzi, Ferrara) theil ; das 3. Bataillon kam später zu der Blockade von
Peschiera.
Die Grenadiere (Bataillon Frischeisen, dann Rattay) waren bei Bewältigung
des Aufstandes in Prag, dann bei der Einnahme von Wien.
1849 waren letztere in der Schlacht bei Käpolna, in den Gefechten bei
Uj-Szöny und Acs ; dann im Sommer-Feldzuge in den Kämpfen an der Waag,
der Schlacht bei Puszta-Herkäly und in jener bei Temesvar.
Das ursprünglich zur Bedeckung der Artillerie-Etablissements auf dem
Steinfelde bestimmte 2. Bataillon, über eigene Bitte, später zur Blockade von
Komorn gezogen.
Das 1., 3. und Landwehr-Bataillon, sowie das neu aufgestellte 4. standen
in diesem Jahre in Vorarlberg, ohne an einer Action theilzunehmen.
Für Auszeichnung in diesen Affairen erhielten :
LO.-C. Der zweite Inhaber FML. Freiherr von Wetzlar.
LO. Oberst Carl Lilia; Major Carl von Aubin (als Adjutant des Erz-
herzogs Leopold).
MVK. Oberst Carl Lilia (beide Decorationen für im 21. und 33. In-
fanterie-Regimente erworbene Verdienste); die Oberlieutenants Carl Bukowsky
und Julius von Döring.
Hannover. 1859 das Regiment mit drei Feld- und dem Grenadier-
Bataillon in der Schlacht von Solferino mit Auszeichnung gelochten1) (der
Brigadier GM. Dobrzensky erwarb sich an der Spitze desselben den MTO.
und geruhten auch Se. Majestät der Kaiser sich demselben gegenüber über
das Verhalten der Brigade lobend auszusprechen).
Das 4. Bataillon versah während der Blockade vor Venedig den Vor-
posten-Dienst auf dem Lido.
Decoriert wurden mit :
MVK. Die Majore August Wallnöfer und Hubert Wagner; die Haupt-
leute Johann Edler von Herget, Alexander Nike, Hermann Döbler,
Ferdinand Horst, Carl von Soyka, Joseph Ritter von Lipo wsky, Hieronymus
Freiherr von Ajroldi; Oberlieutenant August Hoen.
r) Mit dem 1. Corps erst nacli der Schlacht von Magenta auf dem Kriegs-Scliauplatze
eingetroffen; das 1. Feld- und das Grenadier-Bataillon rückten zur Aufnahme der ihren
Fürsten treu gebliebenen parmesanischen und modenesischen Truppen bis Brescello und
Guastalla vor und vereinigten sich dann wieder mit dem fiegimente.
— 424 —
1863 bestand eine anlässlich des Aufstandes in Russisch-Polen zur
Grenzbewachung ausgesendete Patrouille einen Zusammenstoss bei Las Kosciel-
niki mit einer bei 600 Mann starken Insurgenten-Bande und trieb selbe über
die Grenze zurück.
1864 erhielt der dem Generalstab zugetheilte Hauptmann Friedrich
0 chsenheimer das MVK.
1866 focht das Regiment, im 1. Corps der Nord-Armee eingetheilt. mit
Auszeichnung hei .Ticin und mit bedeutenden Verlusten bei Königgrätz ( Kämpfe
um Chlum). Das 4. Bataillon war als Besatzung in Theresienstadt.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Dem vor dem Feinde gefallenen Regiments-Commandanten
Obersten Kolbenschlag nachträglich zuerkannt; dann Hauptmann Paul
Finkenzeller.
MVK. Oberstlieutenant Anton Hauska: Major Ekart von Eken-
feld (gefallen, nachträglich zuerkannt); Major Andreas Fontaine von Felsen-
brunn; die Hauptleute Heinrich Freiherr von Eynatten und Ludwig Freiherr
von Blomberg; die Oberlieutenants August Braun und Emil Krabetz.
SGVK. Regiments-Caplan Hieronymus Jellinek.
Tapferkeits
-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. CI.
IX. CI
1789-1790
—
—
1848 \
11
1792—1801
2
8
1849]
0
1805
—
3
1859 1
4
8
1809
1813—1815
2
2
5
4
1866
4
43
Adjustierung.
1726 weisser Rock, gelbe Aermel- Aufschläge ;
1738 weisser Rock, blaue Aufschläge;
1743 weisser Rock, rothe Aufschläge;
1757 weisser Rock und Camisol. blaue Aufschläge und Unterfutter:
1767 weisser Rock, orangegelbe1) Egalisierung, weisse Knöpfe:
1868 dunkelblauer Waffenrock, orangegelbe Egalisierung, weisse Knöpfe.
J) Von 1807 — 1820 wurde diese Farbe mit ..pomeranzengelb" bezeichnet.
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1872) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Karansebes.
(1887) Grimne, Philipp Graf, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen, 1814 mit 1. Juli aus drei
von den bei Einverleibung der lombardisch - venezianischen Provinzen von
der bestandenen italienischen Armee übernommenen Regimentern und zwar:
dem 6. und 7. Linien-, dann dem Colonial-Regimente, als „viertes österreichisch-
italienisches Linien-Infanterie-Regiment” in Cremona aufgestellt; erhielt mit
Erlass vom 14. November 1814 die Benennung „Lmien-Infanterie-Regiment
Nr. 43” (diese Nummer seit 1809 offen).
1860 wurde das Regiment nach Abgabe seiner lombardischen Mannschaft
reorganisiert, es erhielt das 4. Bataillon Coronini Nr. 6 als 2., das 3. Bataillon
Thun Nr. 29 als 3. Bataillon, der verbliebene Cadre des 1. Bataillons wurde
durch Urlauber von Nr. 29 completiert, der Cadre des früheren 2. Bataillons
übergieng an das neue Infanterie-Regiment Nr. 76 (altes 3. und 4. Bataillon
ganz aufgelöst).
1872 mit 1. October wurde die Mannschaft des Feld-Truppenstandes
des aufgelösten Romanen-Banater-Grenz-Infanterie-Regiments Nr. 13 in den
Grunclbuch-Stand dieses Regiments transferiert (sowie ein Theil von Nr. 14).
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regiment Nr. 83
abgegeben.
Ergänzung. Dieses in der Lombardie zu Cremona aufgestellte Regiment
erhielt auch späterhin seine Ergänzung aus der gleichnamigen Provinz; Werb-
Bezirks- Stationen waren 1817 Como (von 1837 an Como und Sondrio), 1852 Lodi,
1853 — 1859 Bergamo und befand sich 1857 — 1859 ein Ergänzungs-Bezirks-Filial-
Revisoriat in Sondrio. Nach Abtretung der Lombardie wurde das Regiment
1860 mit der Ergänzung nach Ungarn, südöstlicher Theil des Banats* 2) über-
wiesen und befand sich das Ergänzungs-Bezirks-Commando in Versec, (1867
vorübergehend nach Lugos verlegt, dann wieder in Versec). 1872 wurde das
Gebiet des aufgelösten Romanen-Banater Grenz-Infanterie-Regiments Nr. 13 und
ein Theil des Gebietes des Serbisch-Banater Grenz-Infanterie-Regiments Nr. 14
mit dem Ergänzungs-Bezirke des Regiments vereinigt3); gleichzeitig wurde
das Ergänzungs-Bezirks-Commando nach Karansebes verlegt4).
J) Das vonl769 an im ter dieserNummer bestandene Regiment wurde 1809 als „Simbschen”
aufgelöst. (1715 errichtet, Franz Wallis, n. s. w.; siehe II. Band, „Aufgelöste Regimenter”. )
2) Bisher zu Nr. öl gehörend.
3) Das Gebiet des 14. Grenz-Regiments bildete vorübergehend von 1883 den Ergänzungs-
Bezirk des neu aufgestellten Infanterie-Regiments Nr. 83; derselbe wurde jedoch 1893 auf-
gelassen und wieder mit jenem dieses Regiments vereinigt.
4) Dagegen übergieng ein Theil des Bezirks mit der bisherigen Ergänzungs-Bezirks-
Station Versec an jenen Nr. 61.
426 -
Grenadier-Division. 1815 — 1818 stand dieselbe mit der Division von
Nr. 23 vereint, 1818 jene von Nr. 41 dazu1); 1830 wurde sie mit jener von Nr. 13
verwechselt und kam in das aus den Divisionen von Nr. 38 und 45 bestehende
Bataillon (bis zur Auflösung 1852 unverändert).
Friedens-Garnisonen. 1814 Ofen, 1816 Pressburg, 1818 Agram, 1823
Kaschau, 1829 Pest, 1830 Zara, 1836 Fiume, 1837 Agram, 1838 Ldine, 1839
Brescia, 1840 Bergamo, 1849 Mailand, 1850 Cremona, dann Graz, 1851 König-
grätz, 1854 Brünn, 1856 Prag, 1860 Spalato. 1861 Ragusa, 1864 Venedig. 1866 — 1867
Klausenburg, 1869 Pest — Ofen, 1873 Peterwardein. 1875 Tulln, 1877 Wien. 1878
Triest, 1879 Pola, 1882 Karansebes, 1884 Temesvär. 1889 Ungarisch-Weiss-
kirclien, 1895 Temesvär.
Regiments - Knaben - Erziehungshaus. Von 1816 — 1829 wurden die
Soldatenknaben des Regiments in dem Erzielrungshause zu Mailand2), von
1829 — 1852 in dem blos für die lombardischen Begimenter bestehenden zu
Bergamo ausgebildet.
Regiments-Inhaber.
1815 Paar, Johann Carl Fürst, GM. 1883 Jovanovic, Stephan Freiherr
1821 Geppert, Menrad Freiherr von, ; von. FML.
GM. — FZM. I 1S85 — 18S7 unbesetzt.
1855 Alemann, Wilhelm Freiherr von, ' 1887 Grünne, Philipp Graf, FML. —
FML.— FZM, | FZM.
Regiments-Comiuandanten.
1814 Busin elli, Peter von, Oberst.
1817 Veyder von Malberg, Fried-
rich Freiherr, Oberstlieutenant—
Oberst.
1825 Dahlen, Franz von, Oberst.
1832 Schmidt von Kehlau, Philipp,
Oberst.
1839 Bredy, Hugo von, Oberst.
1846 La Motte von F rintrapp, Georg
Freiherr, Oberst.
1848 D’Anthon, Johann Nepomuk,
Oberst.
1851 Linke, Joseph, Oberst.
1853 Mäuler Ritter von Elisenau,
Sabinus, Oberst.
1857 Manger von Kirchsberg, Carl.
Oberst.
1857 Pfaffenberg, Alexander. Oberst.
1866 Czappek, Sebald, Oberst.
1871 Pi storv, Ludwig von. Oberst.
1876 Bartels von Bartberg, Gustav
Ritter. Oberst.
1877 Kr afft, Vincenz, Oberst.
1S82 Ruzicic Edler von Sanadol.
Nikolaus, Oberst.
1886 Slameczka, August, Oberst.
1890 Halavanya von Radoicic,
Georg, Oberst.
1895 Regenspursky, Carl, Oberst.
Reserye-Commandaiiteii.
1869 Wilczek, Johann, Oberstlieute-
nant— Obrist.
1874 Bonip'erti, Johann von, Oberst-
lieutenant.
1876 Hilgers von Hilgersberg,
Wilhelm, Oberstlieutenant.
1878 Draudt von Val-Tione, Joseph
Ritter, Oberst.
1880 Seracsin, Theodor, Oberst-
lieutenant.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1848 Oberstlieutenant Johann Ritter von Leuzendorf in der Schlacht
bei Santa Lucia j.
J) Vorübergehend stand 1S17 die Division von >fr. 45 in diesem Bataillon.
-) Ersteres war für alle acht italienischen Begimenter bestimmt.
— 427 -
Feldzüge.
Paar. 1S15 in Ober-Italien, im Reserve -Corps Merville, ohne in eine
Action zu kommen.
deppert. 1848 in der Lombardie stationiert, nahmen Abtheilungen des
Regiments mit Auszeichnung an den Strassenkämpfen in Mailand und jenen
anlässlich der Räumung von Monza theil; später in der operierenden Armee
mit Auszeichnung an der Schlacht bei Santa Lucia.
Die Grenadiere (Bataillon D’Antkon) ebenfalls mit Auszeichnung bei
Santa Lucia gefochten.
1849 im 4. Corps (Thurn) eingetheilt, in Piemont nicht in das Feuer ge-
kommen, das 3. Bataillon in Mantua.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Hauptmann Friedrich von Brandenstein.
MVK. Oberstlieutenant Johann D’Anthon, Commandant eines Grenadier-
Bataillons; Major Rudolph Graf Troyer (für Auszeichnung in seinem früheren,
dem 49. Infanterie-Regimente); die Hauptleute Alexander Graf Attems und
Friedrich von Brandenstein; Oberlieutenant Anton La Renotiere Ritter
von Kriegsfeld; Unterlieutenant Georg Fabro.
GVK.m.d.Kr. Regiments-Arzt Dr. Vincenz Walter.
Ale mann. 1859 stand das Regiment in der Küsten- Armee und kam
nicht in das Feuer; das 4. Bataillon in Schlesien.
1866 im 7. Corps der Süd-Armee eingetheilt, focht das Regiment bei
Custozza, das 4. Bataillon gehörte zu den Besatzungs-Truppen von Venedig.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Sebald C zappelt.
MVK. Oberstlieutenant Friedrich Storch von Arben.
SGVK. Regiments-Caplan Johann Krischan.
GVK.m.d.Kr. Regiments-Arzt Dr. Franz Mühlwenzl.
1881/1882 anlässlich des Aufstandes in der Hercegovina nach Süd-
Dalmatien dirigiert, nahmen Abtheilungen des Regiments im Verbände der
18. Infanterie-Truppen-Division an dem Gefechte bei Ledenice (9. Februar), der
Expedition in die Krivosije (Anfangs März), mit den Gefechten am Vratlo und
Vel Zagvozdak, dann im April an vder erneuerten Streifung in die Krivosije,
Gefecht bei Percima gora, am Vrh Sanik u. A. theil.
Decoriert wurde mit:
MVK. Oberlieutenant Franz Swoboda.
Tapferkeits-Medaillen.
1848,
1849l
1859
1866
1882
Goldene
I. Cl
Silberne
II. Cl.
2
3
7
—
2
32
—
2
20
Adjustierung.
1814 weisser Rock, carmoisinrothe Egalisierung, gelbe Knöpfe;
1860 weisser Waffenrock, kirschrothe Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe ;
1S6S dunkelblauer AVaffenrock, kirschrothe Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe.
44.
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1860) Ergänzungs - Bezirks - Commando: Kaposvär.
(1830) Albrecht, Erzherzog, F3I.
(f zu Arco den 18. Februar 1895.)
(Das Regiment liat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1741 laut Patent vom
23. Januar durch den Obristen Marchese Clerici auf eigene Kosten im Mai-
ländischen aufgestellt (auf deutschem Fusse). 1751 ein Theil des aufgelösten
Regiments Marulli incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Kummer 44.
1778 erhielt dasselbe eine Ergänzung von dem aufgelösten Frei-Corps
Riese; 1798 gab dasselbe 300 Mann an Neugebauer (1809 als Nr. 46 aufgelöst)
ab, erhielt dafür ebensoviele vom Gyulai-Frei-Corps. 1801 wurde das durch
massenhafte Desertionen der Italiener im Stande sehr herabgekommene Regi-
ment durch Mannschaft der leichten Bataillone Watlet, Ertl und Buona-Corsi
completiert.
1848 in Folge der Ereignisse in Italien reorganisiert.
1860 nach Entlassung der Lombarden und Abgabe des 2. Bataillons
(Cadre an Officieren und einigen Chargen) an das Infanterie-Regiment Coronini
Nr. 6 wurde das Regiment in Padua neu aufgestellt und erhielt dazu zwei
Bataillone von Erzherzog Ernst Nr. 48. das 3. Bataillon 1 2 ) winde aus dem
Urlauber-Stande dieses Regiments completiert.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 99
abgegeben.
Ergänzung. Dieses im Mailändischen aufgestellte Regiment erhielt bis
1801 seine regelmässige Ergänzung durch freie Werbung aus dieser Provinz
Von 1801 — 1805 recrutierte sich dasselbe aus Yenezien (Friaul) mit einem An-
theil im Adelsberger Kreis in Krain.
1807 wurde das Regiment mit der Ergänzung nach Galizien. Werb-Bezirk
Sambor3), 1818 jedoch wieder an die Lombardie überwiesen, Werb-Bezirks-
Station Mailand; von 1857 — 1860 befand sich ein Ergänzungs-Bezirks-Filial-
Revisoriat in Pavia. 1860 im Zusammenhänge mit der obbeschriebenen Neu-
Formierung des Regiments wurde dasselbe mit der Ergänzung nach Ungarn
überwiesen und erhielt den noch gegenwärtig innehabenden Ergänzungs-Bezirk -
in Kaposvär4).
>) Früher erstes des Regiments ; das 8. und 4. Bataillon wurden ganz aufgelöst.
2) Im Mailändisclien war die Conscription nicht eingefülirt, auch hatten die italieni-
schen Regimenter (ausser diesem noch das 1796 aufgelöste Regiment Nr. 48) weder einen
Werbe-Rayon im Reiche, noch einen Aushilfs-Bezirk in Galizien.
3) Auch Theile des Tarnöwer und Rzeszöwer Kreises.
4) Von Nr. 48 abgetreten, mit einem kleinen Antheil von Nr. 52.
— 429 —
Grenadier-Division. Von 1769 — 1797 (1796) *) stand die Division mit
jener des Regiments Nr. 48 in dem italienischen Bataillon. In dem Feldzuge
1799 — 1801 bildeten die Divisionen von Nr. 8 und 46, in jenem von 1809 jene
von Nr. 40 und 46 mit der des Regiments ein Bataillon. Von 1810 — 1818 stand
selbe mit jenen von Nr. 9 und 24 vereint und kam in diesem Jahre in das
in Italien aufgestellte Bataillon, in welchem selbe mit den Divisionen von
Nr. 23 und 43 stand; 1830 die Division von Nr. 43 mit jener von Nr. 13 ver-
wechselt.
Friedens-Garnisonen. 1747 Ofen, 1752 Temesvär, 1763 Cremona, 1766
Bozzolo. 1769 Pavia. 1778 Wien, 1779 — 1788 Cremona, 1791 Cremona, 1798 Triest,
1801 Venedig. 1803 Vicenza, 1806 Fiume, 1807 Lak (Krain), dann Graz, 1808
Erlau, dann Pest, endlich Komorn, 1809 Olmiitz, 1810 Stulilweissenburg, 1812
Pest, später Lemberg, 1814Jaslo — Kroszno, 1815 Wien, 1816 Sambor, 1817 Pavia.
1819 Mailand, 1821 Locli, Alessandria, 1822 Pavia, 1823 Prag, 1830 Teschen.
1S31 Wadowice, 1832 Neutitschein, 1835 Olmütz, 1839 Udine, 1841 Verona.
1842 Palmanuova, 1843 Cremona, 1849 — 1850 Bludenz. 1851 Ratzeburg, dann
Pilsen, Theresienstadt, 1852 Budweis .1853 Prag, 1855 Innsbruck, 1859 Pilsen.
1860 Padua, dann Venedig, 1861 Rovigo, dann Monselice, 1863 Padua, dann
Venedig, 1866 Trient, 1869 Cattaro, 1870 Zara, 1872 Wien, 1875 Kaiser-Ebers-
dorf, 1876 Wien, 1878 Mostar, 1879 Plevlje, 1880 Triest, 1S83 Budapest, 1S90
Plevlje, 1893 Fünfkirchen.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Cremona activiert, musste
dasselbe von 1796 an in Folge der Kriegsereignisse wiederholt seinen Stand-
ort wechseln, so kam es in diesem Jahre nach Tyrnau, 1801 nach Völkermarkt
in Kärnthen, 1S06 nach Fiume, 1807 nach Lak in Krain, später nach Glina,
endlich 1809 nach Klosterneuburg; 1818 wurde dasselbe aufgelöst und die
Soldatenknaben des Regiments von 1819 — 1829 in dem für alle italienischen
Regimenter bestehenden zu Mailand, von 1830 — 1852 in dem lombardischen
Knaben-Erziehungshaus zu Bergamo ausgebildet.
Regiineiits-Iiihafoer.
1744 Clerici, Georg Anton Marchese
de, Obrist — FZM.
1769 Gaisruck, Rudolph Carl Graf.
FJVjjj— FZM.
1778 Belgiojoso von Barbiano, Lud-
wig Carl Graf, GM.— FML.* 2).
1797 — 1801 unbesetzt.
1801 Bellegarde, Friedrich Graf, FML.
1830 — 1895 Albrecht , Erzherzog.
Oberst — FM.
Das Regiment bat den Namen desselben auf
immerwährende Zeiten zu führen. In-
haber-Stelle seither unbesetzt.
Zweite Inhaber.
Von 1830 — 1848 L au er. Joseph Freiherr von, FML. — FZM.; von 1849—1860
Nobili, Johann Graf, FML.3);von 1860 — 1872 Braida, Moriz Graf, FML. — FZM.
Regiments-Commandanten.
1744 der Inhaber Obrist Clerici.
1745 Cicogna, Ascanio Graf, Obrist.
1752 Val entiniani, Franz Freiherr
von, Obrist.
1758 De Feretti, Francesco, Oberst.
1771 Lo mbar di, Antonio, Oberst-
lieutenant.
1773 Bossi, Johann Marchese, Oberst.
1778 Henrici, Carl Joseph Chevalier
de, Oberst.
1789 Auersperg, Emanuel Graf,
Oberst4).
1789 Cantu, Raimondo, Oberst.
1793 Casati de Bema, Carl, Oberst.
1796 Brentano - Cimaroli, Philipp
Freiherr von, Oberst.
0 Nach der Auflösung des Regiments Schmidtfeld Nr. 48 verblieb die Division
selbstständig.
-) War früher Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 41, trat 1797, als geborener
Lombarde, aus dem kaiserlichenDienst.
3) Wurde Inhaber des neu aufgestellten Infanterie-Regiments Nr. 74.
4) Vor Uebernalime des Commandos gefallen (siehe Infanterie-Regiment Nr. 7).
430
1800 Strassold o, JohannGraf, Oberst.
1801 De Baut, Franz Freiherr, Oberst.
1801 Dir Bois de Fiennes, Ludwig,
Oberst.
1809 O’Schee (Ogee?), Johann, Oberst.
1809 Jakordowsky von Studitz,
Carl, Oberst.
1813 Portner, Eugen Freiherr von,
Oberst.
1821 Hugelmann, Anton von, Oberst.
1831 Piret de Bihain, Anton Frei-
herr, Oberst.
1837 PöckjJohannFreiherr von. Oberst.
1843 Wimpffen, Gustav Graf, Oberst.
1848' Pli etz, Franz, Oberst.
1850 Bitter mann, Johann von, Oberst.
1857 Kaim Edler von Keimthal,
Carl, Oberst.
1865 Herritz, Heinrich. Oberst.
1866 Vetter von der Lilie. Gustav
Graf, Oberst.
1871 Radvänvi, Moriz von. Oberst.
1877 Gottl, Maximilian, Oberst.
1879 Lipp, Carl, Oberst.
1882 Weikard, Friedrich. Oberst.
1887 Schrott, Ignaz Bitter von.
Oberst.
1888 Baranyay de Nagy-Varad,
Alexander, Oberst.
1892 Ivinger, Carl, Oberst.
1896 Stenzl. Alois, Oberst.
ReserTe-Coimnandauten.
1869 Esch, Carl Edler von, Oberst.
1871 Urban,CarlFreiherr von, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1876 Gottl, Maximilian, Oberstlieute-
nant.
1877 Mierzinsky, Adolph, Oberst-
lieutenant.
Tor (lern Feinde gefallene höhere Offleiere.
1758 ßegiments-Commandant Oberst Valentiniani in der Schlacht bei
Hochkirch tödtlich verwundet, an den Folgen dieser Verwundung gestorben.
Major Palleani bei Hochkirch y.
1809 Regiments-Commandant Oberst Du Bois de Fiennes in der
Schlacht bei Aspern y. Major Joseph Freiherr von Keslitz in der Schlacht bei
Wagram y.
1866 Major Ignaz Edler von Guckler bei Königgrätz y.
1869 Major Joseph Fritsch in dem Gefechte aut' dem Vel Zagvozlak y.
1878 Woinovich Edler von Tre-
bizatdol, Constantin, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1881 Schöninger, Alfred, Oberst-
lieutenant.
Feldzüge.
Clerici. 1744 zur operierenden Armee in Italien eingetheilt. focht
dieses neu aufgestellte Regiment mit Auszeichnung in der Schlacht bei Cuneo
(an der Stura),
1745 in jener bei Bassignana.
1746 — 1747 stand dasselbe in Mantua, ohne mehr an den kriegerischen
Ereignissen theil zunehmen.
1756 auf den Kriegs-Schauplatz in Böhmen gerückt (1. und 2. Bataillon
und Grenadiere),
1757 fochten diese mit Auszeichnung bei der Erstürmung von Schweidnitz.
Oberlieutenant Omati sich hervorgethan, zum Hauptmann befördert: das
Regiment (ein Bataillon) bei Breslau und Leuthen.
1758 erbat sich Regiments-Commandant Oberst Valentiani bei dem
Ueberfalle von Hochkirch die Ehre, den ersten Angriff auf den Kirchhof
mit dem Regimente ausführen zu dürfen1), doch erlitt es hiebei bedeutende
V erluste.
1759 Treffen bei Maxen, Major Joseph Freiherr O'B ra dy als Cornman-
dant eines Grenadier-Bataillons sich ausgezeichnet.
*) Oberst Valentiani wurde zum G-M. befördert und in den Grafenstand erhoben,
starb jedoch kurze Zeit darauf an den erhaltenen schweren Verwundungen.
— 431 —
1760 ein Bataillon in der Verteidigung von Dresden.
1761 in Sachsen, ohne Gefecht.
1762 bei dem Ueberfalle der Preussen auf die Cantonnierungen des GM.
Zedtwitz bei Doebeln, gerieten Regiments-Commandant Oberst Feretti
mit circa 300 Mann in Kriegsgefangenschaft, einzelne Abteilungen fochten
später bei Spechthausen, das Regiment in der Schlacht bei Freiberg. Major
O’Bradv erneuert belobt.
Gaisruck. 1778 das Oberst-Bataillon bei der Haupt-Armee in Böhmen,
bei dem Rückzuge von Gabel abgeschnitten, in Gefangenschaft geraten1).
Die Grenadiere (Bataillon Brambilla) nicht in das Feuer gekommen.
Belgiojoso. 1788 standen das Leib- und Oberst-Bataillon bei der
Haupt- Armee im Banate. Hnterlieutenant Lopresti verteidigte sich mit
einer Abteilung von 24 Mann in dem Schlosse Rama (am rechten Donau-
Ufer) durch drei Stunden gegen einen Angriff von 4000 — 5000 Türken, doch
erlag die kleine Schaar nach dem fünften Sturme und wurde sammt ihrem
Commandanten niedergemetzelt. Das Oberst-Bataillon bei dem Rückzuge nach
Karansebes, das Leib-Bataillon nach Siebenbürgen gerückt.
1789 das Oberst-Bataillon bei dem Streifzuge gegen Rimnik, die Grena-
diere (Bataillon Homburg) bei der Belagerung von Belgrad.
1790 das Regiment bei der Belagerung von Giurgevo, Hauptmann
Mauro und Unterlieutenant Baron Colli belobt.
1792 war das Regiment fl. und 2. Bataillon und Grenadiere) bei dem
österreichischen Hilfs-Corps in Piemont.
1793 gerieten in dem Gefechte bei Sospello vier Compagnien unter
Major Graf Strass aldo, nach standhafter Gegenwehr, bei dem Versuche, sich
durchzuschlagen, grösstenteils in Gefangenschaft; das Leib-Bataillon unter
Major de Grazioliin dem Gefechte auf dem Cima di Raus sich ausgezeichnet. Die
Grenadiere (Bataillon Wollust) bei der Verteidigung der Stellung auf dem
Col de 1’ Argentiere sich brav gehalten (hier auch das 2. Bataillon), letzteres
Gefecht bei Arche (Maison-Meana) 2). Hauptmann Graf Castiglioli mit Frei-
willigen eine Redoute auf dem Monte Malamorte durch Ueberfall, ohne einen
Schuss zu thun, genommen, endlich Grenadiere und Theile des Leib-Batail-
lons am Var und bei Giletta, dann vier Compagnien in dem Gefechte bei
Sommalonga (Lantosca).
1794 fochten die Grenadiere bei Ormea, einige Abteilungen des Regi-
ments an der Roja, bei Saccarello und am Col di Tenda.
1795 focht das Regiment mit Auszeichnung, aber grossen Verlusten am
Col di Tenda und bei Loano, die Grenadiere am Monte Settepani und auf der
Rocca Curvaira, alle Abteilungen bei Loano (am Monte Sambucco) viel
verloren.
1796 fochten das Regiment und die Grenadiere im Corps Proyera bei
Cossaria, wo ein grosser Theil in Gefangenschaft geriet, das zur Armee ge-
zogene 3. Bataillon bei Lodi und kam das ganze Regiment sodann als Be-
satzung nach Mantua (Gefecht bei Belfiore, Verteidigung von Borgo forte
durch Major Cadolini). Die Grenadiere, später wieder selbstständig, am
Monte Baldo, bei Castiglione, Bassano und la Favorita gefochten, dann eben-
falls in Mantua.
1797 Verteidigung von Mantua, Regiment und Grenadiere in Folge
Capitulation als kriegsgefangen in die Erblande gerückt.
Vacat Belgiojoso. 1799 wurde das Regiment behufs Reorganisation
in den F estungen Tortona und nlessandria belassen und kam nur ein Detachement
von 150 Freiwilligen in dem Gefechte bei Novi (6. November) in das Feuer. Die
') In Folge kriegsrechtlicher Sentenz wurde das Bataillon aufgelöst, dem Obersten
Bossi gestattet, gegen Revers zu quittieren, 15 Officiere entlassen, die Mannschaft zu anderen
Regimentern transferiert; nur Fähnrich Haberle, welcher dem Befehle, sich zu ergeben,
keine Folge geleistet, wurde zum Unterlieutenant befördert.
2) Corps-Commandant FZM. de Vins bezeichnet das Regiment Belgiojoso als seine
beste, verlässlichste Truppe (der übrige Theil des Corps zumeist Piemontesen).
— 432 —
Grenadiere (Bataillon Neny) fochten mit Auszeichnung hei Verona. Hagnano.
Cassano, an der Trebbia, bei Novi und bei Fossano.
_ 1800 stand das Regiment als Besatzung in Mantua, die Grenadiere bei
8. Giacomo (12. und 20. April), am Monte Calvo (Mucchio della pietra). am Var mit
Auszeichnung gefochten, dann bei Marengo und in der Schlacht am Mincio.
1801 die Grenadiere Verteidigung des Castells Felice bei Verona.
Bellegarde. 1805 bildete das Regiment die Besatzung von Venedig
und locht, einzehre Scharmützel während der .Cernierung ausgenommen, nur
das Grenadier-Bataillon, in der operierenden Armee eingetheilt, bei Caldiero.
1809 im 4. Corps (Rosenberg) eingetheilt, focht das Regiment (1. und
2. Bataillon) bei Dinzliug, Leuchling und Eggmühl mit Auszeichnung und
Standhaftigkeit, erlitt jedoch so grosse Verluste, dass es kaum ein halbes
Bataillon mehr formieren konnte.
Regiments-Commandant Oberst de Fiennes, Major Baron Keslitz sich
hervorgethan.
Durch das aus Galizien nachgerückte 3. Bataillon wieder conrpletiert.
focht das Regiment bei Aspern (Kämpfe um Esslingen) und “Wagram, wo
Major Keslitz mit dem ersten Bataillon Gross-Enzersdorf standhaft ver-
theidigte, doch gelang es, nachdem der Commandant gefallen war, nur einem
Theile, sich durchzuschlagen, der Rest zog sich in das Schloss und musste
wegen Munitionsmangel capitulieren; am zweiten Schlachttage erlitt das Regiment
bei Markgrafen-Neusiedel grosse Verluste.
Die Grenadiere (Bataillon Portner) bei Eggmühl. Regensburg. Aspern.
Wagram und Znaym mit besonderer Tapferkeit gefochten; der Commandant
des Bataillons, Major Leopold Portner des Regiments, erhielt für bei diesen An-
lässen bewiesene Bravour und gute Führung des Bataillons den 3ITO. und
wurde zum Oberstlieutenant befördert.
Ein grosser Theil der Depot-Division gerieth bei dem Rückzuge von
Galizien nach Munkacs bei Jaroslau in Gefangenschaft1).
1813 war das Regiment (1. und 2. Bataillon) bei Dresden wenig im Feuer,
ebenso bei Kninitz ; in der Schlacht bei Leipzig kämpfte es am 16. October mit
Auszeichnung, aber bedeutendem Verluste bei Konnewitz und an der Pleissner
Brücke, endlich bei Hochheim. Die Grenadiere (Bataillon Portneri bei Dresden.
Konnewitz und Dölitz mit Auszeichnung gefochten.
Bei Leipzig die Majore von Riebenfeld und Schick, Hauptman Freiherr
von Dittmay er und Unterlieutenant Franz Dietrich sich ausgezeichnet, belobt.
1814 stand das Regiment bei der Blockade von Besancon Erstürmung
des Forts Bregille) und wiude Regiments-Commandant Oberst Portner.
sowie das ganze Regiment im Armee-Befehle belobt.
Das 3. und Reserve-Bataillon waren bei der Blockade von Beliort ver-
wendet, die Grenadiere in der Haupt-Armee, ohne Gefecht.
1815 stand das Regiment am Rhein und kam in dem Treffen bei Strass-
burg nur wenig in das Feuer. Das Reserve-Bataillon bei der Blockade von
Beifort (Gefecht am 3. Juli), später bei jener von Hüningen. Die Grenadiere in
der Haupt-Armee, dann im Lager von Dijon.
1821 Occupation von Piemont, ohne Gefecht.
Erzherzog Albrecht. 1848 standen das 1. und 2. Bataillon in Cremona
und gelang es den fortgesetzten Bemühungen und Verführungen der re-
volutionären Partei, den guten Geist zu untergraben und einen grossen Theil
zum Treubruche zu verleiten 2) ; nur das in Mailand gestandene 3. Bataillon unter
Major Plietz blieb der kaiserlichen Fahne unerschütterlich treu, machte die
') Der Commandant und zwei Officiere derselben wurden auf kriegsrechtlichem Wege
ihrer Chargen entsetzt.
■') Der grössere Theil der treugebliebenen Officiere musste, als dieselben bei dem
Abzüge aus Cremona, entgegen der geschlossenen Convention, von bewaffneten Banden an-
gegriffen wurden, mit Rücksicht auf die dabei befindlichen Familien. Kranken etc. sich ge-
fangen ergeben. Die Mannschaft wurde in die Heimath entlassen ttnd kämpfte, mit ein-
zelnen Ausnahmen, wenigstens nicht gegen die Kaiserlichen.
433 -
Kämpfe in Mailand, den Ueberfall auf Mazzano mit, focht später bei Pastrengo,
Santa Lucia (hier mit besonderer Auszeichnung) Sommacampagna, Salionze und
Custozza. Die Grenadiere (Bataillon Bittermann) bei der Einnahme vonWien, belobt.
1849 war das reorganisierte Regiment im 1. Corps eingetheilt, doch kam
nur das 2. Bataillon bei S. Siro in das Feuer.
Die Grenadiere bei Jsaszeg, Komorn (Katy), Pered, Puszta-Herkäly und
Szöreg gefochten, sich wiederholt ausgezeichnet.
Decoriert wurden mit:
MTO.-C. Regiments - Inhaber Se. kaiserliche Hoheit FML. Erzherzog-
Alb recht für Novara.
MVK. Oberstlieutenant Franz Plietz; Major Joseph Linke (für Auszeich-
nung in seinem früheren Regimente, Nr. 23); Oberlieutenant Carl vonTegetthoff.
1859 mit allen Abtheilungen in Tyrol stationiert, kam das Regiment
nicht in das Feuer. Das 4. Bataillon später in Ulm.
1866 im 3. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Regiment hei
Königinhof und Königgrätz (Sadowa-Lippa).
" Das 4. Bataillon Besatzung in Legnago.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge wurden decoriert mit:
GK. des MTO. Regiments-Inhaber Se. kaiserliche Hoheit FM. Erzherzog
Albreclit.
MVK. Major Zeno Graf Welse rsheimb 1); Hauptmann Joseph
Barakovits; die Oberlieutenants Emil Täuffer, Matthias Urbanovits;
Unterlieutenant Julius Bailisch; Hauptmann- Auditor Edmund Hnätek.
1869 wirkte das Regiment bei Bekämpfung des Aufstandes in Süd-
Dalmatien mit und bestand ein Detachement von 45 Mann bei Ledenice ein
Gefecht gegen bedeutende Uebermacht; das Regiment nahm an der ersten und
zweiten Expedition in die Krivosije, den Gefechten bei Napoda und Han,
das 1. Bataillon an der Expedition in die Zupa (Gefechte bei Sissic und
Pobori), endlich das Regiment an der 3. Expedition in die Krivosije (Gefecht
am Yel Zagvozdak) tlieil und gaben die Abtheilungen des Regiments in
diesen einzelnen Affairen wiederholt Beweise ihrer Tapferkeit und Ausdauer
in Ueberwindung der schwierigsten Terrain-Verhältnisse.
Für hervorragende Leistungen wurden decoriert mit:
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Gustav Graf Vetter von der
Lilie; Oberlieutenant Anton Herdt; dann dem gefallenen Major Joseph
Fritsch nachträglich zuerkannt.
MVK. Hauptmann Ferdinand Noske (an den erhaltenen Wunden ge-
storben); die Oberlieutenants Ottokar Rinek, Carl Farago, Joseph Nagy,
dann Joseph Eiberg Ritter von Wertenegg und Ladislaus Rinek (Beide
gefallen, nachträglich zuerkannt); die Lieutenants Joseph Nazar, Anton
Slavik, Joseph Werner, Georg Zimmermann und Georg Pfleger.
1878 Mitte August auf den Kriegs-Schauplatz in Bosnien (Hereego vina)
gerückt, nahm das Regiment an der Expedition zum Entsätze von Stolac
theil, ohne in das Feuer zu kommen.
Das gleichfalls mobilisierte Reserve-Commando Gefecht auf der Majevica
Planina (4. Corps).
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
II. Cl.
1789—1790
—
7
1848 —
3
—
1792—1801
1
8
1849 —
2
4
1805
2
—
1859 —
—
—
1809
—
3
1866
3
27
1813-1815
—
14
1869 2
13
26
p Als Flügel- Adj utant des FM. Erzherzog Albreclit.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
28
- 434 -
Adjustierung.
1744 weisser Kock, rothe Aufschläge;
1757 weisser Eock, Camisol und Unterfutter, rothe Aufschläge ;
1767 weisser Eock. krapprothe Egalisierung1), gelbe Knöpfe;
1860 weisser Waffenrock, krapprothe Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, krapprothe Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe.
3) Dem Regimente war durch das Loos der rosenrothe Aufschlag zugefallen, doch
wurde über Bitte des BML. Marquis d’Aynse, Inhaber des 1809 aufgelösten Regiments
Nr. 38, welch’ letzterem die krapprothe Farbe zugefallen war. welches aber schon von früher
her rosenroth trug, der Tausch mit diesem Regimente bewilligt.
Galizisclies Infanterie -Regiment.
(1866) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Sanok.
(1892) Prinz Friedrich August, Herzog zu Sachsen.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1816 aus den 1811 bei
Einverleibung der lombardisch-venezianischen Provinzen von der bestandenen
italienischen Armee übernommenen vier leichten italienischen Bataillonen
Nr. 1 — 4 zu Padua, als Linien-Infanterie-Regiment Nr. 45 formiert.
1860 das 4. Bataillon zum Linien-Infanterie-Regiment Haugwitz Nr. 38
transferiert; 1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regimente
Nr. 90 abgegeben.
Ergänzung. Dieses aus italienischer Mannschaft gebildete Regiment
erhielt 1817 seinen ständigen Werb-Bezirk im Venezianischen, Provinz Verona,
mit der gleichnamigen Werb-Bezirks-Station ; von 1857 — 1860 befand sich ein
Ergänzungs-Bezirks-Filial-Revisoriat in Vicenza.
1866 wurde das Regiment mit der Ergänzung nach Galizien, Ergänzungs-
Bezirk Sanok* 2), überwiesen.
Grenadier-Division. 1816 in das aus den Divisionen von Nr. 23 und 43
bestehende Bataillon eingetheilt, 1818 in das aus jenen von Nr. 13 und 38 be-
stehende übersetzt; 1830 wirnde die Division von Nr. 13 gegen jene von Nr. 43
verwechselt, in welcher Zusammensetzung das Bataillon bis zur Auflösung
(1852) verblieb.
Friedens-Garnisonen. 1816 Padua, 1818 Verona, 1821 .Pressburg, 1830
Fiume, 1835 Zara, 1839 Udine, dann Mantua, 1840 Verona, 1842 Vicenza,
1843 Padua, 1846 Treviso, 1847 Verona, 1848 Bergamo, 1849 Zara, 1852 Agram,
1853 Fiume, 1854 Bukarest, 1855 Krajova, 1856 Fiume, 1858 Wien, 1859 Joseph-
stadt, 1860 Prag, 1861 Budweis, 1862 Prag, 1865 Budweis, 1867 Prag, 1869
Josephstadt, 1870 Königgrätz, 1871 Brünn, 1878 Konjica, 1879 Maglaj, 1880
Königgrätz, 1881 Krems, 1886 Przemvsl.
Regiments - Inh ah er.
1817 Mayer von Heldensfeld, Anton
Freiherr, FML. — FZM.
1842 Herbert-Rathkeal , Constantin
Freiherr von, FML.
1847 Sigismund, Erzherzog, GM. —
FML.
1892 Friedrich August, Herzog zu
Sachsen.
r) Das früher unter dieser Nummer bestandene Regiment wurde 1809 als ..De Vaux”
arrfgelöst. (1682 errichtet, Trauttmansdorff u. s. w., siehe II. Band: ,, Aufgelöste Regimenter.”)
2) Von Nr. 77 abgetrennt.
28*
— 436 —
Zweite Inhaber.
Von 1847—1862 Hartlieb von Wallthor, Carl Freiherr, FML.— FZM. :
von 1862 — 1873 Lang, Adolph Freiherr von, FML.
Regiments-Conimandanten.
1816 Veyder von Malberg, Carl
Freiherr, Oberst 1).
1816 O’Donell, Moriz Graf, Oberst.
1828 Jaentschke von Nussbaum-
feld, Franz, Oberst.
1833 Donadeo, Franz Bitter von,
Oberst.
1840 Gyulai von Maros-Nemeth
und Nädaska, Sanmel Graf,
Oberst.
1847 Heyntzel, Joseph, Oberst.
1849 Schneider von Arno, Ludwig
Freiherr, Oberst.
1852 Latterer von Lintenburg,
Franz Bitter, Oberst.
1859 D epaix, Gustav Chevalier, Oberst.
1863 Kipper, Carl Bitter von, Oberst.
1866 Latterer von Lintenburg.
Franz Bitter, Oberstlieutenant.
1866 Woher, August Freiherr von.
Oberst.
1867 Glückselig. Franz, Oberst.
1869 Dossen Edler von Bilaigrad.
Leopold, Oberst.
1870 Latterer von Lintenburg.
Franz Bitter, Oberst.
1876 Frantzl von Franzensburg.
August Bitter, Oberst.
1879 Gerstenkorn, -Julius. Oberst.
1882 Bernnart. Paul. Oberst.
1884 Friess, Budolph Bitter von,
Oberst.
1890 Hugelmann. Joseph, Oberst.
1894 Dragoni Edler von Baben-
horst, Alplions, Oberst.
Ileserye-Commaudanteu.
1869 Latterer von Lintenburg,
Franz Bitter, Oberst.
1870 Knisclr, Carl, Oberst.
1873 Halbknapp. Leopold, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1876 Wippersdorf, Gustav, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1878 Kochen, Victor Edler von.
Oberstlieutenant — Oberst.
1880 Ada m. Joseph, Oberstlieutenant —
Oberst.
Vor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1866 Begiments-Commandant Oberst Carl Bitter von Kipper in der
Schlacht bei Königgrätz j.
Feldzüge.
Erzherzog Sigismund. 1848 zu Beginn der Bevolution war das
1. Bataillon mit dem Begiments-Stabe in Bergamo stationiert, erhielt den
Befehl, nach Mailand abzurücken und musste sich am 21. März den Weg
durch die in Aufruhr befindliche Stadt mit den Waffen in der Hand bahnen:
41/, Compagnien desselben nahmen an den Strassenkämpfen in Mailand ehren-
vollen Antheil; l'/s Compagnien, beim Ausmarsche aus Bergamo vom Gros ab-
getrennt, erzwangen sich im Vereine mit einem Bataillon des 4. Grenz-
Begiments, nach kurzem Strassenkampfe den Durchmarsch nach Verona.
Das 3. Bataillon, in Verona in Garnison, wurde auf Vorposten am
Mincio verwendet und bestand eine Division ein Gefecht bei Borghetto.
Später focht das nunmehr vereinigte Begiment (1. und 3. Bataillon, das
2. in Dalmatien detachiert) mit Auszeichnung bei Sta. Lucia und Montanara.
dann bei Goito und Vicenza und kam später, sowie die Grenadiere i Bataillon
D’Anthon), welche an der Schlacht bei Sta. Lucia ebenfalls ehrenvollen Antheil
genommen hatten, nicht mehr in das Feuer (als Besatzung in Verona ver-
blieben).
*) Oberst Veyder war Commandant des Infanterie-Regiments Strauch Xr. 24 und
nur mit der Formierung dieses neuen Regiments betraut.
437 -
1849 focht das Regiment mit erneuerter Auszeichnung hei Novara,
später stand dasselbe in Venedig.
Für hervorragende Leistungen in diesen beiden Feldzügen wurden de-
coriert mit:
MTO. Der Zweite Inhaber FML. von Hartlieb für Auszeichnung bei
der Einnahme von Wien.
LO. Major Friedrich Ferrari da G-rado: Hauptmann Adam Kortz.
EKO. 3. Regiments- Commandant Oberst Joseph Heyntzel1).
MVK. Oberstlieutenant Johann Knoll; die Hauptleute Ambros Bu-
cellari und Adam Kraguliaz; Unterlieutenant Gustav Freiherr von Hacke.
GCEM.l. Regiments-Arzt Dr. Brigio Armandola.
1859 war das Regiment bei der Armee in Italien und focht, mit drei Feld-
und dem Grenadier-Bataillon im 2. Corps (Liechtenstein) eingetheilt, bei Magenta.
Das 4. Bataillon in Ulm, dann Tyrol.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Chevalier Depaix; Oberst-
lieutenant Joseph Ritter von Mehoffer; Major Ludwig Lendvich und
Hauptmann Anton Graf Auersperg (gefallen, nachträglich zuerkannt).
3IVK. Major Johann Hummel; Hauptmann Ignaz Pillepich; Ober-
lieutenant Joseph Niemeczek und Unterlieutenant Eduard Samsa; dann
dem bei Magenta gefallenen Oberlieutenant Robert Kober nachträglich zu-
erkannt.
1866 im 1. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Regiment bei
Müncliengrätz, Jicin und Königgrätz, in welchen Actionen es sehr bedeutende
Verluste erlitt.
Decoriert wurden mit:
MVK. Die Majore Carl Müller und Hermann Mallner; die Haupt-
leute Dominik Giunio und Anton Wann er; dann dem gefallenen Hauptmann
Adolph von Karlowa nachträglich zuerkanut.
GVK.m.d.Kr. Regiments-Arzt Dr. Franz Gröschl.
1878 nahm das Regiment im Verbände des 3. Corps (Szäpäry) an den
letzten Kämpfen bei Doboj (4. und 5. September) Antheil.
MVK. Oberstlieutenant Nikolaus Ruzicic Edler von Sanadol; Haupt-
mann Eduard Schäfler.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
1848
Goldene
2
I. Cl.
11
II. Cl.
4
1849
1
1
:
1859
—
2
30
1866
—
1
14
1878
1
5
10
Adjustierung.
1816 weisser Rock, hellrothe Egalisierung2), weisse Knöpfe;
1868 dunkelblauerWaffenrock, scliarlachrothe Egalisierung, weisse Knöpfe.
J) Erhielt nachträglich als GM. das MVK.
2) Von 1810 an mit ,,scharlachroth” bezeichnet.
Ungarisches Infanterie -Regiment.
(1853) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Szegedin.
(1887) Fejerväry de Komlös-Keresztes, Geza Freiherr, FZ3I.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1762 als erstes sieben-
bürgisches Walachen- Grenz -Regiment aufgestellt, 1764 reorganisiert. Yon
1769—1798 führte das Regiment in der gesummten Infanterie nebst obiger
Benennung die Nummer 75. 1798 „siebenbürgisches 1. Walachen-Militär-Grenz-
Infanterie-Regiment Nr. 16”* 2) benannt; 1848 die Benennung .,1. Romanen-Grenz-
Regiment Nr. 16” angenommen.
1851 anlässlich der Auflassung des Militär-Grenz-Institutes in Sieben-
bürgen wurde das Regiment mit Allerhöchster Entschliessung vom 22. Januar
in ein Linien-Infanterie-Regiment umgewandelt3) und erhielt als solches die
Nummer 46.
1860 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Linien-Infanterie-Regimente
Nr. 68, 1883 ein Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 100 abgegeben.
Ergänzung. Als siebenbürgisches National-Grenz-Regiment mnfasste
der Bezirk desselben die von Walachen bewohnten, am Nordfusse der Kar-
pathen gelegenen Districte im Hunyader Comitate, insbesondere im Hatszeger
Thal, dann im Fogaraser Districte ebenfalls die von freien Romanen i Walachen i.
Boern und Puskasen bewohnten Grenz-Gebiete vom Rothenthurm- bis zum
Bodzaer Pass.
Als Linien-Infanterie-Regiment ergänzte es sich anfänglich aus dem
bisherigen Gebiete und fand auch die Umwandlung, beziehungsweise Neu-
Formierung desselben in der früheren Stabs-Station Orläth statt; 1853 wurde
das Regiment mit der Ergänzung nach Ungarn überwiesen und erhielt den
noch gegenwärtig innehabenden Werb-Bezirk in Szegeclin.
Grenadier-Division. Dieses Regiment stellte die Grenadier-Compagnien
erst nach Auflösung der combinierten Bataillone, im Sinne des Statutes vom
Jahre 1852 auf.
Friedens-Garnisonen. 1762 — 1851 als National-Grenz-Regiment war
Orläth ständige Stabs-Station.
*) Das von 1769 — 1809 unter dieser Nummer bestandene Regiment wurde 1745 als
Tyroler Land- und Feld-Regiment errichtet, 1809 als „Chasteler” aufgelöst; siehe H. Band:
..Aufgelöste Regimenter” (1809 — 1851 stand die Nummer offen .
2) 1769 — 1798 rangierten die Grenz-Regimenter anschliessend an die Infanterie-
Regimenter mit den Nummern von Nr. 60 bis 76.
3) Der Bevölkerung der beiden Romanen-Regiments-Bezirke wurde bei diesem Anlässe
über die als Grenz-Truppen, sowohl im Innern des Landes, als vor dem Feinde geleisteten
treuen Dienste die kaiserliche Zufriedenheit ausgesprochen. (Siehe im Uebrigen Anmerkung
Seite 147 bei Infanterie-Regiment Nr. 5.)
- 439 -
Als Linien-Infanterie-Regiment : 1851 Klausenburg, dann Teschen, 1852
Brünn, 1854 Bochnia, Krakau, 1 859 Wien, 1859/1860 Fiume, 1860 Essegg, dann
Villach, 1861 Klagenfurt, 1862 Conegliano, 1864 Udine, 1865 Palmanuova, 1867
Pola, 1870 Triest, 1872 Laibach, 1S76 Triest, 1878 Travnik, 1879 Carlstadt,
1881 Ogulin, 1882 Arad, 1883 Szegedin, 1890 Wien, 1895 Szegedin.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. Wurde keines mehr aufgestellt1).
Regiments-Inhaber.
1762—1851 als National - Grenz - Regiment olme Inhaber.
Linien-Infanteri
1851 Jellacic de Buzim, Joseph Frei-
herr (später Graf), FZM.
1859 Hessen und bei Rhein, Alexander
Prinz, FML. 2).
1862 Sachsen -Meiningen, Bernhard
Herzog.
-Regiment Nr. 46.
1833 Szäpäry, Ladislaus Graf, FML.—
FZM.
1887 Fejerväry de Komlos-Keresztes,
Geza Freiherr, FML. — FZM.
Zweiter Inhaber.
Von 1S62 — 1878 Schiitter von Niedernberg, Carl Freiherr,
FML.— FZM.
Regiments-Commandanten.
a) National-Grenz-Infanterie-Regiment.
1763 Luchs von Luchsenstein,
Oberst.
1770 Kiss, Michael von, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1773 Dambrowka, Johann, Oberst.
1779 Sburlati, Hannibal de, Oberst.
1786 Kray de Kr ajova, Paul, Oberst.
1790 Schmidt, Ignaz, Oberst.
1795 Caballini von Ehrenburg,
Johann, Oberst.
1801 Beddeus von Scharberg,
Joseph, Oberst.
1805 Auftiefern von Eulenburg,
Franz, Oberst.
b) Linien-Infan
1851 Eisler, Franz, Oberst.
1852 Rodich, Gabriel Ritter von,
Oberst.
1859 Bayrhammer, Carl, Oberst.
1860 Mikessich, Carl Edler von,
Oberst.
1861 Fleischhacker, Emerich von,
Oberst.
1866 Slavecki, Carl, Oberst.
1866 Bauer, Ferdinand, Oberst.
1869 Hanke von Hankenstein, Carl,
Oberst.
1809 Leibing er Carl, Oberst.
1815 Riebel von Festertreu, Theo-
dor von, Oberst.
1819 Jarossy, Matthias, Oberst.
1820 Fligely, Michael von, Oberst.
1828 Christophe von Ehrenburg,
Simon, Oberst.
1832 Harting, Carl, Oberst.
1833 Conta, Adalbert, Oberst.
1840 Reindl, Franz, Oberstlieutenant.
1841 Hipssich, Wilhelm von, Oberst.
1848 Räuber von Plankenstein,
Carl Freiherr, Oberst.
1849 Eisler, Franz, Oberst.
erie-Regiment.
1875 Villecz, Friedrich von, Oberst.
1878 AVorzikowsky von Kund-
ratitz, Carl Ritter, Oberst.
1881 Tkyr, Maximilian, Oberst.
1884 Halecki von Nordenhorst,
Oskar Ritter, Oberst.
1889 Müller Edler von Seehof,
Adolph, Oberst.
1892 Trapp el, Johann Edler von,
Oberst.
1897 Weber Edler von Murbrück,
Carl, Oberst.
J) Deren Auflösung schon beschlossen.
2) Erhielt 1862 das jetzige 6. Dragoner-Regiment.
— 440 -
Reserve-Commandanten.
1869 Pitz, Ferdinand Edler von,
Oberstlieutenant.
1871 Kühe, Franz, Oberstlieutenant —
Oberst.
1875 Bundschuh, Ludwig von, Oberst-
lieutenant.
1876 Worzikowsky von Kund-
ratitz, Carl Ritter, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1878 Salmen, Daniel, Oberstlieute-
nant.
1880 De Fin. Ferdinand Freiherr,
Oberstlieutenaut.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1866 Regiments-Commandant Oberst Carl Slawecki in der Schlacht
bei Ivöniggrätz -j-.
Feldzüge.
N ati onal- Grenz -Infanterie-Regiment.
1778/1779 stand ein Bataillon bei der Armee in Böhmen, Ueberfall bei
Mladetzka und Ottendorf (nur Detachements), Hauptmann Halmagy sich aus-
gezeichnet.
1784/1785 wirkten Detachements des Regiments bei Bewältigung des
Bauern-Aufstandes unter Horja mit Erfolg mit.
17*8 war das Regiment zur Vertheicligung der Grenz-Pässe Sieben-
bürgens bestimmt und zeichneten sich Abtheilungen desselben, welche meist
nur compagnieweise in Action traten, bei vielfachen Affairen aus. Die be-
deutendsten dieser Zusammenstösse waren: bei Kloster Ordje, am Predeal.
dann bei Porceny, wo Oberst Kray mit einem Bataillon sich gegen überlegene
Angriffe standhaft behauptete; in gleich tapferer Weise vertheidigten sich
Hauptmann Caballini am Altschanz-, Major Kettner am Vulkan-Passe
(15. August), endlich Hauptmann Kalliany bei Hätszeg.
1789 das nunmehr vereinigte Regiment zur Vertheicligung des Vulkan-
Passes bei Hätszeg concentriert und nahm an dem siegreichen Treffen bei
Porceny (Vajdeni) ehrenvollen Antheil.
1790 stand es in der Walachei, bei der Belagerung von Giurgevo und
dem dortigen Treffen.
Regiments-Commandant Oberst Kray erhielt für wiederholt bewiesene
Tapferkeit und Umsicht den 3ITO. Ausser den bereits speciell genannten,
wurden noch 17 Officiere in verschiedenen Relationen belobt.
1793 — 1797 nahmen Abtheilungen des Regiments in den combinierten
Walachen-Bataillonen an den Kriegen gegen Frankreich theil und wurden das
1. derselben in Deutschland, das 2. und 3. in Italien verwendet1).
1799 — 1800 während alle übrigen combinierten Grenz-Bataillone nach
dem Friedens-Schlüsse decombiniert wurden, d. h. che Compagnien derselben
in unvermischte Bataillone zusammengezogen und theilweise in che Heimath
entlassen wurden, verblieben die siebenbürgischen Bataillone in ihrem Ver-
hältnisse und stationierten theils in Tyrol (Inner - Oesterreich), theils in
Deutschland2).
Erst während der Waffenruhe im Jahre 1S00 wurden auch diese Bataillone
decombiniert und derart in eine Halb-Brigade formiert, dass che Mannschaft
dieses Regiments das 1., jene des 2. Walachen-Regiments das 2. Feld-Bataillon
bildeten.
Das Bataillon des Regiments erhielt nun seine Eintheilung in die Division
Simbschen, kam weder bei Hohenlinden, noch bei Burgebrack in das Feuer
und bestand nur Ende December einige Vorposten-Gefechte, so bei Eschenau
und Neunkirchen.
0 und 2) TJeber deren Tbätigkeit, siebe V. Band: ..Landes-Vertheidigungs- Anstalten
die Institution der Militär-Grenze.”
- 441 —
1805 war das Regiment mit drei Bataillonen im Corps Merveldt, kam,
in der Arrieregarde eingetheilt, bei Steinakirclien und Kremsmünster in das Feuer
und erlitt später in dem Gefechte bei Neuhaus grosse Verluste.
1809 ein aus dem ganzen Regimente combiniertes Bataillon im 7. Corps
(Erzherzog Ferdinand) in Polen, bei Raszvn und Szmulewizna gefochten,
dann getheilt, je drei Compagnien an der V ertheidigung von Sandomierz,
beziehungsweise Zamosc theilgenommen. In Folge Capitulation von Zamosc
geriethen letztere unter Major Pettenegg in Gefangenschaft; die anderen drei
Compagnien später das Gefecht von Gorzyze mitgemacht.
1813 ein Bataillon unter Major Pettenegg bei Dresden und an der
Flöha gefochten, bei Penig, ohne einen Schuss zu thun, den Galgenberg
erstürmt, endlich bei Leipzig gekämpft (erneuert belobt). Nach dieser Schlacht
kam das Bataillon zu der Belagerung von Dresden.
1814 stand dasselbe in der Süd-Armee vor Besancon.
1815 ein Bataillon aus Ober-Italien über den Simplon nach Frankreich
gerückt, einige kleinere Gefechte bestanden.
1S48 wirkten Abtheilungen des Regiments theils in dem Haupt-Corps,
theils im Detachement des Rittmeisters von der Heydte bei Entwaffnung der
Csik und in einigen kleineren Affairen mit (so bei Marienburg, Hidveg, Tartlau.
Köpisch), zwei Compagnien an der Verproviantierung von Arad theilgenommen.
1849 ein Bataillon im Haupt-Corps, Treffen bei Gross-Scheuern (Hermann-
stadt), Salzbiwg, Schlacht bei Piski, dann Treffen bei Mediasch ; an diesem
auch die im Streif-Corps Heydte stehenden vier Compagnien, welche früher
noch bei Petersberg (Teufeldorf) gefochten; zwei Compagnien Verth ei cligung
von Carlsburg.
Im Sommer-Feldzuge einBataillonTreffenbeiSzemerja, Gefecht beiBükszad.
Decoriert wurden mit:
EKO.3. Regiments-Commandant Oberst Franz Eisler1); Major Rudolph
Reichetzer (in Zutheilung bei dem siebenbürgischen General-Commando).
MVK. Major Andreas Csikös; die Hauptleute Carl Gr atze, Joseph
Winkler, David Urs de Margina, Matthias Knesevich; die Oberlieutenants
Albert Munzäth2), Joseph Morar, Stephan Csikös, Robert von Benedicti.
Linien-Infanterie-Regiment.
Jellacic, dann Prinz Hessen. 1859 focht das Regiment, im 2. Corps
eingetheilt, mit drei Feld- und dem Grenadier-Bataillon bei Palestro und
Magenta.
Das 4. Bataillon im 6. Corps in Süd-Tyrol, Gefecht am Monte Suello.
Decoriert wurden mit :
MTO.-C. Regiments-Inhaber Prinz Alexander von Hessen (bei Solferino).
EKO.3. Regiments-Commandant Oberst Freiherr von Sebottendorf
(mittlerweile zum GM. befördert) ; Oberstlieutenant Anton Freiherr von K 1 e u d g e n ;
die Hauptleute Joseph Titteldorf und Stephan Csikös.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Bavrhammer; die Hauptleute
Maximilian von Lendvay, Friedrich Freiherr von Rottsmann, Gustav Iklody
und Wilhelm Ruff; die Oberlieutenants Benedict Ronsperger, Carl Kreil;
die Unterlieutenants Joseph von Posgay und Abraham Kazan.
Sachsen-Meiningen. 1866 im 3. Corps der Nord- Armee eingetheilt,
focht das Regiment bei Königgrätz mit sehr bedeutenden Verlusten (49 Officiere,
über 2000 Mann).
Das 4. Bataillon Besatzung in Venedig.
J) Für Auszeichnung bei Lippa als Oberstlieutenant im 13. G-renz-Regimente.
2) Für Verdienste bei Organisierung des Landsturmes.
— 442 —
Decoriert wurden mit :
LO. R e i> im e n t s - G o mma n d an t Oberst Ferdinand Bauer für Auszeichnung
als Qua-Brigaclier (Oberst von Ernst-Infanterie Nr. 48) bei Custozza.
MVK. Major Johann Noäk de Hunyad; Hauptmann Stephan "Welt z an:
Oberlieutenant Joseph Staffa.
1878 focht das Regiment im Verbände der 7. Infanterie-Trappen-Division
bei Han Belalowac, der Einnahme von Sarajevo, später bei jener von Limo.
Decoriert wurden mit:
EKO. 2. Oberst-Brigadier Friedrich von Villecz.
EKO.3. Die Oberstlieutenants Otto Ritter Ellison von Nidleff und
Daniel Salinen.
MVK. Major Matthias Pandur; die Hauptleute Adam von Medvecky,
Arthur Andreanszky, Franz von Böhn, Stephan Mlinaric; die Ober-
lieutenants Joseph Beer, Franz Sestak, Adolph Freiherr von Schönfeld
und Friedrich Drachsel; die Lieutenants Victor Schmitzhausen, Edmund
Höller, Carl Chmeliczek und Emerich von Hadfy.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene I. CI.
n. ci.
1789—1799
1793-1801
4
10
5
1848 1
1849/
9
8
1805
—
—
1859
14
32
1809
—
—
1866
— —
9
1813-1815
1
2
1878
4
41
Adjustierung.
1763 national; lichtgrauer Rock, hellrothe Aufschläge;
1767 weisser Rock ’), papageigrüne Egalisierung, Armlitzen, gelbe Knöpfe :
1798 dunkelbrauner Rock, papageigrüne Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe ;
1851 weisser Waffenrock, papageigrüne Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, papageigrüne Egalisierung, Armlitzen,
gelbe Knöpfe.
') Von 1769 — 1770 waren für die G-renz-Trnppe vorübergebend schwarze Röcke vor-
geschrieben.
47.
Steyerisclies Infanterie-Regiment.
(1817) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Marburg.
(1883) Beck, Friedrich Freiherr von, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1682 laut Patent vom
24. J anuar durch, den Obristen Freiherrn von IV a 1 1 i s in Böhmen (Sammelplatz Kolin)
aufgestellt ; erhielt 1688 300 Mann von Jung-Starhemb erg (Nr. 8) und 300 Mann
(Recruten) von Salm (alt Nr. 45) aus Böhmen. 1690 wurde dieses Regiment in
Belgrad nahezu aufgeriehen und zur Wieder- Aufrichtung fünf Compagnien von
Alt-Starhemberg (Nr. 54), 1000 Land-Recruten aus Schlesien und die Reste
des Regiments Aspremont1) in dasselbe eingetheilt, endlich 1691 noch 400 Mann
von der Wiener Stadt-Guardia.
1700 150 Mann des aufgelösten Regiments Württemberg-Mömp eigar d
incorporiert.
1710 je zwei Compagnien zur Errichtung der für den Dienst in Spanien
bestimmten Regimenter Browne (1712) und Eckh (1748 aufgelöst), ebenso 1711
eine Compagnie an das zu gleichem Dienste aufgestellte Regiment Tokio
(1720 aufgelöst) abgegeben, endlich 1715 zwei Compagnien zu dem neu auf-
gestellten Regimente Jung -Württemberg (Nr. 10).
1721 Tlieile des aufgelösten Regiments Livingstein incorporiert ; die
1727 aufgestellten Auctions-Compagnien (4. Bataillon) 1731 an die Regimenter
Hessen-Cassel (Nr. 27) und Deutschmeister (Nr. 4) abgegeben.
1748 eine Compagnie des aufgelösten Regiments O’Gilvy anher eingetheilt.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 47.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 78, 1883 ein Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 87 abgegeben.
Ergänzung. Dieses Regiment erhielt 1766 einen Werbe-Rayon im chur-
rheinischen Kreis (bis 1806) und einen Antheil auf dem Gebiete des damaligen
Inhabers, des Markgrafen von Bayreuth. 1771 (1781) wurde demselben der
ständige Werb-Bezirk in Böhmen (wo es seinerzeit aufgestellt wurde), Rakonitzer
Kreis und Gebiet der Stadt Prag, mit der Stabs-Station Rakonitz, später Prag,
zugewiesen; 1782 — 1807 dazu ein Aushilfs-Bezirk in Galizien, Bochnia. 1807 — 1817
ergänzte sich das Regiment ausschliesslich aus Böhmen und war Prag Haupt-
W erb-Bezirks-Station.
1817 wurde dasselbe mit der Ergänzung nach Steyermark überwiesen und
übernahm den bisher von Nr. 16 innegehabten Werb-Bezirk im Marburger und
Cillier Kreis 2) mit der Werb - Bezirks - Station Marburg, welche es seither
J) Dieses Regiment wurde bei Belgrad ruiniert, jedoch nicht wieder aufgerichtet;
ausserdem wurde auch eine Compagnie Irländer aggregiert.
2) Letzterer 1883 an das neu aufgestellte Regiment Nr. 87 abgegeben.
unverändert beibehalten hat. Von 1857 — 1860 hatte es einen Aushilfs-Bezirk in
Croatien, mit einem selbstständigen Ergänzungs-Aushilfs-Bezirks-Revisoriat zu
Warasdin.
Grenadier-Division. Von 1769 — 1797 bildete dieselbe mit jener von
Nr. 17 und 36 das 3. böhmische Bataillon ; in dem Feldzuge 1799 — 1801 bildeten
die Divisionen von Nr. 11 und 15 1), in jenem von 1809 die Divisionen von
Nr. 10 und 11 mit der des Regiments ein Bataillon. Yon 1810 — 1818 stand dieselbe
mit jenen von Nr. 15 und 28 in einem (böhmischen) Bataillon ; nach Dissolvierung
desselben trat die Division des Regiments in den Verband mit jener von Nr. 27
(Bataillon in Inner-Oesterreich ä vier Compagnien), in welchem sie bis zur
Auflösung (1852) verblieb.
Friedens-Garnisonen. 1698 Arad, 1700 Hermannstadt, 1714 Linz. 1715
Wien, 1719 Neutra, 1727 im Mailändischen, 1732 Leopoldstadt, 1736 Siebenbürgen,
1740 Schlesien, 1745 Pardubitz, 1748 Linz, 1750 Villach, 1763 Marburg, 1766
Ellbogen, 1768 Kornhaus, 1770 Luditz, 1779 Schlau, 1781 Prag, 1798 Lambach,
1801 Prag, 1805 Schlau, 1807 Kolin, 1809 Prag. 1814 Prag, 1817 Marburg. 1822
Neapel, 1823 Marburg, 1831 Piacenza, 1832 Modena, 1834 Bologna, 1839 Padua,
1841 Mantua, 1843 Vicenza, 1844 Venedig, 1849 Livorno— Florenz, 1852 Forli,
1855 Bologna, 1857 Mailand, 1859 Udine — Conegliano, 1861 Thiene, 1862 Marburg,
1863 Graz, 1866 Triest, 1868 Zara, 1870 Castelnuovo, 1871 Klagenfurt, 1876
Trient, 1881 Wien, 1882 Marburg, 1888 Graz, 1895 Görz.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 17S2 in Prag activiert, 1818 nach
Marburg verlegt, 1852 aufgelöst.
Regiments-Inhaber.
1682 Wallis, Olivier Freiherr von,
Obrist- — FML.
1689 Jörger de Tollet, Franz Helfried
Graf, Obrist — GFWM.
1691 Oettingen-Baldern, Notger Wil-
helm Graf, GFWM.— FML. 2).
1693 Sapieha, Michael Graf, GFWM 3).
1694 Solari, Laurenz Victor Graf,
Obrist — GFWM.
1704 Harrach zu Rohrau, Joseph Phi-
lipp Graf, Obrist — FM.
1764 Brandenburg-Bayreuth.Friedrich
Christian Markgraf, FZM.4).
1769 Eirichshausen, Ludwig Carl Frei-
herr von, FML. — FZM.
1779 Kinsky, Franz Graf, GM. — FZM.
1805 Vogelsang, Ludwig Freiherr von.
FML.— FZM.
1823 Klopstein von Ennsbruck, Joseph
Freiherr, GM.
1824 — 182/ unbesetzt.
1827 Kinsky, Anton Graf, GM. — FZM.
1864 Hartung, Ernst Ritter von. FML. —
FZM.
1879 Litzelhofen, Eduard Freiherr von.
FML.— FZM.
1883 Beck, Friedrich Freiherr von.
FML.— FZM.
Regiments-Commandanten.
1682 der Inhaber Obrist Freiherr von
W allis.
1683 Schallenberg, Carl Christoph
Graf, Obristlieutenant.
1685 Pfeffershofen. Johann Freiherr
von, Obristlieutenant.
1689 der Inhaber Obrist Graf Jörger.
1690 Pfeffershofen, Obristlieutenant.
1691 Baumann. Obristlieutenant.
1693 Winkelhoffen, Ernst, Obrist-
lieutenant.
1694 der Inhaber Obrist Graf Solari.
1695 Winkelhoffen, Obristlieutenant.
1701 Harrach, Joseph Graf. Obrist-
lieutenant.
1704 derselbe als Obrist-Inhaber.
1) Ursprünglich bestimmt, mit den Divisionen Nr. 15 und 35 vereint zu werden.
2) Mit Patent vom 3. März 1691 war der bisherige Regiments-Commandant Obrist-
lieutenant Pfeffe rsli ofen zum Inhaber ernannt worden : über Bitte des GFWM. Oettingen
wurde jedoch diesem das Regiment verliehen und Obrist Pfeffershofen übernahm die
Completierung des von Oettingen aufgestellten Regiments (jetzt Nr. 7).
3) Erhielt ein Cürassier-Regiment.
Resignierte 1769.
1706 Browne de Camus, Georg Frei-
herr, Obristlieutenant — Obrist.
1709 Geyer, Ferdinand Freiherr von,
Obristlieutenant — Obrist l).
1718 D’Albon, Johann Max Freiherr,
Obrist.
1730 Harrach, Wenzel Graf, Obrist.
1734 Oehlberg, Ignaz, Obrist.
1737 Formentini, Franz Graf, Obrist.
1741 Hagenbach, Joseph Freiherr
von, Obrist.
1742 Beichlin, Franz Freiherr von,
Obrist.
1753 Engelhausen, Carl Graf. Obrist.
1757 Baumbach, Ferdinand Freiherr
von, Obrist.
1760 Seriman, Paul Graf, Oberst.
1769 Thun, Wenzel Graf, Oberst.
1778 Schallheim, Joseph Bitter von,
Oberst.
1784 Auersper g,WilhelmGraf, Oberst.
1790 Wendland, Christoph, Oberst.
1794 Auffenberg, Franz von, Oberst.
1797 Solaroli, Joseph Graf, Oberst.
1799 Vermatti von Wermersfeld,
Anton, Oberst.
1800 Am Ende, Carl Friedrich von,
Oberst.
1805 Weiss von Finkenau, Joseph,
Oberst.
1807 Bentheim- Steinfurt, Ferdi-
nand Graf, Oberst.
1813 Neugebauer, Franz Freiherr
von, Oberst.
1823 Bittner von Bitten thal, Franz
Freiherr, Oberst.
1831 Gerhardi, Ignaz Edler von,
Oberst.
1835 Engelhardt, Alexander Freiherr
von, Oberst.
1839 Wanko, Thaddäus, Oberst.
1843 Eberan von Ebershorst, Ale-
xander, Oberst.
1846 Bianchi, Friedrich Freiherr von,
Oberst.
1849 Folliot de Crenneville, Franz
Graf, Oberst.
1850 Castiglion e, Joseph Graf, Oberst.
1851 Docteur, Prosper, Oberst.
1859 Prochazka, Ottokar Freiherr
von, Oberst.
1866 Weyracher von W eiden-
Strauch, Johann, Oberst,
1866 Schönfeld, Anton von, Oberst.
1868 Giorgi, Lucas nobile de, Oberst.
1875 Hartmann von Hartenthal,
Georg, Oberst.
1876 Dobner von D oben au, Leopold,
Oberst.
1877 Me tz, Alexander Edler von. Oberst.
1878 Kinnart, Ludwig von, Oberst.
1883 Schwarzbeck, Otto, Oberst.
1S85 Morawetz, Otto, Oberst.
1890 F ü r i c h von Fürichshain,
Joseph, Oberst.
1894 Beinisch Edler von Sonder-
burg, Carl, Oberst.
Reserve-Commandanten.
1868 Giorgi, Lucas nobile de, Oberst.
1869 Perger, Ferdinand Bitter von,
Oberst.
1873 Hempfling, Budolph, Oberst.
1875 Wolkensperg, Franz Freiherr
von. Oberstlieutenant — Oberst.
1878 Kinnart, Ludwig von, Oberst.
1878 Dittl.ßaimundBitter von, Oberst-
lieutenant.
1879 Freyschlag Edler von Freyen-
s t ein, Adolph. Oberstlieutenant—
Oberst.
1881 Schwarzbeck, Otto Edler von,
Oberstlieutenant — Oberst.
Yor clem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1689 Begiments-Inhaber FML. Freiherr von Wallis bei der Erstürmung
von Mavnz y.
169 L Obristwachtmeister Graner in der Schlacht bei Szlankamen f.
1704 Begiments-Inhaber GFWM. Solari in dem Gefechte bei Castelnuovo
di Bormida j.
1734 Begiments-Commandant Obrist Graf Harrach und Obristheutenant
von Peylwitz, Beide in der Schlacht bei Parma j-.
1794 Begiments-Commandant Oberst Wendland an seinen bei Charleroi
und Fleurus erhaltenen schweren Verwundungen am 26. Juni gestorben.
Oberstlieutenant Franz Girot in der Schlacht bei Fleurus f.
9 1714 wurde das Regiment interimistisch von Obristlieutenant P eylwit z commandiert.
— 446 —
1S00 Regiments-Commandant Oberst Vermatti und Oberstlieutenant
Carl von Kövesdy, Beide an den bei Marengo erhaltenen Verwundungen in
feindlicher Gefangenschaft zu Alessandria gestorben.
1809 Oberstlieutenant Ludwig Groetz an der bei Wagram (6. Juli) er-
haltenen Verwundung am 8. Juli gestorben,
1848 Oberstlieutenant Ludwig Freiherr Karg von Bebenburg in dem
Gefechte an der Piave j\
Feldzüge.
Wallis. 1683 standen sieben Compagnien in der Haupt- Armee, Entsatz-
Schlacht bei Wien, Treffen bei Parkany. drei Compagnien in Ober-Ungarn.
1684 ein Bataillon im Corps Schulz. Gefecht bei Eperies, das andere
Treffen bei Waitzen, dann Belagerung von Ofen.
1685/86 stand das ganze Regiment in Ober-Ungarn und nahm nur an der
Einnahme von Szent-Jobb theil.
1687 war es in der Schlacht am Berge Harsany.
1688 ein Bataillon hei der Belagerung und Erstürmung von Belgrad.
Jörger. 1689 ein Bataillon Besatzung daselbst, das andere in der
Haupt-Armee, Zug nach Bosnien.
1690 wurde fast das ganze Regiment, in Belgrad stehend, bei der am 8. Oc-
tober erfolgten Explosion des Pulver-Magazines verschüttet und aufgerieben.
Oettingen. 1691 focht das neu anfgerichtete Regiment in der Schlacht
bei Szlankamen mit bedeutenden Verlusten und erhielt der Regiments-
Commandant Obristlieutenant Baumann für Auszeichnung in derselben ein
kaiserliches ,. Dankschreiben”.
1692 war es bei der Blockade von Grosswardein, woselbst es dann in
Garnison verblieb.
Sapieha. 1693 Abtheilungen desselben an den Gefechten bei Jenö
und Gvula theilgenommen.
Solari. 1694 '1695 Besatzung in Grosswardein.
1696 ein Bataillon in der Schlacht bei Olasch viel verloren, das
Regiment
1697 bei Zenta gefochten, Regiments-Inhaber (-Commandant) Obrist Solari
für Auszeichnung in derselben zum GFWM. befördert,
1698 beim Festungsbau von Arad verwendet, später in Siebenbürgen.
1702 auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gerückt, kam das Regiment
zur Belagerung von Mantua und nahmen an der Schlacht bei Luzzara nur vier
Compagnien theil; Obristwachtmeister Graf Locatelli im \ ereine mit dem
Generaladjutanten Da via einen feindlichen Train überfallen und weggenommen.
ein Bataillon unter dem Inhaber in der Vertheicligung von Guastalla, in Folge
Capitulation nach Tyrol gerückt.
1703 stand das Regiment bei Ostiglia, ein Bataillon an dem U eberfalle
auf Finale di Modena theilgenommen, das in Tyrol stehende an der ^ er-
theidigung von Trient, eine Compagnie an jener von Brescello.
Ilarrach. 1704 nach Piemont gerückt, zeichnete sich das Regiment in
dem Gefechte bei Castelnuovo di Bormida aus, Obristlieutenant Graf Harrach.
Obristwachtmeister Locatelli belobt; sodann als Besatzung in Vercelh
stehend, gerieth es in Folge Capitulation in Kriegsgefangenschatt.
1705 ein reorganisiertes Bataillon unter Obristwachtmeister V orth
im Corps Leiningen in dem Gefechte bei Casine Moscoline sich ausgezeichnet,
zwei Bataillone in der Schlacht bei Cassano.
1706 focht das in zwei Bataillone und zwei Grenadier-Compagnien for-
mierte Regiment in dem Treffen bei Calcinato (den Rückzug standhaft ge-
deckt), dann in dem Gefechte bei Madonna della Corona, terner in der bchlacht
bei Turin, die Grenadiere bei der Erstürmung von Pianezza; Regiments-
Commandant Obrist Graf Harrach sich erneuert ausgezeichnet. Nach dieser
Schlacht kam das Regiment zu der Belagerung von Tortona und machte
1707 die Expedition gegen Toulon mit, bei Ste. Catherine einen Ausfall
mit Bravour zurückgewiesen.
1708 in Savoyen, Gefecht am Col de la Roue.
1709 — 1711 daselbst, ohne an einer grösseren Action theilzunelnnen.
— 447 —
1712 ein Bataillon bei der Expedition gegen die toscaniscben Präsidien.
Belagerung von Porto Ercole.
1713 an den Rhein gerückt, machte ein Bataillon die Yertheidigung von
Freiburg mit. Obristlieutenant Julius von Peylwitz sich ausgezeichnet.
1716 focht das Regiment (drei Bataillone, zwei Grenadier-Compagnien)
mit Auszeichnung in der Schlacht bei Peterwardein; bei der Erstürmung der
Palanka von Temesvar Regiments-Commandant Obrist Geyer sich hervor-
gethan.
1717 war es bei der Belagerung von Belgrad und in der dortigen
Schlacht, Regiments-Commandant Obrist Geyer durch Gehalts-Erhöhung
belohnt.
1732 zwei Bataillone und eine Grenadier-Compagnie unter den als Ver-
stärkung nach Corsiea gesendeten Truppen, in das Coi-ps Schmettau ein-
getheilt, Gefechte am Tenda und bei Lento, Unterwerfung der Districte
am Golo.
1734 mit vier Bataillonen und den Grenadieren in Italien, focht das
Regiment bei Colorno (Grenadiere), Parma, Quistello und Guastalla.
Ein Detachement unter Hauptmaun Treschott in der Yertheidigung
von Mirandola.
1735 in Ober-Italien und Tyrol. ohne Gefecht.
1737 mit drei Bataillonen und den Grenadieren auf dem Kriegs-Schau-
platz in Ungarn (Siebenbürgen), waren letztere bei der Einnahme von Uzica,
ein Bataillon in dem Gefechte bei Islaty (Isias) den Rückzug standhaft gedeckt,
wobei Obristwachtmeister Baron Hagenbach sich ausgezeichnet.
1738 das Regiment bei Mehadia gefochten.
1739 ein Bataillon unter Obristlieutenant Hagenbach die Schanzen
von Porceni durch zehn Tage mit Standhaftigkeit vertheidigt.
1741 gerieth ein Bataillon durch den Fall von Glogau in Kriegsgefangen-
schaft, eine Grenadier-Compagnie Vertheidigung von Ottmachau, das Regi-
ment (zwei Bataillone, zwei Grenadier-Compagnien) in der Schlacht bei Moll-
witz mit Tapferkeit gefochten.
1742 das Regiment in der Schlacht bei Caslau, dann bei der Belagerung
von Prag.
1743 in dem Treffen bei Simbach, die Grenadiere bei Dingolfing.
1744 am Rhein. In dem Rückzugs-Gefechte bei Auenheim die Grenadiere
sich brav gehalten, das Regiment dann an den Operationen in Böhmen theil-
genommen; ein in Freiburg zurückgebliebenes Bataillon und die Grenadiere sich
bei Abwehr des Ausfalles am 3. November ausgezeichnet, in Folge Capitulation
kriegsgefangen.
1745 zwei Bataillone in den Schlachten bei Hohenfriedberg und Soor,
eines in dem Nachhut-Gefechte bei Zittau gekämpft.
1756 war das Regiment in der Schlacht bei Lobositz, Obristlieutenant
Friedrich Baron Baumbach sich ausgezeichnet.
1757 focht es in der Schlacht bei Prag, wo sich insbesondere die Grena-
diere hervorthaten, ein Detachement unter Obristwachtmeister Baron Normann
bei Erstürmung von Gabel sich ausgezeichnet, derselbe erhielt den MTO. Das
Regiment sodann in dem Treffen am Moys-Berge *), bei der Belagerung von
Schweidnitz und in den Schlachten bei Breslau und Leuthen.
1758 eine Compagnie in der Yertheidigung von Schweidnitz kriegs-
gefangen, die Grenadiere bei Kronau, das Regiment bei Hochkirch gefochten.
1759 anfänglich der Reichs-Armee zugetheilt, war das Regiment in dem
Gefechte bei Wasungen, später in dem Treffen bei Meissen.
1760 focht dasselbe im Vereine mit dem Regimente Daun (Nr. 59) mit
Standhaftigkeit bei Torgau.
Bei Kolin nicht in clas Feuer gekommen.
448
1761 ein Bataillon bei Erstürmung des Jauerniker Forts vor Schweidnitz.
1762 das Regiment in dem Gefecht bei Reichenbaeh (Peilau).
Elrichshausen. 1778/79 Regiment und Grenadiere (Bataillon de Verre)
bei der Haupt-Armee in Böhmen, ohne Gefecht.
Franz Kinsky. 1790 war das Regiment bei dem Observations-Corps
in Mähren,
1791 ein Bataillon (das Leib-) nach den Niederlanden gerückt, kam
nicht in das Feuer und stand als Besatzung in Namur.
1792 war dieses Bataillon bei der Berennung von Lille, das Oberst-
Bataillon mit dem Regiments-Stabe im Corps Hohenlohe, dann beide im
Luxe mbur gi sehen.
1793 das Regiment, bei welchem nunmehr auch das 3. Bataillon ein-
gerückt war, in dem Treffen bei Arlon mit Auszeichnung gefochten, dann
Gefecht bei Dinant (November).
Die Grenadiere (Bataillon Attems) bei Erstürmung des Cäsar-Lagers und
in der Schlacht bei Wattignies.
1794 stand das Regiment im Luxemburgischen und nahmen Abtheilungen
desselben an den Gefechten bei Arlon, später in der Haupt-Armee eingetheilt.
unter seinem Commandanten Obersten Wendland an den Kämpfen an der
Sambre (Fleurus), dann an dem Treffen bei Sprimont (Henri -Chapelle) ehren-
vollen Antheil.
Die Grenadiere standen vor Landrecies, später ebenfalls an der Sambre.
Gefechte bei Rouvroy, Merbes-le-Chäteau, Erquelinnes, Schlacht bei Charleroi.
dann vor Ypern (Rousselaer) und wurden wiederholt belobt.
1795 war das Regiment am Nieder-Rhein postiert, focht bei Urdingen
und Mündelheim, später bei Erstürmung des verschanzten Lagers vor Mavnz.
an der Pfrimm und bei Frankenthal.
Die Grenadiere in diesem Feldzuge nicht in das Feuer gekommen.
1796 hatte das Regiment die Bestimmung erhalten, nach Italien abzu-
rücken, verblieb jedoch in Folge abändernder Befehle am Rhein, focht am
Rehbach, bei Malsch, Cannstadt, Neresheim, später das 1. Bataillon unter
Oberst Auffenb erg sich bei Würzburg sehr ausgezeichnet. Das 3. Bataillon
war nach der Schlacht von Amberg, an welcher beide Bataillone nicht directe
betheiligt waren, nach Ingolstadt detachiert worden und stand später, sowie
das wieder vereinigte Regiment vor Kehl. (Das 2. Bataillon war in Mannheim
verbheben und hatte die obgenannten Affairen nicht mitgemacht.'
Die Grenadiere bei Wetzlar, Würzburg und Limburg mit Auszeichnung
gefochten, Grenadier-Hauptmann Baron Rüdt sich bei Wetzlar ausgezeichnet.
1797 stand das Regiment vor Kehl, dann ein Bataillon in dem Gefechte
bei Hochheim; die Grenadiere zur Armee nach Italien gerückt, in den Ge-
fechten bei Friesach und Klagenfurt.
1799 mit drei Feld-Bataillonen in Tyrol (Vorarlberg) stehend, erlitten
Abtheilungen desselben in den Gefechten bei Nauders — Martinsbruck bedeutende
Verluste, zeichneten sich dann bei der Vorrückung in das Engadin, den
Gefechten bei Rernüs, Scharl und Lavin aus. Bei Remüs war es insbe-ondere
die Compagnie des Hauptmanns Stock ard, welche, die Gewehre hochhaltend,
trotz des heftigsten Feuers den Inn durchwatete, eine jenseitig gelegene An-
höhe erstürmte und eine feindliche Batterie wegnahm. Bei der weiteren Vor-
rückung in der Schweiz focht das Regiment an der Teufelsbrücke und bei
Wasen mit erneuerter Auszeichnung1), rückte dann nach Italien ab. wo es
im Aosta-Thale stand und einige unbedeutende Gefechte mitmachte. Die Grena-
diere (Bataillon Weissenwolf) bei Täufers und im Engadin mit Auszeichnung
gefochten, dann nach Italien, Schlachten bei Novi. Fossano, Genola.
1800 war das Regiment in der Stellung im Aosta-Thale verblieben:
Hauptmann Stockard vertheidigte mit einer Division das Felsenschloss Bard.
welches den Eingang in dieses Thal deckte, durch zwölf Tage heldenmiithig.
gegen, mit grosser Uebermacht untei'nommene Angriffe der Franzosen unter
rj Jedoch gerieth ein grosser Theil in Gefangenschaft.
— 419 —
Bonaparte’s eigenem Befehl und capitulierte. nachdem schon vielfach Bresche
in dasselbe geschossen war, gegen ehrenvollen Abzug. Das Regiment sich
ebenfalls in dem Gefechte bei Jvrea (Romano) ausgezeichnet und focht daun
mit grossen Verlusten bei Marengo, wo es sich bei Deckung des Rückzuges
hervorthat.
In der Schlacht bei Pozzolo, wo das Regiment ebenfalls mit Bravour
kämpfte, erlitt es abermals bedeutende Verluste.
Die Grenadiere bei S. Giacomo, auf der Rocca Barbena, am Var, dann
bei Marengo mit Auszeichnung gefochten, endlich bei Pozzolo.
Hauptmann Wenzel Stockard von Bernkopf wurde mit dem MTO.
decoriert.
Vogelsang. 1805 stand das Regiment mit vier Feld- und dem Grenadier-^
Bataillon in Nord-Tyrol, ohne an einer grösseren Action theilzunelimen. vier
Compagnien bei Vertheidigung des Luetasch-Passes in Gefangenschaft ge-
ratlien.
1809 mit drei Feld-Bataillonen im 1. Corps (Bellegarde) eingetheilt.
kam das Regiment in Bayern nicht in das Feuer, zeichnete sich jedoch später
in der Schlacht bei Aspern, von dem Brigadier GM. Wacquant geführt, bei der
Erstürmung und Behauptung des Dorfes Aspern aus. Regiments-Commandant
Oberst Weiss wurde in Anerkennung seiner Leistungen aussertourlich zum
GM. befördert.
In der Schlacht bei Wagram erwarb sich Oberst Graf Bentheim mit dem
Regimente, sowohl beim Stunne auf die Flöhen von Baumersdorf, als durch
Rettung der Artillerie, sowie durch Ausharren in seiner Stellung grosse Ver-
dienste, ebenso brav hielt sich das Regiment bei Znaym. Oberst Graf Bent-
heim erhielt den MTO., die Majore Wenzel Litzenmayer, sowie die Haupt-
leute Joachim Freiherr von Horn und Carl Freiherr von Mylius wurden
vom Generalissimus Erzherzog Carl belobt.
Die Grenadiere (Bataillon Wieniawsky) bei Aspern, Wagram und Znaym
brav gefochten.
1813 focht das Regiment (zwei Bataillone) bei Dresden; in dem Gefechte
bei Kninitz Major Anton Freiherr von Bourgouignon und Hauptmann
Johann Kosseviclr (Interims - Bataillons - Commandant) sich hervorgethan ;
bei Leipzig kam das Regiment wenig in das Feuer. Das 3. Bataillon war
bei der Blockade des Sonnensteins bei Pirna, kam dann zur Einschliessung
von Dresden, wo es sich bei Abwehr des Ausfalles am 29. October tapfer
hielt, später als Besatzung in diese Stadt und rückte nach der Capitulation
derselben an den Rhein. Das Landwehr-Bataillon bei Kninitz und Leipzig
gefochten, dann zum Etapen-Dienst verwendet.
1814 focht das 1. Bataillon in der Division Bubna bei Macon und Bourg-
en-Bresse1); das 2. machte in der Brigade Zechmeister den Feldzug in Savoyen
mit einer Reihe von kleinen Gefechten mit; das 3. Bataillon stand bei der
Belagerung von Beifort und hatten alle diese Abtheilungen Gelegenheit ge-
habt, sich auszuzeichnen.
Die Grenadiere standen vor Besancon, dann in der Süd-Armee, Vorrückung
gegen Lyon, ohne in das Feuer zu kommen.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielt Major Mylius den LO. ;
den Hauptleuten Carl Bossard und Johann Stibitz, den Oberlieutenants
Franz b'reiherrn von Auffenberg und Moriz von Görger wurde die Aller-
höchste Zufriedenheit bekanntgegeben.
1815 stand das Regiment mit zwei Bataillonen vor Strassburg, eine
Division vor Pfalzburg, wo sie in dem Gefechte am 6. Juli bedeutende
Verluste erlitt.
1821 zwei Feld-Bataillone und die Grenadiere (Bataillon Bittner) den
Feldzug in Neapel mitgemacht, ohne an einer Action theilzunehmen.
J) Der französische Marschall Augereau, der hier commandierte, stand von 1779
his 1782 in den Reihen des Regiments als Gemeiner (freiwillig assentiert) und war nach
Neapel desertiert.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
29
— 450
Kinsky. 1F48 war das Regiment (1. und 2. Bataillon) in Venedig in
Garnison und bestanden einzelne Abtbeilungen Zusammenstösse mit den
Rebellen; in Folge Uebergabe der Stadt nach Triest Überschrift, kam es, nun-
mehr mit dem 3. Bataillon vereinigt, in das Corps Xugent, nahm an dem Ge-
fechte am Isonzo. der Einnahme von Udine, den Gefechten an der Piave
(Susigana- Visnadello), jenen bei Albera und vor Vicenza theil.
Später zur Haupt-Armee eingetheilt, focht das Regiment unter seinem
Commandanten Obersten Freiherrn vor Bianchi bei Sona und Santa Giustina
und mit besonderer, vom Corps - Commandanten FALL. D’Aspre anerkannten
Bravour, bei Custozza, dann noch bei Volta. Vor Mailand nicht in das Feuer
gekommen, wurde das 1. Bataillon später gegen die Freischaaren Garibaldi's
verwendet, Gefecht bei Marazzone. Das 3. Bataillon stand vor Venedig.
Die Grenadiere (Bataillon Biergotsch) im Reserve-Corps nach Italien
gerückt, bei dem ersten Angriffe auf Vicenza verwendet, später nicht mehr in
das Feuer gekommen.
1849 das Regiment (1. und 2. Feld-, 1. Landwehr-Bataillon) in der Schlacht
bei .Novara, sich in den Kämpfen um Olengo erneuert hervorgethan: das
3. Bataillon auf Vorposten am Ticino, ein Scharmützel hei Abbiategrasso be-
standen. Das Regiment kam sodann in die Romagna und nahm an der Ein-
nahme von Livorno theil. Das auf den Kriegs-Schauplatz nach Ungarn ge-
rückte 4. Bataillon stand bei der Cernierung von Kornorn.
Die Grenadiere in diesem Feldzuge nicht in das Feuer gekommen.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
MTO. Regiments-Commandant Oberst Friedrich Freiherr von Bianchi.
LO. -Oberst Bianchi; Major Albert Fürst; Hauptmann Rudolph Graf
Salis-Zizers.
EKO.3. Major Franz Latterer von Lintenburg; Hauptmann Wilhelm
Ritter Jacomini von Holzapfel und Waasen; die Oberlieutenants Hermann
Schaffer, Hugo Heusser und Ferdinand Kriz.
MYK. Oberst Bianchi (mittlerweile bereits zum GM. befördert):
Major Franz Ritter von Födransperg; die Hauptleute Johaun Freiherr von
Bittner, Joseph Edler von Stiller, Joseph Czermak, Franz Lippe von
Fichtenhain, Anton von S t e i n h o f e r, Johann F r u b i n, Heinrich U f fenheime r.
Joseph Sutter von Adeltreu, Hugo nobile Visconti - Menati. Franz La
Renotiere Ritter von Kriegsfeld, Heinrich Utsch von Lanzenstreit,
Johann Illeschütz; die Obeilieutenants Ignaz Thum. Friedrich Balabene,
Johann Sutter von Adeltreu, Franz Latterer von Lintenburg: Unter-
lieutenant Guido Kobe r.
GGVK. Regiments-Caplan Franz Laurentschitsch.
GCEM. 1. Regiments-Arzt Dr. Georg von Sombor.
1859 mit drei Feld- und dem Grenadier-Bataillon im 5. Corps (Stadion)
eingetheilt, kam das Regiment bei Montebello nicht in das Feuer und focht
mit gewohnter Tapferkeit bei Solferino. Das 4. Bataillon stand in Mailand,
später in Mantua.
Decoriert wurden mit:
LO. Regiments-Commandant Oberst Prosper Docteur.
EKO.3. Oberstlieutenant Ottokar Freiherr von Prochäzka: Major
August Staravasnig; die Hauptleute Wilhelm Marno von Eichenhorst
und Theodor Pin dt er.
MYK. Die Hauptleute Friedrich Bongard von Ebersthal. Carl
Nedopil, Adolph Forsthuber von Forstberg, Rudolph Kokl, Eduard
Liebezeit, Georg Knieberg; die Oberlieutenants August Gamilschegg,
Eduard Drasch, Joseph von Szvetics; die Unterlieutenants Jakob
Wratschko, Alphons Freiherr von Cirheimb und Johann Braun.
Hartung. 1866 im 2. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das
Regiment (1. und 2. Bataillon) bei Königgrätz (Kämpfe um den Swieper
Wald) mit bedeutendem Verluste; das 3. Bataillon stand anfänglich in Dal-
matien, später bei den Truppen am Isonzo.
— 451 —
Decoriert wurden mit:
MTO. Regiments-Inhaber FML. Hartung für Auszeichnung bei Custozza.
EKO. 3. Regirn ent s - C o mm an d an t Oberst Weyracher.
MVK. Major Johann Garlik; die Hauptleute Johann Topitsch. Conrad
HoxDels und dem gefallenen Oberlieutenant Ludwig Kokol nachträglich zu-
erkannt.
GVK.m.d.Kr. Regiments-Arzt Dr. Richard Chimany.
1869 in Stid-Dalmatien stationiert, kam das Regiment nicht in das Ge-
fecht und erhielt nur:
EKO. 2. Oberst Anton Schönfeld als Truppen-Brigadier.
1S78 das mobilisierte Reserve-Commando im Verband der 6. Infanterie-
Truppen-Division bei Zepce und der Einnahme von Sarajevo gelochten.
Decoriert wurden mit:
LO. Reserve-Commandant Oberst Ludwig Kinnart.
EKO. 3. Hauptmann Franz Treffenschedl.
MVK. Oberstlieutenant Otto Schwarzbeck; Hauptmann Hein ich
Schaffer; Oberlieutenant Valentin Rupert; Lieutenant Joseph Leskoschek,
Reserve-Lieutenant (Ordonnanz-Officier i Emil Seiler und dem gefallenen Ober-
lieutenant Wilhelm Kubin nachträglich zuerkannt.
Tapferkeits-Medaillen.
1789-1790
Goldene
Silberne
1818
Goldene
11
Silberne
I. CI. II. CI.
13 50
1793-1801
1
32
1849
2
15
21
1805
—
—
1859
4
21
57
1809
—
6
1866
4
31
1813-1815
—
5
1878
—
8
28
Adjustierung.
1726 weisser Rock, gelbe Aermel- Aufschläge;
1738 weisser Rock, blaue Aufschläge;
1713 weisser Rock, rothe Aufschläge;
1757 weisser Rock, blaues Camisol, Aufschläge und Unteifutter;
1767 weisser Rock, stahlgrüne Egalisierung, weisse Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, stahlgrüne Egalisierung, weisse Knöpfe
29*
48. ')
U ngaris ches In fanterie-Regi ment.
(1857) Ergänzungs-Bezirks-Commando : Gross-Kanizsa.
(1845) Ernst, Erzherzog-, 0. d. €.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1798 laut kaiserlichem
Erlass vom 27. April aus den vierten Bataillonen der Infanterie-Regimenter
Samuel Gvulai Nr. 32, Nadasdy Nr. 39 und Johann Jellacic Nr. 53 als ..Erstes
neues ungarisches Linien-Infanterie-Regiment” inYerona formiert; mit Erlass
vom 4. Juni 1798 diese Benennung in: ..neues ungarisches Linien-Infanterie-
Regiment Nr. 48” umgeändert* 2).
1849 Jas 3. Bataillon in Folge der Ereignisse in Ungarn reorganisiert.
1860 das 2. und 3. Bataillon an das reorganisierte Infanterie-Regiment
Erzherzog Albrecht Nr. 44 abgegeben, dagegen ein Bataillon Erzherzog Franz
Carl Nr. 52 anher transferiert.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 99
abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment ergänzt sich seit seiner Errichtung aus
Ungarn und zwar anfänglich aus dem Oedenburger. Zalaer und den angrenzenden
Comitaten; Sammelplatz des Werb-Bezirks war Rechnitz. 1816 Steinamanger,
von 1818 an Oedenburg; seit 1857 bildet das Zalaer Comitat den Haupttlieil des
Ergänzungs-Bezirks3) und wurde das Commando desselben nach Gross-
Kanizsa verlegt.
Grenadier-Division. In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildete dieselbe mit
jener von Nr. 32 und 53, in dem von 1809 mit jener von Nr. 37 und 34 ein
Bataillon. V on 1810 — 1818 stand selbe im Verbände mit jener von Nr. 52 in einem
Bataillon a vier Compagnien, 1818 dasselbe durch Eintheilung der Division
von Nr. 34 auf sechs Compagnien completiert; 1830 wurde die Division des
Regiments aus diesem Bataillon ausgeschieden und trat in den Verband mit
den Divisionen von Nr. 19 und 60, in welchem sie bis zur Auflösung 1852 1
verblieb.
Friedens-Garnisonen. 1793 Verona, 1S01 Treviso. 1805 Venedig. 1S06
Wien, 1807 Böhmen (Observations-Corps), dann Ober-Ungarn (Zips). 1808 Ofen.
') Das von 1769 an unter dieser Nummer bestandene Regiment wurde 1795 — 1796 als
..Schmidtfeld” aufgelöst. (1721 aufgestellt, Alcaudete u. s. w.. siebe II. Band: ..Aufgelöste
Regimenter.”)
2) Das Regiment erhielt, wie alle übrigen neu aufgestellten Regimenter, nicht sofort
einen Inhaber.
3) Der Oedenburger Bezirk tibergieng 1S57 als Aushilfe an das Infanterie-Regiment
Nr. 49, 1860 an das neue Infanterie-Regiment Nr. 76.
— 453
dann Komorn, endlich Bätorkesz, 1809 Krakau, 1809 Janoshaza, 1810 Marburg,
später Leoben, 1811 Wien (Wr. -Neustadt), 1814 Mantua, 1815 Verona, 1816
Zara. 1819 Brescia, 1821 Palermo. 1826 Cremona. 1829 Brescia. 1830 St. Pölten,
später Graz. 1831 Kärnthen. dann wieder Steyermark (Graz), 1832 Bregenz.
1840 Agram. 1842 Fiume, 1817 Triest, dann Vicenza, 1848 Verona, 1S49 Bergamo-,
1850 Venedig, daim Chlumetz (Böhmen), 1851 Troppau, 1854 Tarnöw, 1855
Prag, 1858 Theresienstadt. 1859 Padua. 1860 Wien, 1861 Verona, dann Isola
della Scala, 1862 Verona, 1863 Peschiera. wieder Verona, 1866 Cattaro, 1869
Triest, 1874 Agram. 1876 Petrinia, 1877 Oedenburg, 1878 Graz, 1882 Wien,
1886 Komorn, 1894 Pressburg.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1801 zu Szegedin activiert, 1823
nach Oedenburg, 1847 nach Euszt verlegt, wo es bis zur Auflösung (1852)
verblieb.
Regim ents-I nliaber.
1 1 9S imbesetzt.
1799 Vukassovich, Philipp Freiherr
von, GM.— FML.
1809 Simbschen, Joseph Freiherr von,
FZM.1).
1815 Radivojevich, Paul Freiherr von.
FML.— FZM.2).
1829 Gollner von Goldnenfels, Alois
Freiherr, GM.— FML.
1845 Ernst, Erzherzog, Oberst — G.d.C.
Zweite Inhaber.
Von 1845 — 1852 Wissiak von Wiesen ii orst. Leopold Kitter, FML.;
von 1852 — 1S73 Wengersky von Ungerschütz, Eduard Graf, FML.
Regiments- Commandanten.
1798 Gyulai, Albert Graf. Oberst.
1799 de Baut, Franz, Oberstlieutenant.
1801 Bianchi, Friedrich Freiherr von.
Oberst.
1805 Brusch von Neuberg, Franz,
Oberst.
1806 Bianchi, Friedrich Freiherr von,
Oberst3).
1807 Hegyi, Anton, Oberst.
1809 Gabeikoven, Ludwig Freiherr
von, Oberst.
1809 Rechenberg, Johann Freiherr
von, Oberst.
1812 Seethal, Johann von. Oberst.
1813 Dressery, Wilhelm, Oberst.
1820 Leszczynski von Skarpek,
Ignaz, Oberst.
1822 Kauffmann Edler von Traun-
steinburg, Franz, Oberst.
1831 Wetzlar von Plankenstern,
Heinrich Freiherr. Oberst
1836 Mo ulhol and, Peter Edler von.
Oberst.
1845 Braunhof von Braunhofer,
Johann Edler, Oberst.
| 1849 Desimon von Sternfels, Moriz
Kitter, Oberst.
1850 Mesko von Felsö-Kub inv,
Stephan, Oberst.
1852 Szabö, Anton, Oberst.
1855 Osmolski de Boncza, Carl,
Oberst.
1859 Vass de Di öd - Varallya.
Daniel, Oberstlieutenant — Oberst.
1860 Bauer, Ferdinand, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1866 Fischer, Maximilian, Oberst.
1870 Kosenzweig Edler von Po-
wacht, Johann, Oberst.
1876 Buchta, Franz, Oberst.
1879 Fiala, Emerich. Oberst.
1881 Milde von Helfenstein, Hugo.
Oberst.
1884 Lönhard, Joseph, Oberst.
1885 Guttenberg, Carl Kitter von,
Oberst.
1891 Zur na, Carl von, Oberst.
1895 Csanädy, Arthur von, Oberst
9 War früher Inhaber des 1809 aufgelösten Infanterie-Regiments Nr. 43.
s) War früher zweiter Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 14.
3) Während des Feldzuges General-Adjutant heim Erzherzog Ferdinand.
— 454 —
Eeserve-Commandanten.
1869 Rosenzweig Edler von Po-
wacht, Johann, Oberst.
1870 Ke ler, Sigmund von, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1873 Puschel von Felsb erg, Anton,
Oberstlieutenant.
1876 Saracca, Heinrich nobile de,
Oberstlieutenant.
1877 Handel-Mazzetti. EduardFrei-
herr von, Oberstlieutenant.
1878 Trautsch, Alois, Oberstlieute-
nant—Oberst.
1880 Ser die. Theodor, Oberstlieute-
nant— Oberst.
Yor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1805 Major Grenadier-Bataillons -Commandant Peter Wittib in der
Schlacht bei Calcliero j.
1809 Regiments-Inhaber FML. Freiherr von Yukassovich in der
Schlacht bei Wagram j.
1859 Regiments - Commandant Oberst Osmolski de Boncza und
Major Franz Freiherr von Mederer, beide an den in der Schlacht bei Sol-
ferino erhaltenen schweren Verwundungen im Juli (August i gestorben.
Feldzüge.
Neues ungarisches Linien-Infanterie-Regiment Nr. 4S. 1799
kam dieses neu errichtete, schon completierte Regiment- bei Verona zum ersten
Male in das Feuer. Hauptmann Franz Scharinger mit dem 1. Bataillon San
Massimo erstürmt und gegen wiederholte Angriffe behauptet, erlitt jedoch
bedeutende Verluste.
Vukassovicli. Dasselbe kam nach der Schlacht von Magnano. in
welcher es wieder viel verlor, zu der Belagerung von Mantua, nach dem Falle
dieser Festung nach Piemont, focht mit Auszeichnung bei Novi und erhielt
Regiments -Commandant Oberstlieutenant de Baut für die vorzügliche
Führung desselben und bewiesene Tapferkeit den 3ITO. Im October nahm es
an einigen Gefechten bei Mondovi, später an der Belagerung von Cuneo theil.
Die Grenadiere (Bataillon Pers) bei Magnano, Cassano und Borgo San
Dalmazzo gefochten.
1800 bei Beginn der Offensive an der Riviera (6. April) vertrieb Oberst-
lieutenant de Baut mit dem Regimente durch einen energischen Bajonnett-
Angriff den Feind aus den Verschanzungen am Monte Notte und Monte
Negino; in dem Gefechte bei Sassello erlitt es, von der ganzen Division Soult
angegriffen, grosse Verluste, focht noch bei Sta. Giustina mit Auszeichnung1 .
kam dann zu der Blockade von Savona und machte später, in das Corps
Eisnitz in der Provence eingetheilt, den Rückzug vom Var über den Col di
Tenda mit, ohne in diesem Jahre an einer Action mehr theilzunehmen i Postierung
in Judicarien).
Die Grenadiere an der Riviera, am Var und bei Marengo gefochten.
1805 focht das Regiment (drei Feld- und das Grenadier-Bataillon) in der
Schlacht von Caldiero und trug der Commandaut desselben. Oberst Brusch.
durch einen gelungenen Vorstoss wesentlich dazu bei. den Sieg für die
kaiserlichen Waffen zu entscheiden.
1809 im 7. Corps (Erzherzog Ferdinand) eingetheilt. focht das Regiment
unter Oberstlieutenant Baron Gabeikoven mit Auszeichnung bei Raszyn und
Grochow, wo insbesondere das 3. Bataillon unter Hauptmann Matthias
Brebillovich zwei bereits abgeschnittene Grenz-Bataillone wieder degagierre.
Bei Thorn2) erstürmte das 2. Bataillon, ohne einen Schuss zu thun. den
J) Armee-Commandant G-. d. C. Melas liess dem Regimente durch einen eigens ab-
geschickten General seinen Dank und seine Zufriedenheit ausdrücken.
2) Bei dieser Afiaire fiel der frühere Commandant des Regiments. Oberst Brus ch.
als Corps-Generalstabs-Clief verwendet.
455 —
Brückenkopf, der Bataillons-Commandant Hauptmann Johann Rogäts erwarb
sich hiebei den M TO. Eine Division, nnter Hauptmann Graf B or chgr ave, bestand
bei dem Rückzuge aus Warschau als Nachhut ein Gefecht bei Wiljanow. Das
3. Bataillon bei Jedlinsko den Feind aufgehalten, das Regiment bei Zarnowice
gefochten.
Die Grenadiere (Bataillon Kirchenb etter ) bei der Haupt-Armee in
Deutschland eingetheilt, sich bei Landshut ausgezeichnet, bei Ebelsberg
(St. Florian) gefochten, bei Aspern-Esslingen sich hervorgethan, dann noch
bei Wagram und Znaym gekämpft.
Die Reserve-Division durch die Capitulation von Raab in Kriegs-
gefangenschaft gerathen.
Si mb sehen. 1812 beim Auxiliar-Corps Schwarzenberg eingetheilt,
focht das Regiment (zwei Bataillone) bei Podubnie, am Muchaviec (Trvcziner
Hof), stand bei Biala in Reserve, dessgleichen bei Jzabelin (Wolkowisk).
1813 bei der Haupt-Armee eingetheilt, kam das Regiment bei Dresden
nur am ersten Schlachttage (26. August) in das Feuer, focht bei Leipzig, Er-
stürmung des Auenlieimer Hofes (16. October), Konnewitz (18. October).
Dem Regiments-Commandanten Obersten Dress ery wurde von Sr. Majestät
dem Kaiser ohne Capitel der MTO. verliehen, ausser demselben noch Major
Rüben dunst sich hervorgethan (Auenheim).
Die Grenadiere (Bataillon Faber) bei der Armee in Inner-Oesterreich,
später in Italien, nicht in das Feuer gekommen.
1814 kam das Regiment zu der Einschliessung von Beifort, folgte
später den Bewegungen der Haupt-Armee, focht bei Maisons-Blanches (Clerey),
wurde dann der Süd-Armee zugetheilt und kämpfte mit Auszeichnung bei
St. Georges (hier auch das nachgerückte 3. Bataillon), endlich bei der Ein-
nahme von Lyon. Major Paul von Buzan erhielt für bewiesene Tapferkeit
den LO. Das 1. Bataillon in der Verfolgung des Feindes bei Chirens, das
3. bei Voreppe gekämpft.
Die Grenadiere in der Schlacht am Mincio mit Standhaftigkeit, aber
grossem Verluste gefochten.
1815 bei den gegen Murat operierenden Truppen eingetheilt, war das
3. Bataillon bei der Erstürmung von Carpi, das Regiment in der Schlacht bei
Tolentino ; Oberstlieutenant Interims-Regiments-Commandant vonL eszczynski
und Hauptmann Ladislaus von Meszaros, welche sich hervorgethan, wurden
vom Könige von Neapel mit Orden decoriert. Das Regiment rückte später
nach Süd-Frankreich.
Die Grenadiere ebenfalls Feldzug in Süd-Frankreich, ohne Gefecht.
Radiv ojevich. 1821 Occupation von Neapel, ohne Gefecht; die Grena-
diere (Bataillon Sochor), bei jener von Piemont, gleichfalls nicht in das
Feuer gekommen.
Gollner. 1830 eine Compagnie bei Unterdrückung eines Volks-Auf-
standes in Wien mitgewirkt.
Erzherzog Ernst. 1848 stand das Regiment (1. und 2. Bataillon) auf
dem Kriegs-Schauplatze in Italien, war vorübergehend als Besatzung in Mantua
verwendet, trat dann in den Verband des 2. Corps und focht bei Santa Lucia.
Die Expeditionen gegen Mantua und Vicenza machte dasselbe mit, ohne in
das Feuer zu kommen, zeichnete sich bei Sona und Custozza aus und kämpfte
schliesslich vor Mailand; Abtheilungen wurden zur Verfolgung der Freischaaren
Garibaldi’ s detachiert.
Das 3. Bataillon wurde, den Befehlen des ungarischen Ministeriums
gehorchend, anfänglich gegen die Truppen des Banus, später bei Schwechat,
endlich an der March verwendet, doch hatte dieses Bataillon die kaiserlichen
Farben nicht abgelegt, die Fahne trotz wiederholter Befehle Kossuth’s, selbe
gegen eine National-Fahne mnzutauschen, nicht abgegeben und sind in dem
Treffen bei Tyrnau drei Compagnien (mit der Fahne) bei Annäherung der
— 456 —
kaiserlichen Trappen, ohne einen Schuss zu thun, zu denselben zurück-
gekehrt 1).
Die Grenadiere (Bataillon Aurnhammer, später Woyciechowski bei Unter-
drückung der März-Unruhen in Wien verwendet, dann auf den Kriegs-Schau-
platz nach Italien gerückt, nicht in das Feuer gekommen.
1849 war das Regiment als Besatzung in Piacenza und kamen auch
die Grenadiere nicht zur Action, diese später bei der Expedition in die Romagna
(Einnahme von Livorno).
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten:
LO.-GK. und MVK. Regiments-Inhaber Erzherzog Ernst.
EKO. 3. Die Oberstlieutenants Carl Ritter von Odelga und Moriz Ritter
von Desimon.
MVK. Oberstlieutenant Gustav Freiherr von Wetzlar; die Hauptleute
Andreas Kardoss, Georg Rukavina von Liebstadt, Albert Lehne r.
Franz Mayersberg, Franz Latschat, Anton Pokorny2) und Carl Falk: die
Oberlieutenants Ludwig Neulinger. Adam Wukellich, Johann Tökessy.
Jakob Dudevszky, Franz Grobois, Joseph Artner, Julian Ohlidal und
Johann Artner.
1859 im 1. Corps (Clam-Gallas) aus Böhmen auf den Kriegs-Schauplatz
nach Italien gerückt, kam das Regiment bei Magenta nicht in das Feuer: ein-
zelne Abtheilungen, der Reserve-Division LTban zugetkeilt, bei Ponte S. Pietro
und Senate gegen die Freischärler gekämpft, das Regimeut bei Solferino <im
Centrum) mit Ausdauer und Tapferkeit gefocliten. Das 4. Bataillon in
Josephstadt.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Osmolski an den erhaltenen
Wunden gestorben); Major Eduard von Udvarnoky; die Hauptleute Carl
Falk und Joseph Korren.
MVK. Oberstlieutenant Johann Yagyon; die Majore Joseph Freiherr von
Mederer (an den erhaltenen WTuh den gestorben). Ferdinand Bauer: die Haupt-
leute Johann Mihälik, Carl Graf Cerrini. Franz Oreskovic; die Ober-
lieutenants Carl Laswitz, Ludwig von Turek; die Unterlieutenants Anton
von Walter, Joseph Seeling (gefallen). Maximilian Straschiripka, Albin
Fuchs und Moritz Heller (gefallen).
1866 focht das Regiment, in der Süd- Armee eingetheilt. mit Auszeichnung
bei Custozza, das 4. Bataillon Besatzung in Verona.
Decoriert wurden mit :
LO. Oberst Qua-Brigadier Ferdinand Bauer.
MVK. Oberstlieutenant Johann Rosenzweig; die Majore Constautin
von Haberecker und Friedrich Freiherr von Ende; die Hauptleute Franz
Kraft, Joseph Blaschek, Joseph Heinzeimann. Thomas Piskor und Carl
Richard; die Oberlieutenants Emerich von Becsey. Carl Zurna und
Ladislaus Triff; die Unterlieutenants Alexander Stirling, Ludwig Gönczv
und Eugen Blaschke.
1869 anlässlich des Aufstandes in Süd-Dalmatien nahm das Regiment
(Abtheilungen) an der ersten Expedition in die Krivosije (Gefecht bei Ledenice ',
den Gefechten bei Gorazda, S. Trinita, der zweiten Expedition in die Krivosije
(Gefechte von Napoda, im Defile von Han und bei Knezlac'i, der Expedition
in die Zupa (Gefecht bei Sta. Barbara und am Monte Golis), endlich der 3.
Expedition in die Krivosije theil und hatte dasselbe Gelegenheit, wiederholt
Proben seiner Ausdauer, Marschfähigkeit und Tapferkeit abzulegen.
Decoriert wurden mit :
LO. Regiments-Commandant Oberst Maximilian Fischer.
1) Bericht des FM. Windisch-Graetz an FM. Iiadetzky vom 4. Januar 1S49.
2) Von Nr. 62 anher (für Auszeichnung in jenem ilegimente .
— 457 —
EKO. 3. Major Friedrich Freiherr von Ende; die Hauptleute Joseph
Heinzei mann und Gustav Thömmel.
MVK. Hauptmann Oskar Kitter Negrelli von Moldelbe; Oberlieu-
tenant Franz Thaler; Lieutenant Rudolph Laban; dann dem gefallenen
Oberlieutenant Franz Peschka nachträglich zuerkannt.
1878 unter den als Verstärkung nach Bosnien gesendeten Truppen, nahm
das Regiment im Verbände des 5. Corps1) an den Kämpfen bei Bihac (Tzacic
15. September, Biliac 18. September), dann den Operationen in der Krajna.
Gefechte bei Peci, ehrenvollen Antheil.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Franz Buchta; Major Joseph
Blaschek.
MVK. Die Hauptleute Johann Göttlicher, Friedrich Ritter von F ranz,
Gottfried Wallachy; die Oberlieutenants Carl Freiherr von Wucherer.
Ignaz Rosenberger, Carl Strohmayer; die Lieutenants Gustav Zerbs.
Alfred von Khiepach und Franz Gromes (Reserve).
GVK. m. d. Kr. Regiments-Arzt Dr. Franz Bena.
Tapferkeits-Med ailleu .
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
II. Cl.
1799-1800
—
3
1848
2
17
45
1805
2
5
1849
—
—
—
1809
3
9
1859
2
27
52
1813-1815
1
2
1866
1
26
84
1869
—
9
39
1878
—
5
40
Adjustierung.
1799 weisser Rock, stahlgrüne Egalisierung, Armlitzen, gelbe Knöpfe ;
1S68 dunkelblauer Waffenrock, stahlgrüne Egalisierung, Armlitzen,
gelbe Knöpfe.
j) Das Reserve-Regiment ebenfalls mobilisiert, auch im Verbände des 5. Corps, je-
doch nicht in das Feuer gekommen.
Niederösterreickisckes Infanterie-Regiment.
(1781) Ergänzungs-Bezirks-Commando: St. Pölten.
(1844) Hess, Heinrich Freiherr von, FH.
(t zu Wien den 13. April 1870.)
(Das Regiment liat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu fuhren.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1715 laut Capitulation vom
14. October durch den Markgrafen von Baden-Durlack auf zehn Jahre in
kaiserlichen Dienst überlassen ; zur Bildung dieses Regiments wurden zwei
bereits bestehende badische Bataillone als Stamm verwendet, das 3. gegen
Empfang des Werb-Geldes aufgestellt. 1721 wurde dieses Regiment für dauernd
in den kaiserlichen Dienst übernommen1).
Die 1727 aufgestellten Auctions-Compagnien (4. Bataillon i 1731 an 'Warm-
brand (1809 als Nr. 50 aufgelöst! abgegeben, dagegen je eine von Neipperg
(Nr. 7) und Jung-Daun (1809 als Nr. 45 aufgelöst) übernommen.
1747/174S je eine Compagnie der aufgelösten Regimenter Kheul und
Traun incorporiert.
Seit 1769 führt dasselbe die Nummer 49.
1860 das 2. und 3. Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-
Regiment Nr. 76 abgegeben, dagegen ein Bataillon von Erzherzog Rainer Nr. 59
anher transferiert. 1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment
Nr. 84 abgegeben.
Ergänzung. Yon 1766 — 1S06 hatte das Regiment einen Werbe-Rayon
im schwäbischen Kreise; 1771 (1781) erhielt es den ständigen Werb-Bezirk in
Nieder-Oesterreich, Viertel Ober dem Wiener Walde ( westlicher Theil. von
1808 an ganz), mit der Stabs-Station St. Pölten, welchen Bezirk das Regiment
nahezu unverändert beibehalten hat ; von 1775 — 1806 hatte es einen Aushilfs-
Bezirk in Galizien. Sambor, später Zaleszczyki. Yon 1S17 — 1SS2 gehörte auch
ein Theil des Viertels Unter demVJener Walde (Wr.-Xeustadt — Gloggnitz') zum
Rayon des Regiments 2) ; von 1857 — 1860 endlich hatte es auch noch einen
Aushilfs-Ergänzungs-Bezirk in Ungarn, das Oedenburger Comitat und war
auch ein Ergänzungs-Aushilfs-Bezirks-Revisoriat in Oedenburg aufgestellt3 .
Grenadier-Division. 1769 — 1775 bildete dieselbe mit jener von Nr. 45
ein Bataillon (ä vier Compagnien) in Siebenbürgen: 1775 — 1779 bestand dieses
Bataillon aus den Divisionen von Nr. 31, 51 und der des Regiments : 1779
wurde letztere in das aus den Divisionen von Nr. 10 und 54 bestehende erste
böhmische Bataillon eingetheilt, 1781 vorübergehend in das oberösterreichische
0 Der regierende Markgraf von B aden -D urla cli trat dasselbe laut Convention an
den Obristen Walsegg ab. (K. A., H. K. R.. 1724, Prot. Reg. Fol. 43.
2) Jetzt bei Nr. S4.
3) Aus diesem Bezirke das neue Linien-Infanterie-Regiment Nr. 70 formiert.
— 459 —
Bataillon übersetzt, mit Nr. 50 und 59; 1781 — 1797 endlich stand dieselbe mit
jener von Nr. 28 und 24 im zweiten niederösterreichischen Bataillon. In dem
Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die Divisionen von Nr. 41 und 56, in jenem von
1809 die Divisionen von Nr. 4 und 63 mit der des Regiments ein Bataillon:
1810 — 1852 endlich bildete dieselbe mit jener von Nr. 14 und 59 ein öster-
reichisches Bataillon.
Friedens-Garnisonen. 1720 Novara, dann bis 1732 im Mailändischen.
1733 Pilsen (Lager), 1736 Breisach, 1748 Klagenfurt, 1752 Graz, 1753 Wien,
1754 Wels. 1763 Carlsburg, später Hermannstadt, 1719 St. Pölten, 1790 Wien.
1797/1798 Neuburg a. d. Donau, 1800 Wien, 1801 St. Pölten. 1806 Wien, 1809
St. Pölten, 1814 St. Pölten, 1816 im Eisass (Rappoltsweiler), 1817 Maynz, 1837
Kaiser-Ebersdorf, 1840 St. Pölten, 1846 Wien, 1847 Krems, 1849 Dignano
(Istrien), 1850 Cattaro, 1851 Ragusa, 1852 Zara, 1853 Mailand, 1856 Brescia,
1857 Piacenza, 1859 Laibach, 1860 Pisino, 1861 Triest, 1862 Udine, 1863
Palmanuova. dann Conegliano, 1865 Klagenfurt, 1866 Riva, 1868 Salzburg,
1869 Wien, 1874 Iglau, 1878 Sarajevo, 1879 Görz, 1882 Salzburg, 1888 AVien,
1891 Krems, 1895 Mostar.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 — 1852 in St, Pölten.
Regiments-Inhaber.
1715 Baden-DurlacH, Carl AATlhelm
Markgraf, FM. 1).
1724 Walsegg, Otto Graf. Obrist —
FZM.
1743 Bärnklau, Johann Leopold Frei-
herr von, FML.
1747 Kheul, Carl Gustav Freiherr von,
FML.— FZM. 2).
1758 Angern, Ludwig Freiherr von,
FML.— FZM.
1767 Pellegrini, Carl Graf.FML.— FZM.
1797 Kerpen, AATlhelm Freiherr von,
FML.— FZM.
1824 Langenau, Friedrich Carl Frei-
herr von, GM. — FML.
1840 Schön von T reuen werth, Michael,
FML.
1844 — 1870 Hess, Heinrich Freiherr
von, FML. — FM.
Das Regiment führt dessen Namen auf immer-
währende Zeiten. Inhaber-Stelle un-
besetzt.
Regiments-Commandanten.
1716 Drais von Sauerbrunn. Hein-
rich Ludwig, Obristlieutenant—
Obrist3).
1723 Wals egg, Otto Graf, Obrist.
1724 derselbe als Obrist-Inhaber.
1726 Nell von Damenagger, Johann
Heinrich, Obristlieutenant.
1727 Damnitz, Wolfgang Freiherr
von, Obristlieutenant — Obrist.
1733 Düngern, Freiherr von, Obrist-
lieutenant— Obrist.
1741 Lützen, Friedrich Freiherr von,
O brist.
1745 G e y e r s b e r g, Johann Graf,
Obrist.
1746 Sapper, Leopold von, Obrist.
1751 Molza, Jakob Graf, Obrist.
1762 Eicliholz, Christian, Oberst.
1770 Uttenhofen, Siegfried Freiherr
von, Oberst.
1773 H um b rächt, Alexander Freiherr
von, Oberst.
1775 AValdeck, Georg Prinz von,
Oberst.
1778 We n c k h e i m, Franz F reiherr von.
Oberst.
1787 S tub enb erg, Franz Graf. Oberst.
1792 Souel, Johann Chevalier de,
Oberst.
1793 Hegel, Philipp von. Oberst.
1796 Gavasini, Alois Graf, Oberst.
1800 Strachwitz, AVenzel Freiherr
von, Oberst.
1804 Mayer. Joseph von, Oberst.
1808 Lang von Langenau, Andreas,
Oberst.
]) Dem Markgrafen von Baden wurde vom Kaiser als Zeichen der Erkenntlichkeit für
die Ueberlassung des Regiments die F el dm ar s ch all s - W ii r d e verliehen.
!) War früher Inhaber eines 1717 aufgelösten Regiments.
3) Zum Regiments-Commandanten war laut Capitulation Prinz Chris to p li vonBaden
(Bruder des Inhabers) bestimmt; derselbe scheint jedoch das Commando gar nicht über-
nommen zu haben, da schon auf dem Marsche aus dem Reiche nach Ungarn Obristlieutenant
Drais als Regiments-Commandant aufgeführt erscheint.
— 460 —
1813 O’Brien, Johann Freiherr von.
Oberst.
1820 Bubna von Wahrlich, Joseph,
Oberst.
1830 Thnrn-Valle Sassina, Georg
Graf, Oberst.
1836 Kar aisl Edler von Karais. Carl,
Oberst.
1844 Teimer, Ignaz, Oberst.
1848 Lindemann, Leopold Edler von,
Oberst.
1849 Mauroy de Merville, Friedrich
Freiherr, Oberst.
1851 Hubel von Oleugo, Christian
Kitter, Oberst.
1852 Magner, Georg, Oberst.
1855 Braisach, Johann Kitter von,
Oberst.
Keserve-Co
1868 Yollmar, Carl, Oberstlieutenant.
1869 Kaan, Wilhelm Edler von. Oberst-
lieutenant— Oberst.
1873 Bernd, Franz von, Oberstlieute-
nant—Oberst.
1875 Bartels von Bartberg, Gustav.
Oberstlieutenant.
1876 Lempruch, Anton Freiherr von.
Ob er stlieuten ant— Oberst.
1865 Binder vonB in der sfeld, Victor.
Oberst.
1866 Woschilda. Ferdinand, Oberst.
1873 Kaan, WilhelmEdler von, Oberst.
1875 Zaremba, Laurenz Kitter von.
Oberst.
1878 Crusicz, Othmar, Oberst.
1880 Raab, Joseph Ritter von. Oberst.
1882 Salis-Samaden. Carl Freiherr
von, Oberst.
1885 Juriskovic von Hagendorf,
Anton, Oberst.
1889 Fux, Otto, Oberst.
1893 Mosetig, Anton, Oberst.
1894 Trnka Edler von Dornwehr.
Carl, Oberst.
tnandanten.
1877 Bordolo von Boreo, Hermann
Kitter. Oberstlieutenant — Oberst.
1879 Salis-Samaden, Carl Freiherr
von. Oberstlieutenant — Oberst.
1882 Polak, Emerich, Oberstlieute-
nant.
Yor dem Feinde gefallene höhere Offtciere.
1746 Regiments-Commandant Obrist Graf Geyersberg und Interims-
Regiments-Cominandant1) Hauptmann Dicker, beide in der Schlacht bei
Piacenza •f.
Regiments-Inhaber FML. Freiherr von Bärnklau in der Schlacht bei
Rottof'reno y.
175S Regiments-Inhaber FZM. Freiherr von Ivheul an den in der Schlacht
bei Breslau (22. November 1757) erhaltenen Wunden, im Juni gestorben.
1793 Regiments- Commandant Oberst Johann de Souel bei der Er-
stürmung der Weissenburger Linien f.
1796 Oberstlieutenant Philipp Holbein von Holbeinsberg an den bei
Montenotte erhaltenen schweren Verwundungen gestorben.
1866 Regiments-Commandant Oberst Binder von Bindersfeld in der
Schlacht bei Königgrätz y.
Feldzüge.
Baden-Durlach. 1716 auf den Kriegs-Schauplatz in Ungarn gerückt,
nahm das Regiment (zwei Bataillone) an der Schlacht von Peterwardein und
der Belagerung von Temesvär theil.
1717 stand es vor Belgrad; Regiments-Commandant Obristlieutenant
Drais für Auszeichnung in der Schlacht daselbst zum Obristen befördert.
1719 unter den im Corps Bonneval als Verstärkung nach Sicilien ent-
sendeten Truppen, kam das Regiment kurz vor der Einnahme von Messina zu
dem dortigen Belagerungs-Corps.
1720 nahm dasselbe an den Operationen in West-Sicilien, Kämpfe vor
Palermo theil.
i) Hauptmann Dicker hatte, nachdem der Obrist gefallen, alle Stabs-Officiere ver-
wundet waren, das Commando übernommen.
- 461 —
Walsegg. 1731 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie unter
Obristlieutenant Düngern bei Unterdrückung des Aufstandes in Corsica mit-
gewirkt, Gefechte bei S. Pellegrino, Lucciano, Vignale.
1732 im Corps Schmettau, Gefechte am Tenda und bei Lento.
1734 stand das Regiment am Rhein1), ein Bataillon Yertheidigung von
Philippsburg.
1735 war es im Mosel-Corps eingetheilt, Treffen bei Clausen.
1738 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren auf dem Kriegs-Schau-
platze in Ungarn2), focht ein Bataillon bei Mehadia.
1739 das Regiment mit Auszeichnung bei Grocka.
1742 stand das Regiment (zwei Bataillone und die Grenadiere) in Ober-
Oesterreicli und Bayern, focht,
Bärnklau, 1743 bei Simbach und kam dann an den Rhein.
1744 am Rhein, dann in Bayern.
1745 in Bayern.
1746 auf den Kriegs- Schauplatz in Italien versetzt, focht das Regiment
bei Piacenza und Rottofreno. Später war es bei der Einnahme von Genua
und bei dem Zuge in die Provence.
1747 Belagerung von Genua.
Kheul. 1756 war das Regiment (zwei Bataillone und die Grenadiere)
in Böhmen und focht bei Lobositz. Der zweite Obrist Philipp Graf Browne
sich ausgezeichnet.
1757 in der Schlacht bei Prag sich brav gehalten ; kam sodann zu der
Belagerung von Schweidnitz und kämpfte noch bei Breslau und Leuthen.
Angern. 1758 machte es die Schlacht bei Hochkirch mit, in welcher
sich Hauptmann Alexander Freiherr von Humbracht den MTO. eiwvarb.
1759 ein Bataillon bei Zehren, das Regiment in dem Treffen bei Maxen
gefo eilten.
1760 im Corps Loudon, focht das Regiment bei Landshut und mit
besonderer Auszeichnung bei Liegnitz.
1761 ein Bataillon bei der Erstürmung von Schweidnitz: Major Heinrich
Graf O’Donell den MTO. erhalten.
1762 das Regiment bei Leuthmannsdorf, ein Detachement in der Yer-
theidigung von Schweidnitz.
Pellegrini. 1778/1779 Regiment und Grenadiere (Bataillon Stubenberg)
bei der Armee in Böhmen, ohne Gefecht.
1788 ein Bataillon und die Grenadiere (Bataillon Rottenberg) bei der
Armee an der Save, Gefecht bei Bezanija; ein Bataillon bei der Einnahme
von Dubica ; das 3. aus Galizien im Corps Coburg bei der Belagerung von
Chotin, Gefecht bei Rumla.
1789 ein Bataillon im Corps an der Save ; ein Bataillon und die Grenadiere
bei der Belagerung und Erstürmung von Belgrad, bei welcher Hauptmann
Graf Pellati de la Tour sich den MTO. erwarb. Das 3. Bataillon unter
Oberstlieutenant Mengin bei Foksani und Martinestie mit Auszeichnung
gefochten (acht Officiere belobt).
1790 nur noch das 3. Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatze verblieben,
bei der Belagerung von Giurgevo. Hauptmann Graf Gavasini und Ober-
lieutenant Leopold von Richler mit dem MTO. decoriert. Regiments-Inhaber
FZM. P eil egrini erhielt für Auszeichnung vor Belgrad das Grosskreuz des MTO.
1793 war das Regiment (1. und 2. Bataillon) bei der Armee am Ober-
Rhein eingetheilt und stand bei der Belagerung von Maynz : Major Holbein
*) Die in der Regiments-Geschichte enthaltene Angabe, dass zwei Compagnien am
Po gefochten. beruht auf einem Irrthum. Das Regiment war 1733 im Pilsener Lager und
rückte von dort an den Rhein.
2) Das 3. Bataillon in Freiburg zurückgeblieben.
- 462 -
bei Abwehr cles Ausfalles am 14. Juli sich hervorgethan ; ein Bataillon iin
Bien-Walde sich tapfer gehalten ; bei Erstürmung der Weissenburger Linien
hat das Regiment viel verloren (14 Officiere als ausgezeichnet genannt).
JJie Grenadiere (Bataillon Bürger) ebenfalls am Ober-Rhein. Gefechte bei
Nieder-Brorm und Froschweiler.
1794 das Regiment in der Vertheidigung vonMaynz (Gefechte bei Brezen-
heim, Weissenau, an der Zahlbacher Schanze, am Hartenberge u. A.): Regiments-
Commandant Oberst Hegel wiederholt wegen guter Führung belobt: die
Grenadiere bei Kaiserslautern.
1795 das Regiment bei Erstürmung der Verschanzungen vor Maynz mit
Auszeichnung, aber bedeutendem Verluste mitgewirkt; in dem Gefechte am
Kempfelde (vor Trier) geriethen drei Compagnien nach vierstündiger tapferer
Vertheidigung wegen Munitionsmangel in Kriegsgefangenschaft.
Das 3. Bataillon war im Herbst nach Italien gerückt. Die Grenadiere bei
der Einnahme von Mannheim, dann Gefecht bei Frankenthal.
1796 stand das Regiment am Ober-Rhein, machte die Gefechte (Schlachten )
1 ei Malsch, Kuppenheim, Ettlingen u. A. mit und war später in der Schlacht
bei Schliengen.
Major Raymundi für Auszeichnung bei Schliengen 1801 nachträglich
den MTO. erhalten.
Das 3. Bataillon bei Dego und Montenotte gefochten (mit grossen Ver-
lusten), sodann Besatzung in Mantua.
Die Grenadiere rückten, nachdem sie ein Gefecht bei Frankfurt am Main
bestanden hatten, Ende April nach Italien, fochten bei Lonato, Primolano und
Bassano mit bedeutenden Verlusten J).
Kerpen. 1797 das Regiment bei der Belagerung von Hüningen ; das
3. Bataillon durch den Fall von Mantua kriegsgefangen.
Die Grenadiere bei Rivoli erneuert viel verloren, der Rest bei Tarvis
gefangen.
1799 das Regiment mit drei Bataillonen auf dem Kriegs-Schauplatze in
Deutschland, bei Stockacli mit Auszeichnung gefochten, kam dann nach Vor-
arlberg zu dem Corps Hotze, in welchem es den Angriff auf den Luciensteig.
die Gefechte bei Wallenstadt und Näfels, dann die Schlacht bei Zürich mit-
machte ; es nahm ferner an dem Gefechte bei Altdorf und Urseren theil (hier
drei Compagnien in Gefangenschaft gerathen) ; endlich Ende September an
einigen kleineren Affairen bei Glarus.
Die Grenadiere (Bataillon Sebottendorf) bei Stockacli. dann bei Zürich
und Neckarau mit Auszeichnung gefochten. Ausser dem Regiments-Comman-
danten Obersten Gavasini, noch der zweite Oberst Fürst Hohenlohe, Major
Pistoletti und mehrere andere Officiere sich hervorgethan.
1800 das Leib- und 3. Bataillon in der Schlacht bei Engen, sodann bei
der Vertheidigung von Ulm, das Oberst-Bataillon in Ingolstadt, später Braunau.
Die Grenadiere bei Engen, Möskireh und Hohenlinden gefochten.
1805 anfänglich nach Italien dirigiert, kam das Regiment (1. bis 4. Ba-
taillon) Ende October nach Tyrol, beziehungsweise nach Salzburg: zwei Com-
pagnien des 4. Bataillons unter Major Graf Bentheim an dem Gefechte am
Strub-Passe theilgenommen; das Grenadier-Bataillon stand in Ungarn: das
6. focht bei Austerlitz.
1809 mit drei Bataillonen im 6. Corps (Hiller) eingetheilt. focht das
Regiment mit Standhaftigkeit, aber grossen Verlusten, bei Landshut, ebenso
bei Ebelsberg. Vor Wien angelangt, zeichnete sich das Regiment bei Ver-
treibung der Franzosen aus der Donait-Insel bei Jedlesee, der sogenannten
., schwarzen Lacke”, vorth eilhaft aus. Major Johann O’Brien erwarb sich bei dieser
Gelegenheit den MTO. Oberstlieutenant GeorgBaronW eveli wurde zum Obersten.
Hauptmann Andreas Baron Callot aussertourlich zum Major befördert. An
der Schlacht bei Aspern nahm das Regiment keinen Antheil : focht jedoch bei
p Das Bataillon Gavasini wurde versprengt, grösstentlieils gefangen : die Division
dieses Regiments erlitt die geringsten Verluste.
— 463 —
Wagram, Vertlieidigung von Markgrafen-Neusiedel (6. Juli). Die Grenadiere
(Bataillon Scovaud) bei Landshut, Aspern, Wagram und Znaym gefochten.
Eine Reserve-Division durch die Oapitulation von Wien in Kriegsgefangen-
schaft gerathen.
1813 auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland, waren das 1. und
2. Bataillon in der Schlacht bei Dresden, in dem Gefechte an der Flöha und in
der Schlacht bei Leipzig (16. October bei Liebertwolkwitz, 18. October Angriff
auf den Kolm -Berg) ; später kam das Regiment zu der Einschliessung von Dresden
und rückte Ende des Jahres nach Italien ab. Das 3. Bataillon, anfänglich bei
der Donau-Armee, dann auch nach Italien, ebenso das 1. Landwehr-Bataillon,
welches die Schlacht bei Caldiero, jedoch ohne in das Feuer zu kommen, mit-
machte ; das 2. Landwehr-Bataillon war im December zur Blockade von
Venedig gerückt.
Die Grenadiere (Bataillon Puteany) in der Donau-Armee bei Hanau
gefochten.
Bei Leipzig Oberst O’Brien, Major Baron Callot und Literims-
Bataillons-Conimandant Hauptmann Watteck belobt.
Ibl4 das nunmehr vereinigte Regiment (1., 2., 3. Feld- und 1. Landwehr-
Bataillon) in der Schlacht am Mincio mit Auszeichnung gefochten ; das
2. Landwehr-Bataillon vor Venedig (Gefecht am 27. Januar).
Die Grenadiere in der Haupt-Armee in Frankreich bei Brienne, Arcis-
sur-Aube und la Fere gefochten, in Paris eingezogen.
Oberst O’Brien, die Oberstlieutenants Graf Hoyos und Baron Ober-
gfell, sowie Major Baron Callot in der Schlacht am Mincio sich ausgezeichnet.
1815 im Corps Radivojevich in Ober-Italien eingetheilt, machte das Re-
giment die Vorrückung durch Savoyen über den Mont-Cenis nach Frankreich
mit ; einzelne Abtheilungen bei Aiguebelle, Einnahme des Forts La Grotte
(3. Bataillon unter Major Petit), bei la Guillotiere in das Feuer gekommen,
das Regiment sodann Besatzung in Lyon.
Das 1. Landwehr-Bataillon im Reserve-Corps, Gefechte bei Chätillon und
Meximieux ; die Grenadiere am Rhein, bei der Cernierung von Sclilettstadt.
Hess. 1848 stand das Regiment (1. und 2. Bataillon) zur Bewachung der
Küste von Triest bis Pirano vertheilt; das 3. Bataillon bei der Einnahme von
Wien (Leopoldstadt), dann nach Ungarn, zur Cernierung von Komorn; das
4. Sicherung der Donau-Brücke bei Krems.
Die 2. Division des 1. Landwehr-Bataillons mit einer von Prohaska Nr. 7
im combinierten Bataillon Eckher dem Corps Nugent an der steyriseh-
ungarischen Grenze zugetheilt; die 3. Division dieses Bataillons im Corps
Simunich, Angriff' auf Tyrnau.
Die Grenadiere standen im Bataillon Richter als Garnison in Wien
(Kampf an der Tabor-Brücke 6. October), dann im Corps Jellacic, Treffen bei
Schwechat, Einnahme von WieD.
1849 eine Division des Regiments bei der Belagerung von Ancona ver-
wendet ; vom 3. Bataillon eine Division bei Zurückweisung des Ausfalles aus
Komorn am 22. April mitgew'irkt; das Bataillon sodann in den Gefechten bei
Legh und Szerdahely, dann in jenem bei Csorna, nahm später an den beiden
Schlachten von Komorn theil und kam dann bei der Vorrückung der Armee
zur Einschliessung von Arad.
Die 2. Landwehr-Division bei Hatvan und Isaszeg gefochten, das später
vereinigte Bataillon *) bei Äcs und Puszta-Herktily, später Besatzung in Pest.
Die Grenadiere bei Kapolna (wenig in das Feuer gekommen), Kacs, Zsigärd
und Pered mit Auszeichnung gefochten; bei Raab und Acs nicht in Action
getreten, zeichnete sich das Bataillon bei Puszta-Herkaly abermals aus ; dann
Vorrückung an die Tlieiss.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten :
3ITO.-C., LO.-GK ., M 17V. Regiments-Inhaber FZM. Hess;
’) Die Division von Nr. 7 gegen die 3. Landwehr-Division des Regiments gewechselt,
die 1. in Agram als Besatzung detachiert.
— 464 -
EKO. 3. Major Johann Ritter von Braisach; die Hauptleute Carl
Appiano, Heinrich Huff, Johann Wührhofer; die Oberlieutenants Armand
Schaumburg und Theodor Maina.
MVK. Major Georg Magner; die Hauptleute Joseph Ritter von Kolben-
schlag, Rudolph Graf Troyer, Anton Gaver von Gayersfeld. Stephan von
Huszär, Carl Mild ner (gestorben, nachträglich zuerkannt), Philipp Ritter
von Staedel, Anton Microys, Conrad Edler von Schluderer, Rudolph
Freiherr von Apfaltrern; die Oberlieutenants Moriz Pros ky, Gustav Porzer.
Peter Rinner; Unterlieutenant Paul Bernhardt.
SGVK. Regiments-Caplan Methodius Herzig.
GVK. Regiments- Arzt Dr. Joseph Nowotny.
1859 bildete das Regiment (1.. 8. und 4. Bataillon) die Besatzung von
Piacenza, das 2. und Grenadier-Bataillon nahmen an dem Treffen bei .Monte-
bello theil; das später vereinigte Regiment mit Auszeichnung bei Solferino
(Guidizzolo) gefochten.
Decoriert wurden mit :
LO. Oberstlieutenant Ritter von Kolb enschl ag; Major Franz Graf
Thun -Hohen st ein.
EKO. 3. Major Joseph B au er: Hauptmann Conrad Edler von Schluderer.
MVK. Regiments-Commandant Oberst von Braisach; die Majore
Joseph Bauer, Carl Kirchmayr, Ferdinand Woschilda; die Hauptleute
Julius Kämpfler, Rudolph Praun. Friedrich Mayer, Joseph Hutter. Alfred
Freiherr von Guretzky und Titus Freiherr von Apfaltrern; die Ober-
lieutenants Gustav Weiss, Anton Kr ein er, Carl Ricci. Bruno Otto. Eduard
Lugmayer; die TTnterlieutenants August Hilgenberg, Carl Ko dauert. Carl
Haindl, Rudolph Hollub, Eduard Schröders und Leopold Strobl.
1866 stand das Regiment (1., 2. und 4. Bataillon) bei der Nord-Armee
(3. Corps) und focht bei Königgrätz ; das seit 1861 in Rastatt dislocierte
3. Bataillon im 8. deutschen Bundes-Corps (österreichisch-nassauische Division
Neipperg) bei Aschaffenburg.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten:
EKO. 3. Major Leopold Freiherr von Kleimayrn und Hauptmann
Gustav Weiss.
MVK. Hauptmann Carl Klippel; die Oberlieutenants Anton Gr ätz
und Victor Vo etter.
GGVK. Regiments-Caplan Carl Salzmann.
1878 wurde das Feld-Regiment im August mobilisiert, kam in den Ver-
band des 3. Corps, stand bei Doboj im Reserve-Verhältnisse und machte die
Vorrückung im Spreca-Thale, dann jene bis Cajnica mit. olme in das Feuer
zu kommen.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene Silberne
Goldene
I. €1.
II. Cl
1789—1790
— —
1S48
—
—
12
1792—1801
1 25
1849
1
6
31
1805
—
1859
2
20
46
1809
1813-1815
1 5
3 27
1866
—
13
30
Adjustierung.
1726 weisser Rock, gelbe Aermel- Aufschläge ;
1738 weisser Rock, rothe Aufschläge ;
1757 weisser Rock. Camisol und Unterfutter, rothe Aufschläge :
1767 weisser Rock, hechtgraue1) Egalisierung, weisse Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, hechtgraue Egalisierung, weisse Knöpfe.
*) Von 1798 — 1860 lautete die offizielle Bezeichnung ..lichthechtgrau .
50. !)
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1856) Ergänzungs -Bezirks- Commando : Carlsburg.
(1857) Friedrich Wilhelm Ludwig:, Grossherzog von Baden.
(Das erste Bataillon des (Regiments besitzt eine demselben mit dem Armee-Befehle Nr. 14
<ldo. Schönbrunn am 27. August 1831 [siehe das k. k. Armee-Verordnungsblatt. 1. Jahrgang
Nr. 93 vom 29. August 1851] verliehene, an der Fahne zu tragende goldene Medaille mit
dem Bildnisse Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph I. und der Umschrift: „Für stand-
haftes Ausharren in der beschworenen Treue im Jahre 1848”.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1762 als zweites sieben-
bürgisches Walachen-Grenz-Regiment aufgestellt, 1764 reorganisiert; 1769 — 1798
führte das Regiment in der ganzen Infanterie nebst obiger Benennung die
Nummer 76; 1798 „siebenbürgisches 2. Walachen - Militär - Grenz - Infanterie-
Regiment Nr. 17” benannt; erhielt 1848 die Benennung: „2. Romanen-Greuz-
Regiment Nr. 17”.
1851 anlässlich der Auflösung des Militär- Gr enz-Institutes in Sieben-
bürgen wurde dieses Regiment zu Folge Allerhöchsten Patentes vom 22. Januar
in ein Linien-Infanterie-Regiment umge wandelt und erhielt die Nummer 50* 2).
1860 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Linien-Infanterie-Regimente
Nr. 64, 1883 ein Bataillon zu dem Infanterie-Regiment Nr. 100 abgegeben.
Ergänzung. Als siebenbürgisches National-Grenz-Regiment umfasste
der Bezirk desselben die von Walachen bewohnten (beziehungsweise dabin
angesiedelten) Theile des Koloser und Dobokaer Comitates mit dem zu Bistritz
gehörigen Radnaer Districte im nordöstlichen Siebenbürgen, mit der Stabs-
Station Naszöd; 1784 der Borgoer District dazu.
Als Linien-Regiment ergänzte es sich anfänglich aus dem bisherigen
Gebiete und wurde auch die Umwandlung und Neu-Formierung in der früheren
Stabs-Station bewirkt, Werb-Bezirks-Station Szilägy-Somlyo.
1853, nachdem das Regiment Nr. 46 (früher 1. Romanen) mit der Er-
gänzung nach Ungarn überwiesen wurde, erhielt dieses Regiment den Werb-
Bezirk desselben, jedoch mit der Werb-Bezirks-Station Szaszvaros (Broos); 1856
wurde das Werb-(Ergänzungs-)Bezirks-Commando nach Carlsburg verlegt.
Grenadier-Division. Dieses Begiment stellte die Grenadier-Compagnien
erst nach Auflösung der combinierten Grenadier-Bataillone im Sinne des
Statuts vom Jahre 1852 auf.
1) Das von 1769 an unter dieser Nummer bestandene Regiment wurde 1809 als Stahl auf-
gelöst. (1629 errichtet Max Waldstein u. s.~w., siehe II. Band : ..Aufgelöste Regimenter”.) Von
1809 bis 1851 stand diese Nummer offen.
2) Der Bevölkerung der beiden Romanen-Regiments-Bezirke wurde für ihre sowohl
im Innern des Landes, als vor dem Feinde geleisteten treuen Dienste die kaiserliche Zufrieden-
heit ausgesprochen. (Siehe im Uebrigen Anmerkung Seite 147 bei Infanterie-Regiment Nr. 5.)
30
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
466 -
Friedens-Garnisonen. Als National- Grenz -Regiment war Xaszöd die
ständige Stabs-Station des Regiments.
Als Linien -Infanterie-Regiment: 1851 Debreczin, 1852 Klagenfurt. 1853
Venedig, 1854 Krajova, 1855 Bukarest, 1856 Lemberg. 1858 Czemowitz, 1859
Villach, 1860 TJdine, 1862 Ceneda, 1863 Treviso, 1865 Rovigo, 1866 Verona.
1867 Wien, 1870 Komorn, 1871 Pressburg, 1875 Oedenbnrg, 1877 Klausenburg,
1879 Carlsburg, 1883 Wien. 1891 Sarajevo, 1895 Kronstadt.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. Dieses Regiment hatte ausnahms-
weise ein Knaben-Erziehungshaus zu Xaszöd, welches 1852 aufgelöst wurde.
Regiments-Inhaber.
1762 — 1851 als National - Grenz - Regiment ohne Inhalier.
Linien-Infanterie-Regiment Nr. 50.
1851 Thurn und Taxis, Hannibal Fried- 1857 Baden, Friedrich' Wilhelm Ludwig,
rieh Fürst, FML. — G. d. C. j Grossherzog von.
Zweiter Inhaber.
Von 1857 — 1897 Stillfried und Rathenitz. August Freiherr von, FML.
Regiments- Com m an (lauten .
a) N ational- Grenz -Infanterie- Regiment.
1763 Raschütz, Georg, Oberstlieute- j
nant.
1764 Enzenberg, Carl Freiherr von,
Oberstlieutenant — Oberst.
1777 Schlauner, Oberstlieutenant—
Oberst.
1787 Heydendorf, Carl Freiherrvon,
Oberst.
1793 Devchich. Johann von, Oberst.
1805 Szecsen, Ferdinand von, Oberst.
1809 Betzmann, Ignaz, Oberst.
1809 Lenk von Treuenfeld, Ignaz,
Oberst.
1813 Kreitter, Johann, Oberst.
1816 Zatetzky Edler von Robels-
wald, Anton. Oberst.
1829 Lebzeltern. Joseph Ritter von,
Oberst.
1832 Herrmany von Heldenberg.
Franz. Oberst,
1835 Stekovich. Simon, Oberst.
1838 Luxetick von Lichtenfeld.
Rudolph. Oberst.
1844 Jovic von Siegenberg. Ale-
xander Freiherr. Oberst.
1848 Urban, Carl, Oberstlieutenant —
Oberst.
1S50 Szabö. Anton, Oberst.
&) Linien -Infanterie -Regiment.
1851 Szabö, Anton, Oberst.
1852 Meskö von Felsö-Kubiny,
Stephan, Oberst.
1856 Appel, Ludwig, Oberst.
1862 Schwaiger, Carl, Oberst.
1866 Penelce. Wilhelm, Oberst.
1866 Sutter von Adeltreu, Joseph,
Oberst.
1872 Murgic, Georg, Oberst.
1876 Placzelt, Carl, Oberst.
1878 Mierzynski, Adolph. Oberst.
1879 Potier des Eckelles. Maxi-
milian. Oberst.
18S1 Strass er, Carl. Oberst.
1882 Merta, Emanuel. Oberst.
1884 Gabor. Heinrich. Oberst.
1890 Sterzi. Anton. Oberst.
1894 Strass er, Alois, Oberst.
1895 Wolny. Alexander Edler von.
Oberst.
1897 Rieger. Franz, Oberst.
Reserve- Commandauten.
1869 Gövorcsin, Constantin, Oberst.
1871 Sabolic. Joseph, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1874 Ende, Friedrich Ludwig Freiherr
von, Oberstlieutenant — Oberst.
1876 W ellikan de Boldogmezö.
Joseph, O b er stlieut enant — O b er st.
1878 Milletic, Timotheus, Oberst-
lieutenant—Oberst,
1880 Sedlmayer. Adolph. Oberst-
heut enant — Oberst.
— 467 —
Vor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1866 Regiments- Commandant Oberst Carl Schwaiger und Major Fried-
rich Kripp el, Beide bei Custozza j.
Major ad honores Friedrich Freiherr von Schirnding, an den Folgen
seiner Verwundung bei Custozza im September gestorben.
Feldzüge.
Kation al- Grenz -Regiment.
1778/1879 stand ein aus drei Compagnien dieses, sowie aus drei Com-
pagnien des 1. Walachen-Regiments bestehendes Bataillon bei der Armee in
Mähren und nahm ein Detachement an dem Ueberfalle auf Ottendorf (Trop-
pau) theil.
1788 ein Bataillon unter Major- D evchich im Corps Coburg an den
Gefechten bei Botosani, der Einnahme des Lagers bei Largo und der Ein-
nahme von Jassy theilgenommen; eine Division Scharmützel bei Vaslui, Ver-
theidigung von Herlen gegen vielfache Uebermacht, endlich noch das Bataillon
in dem Treffen bei Adjud gefochten. Der übrige Theil des Regiments in Sieben-
bürgen verblieben, ohne in das Feuer zu kommen. Major Devchich wurde in
Anerkennung seiner Tapferkeit und guten Führung des Bataillons zum Oberst-
lieutenant befördert.
1789 zwei Bataillone am Törzburger Pass, hievon fünf Compagnien unter
Major Binsfeld den Posten Vallje Mulieri standhaft vertheidigt; drei Com-
pagnien unter dem Regiments-Commandanten Oberst Heydendorf bei der
Unternehmung auf Kimpolung sich ausgezeichnet (noch vier Officiere belobt).
1790 wurden Abtheilungen des Regiments bei Turnul und vor Giurgevo
verwendet.
1792 — 1797 standen Abtheilungen desselben in den combinierten Walachen-
Bataillonen und kämpften das 1. in Deutschland, das 2. und 3. in Italien1).
1799 auch an diesem Feldzuge nahmen die Abtheilungen des Regiments
in den combinierten Bataillonen theil2).
1800 wurden dieselben erst nach dem Waffenstillstände decombiniert,
d. h. unvermisclite Bataillone aus denselben gebildet und formierte nunmehr
die Mannschaft dieses Regiments das 2. Feld-Bataillon in der aus den Walachen-
Bataillonen zusammengesetzten Halb-Brigade Stojanich.
Hach Wiederaufnahme der Feindseligkeiten kam dieses Bataillon, im
Corps Simbschen eingetheilt, bei Burgebrach nicht in das Feuer und bestand
nur einige unbedeutende Gefechte bei Neunkirclien.
1805 standen zwei Bataillone (ü vier Compagnien 1 im Corps Merveldt,
Vertlieidigung des Lueg-Passes (nur indirect betheiligt), Gefechte bei Wasser-
burg (eine Compagnie).
1809 war ein aus dem ganzen Regimente combiniertes Bataillon im
7. Corps (Erzherzog Ferdinand) in dem Treffen bei Raszyn, dann bei Radzymin
(sich standhaft gehalten); ferner Einnahme des Brückenkopfes von Thorn,
Gefecht bei Jecllinsko (drei Compagnien).
1813 ein Bataillon im Salzburgischen, dann zur Armee Hiller, Vorrückung
durch Tyrol. im November einige Gefechte im Etsch-Thale bei Ossenigo.
Vezza u. A. bestanden.
1814 stand dieses Bataillon bei der Armee in Italien und kam nur ein
Theil desselben bei Toscolano (Maderno) in das Feuer.
') und 2) Ueber deren kriegerische Tliätigkeit siehe V. Band : ..Landes -Vertheicligungs-
Anstalten”, ,,Die Institution der Militär-Grenze”.
30*
— 468 —
1815 ein Bataillon nach. Ober-Italien, Uebergang über den Simplon, Ge-
fechte bei les Bousses (nicht in das Feuer gekommen) und Montleul.
1848 erhielt das 1. Bataillon unter Major Leo Popp im Juli vom ungarischen
Kriegs-Ministerium den Befehl, zu der gegen die Serben operierenden National-
Armee abzurücken; da sich dasselbe bei seinem Eintreffen in Pest weigerte,
gegen die Grenzer und Serben zu kämpfen und die Tricolor-Cocarden zu
tragen, wurde dasselbe nach Leopoldstadt verlegt. Auch nach Uebergabe dieser
Festung weigerte sich das Bataillon, trotz angedrohter Decimierung, in die
National- Armee überzutreten; es wurde entwaffnet und als kriegsgefangen erklärt.
Eine in Pressburg detachierte Division wurde in das Corps Jellacic ein-
getheilt und stand vor Wien, ohne jedoch in das Feuer zu kommen (Besetzung
der Lobau).
Die in Siebenbürgen zurückgebliebenen Bataillone standen in der von
dem energischen Begiments-Commandanten Obersten Urban commandierten
Colonne und nahmen an allen Unternehmungen und Affairen im Norden von
Siebenbürgen und der südlichen Bukowina ehrenvollen Antheil; so bei Vajda-
Szt. Jväny, Szäsz-Begen. Szamos-Ujvdr, Szamosfalva, Einnahme von Klausen-
burg, endlich bei Dees ; eine Division bei dem Bückzuge von Klausenburg in
Gefangenschaft gerathen.
1849 waren dieselben in den Bückzugs- Gefechten bei Bistritz, Tihucza und
Watra-Dorna; schon im Stande sehr herabgekommen, nahmen dieselben an dem
glänzenden Ueberfalle auf Borgo -Mar oseny, den Gefechten bei Bayersdorf und
Borgo-Zsoszeny theil.
Im Sommer-Feldzuge standen diese Abtheilungen unter Oberst Urban
im Corps des russischen General-Lieutenants Grotenhjelm.
Eine dem 31. Infanterie-Begimente zugetheilte Division bei Gross-
Scheuern, Salzburg, Piski und Klein-Köpisch gefochten, bei den späteren Affairen
nicht mehr in das Feuer gekommen.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
MTO. und LO. Begiments-Commandant Oberst Carl Urban’:.
LO. Hauptmann Theodor Arsenti und Oberlieutenant Friedrich Storch
von Arben.
EKO. 3. Major Friedrich Fackler* 2); Unterlieutenant Gregor Botta .
MVK. Die Ünterlieutenants Pantilemon Domide. Carl Urban. Demeter
Buss, Georg Fabro, Johann Daday, Eduard Bunziny und Ludwig
Schreiber4); Hauptmann- Auditor Adalbert ßosenbaum.
Linien- Infanterie-Regiment.
Baden. 1859 stand das Begiment inclusive des 4. Bataillons im Ver-
bände der Küsten- Armee im Görzischen und kam nicht in das Feuer.
1866 focht das Begiment im 5. Corps der Süd-Armee mit Auszeichnung
bei Custozza (Oliosi, Kämpfe um den Monte Vento).
Das 4. Bataillon Besatzung in Venedig.
Decoriert wurden mit:
LO. Dem gefallenen Begiments-Commandanten Obersten Schwaiger
nachträglich zuerkannt.
EKO. 3. Major ad honores Freiherr von Scliirnding; die Hauptleute
Carl Weilenbeck, Ferdinand Wlad, Achilles Gatti; dann dem gefallenen
Major Friedrich Kripp el nachträglich zuerkannt.
MVK. Oberstlieutenant Wilhelm Peneke; Major Wilhelm W ellikan
de Boldogmezö; die Hauptleute Johann Staff5), Joseph Tessach. Adolph
>) Derselbe hatte, nachdem der Regiments-Commandant Oberst Jovic krankheits-
halber das Regiment verlassen hatte, als Oberstlieutenant Interims-Commandant im Kamen
des Regiments durch ein eigenes Protokoll dem ungarischen Ministerium den Gehorsam
gekündigt und durch seine energischen und zweckmässigen Vorkehrungen wesentlich dazu
heigetragen, die Romanen-Regimenter, sowie überhaupt die Bevölkerung dieser Bezirke in
der Treue zu erhalten.
2) 3) *) Nachträglich, für Auszeichnung in ihren früheren Regimentern Nr. öl. be-
ziehungsweise Nr. 31 und 10.
5) An seinen Wunden gestorben.
— 469 -
Statkiewicz: die Oberlieutenants Alexander Stocklin, Adolph Schumacher.
Carl Glöckner, Basil Poppizan, Carl Sutsa; die Unterlieutenants Friedrich
Wimmer von Ebenwald und Casimir Jaroszynski; dann den gefallenen
Oberlieutenant Georg Popp, den Unterlieutenants Carl Friedrich Beck, Wilhelm
Müller und Carl Steinböck nachträglich zuerkamrt.
FJO. Regiments- Arzt Dr. Eduard Opitz.
Tapferkeits-Medaillen .
Silberne
Goldene
Süberne
Goldene
I. Cl.
n. ci.
1789—1790
2
7
1848
—
__
—
1792-1801
2
5
1849
—
4
4
1805
—
—
1859
—
—
—
1809
1813—1815
—
2
1866
3
13
18
Adjustierung.
1763 national, lichtgrauer Rock, rothe Aufschläge ;
1770 weisser Rock1), papageigrüne Egalisierung, Armlitzen, weisse
Knöpfe ;
1798 dunkelbrauner Rock, papageigrüne Egalisierung, Armlitzen, weisse
Knöpfe ;
1851 weisser Waffenrock, papageigrüne Egalisierung, Armlitzen, weisse
Knöpfe :
1868 dunkelblauer Waffenrock, papageigrüne Egalisierung, Armlitzen,
weisse Knöpfe.
*) Vorübergehend waren 1769 schwarze Röcke vorgeschrieben.
51.
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1781) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Klausenburg.
(1897) Probszt Edler von Ohstorff, Emil, F3IL.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1702 laut Patent vom
21. October durch den Obristen Bagosy als Hayducken-Regiment ä zehn Com-
pagnien aufgestellt (Sammelplatz Erlau); 1705 wurde dieses Regiment mit den
Hayducken-Regim entern Andrässy und Batthyanyi in Eures verschmolzen1 i, 1711
das von den Rebellen übergetretene Hayducken-Regiment Neumann incorporiert.
17182) erhielt das Regiment den Rang gleich den übrigen deutschen Regi-
mentern und wurde auf den Fuss derselben (17 Compagnien) gebracht, be-
hielt jedoch die Benennung Hayducken-Regiment noch bis zum Tode Carl VI.
(c. 1740) bei.
Seit 1769 führt das Regiment die Kummer 51.
1798 das 4. Bataillon an das neue 3. ungarische Liirien-Infanterie-Regi-
ment (später Kr. 61) abgegeben3).
1851 je drei Compagnien des 3. Bataillons als Stamm für die an Stelle
der aufzulösenden Szekler Grenz-Infanterie-Regimenter Kr. 14 turd 15 neu zu
errichtenden Linien-Infanterie-Regimenter Kr. 5 und 6 abgegeben.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Reghnent
Kr. 64, 1883 ein Bataillon an das Infanterie-Regiment Kr. 100 abgegeben.
Ergänzung. Dieses durch freie Werbung in den Comitaten Ober-
Ungarns aufgestellte Regiment, war das erste, welches nach den Beschlüssen
des Pressburger Landtags vom Jahre 1715 (Artikel 8) seine beständige Er-
gänzung aus Ungarn erhielt4), Werbeplätze wurden demselben vom Landtage
fallweise angewiesen. Im Jahre 1741 iibergieng die Verpflichtung, das Regi-
ment complet zu erhalten an Siebenbürgen und erscheint das Regiment durch
längere Zeit auch in den Acten als: „sieb enbürgis che s Kational -Regiment"
aufgeführt. Das Regiment ergänzte sich sohin durch freie Werbung aus allen
Theilen Siebenbürgens, Stabs-iDepöt-)Station war Hermannstadt.
1781 (1775) als auch das Regiment Kr. 31 mit der Ergänzung nach Sieben-
bürgen dauernd überwiesen wurde5), erhielt das Regiment die Comitate im
J) Alle drei Regimenter waren im Stande sehr herabgekommen.
2) K. A., H. K. E. 1718, Januar 573, Exp. Diese Verfügung erfolgte über Verwendung
des Prinzen Eugen, welcher das Wohlverhalten des Regiments in verschiedenen Ooeasionen
hervorliob. (Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen. 18. Band. Supplement Xr. 13.'
3) 1799 wurde dieses Bataillon mit jenem von de Tins Xr. 37 verwechselt und kam
sohin in das neue 4. ungarische Linien-Infanterie-Regiment (Xr. 62.)
ä) Siehe auch : ..Entwickelung des Heerwesens in den Ländern des Hauses Habsburg''.
Seite 14.
5) Vorübergehend hatte 1763 bis 1771 auch das Regiment Kärolyi Xr. 52, Werbeplätze
in Siebenbürgen (Bistritz u. s. w.).
- 471 —
nördlichen Theile, mit dem Sammelplätze Klausenburg zugewiesen, welchen
Rayon das Regiment, von Aenderungen in der territorialen Abgrenzung abgesehen,
seither unverändert beibehalten hat. Von 1827 — 1837 war Bistritz Sammel-
platz des Werb-Bezirkes, seither wieder Klausenburg (nunmehr Ergänzungs-
Bezirks-Station) .
Grenadier-Division. 1769 wurde dieselbe in das ungarisch-galizische
Bataillon eingetheilt, wo sie mit jenen von Nr. 13 und 56 vereint stand, 1775
in das sieben bürgisclie Bataillon übersetzt, Divisionen der Regimenter Nr. 31
und 49, letztere 1779 durch jene von Nr. 52 ersetzt; 1784—1797 stand sie nur
mit jener von Nr. 31 in einem Bataillon (ä vier Compagnien). In dem Feldzuge
1799 war die Division im Regiments-Verbände verbbeben und wurde erst zu
Beginn der Campagne 1800 mit jener von Nr. 25 und 37 in ein Bataillon ver-
eint. in dem Feldzuge 1809 bildete selbe mit den Divisionen von Nr. 31 und
32 ein Bataillon. Von 1810 bis 1818 bildete sie wieder mit jener von Nr. 31
ein Bataillon ä vier Compagnien, 1818 die Division Nr. 60 in dieses Bataillon
eingetheilt (sechs Compagnien), 1830 endlich wurden die Divisionen von Nr. 31
und jene des Regiments aus diesem Bataillon ausgeschieden und bildeten nun-
mehr bis 1852 mit jener von Nr. 62 ein (siebenbürgisclies) Bataillon.
Friedens-Garnisonen. 1713—1719, dann 1721 —1734 Mantua, 1736 Parma,
1738 Piacenza, 1739Ungarn, 1740 wieder Mantua, 1748 Kronstadt, 1749Sabbionetta,
1752 Cremona, 1763 Ofen, 1766 Arad, 1769 Kaschau, 1771 Munkacs, 1772 Klausen-
burg, 1774 Kronstadt, 1779 Klausenburg, 1785 Carlsburg, 1791 Mediasch,
1794—1796 Lemberg, 1798/1799 Wien, 1801 Klausenburg, 1803 Carlsburg-Mühlen-
bach, 1805 Klausenburg, 1806 Hermannstadt, 1807 Pest, 1808 Pressburg, 1810
Klausenburg, 1815 Neapel, 1817 Mailand, 1821 Neapel, 1824 Capua, 1825
Neapel, 1827 Mantua, 1828 Venedig, 1829 Klagenfurt, 1831 Brescia, 1832
Verona, 1834 Brescia, 1836 Padua, 1837 Venedig, 1844 Mantua, 1846 Udine.
1847 Klausenburg, 1849 Reps, 1850 Hermannstadt, 1853 Theresienstadt, 1855
Czernowitz, 1856 Stanislau, 1860 Przemysl, 1861 Lemberg, 1867 Olmütz, 1871
Grosswardein, 1876 Peterwardein, 1877 Grosswardein, 1881 Klausenburg.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Klausenburg activiert,
1842 nach Szamos-Ujvar verlegt, wo es bis zur Auflösung (1852) verblieb.
Regiments-Inhaber.
1702 Bagosy, Paul, Obrist1).
1707 Gyulai, Franz Graf, Obrist —
GFWM.
1729 Pälffy ab Erdöd, Franz Graf,
Obrist- GFWM.
1735 Gyulai, Stephan Graf, Obrist—
FML.
1759 Gyulai, Franz Graf, GM.
1788 Splenyi von Mihäldy, Gabriel
Freiherr, FML.
1818 — 1822 unbesetzt.
1822 Mecsery, Johann Freiherr von,
GM.— FML.
1833 Carl Ferdinand, Erzherzog, Oberst
-G. d. C.
1875 Heinrich, Erzherzog, FML.2).
1891 Bils, Anton Freiherr von, FML.
1894 — 189/ unbesetzt.
1897 Probszt Edler von Ohstorff, Emil,
FML.
Zweite Inhaber.
Von 1833 — 1864 Berger von der Pleisse, Johann Nepomuk Freiherr
FML. — FZM.; von 1864 — 1891 Bils, Anton Freiherr von, FML.
Regiments-Comman (lauten.
1702 der Inhaber Obrist Bagosy. I 1716 Suhajda, Johann, Obristlieute-
1707 der Inhaber Obrist Graf Gyulai. | nant — Obrist.
0 Zu den Bebellen übergetreten.
2) Yon 1856 — 1868 Inhaber des Infanterie-Begiments Nr. 62.
— 472 -
1719 Geffeot, Nikolaus, Obristwacht-
meister (ad interim)1).
1722 De Vi ns, Hector Freiherr, Obrist-
lieutenant— Obrist.
1729 der Inhaber Obrist Graf Palffy2).
1729 De Yins, Freiherr von, Obrist.
1734 Gyulai, Stephan Graf, Obrist.
1735 derselbe als Obrist-Inhaber.
1736 Szantö, Stephan, Obristlieute-
nant— Obrist.
1740 Andrassy, Adam Freiherr von.
Obrist.
1740 Eröss, Gabriel von, Obrist.
1745 Gyulai, Franz Graf, Obrist.
1752 Kalnoky, Thomas Graf, Obrist.
1757 Gern er t, Adolph von, Obrist.
1760 Gyulai, Samuel Graf, Oberst.
1767 Orosz von Csicser, Joseph
Freiherr, Oberst.
1771 Koppenzollern, Ignaz, Oberst.
1783 Lebzeltern, Ludwig, Oberst.
1786 Binder von Degenschild,
Joseph Freiherr, Oberst.
1793 Pückler, Franz Graf, Oberst.
1796 Augustinetz, Jakob, Oberst.
1800 Eröss, Gabriel von, Oberst.
1800 Novak, Ignaz von, Oberst.
1807 Scharlach, Michael von, Oberst.
1809 Scharlach. Franz von, Oberst.
1814 Berger von der Pleisse, Johann
Nepomuk Freiherr, Oberst.
1824 Bartholemv, Peter Freiherr von.
Oberst.
1830 Nassau, Friedrich Prinz zu.
Oberst.
1834 Simunich, Balthasar Edler von.
Oberst.
1841 Fiedler, Joseph Edler von.
Oberst.
1848 Baldaccv, Enanuel Freiherr
von, Oberst.
1849 Mayer von Löwenschwerdt.
Franz Freiherr. Oberst.
1851 Vever, Carl Bitter von. Oberst.
1858 Fragnern, Gustav Edler von.
Oberst.
1866 Moritz, Carl, Oberst
1873 Busse tti, Camillo, Oberst.
1877 Arlow. Sebastian Bitter von,
Oberst.
1882 Baslic. Matthias, Oberst.
1886 Kerczek, Christian Bitter von.
Oberst.
1888 Skrobanek. Ferdinand, Oberst.
1894 Khautz von EulenthaL Carl.
Oberst.
EeserTe-CoHimaiidanten.
1869 Bmffelsberge r, Wilhelm, Oberst.
1871 Pilati. Wilhelm, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1875 Vuckovic, Paul, Oberstlieute-
nant.
1877 D öpfner, Carl Edler von, Oberst-
lieutenant.
1878 Fuchs, Johann, Oberstlieutenant.
1879 Wallerstein, Adolph. Oberst-
lieutenant.
1880 Putsch, Ferdinand, Oberstlieute-
nant.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offi eiere.
1734 Beginnen ts-Inhaber GFWM. Franz Graf Pälffy bei Parma schwei-
verwundet, gestorben.
1794 Oberstlieutenant Bouviere, Commandant eines Grenadier-
Bataillons, in der Schlacht bei Tournay j.
1800 Begiments-Commandant Oberst Gabriel von Eröss bei Marengo
schwer verwundet, gestorben.
1809 Major Franz Seyringer in dem Treffen bei Ebelsberg f.
1866 die Majore Vincenz Sekulic Bitter von Momirow und Stanislaus
Edler von Strzelecki, Beide in der Schlacht bei Königgrätz y.
Feldzüge.
Bagosy. 1703 auf den Kriegs-Schauplatz in Italien abgerückt, kam
das Begiment zu dem Corps in Piemont, stand
1704 im Lager von Crescentino, ein Theil Vertlieidigung von Ivrea.
1705 in jenem von Chivasso.
1706 focht dasselbe in der Schlacht bei Turin und kam dann in das
Modenesische, machte
») Der zur Fiilirung des Regiments - Commaudos berufene Obristlieutenant Franz
Duprez commandierte das Bataillon auf Sicilien.
2) Hat das Reginients-Coniinando nicht persönlich geführt.
- 473 —
Gyulai. 1707 den Zug in die Provence.
1703 die Gefechte am Col de la Roue und bei Feuestrelle, dann die
Expedition in die Romagna mit.
1709 — 1712 stand dasselbe stets bei der Armee in Italien und machte die
Operationen in Savoyen und in den West- Alpen mit, ohne an einer grösseren
Action theilzunehmen.
1716 — 1717 an dem Türkenkriegje nicht betheiligt, in der Lombardie
verblieben.
1719 war ein Bataillon unter Obristlieutenant Duprez unter den im
Corps Bonneval nach Sicilien gerückten Verstärkungen und kam zu der Be-
lagerung von Messina.
1720 machte dasselbe die Operationen in West- Sicilien, Kämpfe vor
Palermo, mit.
Franz Palffy. 1731 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie
in dem nach Corsica entsendeten Hilfs-Corps, Gefechte bei Bastia, Furiani.
Borgo, S. Pellegrino, Lucciano.
1732 Gefechte bei Calenzana, Moncale, Unterwerfung der Balagna.
1734 stand das Regiment mit zwei Bataillonen und den Grenadieren in
der Haupt-Armee und focht bei Colorno, Parma, wo es viel verlor, Quistello
und Guastalla, das 3. Bataillon stand in Mantua.
1735 in Tvrol und Ober-Italien, ohne Gefecht.
Gyulai. 1741 aus Italien in das Corps Khevenhüller eingetheilt. machte
das Regiment
1742 den Winter-Feldzug in Ober-Oesterreich und Bayern mit.
1743 rückte es an den Rhein, machte 'mit der Armee
1744 die Operationen am Rhein, den Rückzug nach Böhmen mit
und focht
1745 bei Habelscliwerdt (ein Bataillon), Hohenfriedberg1) und Soor.
1746 erneuert auf dem Kriegs-Schauplatz in Italien eingetheilt, war das
Regiment bei der Einnahme von Genua, dem Zuge in die Provence und
1747 bei der Belagerung von Genua.
1756 zur Armee nach Böhmen gezogen, nahmen
1757 ein Bataillon und die Grenadiere an der Schlacht von Prag theil.
letztere auch in dem Treffen bei Görlitz. Ein Detachement unter Obrist-
lieutenant Graf Samuel Gyulai den Zug nach Berlin mitgemacht.
1758 zeichnete sich das Regiment in dem Gefechte bei Eulenburg durch
standhafte Deckung des Rückzuges aus.
1759 ein Bataillon unter Major Uketievics Gefecht bei Asch, sich indem
Treffen bei Meissen ausgezeichnet, dann in jenem bei Maxen; die Grenadiere
dieselben Actionen mitgemacht.
1760 focht das Regiment bei Kunzendorf und Torgau,
1761 ein Bataillon und die Grenadiere unter Hauptmann Allvintzy,
sich bei der Erstürmung von Schweidnitz ausgezeichnet.
1762 focht das Regiment unter seinem Commandanten, Obersten Grafen
Gyulai, mit besonderer Bravotu- bei Teplitz, wo die beiden Grenadier-
Compagnien, vom Regimente divisionsweise unterstützt, mit dem Säbel in der
Faust, den Gegner von einer dominierenden Anhöhe vertrieben und diesen
Punct dann gegen wiederholte, mit überlegenen Kräften unternommene An-
griffe behaupteten.
Oberst Graf Gyulai erhielt den MTO., ausser ihm noch die Majore
Alemann und Toroczkay, dann die Commandanten der Grenadier- Com-
pagnien, die Hauptleute Joseph Allvintzy und Cserev als sich besonders
ausgezeichnet genannt.
Das Regiment dann noch bei Pretschendorf und Freiberg gefochten.
P Im Vereine mit Leopold Daun (Nr. 59) und Kolowrat (Nr. 17) den Rückzug gedeckt.
— 474 -
1778 — 1779 zwei Bataillone bei der Haupt- Armee in Böhmen, ein De-
tachement in dem Gefechte bei Gerbersdorf.
Die Grenadiere (Bataillon Stubenberg) ebenfalls in Böhmen, ohne Gefecht.
Splenyi. 1788 wirkten Abtheilungen des Regiments an der Yer-
theidigung der Grenz-Pässe Siebenbürgens mit, so beiVertheicligung der Stellung
von Grosesti, bei Vallje Mulieri (Törzburger Pass), bei Komet a. d. Aluta
Rothenthurm-Pass) u. A., dann Expedition nach Rininik.
1789 zeichnete sich das Regiment in dem Treffen bei Porcenv aus.
Regiments -Commandant Oberst Binder. Oberstlieutenant Adorjan,
die Majore Rouviere und Sandor sich kervorgethan. Regiments - Inhaber
FML. Splenyi wurde für Foksani Commandeur des MTO.
1792 die Grenadiere (Bataillon Pückler) auf dem Kriegs-Schauplatze in
den Niederlanden, vor Lille und bei Jemappes gefocliten.
1793 das Leib-Bataillon ebenfalls nach den Niederlanden gerückt, Haupt-
mann. Rogovsky sich mit 150 Freiwilligen bei dem Sturme auf Valenciennes
ausgezeichnet, ebenso das Bataillon bei Beaumont.
Die Grenadiere bei Neerwinden, mit besonderer Auszeichnung bei Famars.
dann vor Maubeuge, Schlacht bei Wattignies. Hauptmann Christoph Ro-
govsky de Körnitz den MTO. erhalten.
1194 das Leib -Bataillon bei Erstürmung des Lagers vor Landrecies. in
den Kämpfen vor Charleroi und Fleurus, endlich in dem Riickzugs-Gefeclit
bei Henri-Chapelle ; die Grenadiere vor Landrecies (Schlacht bei le Cftteau .
bei Tournay und Fleurus brav gefochten.
1795 das Leib-Bataillon bei Mannheim gestanden, wenig in das Feuer
gekommen; die Grenadiere vor Mannheim, dann Gefecht bei Gross-Fiscklingen.
1796 focht das Bataillon unter seinem Commandanten Oberstlieutenant
Jakob Augustinetz mit vom Generalissimus Erzherzog Carl persönlich
anerkannter Bravour bei Hckeradt, dann bei Würzburg.
Die Grenadiere bei Malsch, Neresheim, Würzburg, Giessen gefochten.
dann vor Kehl.
Das 2. und 3. Bataillon waren Mitte 1796 auf den Kriegs- Schauplatz
nach Italien gerückt, erlitten im Corps Bajalich in dem Treffen bei Fontaniva
an der Brenta bedeutende Verluste und fochten bei Arcole.
1797 bestand das Regiment einige Gefechte bei Bassano: bei dem
späteren Rückzuge vertheidigte Oberst Augustinetz, um dem Corps Zeit
zum Uebergang über den Isonzo zu verschaffen, mit einem Bataillon die Stadt
Gradisca heldenmüthig, wurde aber abgeschnitten und musste eine ehrenvolle
Capitulation eingehen.
Die Grenadiere zur Armee in Italien, Rückzugs-Gefechte bei Klagenfort
und Neumarkt.
1799 an diesem Feldzuge nahm das Regiment keinen Antheil (Garnison
Wien) und rückte erst gegen Ende des Jahres auf den Kriegs-Schauplatz nach
Italien, wo es
1800 sich bei Cadibona auszeichnete, dann bei der Blockade von Genua
verwendet wurde und an den Gefechten bei Yado und la Coronata tlieilnahm.
dann ,an den Schlachten bei Casteggio, Marengo und Pozzolo lYaleggio).
Lieutenant Anton Jugenicz de Boldoghegy für Auszeichnung bei
la Coronata den M.TO. erhalten.
Die Grenadiere (Bataillon Rechenberg) als Garnison in Wien verblieben.
1805 mit drei Feld- und dem Grenadier-Bataillon auf dem Kriegs-Scliau-
platze in Italien, war das Regiment in der Schlacht bei Caldiero. wo ins-
besondere eine Division sich durch Vertreibung der Franzosen aus Colognola
sehr auszeichnete.
Der Commandant dieser Division, Hauptmann Ladislaus von Karove.
den MTO. erhalten.
Bei dem Rückzuge über die Piave wurde ein am rechten Ufer zurück-
gebliebenes Bataillon von den Franzosen umzingelt, jedoch durch einen ent-
schlossenen Angriff' einer Compagnie unter Hauptmann Maretieh degagiert.
— 475
1809 im 6. Corps (Hiller) eingetheilt, foclit das Regiment bei Landshut,
Neumarkt, Ebelsberg, mit Auszeichnung bei Aspern und Wagram.
Die Grenadiere (Bataillon Scharlach) bei Landshut, Aspern sich aus-
gezeichnet, dann bei Wagram und Znaym gelochten.
Regiments-Commandant Oberst Franz von Scharlach belobt.
1818 bei der Armee in Inner-Oesterreich, später in Süd-Tyrol, Gefechte
bei Ala (Avio und am Monte Baldo).
Die Grenadiere (Bataillon Purcell) ebendort, ohne in das Feuer zu
kommen.
1814 focht das Regiment in der Schlacht am Mincio, dann in dem
Treffen bei Parma.
Die Grenadiere in der Schlacht am Mincio sich ausgezeichnet.
1815 das Regiment den Feldzug gegen Murat und die Occupation von
Neapel mitgemacht, Gefechte am Panaro, bei Mirandola und Carpi; die
Grenadiere in Frankreich, ohne Gefecht, Einzug in Paris.
Vacat Splenyi. 1821 Feldzug in Neapel, ohne Gefecht.
Erzherzog Carl Ferdinand. 1848 standen das 1. und 3. Bataillon bei
dem Corps Puchner in Siebenbürgen, fochten bei Magyar-Säros (zwei Com-
pagnien), Maros- Väsärhely, dann bei der Vorrückung gegen und Einnahme von
Klausenburg ; durch letztere wurde das in dieser Stadt gelegene 2. Bataillon,
welches unter den schwierigsten Verhältnissen, inmitten einer aufrührerischen
Bevölkerung, trotz der Befehle eines pflichtvergessenen Commandanten, trotz
Drohungen und Verführungen, den Anschluss an die National- Armee ver-
weigert und die Treue unerschütterlich bewahrt hatte, befreit. Dieses Bataillon
nahm nun an dem Treffen bei Dees theil. Weiters verblieben nunmehr das 1.
und 2. Bataillon im nördlichen Siebenbürgen, das 3, kam zum Haupt-Corps
(Brigade Losenau) und focht bei Csucsa.
Die Grenadiere im Bataillon Uracca, welches ebenfalls die Treue un-
erschütterlich bewahrt hatte1), bei Maros- Väsärhely gefochten.
1849 das 1. und 2. Bataillon im Corps Urban, Gefechte bei Tiliucza,
Bayersdorf. Borgo-Maroseny (eine Division). Borgo-Zsoszeny ; im Sommer-Feld-
zuge in dem Corps des russischen General-Lieutenants Grotenhjelm eingetheilt,
fochten das 1. Bataillon bei Maroseny, Borgo -Prund, Wallendorf, das 2. bei
Földra, beide bei dem Angriffe auf Bistritz und bei Szeredfalva.
Das 3. Bataillon im Haupt-Corps an allen grösseren Affairen dieses
Corps theilgenommen, sowie an dem Rückzuge in die Walachei, endlich an
den Gefechten bei Szemerja und Käszon-Ujfahx (eine Compagnie Vertheidigung
von Carlsburg).
Die Grenadiere bei Szökefalva, Hermannstadt, Stolzenburg, Salzburg,
Zeiden, Szepsi-Szt. Gvörgy und Biikszäd gefochten.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit :
EKO. 3. Major Cajetan Licudi: die Hauptleute Friedrich Fackler, als
Interims-Commandant des 2. Bataillons (mittlerweile zum Major im zweiten
Romanen-Grenz-Regimente befördert) und Balthasar Letocha; Oberlieutenant
Vincenz Sekulich.
MVK. Oberstlieutenant Caspar von Wieser: Major Thomas Robaglia
(Commandant des Grenadier-Bataillons); Hauptmann Eduard Theuerkauf:
die Oberlieutenants Johann Frankovich, Wilhelm Frischherz, Ludwig
Mengerle und Anton Lepier; Unterlieutenant Eduard Klobucsär.
1859 wurde das Regiment erst mit 1. Juni in das auf dem Kriegs-
schauplätze stehende 10. Corps eingetheilt und kam nicht mehr in das Feuer.
Das 4. und 5. Bataillon erhielten ihre Eintheilung zum 15. Corps
(Küstenbewachung).
1866 im 4. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Regiment mit
sehr bedeutenden Verlusten bei Königgrätz ; das 4. Bataillon Besatzung in Olmütz.
1) Siehe den Abschnitt: . .G-renadier-Bataillone:’ im II. Bande dieses Werkes.
— 476 —
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Dem gefallenen Major Stanislaus Edlen von Strzelecki nach-
träglich. zuerkannt.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Carl Moritz; Major Ladislaus
Bartha; die Hauptleute Ivan G-ogoltan, Peter Blumberg, Alexander
Peielle; dann dem gefallenen Major Sekulich von Momirow nachträglich
zuerkannt.
GSVK. Regiments-Caplan (griechisch-katholisch) Johann Aranyasi.
Erzherzog Heinrich. 1882 nahmen Abtheilungen des im Occupations-
Gebiete dislocierten Regiments an dem Gefechte bei Turovo, den Operationen
in der Zagorje, Gefecht bei Maljeva-Ravan, dann der Streifung im oberen
Neretva-Ge biete theil.
Decoriert wurden mit:
• LO. Regiments-Commandant Oberst Ar low.
EKO. 3. Major Alois Ritter Descovicli von Oltra.
MVK. Hauptmann Jakob Gerber; Lieutenant Ambros Cutic.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
1789/1790
Goldene
Silberne
3
18481
Goldene
3
I. Cl.
12
II. Cl.
20
1792—1801
3
50
1849 I
1805
—
—
1859
—
—
—
1809
—
4
1866
1
8
36
1813-1815
—
9
1882
1
1
8
Adjustierung.
1726 blauer Rock (Dolrnan), rotlie Aufschläge ;
1738 blauer Rock, weisse Aufschläge (?) ;
1757 weisser Rock, blaues Camisol, Aufschläge und Unterfutter ;
1767 weisser Rock, dunkelblaue (franzblaue) Egalisierung, Arinlitzen.
gelbe Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, aschgraue Egalisierung, Arinlitzen, gelbe
Knöpfe.
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1781) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Fünfkirchen.
(1879) Friedrich, Erzherzog, FZ 31.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1741 laut Beschluss der
auf dem Landtage zu Pressburg (September-October) versammelten Stände
Ungarns durch den von der Königin mit Patent vom 21. October hiezu er-
nannten Obristen Grafen Bethlen in Ober-Ungarn aufgestellt.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 52.
1798 das 4. Bataillon zu dem neu errichteten 2. ungarischen Linien-
infanterie-Regiment (später Nr. 60); die Reserve-Division zu dem 3. solchen
Regiments (Nr. 61) abgegeben.
1849 das 3. Bataillon in Folge der Ereignisse in Ungarn reorganisiert.
1860 ein Bataillon zu dem Linien-Infanterie-Regimente Erzherzog Ernst
Nr. 48 transferiert, 1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-
Regimente Nr. 99 abgegeben.
Ergänzung. Dieses durch freie Werbung in den Bergstädten und den
angrenzenden Comitaten Ober-Ungarns auf dem Sammelplätze Ungarisch-
Hradisch aufgestellte Regiment, erhielt 1763 Werbeplätze in Siebenbürgen
(Bistritz), von 1771 an solche in den Comitaten an der Theiss (Depot-Station
Szegedin). Seit 1781 ergänzt es sich, abgesehen von Aenderungen in der
territorialen Abgrenzung, unverändert aus dem Baranyaer und Theilen der
angrenzenden Comitate, mit dem Sammelplätze des Werb-Bezirks (Ergänzungs-
Bezirks-Station) F ünfkirchen.
Grenadier-Division. 1769— 1775 stand dieselbe mit jener von Nr. 19 und 37
in einem ungarischen Bataillon, 1775 wurde sie in das 3. mährische Bataillon
eingetheilt, wo sie mit jener von Nr. 12 und 40 im Verbände stand, 1779
wurde dieselbe in das aus den Divisionen von Nr. 31 und 51 bestehende
siebenbürgische, jedoch 1784 in das ungarisch- galizische (4. ungarische) Bataillon
übersetzt, Divisionen von Nr. 33 und 39.
In dem Feldzuge 1799—1801 bildeten die Divisionen von Nr. 33 und 37 J),
in jenem von 1809 die Divisionen von Nr. 19 und 61 mit der des Regiments
ein Bataillon. Von 1810 — 1818 stand die Division des Regiments mit der von
Nr. 48 in einem Bataillon (ä vier Compagnien), 1818 die Division von Nr. 34
dazu eingetheilt (Bataillon ä sechs Compagnien); 1830 wurde die Division von
Nr. 48 mit jener von Nr. 39 verwechselt, von 1832 — 1852 endlich stand die-
selbe mit den Divisionen von Nr. 33 und 61 in einem Bataillon.
]) Die Division von Nr. 37 Ende 1799 in den Regiments-Verband zurückgetreten.
— 478 —
Friedens-Garnisonen. 1741 Ungarisck-Hradisch. 1749 Prag. 1750 Kolin.
1752 Görz, 1763 Cilli, 1766 Wien, 1767 Olmütz, 1771 Raab, 1775 Olmütz.
1779 Pressburg, 1780 Pecsvar, 1782 Sziget, 1783 Peter war dein, 1784 Szegedin.
1791 Ofen, 1793 Lodi, 1798 Bozen, 1801 Venedig, 1808 Este, dann Padua, 1806
Wien, St. Pölten, dann Leitmeritz, 1807 Tyrnau, 1808 Görz, 1809 Agram, 1S14
Zara, 1815 Verona, 1818 Padua, 1821 Neapel, 1827 Verona, H29 Agram, 1830
Peterwardein, dann Brescia, 1831 Cremona, Piacenza, 1832 Modena, 1833
Casalmaggiore, 1834 Reggio, 1835 Verona, 1837 Brescia, 1839 Vicenza, 1840
Verona, 1842 Mantua, 1843 Verona, 1844 Mantua, 1845 Verona, 1847 Padua.
1849 Florenz, 1850 Bologna, 1852 Ancona, 1853 Laibach-Udine, 1854 Palmanuova.
dann Slatina (Walachei), 1855 Krajova-Bukarest, 1856 Krajova, 1857 Troppau.
1858 Brünn, 1859 Laibach, 1860 Palmanuova, 1861 Cormons, Görz. 1862 Cor-
mons, 1863 Görz, 1864 Triest, 1866 Zara, 1869 Risano, 1870 Görz, 1874 Graz.
1878 Wien, 1882 Fünfkirchen, 1893 Budapest.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Fünfkirchen activiert. wo
es bis zur Auflösung (1852) verblieb.
Regiments-Inhaber.
1741 — 1747 unbesetzt. (Wurde nach
dem Regiments- Commandanten
Obristen Bethlen benannt1).
1747 Bethlen, Wolfgahg Graf,
GFWM.-FML.
1763 Kärolyi de Nagy-Käroly, Franz
Graf, GFWM.-FZM.
1791 Anton Victor, Erzherzog2).
1804 Franz Carl, Erzherzog. Oberst —
FML.
1879 Friedrich,Erzherzog, GM. — FZM.
Zweite Inhaber.
Von 1791 — 1803 Wencklieim, Joseph Freiherr von. FML.; von 1803 —
1817 Rukavina von Bonyograd. Matthias, FML.; von 1818 — 1825 Rein-
wald von Waldegg. Joseph, FML.; von 1825— 1855 Martonitz, Andreas
Freiherr von, FML. — FZM.; von 1855 — 1868 Herzinger, Anton Freiherr von.
FML.
Regiments-Commandanten.
1741 Bethlen, Wolfgang Graf,
Obrist3).
1745 Nadasdy, Joseph Graf, Obrist.
1749 Balassa, Gabriel Freiherr von,
Obrist.
1752 Reinhard, Franz von, Obrist.
1758 Tillier, Joseph Maximilian Frei-
herr von. Oberst.
1771 Orosz de Balasfalva, Paul,
Oberstlieutenant — Oberst.
1783 Mihalfy, Johann von, Oberst-
Lieutenant— Oberst.
1790 Nicolett.i, Franz, Oberst.
1756 Fronius, Christoph von, Oberst.
1797 Ivhuen de B elasi, Johann Nepo-
muk Graf, Oberst.
1800 Gajoli, Anton von, Oberst.
1807 Gyurkovics, Andreas von,
Oberst.
1809 Collenbach, Gabriel Freiherr
von, Oberst.
1815 Habinay de Terstina, Johann,
Oberst.
1819 Woher, Anton von, Oberst.
1830 Franco. Conrad von. Oberst.
1835 Moga, Johann von, Oberst.
1842 Pottornyai de Pottornya
et Csath, Andreas, Oberst.
1848 Kavanagh-Ballyane, Jakob
Julius Freiherr von. Oberst.
1848 Mayer von Löwenschwer dt.
Franz, Major (ad interim).
1848 Weiler von Weisslerche, An-
ton, Oberst.
1S50 Warady Edler von Theinb erg.
Franz. Oberst.
1852 Ho st, Johann Ritter von. Oberst
1859 Grobois, Friedrich Ritter von.
Oberst.
1866 Rezniczek. Carl, Oberst.
1866 Syrbü, Georg. Oberst.
1870 Ballarini, Anton Edler von.
Oberst.
1876 Polz Edler von Ruttersheim.
Carl, Oberst.
1) Siehe Anmerkung Seite 126. beim Infanterie-Regimente Xr. 2.
2) Uebemalim 1804 als Hoch- und Deutschmeister das Infanterie -Regiment XV. 4.
3) Das Regiment führte gleichzeitig den Kamen desselben.
— 479
1880 Draudt von Val-Tione, Joseph I 1890 Relkovic, Anton, Oberst.
Ritter, Oberst. 1892 Corti alle catene, Hugo Conte,
1884 Stanger, Wilhelm, Oberst. i Oberst.
1888 Smekal, Emanuel, Oberst. 1896 Panos, Alois von, Oberst.
Reserye-Commandanteii.
1869 Ballarini, Anton Edler von,
Oberst.
1870 Hellmer Edler von Kühnwest-
burg, Joseph, Oberstlieutenant —
Oberst.
1874 Polz, Carl, Oberstlieutenant.
1876 Halzl von Flamir, Stephan
Ritter, Oberstlieutenant.
1878 Urbansky, Johann, Oberstlieu-
tenant - Oberst.
1S81 Polka,Yincenz. Oberstlieutenant.
Tor dem Feinde gefallene höhere Ofliciere.
1848 Regiments-Commandant Oberst Freiherr von Kavanagli bei der
Erstürmung von Yieenza j.
1849 Major Wilhelm Ostoich in der Schlacht bei Novara j.
1878 Major Ludwig Eimannsberger an den bei der Einnahme von
Sarajevo (19. August; erhaltenen Verwundungen am 4. September gestorben.
Feldzüge.
Bethlen. 1742 das Leib-Bataillon auf den Kriegs-Schauplatz nach
Böhmen gerückt, bei der Belagerung von Prag, dann in Bayern; das 3. Batail-
lon im December zur Blockade von Eger, wohin
1743 auch das Leib -Bataillon rückte.
1744 auch die beiden anderen Bataillone auf den Kriegs-Schauplatz in
Bayern gerückt, später zwei Bataillone in dem Gefechte bei Beraun.
1745 das Regiment in Bayern, ohne Gefecht, dann, der sächsischen
Armee zugetheilt, Schlacht bei Kesselsdorf.
1746 drei Bataillone zur Armee in den Niederlanden gestossen, Schlacht
bei Rocour mitgemacht.
1747 Schlacht bei Lawfeld.
1756 mit zwei Feld-Bataillonen und zwei Grenadier-Compagnien auf den
Kriegs-Schauplatz nach Böhmen gerückt, focht das Regiment
1757 in der Schlacht bei Prag (Grenadiere sich ausgezeichnet), dann
bei Vertheidigung dieser Festung. Später in der Haupt-Armee eingetheilt,
nahm ein Detachement von 200 Mann an dem Sturme auf Schweidnitz theil
i combiniertes Bataillon der Regimenter Joseph und Nikolaus Esterhazy und
Bethlen) und verblieb sodann als Besatzung dortselbst. Das Regiment focht
unter seinem Comandanten Obristen Reinhard mit Auszeichnung bei Breslau
(Vertheidigung von Pilsnitz), dann bei Leuthen.
1758 das in Schweidnitz gestandene Detachement durch den Fall dieser
Festung kriegsgefangen, das Regiment im Corps Baden -Durlach, bei Hochkirch
nicht in das Feuer gekommen.
1759 das Leib-Bataillon und die Grenadiere an dem Ueberfalle auf
Greifenberg theilgenommen, das Regiment im Corps Loudon bei Kunersdorf
gefocliten.
1560 stand das Regiment im Corps Lacy, kam bei Liegnitz nicht in das
Feuer, machte den Zug nach Berlin mit und nahm an der Schlacht von Torgau
nm in untergeordneter Verwendung theil.
1761 bei der Haupt- Armee in Sachsen, ohne Gefecht.
1762 zeichnete sich das Regiment bei Vertheidigung des Postens Aders-
bach aus, für welche Regiments-Commandant Oberst Mas Freiherr von Tillier
mit dem MTO. decoriert wurde und focht noch bei Leuthmannsdorf; ein
Detachement unter Hauptmann Portner an der ruhmvollen. Vertheidigung
von Schweidnitz theilgenommen.
Karo ly i. 1778/1779 bei der Haupt- Armee in Böhmen, ohne Gefecht. Die
Grenadiere (Bataillon Diesbach) in Mähren; Oberstlieutenant Anton Graf
— 430
Sztäray, Commandant eines niederösterreichischen Grenadier-Bataillons, den
Posten Freihermersdorf standhaft vertheidigt.
1787 nalim das Regiment an dem misslungenen Versuche, sich der Festung
Belgrad durch Ueberfall zu bemächtigen, theil.
1783 eineDivision des 8. Bataillons bei der ersten vergeblichen Belagerung
von Berbir, eine Abtheilung (die Jäger) Vorposten-Gefechte am Bezanier-
Damme (22. April); das 1. und 2. Bataillon, sowie die Grenadiere Bataillon
Spielmann, dann Nicolettit in der Haupt- Armee. Rückzug nach Karansebes.
1789 das 3. Bataillon Belagerung und Einnahme von Berbir. dann bei
jener von Belgrad, dortselbst auch die übrigen Regiments-Abtheilungen: den
Sturm am 30. September mir die Grenadiere mitgemacht. Die Oberlieutenants
Ladislaus Klobuschitzky und Ludwig Mocsäry, welche sich dabei aus-
gezeichnet hatten, wurden zu Capitain - Lieutenants befördert. Das neu auf-
gestellte 4. Bataillon Besatzung in Raca.
1790 das 3. Bataillon Belagerung von Orsova: das 1. und 2. Bataillon
mit Auszeichnung bei der Erstürmung des Lagers vor Kalafat gelochten,
dann Gefecht bei Florentin. Die Grenadiere beim Observations - Corps in
Mähren .
Erzherzog Anton. 1792 standen nur die Grenadiere Bataillon Leeuvem
auf dem Kriegs-Schauplatze in den Niederlanden. Gefecht bei le Cocq Conde .
Belagerung von Lille und Schlacht von Jemappes.
1793 fochten dieselben mit Auszeichnung bei Aldenhoven. Neerwinden,
Raismes, sowie bei Templeuve, Famars und Maubeuge; Oberstlieutenant
Leeuven. Commandant des Grenadier-Bataillons, wiederholt belobt.
1794 das Regiment (1. und 2. Bataillon; auf den Kriegs-Schauplatz in
Italien gerückt; Major Graf Khuen mit vier Compagnien sich bei Millesimo
^Cossaria) standhaft vertheidigt, das Regiment bei Dego sich ausgezeichnet.
Die Grenadiere an den Kämpfen anlässlich der Einschliessung von Landre-
cies, den Schlachten von Tonrcoing, Tournay undFleurus mit wiederholter Aus-
zeichnung theil genommen, dann Gefecht bei Grand-Manil.
1795 kämpften das 1. und 2. Bataillon mit besonderer Auszeichnung in
den zweitägigen Gefechten am Monte Settepani; einzelne Abtheilungen kamen
am Croce di Balestrina und am Sambucco in das Feuer: das Regiment bei
Loano, wo es divisionsweise verwendet wurde, sich gut gehalten hatte, aber
grosse Verluste erlitt.
Die Grenadiere bei der Rhein- Armee. Sturm auf Mannheim. Gefechte an
der Pfrimm, bei Frankenthal und Flomersheim.
1796 war das Regiment in dem Gefechte bei Montenotte Angriff atu
den Monte Negino). zeichnete sich durch gute Ha'tung bei dem Rückzüge aus.
nahm an dem Gefechte bei Dego nur mit einzelnen Abtbeilungen theil und
kam anfangs Juli als Besatzung nach Mantua, wo es sich in dem Ausfalls-
Gefechte am 16. Juli sehr hervorthat. Nach Aufhebung der Belagerung durch
die Franzosen (im August), kam das Regiment zur operierenden Armee in die
Stellung bei Peschiera und wurde später bei Calliano nahezu ganz aufgerieben;
Reste desselben fochten bei Senonzano. Rizzolago. V;go-Miola und Calliano.
wo Oberst Fronius und Oberlieutenant Gersanich sich auszeichneten.
Nachdem das Regiment in diesen Gefechten erneuert grosse I erluste
erlitten hatte, so wurde aus dem Reste desselben, sowie ;enen von Allvintzy
Nr. 19, Sztäray Nr. 83 und Nädasdy Nr. 39 ein Bataillon formiert, web hes bei
Rivoli (November) focht. Das bisher in Galizien gestandene 3. Bataillon war
auf den Kriegs-Schauplatz am Rhein gerückt, focht bei Ingolstadt und kam
dann zu der Belagerung von Kehl; Haup'mann Haas sich bei dem Angriffe
auf die Insel „der grosse Kehlkopf genannt, rühmlich hervorgethan.
Die Grenadiere bei Malsch. Neresheim, Amberg, Würzburg, Giessen
gefochten, dann gleichfalls zur Belagerung von Kehl.
1797 das neuformierte Regiment in der Schlacht bei Rivoli wenig in
das Feuer gekommen, focht aber mit grossem 1 erluste bei Salurn und Cenibra.
dann bei Oberau; Major Görschen, Oberlieutenant Lück belobt. Letzterer
sich auch später hei der allgemeinen Offensive, ebenso wie Oberlieutenant
Lamotte, als Führer von Landsturm- Abtheilungen bewährt.
— 481
Das 4. Bataillon (aus Croatien nachgerückt) Gefecht bei Tarvis. Die
Grenadiere Einnahme von Kehl, dann nach Kärnthen, Gefecht hei Neumarkt.
1799 anfänglich in Tyrol stationiert, nahm das Regiment an der Vor-
rückung gegen Brescia, Gefecht hei S. Antonio theil und focht mit Auszeichnung
bei Verderio. Das 3. Bataillon, im Valtelin detachiert, am Monte Cenere,
Simplon und im Val rosa gekämpft. Bei der Vorrückung an den Po geriethen
bei Casale vier bereits überschiffte Compagnien, von Uebermacht angegriffen,
in Gefangenschaft, das Regiment Einnahme von Turin, Gefecht bei Rivoli
(Airasco). Das eingerückte 3. Bataillon Gefecht bei Pinerolo; das Leib-Bataillon
Gefecht bei Susa. Die Grenadiere (Bataillon Görschen) bei Täufers, Siis, im
Engadin, bei Novi sich ausgezeichnet, dann Gefecht bei Borgo San Dalmazzo.
In diesem Eeldzuge erscheinen als ausgezeichnet genannt: Regimen ts-
Commandant Oberst Graf Ivhuen, Oberstlieutenant Grenadier-Bataillons-
Commandant Baron Görschen, Major Marquis Rozales, Hauptmann Paul
von Orosz u. A.
1800 bei den zur Deckung Piemonts verbliebenen Truppen eingetkeilt,
nahm das 3. Bataillon an der Wegnahme des Mont Cenis theil, sowie an den
Gefechten bei Susa (Gravieres); ein Bataillon unter Oberstlieutenant Gajoli
sich bei dem Sturme auf S. Ambrogio ausgezeichnet; das Regiment bei
Marengo gefochten, später in Tyrol.
Die Grenadiere hei S. Giacomo, am Monte Cesio, am Var, bei Marengo
und Pozzolo mit wiederholter Auszeichnung gefochten.
1801 ein Bataillon Rückzugs-Gefecht bei Calliano, das Regiment (Ab-
theilungen) in dem Gefechte bei Castelfranco.
Erzherzog Franz Carl. 1805 erneuert auf dem Kriegs-Schauplatz in
Italien, focht das Regiment (drei E eld- und das Grenadier-Bataillon) bei Caldiero.
1809 bei der Armee in Italien eingetheilt, nahm das Regiment, zumeist
bataillonsweise vertheilt, an folgenden Affairen theil: Gefechte bei Venzone
(l.),1) Caporetto (3.), Görz (2.). Schlacht bei Sacile (3.), Angriff auf und Ge-
fechte bei Malghera (1. und 3. Bataillon). Auf dem späteren Rückzuge bestanden
das 2. und 3. Bataillon ein glänzendes Gefecht bei Treviso und kam das Regi-
ment aufCordon an die Piave; nach Durchbruch desselben (Schlacht an der Piave)
wurde das 1. Bataillon. Major Toperczer. abgedrängt, vollführte unter schwie-
rigen Umständen seinen Rückzug nach Tyrol, kämpfte im weiteren Verlauf
desselben bei Ivlagenfurt und kam dann nach Ungarn. Das 2. Bataillon gelangte
nach einem Gefechte bei Sagrado in die Stellung bei Prewald. zeichnete sich
unter Major Ogrisovich bei Vertheidigung derselben aus, wurde jedoch
schliesslich kriegsgefangen. Das 3. Bataillon focht bei S. Daniele und Loitsch, wo
ein Theil gefangen würde ; der Rest unter Hauptmann Joseph Wittmann im
Corps des Banus bei Graz mit Auszeichnung gekämpft. Die Reserve-Division
in Folge Capitulation von Raab kriegsgefangen.
Die Grenadiere (Bataillon Janusch) bei Sacile, an der Piave und bei Raab
gefochten, dann im Brückenkopf von Pressburg.
Hauptmann Heinrich Graf Fav erg es erhielt für besondere Auszeichnung
bei Görz den MTO. ; ausser diesem und den bereits genannten haben sich im
Laufe dieses Feldzuges noch Hauptmann Ignaz Gückler, Anton Zsitvav und
Unterlieutenant Gabriel Remettev besonders hervorgethan.
1813 waren das 1. und 2. Bataillon bei der Armee in Inner-Oesterreich
und nahmen getrennt und zwar das 1. Bataillon an den Gefechten bei Lippa,
Jelsane mid an der Rubia theil; dasselbe kam dann zu der Cernierung von
Triest und stand später bei Ferrara, wo sich Abtheilungen in verschiedenen
kleineren Affairen auszeichneten, so bei Magnavacca, Forli, Malalbergo und
Consandolo. Der Commandant dieses Bataillons, Major Wittmann, erhielt für
vorzügliche Führung desselben den MTO., ebenso Unterlieutenant Max Füller
für heldenmütliige Vertheidigung der Brücke bei Rubia; ausserdem noch einige
Officiere sich ausgezeichnet.
J) Die Ziffern in Klammern bezeichnen das betreffende Bataillon.
G-eschichte der k. und lc. Wehrmacht. I. Bd.
31
- 482 —
Das 2. Bataillon betheiligte sich an den Kämpfen hei Weixelburg und
kam dann zur Blockade von Palmanuova.
Die Grenadiere (Bataillon Faber) ebenfalls bei der Armee in Inner-
Oesterreich, nicht in das Feuer gekommen.
1814 im Corps Nugent eingetheilt, machte das 3. Bataillon unter Major
Mesko den Streifzug gegen Casalmaggiore mit. Das Regiment, insbesondere
das 3. Bataillon, erlitt bei der Verthei digung von Parma unverschuldet grosse
Verluste an Gefangenen, Abtheilungen hei Reggio und Piacenza im Feuer
gestanden. Die Grenadiere in der Schlacht am Mincio sich ausgezeichnet : C'om-
mandant des Bataillons, Oberstlieutenant Faber des Regiments, sowie Major
Turszkv wurden mit dem LO. decoriert.
1815 stand das Regiment in Dalmatien; die Grenadiere in Ober-Italien,
später in Süd-Frankreich, ohne Gefecht.
1821 waren das 1. und 2. Bataillon in dem Feldzug gegen die Neapolitaner.
Gefechte bei Rieti imd Antrodocco. Die Grenadiere (Bataillon Socher) bei
der Unterdrückung des Aufstandes in Piemont, ohne Gefecht.
1831 Occupation der Romagna und von Parma, ohne Gefecht.
1848 in Italien stationiert, nahm das Regiment (1. und 2. Bataillon! an
dem Gefechte bei Sorio theil, focht unter den Augen des damals als Volontär
bei der Armee anwesenden Erzherzogs Franz Joseph mit Auszeichnung bei
Santa Lucia, Montanara, dann bei Ourtatone, sowie bei dem Sturme aut
Vicenza, In dem Treffen bei Sona meist mir als Reserve verwendet, trug das
Regiment in der Schlacht von Custozza unter Führung des Interims-Regiments-
Commandanten Major Mayer von Löwenschwerdt durch seine helden-
müthige Ausdauer und gelungenen Angriffe bei Beretara und Casa del Sole,
wesentlich zu dem glänzenden Siege bei, ebenso brav hielt es sich in dem
Nacht-Gefechte bei Volta. Das in Ungarn stationierte 3. Bataillon kämpfte,
den Befehlen des ungarischen Ministeriums gehorchend, gegen die kaiserlichen
Truppen, doch gelang es den meisten Officieren, anderen kaiserlichen Ab-
theilungen sich anzuscliliessen.
Die Grenadiere (Bataillon Freisauf) an den Strassenkämpfen in Mailand
betheiligt, im weiteren Verlaufe des Feldzuges nicht mehr in das Feuer ge-
kommen.
1849 fochten einige Compagnien bei Mortara, das Regiment mit er-
neuerter Auszeichnung bei Novara und machte dann die Expedition nach
Parma und Toscana, Angriff auf Livorno, mit.
Für hervorragende Leistungen in diesem Feldzuge wurden decoriert mit:
MTO. Major Franz Mayer von Löwenschwerdt und Hauptmann
Stephan von Becsey.
LO. Regiments-Commandant Oberst Anton von Weiler; die Hauptleute
Johann Host und Ferdinand Cavallar.
EKO. 3. Major Leopold Weigl; die Hauptleute Johann Host. Carl
Dostal. Franz Rumpler und Nikolaus Klyucharich; Oberlieutenant joseph
Kedves de Csik-Somlyo.
MVK. Die Majore Leopold Weigl und Leopold Ritter von Lebzeltern:
die Hauptleute Stephan von Becsey. Joseph Horrak, Marcus Jellenchicli,
Hieronymus Edler von Salerno, Joseph Maurer von Kronegg. Eduard
Höger Edler von Högersthal; die Oberlieutenants August Freiherr von
Stwrtnik und Joseph Karpellus.
1859 im 9. Corps eingetheilt, focht das Regiment mit Auszeichnung in
der Schlacht von Solferino, standhafte Verthei digung von Medole durch da>
1. und Grenadier-Bataillon. Das 4. Bataillon in Süd-Tyrol, Stellung am Tonale.
Decoriert wurden mit:
MTO. Major David Urs de Margina,
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Grobois: Major David I rs:
Oberlieutenant Franz Siess.
— 483 —
MVK. Major Anton Edler von Balarini; die Hauptleute Ferdinand
Laudenbacher, Johann Bittner, Julius von Kubiuy, Ferdinand Berenyi,
Adalbert Biringer, Arnold Balduin, Ludwig Sostaric und Nikolaus
Fekete (Letzterer gefallen, nachträglich zuerkannt); die Oberlieutenants Franz
Herzmann, Ludwig Sova. Adolph Schmotzer, Julius Ha s sing er, Franz
Hassinger, Ludwig von Magyar, Carl Freiherr von Coudenhove; die
Unterlieutenants Moritz Manker, Franz Sessler, Ferdinand Armbrust und
Bruno Prinz zu Ysenburg-Büdingen.
1866 im 3. Corps der Nord-Armee eingetlieilt, focht das Regiment mit
bedeutenden Verlusten bei Königgrätz (Lippa-Chlum). Das 4. Bataillon in
Venedig, dann in der Brigade Bienerth, später zum Regimente.
Decoriert wurden mit:
MVK. Hauptmann Nikolaus Zanko; Oberlieutenant Victor Bartcky:
Unterlieutenant Norbert Spaleny.
1869 in Süd-Dalmatien stehend, nahm das Regiment an der ersten
Expedition in die Krivosije, Gefecht bei Ledenice theil. ferner Gefecht bei
Sissic; bei der zweiten Expedition zur Verproviantierung von Dragalj kamen
nur zwei Compagnien am Vel-Zagvozdak in das Feuer.
Decoriert wurde mit:
MVK. Major Heinrich Freiherr von Pittel.
1878 war das Regiment in der 6. Infanterie- Trupp en-Division einge-
th eilt und focht bei Kakany, Kolotic. Visoka und der Einnahme von Sarajevo.
Das gleichfalls mobilisierte Reserve-Regiment, im Verbände des 4. Corps,
an der Besetzung von Gradacac und den Operationen gegen Dolnja Tuzla und
Zwornik theilgenommen. ohne in das Feuer zu kommen.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten:
EKO. 3. Major Ignaz Schrott; die Hauptleute Adalbert Koch und
Johann Edler von Steinberg.
MVK. Die Hauptleute Wilhelm Renner von Ritterstern, Rudolph
D eutsch, Eduard Korb us z und Carl Jving er; Oberlieutenant Paul Lovr etic;
die Lieutenants Anton Günzl. Svetozar Boroevic, Michael Edler von Appel,
Alois Knopp von Kirchwald, Ludwig Visy und Oskar Ritter von Vest
(Letztere beide in der Reserve).
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. CI.
II. Cl.
1789-1790
—
8
1848
4
17
30
1793—1801
5
38
1849
7
19
42
1805
—
—
1859
3
6
42
1809
2
9
1866
1
3
19
1813-1815
2
3
1869
—
—
4
1878
2
6
40
Adjustierung.
1741 national; blauer Dolman, rothe Beinkleider;
1743 weisser Rock, rothe Aermel- Aufschläge ;
1748 weisser Rock, blaue Aufschläge ;
1757 weisser Rock, lichtgrüne Aufschläge, Camisol und JTnterfutter x);
1767 weisser Rock, pompadourrothe* 2) Egalisierung, pompadourrothe
Beinkleider3). Armlitzen, gelbe Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, dunkelrothe Egalisierung, Armlitzen,
weisse Knöpfe.
J) 1759 soll das Regiment wieder blaue Aufschläge getragen haben.
2) Statt ..pompadourroth” seit 1807 die Bezeichnung ,,dunkelroth'’ üblich.
3) Von 1798 an lichtblaue Beinkleider.
31*
Ungarisches (croatisches) Infanterie-Regiment.
(1857) Ergänzungs-Bezirks- Commander Agram.
(1835) Leopold, Erzherzog, Gr. d. C.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1741 laut Patent vom 27. Fe-
bruar durch den Baron von der Trenck als reguläres Panduren-Corps inSlavonien
aufgestellt; 1745 (Patent vom 17. März) auf ein .Regiment completiert (20 ordinäre,
zwei Grenadier-Compagnien); 1748 wieder auf ein Bataillon reduciert (vier
Füsilier-, eine Grenadier-Compagnie), welches die Benennung: „Slavonisches
P anduren-Bataillon” führte.
1756 laut Patent vom 8. September wurde dieses Bataillon in ein
Linien-Infanterie-Regiment auf deutschem Fusse (16 Füsilier-, 2 Grenadier-
Compagnien) umgewandelt, beziehungsweise auf ein solches completiert;
1769 erhielt dasselbe die Nummer 53.
1798 wurde das 4. Bataillon zu dem neu errichteten ersten ungarischen
Linien-Infanterie-Regiment (später Nr. 48) abgegeben.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 78, 1883 ein Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 96 abgegeben.
Ergänzung. In Slavonien aufgestellt, recrutierte sich das Trenck’sche
Panduren-Corps (-Regiment) auch fernerhin aus Slavonien und Syrmien1).
Als Linien-Regiment wurde demselben auch noch die Werbung im
Bacser Comitat und den raizischen Ortschaften des Banates gestattet, über-
dies zur schnelleren Completierung 300 von der freien Stadt Triest gestellte
Recruten (zumeist Dalmatiner) überwiesen.
Bei Zuweisung ständiger Werb-Bezirke erhielt das Regiment 1781 die
Comitate Veröcze und Pozega in Slavonien und einen Antheil in Croatien mit
dem Sammelplätze in Essegg, beziehungsweise Agram. 1853 wurde das Werb-
Bezirks-Commando nach Warasdin, 1857 das Ergänzungs-Bezirks-Commando
nach Agram verlegt2) und erhielt das Regiment vorübergehend auch Recruten
aus Dalmatien. Seit 1860 endlich erhält das Regiment seine Ergänzung aus-
schliesslich aus Croatien3).
1873 bei Attflösung der croatischen Militär-Grenze wurde ein Theil des
Gebietes des ehemaligen Szluiner Grenz-Regiments Nr. 4 und zwar der
Sisseker Bezirk (11. und 12. Landes- Compagnie) mit dem Ergänzungs-Bezirke
des Regiments vereinigt.
0 Bei der ersten Aufstellung wurde dasselbe auch dureli minderwerthige Elemente
completiert.
-) Das Warasdiner Comitat war von 1857 — 1860 als Auskilfs-Ergänzungs-Bezirk dem
Linien-Infanterie-Begimente Nr. 47 zugewiesen.
3) Die Bezirke in Slavonien Übergiengen an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-
Begiment Nr. 78.
— 485 —
Grenadier-Division. 1769 trat die Division mit jener von Nr. 16 und 27
in den Verband des steyermärkischen Bataillons1); 1775 wurde dieselbe in das
2. ungarische Bataillon übersetzt, wo sie mit den Divisionen von Nr. 32 und 39
vereinigt war, vom Jahre 1779 an bestand dieses Bataillon noch aus den Divi-
sionen von Nr. 19 und 37. In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildete die Division mit der
von Nr. 32 und 48 ein Bataillon, in jenem von 1809 bildete dieselbe nur mit jener
von Nr. 62 ein Bataillon a vier Compagnien. Yon 1810 — 1818 stand die Division
des Regiments mit jener von Nr. 61 und 62 in einem Bataillon und wurde
1818 mit jener von Nr. 61 in ein anderes Bataillon übersetzt, wo noch die
Division von Nr. 37 dazutrat. 1832 endlich wurde die Division von Nr. 61
mit jener von Nr. 34 verwechselt, in welcher Zusammensetzung dieses Bataillon
bis zur Auflösung (1852) verblieb.
Friedens-Garnisonen. 1749 Peterwardein. 1750 Philippsburg, 1751 Frei-
berg (Mähren), 1755 Fulnek, 1756 Troppau, 1763 Troppau, 1767 Ölmütz, 1767
Laibach, 1771 Kaposvar— Föidvär, 1772 Kaschau, 1775 Peterwardein, 1779
Peterwardein, 1780 Essegg, 1790 Belgrad, 1791 Essegg, 1797 Ala, 1798 Verona.
1801 Essegg, 1806 Essegg, 1808 Pozega, dann Essegg, 1810 Essegg. 1814
Mantua, 1815 Steyr, 181tf Essegg, 1820 Lodi, 1821 Neapel, 1822 Palermo,
1825 Zara, 1827 Essegg. 1831 Kopreinitz — Agram, 1835 Essegg, 1836 Peter-
wardein, 1844 Temesvär, 1849 Brescia, 1850 Cremona, dann Triest, 1851 Mantua,
1853 Verona, 1854 Venedig, 1855 Verona, 1859 Conegliano, Ceneda, 1860
Ostiglia. 1861 Verona, Bussolengo, 1862 Soave, 1863 Verona, dann Peschiera,
1865 Verona, 1866 Komorn, 1868 Wien, 1871 Graz, 1873 Trient, 1876 Laibach,
1878 Travnik — Dolnja Vakuf, 1879 Jaice, 1880 Tulln, 1882 Görz, seit 1883 Agram.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Essegg activiert, 1787 nach
Warasdin verlegt, 1792 zurück nach Essegg, avo es bis zur Auflösung (1852)
verblieb.
Inhaber.
a) Panduren-Corps (-Regiment).
1741 Trenck, Franz Freiherr von der, I (1748 — 1756 als slavomsches Bataillon ohne
Obristwachtmeister — Obrist. [ Inhaber.)
b) Linien- Infanterie-Regiment.
1756 Simbschen, Joseph Carl Freiherr
von, Obrist — FML.
1763 Beck, Levin Philipp Freiherr
von der, FZM.
1768 Pälffy ab Erdöd, Johann Leopold
Graf, GM.— FZM.2).
1791 Jellacic deBuzim, Johann, GM. —
FML.
1814 Hitler, Johann Freiherr von.
FZM.3).
1819 — 1825 unbesetzt.
1825 Radossevich von Rados, Demeter
Freiherr, GM. -FML.
1835 Leopold, Erzherzog, Oberst —
G. d. C.
Zweite Inhaber.
Von 1835 — 1852 Woher, Anton von, GM. — FZM.; von 1852—1869
Cordon, Franz Freiherr von, FML.
€ o m niaud anten.
a) Panduren-Corps (-Regiment).
1741 Tr enck, Franz Freiherr von der, 1748 Madrenas, Graf, Major, ad
Obristwachtmeister — Obrist. interim.
1747 D’Olne, Obristlieutenant, ad
interim.
*) Das Regiment garnisonierte damals in Inner- Oesterreich.
2) War früher Inhaber des jetzigen Infanterie-Regiments Nr. 89.
3) War früher zweiter Inhaber von Kaiser Alexander Nr. 2.
— 486 —
b) SlaYoniscp.es Panduren-Bataillon.
1748 Manstein, Christian von, Obiist- 1753 Simbschen, Joseph Carl Frei-
wachtmeister. herr von, Obrist.
1750 Budav, Adam von, Obrist.
c) Linien-Infanterie-Regiment.
1756 der Inhaber Obrist Simbschen.
1758 Calveria, Anton von, Oberst.
1758 Amelungen, Robert Freiherr
von, Oberstlieutenant — Oberst.
1764 Rasp, Lorenz Freiherr von,
Oberst.
1771 Ko kies, Oberstlieutenant, ad
interim.
1773 Bubna von Littitz, Carl Frei-
herr, Oberst.
1784 Benjovszky von Benjov,
Andreas, Oberst.
1786 Hann, Joseph Freiherr von,
Oberst.
1793 Wolf, Emanuel von, Oberst.
1797 Szenassy, Johann, Oberst.
1801 Pers, Ferdinand von, Oberst.
1806 Papp, Ludwig von, Oberst.
1809 V olkmann, Anton von, Oberst.
1813 Mühlen, Carl von der, Oberst.
1815 Kinsky, Christian Graf, Oberst.
1820 Lutter, Johann von, Oberst.
1826 Taborovich, Arsenius von,
Oberst.
1832 Brehm, Samuel, Oberst.
1838 Schurtter, Joseph, Oberst.
1846 Luberth von Auenthal, Jo-
hann, Oberst.
1849 Degen fei d-Schonburg, Gustav
Graf, Oberst.
1850 Rezniczek, Joseph, Oberst.
1855 Pauli ch, August von, Oberst.
1858 Fleischhacker, Einerick,
Oberstlieutenant — Oberst.
1861 Dahlen von Orlaburg, Her-
mann Freiherr, Oberst.
1867 Pielsticker, Ludwig Ritter
von, Oberst.
1874 Kratky, Anton, Oberst.
1877 Hostinek, Paul, Oberst.
1881 Schüch Edler von Glickh-
felden, Franz, Oberst.
1884 Sostaric, Ludwig. Oberst.
1899 Radoy, Theodor, Oberst.
1891 Dragollovics Edler von
Drachenbiirg, Albert, Oberst.
1897 Lorenz, Johann, Oberst.
1897 Maclialicky, Ottokar, Oberst.
Reserve-Coinmandanten.
1869 Drasenovic von Posertve,
Adalbert, Oberstlieutenant—
Oberst.
1872 Martiny, Carl Ritter von, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1876 Hostinek, Paul, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1877 Hranilovic deCvetasin, Peter,
Oberstlieutenant — Oberst,
1879 Hallavanya von Radoicic,
Carl. Oberst.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1797 Major Miloradowitsch an den in dem Gefechte bei Salurn
(20. März) erhaltenen Wunden am 28. März gestorben.
1799 Major Johann Vukassovich in dem Treffen bei Verona j:
Major Wilhelm von Malmberg an den in derselben Action erhaltenen
schweren Verwundungen einige Tage später gestorben.
Feldzüge.
Pandur en- Corps (-Regiment).
1741 auf den Kriegs-Schauplatz nach Schlesien gesendet, war dieses
Corps bei dem Ueberfalle auf Zobten, machte einige gelungene Streifzüge
und kam dann in den Brückenkopf bei Wien1); später rückte es nach Ober-
Oesterreich und wirkte bei dem Ueberfall auf Steyr mit.
J) 300 Mann, der Rest meuterte und gieng nach Hause : überhaupt erwarb sieh dieses
Corps nicht nur durch seine Tapferkeit, sondern auch durch seine Disciplin- und Zügel-
losigkeit einen gefürchteten Namen.
— 487 —
1742 zeichnete sich das Corps in wiederholten kleineren Unternehmungen,
so bei der Einnahme von Claus, Windischgarsten, Linz und Deggendorf, der
Zerstörung feindlicher Yorräthe an der Brenz aus, später bei der Erstürmung
von Reiclienhall, jener von München, dem Gefechte bei Weissenstein u. A.
Obristwachtmeister Franz Freiherr von der Trenck wurde in Anerkennung
der vielen guten Dienste, welche er mit dem Corps vor dem Feinde geleistet,
zam Obristlieutenant befördert. Im Herbste nahm derselbe Cham ein und
rückte dann mit dem Corps nach Böhmen.
1743 wirkte dasselbe bei Verfolgung der Franzosen an den Rhein mit und
leistete erneuert wiederholt gute Dienste, so bei Neckar-Sulm, dem Ueber-
falle der Rhein-Schanze hei Alt-Breisach, sowie bei dem Uebergangs-Versuche
bei Rheinach und wurde Obristlieutenant Trenck zum Obristen befördert.
1744 war dieses Corps bei dem Uebergange auf das linke Rhein-Ufer
die erste Truppe, welche denselben bewerkstelligte, drei Cavallerie-Regimenter
überfiel und den Aufmarsch der Armee deckte, später machte es den Angriff
auf Lauterburg und den Ueberfall auf Kloster-Neuburg mit.
Bei dem Rückzuge vom Rhein bildete das Corps beinahe fortwährend
die Nachhut und zeichnete sich Hauptmann Prodanovich durch Ver-
theidigung von Donauwörth aus. In Böhmen focht das Corps mit Auszeich-
nung bei Moldauthein und betheiligte sich wueder mit gutem Erfolge an einer
Reihe kleinerer Unternehmungen, so bei Budweis, Frauenberg, Kolin u. A.
1745 stand dieses Regiment im Corps Nädasdy in Schlesien und nahm
an der Eroberung von Kosel, sowie an dem misslungenen Angriffe auf Ziegen-
hals theil; zur Mitwirkung an der Schlacht bei Soor (Trautenau) bestimmt,
traf dasselbe auf dem Schlachtfelde erst ein, als die Entscheidung bereits
zu Ungunsten der kaiserlichen Waffen gefallen war, doch plünderten die
Panduren das Lager der Preussen, speciell das Zelt des Königs.
1746 auf den Kriegs-Schauplatz nach den Niederlanden gerückt (drei
Bataillone, zwei Grenadier-Compagnien), nahm eine Abtheilung an dem Ueber-
falle bei Rousselaer theil, das Regiment den Uebergang über die Ourthe bei
Viset dem Feinde standhaft verwehrt, bei Rocour wenig in das Feuer ge-
kommen.
1747 die Grenadiere bei dem Ueberfalle auf Kloster Rosenthal, das
Regiment bei Lawfeld.
Linien -Infanterie -Regime nt.
Simb sehen. 1756 war das Regiment auf Postierung in Schlesien ver-
wendet und verbheb daselbst auch
1757, ohne in das Feuer zu kommen.
1758 vertheidigte das Regiment Grätz mit Erfolg, focht bei Troppau
und kam dann als Besatzung nach Olmütz; während der glänzenden Ver-
theidigung dieser Festung durch FZM. Marschall, zeichneten sich ausser
demRegiments-Commandanten Obersten Freiherr von Simb sehen, noch Oberst-
lieutenant Calveria, Major Max Freiherr von Tillier und Grenadier-Haupt-
mann Johann von Bechard besonders aus und wurden sämmtlich in die
nächst höheren Chargen befördert.
Das Regiment war sodann bei der Belagerung von Neisse.
1759 im Corps de Ville in Schlesien, ein Bataillon in einem Gefechte
bei Reich-Hennersdorf, das Regiment in jenem bei Gottesberg, dann bei
Dittersbach.
1760 focht das Regiment im Corps Loudon mit Auszeichnung bei
Landshut, Regiments-Commandaut Oberstlieutenaut Amelungen belobt,
später bei der Belagerung von Glatz, endlich in der Schlacht bei Liegnitz.
Major Bechard den MTO. erhalten, Grenadier-Oberlieutenant Pechet ausser-
tourlich befördert.
1761 in Schlesien, ohne Gefecht.
1762 kam das Regiment nur am Fischerberge (P eilau) in das Feuer.
Johann Palffy. 1778/1779 stand das Regiment mit zwei Bataillonen
bei der Armee in Böhmen, ohne in das Feuer zu kommen, ebenso die Grena-
diere (Bataillon Czerkiczy).
488 —
1788 mit zwei Feld-Bataillonen in derv Haupt- Armee eingetheilt, kam
das Regiment später zu der Belagerung von Sabac, dann in das Banat. Unter-
lieutenant Ludwig Szent-.Jväny durch Verproviantierung der Veteranischen
Höhle sich ausgezeichnet, Ton Sr. Majestät belobt; Major Lipthav mit dem
Oberst-Bataillon eine Redoute bei Uj-Palanka erstürmt, wurde MTO.-Ii. 'die
Mannschaft erhielt von Sr. Majestät eine Belohnung von 200 Ducaten
Die G-renadiere (Bataillon Fürstenberg) in der Haupt-Armee, Rückzug
nach Karansebes.
Regiments-Caplan Basil Bosnyak, welcher den Sturm auf Sabac frei-
willig mitgemacht, erhielt vom Kaiser eine grosse goldene Ehrenmedaille.
1789 stand das Leib-Bataillon bei der Belagerung von Belgrad, das
Oberst-Bataillon in Uj-Palanka. von wo aus der Commandant desselben.
Oberstlieutenant Lipthay, dem Feinde dm-ch wiederholte Streifungen und
Ueberfälle (Semendria, Kladova etc.) ziemlich viel Schaden zufügte.
Die Grenadiere bei dem Sturme auf Belgrad.
1790 brachte Oberstlieutenant Lipthay mit einem Streif-Corps (dabei
das Oberst-Bataillon) den Türken beiNegotin eine Niederlage bei und wurde
in Anerkennung dieser Waffenthat zum zweiten Obersten befördert.
Das 3. Bataillon Deckung der Belagerung von Cetin.
Johann Jellacic. 1791 die Grenadiere (Bataillon Morzin) bei Unter-
drückung der Unruhen im Limburgischen verwendet.
1792 das 3. Bataillon auf den Kriegs-Schauplatz an den Rhein gerückt,
Einschliessung von Thionville.
Die Grenadiere bei Florennes und Jemappes gefochten.
1793 im Luxemburgischen stehend, focht dieses Bataillon in dem Ge-
fechte bei Arlon, kam dann zu der Ein schlies situ g von Maubeuge. Schlacht
bei Wattignies, Gefecht bei Douchv.
Die Grenadiere sich bei Aldenhoven und Neerwinden ausgezeichnet,
vor Maubeuge gefochten.
1794 stand das 3. Bataillon an der Sambre und nahm an den Gefechten
bei Erquelinnes (11. und 21. Mai), der Schlacht bei Charleroi theil, focht später
bei Hooglede und Deynze, dann, auf dem Rückzuge, bei Jülich mit weder-
holter Auszeichnung.
Die Grenadiere vor Landrecies, bei Charleroi (24. Mai) und Fleurus
gefochten.
1795 stand das 3. Bataillon am Ober-Rhein und kam dann zu der
Blockade von Mannheim, wo es sich unter Oberstlieutenant Szenässy bei
dem Sturme am 30. October sehr auszeichnete, später nahm es an dem Ge-
fechte bei Kaiserslautern (Schopp-Trippstadt) ehrenvollen Antlieil.
Die Grenadiere bei Frankenthal und Fischlingen gefochten.
1796 wurde das 3. Bataillon auf den Kriegs-Schauplatz in Italien ge-
sendet, wohin auch das 1. und 4. Bataillon gerückt waren und kämpften diese
Abtheilungen bei Salö, Lonato. wo das 3. Bataillon in der Brigade Ocskay in
Gefangenschaft gerieth. Bei dem zweiten Versuche. Mantua zu entsetzen, in
Tyrol verblieben, kamen das 1. und 4. Bataillon bei S. Michele in das Feuer,
fochten mit Auszeichnung bei Vezzano und Calliano: an der Schlacht bei
Arcole nahmen das reorganisierte 3.. sowie das 4. Bataillon theil.
Im December wechselte das in Tyrol verbliebene Leib-Bataillon mit
dem 4.. so dass nunmehr sich das 1. und 3. bei der operierenden Armee be-
fanden.
Die in Deutschland verbliebenen Grenadiere bei Neresheim. Wiirzburg
gefochten, dann vor Kehl.
1797 fochten das 1. und 3. Bataillon bei Rivoli. das Regiment i 1.. 3.
und 4. Bataillon'1 bei Avio und Mori; später, nachdem auch das 2. Bataillon
auf dem Kriegs-Schauplatze eingetroffen war, fochten Abtheilungen des theils
bei der Colonne Kerpen, theils bei der Brigade London eingetheilten Regi-
ments bei Salurn. Bozen und Tramin; bei Salurn wurde das die Nachhut bil-
dende 2. Bataillon grösstentheils gefangen. Capitain-Lieutenant Stephan Buda-
kovich sich bei Bozen sehr ausgezeichnet.
Die Grenadiere vor Kehl, dann zur Armee in Italien, Rückzugs-Gefecht
bei Neumarkt.
- 489 —
1799 erneuert auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien, fochten das 1. und
2. Bataillon bei Pastrengo, wo fünf Compagnien beim Rückzuge aus den un-
vollendeten Verschanzungen gefangen wurden, dann bei Parona (Verona),
das 3. Bataillon bei Magnano. Das Regiment war sodann bei der Belagerung
von Peschiera, später bei jener von Mantua verwendet und machten das 1.
und 3. Bataillon1) die Expedition in die Romagna und nach Toscana mit,
endlich im December das 3. Bataillon an den Operationen gegen G-enua. Ge-
fecht bei Torriglia theilgenommen, belobt.
Die Grenadiere (Bataillon Pers) bei Magnano, Cassano, Borgo San
Dalmazzo gefochten.
Major Michael Athanasievich, die Hauptleute Anton Zittar und Anton
Czarnotzay erscheinen, als in einzelnen Afiairen durch hervorragende Tapfer-
keit ausgezeichnet, genannt.
1800 stand das 1. Bataillon bei der Einschliessung von Genua, wo es
in dem Gefechte auf dem Monte Fascio, nachdem es den Feind durch einen
kühnen Bajonnett- Angriff vertrieben hatte, sich später, ohne Unterstützung ge-
lassen, durchschlagen musste und viel verlor. Regiments-Commandant
Oberst Szenassy und Hauptmann Anton Podluszany sich hiebei hervor-
gethan. An der Schlacht bei Marengo nahmen das 2. und 3. Bataillon theil
(das 1. in Piacenza) und zeichnete sich Major Lalance in derselben sehr aus.
Das Regiment focht schliesslich in der Schlacht bei Pozzolo, Oberstlieutenant
Kussevich mit vier Compagnien nach derselben eine Redoute durch 24
Stunden gegen die ganze Division Delmas vertheidigt, • eine ehrenvolle
Capitulation geschlossen. Die Grenadiere an der Riviera, am Var und bei
Marengo gefochten.
1801 auf dem weiteren Rückzuge nach Tyrol kamen Abtheilungen des
Regiments noch bei Seravalle und Calliano in das Feuer.
1805 war das Regiment auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien und
nahm an der Schlacht von Caldiero theil, in welcher sich das Grenadier-
Bataillon auszeichnete.
1809 mit drei Bataillonen bei der Armee in Inner-Oesterreich ein-
getheilt, deckte Interims-Regiments-Commandant Oberstlieutenant Volkmann
bei dem Vormarsche an den Tagliamento mit einem Streif-Commando. dabei
das 3. Bataillon des Regiments, die rechte Flanke der Armee und bestand ein
glänzendes siegreiches Gefecht bei Venzone gegen die ganze Division Broussier:
Oberstlieutenant Volkmann wurde ohne Capitel mit dem MTO. decoriert.
Das Regiment focht sodann mit Auszeichnung bei Sacile (Oberstlieute-
nant Volkmann, welcher sich erneuert hervorgethan, zum Oberst be-
fördert), daun bei Caldiero, Bassano und bei Fontaniva an der Brenta.
Später bewirkte dasselbe seinen Rückzug nach Tyrol (Deckung des Puster-
Thaies), dann nach Kärnthen; eine detachierte Division unter Hauptmann
Vincenz Freiherr von Vauquez ein glänzendes Gefecht bei Mautern im Gail-
Thale bestanden. Das Regiment durch standhaftes Verhalten in der Stellung
am Calvarien-Berge bei Klagenfurt der Division Chasteler den Rückzug er-
möglicht. Hauptmann Stephan Haas erwarb sich bei dieser Gelegenheit
den MTO.
Die Grenadiere (Bataillon von der Mühlen) im 9. Corps (Gyulai) bei
Sacile. an der Piave und bei Raab gefochten.
Die Reserve-Division bei Raab gefochten, dann als Besatzung in Raab,
in Folge Capitulation kriegsgefangen.
Ausser den bereits Genannten haben sich im Laufe dieses Feldzuges be-
sonders hervorgethan: die Majore Emerich Marx und Johann Lutter, Haupt-
mann Paul Laloss, Regiments-Caplan Mattheo Simonovich (bei Bassano
gefallen).
1813 erneuert bei der Armee in Inner-Oesterreich eingetheilt, focht das
2. Bataillon unter Major Leopold von Quosdanovich mit Auszeichnung bei
Hermagor, zehn Compagnien bei Seifnitz; bei der weiteren Vorrückung das
') Das 2. in Mantua verblieben.
— 490 —
2. Bataillon bei Belluno, Castelfranco (standhafte Vertheidigung des Ortes
gegen mehrfache Uebermacht); das Regiment bei Bassano, am Cismone (fünf
Compagnien), bei Caldiero1) (viel verloren), endlich bei S. Martine und
S. Michele im Feuer gestanden.
Die Grenadiere (Bataillon Chimani) bei St. Johann. .Feistritz und
Villanuova gelochten.
1814 das Regiment in der Schlacht am Mincio nicht in das Feuer ge-
kommen, in derselben nur die Grenadiere mit besonderer Bravour gelochten.
Hiller. 1815 bei der gegen Murat operierenden Armee eingetheilt.
fochten vier Compagnien als Vorhut am 2. Mai, das Regiment am 3. Mai bei
Tolentino (Macerata). Major Johann von N agv, Hauptmann Franz Szekellv sich
hervorgethan; später Einschliessung von Pescara, dann nach Süd-Frankreich.
Die Grenadiere in Frankreich, ohne Gefecht.
1821 bei der Occupation von Neapel, ohne Gefecht, dann nach Sicilien.
Erzherzog Leopold. 1848 anfänglich gegen die Serben verwendet,
wurde das Regiment ( 1. und 2. Bataillon) später von Temesvar nach Pest
lind Ivomorn verlegt, da sich jedoch Officiere, wie Mannschaft weigerten, den
Eid auf die ungarische Constitution zu leisten, erhielt es die Bestimmung
nach Italien, kam jedoch nicht mehr zur Action.
Die Grenadiere (Bataillon Lairnl) anlässlich der März-Unruhen in Wien,
dann nach Süd-Tyrol, später bei der Armee in Italien, ohne in das Feuer zu
kommen.
1849 das Regiment an der Schlacht bei Novara mit gewohnter Aus-
zeichnung theilgenommen. Das 2. Bataillon stand beide Jahre in Dalmatien.
Die Grenadiere nicht in das Feuer gekommen.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
LO. Regiments-Commandant Oberst Gustav Graf Degenfeld-Schon-
burg; Major Rudolph Brehm.
MVK. Die Hauptleute Johann Molitor, Johann Shimato vich. Theodor
Freiherr von Radossevich, Franz Schreyer, Daniel Horvath; die Ober-
lieutenants Johann Ballacs, August von Kontsek; die Unterlieutenants
Matthias Szallay und Alfred Freiherr von Schölten.
1859 war das Regiment (drei Feld-, ein Grenadier-Bataillon) im 7. Corps
Zobel eingetheilt; Abtheilungen waren in den Gefechten an der Sesia und
bei Vercelli; das Regiment focht bei Palestro, Magenta, wo es sich durch
musterhafte Ordnung und Ausdauer auszeichnete, endlich bei Solferino i Kämpfe
um Cavriana). Das 4. Bataillon Besatzung in Verona.
Decoriert wurden mit:
LO. Regiments-Commandant Oberst Emerich von Fleischhacker.
EK0.3. Oberstlieutenant Michael Freiherr von Augustin; die Majore
Gustav König und Peter Csikos; Hauptmann Johann Zach.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Fleischhacker: die Majore Peter
Csikos und Eduard Wittmann von Neuborn: die Hauptleute Stephan
Gyurisevic und Philipp d’Albini; Oberlieutenant Adolph Robiczek: die
Unterlieutenants Friedrich von Bosio, Carl Dubsky und Emil Yidale.
1866 erneuert auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien, focht das Regiment
im 5. Corps bei Custozza. Das 4. Bataillon Besatzung in Mantua, später im
Brückenkopf von Borgoforte, sich während der eilftägigen Yertheidigung brav
gehalten.
Decoriert wurden mit:
EK0.3. Regiments-Commandant Oberst Freiherr von Dahlen.
MVK. Die Hauptleute Ferdinand Swoboda, Spiridion Mitrovic und
Peter Kokotovic,
*) Die Relation iles französischen Generals Vaudencourt, welcher den Angriff auf ein
von diesem Regimente vertheidigtes Werk commandierte, bezeichnete das t erhalten des-
selben als ein sehr tapferes.
— 491
1878 in der 7. Infanterie-Truppen-Divison eingetheilt, focht das .Regiment
bei Rogelje (Yacar Vakuf) und Jaice mit Auszeichnung, dann bei Velecevo
(1. Bataillon) und Kljuc.
Das später gleichfalls mobilisierte Reserve-Regiment nur an der Ent-
waffnung der Gebiete um Prjedor theilgenommen.
Für hervorragende Leistungen in diesem Feldzuge erhielten:
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Paul Hostinek; Major Max
Ritter von Catinelli und Oberlieutenant Johann Kalbacher.
3IVK. Die Hauptleute Paul Begovic, Martin Lovretic, Carl von
Gebauer; die Oberlieutenants Stephan Kraincevic und Joseph Wiesinger;
die Lieutenants Martin Radicevic, Heinrich Mosettig, Theodor Wicker-
liauser und Carl Ritter von Jedina (Letztere drei in der Reserve).
FJO. Regiments-Arzt Dr. Philipp Rogozinsky.
GVK. Regiments-Arzt Dr. Johann Jirka.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
II. Cl
1789—1790
1
—
1848
_
—
—
1792-1801
2
29
1849
4
9
22
1805
— •
—
1859
2
16
21
1809
—
10
1866
—
1
13
1813—1815
2
24
1878
—
10
47
Adjustierung.
1741 nach türkischer Art: schwarze hohe Czakomütze, rother Mantel mit
Kapuze, blaues Oberkleid und Pumphosen, rothes Leibei, türkische Stiefel1);
1756 weisser Rock, rothes Camisol, Aermel- Aufschläge und Unterfutter;
1767 weisser Rock, pompadourrothe2) Egalisierung, Armlitzen, weisse
Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, dunkelrothe Egalisierung, Armlitzen,
weisse Knöpfe.
p Später, circa 1741 — 1746, soll das Regiment grüne Uniformen mit roth getragen haben.
2) Dem Kegimente war durch das Loos der blaue Aufschlag zugefallen und wurde
der Tausch mit Nikolaus Esterhazy Nr. 33 bewilligt; „pompadourroth” wird seit 1807 mit
..dunkelroth” bezeichnet.
54.
Mährisches Infanterie-Regiment.
(1854) Ergänzungs - Bezirks-Comraando: Oimlitz.
(1888) Starheinberg, Ernst Rüdiger Graf von, F3I.
(f zu Yösendorf den 4. Januar 1701.)
(Das Regiment liat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.'-
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1661 laut Convention
vom 24. September aus brandenburgischeu in kaiserliche Dienste übernommen 1 :
1664 durch 300 Mann von la Corona (1748 aufgelöst) completiert. 1670 300 Mann
von der Wiener Stadt - Guardia, 1679 200 Mann von dem aufgelösten Regimeute
Massimi incorporiert. 1690 fünf Compagnien an das in Belgrad ruinierte
(aufgeriebene) Regiment Jörger (Nr. 47) abgegeben, dagegen 200 Mann von
Harrant (1748 aufgelöst) und 500 mährische Land-Recruteu eingetheilt.
1693 zwei Compagnien des aufgelösten Regiments O'Gilvy. 1700 eben-
soviele von Vitry incorporiert.
1710 zwei Compagnien zur Errichtung der für den Dienst in Spanien
aufgestellten Regimenter Browne und Eckh, 1711 eine an das zir gleichem
Zwecke errichtete Regiment Toldo abgegeben (1712, beziehungsweise 1748 und
1720 aufgelöst). 1725 drei Compagnien des aufgelösten Regiments Bonneval
incorporiert.
1731 Theile der aufgelösten Auctions-Compagnien von Alexander
Württemberg (Nr. 17), Max Starhemberg (Nr. 241. Fürstenbusch Nr. 35). Franz
Wallis (Nr. 36) und Ottokar Starhemberg 1 1748 aufgelöst-! incorporiert.
1747/1748 Theile der aufgelösten Regimenter Heister und Arenberg.
dann eine Compagnie von O’Gilvy dem Regimente einverleibt.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 54.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien -Infanterie-Regiment
Nr. 71, 1883 ein Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 81 abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment hatte von 1766 — 1S06 einen Werbe-Rayon
im fränkischen Kreis; 1771 (1781) erhielt es einen ständigen Werb-Bezirk in
Böhmen, Berauner Kreis, mit der Stabs-Station Beraun, dazu von 1775—1807
einen Aushilfs-Bezirk zu Sanok. später Sarnbor in Galizien. 1807 übernahm
J) Das Regiment wurde laut Capitulation vom S. April 1655 durch den churbranden-
burgischen FZM. Otto Christoph von Sparr mit Benützung der Stämme von acht Com-
pagnien bereits bestehender Regimenter in Treptow an der Riga aulgestellt, nahm an den
Kriegen gegen Polen (1656) und Schweden (165S — 1659) ruhmvollen Antheil. 1660 wurde Grat
Wladislaw Sparr zum Obrist-Inhnber dieses Regiments ernannt und dieser schloss mir
Kaiser Leopoold I. die obenerwähnte Convention ab. laut welcher Obrist Sparr sich ver-
pflichtete, nach Entlassung des Regiments aus den Diensten des Churfürsten in jene des
Kaisers zu treten und dasselbe von acht auf zehn Compagnien (beziehungsweise von 1000
auf 1590 Mann) durch Werbung (gegen Empfang des Werhgeldes) zu completieren.
- 493 —
das Regiment den Werb-Bezirk im Budweiser und Taborer Kreis1) mit der
Werb -Bezirks-Station Neuhaus.
1830 wurde dasselbe mit der Ergänzung nach Mähren überwiesen und
erhielt den Werb-Bezirk im Olmützer Kreis2), welchen es noch gegenwärtig
innehat. Werb - Bezirks-(Ergänzungs - Bezirks-)Station seither unverändert
Olmütz.
Grenadier-Division. Von 1769 — 1797 stand dieselbe im 1. böhmischen
Bataillon3), in welchem sich bis 1778 noch jene von Kr. 10 und 25, 1779 — 1797
jene von Kr. 10 und 41 befanden. In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die
Divisionen von Nr. 21 und 42, in jenem von 1809 die Divisionen von Nr. 25
und 35 mit der des Regiments ein Bataillon. Von 1810 — 1852 endlich stand die-
selbe unverändert mit den Divisonen von Nr. 11 und 25 im Verbände.
Friedens-Garnisonen. 1661 in Breslau übernommen, 1664/1665 Tokaj
imd Szatmär, 1669 Neusohl, 1671 Saros-Patak, 1679 in Mähren, 1682 Tyrol,
1699 Wels, 1715 Luxemburg, 1722 Gent, 1730 Brüssel, 1732 Prag, 1736 Graz,
1739 Heiligenkreutz (in Ungarn), 1740 Innsbruck. 1748 Prag, 1752 Leipnik,
1754 Znaym, 1763 Pilsen, 1766 Beraun, 1789 Wien, 1790 Prag, 1798 Prag,
1801 Prag, 1805 Prag, von 1808 an garnisonierte das Regiment, die Feldzugs-
jahre abgerechnet, bis 1830 in Neuhaus, von 1830 — 1846 in Olmütz, 1847 West-
Galizien, 1849 Ucline, 1850 Görz, Triest, dann Ivöniggrätz, 1851 Wien, 1854 Pest,
dann Siebenbürgen. 1855 Brünn, 1858 Wien, dann Verona, 1859 Venedig, 1860
Padua, 1861 Venedig, 1862 Badia, Vicenza, 1863 Verona, 1866 Komorn, 1868
Wien, 1871 Olmütz, 1878 Gorazda (Bosnien), 1879 Cainica, 1880 Brünn, 1882
Olmütz, 1896 Teschen.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Beraun activiert, später
in Prag ; von 1825 an in Neuhaus, wurde es 1833 nach Brünn verlegt.
Regiments-Inhaber.
1661 Sparr, WLadislaw Graf. Obrist —
FML.
1669 Starhemberg, Ernst Rüdiger
Graf, Obrist— FM.
1701 Kriechbaum, Georg Friedrich
Freiherr von, Obrist— FZM.
1710 Wachtendonck, Bertrand Frei-
herr von, GFWM.— FML.
1720 Königsegg-Rothenfels, Lothar
Graf, FZM.— FM.4).
1751 Sincere, Claudius Freiherr von.
GFWM.- FZM.5).
1769 Callenberg, Carl Graf, GFWM. —
FML.
1800 — 1802 unbesetzt.
1802 Morzin, Ferdinand Graf, FML.
1805 Froon von Kirchrath, Joseph
Freiherr, FML.— FZM.
1821 — 1822 unbesetzt.
1823 Lamezan-Sal ins, Joseph Graf. GM.
1831 Hessen und bei Rhein, Emil
Prinz, FML.— FZM.
1857 Grueber, Wilhelm Freiherr von,
FML.
1877—1888 Thun-Hohenstein, Franz
Graf, FML.— FZM.
Inhaber-Stelle seit 1SSS unbesetzt: das Regi-
ment. führt den Samen ..Alt- Starhem-
berg”.
Zweite Inhaber.
Von 1831 — 1836 Milutinovich von Weichselburg. Theodor Freiherr,
FML.: von 1836 — 1839 Cometti, Johann Baptist, FML.; von 1839— 1S57
Grueber, Wilhelm Freiherr von, FML.
J) Von Nr. 10, welches nach Mähren überwiesen wurde.
s) Von Nr. 12. welches nach G-alizien überwiesen wurde.
3) 1775 wurde die Divisionjivorübergehend in das aus den Divisionen von Nr. 85 und
42 bestehende 2. böhmische Bataillon eingetheilt, jedoch noch in demselben Jahre in das
1. Bataillon rückübersetzt.
4) War früher Inhaber eines 1720 aufgelösten Regiments.
5) War 1751 eine kurze Zeit Inhaber des 1809 aufgelösten früheren Tyroler Land- und
F eld-Begiments.
— 494: -
1661 der Inhaber Obrist Graf Sparr.
1668 Star he mb erg, Max Lorenz
Graf, Obristlieutenant.
1668 Loeben, Johann Adam, Obrist-
lieutenant.
1669 der Inhaber Obrist Rüdiger Graf
Starhemberg.
1676 Zieten, Johann von, Obrist-
lieutenant.
1679 de la Fosse, Obristlieutenant.
1681 Kottulinskv, Georg Freiherr
von, Obristlieutenant.
1683 Schallenberg, Graf, Obrist-
lieutenant.
1683 Starhemberg, Guido Graf,
Obristlieutenant.
1686 L amberg, Carl Anton Graf,
Obristlieutenant.
1689 Starhemberg, Heinrich Graf,
Obristlieutenant.
1695 Rau, Rudolph, Obristlieutenant.
1695 Jörg er, Joseph Graf, Obrist-
lieutenant.
1696 Kriechbaum, Georg Freiherr
von, Obristlieutenant.
1701 derselbe als Obrist-Inhaber.
1703 de W en dt, Johann Adam. Obrist.
1705 Traun, Johann Wilhelm Graf,
Obrist.
1707 Pasqualini, Max von, Obrist-
lieutenant (1711 Obrist).
1720 Galen, Christian von, Obrist.
1720 Katzianer, Joseph Graf. Obrist.
1731 Kheul. Obristlieutenant.
1733 Königsegg, Christian Graf,
Obrist.
1735 Lannoy de Lamothry, Carl
Anton Graf, Obrist.
1740 Puebla, Conde de Portugalo,
Antonio, Obrist.
1744 Schengen, Lothar Freiherr von,
Obrist.
1754 Bibow, Christoph Freiherr von,
Obrist.
1758 Nu ge nt, Jakob Graf, Oberst.
1760 Annoni, Johann Graf, Oberst.
1760 Kokorzowa, Ferdinand Graf,
Obrist.
1769 Dicktier, Joseph von, Oberst.
1773 Wulffen, Carl Freiherr von,
Oberst.
1783 Röhren, Carl Freiherr von,
Oberst.
Kerpen, Wilhelm Freiherr von,
Oberst.
1792 Mittrows ky-Nemis c hl, Anton
Freiherr von, Oberst.
1796 Hansch, Johann, Oberst.
1797 Maggauli von Callry, Eduard
Graf, Oberst.
1800 Bach. Johann Nepomuk. Oberst.
1800 Pflaclier, Franz Freiherr von.
Oberst.
1808 An dr äs sy, David Freiherr von.
Oberst.
1811 Quallenberg, Carl von, Oberst.
1813 Taizon, Christian Ritter von,
Oberst.
1821 Hartmann-Klarstein. Prokop
Graf, Oberst.
1831 Neu, Andreas Freihen von, Oberst.
1836 La Motte de Frintrapp, Franz
Freiherr, Oberst.
1844 Bolza, Philipp. Oberst,
1848 Martini von Nosedo, Joseph
Ritter, Oberst.
1848 Cerrini de Monte Yarchi.
Heinrich von. Oberst.
1850 Taizon, JosepkRitter von, Oberst.
1851 Me dl. Theodor, Oberst.
1858 Ceschi ä Santa Croce. Joseph
Freiherr von, Oberst.
1861 Jonak von Freyenvald, Jo-
hann, Oberst.
1866 Herbert - Rathkeal. Eduard
Freiherr von, Oberst.
1866 Jonak von Freyentvald, Jo-
hann, Oberst1).
1867 Herbert - Rathkeal, Eduard
Freiherr von. Oberst.
1872 Pehm, Carl, Oberst.
1876 Mallner von Marnegg, Her-
mann. Oberst,
1878 RaispEdlervon Caliga. Eduard.
Oberst.
1878 Soukup Edler von Dobeneck.
Emil Oberst.
1883 Neuwirth, Victor Ritter von.
Oberst.
1887 Brosch Edler von F o kra-
ll ei m, Alfred, Oberst.
1891 Funk. Gustav. Oberst.
1892 Ha 11a da. Alois. Oberst.
1895 Älbach. JuliusRitter von. Oberst.
1897 Rukavina von Liebstadt.
Emil, Oberst.
Regiments-Comniandanteii.
1788
Keserve-Commandauten.
1869 Raynaud, Hannibal, Oberst. 1876 Henriquez, Hugo von, Oberst.
1872 Mallner von Marnegg, Her- 1877 Neumann-Ettenreicli. Johann
mann, Oberstlieutenant— Oberst. Ritter von. Oberstlieutenant.
') Commandierte -während des Feldzuges eine Brigade, übernahm nach demselben
das Regiments-Commando erneuert.
— 495 -
1879 Karaisl Edler von Kareis, | 1880 Butterweck. Julius, Oberst.
Franz, Oberstlieutenant. i 1881 Stranskv, Carl von, Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offi eiere.
1683 Begiments-Commandant Obristlieutenant Freiherr von Kottu-
iinsky bei der Yertheidigung von Wien am 8. August -f;
Begiments-Commandant Obristlieutenant Graf Schallenberg dess-
gleichen am 25. August y.
1684 Obristwachtmeister Graf Carlowitz bei der Belagerung von
Ofen y.
1696 Begiments-Commandant Obristlieutenant Grat Jörger in der
Schlacht bei Olascli vermisst (wahrscheinlich gefallen).
1734 Obristlieutenant von Kheul in der Schlacht bei Parma f.
1745 Obristlieutenant Marchese del Campo an den in der Schlacht
bei Soor erhaltenen Wunden gestorben.
1760 Major Franz Graf Kokorzowa in der Schlacht bei Torgau y.
1797 Major Tautphaeus an den bei Bivoli erhaltenen Wunden ge-
storben.
1809 Oberstlieutenant Peter Gerditsch in der Schlacht bei Aspern y.
1813 Oberstlieutenant Adam von Bothmund an den bei Dresden er-
haltenen Wunden gestorben.
1848 Oberstlieutenant Friedrich Freiherr Sunstenau von Schützen-
thal in dem Gefechte bei Sommacampagna (24. Juli) y.
Feldzüge.
Sparr. 1663 nach Ungarn gerückt, machte das Begiment
1664 die Belagerung von Kanizsa mit und focht bei Serinvär, sowie in der
Schlacht bei St. Gotthard mit Auszeichnung.
Starhemherg. 1670 Yertheidigung von Tokaj durch Obristwachtmeister
Scliönek.
1672 drei Compagnien unter Obristlieutenant Loeben in dem Gefechte bei
Yasväri sich ausgezeichnet; derselbe erhielt ein kaiserliches „Dankschreiben”.
1673 an den Bhein gerückt, stand das Begiment bei der Belagerung
von Bonn.
1674 wurde es in der Schlacht bei Seneffe (Marimont) belobt und kam
sodann zu der Belagerung von Oudenarde.
1675 haben drei Compagnien unter Hauptmann Streiff Dinant tapfer
vertheidigt, das Begiment focht bei Willstedt und Goldscheuer.
1676 stand es vor Philippsburg und wirkte bei Erstürmung der Bhein-
schanze mit.
Alt- Starhemb erg *). 1677/1678 kam es nicht zur Action.
1681 standen einige Compagnien am Jablunka-Passe.
1682 fünf Compagnien auf der Schütt, ohne Gefecht.
1683 leistete das Begiment während der glorreichen Yertheidigung von
Wien durch seinen Inhaber vorzügliche Dienste und bildet insbesondere die
heldenmüthige Vertheidigung der Burg-Bavelins durch Hauptmann Ferdinand
Heistermann und Lieutenant Sommerfeld* 2) einen Glanzpunct in der Ge-
schichte des Begiments.
Ausser den genannten haben sich Obristlieutenant Baron Kottulinsky
und Hauptmann (später Obristwachtmeister) Guido Graf Starhemberg in
diesen Tagen wiederholt ausgezeichnet. Das Begiment focht endlich bei Par-
kany und kam dann zur Belagerung von Gran.
’) Das Regiment wurde 1679 bis 1689 zum Unterschiede von dem Regiment Max
Laurenz Starliemberg (Nr. 8), 1689 — 1701 zum Unterschiede von Guido Starhemberg (1809 als
Nr. 13 aufgelöst) so genannt.
2) Fand bei einem Sturme der Türken vom 2. auf den 3. September den Heldentod.
— 496 —
1684 war es in dem Treffen bei AVaitzen und bei der Belagerung von Ofen.
1685 bei jener von Neuhäusel und in der Schlacht bei Gran.
1686 Erstürmung von Ofen, dann Einnahme von Fünfkirchen und Siklos;
1687 focht das Regiment in der Schlacht am Berge Harsäny und
1688 bei der Belagerung und Erstürmung von Belgrad mit Auszeichnung.
1689 an den Rhein gesendet, kam es zu der Belagerung von Maynz,
später zu jener von Bonn und machte
1690 einige kleinere Gefechte in der Nähe von Philippsburg mit.
1691 nach Ungarn zurückverlegt, nahm es an der siegreichen Schlacht
von Szlankamen hervorragenden Antheil, erlitt aber bedeutende Verluste und
kam sodann zu der Belagerung von Grosswardein.
1692 stand das Regiment in Nieder-Ungarn und war
1693 bei der Belagerung und Einahme von Belgrad.
1694 — 1695 vrar es wieder in Nieder-Ungarn, Lager vor Peterwardein,
ohne an einer Action theilzunehmen.
1696 stand es bei der Belageruug von Temesvär und in der Schlacht
bei Olasch, in welcher es grosse Verluste erlitt.
1697 focht das Regiment mit Auszeichnung in der Schlacht bei Zenta
und erhielt der Regiments-Commandant Obristlieutenant Baron Kriechbaum
ein kaiserliches „Dankschreiben”.
Kriechbaum. 1701 stand das Regiment mit drei Bataillonen und den
Grenadieren bei der Armee in Italien und focht bei Carpi und Chiari, wo
ein Bataillon unter Obristwachtmeister de Wendt viel zum Siege beitrug ;
1702 waren Abtheilungen bei dem Ueberfalle auf Cremona, das Regiment in
der Schlacht bei Luzzara; ein Bataillon (unter Obrist Wachtmeister de AA'endt .
tapfere Vertheidigung von Brescello (bis 26. Juli 1703). ein Detachement in
jener von Guastalla.
1703 war das Regiment bei dem Ueberfalle auf Finale di Modena und
rückte dann unter Starhemberg nach Piemont.
1704 standen Theile des Regiments in Ivrea, das Regiment im festen
Lager von Verrua (Vertheidigung desselben bis April 1705). '
Die Grenadiere waren in dem Gefechte bei Trino (Rumisgäno), ein zumeist
aus Ergänzungs-Mannschaft formiertes Bataillon, für Italien bestimmt, auf
den Kriegs-Schauplatz nach Ungarn gezogen, am Vlar-Passe, bei Smolenice und
Tyrnau gefochten.
1705 stand ein neu formiertes Bataillon in der Lombardie und focht bei
Cassano d’Adda. Das seines herabgesunkenen Standes wegen nur in ein
Bataillon formierte Regiment kam zur Vertheidigung des Brückenkopfes von
Chivasso, dann nach Turin.
1706 waren zwei Bataillone bei der Armee des Prinzen Eugen bei der
Einnahme, von Reggio und in der Entsatzschlacht vor Turin, die anderen Ab-
theilungen nahmen an der ruhmvollen Vertheidigung dieser Festung theil:
das nunmehr vereinigte Regiment später bei der Belagerung und Einnahme
von Casale.
1707 war das Regiment bei dem Zuge in die Provence und der Ein-
nahme von Susa.
1708 — 1711 machte es die Feldzüge in Savoyen und im Dauphine mit
und zeichneten sich 1708 zwei Compagnien unter Eauptmann Otto Graf
Hohenfeld in dem Gefechte bei Cesanne aus
AVachtendonck. 1712 eine Compagnie bei der Expedition gegen die
toscanischen Küstenplätze, Einnahme von Porto Ercole.
1713 an den Rhein gezogen, standen ein Bataillon und die Grenadiere
als Besatzung in Freiburg und zeichneten sich Obristwachtmeister Joseph
Graf Katziane r, Hauptmann Hatton als Commandant der Redoute ..Salz-
büchsle” und Hauptmann Baron AVachtendonck während der A ertheidigung
dieser Festung aus: ein Bataillon Vorposten-Gefecht am Feld-Berg.
Königs egg. 1734 mit vier Bataillonen und zwei Grenadier-Compagnien
bei der Armee in Italien eingetheilt. focht das Regiment bei L olorno. Parma
Quistello und Guastalla, ein Detachement Vertheidigung von Mirandola.
1735 war es in dem Gefechte bei Alasi.
197 —
1737 bei der Haupt-Armee eingetlieilt, war das Kegiment bei der Ein-
nahme der Bergfeste Uziea:
1738 kamen nur die Grenadiere bei Kornia und Mekadia in das Feuer
(das Regiment stand als Besatzung in Belgrad).
1739 war ein Bataillon und die Grenadiere bei der operierenden Armee,
in der Schlacht bei Grocka den Aufmarsch der Armee gedeckt, dann Ver-
theidigung von Belgrad).
1741 bei den Truppen in Tyrol eingetlieilt, waren zwei Bataillone und
die Grenadiere
1742 bei der Vorrückung gegen Bayern, Einnahme von Reichenhall und
München, Obrist Puebla als Commandant einer Angriffs-Colonne sich aus-
gezeichnet.
1743 Einnahme von Simbach, die Grenadiere bei Dingolfmg, dann Vor-
rückung an den Rhein, Gefecht bei Alt-Breisach.
1744 wies ein aus 4 Grenadier-Compagnien, darunter jene des Regiments,
gebildetes Bataillon unter Obristlieutenant del Oampo, die die Nachhut
der Armee bei dem Rhein-Uebergange bei Bernheim angreifenden Franzosen
mit Bravour zruück; dann in Böhmen, Gefecht bei Teltsckitz.
1745 focht das Regiment bei Hohenfriedberg und Soor.
1746 war es nach den Niederlanden gerückt und gerieth ein Bataillon
durch d;e Capitulation von Mons in Kriegsgefangenschaft: das Regiment war
in der Schlacht von Rocour.
1747 focht das Regiment in der Schlacht bei Lawfeld mit geringem
Verluste.
Sincere. 1756 zwei Bataillone und zwei Grenadier-Compagnien in Böhmen
(Garnisons-Bataillon in Wien).
1757 war das Regiment in dem Treffen bei Reichenbach und in der
Schlacht bei Prag, dann bei Verteidigung dieser Festung ; ein Detachement
unter Obristwachtmeister Jakob Graf Nugent bei dem Streifzuge Hadik’s
nach Berlin. Regiments-Inhaber FML. Freiherr von Sincere erwarb sich in
der Schlacht bei Ivolin den MTO.. 1758 für Hochkirch das Grosskreuz dieses
Ordens.
1758 beim Corps Serbelloni, ohne ihn Action zu treten.
1759 war das Regiment in dem Treffen bei Maxen, in welchem Haupt-
mann Franz Graf Kokorzowa, als Commandant eines Grenadier-Bataillons,
sich den MTO. erwarb.
1760 erlitt das Regiment in der Schlacht von Torgau einen Verlust von
circa 800 Mann.
1761 ohne Gefecht, locht das Regiment
1762 bei Burkersdorf und Peilau; ein Detachement von 270 Mann nahm
an der heldenmüthigen Vertheidigung von Schweidnitz theil und zeichnete
sich Hauptmann Jakob von Mac Brady als Commandant der Jauerniker
Flesche am 19. und 21. August sehr aus; derselbe wurde mit dem MTO. de-
coriert. •
Callenberg. 1778/1779 Regiment und Grenadiere (Bataillon Canto d’Vrles)
bei der Haupt-Armee in Böhmen, ohne Gefecht.
1783 standen zwei Bataillone bei der Haupt-Armee, kamen aber eben-
falls zu keiner Action.
1789 waren dieselben bei der Belagerung von Belgrad.
Die Grenadiere (Bataillon Voith) in Prag verblieben.
1793 wieder mit zwei Bataillonen ausmarschiert, kam das Regiment nach
den Niederlanden und focht bei Roermonde, Tirlemont, Neei winden. In der
Schlacht bei Löwen Regiments-Commandant Oberst Baron Mittrowskv den
Ort Pellenberg erstürmt, sodann hartnäckig vertheidigt. Das Regiment kam
später zu der Belagerung von Valenciennes; in der Schlacht bei Famars Major
Graf Callenberg und Hauptmann Graf Nieulandt sich ausgezeichnet. Bei
dem Kampfe im Walde von Mormal (Belagerung von le Quesnoy) Oberst
32
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
- 498
Baron Mittrowsky den wichtigen Punct Pont-sur-Sambre standhaft behauptet,
dann Gefechte bei Hantes und Robersart.
Die Grenadiere (Bataillon Ulm) rückten zum Belagerungs-Corps von le
Quesnoy und fochten dann beiBerlaimont, dann, sowie das Regiment, bei welchem
nunmehr auch das 3. Bataillon1) eingerückt war, in der Schlacht bei 'Wattignies
(Belagerung von Maubeuge).
1794 standen das 1. und 2. Bataillon als Besatzung in Denain. später
in Mons. Die Grenadiere fochten bei Landrecies, Tournay und Fleurus. Das 3.
Bataillon war bei der Belagerung von Landrecies (in der Schlacht von le Cäteau
nur eine Compagnie unter Hauptmann Baron Smith mit Auszeichnung ge-
fochten), einzelne Abtheilungen in den Gefechten bei Wynkel, St. Eloi und
Ingelmunster. Das Bataillon kam sodann nach Ypern, wo es in Folge Capitu-
lation in Kriegsgefangenschaft gerieth. Bei einem zum Entsätze dieser
Festung unternommenen Gefechte zeichnete sich LTnterlieutenant Georg
Schuhmann, Adjutant des GM. Freiherrn von Kerpen, sehr aus.
Das später zur Haupt-Armee gezogene 2. Bataillon focht bei Gosselies
und Fleurus, das erste kam nach Valenciennes. wo es gegen freien Abzug
capitulierte, jedoch bis zur Auswechselung nicht gegen Frankreich dienen sollte.
1795 fochten Abtheilungen des Regiments bei Opladen und Wiesdorf.
an der Pfrimm, bei Lambsheim und Daxweiler, an den letzteren Affairen auch
die Grenadiere betheiligt. Das 1794 in Kriegsgefangenschaft gerathene 3. Ba-
taillon wurde im October in Würzburg frisch aufgestellt.
1796 fochten die Grenadiere bei Wetzlar und Uckeradt und erhielt Ba-
taillons-Commandant Obristlieutenant von U lm für Auszeichnung in letzerem
Treffen den MTO ., dann bei Arnberg und Würzburg.
Vom Regimente fochten Abtheilungen bei Bendorf. Sulzbach. Amberg
■und Würzburg und wurde das Regiment hier vom Erzherzog Carl belobt.
Das 3. Bataillon war bei der Verth eidigung von Mavnz, dann in den
Gefechten bei Neuwied und Biebelsheim.
Nach Beendigtuig des Feldzuges in Deutschland rückte das Leib-
Bataillon nach Italien und focht bei Caldiero, wo Major Tautphaeus sich
auszeichnete ; bei Arcole nicht in das Gefecht gekommen, war das Bataillon
1797 an den Kämpfen am Monte Baldo (R-ivoli) betheiligt.
Von dem am Rhein zurückgebliebenen Regiment hatte nur Major Johann
Bach Gelegenheit, sich in dem Gefechte bei Diersdorf durch Auinahme der
geworfenen Division Kray auszuzeichnen.
Die Grenadiere ebenfalls nach Italien. Rückzugs-Gefechte in Kärnthen.
1799 bei der Armee in Deutschland eingetheilt. fochten die Grenadiere
(Bataillon Juch) bei Ostrach und Stockach; ein Bataillon des Regiments unter
Major Freiherrn von P flacher sich in dem Gefechte bei Pfyn (Andelfingen
ausgezeichnet; einzelne Abtheilungen fochten in der Schlacht bei Zürich und
kam das Regiment dann nach Vorarlberg; die Grenadiere wieder nach Deutsch-
land gerückt, Einnahme von Mannheim.
1800 fochten dieselben bei Engen, Möskirch und Biberach: Abtheilungen
des Regiments in Graubündten, am Splügen und bei Tamins. Oberlieutenant
Graf Leinin gen die Brücke bei Reichenau standhaft vertheidigt: je ein
Bataillon in den Gefechten bei Mayenfeld und Feldkirch. Die Grenadiere waren
schliesslich in der Schlacht bei Hohenlinden, wurden aber nahezu aufgerieben.
Ein Detachement von sieben Compagnien im December in das Ober-Enga-
din vorgerückt, bei Zutz ein französisches Bataillon überfallen und gefangen
genommen.
Fr oon. 1805 mit vier Bataillonen und den Grenadieren bei der Armee in
Deutschland eingetheilt. focht das Regiment bei Haslach-Jungingen mit Aus-
zeichnung, aber grossem Verluste, dann bei Elchingen; bei dem am 15. October
miternommenen Sturme Napoleon’s auf Ulm gelang es dem Hauptmann August
Grafen Leiningen -Westerburg, die durch das Frauen -Thor eindringenden
Franzosen aufzuhalten und ihnen eine Anzahl Geschütze und Gefangene abzu-
’) Das oben erwähnte 3. Bataillon war iin Juni bei der Belagerung von Mavnz ge-
standen.
— 499 —
nehmen; derselbe wurde liiefür mit dem 3IT0. decoriert. Das Regiment tlieilte
sodann mit den übrigen Truppen das traurige Loos der Kriegsgefangenschaft.
Das in Böhmen aufgestellte 6. Bataillon war in dem Gefechte bei Stecken,
ohne jedoch in das Feuer zu kommen.
1809 bei der Haupt- Armee in Deutschland eingetheilt. zeichnete sich ins-
besondere das 3. Bataillon unter Major Chevalier Taizon bei dem Angriffe auf
Stadt am Hof aus, erlitt jedoch bedeutende Verluste; eine Compagnie an dem
Strassenkampfe in Regensburg betheiligt.
In der Schlacht bei Aspern wies das Regiment am 21. Mai, in Carres
formiert, die Angriffe der französischen Cürassiere mit unerschütterlicher Ruhe
ab, am zweiten Schlachttage war es an den Kämpfen um Esslingen betheiligt
und hatten bei denselben auch die Grenadiere (Bataillon Leiningen) Gelegenheit
sich auszuzeichnen (diese hatten in Bayern bei Hausen und Regensburg ge-
fochten). Regiments-Commandant Oberst von Andrassy wurde in Aner-
kennung der bewiesenen Bravour und guten Haltung des Regiments zum
MTO.-R. ernannt. Major Peter Gerdich. die Hauptleute Graf Allemagna
und Carl Jäger wurden besonders belobt.
In der Schlacht von AVagram focht das Regiment, sowie die Grenadiere,
mit gleicher Tapferkeit ( Vertheidigung von Baumersdorf durch Major Roth-
mund), ebenso bei Znayrn.
1813 bei der böhmischen Armee eingetheilt, focht das Regiment, sowie
die Grenadiere (Bataillon Fischer), in der Schlacht bei Dresden, die Haupt-
leute Baron Halleg und Johann Matz durch Erstürmung einer Schanze sich
hervorgethan. In der Schlacht bei Kulm hatte sich das Regiment so wacker
gehalten, dass es vom Corps-Commandanten FML. Grafen Colloredo nach der
Schlacht vor dem ganzen Corps belobt wurde1), insbesondere die Hauptleute
Baron Seiffertitz und Matauscliek durch AViedereroberung verlorener
preussischer Geschütze sich ausgezeichnet. Das Regiment focht weiter noch
in dem Treffen bei Arbesau und am 18. October bei Leipzig, die Grenadiere
endlich in der Schlacht bei Leipzig (Wachau 16., Dölitz 18. October).
1814 stand das Regiment bei der Einschliessmig von Auxonne, war
dann in der Süd-Armee in den Gefechten bei Belleville und Saint-Georges
und dem Treffen vor Lyon, in welchem das 2. Bataillon unter Major Scharff
als Vorhut der linken Colonne die Höhen bei Limonest mit Bravour ge-
nommen; bei der weiteren Vorrückung war das Regiment noch in dem Ge-
fechte bei Voreppe.
Die Grenadiere waren bei der Einschliessung von Besancon, Oberlieu-
tenant von Bordolo für Auszeichnung während derselben aussertourlick
zum Capitain-Lieutenant befördert.
Das 1. Landwehr-Bataillon nahm an den Operationen der Haupt- Armee
und an dem Einzuge der Alliierten in Paris tlieil. Das 2. und 3. Bataillon
wurden bestimmt, Napoleon, nach dessen Absetzung, von Aix bis zur Ein-
schiffung nach Frejus zu escortieren.
1815 nahm das Regiment an den wiederholten Kämpfen um Beifort
hervorragenden Antheil.
Die Grenadiere und das Landwehr-Bataillon kamen nicht in das Feuer.
Emil Hessen. 1848 in Galizien dislociert, wurde das Regiment bei
Unterdrückung des Aufstandes in Krakau, die Grenadiere (Bataillon Cerrini)
aus gleichem Anlasse in Prag verwendet.
Mitte Juli auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien eingetroffen (1. und
2. Bataillon), war dasselbe bei dem Entsätze von Ferrara, bestand, in der Bri-
gade Liechtenstein als Verstärkung nach Mantua bestimmt, ein Gefecht bei
Ostiglia und rückte, in Abänderung des obigen Befehles zur Vereinigung
mit der Haupt-Armee angewiesen, nunmehr in der Brigade GM. Simbschen,
gegen Sommacampagna, wo es, am 24. Juli von der piemontesischen Haupt-
macht angegriffen, unter seinem Commandanten Oberstlieutenant Freiherrn
*) Das 2. Bataillon erhielt vom Armee - Commando die Erlaubniss, die goldenen
Quasten eines eroberten französischen Adlers auf die eigene Fahne binden zu dürfen.
32*
— 500 -
von Sunstenau heldenmüthigen Widerstand leistete, aber scliliessb'ch
der Uebermackt weichen musste, versprengt und zum Theile gefangen wurde.
Das Landwehr-Bataillon war bei der Cernierung von Venedig, wohin im
October auch das 1. und 2. Bataillon gerückt waren, die Grenadiere im October
bei der Einnahme von Wien.
1849 stand das .Regiment bei der Blockade von Venedig und hatte bei
wiederholten Anlässen (Ausfällen der Besatzung, Gefechte bei Conche), Ge-
legenheit, sich auszuzeichnen ; das 2. Bataillon bei der Belagerung und Ein-
nahme von Malghera, Angriff auf Brondolo, an welchem auch andere Ab-
theilungen (Theile des 1. und Landwehr-Bataillons) theilnabmen.
Die Grenadiere (Bataillon Fischer) machten den Sommer-Feldzug in
Ungarn mit, Schlachten bei Raab, Komorn, Szöreg und Temesvar.
Das 3. Bataillon, sowie später auch das 4., standen von August bis
October bei der Cernierung von Komorn.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit :
MTO. Dem bei Sommacampagna gefallenen Oberstlieutenant Freiherrn
von Sunstenau nachträglich zuerkannt.
LO. Oberstlieutenant Heinrich Cerrini de Monte Varchi.
EKO. 3. Unterlieutenaüt Franz Hufnagel.
MVK. Oberst von Cerrini; die Majore Joseph Freiherr von Ceschi k
Santa Croce; Rudolph Freiherr von Schmidtburg und Franz von Milde;
die Hauptleute Johann Weissbarth Edler von Ourthe- Wehr l), Ludwig
Hasslinger, Joseph Kreutzer, Franz Reichardt, Carl Reiss und Ferdinand
Lindner; die Oberlieutenants Ludwig Carl, Joseph Bunsch; die Unterlieu-
tenants Joseph Smikal und Carl Edler von Gerber.
Grueber. 1859 mit drei Feld- und dem Grenadier- Bataillon im 7. Corps
eingetheilt (das 4. Bataillon als Besatzung in Mantua), fochten einzelne Ab-
theilungen in den Gefechten bei Casale, Stroppiano und an der Sesia (Borgo
Vercelli), endlich bei Novara.
In der Schlacht bei Magenta war das Regiment mit gewohnter Bravour
an den Kämpfen um die Eisenbahnbrücke und die Zollhäuser bei Ponte nuovo
di Magenta betheiligt, in jener von Solferino stand es im Centrum und
wirkte bei Verth eidigung der Höhen von Cavriana mit.
In Anerkennung ihrer hervorragenden Leistungen in diesem Feldzuge
wurden decoriert mit :
LO. Regiments-Commandant Oberst von Ceschi ä Santa Croce.
EKO. 3. Oberstlieutenant Heinrich von Widenmann; die Majore
Johann Jonak Edler von Freyenwald, Carl Merl, Eduard Mediero:
Hauptmann Emerich Bless; Oberlieutenant Regiments-Adjutant Anton
Spinler; die Unterlieutenants Carl Pingitzer und Nikolaus Aigner.
MVK. Die Hauptleute Guido Ritter von Bogner, Carl Bernauer,
Anton Hubatschek, Johann Novak, Ferdinand Brada, Hugo von Milde
und Joseph Kraumann; die Oberlieutenants Wenzel Michal, Andreas
Weber, Georg Best und Raimund Dorn er; die Unterlieutenants Franz
Martinetz, Ludwig Ritter von Bouvard, Joseph Bauer, Johann Kastanek,
Johann von Cossel, Adolph Graf Lavaux- Vrecourt, Carl Schmidt;
endlich Hauptmann-Auditor Albert Zegklitsch.
GGVK. Regiments-Caplan Alexander Schmidt.
1866 erneuert auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien, focht das Regi-
ment mit Auszeichnung bei Custozza.
Das 4. Bataillon Besatzung in Olrnütz.
Decoriert wurden mit :
LO. Oberst Johann von Jonak. als Qua-Brigadier bei der Nord- Armee.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Freiherr von Herbert; Lieu-
tenant Robert Schiele.
>) Als Interims-Commandant des Grenadier-Bataillons in der Schlacht bei Szöreg.
— 501 -
Thun. 1878 war das Feld-Regiment bei den als Verstärkung nach Bosnien
gesendeten Truppen und focht im 3. Corps (Szäpary) bei Lipac (Doboj).
Decoriert wurden mit :
31VK. Oberstlieutenant Alexander Ritter von G-röller; die Majore
Gustav Freiherr von Henikstein und Joseph Hora; die Hauptleute Victor
Steinbrecher und Franz Leth von Lethenau; die Oberlieutenants Carl
Suchan, Ernst Juch und Regiments-Adjutant Leonhard Kiss de Szent-
Gvörgy- Völgye; endlich Lieutenant in der Reserve Berthold Gams.
FJO. Regiments-Arzt Dr. Adalbert Korbelaf.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
1789—1790
1792—1801
Goldene
5
Silberne
10
1848 \
1849 )
Goldene
2
I. Cl.
10
II. Cl.
15
1805
1
3
1859
1
18
17
1809
—
1
1866
—
2
9
1813—1815
2
1
1S78
—
1
48
Adjustierung.
1726 weisser Rock, rotlie Aermel-Aufschläge ;
1757 weisser Rock, Camisol und Unterfutter, rothe Aufschläge ;
1767 weisser Rock, apfelgrüne Egalisierung, weisse Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, apfelgrüne Egalisierung, weisse Knöpfe.
55. ^
Gralizisches Infanterie-Regiment.
(1860) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Brzezäny.
(1890) Merkl, Rudolph Freiherr von, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1799 laut kaiserlichem
Erlasse vom 13. September aus ausgesuchter Mannschaft der auf dem Kriegs-
schauplätze in Italien befindlichen Leib-Bataillone der bestandenen fünf
Wallonen-Regimenter Clerfayt Nr. 9, Ligne Nr. 30, Württemberg 1 1809 als
Nr. 38 aufgelöst), Murray (1809 als Nr. 55 aufgelöst) und Beaulieu Nr. 58 als
6. Regiment dieser Nation in Turin aufgestellt und erhielt dasselbe die Be-
nennung ..Linien-Infanterie-Regiment Nr. 63’’.
1852 bekam dasselbe die seit 1809 offen stehende Nummer 55.
1860 wurde das Regiment, welches durch die Abtretung der Lombardie
seinen Werb-Bezirk verloren hatte, in Wien reorganisiert. Die nach Abgabe
der lombardischen Mannschaft überbleibenden Cadres an Officieren und Unter-
offi eieren wurden und zwar jener des 2. Bataillons zu Wernhardt Nr. 16
transferiert, jener des 3. und 4. Bataillons an die neu aufgestellten Infanterie-
Regimenter Nr. 73 und 71 abgegeben, jener des 1. Bataillons verblieb als
neues 3. Bataillon im Regimente und wurde durch Mamaschaft von Nassau
Nr. 15 completiert, ausserdem je ein Bataillon von Parma Nr. 21 und Nassau
Nr. 15 als 1. imd 2. Bataillon anhertransferiert.
1883 wurde ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment
Nr. 89 abgegeben.
Ergänzung. Dieses, wie erwähnt, aus wallonischer Mannschaft formierte
Regiment erhielt keinen Nachschub mehr aus dieser Provinz, sondern nach
Abtretung derselben im Frieden von Luneville (1801) einen Werb-Bezirk zu
Padua im Venezianischen (den Landstrich zwischen Etsch und Piave) und er-
gänzte sich 1801 — 1806 stark durch Werbung im Reiche.
1807 wurde dem Regimente ein ständiger Werb-Bezirk zu Zloczow in
Galizien zugewiesen, doch führte dasselbe, da es noch immer Wallonen im
Stande hatte, noch bis 1817 die Benennung „Wallonen-Regiment". 1818 wurde
das Werb-Bezirks-Commando nach Tarnopol verlegt.
Mit 1. November 1852 wurde das Regiment mit der Ergänzung an das
lombardisch-venezianische Königreich übeiwiesen und erhielt den Werb-
Bezirk zu Monza,
1860 im Zusammenhänge mit der obbeschriebenen Neiiformierung des
Regiments aus Bataillonen galizischer Regimenter, erhielt dasselbe auch er-
neuei’t wieder einen Ergänzungs-Bezirk in Galizien2), mit der Ergänzungs-
Bezirks-Station Brzezäny zugewiesen.
t) Das von 1769 an unter dieser Nummer bestandene Regiment wurde 1809 als Reuss-
G-reitz aufgelöst (1712 errichtet u. s. w. ; siehe II. Band: ., Aufgelöste Regimenter").
z) Aus Theilen von Nr. 58 und 15 formiert-
Grenadier-Division. In dem Feldzüge 1799 formierte die Division des
Regiments mit jener von Nr. 38 und 55 ein Bataillon und verblieb 1800 im
Regiments-Verbände; in jenem 1809 bildete sie mit jener von Nr. 4 und 49 ein
Bataillon. Von 1810 — 1818 stand sie vereint mit den Divisionen von Nr. 3
und 4, 1818 — 1852 mit jenen von Nr. 41 und 58.
Friedens-Garnisonen. 1801 Padua. 1805 Chioggia, 1806 CHioggia, 1806
Triest, dann Graz. 1807 Ofen, 1808 Kaschau — Ofen, dann Tyrnau, 1810
Pressburg, 1811 Brünn, 1812 Wien, 1814 Wien, 1816 Stanislau, 18 1 7 Czerno-
witz. 1818 Stanislau, 1821 Carlsburg, 1823 Stanislau, 1832 — 1848 Hermannstadt,
1849 Kronstadt., 1852 Hermannstadt, 1853 Temesvär, 1854 Jassy, 1855 Braila.
1856 Pest, 1857 Graz. 1859 St. Pölten, 1860 Wien, 1861 Komorn. 1864 Pest,
1866 Kronstadt, 1868 Kaiser-Ebersdorf, 1869 Wien, 1874 Lemberg, 1881 Brze-
zanv, 1883 Plevlje, 1887 Wien, 1884 Przemysl, dann Lemberg, 1894 Tarnopol.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1801 in Padua activiert, 1806 nach
Triest, 1809 nach Leoben, später nach Sternberg verlegt: von 1827 bis 1852
wurden die Soldatenknaben iu dem ersten galizischen Knaben-Erziehungshause
in Lemberg (gemeinschaftlich mit jenen von Nugent Nr. 30) ausgebildet.
Regiments-Inhaber.
1799 Joseph Franz, Erzherzog.
1807 Baillet-Merlemont, Ludwig Graf.
FML. — FZM. 1).
1811 Bourgeois, Toussaint Freiherr
von, FML.2).
1811 Bianchi, Duca di Casalanza,
Friedrich Freiherr, FML.
1855 Bianchi, Duca di Casalanza,
Friedrich Freiherr, FML.
1865 Gondrecourt, Leopold Graf,
FML.
1888 — 1890 unbesetzt.
1890 Merkl, Rudolph Freiherr von.
FML.— FZM.
Zweiter Inhaber.
Von 1801 — 1807 Baillet-Merlemont, Ludwig Graf, FML.
Regiments-€ommandanten.
1799 Soudain, Carl. Oberst.
1805 Czerwinka, Joseph, Oberst.
1809 Strauch, Caspar von, Oberst-
1815 Cesclii ä Santa Croce, Joseph
Freiherr von, Oberst.
1826 Soupper, Franz von, Oberst.
1829 Hau g w i t z, N orb ert Freiherr von,
Oberst.
1835 Wardener. August Freiherr von,
Oberst.
1843 Karger, Leopold Edler von,
Oberst.
1848 Stutterheim, Johann Freiherr
von, Oberst.
1S49 Podhagski, Joseph, Oberst.
1854 Schaffner, Alois, Oberst.
1859 Oldofredi, Hieronymus Graf,
Oberst.
1866 Wirth. Joseph, Oberst.
1869 Zubrzick i, Cornelius von, Ober st.
1876 Gruhl, Wilhelm, Oberst.
1881 Kellner von Köllenstein, Carl
Freiherr, Oberst.
1885 Michalowski, Peter, Oberst.
1886 Spiess von Braccioforte,
August, Oberst.
1890 Geppert, Carl, Oberst.
1891 Metzger, Joseph. Oberst.
1896 Weinrichter Edler von
Treuenbrunn, Joseph, Oberst.
Reseiwe-Commamlanten.
1869 Ivrepl, Franz Edler von, Oberst- 1873 Dierkes, Gustav, Oberstlieute-
lieutenant — Oberst. i nant— Oberst.
1871 Machek, Ernst, Oberstlieute- 1875 Wi es er, ' Friedrich Ritter von.
nant— Oberst. I Oberstlieutenant — Oberst.
J) Resignierte, verliess den kaiserlichen Dienst.
Ö Mit Patent vom. 31. Januar 1S11 hiezu ernannt, verzichtete seines hohen Alters
wegen und wurde das Regiment schon mit Patent vom 2. März an FML. Baron Bianchi
verliehen.
- 504 -
1876 Töply von Hohenvest, Franz,
Oberst.
1877 Motusz de Alsö-Rasztoka,
Ladislaus, Oberstlieutenant.
1879 Ko dar. Emst. Oberstlieute-
nant— Oberst.
1881 Cor di er von Löwenhaupt.
Otto, Oberstlieutenant.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
Feldzüge.
Erzherzog Joseph. 1799 kaum einige Wochen nach seiner Aufstellung
zur operierenden Armee gezogen, zeichnete sich das Oberst-Bataillon unter
Major Baron Dumoulin durch Vertreibung der Franzosen aus Susa aus.
Die Grenadiere (Bataillon de Ligne) bei Dronero und Mondovi gefochten,
belobt.
1800 im Corps Keim in Piemont eingetheilt, zeichneten sich drei Com-
pagnien bei Erstürmung der Verschanzungen am Mont-Cenis aus. Major
Albert de B est mit sechs Compagnien den Feind bei Graviere zurückgeworfen,
bei Cesanne von TJebermacht angegriffen, sich standhaft gehalten. Das Regi-
ment, welches sich bei Vertheidigung der Stellung von Susa ausgezeichnet,
jedoch 500 Mann an Gefangenen verloren hatte, focht sodann bei Marengo:
später stand dasselbe theils in Mantua, theils am Po (Ferrara).
Die Grenadiere waren aus dem Bataillons-Verbande ausgeschieden, in
diesem Jahre beim Pegimente verblieben.
1801 nahm das Regiment an den Rückzugs-Gefechten bei Soave (Monte-
bello), Montecchio-Maggiore und Vicenza ehrenvollen Antheil. hier die Grenadiere
sich hervorgethan ; endlich noch an der Brenta. Unter den Ausgezeichneten
des Regiments wurden genannt: Regiments-Commandant Oberst Soudain.
Major Albert de Best, Hauptmann Caspar Strauch und Oberlieucenant von
Flettenfeld; endlich Oberstlieutenant, Commandant eines Grenadier-Bataillons.
Ludwig Prinz de Ligne, welcher für Auszeichnung bei Hohenlinden ausser-
tourlich zum Obersten befördert wurde.
1805 bei der Armee in Italien eingetheilt, focht das Regiment bei Caldiero.
wo nur das Grenadier-Bataillon unter Major Gyurkovich Gelegenheit fand,
sich auszuzeichnen.
Baillet. 1809 im 7. Corps (Erzherzog Ferdinand) eingetheilt, kam das
Regiment (1., 2. und 3. Bataillon ) bei Raszyn nicht in das Feuer, zeichnete sich
durch standhafte Vertheidigung des Brückenkopfes bei Göra aus. gerierh aber,
von allen Verbindungen abgeschnitten, nachdem drei Stürme abgeschlagen
wurden, über ein Drittheil der Mannschaft bereits todt oder verwundet war.
schliesslich in Kriegsgefangenschaft. Vier Compagnien, welche an dieser
Action nicht betheiligt waren, fochten vor Sandomierz.
Die Grenadiere (Bataillon Scovaudl bei der Armee in Deutschland, bei
Landshut den Rückzug mit Standhaftigkeit gedeckt, bei Aspern durch Wieder-
eroberung von Esslingen (22. Mai) sich ausgezeichnet; dann bei Wagram und
Znayrn brav gefochten.
Bei Göra Regiments-Commandant Oberst Czerwinka durch guteFührung
und persönliche Bravour sich ausgezeichnet; Oberstlieutenant Heinrich Scovaud
de 1 a B a s t i d e, Commandant eines Grenadier-Bataillons, erhielt für Auszeichnung
bei Landshut und Aspern den MTO.
Bianchi. 1813 bei der Armee in Inner-Oesterreich eingetheilt. nahm
das 1. Bataillon an dem Gefechte bei Tarvis (Bartolo-Graben ehrenvollen An-
theil, das Regiment an der Einnahme von Feltre : ein Detachement oei
Pederobba und Santa Mama, zwei Compagnien bei Rezzonico gefochten; endlich
das 1. und 2. Bataillon bei Bassano und wurde dem Regiment für seine bis-
herigen Leistungen in diesem Feldzuge die Allerhöchste Zufriedenheit aus-
gesprochen. Dasselbe focht ferner bei Caldiero - San Martino mit erneuerter
Auszeichnung.
— 505
Regiments -Commandant Oberst Strauch, die Hauptleute Franz Graf
Brigido (gefallen), Carl Kaibel und Oberlieutenant Moriz Freiherr von
Kavanagh im Armee-Befehle belobt, Letzterer aü'ssertourlich befördert. Regi-
ments-Inhaber FML. Baron Bianchi sich bei Leipzig den MTO. (CK.) erworben.
Die Grenadiere (Bataillon de Best) in der Donau-Armee bei Hanau mit
Auszeichnung gefochten. Hauptmann Sourdeau de Chin sich hervorgethan.
1«14 fochten dieselben, nach Italien gerückt, mit Standhaftigkeit in der
Schlacht am Mincio, zwei Compagnien des zu den Blockade-Truppen vor Mantua
gehörenden Regiments bei Castellaro.
1815 bis Schlettstadt vorgerückt, kam das Regiment nicht in das Feuer.
Regiments -Inhaber FML. Bianchi für Auszeichnung in Italien das
Grosskreuz des EKO., Oberstlieutenant, Commandant eines Grenadier-Bataillons,
Stanislaus de Best für Auszeichnung bei Hanau und am Mincio den LO.
erhalten.
1818 hatten das 1. und 2. Bataillon, beim Corps Puchner in Sieben-
bürgen eingetheilt, Gelegenheit, ihren guten patriotischen Geist, sowie in den
einzelnen Affairen ihre Tapferkeit erneuert an den Tag zu legen; so eine Com-
pagnie bei Hetur, acht Compagnien bei Maros-Vasärliely ; einzelne Detachements
nahmen an dem Streifzuge des Rittmeisters von der Heydte theil (Gefechte
bei Köpisch und Felsö-Räkos), das 1. Bataillon in der Colonne Stutterlieim in
dem Gefechte bei Marienburg sich ausgezeichnet, endlich einzelne Abtheilungen
bei Tartlau. Das 2. Bataillon an der Verproviantierung von Arad (Gefecht am
11. December) theil genommen, dann nach Siebenbürgen zurück.
Das 3. Bataillon (vier Compagnien) aus Galizien nach Schlesien gerückt,
in der Colonne Götz den Jablunka-Pass überschritten.
Das 1. Landwehr-Bataillon wirkte anlässlich der October-Unruhen in
Wien, dann bei Unterwerfung der Residenz durch FM. Fürst Windisch-Graetz
mit, war in dem Treffen bei Schwechat, dann als Besatzung in Wien.
Die Grenadiere (Bataillon Kopystynski) an der Unterdrückung des Auf-
standes in Lemberg betheiligt.
1849 nahm das Regiment, beziehungsweise Abtheilungen des 1. und 2.
Bataillons, an den Gefechten (Schlachten) bei Szökefalva, Hermannstadt, Stolzen-
burg, Gross-Scheuern (nur eine Compagnie), Salzburg (hier das von Hauptmann
Vever commandierte 2. Bataillon1) sich sehr hervorgethan), Broos und
Piski theil. Bei dem späteren Rückzuge zeichneten sich zwei Compagnien durch
standhaften Wiederstand bei Alvincz aus. Das Regiment focht sodann bei
Klein-Köpiscli, Mediasch und Zeiden (3. Bataillon), machte den Rückzug in die
AValachei, sowTie die erneuerte Offensive 2) mit den Gefechten bei Szemerja
und Bükszad mit; die 10. Compagnie an der Vertheidigung von Carlsburg
und dem Ueberfalle auf Mühlenbach ehrenvollen Antheil genommen. Von den
übrigen Abtheilungen des Regiments hat das 3. Bataillon die Gefechte bei
Sillein, Turcsek, IQuknö, Waitzen. die Schlacht bei Nagy-Sarlö mitgmacht; bei
Raab nicht in das Feuer gekommen, blieb das Bataillon eine Zeit lang in Raab
und kam im August zur Cernierung von Komorn.
Das 4. Bataillon war zuerst in der Bukowina, ohne Gefecht, dann bei der
Vertheidigungs-Instandsetzung des Passes von Delatyn verwendet, später im
Corps Vogl an die Waag gerückt, wo es einen Theil der Mannschaft zur Er-
gänzung des 3. Bataillons abgab, der Rest in den Werb-Bezirk zurückkehrte.
Von dem in Oedenburg stehenden Landwehr-Bataillon vcurden im Juni zwei
Divisionen zur Aufgreifung einer aus Saaz entlaufenen Ab theilung von Palatinal-
Husaren nach Stevermark detachiert, was auch nach einem Zusammenstosse
bei St. Michael gelang.
Die Grenadiere standen in Wien.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
MTO. Hauptmann Carl Ritter von Vever; Oberlieutenant Johann
Herle, der Artillerie zugetheilt, später ganz in diese Waffe transferiert,
]) Die eilf Compagnien des Regiments wurden seit Mitte Januar in drei Bataillone
formiert ; eine Compagnie (die 10.) stand in Carlsburg.
2) Nunmehr wieder in zwei Bataillone formiert.
— 506 —
erhielt für seine Waffenthaten bei Stolzenburg und Hermannstadt später nach-
träglich ebenfalls diese Decoration.
LO. Regiments-Commandant Oberst Freiherr von Stutterheim *) und
Oberlieutenant Herl e.
EKO. 3. Die Hauptleute Albert von Asböth und Johann Karojlovic
von Brondolo ; die Oberlieutenants Anton Freiherr Baum von Appelshofen
und Carl Tomass egovich.
MVK. Der als Commandant des Regiments anher beförderte Oberst
Podhagski (für Auszeichnung bei Kaschau im Infanterie-Regimente Nr. 40^:
Oberstlieutenant Johann Berger; Major Carl Simmelmayer von Pikauf;
die Hauptleute Basilius Pollovina, Carl Ritter von Vever, Franz Friedrich
von Stromfeld, Alexander von Runge, Joseph Ho chleitne r* 2 1, Franz
Wessely und Joseph Dormus (beim General-Commando in Lemberg zuge-
theilt); die Oberlieutenants Joseph Eckhart, Johann Lezynski, Franz de
Bourcy, Wilhelm Hilgers von Hilgersberg; Unterlieutenant Johann
Zawistowski; endlich Hauptmann-Auditor Johann Xahlik.
GGVK. Regiments-Caplan (katholisch) Peter Gesiorowsky.
1859 war das Regiment nicht auf den Kriegs-Schauplatz gezogen
(Garnison Wien).
MVK. erhielt Unter Lieutenant Johann Hopels, als Brigade- Adjutant in
Verwendung3).
Gondrec’ourt. 1866 focht das Regiment, im 6. Corps der Nord- Armee
eingetheilt, bei Skalitz (Wysokow) und Königgrätz; das 4. Bataillon stand bei
den Besatzungs-Truppen in Ungarn.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Oberstlieutenant Nikolaus Thodorovic.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Graf Oldofredi (schwer ver-
wundet); die Hauptleute Wenzel Christian, Gustav Zickardt und Franz
Sto yber.
GVKr. m. d. Kr. Regiments-Arzt Dr. Alois Paikrt.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
1799—1800
Goldene
1
Silberne
4
1848)
Goldene I. CI.
5 12
rr. ci.
25
1805
—
—
1849/
1809
1
■ —
1S59
— —
—
1813— 1S15
—
5
1S66
— 1
13
Adjustierung.
1799 weisser Waffenrock, lichtbraune4) Egalisierung, gelbe Knöpfe.
1868 dunkelblauer Waffenrock, rotkbraune Egalisierung, gelbe Knöpfe.
*) Erhielt nachträglich auch das MVK.
2) Gestorben, nachträglich zuerkannt.
3) Mittlerweile als Oberlieutenant zu Preussen Xr. 34 transferiert.
J) Seit 1836 „rothbraun” genannt.
Galizisclies Infanterie-Regiment.
(1823) Ergänzungs-Bezirks-Commaudo: Wadowice.
(1888) Daun, Fürst von TMano, Leopold Joseph Maria (traf, FM.
(f zu Wien clen 5. Februar 1766.)
(Das Regiment hat diesen Namen arrf immerwährende Zeiten zu führen.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1681 von clen Landständen
Schlesiens aufgestellt (1500 Mann); laut Patent vom 1. Juli als kaiserliches
Regiment übernommen; 1685 erhielt es 250 Mann von clem aufgelösten Regi-
mente Derbev.
1711 eine Compagnie an das für den Dienst in ' Spanien formierte
Regiment Tokio (1720 aufgelöst). 1715 zwei Compagnien an das Regiment
Trautson (1721 aufgelöst) abgegeben.
1731 erhielt das Regiment je zwei Auctions-Compagnien der Regimenter
Guido und Ottokar Starhemberg (ersteres 1809, letzteres 171S aufgelöst).
1741 eine Compagnie des aufgelösten Regiments Sckmettau, 1747/1748
je eine von Kheul und Traun incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Kummer 56.
1860 ein Bataillon zu dem Linien-Infanterie-Regimente Prinz von
Preussen Nr. 20 transferiert, 1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte
Infanterie-Regiment Nr. 93 abgegeben.
Ergänzung. 1766—1806 hatte das Regiment einen AVerbe-Rayon im
schwäbischen Kreis; 1771 (1781) erhielt es den ständigen AYerb - Bezirk
in Schlesien (Bielitz. Teschen, Jägerndorf) mit der Stabs-Station Teschen:
dazu von 1782 — 1807 einen Aushilfs-Bezirk in Galizien (Myslenice). A’on
1807 — 1817 ergänzte sich das Regiment, wie alle mährischen, je zur Hälfte
aus dem mährisch-schlesischen Antheil. nunmehr AVerb-Bezirks-Station Teschen
und dem galizischen, AVadowice-Kenty. Seit 1817 ergänzt sich das Regiment
ausschliesslich aus Galizien und befand sich das AVerb-Bezirks-Commando bis
1823 in Myslenice, seither unverändert in AVadowice; von 1857 — 1860 hatte
das Regiment einen Ausbilfs-Ergänzungs-Bezirk im Arva-Turöczer Comitat in
Ober-Ungarn, wo auch ein Filial-Revisoriat etabliert war.
Grenadier-Division. 1769—1779 stand dieselbe mit jener von Nr. 13 (14)
und 51 im vierten ungarischen (galizischen) Bataillon; 1779 wurde sie in das
3. mährische übersetzt, wo sie mit jener von Nr. 7 und 20 im Arerbande stand.
In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die Divisionen von Nr. 41 und 49,
in jenem von 1809 die von Nr. 9 und 55 mit der des Regiments ein Bataillon.
1810 — 1818 stand dieselbe wieder mit den Divisionen von Nr. 7 und 20 vereint,
von 1818 — 1852 mit jener von Nr. 20 und 57 in einem mährischen Bataillon.
— 508 -
Friedens-Garnisonen. 1698 Szatmar, 1700 Essegg (fünf Compagnien .
1708 Neapel, 1710 Capua, 1714 Cöln, 1715 Inner-Oesterreich. 1718 Sieben-
bürgen, 1719 Schlesien, 1723 Niederlande, 1734 Luxemburg, 1739 Oedenburg.
1748 — 1756 in der Lombardie (Mailand. Lodi), 1763 Peterwardein. 1769 Bistritz,
1771 Tescben, 1772 Stanislau. 1779 Bielitz, 1783 — 1788. dann 1790 Olmütz.
1798 Wien, 1801 Olmütz. 1802 Tescben, 1805—1808, 1809-1814. 1815—1820
Teschen, 1821 Brünn, 1823 Olmütz. 1824 Tescben, 1825 Wadowice. 1831 Salz-
burg, 1836 Tescben, 1S45 Olmütz, 1849 Piacenza, 1850 Brescia. 1852 Mailand.
1855 Mantua, 1856 Ancona, 1859 Pest, 1860 Olmütz, 1861 Komorn. 1863
Leutschau, 1866 Maros-Väsarhely, 1868 Wien, 1870Kaiser-Ebersdorf. 1881 Krakau.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Tescben actiriert. wo es
bis zur Auflösung verblieb: ausser den Soldatenknaben dieses -Regiment.-
wurden von 1828 an auch jene von Nr. 20 in demselben ausgebildet und
führte dasselbe die Bezeichnung: „4. galizisches Soldatenknaben-Erziehungs-
haus”.
Regiments-Inhaber.
1684 Houchin, Paul Anton Freiherr
von, Obrist — FZM.
1699 Daun, Wiricb Philipp Lorenz
Graf, Obrist— FM.
1741 Mercy- Argenteau, Anton Ignaz
Graf, FML.— FM.1).
1767 Nugent, Jakob Graf, GM. — FML.
1784 Golloredo - Waldsee, Wenzel
Graf, GM— FM.
1822 — 1825 unbesetzt.
1825 Fürstenwärther-Burgsassen zu
Odenbach, Carl Freiherr von.
GM.— FML
1857 Gorizutti, Franz Freiherr von.
FML.
1875—1895 Baumgarten, Alois Freiherr
von, FML.
Das Regiment führt seit 1388 den Mimen
„Daun”.
Inhaber-Stelle seit 1S95 unbesetzt
Regiments-Commantlanten.
1684 der Inhaber Obrist Houchin.
1685 L’Escourault, Obristheutenant,
1687 Löffelbolz - Colberg, Georg
Wilhelm Freiherr von, Obrist-
lieutenant— Obrist.
1699 der Inhaber Obrist Graf Wiricb
D ann.
1701 Zum J u n gen, Hieronymus
Freiherr von, Obristlieutenant —
Obrist.
1705 Rovero, Joseph Maria Graf,
Obristlieutenant — Obrist.
1716 Wurm br and, Heinrich Casimir
Graf, Obristlieutenant — Obrist.
1724 Dietrich zu Dieden, Johann,
Obristlieutenant — Obrist.
1733 Daun, Leopold Graf, Obirst.
1737 Hagen, Friedrich von, Obrist.
1744 Moltke, CarlFreiherr von, Obrist.
1750 Herberstein, Johann Jakob
Graf, Obrist.
1758 Stain, Leopold Freiherr von,
Oberst.
1763 Drecbsel, Joseph Freiherr von,
Oberst.
1771 Fürstenberg, Christian Frei-
herr vou, Oberst.
1779 Provera, Jakob Marquis, Oberst.
1789 Reuss-Plauen, Heinrich XV..
Fürst, Oberst.
1793 W etz el, CarlFreiherr von. Oberst.
1797 Ulm, Joseph Freiherr von.
Oberst.
1797 Dietrich von Adelsfeld, Leo-
pold Freiherr, Oberst.
1800 Pfanzelter, Joseph, Oberst.
1806 Ziegler von Zieglegg, Nepo-
muk Ritter, Oberst.
1807 Giffing, Benedict vou, Oberst.
1809 Laiml, Wolfgang vou, Oberst.
1S16 Fleischer von Eicbenkranz.
Ferdinand Freiherr, Oberst.
1821 Taruowski, Autou Graf, Oberst.
1S31 Osthaus Ritter vou Bassy.
Ferdinand, Oberst.
1837 Harsch, Ferdinand Freiherr
von, Oberst.
1845 Kleinberger Edler von Klein-
berg, Johann. Oberst.
1549 Paumgartten, Franz Freiherr
von, Oberst.
1550 Torri von Dornstein, Carl,
Oberst.
1j Hatte 1731 ein Regiment aufgestellt, welches 1733 aufgelöst wurde, war von
1754 — 1766 auch Inhaber des ehemaligen Broder Grenz -Regiments.
— 509 —
1858 Wiedemann Edler von IVani-
lielm, Carl, Oberst.
1865 Gyurits - Vitesz de Sokol-
grada, David, Oberst.
1866 Lebzeltern, Alexander Ritter
von, Oberst.
1866 Henniger von Eber g, Emanuel
Freiherr, Oberst.
1873 Mroczkowski de Nalecz,
Avelin, Oberst.
1871 Mell von Mellenheim, Gustav,
Oberst.
1876 Ende, Friedrich Freiherr von,
Oberst.
1878 Hannbeck, Johann, Oberst.
1883 Kirsch, Adolph Edler von,
Oberst.
1888 Benkiser von Porta Conia-
sina, Heinrich Ritter. Oberst.
1891 Mejer, August, Oberst.
1891 Höpler, Theodor, Oberst.
Reserve-Commandauteii.
1869 Stubenrauch, Johann, Oberst-
lieuten ant — 0 b erst.
1873 Math es, Friedrich, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1S76 B üchel von Adlersklau, Franz,
Oberstlieutenant — Oberst.
1878 Scholz, Johann. Oberstlieute-
nant.
1878 Fabrizii, Johann Ritter von,
Oberstlieutenant - Oberst.
1881 Tetzeli von Ro sador, Fridolin,
0 b erstli eutenant.
Yor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1702 Obristwachtmeister von Hüttendorf an seinen bei der Ver-
theidigung von Luzzara (15. August) erhaltenen W unden am 16. gestorben.
1716 Regiments-Commandant Obrist Conte Rovero in der Schlacht bei
Peterwardein y.
1757 Obristlieutenant von Kinslau in dem Treffen bei Görlitz y.
1760 Major von Wierst in der Schlacht bei Torgau -f.
1866 Regiments-Commandant Oberst Alexander Ritter von Lebzeltern
an den in der Schlacht bei Königgrätz erhaltenen "Wunden am 31. Juli ge-
storben.
Feldzüge.
Houchin. 1685 standen fünf Compagnien bei der Belagerung und
Einnahme von Neuhäusel, fünf Compagnien in Ober-Ungarn, wo später vor
Kascliau das ganze Regiment vereinigt war.
1686 nahm dasselbe an der Blockade von Munkacs theil und verblieb
von 1687 — 1690 als Besatzung in der Marmaros (Szatmär. Nagy-Käroly), ohne
an einer kriegerischen Action theilzunehmen1).
1690 rückte das Regiment im December in Folge des Tököly’schen
Einfalles nach Siebenbürgen.
1691 focht es mit Auszeichnung in der Schlacht bei Szlankamen und
erhielt Regiments-Commandant Obristlieutenant Freiherr von Löffelholz
ein kaiserliches ..Dankschreiben”.
1692 kam das Regiment vorübergehend zur Blockade von Grosswardein,
dann wieder nach Siebenbürgen, von wo aus es
1693 — 1697 an verschiedenen Operationen an der Maros u. A. theilnalim,
ohne jedoch in einer grösseren Action verwendet zu werden.
Jung-Daun2). 1701 war das Regiment mit vier Bataillonen und einer
Grenadier-Compagnie auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gerückt und focht
in dem Treffen bei Carpi, der Schlacht bei Chiari und der Einnahme
von Canneto.
1702 zwei Bataillone an dem Ueberfalle auf Cremona theilgenommen,
Hauptmann Pflug mit einer halben Compagnie eine Schanze bei Viadana
standhaft vertheidigt; Obristlieutenant Zum Jungen einen Ausfall aus
Mantua mit Erfolg zurückgewiesen (Gefecht an der Porta Pradella); das
0 Feldzug in Bosnien nicht mitgemacht.
2) Zum Unterschiede von dem Regiment Wilhelm Daun (1718 reduciert) bis 1706 so
genannt
— 510
Regiment war sodann in der Schlacht von Luzzara: Obristwachtmeister
Hüttendorf mit einem aus Commandierten mehrerer Regimenter zu-
sammengesetzten Detachement das Schloss (Castell) von Luzzara tapfer ge-
halten. Ein Bataillon in der V ertheidigung von Guastalla, in Folge Capitulation
nach Süd-Tyrol gerückt und nahm
1703, in Ober-Oesterreich ergänzt, an der Erstürmung der Schanzen
im Neuburger Walde theil. Später nach Tyrol dirigiert (in dem Corps Solari .
war dieses Bataillon in den Gefechten am Brenner, bei dem Einfalle in Bayern
und kam dann zur Vertheidigung von Trient, von wo es zu dem am Po
stehenden Regimente einrückte, welches nun
1704 den Zug nach Piemont unter FM. Guido Starhemberg, dann die
Kämpfe vor Yerrua und im Lager von Crescentino mitmachte.
1705 standen diese sehr herabgekommenen Bataillone in Chivasso.
Ein am Po zurückgebliebenes Bataillon (durch Ergänzungen verstärkt,
aus demselben später zwei solche formiert) in der Schlacht von Cassano, dann
1706 in dem Treffen hei Calcinato gefochten, ebenso in der Entsatz-
Schlacht von Turin, während das nunmehr in ein Bataillon formierte Regiment
die glänzende Vertheidigung dieser Festung durch den Regiments-luhaber
FZM. Wirich Daun mitgemacht hatte; das wieder vereinigte Regiment sodann
bei der Blockade des Castells von Mailand.
Daun1). 1707 war es in dem Corps seines Inhabers bei der Eroberung
des Königreichs Neapel und zeichnete sich bei der Erstürmung von Gaeta
sehr aus.
1708 — 1710 blieb das Regiment sodann als Besatzung in Neapel und nahm
1709 ein Bataillon an der Expedition gegen Orbitello theil.
Alt-Daun1). 1711 bei der Armee in Piemont eingetheilt, kam das
Regiment nicht in das Feuer.
1712 ein Bataillon unter Obristlieutenant Graf Wurmbrand bei der
Expedition gegen die toscanischen Präsidien (Belagerung von Porto Ercolek
1713 an den Rhein gerückt, trat das Regiment nicht mehr in Action.
1716 auf dem Kriegs-Schauplatze in Ungarn verwendet, focht das Regi-
ment (drei Bataillone, zwei Grenadier-Compagnien) in der Schacht bei Peter-
wardein und bei der Belagerung und Erstürmung von Temesvar (der Palanka
von); sodann kam es nach Siebenbürgen, wo es auch an den Operationen im
Jahre
1717 theilnahm (Zug in die Moldau).
1734/1735 während des polnischen Erbfolgekrieges stand das Regiment
in den Niederlanden (Luxemburg).
1738 auf den Kriegs-Schauplatz nach Ungarn gezogen, standen zwei
Bataillone des Regiments in Belgrad.
1739 das Regiment bei Grocka nicht in das Feuer gekommen, ein
Bataillon Vertheidigung von Belgrad.
1741 focht das Regiment (zwei Bataillone) in der Schlacht bei Mollwitz.
Mercy. 1742 mit drei Bataillonen und den Grenadieren in dem Treffen
bei Sahay, dann bei der Belagerung von Prag und in dem Winter-Feldzug in
Bayern.
1743 in Bayern und am Rhein, ohne Gefecht.
1744 zwei Bataillone in Böhmen, dann in der Ober-Pfalz, Blockade von
Amberg, das 3. unter Obristlieutenant Backofen sich bei der Blockade von
Rottenberg (in Franken) ausgezeichnet, dann nach Vorarlberg detachiert.
1745 zwei Bataillone und die Grenadiere in der Schlacht bei Pfaffen-
hofen, dann am Rhein, das 3. Gefecht bei Amtzell.
1746 das ganze Regiment nach Italien gerückt, bei Forcierung der
Bocchetta und Einnahme von Genua, dann Vorrückung an den Var.
J) Nachdem FM. Wilhelm Daun 1T08 gestorben war, wurde das Regiment luirzweg
Dann genannt; 1711 erhielt GE WM. Heinrich Daun auch ein Regiment (1309 als Nr. 1)
aufgelöst) und wurde nunmehr das Regiment zum Unterschiede von letzterem ..Alt-Daun
genannt.
- 511 —
1747 zwei Bataillone und eine Grenadier-Compagnie bei der Belagerung
von Genua, das 3. und die zweite Grenadier-Compagnie bei dem .Rückzug vom
Var an die Riviera, Gefecht bei Baussi Rossi, ein halbes Bataillon bei der
Unternehmung gegen Barcellouette.
1757 aus Italien nach B ihmen gerückt, waren zwei Bataillone
und die Grenadiere in dem Treffen bei Reichenberg und in der Schlacht
bei Prag; ein Tlieil des Regiments, sowie das 3. Bataillon, welches bereits
früher in Prag gestanden, machten nun die Vertheidigung dieser Festung mit.
Ein reorganisiertes Bataillon in der Armee Dann’s in der Schlacht bei Kolin)
die Grenadiere bei Gabel und Görlitz sich ausgezeichnet. In der Schlacht bei
Breslau Obrist Graf Herb er st ein den Ort Pilsnitz mit dem Regimente (nur
in ein Bataillon formiert) erstürmt und behauptet ; das Regiment focht noch
in der Schlacht bei Leuthen, ein Detachement bei der Einnahme von Schweidnitz,
das 3. Bataillon in Prag verblieben.
1758 stand das Regiment in der Haupt-Armee und war einige Zeit bei
der Belagerung von Neisse verwendet.
1759 ebenfalls nicht in das Gefecht gekommen.
1760 focht es mit Auszeichnung, aber bedeutenden Verlusten, in der
Schlacht bei Torgau; Regiments-Commandant Oberst Baron Stain erhielt
den MTO.
1761 im Corps Loudon eingetheilt, zeichnete sich ein Bataillon bei der
Erstürmung des Jauerniker Forts vor Schweidnitz aus.
1762 das Regiment in dem Gefechte bei Burkersdorf, ein Detachement
in der Vertheidigung von Schweidnitz; Oberlieutenant Gerhard sich aus-
gezeichnet, befördert.
Nugent. 1778/1779 Regiment, wie Grenadiere (Bataillon Franz Corti),
in Mähren, ohne Gefecht.
Wenzel Colloredo. 1788 das in Galizien stationierte 3. Bataillon im
Corps Coburg bei der Belagerung von Chotin, Major Holtmann belobt,
aussertourlich zum Oberstlieutenant befördert1).
1789 focht es in den Schlachten bei Foksani und Martinestie mit be-
sonderer Tapferkeit.
1790 wTar dasselbe bei der Belagerung von Giurgevo.
1791 das Regiment und die Grenadiere bei dem Observations-Corps
gegen Preussen.
1793 war das Leib-Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatz in den Nieder-
landen, bei dem Uebergange über die Roer, dann in den Gefechten bei
Faucjuemont (Aachen), Tongern (Somagne) und kam später zu der Belagerung
von Conde. Im Vereine mit dem nachgerückten Oberst-Bataillon war es
ferner bei der Belagerung von Dünkirchen verwendet, wo es wiederholt Ge-
legenheit fand, sich unter seinem Commandanten Obersten Prinzen Reuss
liervorzuthun. Gegen Ende des Feldzuges bestand das Regiment einige kleinere
Posten-Gefechte an der Sambre. Die Grenadiere (Bataillon Dietrich) am Rhein,
ohne Gefecht.
1794 stand das Regiment im Corps York, focht später bei Menin und
Tourcoing, machte die Kämpfe bei Charleroi (3. und 15. Juni) und die Schlacht
bei Fleurus mit und kam nach den Gefechten vor Maastricht als Besatzung
in diese Festung, an deren Vertheidigung es ehrenvollen Antheil nahm und
in Folge Capitulation in die Erblande ab rückte (durfte ein Jahr nicht gegen
Frankreich dienen).
Die Grenadiere in dem Gefechte am Reh -Bache und mit Auszeichnung
bei Kaiserslautern gef'ochten. Unterlieutenant Schmidt sich hervorgethan.
1795 standen nur die Grenadiere im Felde, bei Erstürmung des feind-
lichen Lagers von Mannheim und bei Frankenthal gefochten. Hauptmann
Vogel sich ausgezeichnet.
’) Obwohl zum 1. Garnisons-Regiment transferiert, hat derselbe das Bataillon noch
im Feldzuge 1789 mit Auszeichnung eommandiert.
— 512 —
1796 das in Italien ein geth eilte Regiment in dem Treffen am H.Iincio
und in dem Nachhut-Gefechte bei Dolce gefochten; nach der Schlacht hei
Castiglione, in welcher das Regiment nicht in das Feuer gekommen war. kam
es als Besatzung nach Mantua, wo es in Folge Capitulation (1797) in Kriegs-
gefangenschaft gerieth. Die Grenadiere in der Armee des Erzherzogs Carl
bei Neresheim gefochten und sich in der Schlacht bei Würzburg sehr aus-
gezeichnet, dann in der Schlacht bei Schliengen, schliesslich bei der Be-
lagerung von Kehl, wo auch das 3. aus Galizien nachgerückte Bataillon
stand.
1797 diese Abtheilung an der Abwehr mehrerer Ausfälle hervorragenden
Antheil genommen; das 3. Bataillon stand später in der Brigade Kerpen in Tyrol,
das Leib-Bataillon (ausgewechselt), in der Armee des Erzherzogs Carl, in den
Gefechten bei Friesach und Unzmarkt.
1799 an den Ereignissen dieses Feldzuges nahmen nur die Grenadiere
(Bataillon Sebottendorf) theil, (das Regiment verblieb als Garnison in Wien
und fochten selbe mit Auszeichnung bei Stockach, dann in der ersten Schlacht
von Zürich und, wieder nach Deutschland zurückgesendet, bei der Eroberung
von Mannheim (Neckarau).
1800 war dieses Bataillon in den Schlachten von Engen. Möskirch,
dem Gefechte bei Memmingen und wurde in der Schlacht bei Hohenlinden
aufgerieben; Hauptmann Berger durch seine Umsicht die Trümmer der
Division des Regiments gerettet. Von dem nach Torarlberg gerückten Regi-
mente (drei Bataillone) kamen Abtheilungen in den Gefechten bei Stein und
Immenstadt in das Feuer. Nach der Schlacht bei Hohenlinden zur Haupt-
Armee gestossen (bei Kufstein postiert), fochten wieder nur einzelne Ab-
theilungen bei Kieferfelden, Windhausen und Ober- Airdorf.
1805 mit vier Feld- und dem Grenadier-Bataillon bei der Armee in
Italien eingetheilt, kam das Regiment bei Caldiero nicht in das Feuer; in dem
Rückzugs-Gefechte am Bacchiglione eine Division unter den Hauptleuten
Melles und Berger sich ausgezeichnet, das Regiment endlich in dem Ge-
fechte bei Fontaniva.
1809 im 3. Corps (Hohenzollern) eingetheilt, zeichnete sich das Regiment
unter Oberst Giffing, sowie die Grenadiere (Bataillon Legrand) bei Hausen
aus und focht dann bei Landshut (Schierling); in der Schlacht bei Eggmühl
Hauptmann Graf Pollheim mit dem 2. Bataillon den Wald bei Köfering
standhaft verth eidigt. Das Regiment verbheb sodann in Ober-Oesterreich und
war bei dem Angriffe auf den Brückenkopf von Linz, die Grenadiere in der
Schlacht bei Aspern und, sowie das nachgerückte Regiment, in jener bei
Wagram mit Standhaftigkeit gefochten, erstere noch bei Znaym.
1813 in der Schlacht von Dresden gerieth das Regiment (zwei Batail-
lone) in der Division Moriz Liechtenstein bei dem Rückzüge nach dem Plau-
enschen Grunde, von Cavallerie umringt, nach tapferer Gegenwehr in Ge-
fangenschaft; Oberst von Laiml, welcher das Regiment mit Umsicht comman-
diert hatte, wurde belobt. Reorganisiert, focht das Regiment bei Arbesau und
mit besonderer Auszeichnung in der Schlacht bei Leipzig, in den Kämpfen an
der Pleisse und Dölitz am 16. und 18. October. Oberst Berger. Major Osthaus
und Oberlieutenant Schindler sich hervorgethan. zehn Officiere belobt.
Die Grenadiere (Bataillon Moese) in der Donau-Armee bei Hanau ge-
fochten.
1814 m der leichten Division Bubna eingetheilt, war das Regiment in
den Gefechten unweit Genf, bei Archamp und la Grotte und zeichnete sich
insbesondere in jenem bei Saint- Julien aus; die in der Haupt-Armee ein-
getheilten Grenadiere waren nicht in das Feuer gekommen.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten :
MTO. Regiments-Commandant Oberst Johann Berger.
LO. Major Ferdinand Osthaus; Hauptmann Hermann Siegel.
GGVK. Regiments-Caplan Grohmann.
— 513 —
Hauptmann Moriz Freiherr von Sah Ihausen (Adjutant des G-. d. C.
Frimont) wurde aussertourlich zum Major befördert, einigen Officieren,
sowie dem ganzen Regimente, die Allerhöciiste Belobung für „Bravour und
Standhaftigkeit” ausgesprochen.
1815 stand das Regiment bei der Blockade von Beifort, die Grenadiere
in der Haupt-Armee in Paris eingezogen.
Fürstenwärther. 1846/1847 haben Abtheilungen des 3. in Wadowice
stationierten Bataillons an der Unterdrückung des Aufstandes in Galizien,
Gefecht bei Podgörze, theilgenommen. Dem Commandanten, Major Barth e.
eilf Officieren, sowie der gesammten Mannschaft, wurde die Allerhöchste
An erkennung ausge spr o ch en .
1848 mit zwei Bataillonen auf den Kriegs-Schauplatz in Italien gerückt,
wTar das Regiment (im Corps Nugent) in dem Gefechte bei Visco, bei der Be-
schiessung von Udine, dem Angriffe auf Vicenza. Mit der Haupt-Armee vereint,
focht es bei Sona und Sta. Giustina und in der Schlacht von Custozza (Er-
stürmung des Monte Godio). endlich bei Volta, sowie vor Mailand (Vigentino).
Das 3. Bataillon war bei der Einnahme von Wien und kam dann auf
Vorposten an die March, später nach Ungarn.
1849 war selbes bei der Verfolgung Görgey’s in dem Gefechte bei Wind-
schacht, dann in der Schlacht bei Käpolna, dem Gefechte bei Eger-Farmos
und in der Schlacht bei Nagy-Sarlö, an welcher auch die bisher in Olrnütz
als Bedeckung des kaiserlichen Hoflagers gestandenen Grenadiere (Bataillon
Hora) theilnahmen und kam dann zu der Blockade von Komorn. Im Sommer-
Feldzuge war das 3. Bataillon in den Kämpfen an der Waag, bei Schintau.
Pered, dann bei Farkasd, Puszta-Konkcjly und kam dann wieder zur Be-
lagerung von Komorn. Die Grenadiere bei Szered. Schintau, Äcs und Puszta-
Herkälv gefochten, dann bei Szöreg und Temesvär. Ein 4. Bataillon war in
Kaschau und wurde zu Streifzügen, zur Entwaffnung und Pacificierung der
benachbarten Comitate verwendet.
Von dem in Italien stehenden Regiment ein Bataillon in der Schlacht bei
Novara mit Auszeichnung gefochten (das Landwehr-Bataillon Besatzung des
Castells in Mailand, das 2. Bedeckung des Hmpt- Reserve-Parkes).
Später alle drei Bataillone bei der Einnahme von Livorno und Urbino.
dann bei der Expedition in das Toscanische gegen Garibaldi.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten :
EKO. 3. Oberlieutenant Bataillons-Adjutant Carl Görtz von Zertin.
MKV. Regiments-Commandant Oberst Franz Freiherr von Paum-
gartten1); die Majore Franz Bilko und Joseph Brzezina von Birkenhain;
die Hauptleute Anton Freiherr von Fürstenwärther, Johann Multrus.
Alois Edler von Görtier, Stephan Victor, Jakob von Lubieniecki. Franz
Graf, Ignaz Brosche und Theodor Stadel; die Oberlieutenants Nikolaus
Schn st er, Wilhelm Schenk, Eduard Hanussek, Anton von Pottvondy
de Szent-Marton, Theodor Jennemann von Werthau, Cornel von
Zubrzicki, Wenzel Witt; die Unterlieutenants Anton Teichmann,
Ferdinand Gar eis und Johann Goos.
GGVK. Regiments-Caplan Adolph Czerkas.
Gorizutti. 1859 zu Beginn des Feldzuges in Ancona stationiert, kam
das Regiment im Juni in das zur Bewachung des unteren Po bestimmte
10. Corps, aber nicht mehr in das Feuer.
Das 4. Bataillon Besatzung in Venedig.
1863 stand das in Galizien stationierte 3 Bataillon anlässlich des Auf-
standes in Russisch-Polen auf Cordon an der Weichsel.
1866 im 6. Corps der Nord- Armee eingeth eilt, focht das Regiment bei
Nachod (Wysokow). Schurz und Königgrätz (Kämpfe um Chlum), später
b Afs Major im IX. Infanterie-Regimente 1848 in Frankfurt a./M. erworben.
Geschichte der Ir. und k. Wehrmacht. I. Bd. 33
- 514 —
wurde es zur Verfolgung der Truppen Klapka’s in das obere Waag-Thal ent-
sendet. Das 4. Bataillon, im Verbände des 3. Corps, gleichfalls die Schlacht
bei Königgrätz mitgemacht (ursprünglich nach Komorn bestimmt),
Decoriert wurden nxit :
MVK. Dem gefallenen Bcgiment s-Co m in andanten Obersten von Leb-
zeltern nachträglich zuerkannt; dann Oberstlieutenant Jakob Batkovich:
Oberlieutenant Eduard Prihoda.
GGVK. m. d. Kr. Begiments-Caplan Heinrich Lipnicki.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
n. ci.
1789—1790
—
4
1848
2
10
18
1792—1801
2
34
1849
1
4
11
1805
1
3
1859
—
—
—
1809
—
4
1866
—
3
12
1813-1815
1
3
Adjustierung.
1726 weisser Hock, rothe Aermel- Aufschläge ;
1741 weisser Bock, blaue Aufschläge1);
1757 weisser Bock, Camisol und Unterfutter, blaue Aufschläge ;
1767 weisser Bock, stahlgriiue Egalisierung, gelbe Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, stahlgrüne Egalisierung, gelbe Knöpfe.
i) In einem Scliema pro 1748 erscheint das Regiment wieder mit rothen Aulsehlügen
angegeben, doch dürfte hier eine Irrung vorliegen, da in der Zwischenzeit kein Inhaber-
Wechsel stattgefunden hatte.
57.
Gralizisches Infanterie -Regiment.
(1880) Ergänzungs-Bezirks - Commanclo : Tarnow.
(1888) Saclisen-Coburg-Saalfeld, Friedrich Josias Prinz zu, FM.
(t zu Coburg den 28. Februar 1815.)
(Das Regiment bat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.)
(Zufolge Allerhöchster Genehmigung [Armee-Verordnungsblatt Nr. 35 vom .Jahre 1863] darf
das Regiment anstatt der weissen Fahne [Leibfahne] die gelbe Fahne des 3. Bataillons zur
Erinnerung an ruhmreiche Tliaten, welche sich an dieselbe knüpfen, mit der Eintheilung
beim 2. Bataillon führen.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1689 (Patent vom 10. De-
cember 1688) durch den Herzog Albrecht III. von Sachsen-Coburg auf
eigene Kosten im .Reiche aufgestellt (Sammelplatz Erfurt), 1693 das reformierte
Regiment Sachsen-Merseburg incorporiert.
Von 1696—1700 stand das Regiment in spanisch-habsburgischen Diensten.
1706 eine Tattenbach’sclie Compagnie incorporiert1), 1711 eine Compagnie
an das Regiment Heister, 1715 zwei Compagnien zur Errichtung des Regiments
Franz Wallis (1809 als Nr. 43 aufgelöst) abgegeben.
1731 erhielt dasselbe je eine Auctions-Compagnie von Ligneville (Nr. 3),
Neipperg (Nr. 7), Kettler (Nr. 12) und Jung- Daun (1809 als 45 aufgelöst).
1745 eine Compagnie des aufgelösten Regiments Schmettau, 1747/1748
je eine der Regimenter Kheul und Traun incorporiert.
1769 erhielt das Regiment die Nummer 57.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regi-
ment Nr. 66, 1883 ein Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 93 abgegeben.
Ergänzung. Von 1766—1806 hatte das Regiment einen Werbe-Ravon im
churrheinischen Kreis, 1771 (1781) erhielt es den ständigen Werb-Bezirk in
Böhmen, Königgrätzer Kreis, mit der Stabs-Station Leitomischl (später König-
grätz), dazu von 1782 — 1807 einen Aushilfs-Bezirk in Galizien (Sandec). 1808
wui de das Regiment mit der Ergänzung nach Mähren überwiesen und recru-
tierte sich bis 1817, sowie alle mährischen Regimenter, je zur Hälfte aus dem
mährischen Antheil, Theile des Troppauer und Prerauer Kreises mit der
Werb-Bezirks-Station Weisskirchen und dem Antheil in Galizien, nunmehr
Bochnia.
1817 übernahm das Regiment von dem nach Galizien überwiesenen
Regimente Nr. 20 den Werb-Bezirk zu Troppau in Schlesien ganz, wurde je-
doch 1830 auch mit der Ergänzung nach Galizien verlegt und erhielt den noch
gegenwärtig innehahenden Werb-Bezirk in Tarnow.
>) Bayerische Frei-Compagnien.
33*
516 —
Grenadier-Division. 1769 — 1797 stand selbe mit den Divisionen von
Nr. 15 und 28 im 5. böhmischen Bataillon; in dem Feldzuge 1799 war die
Division im Regiments- Verbände verblieben und kam erst zu Beginn der
Campagne 1800 in das aus den Divisionen von Nr. 17 und 27 bestehende
Bataillon. In dem Feldzuge 1809 bildeten wieder die Divisionen von Xr. 15
und 28 mit der des Regiments ein Bataillon. Von 1810 — 1818 stand dieselbe mit
den Divisionen von Nr. 1 und 12, 1818 bis zur Auflösung (1852) mit jenen von
Nr. 20 und 56 in einem Bataillon.
Friedens-Garnisonen. 1698 — 1700 Catalonien, 1701 Vorder-Oesterreich.
1712 Siebenbürgen, 1718 Lombardie, 1720 Mailand, 1721 Lodi. 1725 Mailand.
1726 Como, 1730 Cremona, 1735 Ferrara. (Mantua), 1739 Temesvär. 1710
Ungvär, 1718 G-allarate (bei Mailand), 1719 Pavia. 1752 Mantua, 1750 Cremona.
1757 Mailand, 1763 Klagenfurt, 1766 Leitomischl; 1768 Hohenmauth, 1771
Leitomischl, 1777 Reichenau. 1781 — 1792 Leitomischl 4), 1797 Gurkfeld in Krain.
1798 Wien, 1801 Leitomischl, 1803 Josephstadt, 1806 Leitomischl. 1809
Olmütz, 1811 Olrnütz, 1816 Landau-Maynz, dann Hagenau im Eisass, 1817
Troppau, 1821 Padua, 1823 Troppau, 1833 Brünn, 1817 Troppau. 1819 1850
Brescia, 1850 Rumburg, 1851 Böhmiseh-Leipa, 1852 Prag, 1853 Wien, dann
wieder Prag, 1851 Krakau, 1855 Stanislau, 1856 Czernowitz, 1857 Sambor. dann
Lemberg, 1859 Carlsbure, 1860 Klausenburg, 1866 Pest. 1871 Wien, 1871
Kaiser-Ebersdorf, 1875 Wien, 1876 Troppau. 1882 Olmütz, 1881 Krakau,
1891 Tarnöw.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Prag activiert, 1781 nach
Leitomischl. 1820 nach Olmütz, endlich 1825 nach Troppau verlegt. Von
1832 an wurden die Soldatenknaben dieses Regiments in dem 7. galizischen Er-
ziehungshause zu Sternberg (gemeinschaftlich mit jenen von Nr. 12 aus-
gebildet, 1843 wurde dasselbe nach Staremiasto verlegt, wo es bis zur Auf-
lösung (1852) verblieb.
Regiments-Inhaber.
1689 Albrecht lll.,HerzogvonSachsen-
Coburg, GFWM.— FML.
1699 Cratz von Scharffenstein (Kratz),
Carl Sebastian Freiherr. Obrist —
GF WM.
1701 Sickingen, Johami Damian Frei-
herr von, Obrist— FML.* 2).
1713 Wellenstein, Hannibal Freiherr
von, G-FWM. 3).
1715 Browne de Camus, Georg Frei-
herr, GFWM. — FZM.
1729 — 1731 unbesetzt.
1731 O'Neillan (Neulau), Patrik Frei-
herr von, Obrist — GFWM.
1731 Thtingen, Adam Sigmund Graf.
GFWM.— FZM.
Zweiter
Von 1857 — 1873 Simbschen, I
1715 Andlau, Joseph Freiherr von.
GFWM. — FZM.
1769 Colloredo-Waldsee, Joseph Graf.
GM.— FM.
1818 — 1823 unbesetzt.
1823 Minutillo, Friedlich Freiherr von.
FML.4).
1832 Mihalievits, Michael Freiherr von.
FML. -FZM.
1815 Hayn au, Julius Freiherr von.
FML. -FZM.
1853 Jablonowski, Felix Fürst, FML.
1857 — 1883 Mecklenburg-Schwerin,
FriedrichFranz. Grossherzog von.
Seit 1883 Inhaber-Stelle unbesetzt.
Von 188S an hat das Regiment den Namen
,, Sachsen-Coburg” zu fuhren.
Inhaber.
erdinand Freiherr von. FML.
Regiments-Commandanten.
1689 der Inhaber Herzog zu Sachsen- j 1690 Stockau, Obristlieutenant.
Coburg. 1 1696 Paris, Obristlieutenant.
J) In den .Jahren 1779 — 1789 gab das Regiment wiederholt grössere Arbeits-Detach. -
ments zu den Festungs-Bauten von Pless und Königgrätz.
2) Debernahm 1713 das jetzige Infanterie-Regiment Nr IS.
3) Erhielt 1715 durch Tausch das Regiment Browne (1720 aufgelöst).
J) Wurde 1831 Inhaber des Dragoner-Regiments Nr. 3 (jetzt 11.
— 517 —
1697 Cratz von Scharffenstein,
Carl Sebastian Freiherr, Obrist-
lieutenant— Obrist.
1699 derselbe als Obrist-Inhaber.
1703 Ordones, Joseph de, Obrist-
lieutenant.
1701 der Inhaber Obrist (GFWM.)
Sickiugen.
1706 Ordones de, Obristlieutenant.
1707 Leimpruch, Freiherr zu Epurg,
Franz Carl, Obrist.
1712—1718 Böhmer, Anton, Obrist-
lieutenant— Obrist1).
1718 Wals egg, Otto Graf, Obrist-
lieutenant — Obrist.
1723 O’Neillan (Neulau), Patrik Frei-
herr von, Obristlieutenant — Obrist.
1731 derselbe als Obrist-Inhaber.
1732 Browne de Camus, Max Ulysses
Freiherr, Obrist.
1736 Terzy, Freiherr von, Obrist.
1740 Winkelmann, Johann, Obrist.
1745 Koch, Wenzel von, Obrist.
1746 Butt ler, Heinrich Freiherr von,
Obrist.
1756 Perelli, Franz Chevalier, Obrist.
1757 Rath, Otto Heinrich von, Obrist.
1768 Brecliainville, Ludwig Graf,
Oberst.
1773 Stuart, Patrik Graf, Oberst.
1783 Z o 11, Otto von, Oberstlieutenant —
Oberst.
1788 Monfrault, Eugen Freiherr von,
Oberst.
1794 Svnotli, Georg Freiherr von,
Oberst.
1795 Sticker von Haimingthal,
Franz, Oberst.
1800 An d u j a r de S o in i 1 1 a n a. Alphons,
Oberst.
1804 Reinwald von Waldegg,
Joseph, Oberst.
1809 Ellger, Carl Heinrich Chevalier,
Oberst.
1813 Kraus. Joseph von, Oberst.
1821 Nagel ding er, Johann Ritter
von, Oberst.
1830 Jedina, Johann Ritter von,
Oberst.
1836 Schulzig, Franz Edler von,
Oberst.
1844 Sossav, Franz, Oberst.
1846 Wolf von Wachtentreu, Carl,
Oberst.
1849 Vasquez-Pinas, Vinceuz Mar-
quis, Oberst.
1852 Brassier de St. Simon, Lud-
wig, Oberst.
1856 Meangya, Stephan, Oberst.
1859 Mehoffer, Joseph Ritter von,
Oberst.
1865 Arndt, Gustav, Oberst.
1866 Gintowt de Dziewialtowski,
Casimir, Oberst.
1866 Görtz, Wilhelm Ritter von,
Oberst.
1873 Hassenmüller von Orten-
stein, Heinrich Ritter, Oberst.
1879 Kurz. Emil, Oberst.
1882 Perpic, Johann, Oberst.
1884 Arthold, Johann, Oberst.
1889 Schönlin, Maximilian, Oberst.
1891 Lovretic, Martin, Oberst.
1896 Lang, Carl von, Oberst.
Reserve-Commandauten.
1875 Kurz, Emil, Oberstlieutenant —
Oberst.
1879 G ülli c h, Carl. Oberstlieutenant —
Oberst.
1880 Khoss von Sternegg, Johann,
Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1716 Obristwachtmeister Freiherr von Beck bei dem Sturme auf die
Palanka von Temesvär f.
1743 Obristlieutenant Carl von P ertagnini in einem Gefechte am Rhein y.
1745 Regiments-Inhaber FZM. Freiherr von Thüngen in der Schlacht
bei Hohenfriedberg -j*.
1762 Major Graf Berchtold bei Explosion des Pulver-Magazins im
Jauerniker Fort bei Schweidnitz j.
1796 Oberstlieutenaut Johann Mayer in dem Treffen bei Rivoli (17. No-
vember) j\
stein, Heinrich Ritter, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1873 Volkart, August, Oberstlieute-
nant — Oberst.
J) Die 1713. beziehungsweise 1715 zu Inhabern ernannten GFWM. Wellen st ein
und Browne haben vermöge ihrer aufhabenden Chargen das Kegiments-Commando nicht
übernommen, sondern Obristlieutenant Böhmer dasselbe weitergeführt.
518 —
Feldzüge.
Coburg. 1689 war das Regiment am Rhein, fünf Compagnien bei der
Belagerung von und dem Sturme auf Maynz.
1690 rückte das Regiment nach Italien, wo es
1691 bei der Belagerung von Pignerol, dann bei jener von Carmagnola
(nunmehr zehn Compagnien stark) Verwendung fand.
1 692 ein Theil vor Pignerol, der andere bei dem Einfall in das Dauphine.
1693 war das Regiment bei der Einnahme des Forts Brigitta vor
Pignerol.
1694 kam daselbe nicht in das Feuer.
1695 vorübergehend vor Casale gestanden, wurde das Regiment in
spanische Dienste cediert, und nach Catalonien üb er schifft, wo es
1698 im Lager von Hostalrich stand und
1697 an der Vertheidigung des Forts Montjuich bei Barcelona theilnahm.
Cr atz. 1700 bewirkte das Regiment unter sehr misslichen Verhält-
nissen (in Bezug auf Bezahlung und Verpflegung) seinen Rückmarsch aus
Spanien und kam nach Vorder-Oesterreich.
1702 bei den Truppen am Ober-Rhein, nicht in das Feuer gekommen.
1703 stand es als Besatzung in Breisach (kaum 200 Mann stark i.
1704 in Bayern reorganisiert und verstärkt, kam das Regiment dann
nach Ungarn, ein Bataillon Schlacht bei Tyrhau mitgemacht.
Sickingen, 1705 — 1708 stand das Regiment meist bei den Truppen am
rechten Donau-Ufer, machte
1709 den Zug gegen die Bergstädte mit.
1710 ein Detachement unter Obristlieutenant Böhmer bei der Blockade
von Muräny.
1711 kam das Regiment nach Siebenbürgen.
Browne. 1716 ein Bataillon und zwei Grenadier- Compagnien hei der
Belagerung und dem Sturme auf die Palanka von Temesvär.
1717 drei Bataillone rmd die Grenadiere bei der Belagerung von Belgrad
und in der Schlacht,
1719 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren nach Sicilien gerückt,
stand das Regiment kurze Zeit vor Messina, kam dann nach IVest-Sicilien.
wo es
1720 die Kämpfe vor Palermo mitmachte und dann in die Lombardie
zurückkehrte.
O’Neillan. 1731 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie bei den
als erste Verstärkung nach Corsica gesendeten Truppen und wirkten diese
Abtheilungen
1732 unter Obristlieutenant Mas Ulysses Freiherrn von Browne in den
Gefechten bei Calenzana und Biguglia, sowie bei Unterwerfung derBalagna mit.
1734 zwei Bataillone als Besatzung in Mantua, zwei Bataillone und die
Grenadiere bei der operierenden Armee, bei Colomo, Parma, Quistello und
Guastalla gefochten; Regiments-Commandant Obrist Browne sich bei Parma
ausgezeichnet.
Thüngen. 1735 Hauptmann Ergrad mit ISO Mann Schloss Gonzaga
durch 30 Stunden heldenmüthig vertheidigt.
1737 zwei Bataillone und die Grenadiere im Corps Hildburghausen das
Treffen bei Banjaluka mitgemacht.
1738 fochten diese Abtheilungen bei Mehadia, das 3. Bataillon stand in
Belgrad.
1739 das Regiment bei Grocka lind Pancsova gefochten : das 3. Bataillon
Vertheidigung von Belgrad.
1741 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren in Schlesien stehend,
focht ein Bataillon bei Mollwitz.
- 519 —
1742 waren drei Bataillone in der Schlacht bei Caslau und kamen dann
■zu der Belagerung von Prag.
1743 das .Regiment in Bayern, ein Bataillon und die Grenadiere Vor-
rückung an den Rhein, die übrigen Abtheilungen nach Mähren gerückt,
wo sich
1744 das ganze Regiment vereinigte, Besatzung von Olmütz ; die Grenadiere
am Rhein, Gefecht hei Schröck.
1745 zwei Bataillone in der Schlacht hei Hohenfriedberg und Soor, das
3. in Mähren verblieben, war in dem Gefechte bei Jägerndorf und bei dem
Sturme auf Kosel.
Andlau. 1746 nach Italien abgerückt, machte das Regiment die Schlacht
von Piacenza und die Beiagerung von Gavi mit und kam dann nach Genua.
Anlässlich des dort ausgebroclienen Aufstandes zeichnete sich Ohrist Baron
Buttler durch Vertheidigung des Thomas-Thor es aus; das 3. Bataillon Be-
satzung in Mirandola.
1747 war das Regiment bei der Belagerung von Genua.
1748 waren Abtheilungen an einigen kleinen Gefechten an der Riviera
betheiligt und verblieb das Regiment nach dem Frieden in Italien.
1756 ein Bataillon und die Grenadiere unter Obristlieutenant Rath
nach Böhmen gerückt,
1757 die Vertheidigung von Prag mitgemacht, in welcher sich die
Grenadiere bei dem Ausfälle am 1. Juli sehr ausgezeichnet; dann Treffen am
Moys-Berge, Schlacht von Breslau; in jener bei Leuthen verlor das Bataillon
bei 400 Mann.
1758 waren diese Abtheilungen in der Schlacht bei Hochkirch; Haupt-
mann Ludwig Baron Terzv wegen Auszeichnung zum Major, Lieutenant
Baron Monfrault zum Hauptmann befördert.
1759 wurde das Bataillon in den Verschanzungen am Pass-Berge an-
gegriffen, von Cavallerie umzingelt und nach geringem Widerstande gefangen.
Die Grenadiere waren in dem Gefechte bei Kulm.
Das aus Italien nachgerückte 2. Bataillon focht im Corps London
1760 bei Landshut und kam dann zu der Belagerung von Glatz. Major
Ludwig Baron Terzy für Auszeichnung bei der Erstürmung dieser Festung den
MTO. erhalten, Hauptmann Fleischmann zum Major befördert. Im Vereine
mit dem reorganisierten 1. Bataillon und den Grenadieren, die bisher in der
Haupt-Armee gestanden, war es sodann in der Schlacht bei Liegnitz.
1761 stand das Regiment in Sachsen, ohne Gefecht.
1772 in Schlesien; ein Detachement unter Major Graf Berchtold an
der ruhmvollen Vertheidigung von Schweidnitz theilgenommen.
Joseph Colloredo. 1778 waren das Regiment, sowie die Grenadiere
(Bataillon Cäsar Corti), bei der Haupt-Armee in Böhmen, ohne Gefecht.
1779 eine Division bei dem Angriffe auf das Blockhaus von Ober-
Schwedeldorf.
1790 war das Regiment bei dem Observations-Corps in Mähren; das
Oberst-Bataillon später nach den Niederlanden (Besatzung in Ypern) verlegt.
1792 das Oberst-Bataillon unter Major Oberkorn sich in dem Gefechte
bei Lannoy ausgezeichnet, dann in dem Gefechte bei Lüttich; das Leib-Bataillon
im Corps Hohenlohe, ohne in das Feuer zu kommen; Hauptmann von An-
dujar, auf Werbung in Boppard commandiert, rettete durch entschlossenes
Handeln, unbekümmert um die vom churmaynzischen Gouverneur abgeschlossene
Capitulation, einen Ergänzungs-Transport von einigen 100 Mann vor Ge-
fangenschaft.
1793 focht das Oberst-Bataillon bei Neerwinden und wurde belobt:
sodann kam es zu der Belagerung von Conde, wo es sich mit dem Leib-
Bataillon vereinigte und dann im Corps York an der Belagerung von Dün-
kirchen, sowie an den Gefechten bei Roubaix und Menin theilnalim; die
Grenadiere (Bataillon Synoth) bei Maubeuge mit Auszeichnung gefochten.
1794 stand das Regiment vor Landrecies (Schlacht bei le Cäteau, 16. April)
und focht dann in den Schlachten bei Tourcoing, Tournay, in welcher Oberst
- 520 —
Baron Sy n oth und Major von Sticker bei dem Angriffe auf Ramignies sich, aus-
zei ebneten; fünf Compagnien fochten am 10. Juni bei Orchies. sechs Com-
pagnien bei Fleurus und kam das Oberst-Bataillon sodann nach Conde, von
wo espnach der Capitulation als kriegsgefangen in die Erblande abrückte 'bis
zur Auswechslung).
Die Grenadiere bei le Cäteau und Toumay gefochten.
Ausser den bereits Genannten noch Hauptmann Hieronymus Graf C'ollo-
redo ruid Capitain-Lieutenant Schröner bei Tourcoing sich hervorgethan.
1795 das Leib-Bataillon Anfang Januar in einigen bei Vertheidigung
der Waal-Linie vorgefallenen Gefechten, kam dann zu der Nieder-Rhein- Armee.
Die Grenadiere an den Kämpfen vor Mannheim theilgenommen. Das
3. und Oberst-Bataillon in Galizien.
1796 die Grenadiere bei Malsch, Arnbetg und Würzblirg gefochten: bei
Arnberg auch das aus Galizien ziu- Armee gezogene 3. Bataillon, dieses dann
bei Geissenfeid, Schweighausen, wo sich dessen Commandant Major von
Andujar auszeichnete, ferner bei Emmendingen und Schliengen; es kam
dann zu der Belagerung von Keld, an welcher auch die Grenadiere theilnakmen.
Das Leib-Bataillon stand in Vorarlberg, Gefechte an der Bregenzer Au und
bei Lauterach und rückte im November nach Süd-Tyrol, wo es an den
Kämpfen bei Rivoli sich betheiligte; das Oberst-Bataillon, welches aus Galizien
auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gerückt war, hatte mit Auszeichnung
bei Caldiero gefochten, dann bei Arcole.
17a7 geriethen beide Bataillone im Corps Provera nach den Gefechten
bei Bevilacqua und Minerbe (S. Giorgio) vor Mantua in Kriegsgefangenschaft.
Eine aus Ergänzungen formierte Abtlieilung von 4UU Mann unter
Commando des Unterlieutenants Wolf sich in dem Gefechte am Isonzo aus-
gezeichnet. Wolf wurde zum Oberlieutenant befördert.
1799 behufs Reorganisation in Wien verbheben, rückte das Regiment
zu Beginn der Campagne
1800 wieder auf den Kriegs- Schauplatz nach Italien ab und focht mit
besonderer Bravour in den mehrtägigen Kämpfen bei Settepani , LI. bis 15.
April); sodann zu der Blockade von Genua gezogen, zeichnete sich das Regiment
(insbesondere das 2. Bataillon unter Hauptmann Elgger bei der Erstürmung
des Monte due fratelli erneuert aus, ebenso brav focht es in den Kämpfen
am Monte Creto und im Bisagno-Thale; in dem Treffen bei Casteggio erlitt
das Regiment bedeutende Verluste, an der Schlacht bei Marengo, sowie an
jener am Mincio, nahmen auch die Grenadiere, welche auch erst in diesem
Jahre in das Bataillon Saint-Julien gekommen waren und die Kämpfe an der
Riviera mitgemacht hatten, theil.
1801 einzelne Abtheilungen an den Rückzugs-Gefechten bei Caldiero und
Montecchio mit grossen Verlusten theilgenommen.
1805 mit drei Feld- und dem Grenadier-Bataillon bei der Armee in
Deutschland eingetheilt, focht ein Bataillon bei der \ ertheidigung der Brücke
von Donauwörth, die Grenadiere bei Giinzburg und Wertingen und geriethen
letztere durch die Capitulation von Ulm in Kriegsgefangenschaft; die drei Feld-
Bataillone machten im Corps Kienmayer den Rückzug an den Inn mit, fochten
mit Auszeichnung bei Steyr und gerieth der grösste Theil in dem Gefechte bei
Mariazell, in welchem zwei Compagnien den Sigmunds-Berg tapfer vertheidigt
hatten, ebenfalls in Gefangenschaft; die Reste des Regiments rückten nach
Mähren, nahmen aber an der Schlacht von Austerlitz nicht theil. Das
4. Bataillon im Corps des Erzherzogs Ferdinand bei Stecken gefochten.
Regiments-Commandant Oberst Joseph von Reinwald und Major
Chevalier Souden auf dem Rückzuge nach Steyermark und in dem Gefechte
bei Mariazell grosse Standhaftigkeit und Umsicht bewiesen.
1809 mit zwei Bataillonen im 2. Corps (Kolowrat) eingetheilt, kam das
Regiment in Bayern nur bei Regensburg in das Feuer. In der Schla ht bei
Aspern focht es unter seinem Commandanten Obersten Elgger mit Aus-
zeichnung; ebenso bei Wagram (hier auch das 3. Bataillon' und Znaym; Haupt-
mann Ernst Wolff wegen besonderer Tapferkeit aussertourlich zum Major
befördert.
— 521 —
Die Grenadiere (Bataillon Nisse!)1) iocliten bei Eggmühl und gerieth der
grösste Theil des Bataillons, bei Deckung des Rückzuges, nach standhafter
Gegenwehr in Gefangenschaft: reorganisiert zeichnete sich das Bataillon bei
Wagram aus.
1813 focht das Regiment (zwei Bataillone) auf dem Kriegs-Schauplatze
in Deutschland, in der Haupt-Armee bei Dresden, zeichnete sich in jener
bei Leipzig in den Kämpfen um den Kolm-Berg (16. October) und jenen bei
Holzhausen — Stötteritz (18. October) ans und rückte dann zu der Blockade
von Dresden. Bei Leipzig zeichneten sich Hauptmann Interims-Bataillons-
Connnandant Georg Chevalier Mollo und Capitain- Lieutenant Ignaz Fritz a
besonders aus.
Die Grenadiere (Bataillon Frisch) in der Donau- Armee, die Schlacht
bei Hanau mitgemacht. Das 3. und Reserve-Bataillon bei der Armee in Inner-
Oesterreich (Reserve-Corps).
1814 standen die zwei Feld-Bataillone anfänglich bei der Blockade von
Beifort, wurden dann zu der Haupt-Armee gezogen und zeichneten sich
in der Schlacht bei Montereau durch Vertheidigung des Schlosses Surville aus,
fochten ferner bei Magiry und wurden schliesslich in die Süd-Annee einge-
theilt, in welcher sich auch das 3. Bataillon, vor Besancon stehend und das
Reserve-Bataillon befanden. Hauptmann Baron Gussich, Commandant des
3. Bataillons, sich in dem Gefechte vor Besancon (1. April) ausgezeichnet.
Die Grenadiere im Reserve-Corps, nicht in das Feuer gekommen. Das
Landwehr-Bataillon war auch der Armee nachgerückt, jedoch nur bis Basel
gekommen, wo es den Befehl zum Rückmarsch erhielt.
1815 mit vierBataillonenbeiderOber-Rhein-Armee eingetheilt.war clasRegi-
ment bei der Berennung von Alt-Breisach, dann in dem Gefechte bei Strassburg.
Das Reserve-Bataillon bei der Blockade von Hüningen, die Grenadiere
im Reserve-Corps, nicht in das Feuer gekommen.
Haynau. 1848 war das Regiment (1. und 2. Feld -Bataillon) im Reserve-
Corps in Italien, anfänglich au der Piave-Linie, dann zur Herstellung der Ver-
bindung mit den Truppen in Tyrol detachiert, wo es bei Enego und Primolano
sich auszeichnete. Später bei der Cernierung von Treviso verwendet, machte es
in der Brigade Liechtenstein den Zug zur Verproviantierung von Ferrara mit.
Diese Brigade wurde indess zur Haupt-Armee gezogen und am 24. Juli,
nunmehr von GM. Simbscben commandiert, bei Sommacampagna in ein
ungünstiges Gefecht verwickelt, in welchem ein Theil (Regiment Nr. 54)
versprengt, dieses Regiment aber nach standhafter Vertheidigung seiner Posi-
tionen, zum Rückzuge gezwungen wurde; am folgenden Tage (Schlacht bei
Custozza) zeichneten sich drei Compagnien durch Erstürmung des Monte
Mamaor aus: das Regiment focht dann noch bei Volta und vor Mailand
(Vigentino) und kam als Besatzung nach Brescia, später Bergamo, wo sich das
Landwehr-Bataillon mit demselben vereinigte.
Das 3. Bataillon im Corps Simunich auf dem Kriegs-Schauplatze in
Ungarn in dem Gefechte bei Kosztolna und Nadas.
Die Grenadiere (Bataillon Hora) als Bedeckung des kaiserlichen Hof-
lagers in Olmütz verwendet.
1849 das 3. Bataillon bei der Einnahme von Tyrnau, dann der ersten
Cernierung von Komorn; das 4., sowie die Grenadiere im Corps Vogl, in der
Schlacht bei Nagv-Sarlö gekämpft.
Im Sommer -Feldzuge standen das 3. und 4. Bataillon vereint im 2. Corps,
fochten an der Waag bei Zsigärd, Kiralyrev und Pered und verblieben dann
bei der zweiten Cernierung von Komorn, wo sie sich im August bei Heteny
und Bajcs auszeichneten.
*) In der Regiments-Geschichte wird die Division irrigerweise als mit jenen von
Xr. 1 und 12 im Bataillon Frisch stehend aufgeführt und die Thaten dieses Bataillons geschildert.
Ein Bataillon Frisch existierte zu Beginn des Feldzuges überhaupt nicht; erst gegen Ende
desselben übernahm der Genannte das ans den Divisionen von Xr. 10, 11 und 17 bestehende
Grenadier-Bataillon. Bei der dauernden Zusammenzieliung der Grenadier-Bataillone, auch
für die Friedenszeit, welche Ende 1809 erfolgte (die über den Feldzug zusammengesetzten
Bataillone waren Ende September aufgelöst worden), erhielt Oberstlieutenant Frisch das
aus den Divisionen von Xr. 1, 12 und der des (Regiments bestehende Bataillon.
— 522 —
Die Grenadiere fochten ebenfalls an der Waag, dann bei Äcs und
Puszta-Herkaly J), endlich bei Szöreg und Temesvar.
Das in Italien stehende Regiment war bei der Unterwerfung von
Ferrara, dann bei der Belagerung von Venedig, mit den Gefechten bei Brondolo
und Malghera.
Für Auszeichnungen in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit :
MTO.-GK ., LO.-C ., und EK0.-1. Regiments-Inhaber FZM. Freiherr von
Haynau.
EKO. 2. Oberst Ferdinand Mayerhofer von Grünbühl in seiner
Eigenschaft als Consul in Belgrad, später Vice-Wojwode von Serbien und dem
Temeser Banate.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Carl von Wolf; Major Michael
Maubek; die Hauptleute Ferdinand von Klapka, Anton Skalicky, Eduard
Tschik, Ludwig Fischhof; die Oberlieutenants Franz Marchisetti, Johann
Schenoha, Michael Lewitzky; die Unterlieutenants Franz Obnbeiser und
Carl Nahorniak.
GVK. m. d. Kr. Regiments-Arzt Dr. Wilhelm Kolarik.
Mecklenburg-Schwerin. 1859 im 9. Corps eingetheilt, kam das Regi-
ment bei Magenta nicht in das Feuer und focht nur bei Solferino (drei Feld-,
ein Grenadier-Bataillon).
Das 4. und 5. Bataillon erhielten ihre Eintheiluug in das 13. Corps
(Ober-Oester eich).
Decoriert wurden mit:
MVK. Major Anton Wagner; Hauptmann Carl Vogl und Unter-
lieutenant Ferdinand von Bassewitz.
1866 im 2. Corps der Nord-Armee eingetheilt. erlitt das Regiment in
der Schlacht bei Königgrätz bedeutende Verluste; das in Galizien detachierte
4. Bataillon in dem Gefechte bei Oswi^cim sich ausgezeichnet.
Decoriert wurden mit:
EKO 3. Regiments-Commandant Oberst Casimir Ritter von Gintowt:
Major Heinrich Dornberg; Hauptmann Carl Vogl und Julius Rischka
(Letzterer gefallen, nachträglich zuerkannt).
MVK. Oberstlieutenant Wilhelm Ritter vonGörtz: Major Julius Schwor:
die Hauptleute Franz Kurz, Leopold von Rinkas. Casimir Prziborsky: die
Oberlieutenants August Christ, Emil Schulz und Anton Pachner.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Süberne
Goldene
i. ci. rr. ci.
1789—1790
1793—1801
2
20
1S4S \
1849 |
9 37
1805
—
1
1859
— —
1809
2
6
1866
3 25
1813—1815
3
13
Adjustierung.
1726 weisser Rock, gelbe Aermel- Aufschläge :
1738 weisser Rock, rothe Aufschläge;
1757 weisser Rock, Camisol und Unterfutter, rothe Aufschläge ;
1767 rveisser Rock, Egalisierung gris de lin2) (lemblüth enfarb e' . gelbe
Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, blassrothe Egalisierung, gelbe Knöpfe.
p Das 3. und 4. Bataillon an diesen beiden Schlachten nicht theilgenommen.
a) Die Bezeichnung für diese Farbe wurde 1S07 in ..bleichrotli". lsbO in ..blassroth”
umgeändert.
58.
Galizisclies Infanterie-Regiment.
(1804:) Ergänzungs - Bezirks - Commando: Stanislau.
(1867) Ludwig Salvator, Erzherzog, Oberst.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1763 mit 26. Januar
aus französischen in kaiserliche Dienste übernommen *) und durch Neu-
Werbung auf den Fuss der deutschen Regimenter completiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 58.
1798 wurde das Regiment in Folge grosser Verluste vor dem Feinde
und Einstellung der Ergänzung aus den Niederlanden in Böhmen reorganisiert.
1799 das auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien stehende Leib -Bataillon
fausgesuchte Mannschaft desselben) an das neu aufgestellte 6. Wallonen-
Regiment Erzherzog Joseph Nr. 63 abgegeben.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 65, 1883 ein Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 95 abgegeben.
Ergänzung. Dieses Regiment erhielt nach der Uebernahme in kaiser-
liche Dienste einen Werbe-Rayon im Lüttich’ sehen; von 1769 an seine regel-
mässige Ergänzung aus den Niederlanden. Von 1797 — 1804 wurde das Regiment
durch Zuweisung theils alter Mannschaft von anderen Regimentern, theils
durch Recruten aus den Erblanden completiert* 2). 1804 erhielt es einen ständigen
Werb-Bezirk in Ost-Galizien mit der Stabs-, später Werb-Bezirks-, beziehungs-
weise Ergänzungs-Bezirks-Station Stanislau, welchen Rayon das Regiment,
abgesehen von Aenderungen in der territorialen Abgrenzung, seither unver-
ändert beibehalten hat
Grenadier-Division. Von 1769 — 1779 stand dieselbe mit den Divisionen
von Nr. 9 und 38 im ersten niederländischen Bataillon, bildete 1779— 1790 mit
jener von Nr. 38 das 2. Bataillon (ä vier Compagnien), kam aber 1790 wieder
in das erste zurück (nunmehr mit Nr. 9 und 30 im Verbände stehend).
In dem Feldzuge 1799 — 1801 bildeten die Divisionen von Nr. 9 und 30, in
jenem von 1809 die von Nr. 3 und 50 mit der des Regiments ein Bataillon.
1810 — 1818 stand die Division mit jenen von Nr. 30 und 41 im Verbände,
kam jedoch, sowie die von Nr. 41, im Jahre 1818 in ein anderes Bataillon, in
welchem als 3. Division die von Nr. 63 stand.
Friedens-Garnisonen. 1763 Brüssel, 1780—1790 Brügge, 1791 Reutte.
1798 Josephstadt, 1801 Stanislau, 1804 Olmiitz, 1805 Kaschau, 1806 Tyrnau-
Jaslo 1807 Dembica, 1808 Erlau, 1809 Przemysl, 1812 Lemberg, 1813 Olmütz-
J) Das Regiment war zufolge königlicher Anordnung vom 25. März 1757 im Bisthum
Lüttich aufgestellt worden.
2) Siehe auch Infanterie-Regiment Nr. 9 (Seite 173).
- 524
Wien, 1814 Wien, 1615 Ivrumau, 1816 Linz, 1817 Olmütz, 1819 Grosswardein,
1820 Triest. 1823 Agram, 1828 Klagenfurt, 1829 St. Pölten, 1830 Olmütz. 1832
Müglitz, 1835 Kaab, 1836 Stanislau. 1846 Lemberg, 1847 Tarnöw, 1849 Schein-
nitz, 1850 Komorn, 1851 Lucca, 1853 Florenz, 1855 Wien, 1860 Agram. 1861
Fiume, 1865 Agram, 18* 7 Pest-Ofen, 1876 Pressburg, 1878 Agram, 1879 Wien.
1884 Kolomea, 189o Stanislan, lb92 Przemvsl.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1784 in Brügge activiert. 1802 in
Droliobvcze neu aufgestellt, 1803 vorüb ergehend nach Kesmark verlegt. Von
1825 an wurden die Soldatenknaben in dem 3. galizischen Erziehungshaus zu
Przemysl (gemeinschaftlich mit jenen von Nr. 15) ausgebildet.
Regiments-Inhaber.
1763 Vierset, Carl Albert de St. Omer,
Baron de -Brüche-, GM.
1794 Beaulieu, Peter Freiherr von.
FML. — FZM.1).
1820 — 1821 unbesetzt.
1822 L’ Espine, Joseph Graf, FML.
1827 Veyder von Malberg, Carl Fre:
herr, GM.
1830 Stephan, Erzherzog. Oberst-
FML.
1867 Ludwig Salvator, Erzherzog,
Oberst.
Zweite Inhaber.
Von 1830 — 1861 Abele von Lilienberg. Frauz Freiherr, FML.: von
1861 — 1882 Henikstein, Alfred Freiherr von, FML.
Regiinents-Commandauten.
1763 Vierset, Joseph Clemens Baron,
Oberst.
1767 Jörger, Graf, Oberst.
1769 Vinchant de Gontrenil, Carl
Chevalier, Oberst.
1770 Kirchheim, Freiherr von, Oberst.
1774 Zehentner, Joseph Freiherr
von, Oberst.
1778 Schröder, Gottfried Freiherr
von, Oberst.
1786 Le Poy du Gue, Heinrich Che-
valier, Oberst.
1791 Reyniao, Franz, Oberst.
1794 Briey, August Graf, Oberst.
1797 Zeegraedt, Joseph Freiherr
von, Oberst.
1799 Prouvv, Lamhei’t Joseph Che-
valier, Oberst.
1804 Lind, Andreas, Oberst.
1806 Froh auf, Peter von, Oberst.
1811 Jaquet de Lompret, Emanuel
Chevalier, Oberst.
1812 Ivinskv, Anton G;af, Oberst.
1820 Cappy, Heinrich Graf, Oberst.
1824 Franquen de Bouquet, Peter,
Oberst.
1828 Wissiak, Leopold von, Oberst.
1834 Manger von Kirchsberg,
Franz, Oberst.
1836 Colard, Joseph von, Oberst.
1844 Sartorius Edler von Thal-
born, Matthias, Oberst.
1848 Derschatta von Standhalt,
Joseph Oberst.
1850 Mertens, Franz, Oberst.
1854 Rttmmerskirch. Gustav Frei-
herr von, Oberst.
1859 Czetsch von Lindenwald. Carl
Ritter, Oberst.
1862 Wey rach er von Weiden-
strauch. Joseph, Oberst.
1867 Jonak Edler von Frevenwald.
Johann, Oberst.
1870 Schauer von Schröckenfeld.
Carl, Oberst.
1874 Hellmer Edler von Kühn-
westburg, Joseph. Oberst.
1876 Hössler, Carl, Oberst.
1877 Fidler von Isarborn, Adolph.
Oberst.
1879 Motusz de Alsö-Rasztoka,
Ladislaus, Oberst.
1881 Sembratowicz, Ludwig, Oberst.
1884 Zygadlowicz, Gustav Ritter
von, Oberst.
1889 Hora Edler von Lenzberg.
Joseph, Oberst.
1S93 Sclieiner. Emanuel. Oberst.
1896 Rainer von Lindenbüchel,
Robert Ritter, Oberst.
1897 Hummel Edler von Hassen-
feld, Rudolph. Oberst.
1) War von 1792—1794 Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 31.
— 525 —
He s erve-Commandanten .
1870 Lorenz, Gustav, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1873 Mor zu Suneggund Morberg,
Franz Ritter, Oberstlieutenant —
Oberst.
1876 Fidler von Isarborn. Adolph.
Oberst.
1877 Gerstenkorn, Julius, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1880 Neuhaus von St. Mauro, Julius
Graf, Oberstlieutenant — Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1794 Oberstlieutenant Philipp Flette von Flettenfeld an einer bei
Sprimont erhaltenen tödtlichen Verwundung gestorben.
1799 Regimen ts-Commandaut Oberst Freiherr von Zeegraedt in dem
Treffen bei Bosco (Casina grossa) tödtlich verwundet, gestorben.
1800 Major Anton Chevalier Aigremont in dem Gefechte bei Sachsen-
hausen y.
1805 Major Leopold von Szent-Ivany in dem Gefechte bei Castel-
franco tödthch verwundet, gestorben.
1813 Major Peter Mollo in der Schlacht bei Dresden j
Feldzüge.
Vierset. 1778/1779 ein Bataillon und die Grenadiere (Bataillon Fuhr-
mann) auf den Kriegs-Schauplatz nach Böhmen gerückt, ersteres an dem An-
griffe auf das Blockhaus von Ober-Schwedeldorf theilgenommen.
1789 anlässlich des Aufstandes in den Niederlanden gerieth das in
Namur garnisomerende Leib-Bataillon zum grossen Tlieile in Gefangenschaft.
Die Grenadiere (Bataillon Vanier) in dem Gefechte bei Brüssel.
1790 'wurde das Oberstlieutenants-Bataillon aufgelöst, in die anderen
vertheilt, diese an den Gefechten bei Nieupont, Assesse, Andennes u. A. theil-
genommen; Oberst Le Rov, Oberstlieutenant Graf Briey, Major Zeegraedt
sich ausgezeichnet.
Die Grenadiere bei Assesse gefochten.
1792 das Leib-Bataillon Besatzung in Lüttich, das Oberst-Bataillon in
Namur, in Folge Capitulation kriegsgefangen, das 3. Bataillon bei der Armee
Clerfayt’s, Berennung von Longwy. Gefecht bei Croix-au-bois.
Die Grenadiere (Bataillon Briey) Gefechte bei Jemappes (30. April)
und Bavay.
1793 das Regiment (zwei Bataillone) bei Neerwinden gefochten, dann
bei der Belagerung von Conde, Gefechte bei Raismes— Vicogne, Schlacht bei
Famars, ferner Einschliessung von Valenciennes.
Die Grenadiere bei Neerwinden, vor Conde und Maubeuge, Schlacht bei
Wattignies.
1794 standen zwei Bataillone vor Landrecies (Gefecht am 17. April), ein
Theil des Regiments kam sodann als Besatzung nach Charleroi. dessen Ver-
theidigung Regiments-Commandant Oberst Reyniac höchst umsichtig leitete
und nachdem die Stadt schon ganz zusammengeschossen war, eine ehrenvolle
Capitulation abschloss. Andere Abtheilungen bei Fleurus und Sprimont ge-
fochten; das 3. Bataillon in Folge Capitulation von Valenciennes kriegsgefangen.
Die Grenadiere bei Erquelinnes, Charleroi und Fleurus gefochten.
Beaulieu. 1795 die Reste des Regiments in ein Bataillon (Leib-
Bataillon) formiert, bei der Rhein-Armee, Gefechte an der Pfrimm, bei Franken-
thal und Lambsheim. Die Grenadiere Erstürmung des Lagers vor Mannheim.
1796 das Leib-Bataillon an dem Treffen bei Uckeradt, den Schlachten
bei Amberg und Würzburg theilgenommen, die Grenadiere ebenfalls bei
Amberg, Würzburg, später beide am Ober-Rhein, ohne mehr- in eine Action
zu kommen.
1797 Leib-Bataillon, sowie Grenadiere in dem Gefechte bei Diersdorf —
Hönau.
— 526 —
1798 wurden das Oberst- und Oberstlieutenants-Bataillon in Theresien-
stadt neu aufgestellt, das Leib-Bataillon stand
1799 im Corps Bellegarde in Tyrol, focht bei Täufers. Süs, wo es sich
unter dem Regiments-Commandanten Obersten Baron Zeegraedt auszeichnete,
kam dann nach Italien und zeichnete sich bei Bosco — Casina grossa erneuert
aus; danach Gefecht bei Rivoli1).
Die Grenadiere (Bataillon Wouvermanns) bei Täufers gelochten, sich in
der Schlacht an der Trebbia hervorgethan, dann noch bei Novi, Savigliano.
Mondovi gefocliten.
1800 das frühere Oberst-, nunmehr Leib-Bataillon auf dem Kriegs-
schauplätze in Deutschland, Schlachten hei Engen, Möskirch. Biberach, Gefecht
bei Illertissen mitgemacht, sodann, sowie das nachgerückte 2. Bataillon. Besatzung
in Ulm. Beide später in der Schlacht bei Hohenlinden, sich hei der Einnahme
des Dorfes Wetting ausgezeichnet (das 3. Bataillon in Prag verblieben;.
Die Grenadiere bei Engen, Möskirch und an der Iller gelochten, bei
Hohenlinden viel verloren.
1805 auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland, gerieth das 1. Bataillon
in Folge der Capitulation von Memmingen in Kriegsgefangenschaft, das
Grenadier-Bataillon erlitt im Corps Jellacic ein gleiches Schicksal hei Dornbirn,
das 2. und 1. Bataillon endlich standen in Nord-Tyrol, bestanden ein Gefecht
bei Imst und kamen später in das Corps Rohan, mit welchem sie nach ehren-
voller Vertheidigung bei Castelfranco ebenfalls die Waffen strecken mussten.
Das 3. Bataillon die Schlacht von Austerlitz mitgemacht, viel verloren.
1809 im 5. Corps der Haupt- Armee in Deutschland eingetheilt, focht
das Regiment (1. und 2. Bataillon) bei Landshut (16. April), deckte nach der
Schlacht bei Landshut (21. April), den Rückzug, nahm, nunmehr drei Bataillone
stark, an dem Treffen bei Neumarkt theil und focht, insbesondere das
3. Bataillon, mit Auszeichnung bei Ebelsberg. Später zur Deckung des
Brückenkopfes nach Pressburg entsendet, erlitt das Regiment in dem Ge-
fechte bei Engerau, trotz ausgezeichneter Bravour viele Verluste (300 Mann
abgeschnitten, gefangen).
Wiederbei der operierenden Armee eingetheilt, fochten das 1. und 3. Bataillon
bei Wagram, das an der March detachierte 2. Bataillon gerieth bei Stampfen
(Wisternitz) in Gefangenschaft,
Die Grenadiere (Bataillon Bissingen) bei Regensburg gefochten. bei
Eggmühl im Reserve-Verhältnisse gestanden, nach dem Treffen von Regens-
burg (23. April) den Rückzug gedeckt, sich bei Aspern ausgezeichnet; dann bei
Wagram und Znaym2).
Oberlieutenant Peter Freiherr von Pirquet für besondere Auszeichnung
bei Ebelsberg nachträglich 1813 (als Hauptmann im 8. Jäger-Bataillon den
MTO. erhalten. Die beiden Grenadier-Hauptleute Peter von Franquen und
Franz von Madrid für Auszeichnung bei Aspern aussertourlicli befördert.
1812 waren zwei Bataillone im Auxiliär- Corps Schwarzenberg eingetheilt
und fochten bei Podubnie, Brzesc-Litewsky und Izabelin.
Die Grenadiere (Bataillon Brzezinsky) bei Podubnie, am Muchaviec, bei
Divin, Biala und Wolkowisk.
1813 stand das Regiment (drei Bataillone) in der Haupt-Armee und
gerieth in der Schlacht bei Dresden, mit den übrigen Truppen der Division
Mesko, in Kriegsgefangenschaft.
Die Grenadiere (Bataillon Obermayer) bei Dresden, Leipzig (an der
Pleisse 16. October) gefochten.
Noch im Spä'therbste in Olmiitz reorganisiert, standen
1814 zwei Bataillone bei der Armee in Italien und betheiligten sich
einige Abtheilungen an der Schlacht am Mincio ; das 3. Bataillon stand aut
Cordon in Istrien.
>) Das Bataillon später zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regiment >*r. 63 abgegeben
2) Die dem Regiments zugetheilten mährischen Landwehr-Bataillone Iglau und
Znaym nicht in das Feuer gekommen (1810 entlassene
Die Grenadiere in der Süd-Armee in Frankreich, Gefechte bei Maconr
Villen euve, Limonest.
1815 machte das Regiment im Corps Radivojevich die Vorrückung über
den Simplon nach Frankreich mit und kamen Theile des Regiments in den
Gefechten bei Bonneville-Carouge, les Rousses und Chezery in das Feuer.
Das 3. Bataillon hei den Truppen gegen Murat, Verth eidigung von Occhiobello.
Die Grenadiere in Frankreich, Einzug in Paris.
Erzherzog Stephan. 1818 waren die beiden ersten Feld-Bataillone
und das 1. Landwehr-Bataillon hei der Einnahme von Wien1) und hatten
mehrfach Gelegenheit, sich auszuzeichnen (Stimm auf den Lerchenfelder Fried-
hof, die Vorstadt Erdberg, den Süd-Bahnhof etc.).
Die zwei Feld-Bataillone sodann in der Haupt-Armee nach Ungarn, das
Landwehr-Bataillon in Wien verbheben.
Die Grenadiere (Bataillon Kopystynski) Unterdrückung des Aufstandes
in Lemberg.
1819 fochten die beiden Feld-Bataillone theils vereint, theils abtheilungs-
weise bei Windschacht (zwei Compagnien), Schemnitz, Hoderich (zwei Com-
pagnien), Käpolna, dann Ende April vor Komorn (bei Katy). Das 3. Bataillon
im Corps Schlik aus Galizien nach Ungarn gerückt, Gefechte bei Keresztür,
Tokaj, Mad (zwei Compagnien), Hatvan und lsaszeg.
Im Sommer-Feldzuge stand das Regiment (1., 2. und 3. Bataillon) auf der
Schütt und an der Waag und kämpfte bei Vasarüt, Bös (das 2. Bataillon aus-
gezeichnet), Nyarasd und Aszöd, Szent-Päl und Puszta-Herkäly (3. Juli).
An den letztgenannten Affairen hatte auch das Landwehr-Bataillon,
welches im April auf den Kriegs- Schauplatz gerückt war, tlieilgenommen
(früher schon Schlacht bei Nagy-Sarlö und kleine Gefechte an der Waag, dann
Treffen bei Zsigard, wo eine Compagnie nahezu aufgerieben wurde). Alle
vier Bataillone sodann bei der Cernierung von Komorn verbheben. Das
1. Bataillon aus Galizien vorübergehend in der Bukowina, dann Deckung der
Befestigungen am Passe von Delatyn.
Die Grenadiere als Besatzung nach Wien gezogen.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten:
LO. Major Joseph Herzmanowskv.
EKO. 3. Major Carl von Muralt; Hauptmann Simon Radanovich.
MV K. Regiments-Commandant Oberst Sartorius; die Oberstlieutenants
Joseph Derschatta von Standhalt und Carl Freiherr von Salis; die Majore
Carl von Mur alt, Friedrich Giersig und Joseph Herzmanowskv2) ; die Haupt-
leute Adam Peskir, Joseph Ivotzy, Johann Wegmann, Simon Radanovich,
Franz Oreskovich, Carl Hregliano vich, Carl von Csefalvay, Demeter
Munich, Alexander Manger von Kirchsberg, Ludwig Lendvich, Casimir
von Grodzicki, Emanuel Hein, Anton Rozborski und Friedrich Balasitz ;
die Oberlieutenants Julius Mravincsics, Arnold von Kövess, Carl Janvars,
Joseph Limbeck Ritter von Lilienau, Friedrich Zellinger, Ladislaus
Czyszkiewicz, Carl Kratky; die Unterlieutenants Joseph Mastnv, Eduard
Hauke, Eduard Prohaska, Anton Pohanka und Carl Graf Seyssel d’Aix3).
1859 im 3. Corps (Schwarzenberg) eingetheilt, focht das Regiment (drei
Feld-, ein Grenadier-Bataillon) mit Auszeichnung bei Magenta und Solferinor
das 1. Bataillon stand in Venedig.
Decoriert wurden mit:
MVK. Regiments-Commandant Oberst Freiherr von Rümmer skirch;
die Hauptleute Wilhelm Krzandalski, Carl von Hillenbrandt, Wilhelm
Busch. Adolph Scherret; die Oberlieutenants Philipp Grundinger, Peter
Naumovicz, Carl Aust, Sigmund Lassowski, Julius Dubowski, Michael
Hillich und Carl Burkhard; Unterlieutenant Johann Bielek.
’) Dieses schon in den October-Tagen in Wien garnisoniert.
2) Die vier Vorgenannten mittlerweile in die nächsthöheren Chargen vorgerückt.
Letzterer zum Infanterie-Regiment Nr. 24 transferiert.
3) Gestorben, nachträglich zuerkannt.
— 528 -
GGVK. Die Regiments-Capläne Joseph Swierzclio (katholisch; und
Pantaleon Korny (griechisch-nicht uniert).
GVK. Regiments-Arzt Dr. Ignaz Rex.
1866 mit vier Bataillonen im 10. Corps der Nord-Armee eingetheilt.
focht das Regiment bei Trautenau und Königgrätz mit bedeutenden Yerlusten.
Decoriert wurden mit:
MVK. Oberstlieutenant Eduard Freiherr von Pletzger; Major Georg
Angyelich; Oberlieutenant Ferdinand Pirner.
Erzherzog Ludwig Salvator. 1878 im Verbände des 5. Corps, nahm
das Feld-Regiment an den Operationen in der Krajna nur inclirecten Anthei:.
Tapferkeits-Medaillen.
Goldene
Silberne
Goldene
Silberne
I. CI. H. CI.
1790—1801
1805
5
81 |
7
1818)
1849»
1
13
51
1809
—
10
1859
1
17
50
1812
—
1
1866
—
3
24
1813—1815
—
6
Adjustierung.
1763 bei der Uebernalnne in kaiserlichen Dienst trug das Regiment
weisse Röcke mit blauen Aufschlägen, gelbe Knöpfe;
1767 weisser Rock, schwarze Egalisierung1), weisse Knöpfe:
1868 dunkelblauer Waffenrock, schwarze Egalisierung, weisse Knöpfe.
') Dem Regiments war durch das Loos der krebsrothe Aufschlag zugefallen. doch
wurde der Tausch mit Darmstadt Nr. 35 bewilligt.
Salzburg-oberösterreichisches Infanterie-Regiment.
(1817) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Salzburg.
(1852) Rainer, Erzherzog, FZ3I.
Errichtung und nachgefclgte Veränderungen. 1682 laut Patent vom
30. Januar durch den Obristen Van der Beckk in Ober- und Nieder-Oesterreich
aufgestellt, als Stamm zwei Compagnien von Mannsfeld (Nr. 21), sowie Mann-
schaft der Regimenter Knigge (Nr. 11), Serenyi (Nr. 25), Scherffenberg (1809
als Nr. 13), Grana (1690), Kaiserstein (1718) und Strassoldo (1693 aufgelöst),
anher eingetheilt; 1681 wurden vier Compagnien dem Herzog von Pfalz -Neu-
bnrg überlassen. 1685 300 Mann von den von Chur-Cöln übernommenen
Völkern incorporiert. 1688 erhielt das Regiment 20t) Mann von Stadl (Nr. 17).
1715 zwei Compagnien an das neu aufgestellte Regiment Franz Wallis
1 1809 als Nr. 13 aufgelöst) abgegeben, dagegen 1720 drei Compagnien des
aufgelösten Regiments Königsegg incorporiert.
1731 erhielt das Regiment Mannschaft von den aufgelösten Auctions-
Compagnien (1. Bataillone) der Regimenter Bevern (Nr. 29), Franz Lothringen
(Nr. 1), Heister (1748) und Jung-Daun (1809 als Nr. 45 aufgelöst).
1711 eine Compagnie des aufgelösten Regiments Schmettau incorporiert.
Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 59.
■1860 ein Bataillon zum Infanterie-Regiment Hess Nr. 49 transferiert.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. S4
abgegeben.
Ergänzung. 1766—1806 hatte das Regiment einen Werbe-Rayon im
oberrheinischen Kreise; 1771 (1781) erhielt es den ständigen Werb-Bezirk in
Ober-Oesterreich, Traun- rmd Hausruck-Viertel mit der Stabs-Station Enns,
später JVels, hiezu 1782 bis 1807 einen Aushilfs-Bezirk in Galizien. Przemysler
Kreis. Werb-Bezirks-Station wurde 1807 Wels, später Steyr.
1817 wurde das Regiment mit der Ergänzung nach Salzburg überwiesen,
behielt aber auch Theile von Ober-Oesterreich (Inn- und Hausruck-Viertel) r) ,
aus weichen es sich auch gegenwärtig noch recrutiert.
Grenadier-Division. 1769 wurde dieselbe mit den Divisionen von Nr. 41
und 50 in das oberösterreichische Bataillon eingetheilt. 1781 statt jener von Nr. 41
vorübergehend die vonNr.19. dann statt letzterer, jene vonNr. 14 in dieses Bataillon
übersetzt. In dem Feldzuge 1799 — 1801 stand selbe mit den Divisionen von
Nr. 26 und 40 in einem Bataillon; in jenem 1809 wurde sie mit den Divisionen
9 Vorübergehend auch ein kleines Gebiet in (Mieder-Oesterreich (Viertel Ober dem
Wiener -Wald) zum Werb-Bezirk gehörend.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
34
- 530 —
von Nr. 14 und 45 vereint; von 1810 stand selbe bis zur Auflösung 1852) im
Verbände mit jener von Nr. 14 und 49.
Friedens-Garnisonen. 1699 Ungarn, 1712 Siebenbürgen, 1718 Banat
und Serbien, 1721 Palermo, 1723 Messina, 1726 im Mailändischen, 1735 Ferrara,
1739 Siebenbürgen, 1749 Mailand, 1750 Mähren, 1752 Eger, 1753 Prag, 1755
Ober-Oesterreich, 1763 Böhmen, 1771 Enns, 1775 Wels, 1779 — 1787 Wels, 1790
Belgrad, 1791 Enns, 1797 Verona, 1802 Salzburg, 1803 Wels, 1804 Bozen. 1806
Linz, 1809 Enns (Linz), 1814 Maynz, 1816 Linz, 1817 Salzbru-g, 1821 Alessandria,
1823 Lombardie, dann Salzburg, 1831 Innsbruck, 1845 Bregenz, 1849 Verona.
1850 Trient, 1851 Verona, 1853 Brescia. 1855 Triest, 1857 Udine, 1859 Mantua,
nach dem Feldzuge Bovigo, 1860 Ostiglia, dann Treviso, 1861 Oderzo, 1862
Vicenza, 1866 Innsbruck, 1871 Salzburg, 18S0 Innsbruck, 1881 Trient, 18S5
Salzburg.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1782 in Linz activiert. 1849 nach
Enns verlegt.
Kegiments-Inliaber.
1682 Van der Beckh, Leopold Melchior
Freiherr, Obrist — FZM.
1693 Marsigli, Ludwig Ferdinand Graf,
Obrist — GFWM. ') .
1704 Jörge r zu Tollet, Anton Egydius
Freiherr von (1713 Graf), Obrist —
GFWM.
1716 Starhemberg, Ottokar Graf,
Obrist — FML.* 2).
1731 Wallis,FranzWenzelGraf.Obrist—
FML.3).
1740 Daun, Leopold Graf, Fürst von
Thiano, FML.— FM.
1766 Daun, Franz Graf. Fürst von
Thiano, Obrist.
1771 Langlois, Peter von, GM. — FZM.
1790 Jordis, Alexander von, GM. —
FML.4).
1S15 Carl Friedrich, Grossherzog von
Baden.
1819 Ludwig, Grossherzog von Baden.
1830 Leopold, Grossherzog vonBaden.
1852 Rainer, Erzherzog. GM. —FZM
' Zweite Inhaber.
Von 1815 — 1821 Jordis, Alexander von, FML.— FZM.; von 1822—1843
Eckhardt, Ludwig Freiherr von, FML. — FZM.; von 1S44— 185S Dahlen von
Orlaburg, Franz Freiherr, FML.— FZM.; von 1858 — 1S72 Teuchert, Franz
Freiherr von, FML.— FZM.
Eegimeiits-Commaudanten.
1682 der InhaberObristVan der B e ckh.
1683 Cob von Neuding", Obristlieute-
nant.
1684 Gallenfels, Graf, Obristlieute-
nant.
1686 W e 1 s p e r g, Bonaventura Frei-
herr von, Öbristlieutenant.
1690 Pötting, Joseph Graf. Obrist-
lieutenant.
1693 der Inhaber Obrist Graf Mar-
sigli.
1695 SälzervonR os enstein, Obrist-
lieutenant.
1697 Globitz, Johann Friedrich
Freiherr von, Öbristlieutenant —
Obrist.
1702 Toldo de Beda, Bartholomäus,
Obristlieutenant.
1704 der Inhaber Obrist Graf Jörger
von Tollet.
1705 Toldo de Beda, Obrist.
1707 Liebenberg, Freiherr. Obrist-
lieutenant — Obrist.
1716 der Inhaber Obrist Ottokar Graf
Starhemberg.
1717 Degano, Heinrich Freiherr von.
Öbristlieutenant.
1718 Wa n g en h e i m.Graf.Obristlieut - -
nant — Obrist.
1729 Freytag, Obrist.
1731 der Inhaber Obrist Graf Wenzel
Wallis.
') Wurde 1703 wegen Mitschuld an der Uebergabe von Breisach cassiert.
2) Uebernahm 1730 das Regiment Siekingen il74S reduciert; und das Commando in
Böhmen.
s) Uebernahm 1789 das Regiment Hasslingen (Nr. 11.1
4) 1815 zum Inhaber von Nr. 41 bestimmt, verblieb über eigenes Ansuchen zweiter
Inhaber dieses Regiments.
— 531 —
1731 Frey tag, Obrist.
1736 Carrugo. Obristlieutenant.
1737 Thür heim, Franz Ludwig Graf,
Obristlieutenant — Obrist.
1743 Scherz er, Leopold Freiherr von,
Obrist.
1748 Weiler, Franz Freiherr von,
Obrist.
1749 Wolf, Johann, Obrist.
1757 Pelleg r in i, Carl Graf, Obrist.
1759 Daun, Franz Graf, Obrist.
1766 Hohenfeld, Otto Graf, Oberst.
1773 Colloredo, Johann Graf, Oberst.
1777 Schindler, Johann, Oberst.
1786 Harnach, Wenzel von. Oberst.
1789 Kolowrat-Liebsteinsky, Vin-
cenz Graf, Oberst.
1794 Keating, Thomas Chevalier de,
Oberst. ,
1795 Fenzel zu Baumgarten und
Grub, Ferdinand, Oberst.
1799 Högl von Hochheim, Franz,
Oberst.
1803 Le Loup, Johann, Oberst.
1805 Adler, Christoph. Oberst.
1809 Wewelt, Georg Freiherr von,
Oberst.
1811 Mayer von Heldensfeld, Jo-
hann, Oberst.
1813 Klein, Johann von. Oberst.
1820 Wilmanns Edler von Wilde n-
kron, Georg Oberst.
1828 Schmidt - Ehrenberg, Franz,
Oberst.
1833 Wimpffen, Franz Graf. Oberst.
1839 Helbig, Carl Edler von. Oberst.
1841 Dalwitz, Günther Freiherr von.
Oberst..
1844 Alemann, Wilhelm von, Oberst.
1848 Bernav-Favancourt, Julius
Graf, Oberst.
1850 S charinger - Lamazon, Pom-
pejus, Oberst.
1856 Schröder, Heinrich, Oberst.
1860 Ketzer von Sillthal, Eduard,
Oberst.
1861 Möraus, Carl, Oberst.
1868 Paska, Joseph, Oberst.
1870 Grobben, Wilhelm Bitter von,
Oberst.
1874 Latterer von Lintenburg,
Joseph Bitter, Oberst.
1877 Urban, Carl Freiherr von, Oberst.
1878 Czakö, Franz von, Oberst.
1882 Küscheler von Keuegg, Con-
rad, Oberst.
1883 Faby, Joseph Edler von. Oberst.
1888 Schmedes, Ernst, Oberst
1891 Meyer, Ferdinand. Oberst.
1895 Meduna von Biedburg, Victor,
Oberst.
ReseiTe-Commandanten.
1869 Grobben, Wilhelm Bitter von,
Oberst.
1870 Pichler Edler von Deeben,
Franz, Oberstlieutenant.
1871 Latterer von Lintenburg,
Joseph Bitter, Oberstlieutenant —
Oberst.
1874 Buschmann, Franz Freiherr
von, Oberstlieutenant.
1977 Czakö, Franz, Oberstlieutenant.
1878 Schuch, Franz, Oberst.
1881 Wasel, Eduard, Oberstlieutenant.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1684 Obristwachtmeister Christoph Damb (Thumb?) bei der Belagerung
von Ofen f.
1691 Begiments-Commandant Obristlieutenant Graf Pötting in der
Schlacht bei Szlankamen y.
1734 Obristwachtmeister Chevalier de' Messin in der Schlacht bei
Parma f .
1745 Obristlieutenant Dietrich in der Schlacht bei Hohenfriedberg j.
1760 Major Steinbrögel in der Schlacht bei Torgau y.
1790 Major Graf Clam bei Erstürmung des verschanzten Lagers vor
Kälafat y.
1793 Major Jakob Freiherr von Lazarini bei der Erstürmung von
Bierbeck y.
1849 Oberstlieutenant Matthias Milecz in dem Strassenkampfe inBresciay.
Feldzüge.
Beckh. 1682 fünf Compagnien am Bhein, Besatzung von Philippsburg.
1683 sieben Compagnien in der Haupt-Armee, Belagerung von Neu-
häusel, dann an der Vertheidigung von Wien theilgenommen.
34*
532 -
1684 das halbe Regiment in dem Treffen bei Waitzen und in der Be-
lagerung von Ofen.
1685 das Regiment bei der Belagerung von Neuhäusel, dann in der
Schlacht bei Gran.
1686 bei der zweiten Belagerung und Erstürmung von Ofen, wo es so-
dann als Besatzung verblieb.
1687 stand das Regiment in Nieder-Ungarn und nahm an der Schlacht
bei Mohacs kernen Antheil.
1688 ein Detachement hei der Blockade von Stuhlweissenburg.
1689 an den Rhein gesendet, wurde das Regiment bei den Belagerungen
von Maynz und Bonn verwendet; Ende
1690 wieder nach Ungarn gerückt, focht das Regiment
1691 bei Essegg und mit Auszeichnung in der Schlacht hei Szlankamen
(der Regiments-Commandant ein kaiserliches ..Dankbriefei" erhalten) und kam
dann zu dem Corps an der Save (Einnahme von Brod).
1692 war das Regiment bei der Blockade von Grosswardein.
Marsigli. 1693 — 1695 in der Haupt-Armee bei Peterwardein, ohne an
einer Action theilzunehmen.
1696 war es in der Schlacht bei Olasch,
1697 in jener bei Zenta.
1702 auf den Kriegs-Schauplatz in Deutschland gezogen, kam das Regi-
ment zu der Belagerung (Einnahme von Landau).
1703 bildete dasselbe (drei Bataillone) einen Theil der Besatzung von
Alt-Breisach, Regiments-Inhaber GFWM. Graf Marsigli wegen Mitschuld
an der Uebergabe dieser Festung seiner Chargen entsetzt.
Tollet. 1704 war das Regiment in der Armee des Markgrafen von Baden
und bei der zweiten Belagerung von Landau.
1705 nach Ungarn gesendet, focht es in der Schlacht bei Sibö und
machte die folgenden Feldzüge gegen die Rehellen (Malcontenten) mit.
1706 stand das Regiment in Siebenbürgen.
1707 im Corps Starhemberg (rechtes Donau-Ufer), focht
1708 hei Trentschin.
1709 machte es die Operationen in Ober-Ungarn,
1710 die Belagerung von Neuhäusel mit.
1711 rückte dasselbe wieder nach Siebenbürgen.
Ottokar Starhemberg. 1716 ein Bataillon aus Siebenbürgen zur
Haupt-Armee gezogen, bei der Belagerung und Erstürmung von Temesvar
(Palanka).
1717 war das Regiment bei der Belagerung von Belgrad (an der Schlacht
daselbst nicht theilgenommen), ein Detachement bei der Expedition gegen
Zwornik.
1718 nach Neapel gesendet, wurde das Regiment (zwei Bataillone, eine
Grenadier-Compagnie)
1719 nach Sicilien überschifft und focht in der Schlacht bei Francavilla,
später bei der Belagerung und Einnahme von Messina, woselbst ein Bataillon
als Besatzung verbheb.
1720 ein Bataillon in West-Sicüien. Kämpfe vor Palermo.
Wenzel Wallis. 1734 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie bei
der Armee in Italien und fochten letztere bei Colorno, alle Abtheilungen bei
Parma, Quistello und Guastalla.
1735 in Ober-Italien, ohne Gefecht.
1737 zwei Bataillone und zwei Grenadier-Compagnien bei der Einnahme
von Nissa und Uzica, das 3. Bataillon bei dem Einfalle in die Walachei.
1738 waren die zuerst genannten Abtheilungen in den Treffen bei Kornia
und Mehadia.
1739 in der Besetzung des Eisernen Thor-Passes ; das 3. Bataillon in
Siebenbürgen verbheben.
— 533 -
Leopold Daun. 1741 nach Schlesien gerückt (Lager von Heisse), focht
das Begiment (drei Bataillone und zwei Grenadier-Compagnien)
1742 in der kjchlacht bei Öaslau mit bedeutendem Verluste und kam
dann zu der Belagerung von Prag.
1743 zeichnete es sich unter seinem Commandanten Obristen Graf
Thür heim in dem Treffen bei Simbach aus und machte dann die Vorrückung
an den Rhein mit.
1744 war es bei dem Angriffe auf die Lauterburger Linien, dann bei
dem Rückzüge nach Böhmen,
1745 bei der Blockade von Amberg; Obrist Scherzer sich ausgezeichnet,
das 3. Bataillon in dem Treffen bei Habelschwerdt. In der Schlacht bei Hohen-
ffiedberg gerieth der grösste Theil des Regiments nach tapferer Gegenwehr
in Gefangenschaft1), die Reste, in ein Bataillon formiert, in der Schlacht bei Soor
gefochten.
1746 nach Italien gerückt, machte das Regiment die Vorrückung an den
Var unter kleinen Gefechten mit und kam
1747 zu der Blockade von Genua (Gefecht am Monte Bisagno).
1756 auf dem Kriegs-Schauplatze in Böhmen stehend, aber nicht in das
Feuer gekommen, war das Regiment (zwei Bataillone)
1757 in dem Treffen bei Reichenberg, der Schlacht bei Kolin und bei
dem Angriffe auf Gabel. Ein Bataillon machte sodann den Zug Hadik’s nach
Berlin mit, das andere sich bei der Einnahme von Schweidnitz (Erstürmung
der Sternschanze) ausgezeichnet. In der Schlacht bei Breslau erstürmte das
Regiment den Schlüsselpunct der feindlichen Stellung, das Dorf Klein-Mochber
und focht endlich bei Leuthen.
Regiments-Inhaber FM. Daun erhielt für den Sieg bei Kolin das Gross-
kreuz des MTO. Obrist Graf Pellegrini und Obristlieutenant Maximilian
Zorn von Bio ws he im erwarben sich in diesem Feldzuge das Ritterkreuz
desselben Ordens2).
1758 war das Regiment bei Hochkirch,
1759 in dem Treffen bei Maxen,
1760 bei dem Entsätze von Dresden und in der Schlacht bei Torgau:
Hauptmann Johann von Unger, welcher sich schon 1757 bei Schweidnitz
liervorgetlian, erhielt für Auszeichnung bei Torgau nachträglich 1763 den MTO.
1761 in Sachsen, ohne Gefecht.
1762 bei dem Ueberfalle auf Meissen, wobei sich Oberstlieutenant
Pierce ausgezeichnet, ein Bataillon in der Vertheidigung von Schweidnitz,
in Folge Capitulation kriegsgefangen.
Langlois. 1778 das Regiment bei der Occupation von Nieder-Bayern.
1779 zwei Bataillone in Böhmen, sich unter Oberst Schindler bei
Zuckmantel ausgezeichnet.
Die Grenadiere (Bataillon Hannekart) Gefecht bei Schlesisch-Neustadt.
1788 mit drei Feld-Bataillonen auf den Kriegs-Schauplatz gerückt, war
das 1. bei der Erstürmung von Dubica und Novi, Hauptmann Fenzel für
Auszeichnung hiebei den MTO. erhalten. Das 2. in der Haupt-Armee. Rückzug
nach Karansebes, das 3. blieb in Peterwardein.
1789 das 1. und 2. Bataillon theils im Banat, tlieils in Siebenbürgen,
dann während der Belagerung von Orsova auf dem Berge Allion postiert;
das 3. an der Save, Detachements die Unternehmungen auf Lesnica und
gegen Zwornik mitgemacht.
Die Grenadiere (Bataillon St. Julien) 1788 an der Save, 1789 bei der
Belagerung von Belgrad.
Jo r dis. 1790 die ersten zwei Bataillone mit besonderer Tapferkeit bei
der Erstürmung des verschanzten Lagers bei Kalafat gefochten; Regiments-
Commandant Oberst Graf Kolo w rat und Hauptmann Alois von Al bei den
MTO. erhalten, dann noch das Gefecht bei Florentin mitgemacht.
*) Im Vereine mit Gyulai (Nr. 51) und Kolowrat (Nr. 17) den Rückzug gedeckt.
a) Hauptmann Franz Graf Daun aussertourlicli zum Obristlieutenant, Hauptmann
Pierce zum Obristwachtmeister befördert, sechs Officiere belobt.
534 -
1793 das Leib- (1.) Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatze in den Nieder-
landen, Schlacht von Aldenhoven, Gefecht bei St. Trond : in der Schlacht bei
Löwen hatte sich dasselbe freiwillig zur Erstürmung von Bierbeck angeboten.
'sein Commandant Major Lazarini fand hiebei den Heldentod. Das Bataillon
war sodann bei Bavay, Famars, der Belagerung von Yalenciennes, ferner im
Vereine mit dem nachgerückten Oberst- (2.) Bataillon bei dem Angriffe auf das
Cäsar-Lager, bei der Belagerung von Cambray und bei jener von Dünkirchen,
wo sich diese Abtheilungen auszeichneten ; die Oberlieutenants Robert Frei-
herr von Swinburne und Darnach sich bervorgethan; endlich noch Gefechte
von Moescroen-Cisoyng (je ein Bataillon).
Die Grenadiere (Bataillon Keating) Ende des Jahres an den Rhein ge-
rückt, auf Cordon postiert.
1794 stand das Regiment im Lager vor Denain, dann bei der
Belagerung von Landrecies, focht in der Schlacht von Toumay i das 2. Batail-
lon Abends Templeuve überfallen), in jener bei Fleurus, in den Gefechten an
der Ourthe, bei Sprimont und an der Roer, wo es grosse Verluste erlitt.
Die Grenadiere in Mannheim stehend, ohne in Action zu treten.
1795 das 1. Bataillon in den Gefechten bei Höchst und Limburg, das
2. bei der Verth ei digung von Castel und Erstürmung der Linien vor Maynz,
wo es den Ort Laubenheim, dem Befehle gemäss, ohne einen Schuss zu thun.
erstürmte.
Die Grenadiere standen vor Mannheim.
1796 erlitt das Regiment (1. und 2. Bataillon) in dem Gefechte bei
Altenkirchen, von Uebermacht angegriffen und umzingelt, grosse Verluste und
gerieth der grösste Theil in Kriegsgefangenschaft, so dass diese Abtheilungen
in "VVels reorganisiert werden mussten.
Das 3. Bataillon, welches schon 1794 nach Italien gerückt, jedoch bisher
noch nicht in das Feuer gekommen war, in dem Gefechte bei Valeggio, in
der Schlacht bei Bassano versprengt und gefangen.
Die Grenadiere, ebenfalls nach Italien marschiert, bei Lonato. in der
Schlacht bei Bassano gelochten, dann bei den nach Mantua gedrängten Truppen,
wo selbe in Folge der Capitulation
1797 ebenfalls in Kriegsgefangenschaft geriethen.
Die reorganisierten zwei ersten Bataillone waren in Tyrol, in den Ge-
fechten bei Salurn und Klausen; eine an der Eisack-Brücke aufgestellte Com-
pagnie unter Hauptmann Quosdenchevich nach rühmlicher Gegenwehr ge-
fangen, endlich Gefecht bei Mühlbach -Vintl.
1799 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien, focht das Regiment bei
Pastrengo und Parona, dann in der Schlacht von Magnano. ein Bataillon so-
dann bei der Belagerung von Peschiera, das Regiment bei jener von Mantua.
Später nach Toscana gerückt, kam das 2. Bataillon noch bei Nervi in das
Feuer.
Die Grenadiere (Bataillon Stentsch) bei Pastrengo, Verona, Magnano,
Cassano, an der Trebbia, bei Novi tapfer gefochten, bei Savigliano sich be-
sonders bervorgethan.
1800 war das Regiment an der Riviera di Genova, in den Gefechten
am Monte Corona (Monte Fascio) mehrere Schanzen erstürmt; bei dem später
nothwendig gewordenen Rückzug das zur Deckung desselben bestimmte
2. Bataillon, nach tapferer Gegenwehr, nachdem die Munition ausgegangen, in
Gefangenschaft gerathen, das Regiment bei der Belagerung von Genua.
Die Grenadiere in dem Gefechte bei Savona, der Einnahme von Yentimiglia.
am Var und am Monte Nave, wo selbe sich standhaft hielten.
Bei Marengo wurde dieses Bataillon ebenfalls trotz tapferer Ausdauer
zum grössten Theile gefangen und vereinigten sich die Reste desselben mit
dem nach Mantua gerückten Regimente. Später erneuert nach Toscana ge-
rückt, musste das Regiment, beziehungsweise das Corps Sonnnariva, in
welchem dasselbe eingetheilt war, bei der völkerrechtswidrigen Besetzung
dieses Landes durch die Franzosen, sich mit den Waffen den Rückzug nach
Ferrara bahnen; bei dieser Gelegenheit zeichneten sich Major von Lilienberg,
als Commandant der Avantgarde, dann Oberlieutenant Biene feld be-
sonders aus.
- 535 —
1802 war das Regiment bei der Besitznahme von Salzburg für den Erz-
herzog Ferdinand, Grossherzog von Toscana, als Churfürsten dieses Gebietes.
1805 in Tyrol garnisonierend, standen das 1. und 2. Bataillon in denVer-
schanzungen am Tonal und bei Madonna di Campiglio, das in Nord-Tvrol ge-
legene 3., 4. und Grenadier-Bataillon hatten den Achen-Pass besetzt. Bei
dem allgemeinen Rückzüge vereinigte sich das ganze Regiment in Marburg,
ohne in das Gefecht gekommen zu sein und rückte dann nach Ungarn. Das
nach Wien gekommene Reserve-Bataillon gerieth am 15. November am Spitz,
durch Unterlassung der Zerstörung der Tabor-Brücke in Gefangenschaft.
1809 mit drei Bataillonen im 6. Corps (Hiller) eingetheilt, focht das Regi-
ment in dem Gefechte bei Landshut, Regiments-Commandant Oberst Adler
mit demselben den Rückzug des Corps gedeckt; in den Gefechten bei Neu-
markt an der Rott drei Compagnien unter Major Kermpotich, der sich
schon bei verschiedenen Anlässen als tapferer Officier bewährt, einen glän-
zenden Angriff vollführt ; bei dem Rückzug hinter den Iun das 2. Bataillon,
Major Freiherr von Stockard, bei Reichenberg den Feind mehrmals zurück-
geschlagen, das 3. Bataillon bei Riedau von feindlicher Uebermacht um-
zingelt, versprengt und in Gefangenschaft gerathen.
Drei Compagnien sich in dem Treffen bei Ebelsberg sehr ausgezeichnet.
In der Schlacht bei Aspern, sowie in jener bei Wagram, focht das Regiment
mit gewohnter Tapferkeit, ebenso Abtheilungen desselben in den Rückzugs-
Gefechten bei Ivorneuburg, Stockerau und Hollabrunn. Regiments-Commandant
Oberst Adler. Major Kermpotich, Hauptmann Drohn und Oberlieutenant
Ehren berg in Anerkennung ihrer Leistungen in die nächsthöheren Chargen
befördert.
Die Grenadiere (Bataillon Puteani) in Bayern nicht in das Feuer ge-
kommen, bei Aspern gefochten, sich bei Wagram (Sturm auf Aderklaa) aus-
gezeichnet, dann bei Znavm.
1813 stand das Regiment (inclusive des Landwehr-Bataillons) bei den
gegen Bayern aufgestellten Truppen; nach dem Vertrage von Ried im Corps
des bayerischen G. d. C. Grafen Wrede eingetheilt, focht es mit Auszeichnung, aber
grossen Verlusten in der zweitägigen Schlacht bei Hanau, das 2. Bataillon im
Lamboj-Wald nach tapferer Gegenwehr aufgerieben, der Rest gefangen; Major
Graf Weissenwolf sich bei Wieder-Eroberung der Larnboj -Brücke über die
Kinzig hervorgethan.
Die Grenadiere (Bataillon Puteani) gleichfalls bei Hanau sich aus-
gezeichnet.
1814 stand das Regiment bei der Belagerung von Neu-Breisach (Aus-
falls-Gefecht bei Weckelsheim l. Das 3- Bataillon nahm in der Haupt-Armee
an der Schlacht bei Brienne, der Vertheidigung von Troyes, den Schlachten
bei Bar- und Arcis-sur-Aube, in welcher der Commandant, Oberstlieutenant
Wilmanns, einen glänzenden Bajonnett- Angriff ausf üb rte theil und rückte nach
der Einnahme von Paris zum Regimente vor Breisach.
Die Grenadiere bei la Ferte, Arcis-sur-Aube, la Fere-Champenoise und
Charenton, dann bei dem Einzuge in Paris (in allen Actionen jedoch wenig
in das Feuer gekommen).
Baden. 1815 anfänglich in Maynz garnisonierend, war das Regiment
in dem Gefechte bei Selz, dann bei der Cernierung von Strassburg, die Grena-
diere bei jener von Schlettstadt, dann im Lager von Dijon.
1821 war das Regiment bei der Occupation von Piemont, ohne Gefecht.
1848 in Süd- Tyrol garnisonierend, 'wurde das Regiment (1., 2. und
з. Bataillon) meist abtheilungsweise bei Vertheidigung der Grenz-Pässe und
Thäler, sowie zu verschiedenen Streifungen verwendet.
Das 3. Bataillon in Judicarien, Gefechte bei Male, Storo, Lodron-Bagolino
и. s. w. ; das im Etsch - Thale postierte 2. Bataillon Streifzug in die Val
Sarca und Val Sugana, sowie in die Val Astico, Gefecht bei Piano, dann in
den wiederholten Kämpfen am Monte Balclo und auf dem Plateau von Rivoli,
endlich bei der erneuerten Vorrückung in die Val Arsa u. s. w.
536
Diese beiden Bataillone kamen dann zu der Belagerung von Peschiera
und wurden in Süd-Tyrol durch Abtheilungen des bisher im Reserve-Ver-
hältnisse in Trient gestandenen 1. Bataillons ersetzt: Abtheilungen des
letzteren in den Gefechten am Tonale und bei Ponte di legno, das Regiment
sodann nach Verona gerückt.
Die Grenadiere (Bataillon Richter) standen in "Wien in Garnison,
Kämpfe an der Tabor-Brücke (6. October), dann im Corps Jellacic, Treffen
bei Schwechat und Einnahme von "Wien, später nach Ungarn gerückt.
1848/1849 das Landwehr-Bataillon bei der Streif-Colonne des Obersten
Horvath gegen die Insurgenten am Platten-See und im Bakonver Wald, dann
in der Schlacht bei Kapolna, Gefechte bei Eger-Farmos, Poroszlö und Kdty.
Im Sommer-Feldzuge focht dieses Bataillon bei Csorna-Csanäk. Raab, Acs.
Puszta-Herkäly, Arad, dann in der Verfolgung des Gegners bei Dobra.
Die Grenadiere bei Kapolna, vor Komorn (Käty), bei Pered, Zsigärd,
Puszta-Herkäly gefochten, dann Vorrückung an die Theiss.
1849 von dem in Italien verbliebenen Regimente betheiligten sich das
1. und 3. Bataillon mit gewohnter Tapferkeit an der Bewältigung des Auf-
standes in Brescia und kam das Regiment sodann zu der Belagerung von Venedig.
Für ihre Leistungen in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
EKO. 1. Zweiter Inhaber FÜLL. Baron Dahlen.
MTO. Regiments-Commandant Oberst Julius Graf Bernay-F avancourt.
EKO. 3. Die Hauptleute Heinrich Schetzko, Julius von Engel; die
Oberlieutenants Adolph Prinzinger und Carl Hoffmann.
MVK. Die Hauptleute Franz Leithner, Alexander Kopal, Wilhelm
Lexmüller und Joseph Gassner; die Oberlieutenants Rudolph Heyssler.
Alexander Graf von Ortenberg, Anton Leiler, Joseph Schaub. Wilhelm
Graf Zeppelin und Friedrich Kripp el; die Unterlieutenants Carl Frei-
herr von Holz s chuher, Joseph Korvich, Wilhelm Kempf, Ignaz Schuh-
mann von Manssegg, Julius von Kürsinger, Franz Willinger und Peter
Freiherr von Baselli.
GCEM. 2. Regiments-Arzt Dr. Jakob Löbenstein.
Erzherzog Rainer. 1859 im 8. Corps (Benedek) eingetheilt, bestanden
einige Compagnien ein Gefecht bei Pancurana und kam in der Schlacht bei
Magenta nur das 4. Bataillon in das Feuer (von Verona nachgerückt, im
1. Corps); das in der Reserve-Division eingetheilte 3. Bataillon, Major Graf
Wels ersheimb, focht bei Montebello und Castenedolo. das vereinigte Regi-
ment in der Schlacht bei Solferino (Kämpfe um S. Martin ou
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Heinrich Schröder; Major Otto
Graf Welsersheimb; die Hauptleute Peter Freiherr von Baselli und Ludwig-
Freiherr von Sztankovics; Oberlieutenant Ludwig Kautsch iBrigade-
Adjutant).
MVK. Major Otto Graf Welsersheimb; die Hauptleute Victor von
Kaltenborn, Joseph' Käserei- und Ferdinand von Kaim: die Oberlieutenants
Paul Finkenzeller, Anton Baldissera, Ludwig von Steinherr und Regi-
ments-Adjutant Heinrich Gatterer; die Unterlieutenants Maximilian
Groller von Mildensee, Ernst Palitschek von Palmforst, Alexander
Ritter von Elvenich und Joseph Loizenbauer.
1866 erneuert mit allen vier Feld-Bataillonen in Süd-Tyrol verwendet,
fochten Abtheilungen des Regiments bei Vezza, am Monte Giovo, bei Molino
und in der Val Sugana.
Für Auszeichnung in dem Gefechte bei Vezza wurden Major L lysses
von Albertini und Hauptmann Ferdinand Kaim Edler von Ivaimthal
aussertoürlich in die nächsthöheren Chargen befördert (Ersterer zu Deutsch-
meister transferiert) '); ausserdem wurden decoriert mit:
LO. Major Franz Pichler Edler von De eben.
’) Personal -Verordnungsblatt für das k. k. Heer Xr. 46 ex 1S66.
— 537 —
EKO. 3. Hauptmann Heinrich G-atterer; die Oberlieutenants Ferdinand
Freiherr von Helldorf und Alexander Ritter von Elvenich.
MVK. Die Oberlieutenants Rudolph Rieder, Heinrich Koczyan und
Constantin Domasnian.
GVK. Regiments-Arzt Dr. Joseph Strasse r.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
n. ci.
1789—1790
— .
9
1848
2
8
40
1793—1801
4
38
1849
2
26
54
1805
—
—
1859
1
57
77
1809
3
3
1866
—
8
21
1818—1815
1
8
Adjustierung.
1726 weisser Rock, blaue Aermel- Aufschläge ;
1741 weisser Rock, rothe Aufschläge;
1757 weisser Rock, Camisol und Unterfutter, rothe Aufschläge;
1767 weisser Rock, orangegelbe Egalisierung1), gelbe Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, orangegelbe Egalisierung, gelbe Knöpfe.
p Diese Farbe wurde anfänglich kurzweg mit orange”, von 1807 — 1810 mit „pome-
ranzen-”, seither mit ,, orangegelb'' bezeichnet.
U n^ari s cli es In fanteri e - Regiment.
O O
(1853) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Erlau.
(1883) Appel, Johann Freiherr von, G. d. C.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1798 laut kaiserlichem
Erlass vom 25. April aus den vierten Bataillonen der Infanterie-Regimenter Erz-
herzog Ferdinand Nr. 2, Sztaray Nr. 33 und Erzherzog Anton Nr. 52 als
„2. neu errichtetes ungarisches Linien-Infanterie-Regiment” in Theresienstadt
aufgestellt; mit Erlass vom 4. Juni obige Benennung in: ..neues ungarisches
Linien-Infanterie-Regiment Nr. 60”* 2) umgeändert.
1849 wurde das Regiment in Folge der Ereignisse in Ungarn zu Krems
reorganisiert.
1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 67, 1883 ein Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 85 abgegeben.
Ergänzung. Bei der Aufstellung wurde diesem Regimente der Werb-
Bezirk zu Trentschm in Ober-Ungarn3) angewiesen; 1809 erhielt es als solchen
die Zips und angrenzenden Comitate mit dem Sammelplätze Eperies; 1852
wurde Leutschau vorübergehend W erb -Bezirks- Station ; seit 1853 endlich
recrutiert sich das Regiment aus dem Heveser (Tkeilen der angrenzenden)
Comitate, mit der Werb-Bezirks-(Ergänzungs-Bezirks-)Station Erlau4).
Grenadier-Division. In dem Feldzuge 1799 — 1801 war dieselbe mit
jenen von Nr. 2 und 31, in jenem von 1809 mit Nr. 8 und 22 in einem Bataillon
vereint. Von 1810 — 1818 bildete sie mit den Divisionen von Nr. 34 und 37 ein
Bataillon und trat ISIS in den Verband des aus den Divisionen von
Nr. 31 und 51 bestehenden Bataillons, welch’ letztere 1S30 mit jenen von
Nr. 19 tmd 48 verwechselt wurden.
Friedens-Garnisonen. 1798 Theresienstadt, 1801 Krems — Temesvär,
1806 Raab, dann Iglau, 1807 Kaschau — Tarnöw, 1S0S Jaslo— Neuhäusel. 1S"9
Retz, 1810 Lemberg, 1812 Przemyslany, 18 14 Alessandria, Bergamo. 1S15 Dole
(Eisass), 1816 Mölsheim, 1817 Zabern, 1S18 Wien, 1834 Krems, 1S44 Kaiser-
Ebersdorf, 1849 Krems, 1850 Wien, Friedland, 1851 Prag. 1S53 Olmiitz. 1854
Wien, 1855 Mährisch- Weisskirchen, 1857 Josephstadt, 1859 — 1866 Olrnütz, 1866
r) Unter der Nummer 60 bestand von 1769 — 179S das Liccaner Grenz -Infanterie-
Regiment (später Nr. 1).
-) Dieses Regiment erhielt, -wie alle vier neu aufgestellten. nicht sogleich einen In-
haber (erst 1S01).
3) Von dem Werb-Bezirke von Nr. 2 abgetrennt.
J) Der Werb-Bezirk Deutschau übergieng an Nr. 12, welches bisher galizisch war.
— 539 —
Krakau, 1871 Erlau, 1876 Budapest, 1878 Zwornik, 1879 Bjelina, 1881 Krakau,
1882 Josephstadt, 1885 Erlau.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1802 in Temesvar activiert, 1817
nacli Leutschau verlegt, wo es bis zur Auflösung verblieb.
Regiments-Inhaber.
1798 — 1801 unbesetzt.
1801 Gyulai von Maros-Nemeth und
Nädaska, Ignaz Graf, FML. —
FZM.
1831 Wasa, Gustav Prinz von, GM. —
FML.
1877 Benedek, Alexander, FML.
1878 Nagy von Töbör-Ethe, Carl
Freiherr, FML.
1882 unbesetzt.
1883 Aopei, Johann Freiherr von.
G. d. C.
1798 Rüdt von Callenberg,
Freiherr, Oberst.
1798 Plunquet, Max Graf, Oberst.
1799 Carl, Johann von, Oberst1).
1799 Lippe, Georg Freiherr von.
Oberst.
1805 Märiässy de Markus et B atis -
Fa Iva, Andreas, Oberst.
1809 Weissenwolf, Anton Graf,
Oberst2).
1809 Trenck, Joseph Freiherr von
der, Oberst.
1814: Czarnotzay von Charlotten-
burg, Anton, Oberst.
1817 Krammer, Ignaz, Oberst.
1821 J ar o ss y, Matthias von, Oberst.
1830 Lebzeltern, Joseph Bitter von,
Oberst.
(1832 zweiter Oberst, Reichstädt,
Franz Herzog von) 3).
1Ö34 Lichnowsky, "Wilhelm Graf,
Oberst.
1841 Standeisky, Joseph Ritter von,
Oberst.
1848 Wrbna, Dominik Graf, Oberst.
1848 Szeth, Johann von, Oberst.
Cordon, Joseph Freiherr von,
Oberst.
1850 Wetzlar von Plankenstern,
Gustav Freiherr, Oberst.
1857 Märiässy de Markus etBatis-
Falva, Andreas, Oberst.
1864 Fies ebner- Jetzer, Eugen
Freiherr von, Oberst.
1866 B i es s von Ri es enfest, Laurenz
Ritter, Oberst.
1871 Fiedler, Friedrich Freiherr von,
Oberst.
1876 Puschel von Felsberg, Anton,
Oberst.
1877 Blaschke, Julius, Oberst4).
1881 Nemecic von Bihacgrad,
Joseph Ritter, Oberst.
1882 Segerc von Starigrad, Ru-
dolph Ritter, Oberst.
1884 Bubna von Warlich, Hermann,
Oberst.
1888 Wessely, Adolph von, Oberst,
1891 Boxichevich von Szokoldcz,
Ludwig, Oberst.
1895 Wimmer Edler von Ebenwald,
Friedrich, Oberst.
Regiments-Commsindauten.
Carl
1850
Reserve-Commandanten.
1869 T schick, Eduard, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1873 Gerlach von Gerlachheim,
Hugo, Oberstlieutenant — Oberst.
1876 Blaschke, Julius, Oberst.
1877 Pelikan von Plauenwald,
Norbert Ritter, Oberstlieutenant —
Oberst.
1879 Seemann, Alois, Oberstlieute-
nant.
1880 Winternitz, Adolph, Oberst-
lieutenant.
1882 Bubna von Warlich, Hermann,
Oberstlieutenant.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1799 Oberstlieutenant Leopold von Hasslinger in dem Gefechte am
Luciensteig (6. März) j.
■ Vor l 'ebernah me des Commandos in sein früheres Regiment rückversetzt.
-) Vor Uebernahme des Commandos an den bei Aspern als Oberstlieutenant von
Sztäray erhaltenen Wunden gestorben.
3) Sohn Napoleon I.
») Später geadelt, mit dem Prädicate von „Zwornikkirchen”.
— 540 -
Regiments-Commandant Oberst Graf P lunquet in dem Treffen bei Schanis.
1809 Regiments-Commandant Oberst Graf Anton Weissenwolf an den
bei Aspern erhaltenen schweren Verwundungen gestorben.
1814 Major Johann Köckh in der Schlacht bei Bar-sur- Aube f.
1859 Major Anton Ko zell in der Schlacht bei Solferino j.
Major Vincenz von Dobrowollny an den in derselben Schlacht
erhaltenen schweren Vet wundungen im Juli gestorben.
Feldzüge.
Neues ungarisches Linien-Infanterie-Regiment Nr. 60. 1799 das
von früher her in Vorarlberg stehende 3. Bataillon (von Erzherzog Anton Nr. 52
übernommen) Vertheidigung des Luciensteiges (6. März), wo ein grosser Theil
nach standhafter Gegenwehr, der Rest am folgenden Tage bei Chm in Ge-
fangenschaft gerieth. Das Regiment (1. und 2. Bataillon) rückte gleichfalls
aus Böhmen nach Vorarlberg, nahm an dem zweiten Angriffe auf den Lucien-
steig (14. Mai), dem Gefechte bei "Winterthur, in welchem es unter seinem
Commandanten, Oberst Graf Plunquet, sich sehr auszeichnete 1 1. dann der
ersten Schlacht von Zürich theil.
In der Stellung an der Linth focht das Regiment bei Näfels, Schanis
und erlitt auf dem Rückzüge an den Rhein bedeutende Verluste.
Die Grenadiere (Bataillon Lippe) auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutsch-
land, sich bei Stockach — Liptingen ausgezeichnet, bei Zürich nicht in das
Feuer gekommen, mit Bravour bei der Erstürmung von Mannheim ( Neckarau
gelochten.
18ü0 das Begiment aus Vorarlberg nach Bayern gerückt, einzelne Ab-
theilungen bei Nesselwang gefoehten; dann im verschanzten Passe von
Roschlag (Reutte) postiert; später bei Ampfing sich ausgezeichnet, bei Hohen-
linden en reserve gestanden, bei Salzburg den Rückzug standhaft gedeckt.
Das combinierte 3. Bataillon Vertheidigung von Ingolstadt (im Mai), dann zum
Regimente.
Die Grenadiere hei Engen und Möskirch sich ausgezeichnet, bei Erolz-
heim gefoehten, bei Hohenlinden wenig verloren, nach dem Treffen von Salz-
burg den Rückzug mit Aufopferung gedeckt.
Gyulai. 1805 hatte das Regiment (1., 2. und Grenadier-Bataillon) seine
Eintheilung im Reserve-Corps Kienmayr (später Merveldt), focht bei dem
Rückzuge mit Auszeichnung bei Lambach und Steyer, wo Capitain-Lieutenant
Pavianovich den Fluss-Uebergang standhaft vertheidigte : in dem Gefechte
bei Weyer gerieth der grösste Tlieil der beiden Feld-Bataillone in Gefangenschaft.
Das Grenadier-Bataillon bestand das Gefecht bei Neuhaus und Mariazell mit
gleichem Schicksale; der Rest sammelte sich in Fürstenfeld und wurde dann
nach Mähren dirigiert, kam jedoch bei Austerlitz nicht zur Action. Das
3. und 4. Bataillon bewirkten den Rückzug nach Kärnthen. ohne in das
Feuer zu kommen und schlossen sich dort an die Truppen des Erzherzogs
Johann an.
1809 in das 5. Corps der Haupt-Armee eingetheilt, focht das Regiment
(1., 2. und 3. Bataillon), zur Degagierung der Brigade Thierry vorgesendet, bei
Kirchdorf, das 1. und 3. Bataillon in dem Rückzugs-Gefechte bei Landshut
sich ausgezeichnet. In dem Treffen bei Neumarkt hat das Regiment im Verein
mit Duka Nr. 39 ein feindliches Cavallerie-Regiment beinahe ganz aufgerieben:
dasselbe focht weiter mit bedeutendem Verluste bei Raffelding, bestand auf
dem Rückzuge von Ebelsberg ein kurzes Nachhut-Gefecht und zeichnete sich
in der Schlacht bei Aspern, sowohl in den Stürmen auf den genannten Ort
(21. Mai), als durch standhafte Abwehr der feindlichen Cavallerie- Angriffe aus
(22. Mai).
Regiments-Commandant Oberst Mariassy und Oberstlieutenant von der
Trenck wurden als hervorragend ausgezeichnet genannt. Ersterer zum General -
]) Ausser demselben noch Oberstlieutenant Hieronymus Graf Colloredo sich
liervorgethan, welcher aussertourlich zum Oberst befördert wurde.
541 —
Major, Letzterer zum Grenadier-Bataillons-Commandanten, dann Oberst-Regi-
men ts-Commandanten b efördert.
In den Brückenkopf von Pressburg verlegt, zeichnete sich Major von
Czarnotzay (als Interims-Regiments-Commandant) mit dem 2. Bataillon durch
standhafte Verthei digung von Engerau aus; derselbe wurde sofort ausser-
tourlich zum Oberstlieutenant befördert; ebenso tapfer fochten beide Bataillone *)
bei Abwehr des Sturmes auf den Brückenkopf selbst; das Regiment später
bei Wagram wenig in das Feuer gekommen. Das neu aufgestellte 3. Bataillon
mit Auszeichnung bei Hollabrunn gefochten.
Die Grenadiere (Bataillon Mayblümel) bei Aspern— Esslingen, Wagram
und Znaym brav gekämpft. Hauptmann de la Moore sich hervorgethan.
Regiments-Caplan Udvardy erhielt nachträglich für geleistete hervor-
ragende Dienste das SGVK.
1812 nur die Grenadiere (Bataillon Kirchenbetter) im Auxiliar-Corps
Schwarzenberg an dem Feldzuge gegen Russland theilgenommen, bei Podubnie
nicht im Feuer gestanden, bei Wyzwa, Wyczulki (Trycziner-Hof) gefochten.
1813 stand das Regiment (1. und 2. Bataillon) in der Armee- Abtheilung
seines Inhabers bei der Haupt-Armee, kam bei Dresden nicht in das Feuer,
focht mit Auszeichnung bei Leipzig (Lindenair 16. October), Eckartsberg
und Hochheim; ein Bataillon bei dem misslungenen Versuche, Neu-Breisach
zu überfallen.
Die Grenadiere bei Dresden und Leipzig wenig engagiert.
1814 focht das Regiment mit Auszeichnung bei Bar-sur-Aübe, la Rothiere
(Erstürmung von Dienville) und Lesmont (Troyes). Regiments -Inhaber
FZM. Graf Gyulai wurde für seine in dieser Schlacht erworbenen Verdienste
mit dem LO.-GK. decoriert.
Das Regiment kämpfte ferner bei la Ferte, Arcis-sur- Aube (wenig
engagiert), machte den Einzug in Paris mit und kam dann zu dem in Süd-
Frankreicli neu formierten Corps Bianchi, endlich nach Ober-Italien.
Das 3. Bataillon unter Oberstlieutenant Fligely in der Süd- Armee
eingetheilt. Gefechte bei Limonest und Voreppe, dann auch nach Piemont.
Die Grenadiere ebenfalls in der Süd- Armee bei Macon mit Auszeichnung
und bei Limonest gefochten, dann nach Wien gerückt.
1815 war das Regiment anfänglich bei den zur Operation gegen Murat
bestimmten Truppen, rückte dann, ohne in ein Gefecht gekommen zu sein,
über den Simplon nach Frankreich und focht mit besonderer Auszeichnung
bei Forcierung der Jura-Pässe (les Rousses); Oberstlieutenant Fligely wurde
mit dem LO. decoriert. Oberst Czarnotzay, Major Albert von Csollich
sich ebenfalls hervorgethan; neun Officiere öffentlich belobt.
Die Grenadiere am Rhein, dann Einzug in Paris, ohne Gefecht.
Wasa. 1848 standen das 1. und 2. Bataillon bei Ausbruch der Unruhen
in Wien und wurden speciell zur Bewachung und Sicherung der Hofburg
verwendet, wobei sich das Regiment durch strenge Pflichterfüllung auszeichnete,
ebenso bei dem Aufstande im Mai.
Nach Ungarn verlegt, kämpfte das 1. Bataillon in dem Gefechte bei
Velencze gegen den Banus Jellacic, überhaupt
1849 das ganze Regiment, später den Befehlen des ungarischen
Ministeriums gehorchend, gegen die kaiserlichen Waffen und wurde in Nieder-
Oesterreich reorganisiert* 2).
Die Grenadiere (Bataillon Aurnhammer) ebenfalls im März in AVien,
dann auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gerückt (ohne Gefecht).
Decoriert winden (1850) mit:
MVK. Oberst, Commandant eines Grenadier -Bataillons, Julian von
Woyciechowski (für Auszeichnung als Corps- Adjutant in Italien).
1859 im 1. Corps (Clam-Gallas) auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien
gerückt, focht das Regiment (1., 2. und Grenadier-Bataillon) bei Magenta, wo
J) Vieler Verluste wegen war das Regiment nur noch in zwei Bataillone formiert.
2) Viele Officiere anderen Regimentern zugetheilt.
- 542 —
es bei Vertheidigung des Eisenbahn-Dammes viel verlor und die tactische
Ordnung stark gelockert wurde; in der Schlacht bei Solferino focht es im
Centrum; hier auch das 3. Bataillon. Das 4. rtnd 5. Bataillon auf Küsten-
bewachung in Istrien.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Oberlieutenant Johann Rodich; Unter Lieutenant Daniel
Shikic.
MVK. Regiments-Commandant Oberst von Märiässy; Major Vincenz
von Dobrowollnv (an den Wunden gestorben); die Hauptleute Joseph
Dittrich, Guido Graf Strackwitz, Wilhelm von Singer, Carl Krona-
witter, Franz Pusch; die Oberlieutenants Joseph Czermak. Alexander von
Baranyay; die Unterheutenants Julius Fritz, Alfred Turkovits und Alphons
Beskoczka.
1.866 im 6. Corps (Ramming) der Nord-Armee eingetheilt, focht das
Regiment bei Wvsokow (Nachod) und Königgrätz, heidemale mit grossen
Verlusten.
Das 4. Bataillon Besatzung in Olmütz.
Decoriert wruden mit:
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Laurenz Riess.
MVK. Hauptmann Anton Göller; die Oberlieutenants Hermann Freiherr
von Wildburg, Coloman von Rupprecht, Emanuel Novak; Unterbeut enant
Wolfgang von Mättyasovszky.
GGVK. Regiments-Caplan Paul Hrusetzky.
Nagy. 1878 unter den als Verstärkung nach Bosnien gesendeten
Truppen, nahm das Regiment im Verbände des 4. Corps an den Kämpfen
bei Nova-Brcka und auf der Majevica Planina Antheil.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Julius Blaschke.
MVK. Oberstlieutenant Ludwig Schwitzer von Bayersheim i General -
stab); die Hauptleute Eugen Suvic von Bribir, Gabriel Mauritz, Peter
Pavkovic; Lieutenant Matthias Kocsics (gefallen, nachträglich).
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
1799—1801
G-oldene
2
Silberne
7
G-oldene
1848/1849 —
I. Cl.
n. ci.
1805
—
5
1859 —
9
10
1809
—
4
1866 —
5
25
1813-1815
1
13
1878 —
3
10
Adjustierung,
1798 weisser Rock, stahlgrüne Egalisierung, Armlitzen, weisse Knöpfe:
1868 dunkelblauer Waffenrock, stahlgrüne Egalisierung, Armlitzen,
weisse Knöpfe.
Öl.1)
U ngarisclies Infanterie-Regiment.
(1867) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Temesvär.
(1897) Hold, Alexander Sitter yom, FML.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1798 laut Erlass vom
25. April aus den 4. Bataillonen der Linien-Infanterie-Regimenter Benjovszky
Nr. 31 und Splenyi Nr. 51, dann den Reserve-Divisionen von Samuel Gyulai
Nr. 32, Erzherzog Anton Nr. 52 und Johann Jellacic Nr. 53 als ,.3. neu er-
richtetes ungarisches Linien-Infanterie-Regiment” in Temesvär aufgestellt:
mit Erlass vom 4. Juni 1798 diese Benennung in: „neues ungarisches Linien-
Infanterie-Regiment Nr. 62” umgeändert.
1799 wurde das von Splenyi Nr. 51 anhertransferierte Bataillon mit dem
bisher beim neuen ungarischen Linien-Infanterie-Regimente Nr. 62 eingetheilt
gewesenen 4. Bataillon von De Yins Nr. 37 verwechselt.
1860 das 3. Bataillon zu dem reorganisierten, in Ungarn neu formierten
Infanterie-Regimente Ajrolcli Nr. 23 transferiert.
1873 wurde ein Theil des Feld-Truppenstandes der aufgelösten Deutsch-
Banater und Serbisch-Banater Grenz-Lühnterie-Regim enter Nr. 12 und 14 2) in
den Grundbuch-Stand des Regiments übernommen.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 83
abgegeben.
Ergänzung. Bei der Errichtung wurden dem Regimente die Comitate
Arad, Bekes imd Torontäl mit der Depot-Station Arad zugewiesen, von la09
an remitiert sich das Regiment vorwiegend aus den Comitaten des ehemaligen
Banates, Sammelplatz des Werb-Bezirks Temesvär. 1855 wurde das Werb-
Bezirks-Commando nach Arad, 1867 wieder nach Temesvär verlegt; 1873 wurde
ein Theil des Gebietes der aufgelösten Grenz-Regimenter Nr. 12 und 14, sowie
des Ergänzungs-Bezirkes Nr. 43 mit dem Erglnzungs-Bezirke des Regiments
vereinigt.
Grenadier-Division. In dem Feldzuge 1799 — 1801 war dieselbe im
Regiments-Verbände verblieben, in jenem von 1809 bildete sie mit den
Divisionen von Nr. 19 und 52 ein Bataillon. Von 1810—1818 stand dieselbe
im Verbände mit den Divisionen von Nr. 53 und 62, wurde 1818 in das aus
den Divisionen von Nr. 53 und 37 bestehende Bataillon übersetzt ; von 1832 bis
1852 endlich stand dieselbe im Verbände mit den Divisionen von Nr. 33 und 52 3 1.
11 Unter der Nummer 61 bestand von 1769 bis 179S das Otocaner G-renz-Infanterie-
Regiment (später Nr. 2).
2) Das Deutscb-Banater Regiment Nr. 12 wurde in Nr. 29 und 61, das Serbiscli-Banater
Regiment Nr. 14 in alle drei sich aus dem Banate ergänzenden Regimenter Nr. 29, 43 und
61 vertheilt.
3) In das frühere Bataillon rückübersetzt.
— 541 —
Friedens-Garnisonen. 1798 Temesvar, 1799 Pest. 1800 Wien, 1801
Udine, 1805 Venedig, 1806 Laibach, dann Triest, endlich Feistritz, 1807 Graz,
1810 Peterwardein, 1814 Verona, 1815 Neapel, 1817 Temesvar, 1820 Cremona,
1821 Piacenza, 1822 Vercelli, dann Mailand, 1823 Alessandria, dann Mantua.
1824 Brescia, 1828 Mantua, 1830 Padua, dann Mantua. 1832 Cremona, 1833
Brescia, 1834 Lodi, 1835 Vicenza, 1836 Venedig, 1838 Vicenza, 1839 Brescia,
1847 Piacenza, 1849 Varese, 1850 Como, 1851 Udine, dann Treviso. 1852 Venedig,
1853 Piacenza, 1854 Bologna, 1855 Mantua, dann Padua, 1856 wieder Mantua,
1857 Padua, 1858 Venedig, 1859 Brünn. 1861 Teschen, -wieder Brünn. 1S66
Peterwardein, 1868 Pest, 1871 Temesvar, 1875 Peterwardein, 1876 Mitrowitz,
1877 Peterwardein, 1878 Essegg, 1879 Peterwardein, 1882 Temesvar, 1883 Triest,
1887 Pola, 1888 Peterwardein, 1892 Temesvar, 1895 Wien.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1803 in Arad activiert. 1811 nach
Bartfeld, 1812 nach Grosswardein, später nach Szent-Miklös verlegt; von 1841 —
1852 befand es sich in Karansebes (1848 vorübergehend nach Agram verlegt '.
Regiments-Inhaber.
1798 — 1802 imbesetzt.
1802 Saint-Julien, Franz Graf, FML. —
FZM.
1836 Rukavina von Vidovgrad, Georg
Freiherr, FML.— FZM.
1849 Strassoldo-Graffemberg, Julius
Graf, FML.
1855 Zobel von Giebelstadt und Dar-
stadt, Thomas Friedrich Freiherr,
FML.
1859 Nikolaus Czesarawitsch, Gross-
fürst-Thronfolger von Russland.
1865 Alexander Czesarewitsch,Gross-
fürst-Thronfolger von Russland,
derselbe
1881 — 1894 Alexander 111., Kaiser von
Russland.
1894—1897 unbesetzt.
1897 Hold, Alexander Ritter von, FML.
Zweiter Inhaber.
Von 1859 — 1869 Zobel von Giebelstadt und Darstadt, Thomas
Friedrich Freiherr, FML.
Regiments-Commandanten.
1798 Leeuven, Ernst Freiherr von,
Oberst.
1800 Sebottendorf, Ignaz Freiherr
von, Oberst.
1807 Nu g e n t von W e s t m e a th, Laval
Graf, Oberst.
1809 Longueville, Johann von,
Oberst.
1813 Eberl, Raimund Freiherr von,
Oberst.
1815 Chimani vonMannberg, Anton
Freiherr, Oberst.
1828 Dupuis, Siegfried, Oberst.
1835 Gerliczy, Joseph Freiherr von,
Oberst.
1837 Wo Inhofer, Carl von. Oberst.
1845 Theissing, Bernhard, Oberst.
1849 Fejerväry de Komlös-Ke-
resztes, Joseph, Oberst.
1850 Brehm, Rudolph Ritter von.
Oberst.
1850 Bittner, Joseph Freiherr von,
Oberst.
1859 Pötting et Persing, Alois
Graf, Oberst.
1862 Thom, Michael Ritter von.
Oberst.
1866 Kamieniecki. Nikolaus Ritter
von, Oberst.
1866 Bordolo, Eduard von, Oberst.
1866 Biedermann, Wilhelm Ritter
von, Oberst.
1874 Keler. Sigmund von. Oberst.
1877 Machalitzky, Carl. Oberst.
1881 Morocutti, Franz. Oberst.
1882 Kup p e 1 w i e s er. Leopold. Oberst.
1886 R z i h a, Eduard Edler von, Oberst.
1889 Hofmann von Donnersberg,
August, Oberst.
1893 Schadek Edler von Schadeck-
fels, Adolph. Oberst.
1S97 Hornik, Theodor Edler von.
Oberst.
Reserye-Commaiidaiiteii.
1869 Larisch vonNimsdorf, Joseph. I 1871 Schwerdtner, Julius, Oberst-
Oberst, i lieutenant.
545 -
1872 Maricki Edler von Sremoslav,
Georg. Oberst.
1875 Kühe. Franz, Oberst.
1875 Popp, Leonidas, Oberst.
1876 Machalitzky, Carl, Oberstlieu-
tenant— Oberst.
1877 Lang, Franz, Oberstlieutenant —
Oberst.
1880 Hermann, Adolph, Oberstlieu-
tenant—Oberst.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1809 Oberstlieutenant Stephan Betsey de Betse in dem Nachhut-
Gefechte bei Venzone y.
1814 Hauptmann Interims-Bataillons-Commandant Joseph von Ost
( MTO.-B .) in der Schlacht am Mincio -jv
1866 Oberstlieutenant Constantin Gyuriclr in der Schlacht bei König-
grätz f.
Feldzüge.
Neues ungarisches Linien - Infanterie - Begiment Nr. 61. 1799
nahm an den kriegerischen Ereignissen dieses Feldzuges nur das, jedoch erst
im December, in den Stand des Eegiments übernommene Oberst - Bataillon
(vom 62. Kegimente anher, früher bei de Yins Nr. 37) theil1). Die Grenadiere
in beiden Feldzügen im Begiments -Verbände verblieben.
1800 rückten das 1. und 3. Bataillon anfänglich nach Süd-Deutschland,
später nach Tyrol, kamen aber zu keiner Action.
Das 2. ( Oberst-Bataillon) aus Graubündten zur Armee nach Italien ge-
zogen, fand seine Eintheilung bei den gegen Genua operierenden Truppen,
focht mit Auszeichnung aber bedeutendem Verluste bei dem Angriffe auf
die Bocchetta, dann bei der Blockade dieser Stadt (Angriff auf Fort
Quezzi, Gefecht am Monte Creto); später am Po bei Borgoforte postiert, über-
fiel Hauptmann Hrdliczka mit einer Division den Ort Bondeno, das Batail-
lon bei Cento und Bondeno gefochten.
Bataillons-Commandant Major Baron Beichlin wiederholt wegen guter
Führung belobt, Hauptmann Füsztös vor Genua (Fort Quezzi) sich hervor-
gethan, gefallen.
Saint- Julien. 1805 stand das Begiment in Venedig (Blockade durch
die Franzosen) und kam nur eine bei Brondolo auf Vorposten stehende Ab-
theilung am 12. November in das Feuer. Das Grenadier-Bataillon bei der
operierenden Armee in Italien eingetheilt, bei Caldiero gefochten, viel verloren.
1806 nahmen zwei Compagnien an der Expedition gegen die Bocclie di
Cattaro theil.
1809 bei der Armee in Italien (8. Corps Albert Gyulai) eingetheilt,
focht das Begiment mit drei Bataillonen mit Auszeichnung bei Sacile, Soave
(Caldiero); in der Schlacht an der Piave wies das Begiment2) alle Angriffe der
französischen Beiterei mit unerschütterlicher Buhe ab, kämpfte als Nach-
hut bei Venzone, später in Ungarn bei Baab.
Hauptmann von Ost, welcher als Commandant des 1. Bataillons wesent-
lich dazu beitrug, dass das Grazer Landwehr-Bataillon und zwei Compagnien
des Begiments sich im Meierhofe von Ivis-Megyer behaupten konnten3), erhielt
den MTO. (auch bei Sacile sich ausgezeichnet). Das Begiment kam sodann
in den Brückenkopf von Pressburg, an dessen Vertheidigung es unter seinem
Commandanten Oberst Longueville ehrenvollen Antheil nahm, jedoch viel
verlor.
Die Grenadiere (Bataillon Janusch) bei Sacile, Caldiero, an der Piave
und bei Kaab gefochten.
*) Sielie Chronik des Infanterie-Regiments Nr. 62.
2) Im Vereine mit Strassoldo Nr. 27.
3) Der Meierhof von Kis-Megyer wurde schliesslich von den Franzosen erstürmt,
nachdem der grösste Theil der heldenmüthigen Vertheidiger gefallen und verwundet war
(die Commandanten dieser beiden Compagnien waren Hauptmann Michael F i c h t n e r und
Capitain-Lieutenant Spiridion S o k o 1 1 i t s).
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
35
— 546 —
1813 mit dem 1. und 2. Feld-Bataillon bei der Haupt-Armee eingetkeilt,
focht das Regiment bei Dresden, wo es, nach standhafter Vertheidigung. von
feindlicher Cavallerie versprengt, zum grossen Theil gefangen wurde. Nur
Major Bernhard von Longueville schlug sich mit der Fahne des 2. Batail-
lons und circa 400 Mann durch, das Regiment wurde in Pressburg reorgani-
siert und schon im December wieder auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien
gesendet.
Die Grenadiere (Bataillon Chimani) bei der Armee in Inner-Oesterreich,
bei Feistritz und Villanuova brav gefochten.
1814 kämpften dieselben mit besonderer Auszeichnung in der Schlacht
am Mincio, an welcher auch das Regiment hervorragenden, ehrenvollen An-
theil nahm. Regiments-Commandant Oberst Eberl sich durch gute Führung
hervorgethan, wurde mit dem MTO. decoriert, Oberstlieutenant Chimani
(Commandant des Grenadier-Bataillons) zum zweiten Oberst befördert, ebenso
Major Longueville und Hauptmann Siegfried Dupuis in die nächst höheren
Chargen vorgerückt.
1815 bei der gegen Murat aufgestellten Armee, stand das 1. Bataillon in
dem Brückenkopf von Occhiobello (Ausfalls-Gefecht am 12. April), focht mit
Auszeichnung bei Bertinoro am Ronco tuid kam das Regiment sodann zu
der Blockade von Ancona (erfolgreiche Zurückweisung des Ausfalles am
27. Mai), bei welcher Gelegenheit Hauptmann Florian Richter sich hervor-
gethan.
Die Grenadiere über den Simplon nach Lyon gerückt, dann im Lager
von Dijon.
1821 nahm das Regiment mit drei Bataillonen an dem Zuge nach Neapel
theil, kam bei Rieti nicht in das Feuer, focht aber mit geringem Verluste bei
Antrodocco.
Rukavina. 1848 stand das Regiment (1. und 2. Bataillon) in Italien
und kam als Besatzung nach Mantua, an dessen Vertheidigung es ehrenvollen
Antheil nahm und kamen einzelne Abtheilungen noch hei dem Streifzuge
gegen Goito und in dem Gefechte bei Castellaro in das Feuer.
Die Grenadiere (Bataillon Freisauf) an dem Strassenkampfe in Mailand
theilgenommen, standen dann als Besatzung in Verona, bei Sta. Lucia im
Reserve-Verhältnisse und kamen überhaupt in diesem Feldzuge nicht mehr
in das Feuer.
Das im Werb-Bezirke Temesvär dislocierte 8. Bataillon wurde an-
fänglich zu den zur Bekämpfung der Serben bestimmten Trappen eingetkeilt1'.
später jedoch über eigene Bitte in die Festung Temesvär gezogen, an deren
ruhmvoller Vertheidigung es nunmehr
1849 unter seinem Inhaber FML. Rukavina Antheil nahm, ein Detache-
ment unter Oberlieutenant Unukic gleichfalls während der Vertheidigung
von Arad hervorragende Dienste geleistet.
Das 1. und 2. Bataillon bei der Expedition gegen den Brückenkopf von
Casale.
Die Grenadiere bei Novara, nicht in das Feuer gekommen.
Für ihre Leistungen in diesem Feldzuge wurden decoriert mit :
MTO. Regiments-Inhaber FML. Baron Rukavina und Oberlieutenant
Georg Unukic.
EKO. 1. Der Regiments-Inhaber.
EKO. 3. Die Majore Franz Kollmann und Franz Schifter; Haupt-
mann Ludwig Metz; die Oberlieutenants Rudolph Freiherr von Eschwege
und Georg Unukic.
MVK. Die Hauptleute Ferdinand Edler von Junker und Gregor
Schau drovics ; Oberlieutenant Alois Mayer; die Unterlieutenants Paul
Weinberger, Franz Waatz; dann dem gefallenen Unterlieutenant Carl
Weiler nachträglich zuerkannt.
GGVK. Regiments-Caplan (griechisck-nicktuniert) Georg von Bojtor.
p Mit sein- geringen Ausnahmen verblieb dieses Bataillon den kaiserlichen Waffen
unerschütterlich treu.
— 517 —
Zobel. 1859 verblieb das Regiment mit drei Bataillonen in Venedig
(Blockade) nnd nahm nur das 1. Bataillon, in der Reserve - Division Urban an
dem Treffen bei Montebello, der Einnahme von Varese und dem Gefechte bei
Castenedolo theil.
Decoriert wurden mit :
MVK. Major Michael Schmidt; Hauptmann Anton Debellak; Ober-
lieutenant Emanuel von Budisavlj evic.
Czesare witsch. 1866 im 4. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht
das Regiment bei Königinhof und Königgrätz (Swieper Wald), mit sehr
grossen Verlusten. Das 4. Bataillon Besatzung in Olmütz.
Decoriert wurde mit :
MVK. Oberlieutenant Regiments-Adjutant Franz Eichler.
1878 in Bosnien, nahm das Regiment an den Kämpfen der 20. Infanterie-
Truppen-Division (Szäpäry) bei Dolnja Tuzla, Dubosnica, Gracanica, Stanic, Doboj
(15. August, 5. September) und auf der Tribova Planina ehrenvollen Antheil.
Für hervorragende Leistungen in diesem Feldzuge erhielten:
LO. Oberstlieutenant Franz Morocutti.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Machalitzky; Major Julius
Graf Strassoldo-Graffemberg ; die Hauptleute Joseph Zastira, Simon
Matievic, Robert Grablowitz, Johann Theodorovic, Wolf Isser zu
Gaudententhurm und Eduard Steiner; die Lieutenants Carl Strasser und
Joseph Hermann (Reserve).
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
II. Cl.
1800
—
2
1848
1
3
3
1805
—
3
1849
4
13
19
1809
3
22
1859
_
6
9
1813—1815
5
13
1866
—
11
15
1878
1
7
28
Adjustierung.
1799 weisser Rock, grasgrüne Egalisierung, Armlitzen, gelbe Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, grasgrüne Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe.
35*
Ungarisches Infanterie-Kegiment.
O O
(1853) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Maros-Väsärhely.
(1868) Ludwig, Prinz von Payern.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 179S laut kaiserlichem
Erlasse vom 27. April aus den vierten Bataillonen der Infanterie-Regimenter
Allvintzy Nr. 19, Anton Esterhazy Nr. 34 und de Tins Nr. 37 als ..Viertes neu
errichtetes ungarisches Linien-Infanterie- Regiment” in Krakau aufgestellt; mit
Erlass vom 4. Juni obige Benennung in „neues ungarisches L in ien-Inf an te r i e -
Regiment Nr. 62” umgeändert. Mit Erlass vom 15. November 1799 wurde
das von de Vins Nr. 37 anher transferierte Bataillon, welches als Oberst-
Bataillon des Regiments allein an den Kriegs-Ereignissen theilgenommen
hatte2), aus Dienstes -Rücksichten mit einem Bataillon des gleichfalls neu
aufgestellten Linien-Infanterie-Regiments Nr. 61 verwechselt und sohin das in
jenes Regiment eingetheilt gewesene 4. Bataillon Splenyi Nr. 51 anher transferiert.
1849 wurden das 1. und 2. Bataillon in Folge der Ereignisse in Ungarn
in Leoben reorganisiert (später Trient als Formierungs-Station des Regiments
bestimmt).
1860 das 2. und 3. Bataillon zu dem neu aufgestellten Linien-Infanterie-
Regimente Nr. 63, dagegen ein Bataillon von Kaiser Alexander Nr. 2 anher
transferiert.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 82
abgegeben.
Ergänzung. Dem Regünente wurde bei der Errichtung kein bestimmter
Werb-Bezirk zugewiesen3). Von 1809 erhielt dasselbe seine Ergänzung ausschliess-
lich aus Siebenbürgen, bekam jedoch keinen selbständigen "Werb-Bezirk. sondern
wurde nur fallweise durch Zuweismig von Recruten aus den ^Verb-Bezirken der
beiden anderen siebenbürgischen Regimenter Nr. 31 und 51 completiert 4 : erst
durch die Werbe-Instruction vom Jahre 1835 wurde demselben ein eigener
Werb-Bezirk mit dem Sammelplätze Maros-Väsärhely zugewiesen.
1852 wurde der Werb-Bezirk durch Theile der Gebiete des aufgelösten
2. Szekler, sowie des früheren 2. Walachen-Grenz-Regiments Nr. 15 und
17) vergrössert und Bistritz Werb-Bezirks-Station; seit 1853 jedoch befindet
sich das Werb-Bezirks- (Ergänzungs-Bezirks-) Commando wieder in Maros-
Väsärhely.
’) Unter der Nummer 62 bestand von 1769-179S das spätere Oguliner Grenz-Infanterie-
Itegiment Nr. 3.
-) Dieses Bataillon war schon früher in Tyrol gestanden oder dort verblieben, ohne
in die Formierungs-Station abzuriickeu.
3) Eine Reserve-Division befand sich in Munkäcs.
4) Die Regiments-Rechnungskanzlei befand sich in Kronstadt, von ISol bis ls33
vorübergehend in Klausenburg.
549 —
Grenadier-Division. In dem Feldzuge 1799—1801 war dieselbe im Regi-
ments-Verbände verblieben, in jenem von 1809 stand sie mit der von Nr. 53
in einem Bataillon (ä vier Compagnien). 1810 — 1818 bildete dieselbe mit den
Divisionen von Nr. 53 und 61 ein Bataillon; 1818 wurden statt diesen Divisionen
jene von Nr. 19 und 39 in das betreffende Bataillon eingetheit ; 1830 wurde
die Division des Regiments in das aus den Divisionen von Nr. 31 und
51 bestehende siebenbürgische Bataillon übersetzt, in welchem sie bis zur
Auflösung (1852) im Verbände stand.
Friedens-Garnisonen. 1798 Krakau, 1801 Stassow, 1806 Krakau, Sillein,
1807 Krakau, 1808 Temesvar. 1809 Fünfkirchen, 1810 Temesvar, 1813 Raab
(reorganisiert), 1814 Florenz, Lodi, Cremona, 1815 Neapel, 1817 Cremona, 1820
Como, 1822 Alessandria, 1823 Mailand, 1824 Brescia, dann Temesvar, 1825
Hermannstadt, 1826 Klausenburg, 1830 Arad, dann Kaschau, 1832 Grosswardein,
1834 Arad, 1842 Pest, 1849 Trient, 1850 Brescia, dann Verona, 1852 Brescia,
1853 Mantua, 1854 Brescia, dann wieder Mantua, 1855 Venedig, 1857 Verona,
1858 Agram, 1859 Bozen, 1860Trient, 1861 Padua, 1862 Oderzo, 1863 Palmanuova,
1865 Udine, 1866 Görz, 1867 Triest, 1869 Kronstadt, 1871 Carlsburg, 1879
Klausenburg, 1882 Sarajevo, dann Plevlje, 1883 Görz, 1887 Carlsburg, 1894
Maros-V asarhely.
Regiments-Knaben-Erziehungshaus. 1799 in Sandomierz activiert, 1809
nach Grosswardein, 1822 nach Szegedin verlegt, wo es bis zur Auflösung (1852)
verblieb.
Regiments-Inhaber.
1798 — 1802 unbesetzt.
1802 Jellacic de Buzim, Franz Frei-
herr, FML.
1810 Wacquant-Geozelles, Theodor
Freiherr von, FML.— FZM.
1844 Turszky, August Freiherr von,
FML. -FZM.
1856 Heinrich, Erzherzog, Oberst —
FML. »).
1868 Ludwig, Prinz von Bayern.
Zweiter Inhaber.
Von 1856—1872 Melczer von Kellern es, Anton Freiherr, FML.
Regiments - Command anten .
1798 Gh e n e d e g g, Johann von, Oberst.
1800 Neszmery, Johann von. Oberst.
1804 Schmidt, Joseph Freiherr von,
Oberst.
1809 Papp, Joseph, Oberst.
1812 Stutterheim, Franz Freiherr
von, Oberst.
1813 Uermeny, Johann von, Oberst.
1815 Reinisch, Carl von, Oberst.
1826 Koch von Kochberg, Johann
Edler, Oberst.
1829 Rohr von Rohrau, Johann,
Oberst.
1834 Widakovich, Jakob, Oberst.
1836 Co Hin, Ludwig, Oberst.
1844 Lieb ler von As seit, Carl,
Oberst.
1849 Binder von Bindersfeld,
Theodor, Oberst.
1850 Nehiba, Joseph, Oberst.
1850 Weigl, Leopold von, Oberst.
1858 Holzhausen, Hector Freiherr
von, Oberst.
1865 Czermak, Anton. Oberstlieute-
nant— Oberst.
1870 Kr zisch, Joseph, Oberst.
1876 Bartuska von Bartavär, Ma-
ximilian, Oberst.
1879 Poschacher, Martin Ritter von,
Oberst.
1881 LangerEdlervonLangenro de,
Gustav, Oberst.
1882 Adrowski, Heinrich, Oberst.
1888 Zathuretzky von Alsö-Za-
thurcsa, Carl, Oberst.
1889 Wagner, Hugo, Oberst.
1893 Knezevic von S o k o 1 a c, Marcus
Ritter, Oberst.
1895 Steinberg, Johann Edler von,
Oberst.
') Legte 1867 die Inliaber-tV ürde nieder, erhielt 187.") das Infanterie-Regiment Nr. 51.
lte ser v e - C o mman (1 anten .
1869 Bussetti, Camillo, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1873 Bartels von Bartberg, Gustav
Ritter, Oberstlieutenant.
1875 Kr afft, Vincenz, Oberstlieute-
nant—Oberst.
1877 Poschacher, Martin Ritter von.
Oberstlieutenant — Oberst.
1879 Spill er, Joseph, Oberstlieute-
nant— Oberst.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
Feldzüge.
Neues ungarisches Linien-Infanterie-Regiment Nr. 62. 1799
stand das Oberst-Bataillon (von Nr. 37 übernommen) bei der operierenden Armee
in Tyrol und focht bei der Einnahme des Luciensteiges, dann, in der Brigade
St. Julien, bei der Vertreibung der Franzosen vom St. Gotthard (Gefecht an
der Teufelsbrücke), in dem Gefechte bei Waasen und am Vierwaldstätter-See,
wo drei Compagnien grösstentheils gefangen wurden. Nach den Gefechten bei
Fluelen und „am Steg” bewirkte Major von Neszmery. nach einem standhaft
gegen Uebermacht geführten Gefechte, seinen Rückzug über das unwegsame
Gebirge in das obere Rhein-Thal mit grosser Umsicht1).
1800 keine Abtheilung theilgenommen.
Franz Jellacic. 1805 mit vier Bataillonen bei der Armee in Deutsch-
land eingetheilt, wurde das Grenadier- Bataillon bei Wertingen nach stand-
haftem Widerstande versprengt und grösstentheils gefangen, nur Oberlieute-
nant von Machay, welcher mit einer kleinen Schaar die Fahne helden-
miithig vertheidigte, sich durchgeschlagen. Das Regiment bei Günzburg brav
gefochten (belobt), Capitain-Lieutenant von Künstlern sich hervorgethan.
Später musste das Regiment im Corps Jellacic bei Dornbirn ebenfalls die
Waffen strecken. (Gegen Verpflichtung, ein Jahr nicht gegen Frankreich zu
dienen, in die Erblande gerückt.)
1809 mit drei Feld-Bataillonen in der Armee des Erzherzogs Johann ein-
getheilt, fochten das 1. Bataillon bei Pordenone, das Regiment in der Schlacht
bei Sacile (Major von Ghequier mit dem 1. Bataillon sich ausgezeichnet) und
in dem Treffen bei Caldiero, mit grossen Verlusten. Auf dem weiteren Rück-
zttge bildete das Regiment nach der Schlacht an der Piave zumeist die Nach-
hut und kam so bei S. Daniele, Venzone (das 3. Bataillon sehr viel verloren)
in das Feuer. Abtheilungen nahmen an dem Ueberfalle des feindlichen Lagers
bei Wolfsbach und an der Verth eidigung der Stellung bei Tarvis ehrenvollen
Antheil. Seiner Verluste wegen in zwei Bataillone formiert, focht das Regi-
ment endlich noch bei Raab mit Auszeichnung, ein Bataillon stand später im
Brückenköpfe von Pressburg.
Die Grenadiere (Bataillon von der Mühlen) bei Sacile, an der Piave
(belobt) und bei Raab gefochten.
• Wacquant. 1813 mit dem 1. und 2. Bataillon bei der Haupt-Armee
eingetheilt, gerieth das Regiment bei Dresden, von drei feindlichen Cavallerie-
Regimentern umzingelt, nach standhafter, selbst vom Gegner anerkannten
Gegenwehr, zum grössten Theile in Gefangenschaft.
Die Grenadiere (Bataillon Chimani) bei der Armee in Inner-Oesterreich,
bei Feistritz, St. Johann sich ausgezeichnet, Hauptmann Hriankay belobt,
später bei Villanuova (Caldiero).
1811 in Ungarn reorganisiert, kam das Regiment (1., 2. und 3. Bataillon)
wieder nach Italien, ohne mehr an einer Action theilzunehmen.
Die Grenadiere in der Schlacht am Mincio brav gefochten.
J) Wie früher erwähnt, trat dieses Bataillon mit Ende 1799 in den Verband des
61. Infanterie-Regiments.
— 551 —
1815 bei cler gegen Murat (Neapel) operierenden Armee eiugetheilt,
fochten zwei Bataillone in der Schlacht bei Tolentino und in dem Treffen bei
Ceprano, einzelne Abtheilungen vor Florenz (April), bei Canetro. Aquila,
Popoh, S. Germano (Roccaraso), Mignano, endlich bei der Blockade von Gaeta
(8. Bataillon).
Im Laufe dieses Feldzuges erscheinen Oberstlieutenant Ghequier de
Melly-Nadas, die Hauptleute Desiderius Guerard, Franz Kellery,
Peter Terbuho vich, Ludwig Collin und Capitain-Lieutenant Anton Allassv
(dem General-Quartiermeisterstabe zugetheilt) als wiederholt ausgezeichnet
genannt und wunden dieselben vom Könige von Sicilien mit Orden decoriert.
Die Grenadiere aus Italien über den Simplon nach Frankreich gerückt,
dann im Lager bei Dijon.
1821 die Grenadiere - (Bataillon Wasserthal) in Piemont, bei Novara
nicht in das Feuer gekommen.
Turszky. 1818 kämpfte ein grosser Theil des in Pest und Komorn
garnisonierenden Regiments (1. und 2. Bataillon), den Befehlen des ungarischen
Ministeriums gehorchend und von Emissären verführt, gegen die kaiserlichen
Truppen und wurde das Regiment in Leoben (später Trient) reorganisiert.
Von dem in Siebenbürgen stationierten 3. Bataillon waren drei in Klausen-
burg detachierte Compagnien ebenfalls den Verführungen unterlegen. Alle
Officiere, sowie circa 50 Mann, welche treu geblieben waren, hatten sich an das 2.
Bataillon Erzherzog Carl Ferdinand Nr. 51 angeschlossen und vereinigten sich
Ende December mit den übrigen drei Compagnien und wurde dieses Bataillon
durch Werbung und Becrutierung wieder completiert.
1819 focht dasselbe bei Szökefalva, Hermannstadt, Salzburg, Mediasch,
Frauendorf u. A.. dann auf dem Rückzuge in die Walachei bei Tahnacs und Zeiden ;
endlich in der erneuerten Offensive bei Szemerja, Ujfalu und Bükszid; an
einigen dieser Affairen betheiligte sich auch ein neu aufgestelltes 1. Bataillon.
Das reorganisierte 1. und 2. Bataillon standen kurze Zeit vor Venedig, dann
in Süd-Tyrol.
Die Grenadiere (Bataillon Uracca) bei Szökefalva, Hermannstadt,
Stolzenburg, Salzburg, Mediasch, Zeiden, dann Szemeija, Bückszäd gefochten.
Für Auszeichnung in diesen Feldzügen (theils in Siebenbürgen, theils
in verschiedenen Verwendungen) erhielten:
EKO. 3. Unterlieutenant Johann Josipliovich.
MVK. Major Joseph Nehiba; die Hauptleute Joseph Gyurich, Johann
Imely de Rethe, Basilius Jovich; die Oberlieutenants Antoir Neraeth und
August Einer.
SGVK. Regiments-Caplan Simon Jeftieli.
GCEM. 1. Regiments-Arzt Joseph Meingasser.
Erzherzog Heinrich. 1859 stand das Regiment in Süd-Tyrol. ohne
in das Feuer zu kommen. Das 1. Bataillon auf Küstenbewachung in Istrien.
1866 im 3. Corps der Nord-Armee eiugetheilt ]), focht das Regiment bei
Königgrätz (Swieper Wald) mit ziemlich grossen Verlusten.
Das 4. Bataillon Besatzung von Theresienstadt.
Decoriert wmrden mit :
MVK. Regiments-Inhaber Se. kaiserliche Hoheit FML. Erzherzog Hein-
rich; Oberstlieutenant Joseph Ritter von Appel; Oberlieutenant Arthur Honig;
dann den vor dem Feinde gefallenen Unterlieutenants A'ictor Freiherrn von
Spielmann, Franz von Krecker-Drostmar und Alois Lederhasz nach-
träglich zuerkannt.
GVK. Regiments-Arzt Dr. Moriz Pas sau.
Ludwig Prinz von Bayern. 1882 anlässlich des Aufstandes in der
Hereego vina auf den Kriegs-Schauplatz gezogen, nahmen Abtheilungen des
9 In der zweiten Hälfte August in das Küstenland abgerückt.
im .Rayon Sarajevo-Foca dislocierten Regiments an den Gefechten hei Trnovo.
Bogovic, der Expedition gegen üelebic und der Streifung im Sutjeska-Thale theil.
Decoriert wurden mit :
MVK. Die Hauptleute Johann Perathoner, Leopold Roschitz: Ober-
lieutenant Michael Dragisic; Lieutenant Alexander Yincz von Yinczfalva.
Tapferkeits-Medaillen.
Goldene
Silberne
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1799
—
—
1848
— —
—
1805
—
—
1849
1
2
1809
—
13
1859
— —
—
1813-1815
1
11
1866
1882
— 4
— 3
11
15
Adjustierung.
1799 weisser Rock, grasgrüne Egalisierung. Armlitzen, weisse Knöpfe :
1868 dunkelblauer Waffenrock, grasgrüne Egalisierung, Armlitzen,
weisse Knöpfe.
— 553 -
63. *)
Ungarisches Infanterie -Regiment.
(1860) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Bistritz,
(1891) Paul Alexandrowitsch, Grossfürst toh Russland.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entschliessung vom 27. December 1859) aus dem 3. Bataillon
des Linien-Lifanterie-Regiments Kellner Nr. 41, dann dem 2. und 3. Bataillon
Erzherzog Heinrich Nr. 62 in Innsbruck formiert.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regimente
Nr. 82 abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment erhielt bei seiner Aufstellung den gegen-
wärtigen Ergänzungs-Bezirk Bistritz in Siebenbürgen zugewiesen* 2).
Friedens-Garnisonen3). 1860 Innsbruck, 1861 Bozen, 1865 Verona, dann
Mantua, 1866 Linz, 1869 Klausenburg, 1877 Wien, seit 1882 Bistritz.
Regiments-Inhaber.
1860 Wilhelm III., König der Nieder- I 1891 Paul Alexandrowitsch, Gross-
lande. | fürst von Russland.
Zweiter Inhaber.
Von 1860 — 1890 Lederer, Moriz Freiherr von, FML.
Regiments-Commandanten.
1860 Alemann, Felix, Oberst.
1864 Schönfeld, Anton Ritter von,
Oberst.
1866 Petrowicz, Peter Ritter von,
Oberst.
1867 Sup pan chic h Edler von Haber-
korn, Conrad, Oberst.
1873 Thodorovic, Nikolaus, Oberst.
1876 W ein s b e r g, August vou, Oberst.
1878 Mayer, Alexander, Oberst.
1883 Watzger, Ferdinand, Oberst.
1886 T e r s c h, Anton Ritter von , Oberst.
1890 Fedra, Johann, Oberst.
1895 Hilbert, Jakob, Oberst.
9 Unter der Nummer 63 bestand von 1769 — 1798 das spätere Szluiner Grenz-Infanterie-
Regiment Nr. 4. ferner von 1799 — 1852 das gegenwärtige Infanterie-Regiment Nr. 55.
2) Ans Theilen von Nr. 51 und 62 gebildet.
3) Nachdem sowohl die selbstständigen Grenadier-Bataillone 1852 aufgelöst wurden, mit
demselben Jahre auch die Regiments-Knaben-Erziehungshäuser zu existieren aufgehört haben,
so entfällt von nun an die Anführung dieser Rubriken.
— 554 —
Reserve-Oommandiinteii.
1869 Bandian, Ludwig, Oberst.
1871 Marko wie, Michael, Oberstlieu-
tenant— Oberst.
1876 Dierkes, Ludwig, Oberstlieu-
tenant.
1878 Kuss, Stephan, Oberstlieu-
tenant—Oberst.
1881 Watzger, Ferdinand, Oberst-
lieutenant.
Feldzüge.
Niederlande. 1866 im 9. Corps der Süd-Armee eingetheilt, focht das
.Regiment mit Auszeichnung bei Custozza, das 4. Bataillon in Siebenbürgen
verblieben.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Regiments-Cominandant Oberst Ritter von Petrowicz; Major
Sebastian Arlow.
MVK. Oberst-Brigadier Anton von Schönfeld; die Hauptleute Maxi-
milian Magistris, Moriz von Weither ; die Oberlieutenants Gustav Schuch,
Ferdinand Esztergomy ; die Unterlieutenants Jakob Hilbert und Franz
Wittich von Streitfeld.
T apferk eits-Med aille n .
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1866 — 12 16
Adjustierung.
1860 weisser Waffenrock, orangegelbe Egalisierung, Armlitzen, weisse
Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, orangegelbe Egalisierung, Armlitzen,
weisse Knöpfe.
— 555
64. *)
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1871) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Broos.
(1860) Carl Alexander, Grossherzog von Sachsen- Weimar-Eisenacli.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entschliessung vom 25. December 1859) aus den 3. Bataillonen
der Linien -Infanterie-Regimenter Culoz Nr. 31, Erzherzog Carl Ferdinand
Nr. 51 und Baden Nr. 50 in Mantua aufgestellt.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Eegimente
Nr. 100 abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Aufstellung den gegenwärtigen
Ergänzungs-Bezirk in Siebenbürgen (Ungarn)* 2), das Commando desselben war
anfänglich in Deva, seit 1871 ist es in Broos.
Friedens-Garnisonen. 1860 Mantua, 1861 Wien, 1866 Erlau, 1871 Festung-
Arad, 1873 Ungarisch-Weisskirchen, 1881 Bjelina (Bosnien), 1882 Broos, lb94
Sarajevo, 1896 Wien.
Regiments-Inhaber.
1860 Sachsen-Weimar-Eisenach, Carl Alexander, Grossherzog.
Zweiter Inhaber.
Von 1860 — 1889 Berger, Joseph Edler von, FML.
Regiments-Commandanten.
1860 Neskovic, Demeter, Oberst.
1863 Urs de Margina, David Frei-
herr, Oberst.
1864 Döpfner, Joseph Freiherr von,
Oberst.
1866 Baumgarten, Maximilian von,
Oberst.
1872 Govorcsin, Constantin, Oberst.
1874 Sabolic, Joseph, Oberst.
1876 Obadich, Joseph, Oberst.
1878 Pisacic von Hizanovec,
Adolph, Oberst.
1883 Cordier von Löwenhaupt,
Otto, Oberst.
1888 Bihoy, Aaron, Oberst.
1892 Chizzola, Carl von, Oberst,
1896 Baldass, Bernhard Edler von,
Oberst.
*) Unter der Nummer 64 bestanden von 1769 bis 1798 das spätere Warasdiner Creuzer-
Grenz-Infanterie-Regiment Nr. 5, von 1801 — 1808 das Jäger-Regiment Marquis Chasteler.
2) Aus Theilen von Nr. 50 und einem kleinen Antbeil von Nr. 31 gebildet.
— 556 —
Reserve-Commandanten.
1869 Pistory, Ludwig, Oberst. J 1877 Rukavina von Liebstadt. Jo-
1871 Obadich, Joseph, Oberstlieute- ; seph, Oberstlieutenant — Oberst.
nant — Oberst. . 1879 Kuppelwieser,Leopold,Oberst-
1876 Zambaur, Eduard, Oberst. I lieutenant— Oberst.
Feldzüge.
Sachsen-Weimar. 1866 in der Nord-Armee (2. Corps) eingetheilt.
kamen Abtheilungen des Regiments bei Salney und Schurz, das Regiment bei
Königgrätz in das Feuer, bei Blumenau war es in Reserve verwendet. Das
4. Bataillon Besatzung in Krakau.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Regiments -Commandant Oberst Max von Baumgarten:
Major Carl Doleisch; die Hauptleute Adolph Kneussl von Hrdliczka
und Joseph Schneider.
MKV. Hauptmann Carl Peterka; die Oberlieutenants Julius Gautsch,
Anton Schmidt; die Unterlieutenants Anton Zavadil. Joseph Habrofsky
und Carl von Fischer.
SVK. Regiments-Caplan (griechisch-orientalisch) Johann Dumbrava.
1881/1882 im östlichen Theile des Occupations-Gebietes dislociert, ohne
an einer Action theilzunehmen.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1866 4 10 30
Adjustierung.
1860 weisser Waffenrock, orangegelbe Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, orangegelbe Egalisierung, Annlitzen.
gelbe Knöpfe.
— 557 —
65. x)
U ägaris che s Infanterie - ßegi ment.
(1860) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Munkäcs.
(1860) Ludwig Victor, Erzherzog, FML.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entschliessung vom 27. December 1859) aus dem 2. und
3. Bataillon des Linien-Infanterie-Regiments Liechtenstein Nr. 5, dann dem
3. Bataillon Erzherzog Stephan Nr. 58 in Verona formiert.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regimente Nr. 85
abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment erhielt bei seiner Aufstellung den Ergänzungs-
Bezirk zu Munkäcs in Ungarn zugewiesen* 2).
Friedens-Garnisonen. 1860 Verona, 1861 Cologna, 1862 Vicenza, 1863
Rovigo, 1861 Padua, dann Mantua, 186vLeinberg, 1860 Kaschau, 1876 Miskolcz,
1881 Dolnja Tuzla, 1882 Sarajevo, 1883 Erlau, 1^85 Wien, 1889 Kaschau,
1893 Ungvar.
Regiments-Inhaber.
1860 Ludwig Victor, Erzherzog, GM. — FML.
Zweiter Inhaber.
Von 1860—1891 Kudriaffsky, Ludwig Freiherr von, FML.
Regiments-Commandanten.
1860 Adler von Adler schwung,
Franz, Oberst.
1865 Lairber, Carl, Oberst.
1866 Kamieniecki, Nikolaus Ritter
von, Oberst.
1869 Salomon von Friedberg, Ed-
mund, Oberst.
1871 R a f f e 1 s b e r g e r, Wilhelm, Ob erst.
1873 Lorenz, Gustav, Oberst,
1879 Pecchio von Weitenfeld,
Adolph, Oberst.
1882 Fiedler, Ferdinand, Oberst.
1881 Lehmann, Franz, Oberst.
1889 Hablitschek, Carl Edler von,
Oberst.
1891 Chavanne, Rudolph Edler von,
Oberst.
1S97 Nestor, Emil, Oberst.
9 Unter der Nummer 65 bestand von 1769 bis 1798 das spätere Warasdiner St. Georger
Grenz-Infanterie-Regiment Nr. 6.
2) Aus dem grösseren Theile von Nr. o gebildet.
558 -
Reserve-Commandanten.
1869 Bernd, Franz von, Oberst- 1
Lieutenant.
1873 Kopp Edler von Ankergrund,
Leopold , Oberstlieutenant —
Oberst.
1877 S cliroft, Carl, Oberstlieutenant —
Oberst.
1879 Bozziano, Joseph, Oberstlieute-
nant— Oberst.
Feldzüge.
Erzherzog Ludwig Victor. 1866 im 7. Corps der Süd-Armee ein-
getheilt, nahm das Regiment in der Schlacht von Custozza an der Erstürmung
des Monte Belvedere hervorragenden Antheil.
Das 4. Bataillon im Friaulischen, Gefecht bei Versa.
Decoriert wurden mit:
JEKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Carl Laub er; Oberstlieutenant
Cornelius von Zubrzicki; Major Eduard Theuerkauf; Hauptmann Edmund
Ogrodovics.
MVR. Die Majore Gustav Freiherr von Reisinger und Franz Edler von
Kocziczka; Hauptmann Carl Reil; Oberlieutenant Ferdinand Schneider;
die Unter lieutenants Adolph Feit und Anton Czerwinka.
GVK.m.cl.Kr. Regiments-Arzt Dr. Samuel Max.
1878 nicht betheiligt.
MVK. Oberlieutenant Gustav Sehr inner (dem Generalstab zugetheilt'.
1881/1882 im Occupations-Gebiet stationiert (Dolnja Luzia), war das
Regiment nicht in Action getreten.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1866 1 10 74
Adjustierung.
1860 weisser Waffenrock, blassrothe Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, blassrothe Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe.
— 559 —
«<>. *)
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1860) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Ungvär.
(1860) Ferdinand IY., Grossherzog von Toscana, FML.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entscliliessung vom 27. December 1859) aus den 3. Bataillonen
der Linien-Infanterie-Regimenter Prinz-Regent von Preussen Nr. 34, Rossbach
Nr. 40 und Mecklenbtu-g-Schwerin Nr. 57 in Triest aufgestellt.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 94
abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment erhielt bei der Errichtung den oben an-
gegebenen Ergänzungs-Bezirk in Ober-Ungarn zugewiesen * 2).
Friedens-Garnisonen. 1860 Triest, dann Udine, 1861 Ceneda-Oderzo,
1862 Portogruaro — Padua, 1863 Este. 1864 Monselice, 1865 Verona, 1866 Lemberg,
1871 Leutschau, 1878 Pest, 1879 Travnik, 1882 Ungvär, 1893 Wien, 1897 Kaschau.
Re gim ents-Inh ab er.
1860 Ferdinand IV., Grossherzog von Toscana, GM— FML.
Zweiter Inhaber.
Von 1860 — 1868 Sztankovics, Ludwig Freiherr von, FML. — FZM.
Regiments-Comniandauten.
1860 Hayduk. Eduard, Oberst.
1866 Syrbu Georg, Oberst.
1866 Rezniczek, Carl, Oberst.
1867 Magdeburg, Carl Freiherr von,
Oberst.
1869 Karojlovic von Brondolo,
Johann, Oberst.
1875 Zedtwitz Edler von Neu-
schloss, Edmund, Oberst.
1876 Kissling, Alexander, Oberst.
1880 Janski, Ludwig, Oberst.
1882 Schram. Hugo von. Oberst.
1887 Ullmann, Joseph, Oberst.
1887 Chavanne-Wöber, Anton E dler
von, Oberst.
1892 Blondein, Gustav, Oberst.
1897 Skribe, Victor, Oberst.
0 Unter der Nummer 66 bestand von 1769 — 1798 das spätere Brooder G-renz -Infanterie-
Regiment Nr. 7.
2) Aus TI: eilen von Nr. o und 31 gebildet.
- 560 -
Reserve-Commandanten.
1869 Zedtwitz Edler von Neu-
schloss, Edmund, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1875 David von Rhonfeld, Emil,
Oberstlieutenant.
1876 Opitz, Anton, Oberstlieutenant —
Oberst.
1878 Ettner, Moriz. Oberst.
1879 Van Acken Edler von Quesar.
Hermann, Oberstlieutenant —
Oberst.
1881 Hess, Emil, Oberstlieutenant.
Feldzüge.
Ferdinand Toscana. 1866 im 9. Corps (Hartung) der Süd- Armee ein-
getheilt, focht das Regiment: mit Auszeichnung in der Schlacht bei Custozza
und kam Ende Juli nach Süd-Tjnol.
Das 1. Bataillon auf Küstenbewachung, ein Detachement Gefecht bei
V ersa.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Hauptmann Adolph Schiller; die Oberlieutenants Adolph
Strnad, Matthias Zitterer und Theodor Kirkovic (Letzterer gefallen, nach-
träglich zuerkannt).
MVK. Zweiter Inhaber FML. Freiherr von Sztankovics; Major Maxi-
milian Edler von Siebeneicher; die Hauptleute Franz Haag, Adolph
Schemel Edler von Kühnritt; die Oberlieutenants Adolph Wessely, Joseph
Deutsch, Wenzel Prantner; die Unterlieutenants Rudolph Appel und
Nikolaus Vukovic.
GVK. Regiments-Arzt Dr. Romuald Wilczek.
1881/1882 nahm das Regiment an der Unterdrückung des Aufstandes in
Bosnien theil (im Districte Livno-Travnik stationiert), ohne sich an grösseren
Expeditionen zu betheiligen (das halbe dritte Bataillon Durchstreifung der
Bjelastica Planina).
Decoriert wurde mit:
MVK. Oberlieutenant Marcus Nicolits (als Conunandant einer Tragtkier-
Escadron).
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1866 - 9 47
1882 — — 1
Adjustierung.
1860 weisser Waffenrock, blassrothe Egalisierung, Armlitzen, weisse
Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, blassrothe Egalisierung, Armlitzen, weisse
Knöpfe.
561
67. x)
Ungarisches Infanterie -Kegiment.
(1860) Ergänznngs-Bezirks-Commando: Eperies.
(1888) Kray de Krajova et Topolya, Paul Freiherr, FZM.
(f zu Budapest den 19. Januar 1804.)
(Das (Regiment liat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entschliessung vom 27. December 1859) aus dem 2. und
3. Bataillon des Linien-Infanterie-Regiments Prinz von Preussen Nr. 20 und
dem 3. Bataillon "Wasa Nr. 60 in Rima-Szombat formiert.
1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 94
abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Aufstellung den oben angegebenen
Ergänzungs-Bezirk zu Eperies in Ober-Ungarn2).
Friedens-Garnisonen. 1860 Rima-Szombat, dann Kaschau. 1864 Pest,-
1865 Stanislau, 1866 Wien, 1872 Kaiser-Ebersdorf, 1873 Eperies, 1878 Budapest.
1882 Trebinje, seit 1883 Epeiies.
Regiments-Inhaber.
1860 Schmerling, Joseph Ritter von.
FML.— FZM.
1884 — 1885 unbesetzt.
1885 — 1892 Graef von Libloy, Eduard
Ritter, G. d. C.
Das Regiment führt seit 1888 den oben an-
gegebenen Namen; seit 1892 Inhaber-
Stelle unbesetzt,
1860 Gölis, LeopoldEdler von. Oberst.
1866 Müller von Elblein, Friedrich,
Oberst.
1867 Mayrhofer von Grünbühl,
Joseph, Oberst.
1873 Kuh in, Ernst, Oberst.
1875 Crompton, Friedrich, Oberst.
1877 Töply von Hohenvest. Franz.
Oberst.
1879 Ettner, Moriz, Oberst.
1883 Sitka, Gustav, Oberst.
1888 Kraus, August, Oberst.
1892 Czertik. Anton, Oberst.
1896 Microys, Wilhelm, Oberst.
Regiments-Commaudanten.
J) Unter der Nummer 67 bestand von 1769 - 1798 das spätere Gradiscaner Grenz-
Infanterie-Regiment Nr. 8.
' ) Aus den Aushilfs-Bezirken der Infanterie-Regimenter Nr. 20 und 40 formiert
(1857 von Nr. 60 abgetrennt).
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
36
— 562 —
Reserve-Commandanten.
1869 Müller, Eugen, Oberst.
1870 Gerber, Johann, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1874 Nemethy, Johann von, Oberst-
lieutenant.
1876 Mayr, Alois, Oberstlieutenant.
1878 Hiefer, Eudolph. Oberstlieute-
nant—Oberst.
1881 Schmidt, Moiiz, Oberstlieute-
nant— Oberst.
Feldzüge.
Schmerling. 1866 im 4. Corps der Nord-Armee eingetlieilt. focht das
Regiment bei Schweinschädel und in der Schlacht bei Königgrätz, das
4. Bataillon Besatzung in Krakau.
Decoriert wurden mit:
EKO. Regiments-Commandant Oberst Friedrich Müller von Elblein.
3IVK. Hauptmann Ferdinand Gabora; Oberlieutenant Carl Reif.
1881/1882 nahmen Abtheilungen des Regiments an den Operationen der
XLIY. Infanterie-Truppen-Division bei Trebinje, Streifung im Sutjeska-Thale,
Gefecht bei Kobila glava, theil und erhielten die
Hauptleute Johann Madry und Joseph Poljak das MVK.
GVK.m.d.Kr. Regiments-Arzt Dr. Michael Volleric.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CL. XI. CI.
1866 — 1 19
1882 — — 12
Adjustierung.
1860 weisser Waffenrock, krebsrothe Egalisierung, Armlitzen, weisse
Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, krebsrothe Egalisierung, Armlitzen, weisse
Knöpfe.
- 563 —
(iS.1)
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1860) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Szolnok.
(1890) Reicher, Joseph Freiherr von, FZM.
Errichtung und nachgefoigte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entschliessung von 27. December 1859) aus den 3. Bataillonen der
Linien-Infanterie-Regimenter Gyulai Nr. 33. Erzherzog Joseph Nr. 87 und
Prinz Hessen Nr. 16 in Prag formiert.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regiment Nr. 101
abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment hat seit seiner Aufstellung den Ergänzungs-
Bezirk zu Szolnok in Ungarn2).
Friedens-Garnisonen. 1860 Prag, 1861 Josephstadt, 1865 Czernowitz,
1866 "Wien, 1869 Carlsburg, 1871 Peterwardein. 1873 Budapest. 1878 Dolnja
Tuzla, 1881 Miskolcz, 1881 Budapest, 1894 Wien.
Regiments-Inhaber.
1860 Steininger, Carl Freiherr von. j 1890 Reicher, Joseph Freiherr von.
FML.— FZM. j FML.— FZM.
1867 Rodich, Gabriel Freiherr von.
FML.— FZM.
Reaiments-Commandanten.
1860 Bissingen-Nippenburg, Ca-
jetan Graf, Oberst.
1866 IVelsersheimb, Otto Graf,
Oberst.
1867 Appel, Joseph Ritter von,
Oberst.
1871 Gammel, Franz. Oberst.
1877 Brunner, Franz, Oberst.
1882 De Fin, Ferdinand Freiherr.
Oberst.
1883 Killic, Peter, Oberst.
1887 Frisch, Anton. Oberst.
1891 Jssekutz, Julius von, Oberst.
1892 La Croix von Langenheim.
Alois, Oberst.
1897 Tappeiner, Joseph. Oberst.
Reseiwe-Commandanten.
1869 Radvänv, Moriz, Oberst. 1871 Gammel, Franz, Oberstlieute-
nant— Oberst.
9 Unter der Nummer 68 bestand von 1769—1798 das spätere Peterwardeiner G-renz-
Infanterie-Regiment Nr. 9.
!) Aus einem grossen Theile von Nr. 46 gebildet.
36*
1874 Bartuska, Maximilian, Oberst-
lieutenant—Oberst.
1876 Brunner, Franz, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1877 Döpfner, Gustav Edler von,
Oberst.
1881 Killic. Peter, Oberstlieutenant-
Oberst.
1882 De Fin. Ferdinand Freiherr.
Ob erstlieutenant.
Vor dein Feinde gefallene höhere Offleiere.
1866 Regiments-Commandant Oberst Cajetan Graf Bissingen-Xippen-
burg in der Schlacht bei Königgrätz j.
Feldzüge.
Steininger. 1866 im 4. Corps der Nord- Armee eingetheilt, focht das
Regiment bei Schweinschädel und mit Auszeichnung bei Königgrätz (bedeu-
tende Verluste erlitten). Das 4. Bataillon in Olmütz.
Decoriert wurden mit:
EKO. Major Friedrich von Baumgarten.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Cajetan Graf Bissingen- Xi p-
penburg (nachträglich zuerkannt) ttnd Hauptmann Carl Zuna.
Rodich. 1878 unter den als Verstärkung nach Bosnien gerückten Truppen
focht das Regiment im Verbände des 4 Armee-Corps bei der Einnahme von
Nova Brcka.
Für Auszeichnung in diesem Gefechte erhielten:
LO. Regiments-Commandant Oberst Franz Brunner.
EKO. 3. Major Johann Tomicic.
MVK. Major Alois Koller; die Hauptleute Theodor Adda. Joseph
Bojer, Georg Menz, Julius Rupp, Joseph Denk; Oberlieutenant Heinrich
Aulich; Lieutenant in der Reserve Matthias Mattyäsovszky : dann dem
vor dem Feinde gebliebenen Hauptmann Johann Ulbrich nachträglich zuer-
kannt.
FJO. Regiments- Arzt Dr. Franz Stuckheil.
GVK. m. d. Kr. Regiments- Arzt Dr. Johann Müller.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1866 1 6 20
1878 2 10 22
Adjustierung.
1860 weisser Waffenrock, rothbraune Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, rothbraune Egalisierung, Armlitzen,
gelbe Knöpfe.
— 565 —
Cb).1)
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1860) Ergänzungs-B ezirks- Commanclo : Stuhlweissenburg.
(1860) Jellacie de Buzim, Georg (traf, FML.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
( Allerhöchste Entschliessung vom 27. December 1859) aus dem 2. und 3. Bataillon
des Linien-Infanterie-Regiments Kronprinz Nr. 19 und dem 3. Bataillon König
der Belgier Nr. 27 in G-örz formiert.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regimente Nr. 102
abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment hat seit seiner Aufstellung den Ergänzungs-
Bezirk zu Stuhlweissenburg in Ungarn2).
Friedens-Garnisonen. 1860 Görz, 1861 Conegliano. 1882 Wolfsberg, 1863
Wien, 1867 Brünn, 1869 Iglau. 1874 Ragusa, 1878 Stolac, 1879 Agram. 1882
Budapest, 1883 Stuhlweissenburg, 1885 Budapest, 1890 Wien, 1894 Budapest.
Regiments-Inhaber.
1860 Jeilacic de Buzim, Georg Graf, FML.
Regiments-Commandaiwen.
1860 Reinbold, Georg, Oberst.
1867 P ö 1 1 in g von P e r s i n g und
Ober-Falkenstein, Carl Graf,
Oberst.
1869 Maywald, Carl, Oberst.
1874 Banniza, Johann, Oberst.
1876 U rb an, Carl Freiherr von, Oberst.
1877 Pindter von Pintershofen,
Ludwig, Oberst.
1878 Mestrovic von Arly, Peter.
Oberst.
1881 Woinovich Edler von Trebi-
zatdol, Constantin Oberst.
1886 Papay, Alexander von, Oberst.
1890 Koch, Adalbert Ritter von.
Oberst.
1S94 S chrutek, Carl Edler von. Oberst.
Resene-Commandanteii.
1869 Zollern, Franz, Oberst. I 1874 Garlik von Osoppo, Carl.
1873 Banniza, Johann, Oberst. | Oberstlieutenant.
J) Unter der Nummer 69 bestand von 1769 bis 179S das spätere 1. Banal-Grenz-Infanterie
Regiment Nr. 10.
2) Aus Theilen von Nr. 32 formiert.
— 566 —
1876 Birö, Alexander von. Oberst- 1878 Standeisky, Carl. Oberstlieute-
lientenant— Oberst. i nant — Oberst.
1880 Raslic, Matthias. Oberst.
Vor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1866 Oberstlieutenant Heinrich von T e sta in der Schlacht bei Königgrätz j.
Feldzüge.
Jellacic. 1866 im 2. Corps der Nord-Armee eingetkeilt, focht das Regi-
ment hei Königgrätz, dann in dem Treffen bei Blumenau. Das 4. Bataillon in
Wien, dann bei der Süd-Armee.
Decoriert wurden mit :
MVK. Lieutenant Friedrich Chorin.
GVK. m. d. Kr. Regiments- Arzt Dr. Johann Klemm.
1878 in Süd-Dalmatien stationiert, nahm das Regiment an den Opera-
tionen der 18. Infanterie-Truppen-Division in der Hercegovina, Besetzung von
Ljubuski und Mostar theil.
Das Reserve-Commando im Verbände des 4. Armee-Corps Operationen
an der unteren Save, ohne in das Feuer zu kommen.
1881/1882 war das Regiment im Occupations-Gebiet (Zwornik-Dolnja
Tuzla) dislociert, jedoch ebenfalls keine Abtheilung in das Feuer gekommen.
Tapferkeit^ - Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
— 1 6
Adjustierung.
1860 weisser Waffenrock, hechtgraue Egalisierung, Armlitzeu. weisse
Knöpfe ;
1863 dunkelblauer Waffenrock, hechtgraue Egalisierung, Armlitzen, weisse
Knöpfe.
1866
1878
1S82
— 567 —
70. x)
Ungarisches (slayonisehes) Infanterie-Regiment.
(1873) Ergänzungs-Bezirks-Commanclo: Peterwardein.
Peterwardeiner Infanterie-Regiment.
(1874) Philippovic von Philippsberg*, Franz Freiherr, FZM.
Das Regiment liat seit 1873 die obige Benennung, nebst dem Namen des jeweiligen Inhabers
zu führen.)
Errichtungen und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entschliessung vom 27. December 1859) aus den 3. Bataillonen
der Linien-Infanterie-Begimenter Kaiser Nr. 1. Erzherzog Carl Nr. 3 und
Maraula Nr. 25 in Treviso formiert.
1873 wurde das Regiment reorganisiert und auf dem Gebiete des ehe-
maligen Peterwardeiner Grenz-Infanterie-Regiments Nr. 9 neu aufgestellt.
1883 ein Bataillon zu dem neu errichteten Infaaterie-Regimente Nr. 96
abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment erhielt bei seiner Aufstellung den Ergänzungs-
Bezirk zu Neusohl in Ungarn zugewiesen* 2); mit 1. October 1873 -wurde dieser Er-
gänzungs-Bezirk ganz aufgelassen, an jene der angrenzenden Regimenter (Nr. 25.
26, 67 und 71) vertheilt, die Mannschaft in den Stand der betreffenden
Regimenter transferiert und auf dem Gebiete des zur Aufstellung gelangenden
Peterwardeiner Grenz-Regiments, mit Einbeziehung des Svrmier Comitats
ivon Nr. 78 abgetrennt), der neue Heeres-Ergänzungs-Bezirk Nr. 70 zu Peter-
wardein neu gebildet und das Regiment in demselben durch Zutransferierung
von Mannschaft des aufgelösten Grenz-Regiments, sowie des Infanterie-Regi-
ments Nr. 78 neu aufgestellt.
Friedens-Garnisonen. 1860 Treviso, Rovigo, 1861 Treviso, 1863 Padua.
1864 Baclia, 1865 Vicenza, 1866 Krakau, 1873 Komorn, 1878 Brod. 1879 Travnik.
1880 Budapest, seit 1882 Peterwardein.
Regiments-Inhaber.
1860 Nagy von Also-Szopor, Ladis- j 1874 Philippovic von Philippsberg,
laus Freiherr, FME. — FZM. Franz Freiherr, FML. — FZM.
1873 Berg, Friedrich Wilhelm Graf,
kais. russischer Feldmarschall.
0 Unter der Nummer 70 bestand von 1769 — 1798 das spätere 2.Banal-G-renz-Inl'anterie-
Regiment Nr. 11.
2) Aus Theilen von Nr. 25 gebildet, dann dem Aushilfs-Bezirke von Nr. 56.
- 568 —
Regiinents-Commandanten.
1860 Derwin von Waffenhorst,
Carl, Oberst.
1865 Leonhardi, Franz Carl Frei-
herr von, Oberst.
1869 Knbin, Ernst, Oberst.
1873 Kukulj, Stephan, Oberst.
1875 Budich, Georg Oberst.
1876 Osvadic, Anton, Oberst.
1880 Bakasovic Edler von Savodol.
Maximilian, Oberst.
1883 Schariinatz, Theodor. Oberst.
1888 Handel, Friedrich Freiherr von.
Oberst.
1891 Matzke, Joseph, Oberst.
1896 Behberger. Emamiel Eller von.
Oberst.
Reserve-Conmiandanten.
1869 Bolzano von Kr onstätt, Lud-
wig Edler, Oberstlieutenant.
1871 Ende, Friedrich Freiherr von,
0 b er stli eutenant.
1872 Sarnetz, Adalbert, Oberst.
1873 Wantzl, Georg, Oberstlieute-
nant.
1876 Jak ein. Moiiz, Oberst,
1878 Petrovic, Peter, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1880 Schariinatz, Theodor. Oberst-
lieutenant.
Feldzüge.
Nagy. 1866 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien (5. Corps >. focht das
Regiment bei Custozza; das 4. Bataillon gehörte zu den Besatzungs-Truppen
in Istrien und nahm an dem Gefechte hei Versa theil.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Hauptmann Joseph Sommer: Oberlieutenant Alexander Eiss.
MVK. Begiments-Commandant Oberst Baron Leonhardi: Major
Dominik nobile de Bezzonico.
FJO. Begiments-Arzt Dr. Joseph Böhm.
1878 das Beserve-Regiment im Verbände der 20. Infanterie-Truppen-
Division (Szapary) an den Kämpfen bei Gracanica, Dolnja Tuzla und Doboj
ehrenvollen Antheil genommen.
Das später auch mobilisierte Feld-Regiment im Verbände des 5. Armee-
Corps Operationen in der Ivrajna, ohne in das Feuer zu kommen.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten:
EKO. 3. Hauptmann Michael Manojlovic (dem Generalstab zugetheilt .
MVK. Oberstlieutenant Peter Petrovic; Major Ladislaus Halper von
Szigeth; die Hauptleute Johann Dragosavlj evic, Milo van Vukmirovic
und Paul Vuicic.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1866 — 14 8
1878 1 3 21
Adjustierung.
1860 weisser Waffenrock, meergrüne Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, meergrüne Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe.
- 569 —
71. ’)
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1860) Ergänzungs-Bezirks-Commando : Trentschin.
(1891) Galgötzy, Anton, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entschliessung vom 27. December 1859) aus den 3. Bataillonen
der Linien-Infanterie-Regimenter Erzherzog Ludwig Nr. 8, Erzherzog Wilhelm
Nr. 12 und Gr lieber Nr. 51 formiert.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regimente Nr. 98
abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment erhielt bei der Aufstellung den Ergänzungs-
Bezirk zu Trentschin in Ober-Ungarn* 2 3).
Friedens-Garnisonen. 1860 Venedig, dann Padua, 1862 Portogruaro,
1863 Treviso, 1866 Theresienstadt, 1871 Brünn, 1877 Klosterbruck, 1878 Brünn,
1879 Mostar, 1882 Trentschin, 1891 Wien.
Regiments-Inhaber.
1860 Leopold II., Grossherzog von
Toscana, G. d. C.8).
1870 — 1886 Rossbacher, Rudolph Frei-
herr von, FML. — FZM.4).
1889 Moltke, Hellmuth Graf, königl.
preussischer General-Eeld-
marschall.
1891 Galgötzy, Anton, FML. — FZM.
Zweiter Inhaber.
Von 1860 — 1868 Boyneburg- Lengsfeld, Moriz Freiherr von, G. d. C. 5).
Regiinents-Commandanten.
1860 Widenmann, Heinrich, Oberst, i 1876 Nemethv, Johann von, Oberst.
1867 Du Hamei de Querion de, 1881 Fabrizii, Johann Ritter von,
Emil Chevalier, Oberst. Oberst.
1871 Van der Sloot, Eduard, Oberst.
*) Unter der Nummer 71 bestand von 1769 bis 1798 das spätere Deutsch-Banater
Grenz-Infanterie-Regiment Nr. 12.
2) Aus dem Aushilfs-Bezirk von Nr. 3 (früher bei Nr. 2), dann einem Theil von Nr. 12
gebildet.
3) Früher Inhaber des ehemaligen 4. Dragoner-Regiments (1860 reduciert).
4) Von 1865 bis 1870 zweiter Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 12.
p Früher zweiter Inhaber des 4. Dragoner-Regiments.
— 570 —
1885 Schwingenschlögl, Richard | 1890 Schohay Edler von Borweid,
von, Oberst. Edmund. Oberst.
1895 Frank, Liborius, Oberst.
Reserve-Commandanten.
1869 M e d u n a von R i e d b u r g, J ohann,
Oberstlieutenant — Oberst.
1875 Radovanovic, Demeter, Oberst.
1876 Lipowsky von Lipowitz,
Joseph, Oberstlieutenant — Oberst.
1878 J en emannEdler von W erthau.
G-ustav. Oberstlieutenant — Oberst.
1881 Sitka, Gustav, Oberstlieutenant.
Yor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1866 Oberstlieutenant Vincenz Sehen oha in dem Gefechte bei Dub j.
Major Jakob Freiherr von Karwinskv an den in derselben Affaire erhaltenen
schweren V erwttndungen (Anfang September) gestorben.
Feldzüge.
Leopold Toscana. 1866 mit allen vier Bataillonen in der Brigade
Rothkirch des 8. Corps eingetheilt, nahm das Regiment an den Kämpfen in
Böhmen keinen Antheil (zur Deckung der Eisenbahn bei Böhmisch- Trübau
postiert) und erlitt später bei Dub (Rückzugs-Gefecht) bedeutende Verluste.
Decoriert wurden mit :
MVK. Oberstlieutenant Alois Maurer; die Hauptleute Carl Edler von
Döpfner und Joseph Hiller.
Rossbacher. 1878 war nur das Reserve-Regiment mobilisiert, im Ver-
bände des 5. Corps die Operationen in der Krajna, Gefecht bei Peci. mit-
gemacht.
1881/1882 bei Unterdrückung des Aufstandes in Bosnien nahmen Ab-
theilungen des im Occupations-Gebiete dislocierten Regiments an den Opera-
tionen in der Zagorje, den Gefechten bei Somina und Glavaticevo <22. Feb-
ruar), der Einnahme von Ulok. u. A. theil.
Für Auszeichnung in diesen Aftairen erhielten :
EKO. 3. Major Eduard Novy: Hauptmann August Kronsteiner.
MVK. Die Hauptleute Ferdinand Papaczek, Theodor Agricola,
Theodor Fritz; Oberlieutenant Alfred Ritter von Arenstorff; Lieutenant
Carl Ports cli.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
I. CI.
II. Cl.
1866
1
7
12
187S
—
—
3
1882
—
7
35
Adjustierung.
1860 weisser 'Waffenrock, krebsrothe Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, krebsrothe Egalisierung, Armlitzen, gelbe
Knöpfe.
— 571 —
72. x)
U ngaris dies Infanterie - Regiment.
(1860) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Pressburg.
(1890) David Edler von Rhonfeld, Emil, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entschließung vom 27. December 1859) aus dem 2. und 3.
Bataillon des Linien-Infanterie-Regiments Deutschmeister Nr. 4 und dem 2.
Bataillon Ajroldi Nr. 23 2) in Komorn aufgestellt.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regimente Nr. 102
abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Aufstellung den Ergänzungs-
Bezirk Pressburg in Ungarn3).
Friedens-Garnisonen. 1860 Komorn. 1861 Pressburg, 1864 Husum (Schles-
wig). 1865 Rendsburg, 1866 Wien, 1871 Pressburg, 1875 Cattaro, 1879 Zara,
1880 Prag, 1884 Pressburg.
Regiments-Inhaber.
1860 Ramming von Riedkirchen, Wil- 1 1890 David Edler von Rhonfeld,
heim Freiherr, FML.— FZM. i Emil, FML. — FZM.
1876 Dormus von Kilianshausen,
Joseph Freiherr, FML. — FZM. ’
Regiments- Commandanten.
1860 Ab eie, Yincenz Ritter von, Oberst.
1866 Spaczer, Alplions, Oberst.
1872 Schluderer Edler von Traun-
bruck, Conrad, Oberst.
1877 Buschmann, Franz Freiherr
von, Oberst.
1881 Harrer, Joseph, Oberst.
1882 Pürker, Eduard, Oberst.
1883 B runa, JosephRitter von, Oberst.
1889 Pitreich, Heinrich Ritter von.
Oberst.
1890 Schäfler, Eduard, Oberst.
1891 Englisch-Popparich, Alfred
von, Oberst.
1894 Canic, Georg, Oberst.
1897 F r an c e s c hini, Friedrich, Oberst.
J) Unter der Summer 72 bestand von 1769 bis 1798 das spätere Walachiscli-Illyrisehe
1 1&48 Romanen-Banater) Gr enz-I n tan terie -Regiment Nr. 13.
2) Ha dieses Regiment seine lombardische Mannschaft entlassen hatte, so bestand
das Bataillon nur aus einem Cadre an Officieren und einigen Chargen, die Mannschaft
wurde aus dem Depot-Bataillon von Deutschmeister ergänzt.
3) Aus dem Aushilfs-Bezirke von Nr. 1 (früher Infanterie-Regiment Nr. 2) und einem
Theile von Nr. 12 formiert.
— 572 —
Reserve-Commandanten.
1869 Giesl von Gieslingen, Hein-
rich Ritter. Oberst.
1871 Fejervary de Komlos-Ke-
resztes, Geza Freiherr. Oberst-
lieutenant — Oberst.
1872 Schwerdtner, Julius, Oberst-
lieutenant— Oberst.
| 1875 Hilleprandt, Anton Edler von.
Oberst.
1876 Garlik, Johann. Oberstlieu-
tenant— Oberst.
1878 Harrer, Joseph, Oberst.
1881 Sztankovics, Carl Freiherr
von, Oberstlieutenant— Oberst.
Feldzüge."
Hamming. 1861 in der Brigade Dormus (später Kaliki des Corps
Gablenz, machte das Begiment den Feldzug in Schleswig-Holstein mit Cer-
nienmg von Friedericia), ohne in das Feuer zu kommen.
1866 im 1. Corps (Clam) der Nord-Armee eingetheilt. focht das Begi-
ment bei Münchengrätz, Jicin und in der Schlacht bei Königgrätz.
Das 4. Bataillon Besatzung in Josephstadt.
Decoriert wurden mit:
MVK. Oberstlieutenant Carl Edler von Jan da: Hauptmann Julius
Bauer; Oberlieutenant Alois Hofmann.
Dormus. 1878 zu den Besatzungs-Truppen in Dalmatien gehörend, an
keiner grösseren Action theilgenommen. Das gleichfalls mobilisierte Beserve-
Regiment im Verbände des 5. Corps die Operationen in der Krajna mit-
gemacht.
MVK. erhielt Oberlieutenant in der Beserve Joseph Heiterer (als
Ordonnanz-Officier in Verwendung).
Tapferkeits-Medaillen .
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1S66 — 1 24
1878 — 1 1
Adjustierung.
1860 weisser W affenrock. lichtblaue Aufschläge, Armlitzen, gelbe Knöpfe;
1868 dunkelblauer "VVaffenrock, lichtblaue Aufschläge. Armlitzen, gelbe
Knöpfe.
73. x)
Böhmisches Infanterie -Regiment.
(1860) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Eger.
(Vacat.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
Allerhöchste Entschliessung vom 27. December 1859) aus den 3. Bataillonen
der Linien-Infanterie-Regimenter Khevenhiiller Nr. 35, König von Hannover
Nr. 42 und Bianchi Nr. 551 2) in Rzeszöw aufgestellt.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Iiifanterie-Regimente Nr. 88
abgegeben.
Ergänzung, Das Regiment hat seit der Aufstellung den oben ange-
gebenen Ergänzungs-Bezirk zu Eger in Böhmen3).
Friedens-Garnisonen. 1860 Rzeszöw, 1861 Krakau, 1866 Wien, 1871
Theresienstadt, 1882 Prag, 1883 Innsbruck, 1889 Pilsen, 1894 Prag.
Regiments-Inhaber.
1860 Mennsdorff- Pouilly, Alexander 1865 — 1896 Württemberg, Wilhelm
Graf, FML. 4). I Herzog von, GM. — FZM.
Regiments-Commandanten.
1860 Dormus von Kilianshausen,
Joseph Freiherr. Oberst.
1863 Serinny, Carl Ludwig, Oberst.
1S66 Brenneis, Johann, Oberst.
1869 Littrow, Franz Ritter von,
Oberst.
1871 Herget, Johann Edler von,
Oberst.
1876 Hiltl, Anton, Oberst.
1878 Brunswik von Korompa,
Ludwig, Oberst.
1879 Pittoni von Dannenfeldt,
Ferdinand Ritter, Oberst.
1884 Pachner von Egaendorf und
Stolac. Ferdinand Ritter, Oberst.
1886 Pistor, Wilfried Ritter von.
Oberst.
1887 Halper von Szigeth, Ladislaus,
Oberst.
1892 S 1 o n i n k a von H 6 1 o d 6 w,
Julian, Oberst.
1596 Riedlechner, Otto Edler von,
Oberst.
1 Unter der Nummer 73 bestand von 1769—1798 das spätere 1. Szekler Grenz-
Infanterie-Regiment Nr. 11 (jetzt Infanterie-Regiment Nr. 5).
-) Nachdem dieses Regiment seine lombardische Mannschaft entlassen hatte, so
bestand das Bataillon nur aus einem Cadre von Officieren und Unterofficieren und wurde
aus dem Urlauber-Stande von Khevenhiiller und Hannover completiert.
b Ans Theilen von Nr. 35 und 12 gebildet.
4) Wurde 1865 Inhaber des 9. Uhlanen-Regimcnts.
— 574 —
Keserve-Comman (lauten.
1869 H erg et, .Johann Edler von,
Oberst.
1871 Birnbaum. Rudolph, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1875 Pürcker Edler von Pürkhain.
Moriz, Oberst.
1876 Meyern von Hohenberg. Leo-
pold Freiherr, Oberst.
1877 Kotze, Friedrich. Oberstlieute-
nant.
1878 Dubsky von Trzebomislitz.
Guido Graf, Oberst.
1880 Teutschenbach von Eliren-
ruh. Gustav, Oberstlieutenant —
Oberst.
Feldzüge.
Württemberg. 1866 im 1. Corps (Clam) der Nord-Armee eingetheilt.
focht das Regiment mit sehr bedeutendem Verluste bei Jicin. dessgleichen in
der Schlacht bei Königgrätz.
Das 4. Bataillon Besatzung in Theresienstadt.
Decoriert wurden mit:
MVK. Die Hauptleute Carl Leicht von L eichtenthurm. Theodor
Schnavder, Carl Freiherr von Salis-Samaden, Franz Horrak. Kurt von
Ende; die Oberlieutenants Constantin Schirschant, Franz Hettinger.
Johann Freiherr Trott zu Solz, Joseph Engels; die Unterlieutenants Carl
Brenneis und Ferdinand Pfeifer; dann dem vor dem Feinde gebliebenen
Oberlieutenant Joseph Müller nachträglich zuerkannt.
GGVK. Regiments-Caplan Wenzel Kirchner.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1866 — 10 41
Adjustierung.
1860 weisser Waffenrock, kirschrotlie Egalisierung, gelbe Knöpfe:
1868 dunkelblauer Waffenrock, kirschrothe Egalisierung, gelbe Knöpfe.
— 0 ID —
n.1)
Böhmisches Infanterie-Regiment.
(1860) Ergänzungs-Bezirks-C ommando: Jicin.
(1886) Bouvard, Friedrich Freiherr von, FML.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entschliessung vom 27. December 1859) aus den 3. Bataillonen
der Linien- Infanterie-Regimenter Benedek Nr. 28 und Degenfeld Nr. 36, dann
dem 1. Bataillon Bianchi Nr. 55 2) in Maynz formiert.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regimen te Nr. 92
abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Errichtung den Ergänzmigs-
Bezirk zu Jicin in Böhmen3).
Friedens-Garnisonen. 1860 (Maynz. dann Montagnana im Venezianischen,
1861 Badia, 1862 Este, 1863 Venedig. 1866 Budapest, 1869 Brünn, 1871 König-
grätz, 1878 Trebinje, 1880 Pilsen. 1882 Innsbruck, 1883 Ivöniggrätz. 1887
Theresienstadt, 1891 Josephstadt.
Regiments-Inhaber.
1860 Nobili, Johann Graf, FML. — 1886 Eouvard, Friedrich Freiherr von.
FZM.4). FML.
1881 — 1886 unbesetzt.
Regiments-Commandanten,
1860 Krebs von Sturm wall. Anton,
Oberst.
1865 Palombini. Scipio Freiherr von.
Oberst.
1866 D aub 1 e b s k y-S t e r n e c k-E h r e n-
stein. Titus Freiherr von. Oberst.
1871 Binder, 'Wilhelm, Oberst.
1876 Schlossarek, Joseph. Oberst.
1878 B ab ich, Georg. Oberst.
1880 Dubsky von Trzebomislitz,
Guido Graf. Oberst.
1882 Castella, Ludwig von, Oberst.
1883 Klobus. Hugo Edler von. Oberst.
1888 Rzehak, Ferdinand, Oberst.
1889 Buss, Hermann Ritter von.
Oberst.
1891 Wenzlik, Jakob. Oberst.
’) Unter der Nummer 74 bestand von 1769 bis 1798 das spätere 2. Szekler Grenz-
Infanterie-Regiment Xr. 15 (jetzt Infanterie-Regiment Nr. 6).
-i Da dieses Regiment seine lombardische Mannschaft entlassen hatte, so bestand
das Bataillon nur aus einem Cadre an Officieren und einigen Chargen; die Mannschaft
wurde ans dem Urlauber-Stande der Regimenter Nr. 28 und 36 ergänzt.
Aus Theilen von Nr. 18 und 36 gebildet,
v War von 1849 bis 1860 zweiter Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 44.
- 576 —
Reserve-Commandanten.
1869 Clanner von Engelshofen,
Prokop Ritter, Oberstlieutenant —
Oberst.
1871 Bonora, Maximilian, Oberst.
1872 Sartorius, Heinrich, Oberst-
lieutenant.
1873 Bruckner, Moriz, Oberst.
1875 Reicher, Joseph, Oberstlieute-
nant.
1876 Pittoni von Dannenfeldt.
Ferdinand Ritter, Oberst.
1878 Ecker-Krauss, Julius Ritter
von, Oberst.
1879 Hauptmann, Alois, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1882 Went von Römö, Carl. Oberst.
Feldzüge.
Nobili. 1866 im 8. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das
Regiment mit bedeutenden Verlusten bei Skalitz und Königgrätz. Da.-
4. Bataillon in der österreichisch-nassauischen Truppen-Division Xeipperg.
Gefecht bei Aschaffenburg.
Decoriert wurden mit:
MVK. Oberstlieutenant Maximilian Bonora: Hauptmann Johann Mayer.
1878 zu den Besatzungs-Truppen in Dalmatien gehörend, focht das
Regiment bei Trebinje, Gorica und der Einnahme von Ivlobuk und erhielt den
LO. Regiments-Commandant Oberst Georg Babich.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1866 — 10 24
1878 - 6 IG
Adjustierung.
1860 weisser Waffenrock, krapprotlie Egalisierung, weisse Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, krapprotlie Egalisierung, weisse Knöpfe.
— 577 —
75.1)
Böhmisches Infanterie -Regime nt.
(1860) Ergänzungs-Bezirks-Commanclo: Neuhaus.
(1888) Christian IX., König yon Dänemark.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entschliessung vom 27. December 18591 aus den 3. Bataillonen
der Linien-Infanterie-Begimenter Prinz Albert von Sachsen Nr. 11. Grossfürst
Constantin Nr. 18 und Beischach Nr. 21 in fiovigo aufgestellt.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Iufanterie-Beghnente Nr. 91
abgegeben.
Ergänzung. Das Begiment erhielt bei der Errichtung den Ergänzungs-
Bezirk Neuhaus in Böhmen zugewiesen2).
Friedens-Garnisonen. 1860 Bovigo, dann Yicenza, Lonigo. 1861 Soave,
1862 Yerona. 1866 Wien. 1869 .Josephstadt, 1874 Prag, 1881 Sarajevo. 1882
Neuhaus, 1885 Prag, 1895 Neuhaus.
Regiments-Inhaber,
1860 Folliot de Creneville - Poutet, 1888 Christian IX., König von Däne-
Franz Graf, FML.— FZM. mark.
Regiments-Commandanten.
1860 Mondei, Friedrich, Oberst. ; 1876 Kuhn vonKuhnenfeld, Alexan-
1866 Henniger von Eberg, Emanuel ! der Freiherr. Oberst.
Freiherr, Oberst. 1879 Hotze, Friedlich, Oberst.
1866 Mondei, Friedrich, Oberst3). 1883 Bonn, Daniel, Oberst.
1867 Tegetthoff, Carl von, Oberst. 1885 Theuerkauf, Budolph Bitter
1872 Schmitt von Ivehlau, Ignaz, von. Oberst.
Oberst. 1890 Pokorny, CarlEdler vomOberst.
1895 Haas, Ottokar, Oberst.
Reserre-Commandanten.
1869 Schmitt von Kehlau, Ignaz, | 1872 Seewald, Joseph. Oberstlieute-
Oberstlieutenant — Oberst. [ nant — Oberst.
p Unter der Nummer 75 bestand von 1769—1798 das spätere 1. VUalachen-G-renz-
Infanterie-Regiment Nr. 16 (jetzt Infanterie-Regiment Nr. 46).
p Aus Theilen von Nr. 11, 18 und 28 formiert.
p Fungierte während des Feldzuges als Brigade-Commandant bei der Nord-Armee.
37
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
— 578 —
1876 Czibulka, Ernst, Oberstlieute- 1879 Groller, Alexander Ritter von.
nant — Oberst. i Oberstlieutenant — Oberst.
1878 Ott von Ottenkampf, Joseph I
Edler, Oberst.
Feldzüge.
Crennevillle. 1866 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien 5. Corps ),
kämpfte das Regiment mit Auszeichnung in der Schlacht bei Custozza (Er-
stürmung von Oliosi und des Monte Vento).
Das zur Besatzung von Josephstadt gehörende 4. Bataillon machte da-
Treffen bei Skalitz mit.
Decoriert wurden mit:
LO. Regiments-Commandant Oberst Emanuel Freiherr Henniger von
Eberg. ebenso Oberst-Brigadier Friedrich Mondei.
EKO. 3. Die Majore Joseph Seewald, Guido Ritter von Bogner und
Emanuel Kellner: die Oberlieutenants Otto Freiherr von Waldbott-
Bassenheim und Ernst von Keszlern.
MVR. Die Hauptleute Joseph Ott von Ottenkampf, Carl Rosslaw.
Ludwig Badstüber; Oberlieutenant Carl Popp; Unterlieutenant Friedrich
Ritter von Leuzendorf.
FJO. Regiments-Arzt Dr. Joseph Sieber.
SGVK. Regiments-Caplan Joseph Frankl.
1878 keine Abtheilung des Regiments theilgenommen und erhielt mü-
der dem Generalstab zugetheilte Hauptmann Gustav Buml das MVK.
1881/1882 nahmen Abtheilungen des im Occupations-Gebiete (Sarajevo'
dislocierten Regiments an dem Streifzuge gegen die Krbljina, den Gefechten
am Rogoj-Sattel, bei Susjesno-Karaula-Hiunic. der Streifung gegen Foca (Affairen
bei Susjesno und Kruscica), dann der Streifung in das obere Xeretva -Gebiet theil.
Decoriert wurde mit:
MVK. Lieutenant Michael Batinic.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. H. CI.
1866 1 11 32
1881/1882 — 2 20
Adjustierung.
1860 weisser Waffenrock, lichtblaue Egalisierung, weisse Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, lichtblaue Egalisierung, weisse Knöpfe.
76. x)
U ngarisches Infanterie-Regiment.
(1860) Ergänzungs-Bezirks-Commando : Oedenburg.
(1891) Salis-Soglio, Daniel Freiherr yon, FZM.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entschliessung vom 27. December 1859) aus dem 2. und 3.
Bataillon des Linien-Infanterie-Regiments Hess Nr. 49 und dem 2. Bataillou
Alemann Nr. 43 2) iu Krainburg aufgestellt.
1888 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 102
abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Errichtung den oben angegebenen
Ergänzungs-Bezirk zu Oedenburg in Ungarn3).
Friedens-Garnisonen. 1860 Krainburg, dann Triest, 1861 Pisino, 1863
Görz, 1865 Padua, 1866 Klagenfurt, 1869 Triest, 1870 Klagenfurt, 1871 Cattaro,
1872 Zara, 1874 Wien, 1878 Banjaluka, 1879 Sarajevo, 1881 Graz, 1882 Oeden-
burg.
Regiments-Inhaber.
1860 Paumgartten, Franz Freiherr von, ! 1876 Knebel von Treuenschwert, Al-
FML. 1 bert Freiherr, FML. — FZM.
1866 John, Franz Freiherr von, FML. — 1891 Salis-Soglio, DanielFreiherr von,
FZM. | FML.— FZM.
Regiments-Commandanten.
1860 Kleudgen, Anton Freiherr von,
Oberst.
1866 Biedermann, Wilhelm, Oberst.
1866 Kleudgen, Anton Freiherr von,
Oberst4).
1867 Mainone von Mainsberg, Carl,
Oberst.
1869 Stranskv Edler von Dresden-
berg, Franz, Oberst.
1871 Budich, Georg, Oberst.
1875 Hempfling, Rudolph, Oberst.
1878 Küttig. Albin, Oberst.
1882 Ripp, Carl Freiherr von, Oberst.
1884 Kosak, Ludwig, Oberst.
’) Unter der Nummer 76 bestand von 1769—1793 das spätere 2. TValachen-Grenz-In-
ianterie-Begiment Nr. 17 (jetzt Infanterie-Eegiment Nr. 50 .
2) Nachdem dieses Regiment seine lombardische Mannschaft entlassen hatte, so be-
stand das Bataillon nur aus einem Cadre an Officieren und Unterofficieren und wurde aus
dem Urlauber-Stande von Hess completiert.
3) Aus dem bisherigen Aushilfs-Bezirk von Nr. 19 (früher bei Nr. 48) und einem
Theil von Nr. 19 gebildet.
4) Commamlierte im Feldzuge eine Brigade, übernahm nach demselben das Kegi-
ments-Commando wieder.
37*
— 580 —
1889 Parmann, Oskar, Oberst. | 1896 Rupprecht von Yirtsolog.
1891 Haymerle, Emil, Oberst. | Heinrich, Oberst.
Ite s erve - C onmian danteii .
1869 T heuer kau 1', Eduard Ritter von,
O b er stli entenant — 0 b erst.
1874 Reichlin-Meldegg, Carl Frei-
herr von, Oberstheutenant
1875 Cliristiano vic, Julias, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1878 Lippa, Johann. Oberstheute-
nant— Oberst.
1880 Damisch. Johann. Oberstheu-
tenant — Ob erst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Ofhciere.
1866 Major Julius Kämpfler in der Schlacht bei Custozza f.
1878 Oberstheutenant Julius Eltz in dem Gefechte bei Bihac f.
Feldzüge.
Paumgartten. 1866 im 7. Corps (Maroicic) der Süd- Armee eingetkeilt,
zeichnete sich das Regiment in der Schlacht von Custozza bei dem Sturme
auf den Monte Belvedere besonders ans.
Das 4. Bataillon im Verbände der Reserve-Division.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge wurden decoriert mit :
LO. Regiments-Commandant Oberst Freiherr von Kleudgen.
EKO. 3. Oberstheutenant Wilhelm Biedermann: Major Carl Freiherr
von Reichlin-Meldegg; die Hauptleute Joseph Ritter von Raab und Carl
Stenzl; Unterheutenant Anton Ritter von Rauschenfels: dann dem ge-
fallenen Major Kämpfler nachträglich zuerkannt.
MVK. Die Hauptleute Johann Scholz, Julius Eltz. Joseph nobile de
Majneri, Theodor Golling, Guido Kutschereuter, EmilPerin von Wogen-
burg, Friedrich Parmann1); die Oberheutenants Alexander von Kuzmano-
vics, Wilhelm Räcke, Felix Gallina; die Unterbeutenants Julius Eder, Johann
Freiherr von Paumgartten, Friedrich Mothes, Michael Mirbeth.
FJO. Regiments- Arzt Dr. Nikolaus Munk.
Knebel. 1878 das Feld-Regiment im September in den Verband der
86. Infanterie-Trupp en-Division getreten, als Besatzung in Banjaluka ver-
bheben. Das Reserve-Regiment im Verbände der 18. Infanterie-Truppen-
Division die Gefechte bei Jzacic und Bihac mitgemacht.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Die Majore Eduard Edler von Waldkirch und Matthias Mi kic;
Hauptmann Franz Mikola: dann dem gefallenen Oberstheutenant Julius
von Eltz nachträglich zuerkannt.
MVK. Hauptmann Carl Honig: die Oberheutenants Ernst Kiese-
wetter Edler von Wiesenbrunn: die Lieutenants Eduard Martin, Rudolph
Lethay; dann die Lieutenants in der Reserve Arthur Pap, Alexander Hussy
und Ladislaus Nemes (Letzterer gefallen, nachträglich zuerkannt .
GVK. m. d. Kr. Regiments-Arzt Dr. Johann Schmoll.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1866 8 26 117
1878 — 7 19
Adjustierung.
1860 weisser Waffenrock, hechtgraue Egalisierung, Annhtzen. gelbe Knöpfe :
1868 dunkelblauer Waffenrock, hechtgraue Egalisierung. Armlitzen, gelbe
Knöpfe.
p Dem Generalstab zugetheilt.
581 —
77.
Galizisclies Infanterie-Regiment.
(1867) Ergänzungs-Bezirks-Commando : Sambor.
(1892) Philipp, Herzog von Württemberg.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entschliessung vom 27. December 1859) aus dem 2. und 3. Batail-
lon des Linien-Infanterie-Regiments Hartmann Nr. 9 und dem 3. Bataillon
Mazzuchelli Nr. 10 in Ofen aufgestellt.
1883 ein Bataillon zu dem neu errichteten Infanterie - Begimente Nr. 90
abgegeben .
Ergänzung. Das Regiment erhielt bei der Aufstellung seinen Ergänzungs-
Bezirk zu Sanok in Galizien1), seit 1867 ist Sambor Ergänzungs-Bezirks-
Station 2).
Friedens-Garnisonen. 1860 Pest-Ofen, 1863 Arad, 1866 Prag, 1874König-
grätz. 1880 Gorazda. 1882 Sambor, 1885 Przemysl.
Regiments-Inhaber.
1860 Carl Salvator, Erzherzog. I 1892 Württemberg, Philipp Herzog-
Oberst — FML. I von.
Zweiter Inhaber.
1860 — 1869 Kussevich von Szamobor, Emil Freiherr, FML. — FZM.3).
Regiments-Commandanten.
1860 Hanus, Carl, Oberst.
1867 Bogutavac, Cosmas, Oberst.
1874 Eckhardt von Eckhardts-
burg, Gustav, Oberst.
1875 Kühne, Friedrich, Oberst.
1876 Matzak von Ortenburg, Victor,
Oberst.
1879 Ott -Edler von Ottenkampf,
Joseph, Oberst.
1884 Schmidt, Moi’iz, Oberst.
1888 Schiffner, Felix Edler von,
Oberst.
1889 Szczucihski, Ladislaus von,
Oberst.
1895 Streicher, Carl Freiherr von,
Oberst.
J) Ans Theilen von Nr. 9 und 10 gebildet.
-) Sanoker Rayon an Nr. 45 abgegeben.
!) Wurde Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 33.
— 582 —
Reserve-Commandanten.
1869 Hartmann von Hartenthal. ! 1877 Schmelzern, Carl. Oberst.
Gottfried, Oberstlieutenant— | 1878 Eie dl, Adolph, Oberstlieutenant.
Oberst. 1879 Hoche, Joseph, Oberstlieute-
1873 Bezard, Johann, Oberstlieute- | nant- Oberst,
nant — Oberst.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1866 Major Eduard Such an ek an seiner in dem Treffen bei Skalitz er-
haltenen schweren Verwundung im Juli gestorben.
Feldzüge.
Carl Salvator. 1866 focht das Eegiment, im 8. Corps (Erzherzog Leopold1
eingetheilt, bei Skalitz mit grossen Verlusten, dann bei Königgrätz und in
dem Eiickzugs-Gefechte bei Dub. Das 4. Bataillon stand bei den Besatzungs-
Truppen in Istrien.
Decoriert wurden mit:
JEKO. 3. Unterlieutenant Joseph Heiss (nachträglich 1869).
MVK. Die Hauptleute Alexander von Endte, Carl Edler von Orofino ;
die Oberlieutenants Johann Schmidt und Clemens Schottnegg Edler von
Zinz enfels.
FJO. Begiments-Arzt Dr. Albert Michaelis.
1878 keine Abtheilung des Begiments theilgenommen.
MVK. erhielt Hauptmann Anton Plappert1).
1882 im Occupations- Gebiete (Gorazda) dislociert. nahmen Abtheilungen
des Begiments an^ den Operationen zur Sicherung von Foca. Gefechte bei
Kalinovnik, Brod, Cajnica, dann der Expedition gegen Celebic theil.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Major August Freu dl.
MVK. Die Hauptleute Franz Grimm, Ignaz Schindler. Franz Kriesch,
Joseph Bitter von Heiss; Oberlieutenant Johann Gawin de Xiesiolovice:
Lieutenant Emil Schneider.
GVK. m. d. Kr. Begiments- Arzt Dr. Geza Bisnyö vsz ky.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1866 — 3 4
1882 — 8 30
Adjustierung.
1860 weisser Waffenrock, kirschrothe Egalisierung, weisse Knöpfe :
1868 dunkelblauer Waffenrock, kirschrothe Egalisierung, weisse Knöpfe.
i) Derselbe war zum Infanterie-Regiment König der Belgier Xr. 27 transferiert, je-
doch nach kurzer Zeit in dieses Regiment rückversetzt -worden.
- 588 -
78.
Ungarisches (Slavonisches) Infanterie-Regiment.
(1860) Ergänzungs-B ezirks-Commando : Essegg,
(1897) Gradl, Wilhelm Bitter toii, G. d. C.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entsehliessung vom 27. December 1859) aus den 3. Bataillonen der
Linien-Infanterie-Regimenter Hohenlohe Nr. 17, Kinsky Nr. 17 und Erzherzog-
Leopold Nr. 53 in Bassano aufgestellt.
1873 der Feld-Truppenstand der aufgelösten Grenz-Regimenter Nr. 7
und 8 in den Stand des Regiments übernommen.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regimente Nr. 96
abgegeben.
Ergänzung. Das Regiment erhielt bei seiner Errichtung den Ergänzungs-
Bezirk zu Essegg in Slavonien (Ungarn) ; mit 1. Octoberl873 wurde das Gebiet
der aufgelösten Grenz-Regimenter Nr. 7 und 8 mit diesem Ergänzungs-Bezirke
vereint, dagegen das Syrmier Comitat an Nr. 70 abgetreten.
Friedens-Garnisonen. 1860 Bassano, Vicenza, 1861 Venedig-Este, 1862
Badia, Venedig, 1865 Treviso, dann Pola. 1866 Arad, 1869 Essegg, 1S75
Temesvar, 1879 Prjedor, dann Banjaluka, 1882 Essegg.
Regiments-Inhaber.
1860 — 1896 Sokcevic, Joseph Freiherr I 1897 Gradl, Wilhelm Ritter von.
von, FML. — FZM. | FML.-G. d. C.
Regiments-Commandanten.
1860 Augustin, Michael Freiherr
von, Oberst,
1862 Udvärnokv de Kis-Jöka,
Eduard, Oberst.
1869 Salomon vonFriedberg, Ema-
nuel, Oberst.
1872 Drasenovic von Posertve,
Albert, Oberst.
1874 Moritz Edler von Mottony,
Aurel, Oberst.
1876 Bogovic von Grombothal,
Joseph Ritter, Oberst.
1879 Sertic Edler von Brinjograd.
Carl, Oberst.
1884 Monari von Neufeld, Adolph.
Oberst.
1886 Weissmann, Carl, Oberst.
1891 Bogdanovic, Simon, Oberst.
1893 Sommain, Ferdinand de, Oberst.
1895 Auffenberg, Moriz Ritter von,
Oberst.
9 Aus einem Tlieil von Is'r. 53 gebildet.
— 581 —
Reserve-Commandanteii.
1869 C sik 6 s, Peter, Oberslieutenant—
Oberst.
1871 Osvadic, Anton, Oberstlieute-
nant—Oberst.
1876 Rakasovic Edler von Savo-
d o 1, Maximilian, 0 b erstlieute-
nant — Oberst.
1879 Budisavlj evic, Alexander von.
Oberstlieutenant.
1881 Perpic, Jobann, Oberst.
Yor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1878 Major Philipp Sarlay de Eadem et Hatne in dem Gefechte bei
JDoboj j.
Feldzüge.
Sokcevic. 1866 im 3. Corps der Nord-Armee eingetheilt. focht das
Regiment bei Königgrätz.
Das 4. Bataillon Besatzung in Legnago.
Decoriert wurden mit :
MVK. Hauptmann Anton Sauter; Unterlieutenant Ladislaus Hege-
dusevich.
1878 war das Feld-Regiment im Mai bei der Besitznahme von Adah-
Kaleh. Das Reserve-Regiment im Verbände der 20. Infanterie-Trupp en-Division
(Szapary) die Kämpfe bei Doboj (16. bis 26. August). später in jenem der
1. Trupp en-Division, das Gefecht bei Senkovic mitgemacht.
Decoriert wurden mit :
MVK. Die Majore Franz Strak und Johann Van der Sloot: die Haupt-
leute Stephan Pek ec, Carl Topitsch ; Oberlieutenant in der Reserve Zdenko
Skraup ; die Lieutenants Franz Sokacic, Paul Jvankow; dann dem vor
dem Feinde gebliebenen Major Philipp von Sarlay nachträglich zuerkannt.
FJO. Regiments-Arzt Dr. Felix Grittner.
1881/1882 im Occupations-Gebiet (Banjaluka) stationiert, kerne Abtheilung
in Verwendung getreten.
Tapferkeits-Medailleu.
Silberne
Goldene I. CI. n. CI.
1866 — 2 12
1878 — 1 21
Adjustierung.
1S60 weisser Waffenrock, rothbraune Egalisierung. Armlitzen, weisse
Knöpfe;
1868 dunkelblauer Waffenrock, rothbraune Egalisierung, Armlitzen.
■weisse Knöpfe.
79.
Ungarisches (eroatisches) Infanterie-Regiment.
(1873) Ergänzungs-Bezirks-Commanclo: Otocac.
0 tocaner Infanterie -Regiment.
(1873) Jellaeie de üuzim, Joseph Graf, FZM.
(f zu Agram den 19. Mai 1859.)
(Das Regiment hat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entschliessimg vom 27. December 1859) aus dem 3. Bataillon
des Linien-Infanterie-Regiments Wimpffen Nr. 22, dann dem 3. und 4. Batail-
lon Grossfürst Michael Nr, 26 in Wien formiert.
1873 mit 1. October1) wurde dieses Regiment reorganisiert und auf
dem Gebiete der aufgelösten vier Carlstädter Grenz-Infanterie-Regimenter
(Liccaner Kaiser Franz Joseph Nr. 1, Otocaner Nr. 2, Oguliner Nr. 3 und
Szluiner Nr. 4), unter Einverleibung des Feld-Truppenstandes der betreffenden
Regimenter, sowie jenes des ersten Banal-Grenz-Regiments Nr. 10 in Otocac
neu aufgestellt.
1883 ein Bataillon an das neu errichtete Infanterie-Regiment Nr. 97 ab-
gegeben.
Ergänzung. Dieses Regiment erhielt bei seiner Errichtung seinen Er-
gänzungs-Bezirk zu Fordenone im Venezianischen2), 1866 (1867) wurde es
nach Abtretung von Venezien mit der Ergänzung nach Ungarn überwiesen und
erhielt einen neu gebildeten Ergänzungs-Bezirk zu Nviregihaza3). 1873
wurde dieser Ergänzungs- Bezirk im Zusammenhänge mit der obenerwähnten
Reorganisation aufgelassen, an die Bezirke der angrenzenden Regimenter
Nr. 34, 39 und 65 überwiesen, die Mannschaft des gesammten Grundbuch-
Standes zu den betreffenden Regimentern transferiert, dagegen auf dem Ge-
biete der ehemaligen Carlstädter Militär- Grenze, mit Einbeziehung des Ge-
bietes des 1. Banal-Grenz-Regiments der neue Heeres-Ergänzungs-Bezirk
Nr. 79 zu Otocac geschaffen, auf welchem das Regiment nunmehr durch Zu-
transferierung der Mannschaft der genannten Regimenter, sowie des Infanterie-
Regiments Nr. 53 neu formiert wurde4).
U Normal- Verordnungsblatt für das k. k. Heer Nr. 3S ex 1873.
-) Aus Theilen von Nr. 26 und 16 gebildet.
3) Aus Theilen von Nr. 5 und 39 formiert.
*) Mit Ausnahme von zwei Compagnie-Bezirken (der 11. und 12. Landes-Compagnie)
des Szluiner Regiments, welche mit dem Ergänzungs-Bezirke von Erzherzog Leopold Nr. 53
vereinigt wurden, wogegen dieses Regiment einige Bezirke an das neu gebildete abgab.
— 586 —
Friedens-Garnisonen. 1860 Wien. 1861 Pressburg. 1866 Laibach. 1871
Triest, 1875 G-raz, 1878 Maglaj (Reserve-Regiment Krupa), 1879 Triest. 1882
Fiume, 1896 Carlstadt.
Regiments-Inhaber.
1860 Franck, Carl Ritter von. FML. — ! 1867 Huyn, Johann Graf. FML.—
FZM. J FZM. !).
| Seit 1873 Inhaber-Stelle unbesetzt.
Regiments-Commandanten.
1860 Backi, Adolph, Oberst.
1863 Bagnalasta, Julius, Oberst.
1866 Gintowt de Dziewialtowski,
Casimir Ritter. Oberst.
1871 Wischnich, Carl, Oberst.
1873 Csikös, Stephan, Oberst.
1877 Stipanovic, Michael, Oberst.
1878 Christiano vic, Julius, Oberst.
1880 Radakovic, Simon. Oberst.
1884 Zorics. Johann von. Oberst.
1889 Jvanossich von Küstenield,
Heinrich, Oberst.
1894 Chizz ola, Leodegar von, Oberst.
1897 Hennevogl Edler von Eben-
burg, Heinrich, Oberst.
Reserve-Cominandanten.
1869 R e s i c von R u i n e n b ur g, Adolph.
Oberstheutenant — Oberst.
1872 Gerlach von Gerlachsburg,
Hugo, Oberstheutenant.
1870 Ratkovic, Stephan, Oberstlieu-
tenant.
1874 Susic, Anton, Oberstheutenant —
Oberst.
1876 Medic, Peter, Oberstheutenant —
Oberst.
1878 Ko ko to vic. Alexander. Oberst-
heutenant— Oberst.
4880 Ruzicic Edler von Sanadol,
Nikolaus, Oberstheutenant —
Oberst.
Yor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1866 Major Wilhelm Schenk in dem Treffen bei Wvsokow (Nachod) j.
Major Carl Peinlich an seiner in derselben Affaire erhaltenen schweren
Verwundung; Anfangs Juli gestorben.
1878 Major Friedrich Praun an seiner in dem Gefechte bei Bihac er-
haltenen Verwundung einige Tage später gestorben.
Feldzüge.
Franck. 1866 im 6. Corps (Ramming) der Nord-Armee eingetheilt, focht
das Regiment bei Wysokow (Nachod), Königgrätz und Hohe.
Das 4. Bataillon versah Stabs-Dienste bei der Nord- Armee.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Bagnalasta; Oberstheutenant
Adolph Resic von Ruinenburg.
MVE. Oberstheutenant Conrad Suppanchich Edler von Haberkorn:
Hauptmann Simon Riedlechner; Unterheutenant Georg Zogler.
Otocaner Graf Jellaoic. 1878 das Feld-Regiment im Verbände der
20. Infanterie-Truppen- Division (Szäpary) die Kämpfe bei Doboj (4. bis 5. Sep-
tember) mitgemacht, (zum grossen Theile zum Etapen-Dienste verwendet .
Das gleichfalls mobilisierte Reserve-Regiment in der 36. Truppen-Division die
Operationen in der Krajna, Gefechte bei Zegar, Krizowa, Einnahme von Bihac
mitgemacht.
>) Wurde 1873 Inhaber des Infanterie-Regiments Xr. 13.
— 587
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Regiments-Commandant Oberst Julius Christianovic ; Reserve-
Commandant Oberstlieutenant Alexander Kokotovic und Lieutenant in der
Reserve Ludwig Toplak.
MVK. Oberstlieutenant Carl Kostersitz (des Generalstabs-Corps) :
Hauptmann Samuel Wittas; Oberlieutenant Andreas Demie; Lieutenant
Georg Miljus; Lieutenant in der Reserve Adalbert Poljanetz.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI.
H. CI.
1866
1 3
6
1878
— 12
16
Adjustierung.
1860 weisser Wafienrock, meergrüne Egalisierung, weisse Knöpfe ;
1867 weisser Waffenrock, apfelgrüne Egalisierung, Armlitzen, weisse
Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, apfelgrüne Egalisierung, Armlitzen,
weisse Knöpfe.
— 588
SO.
Gralizisckes Infanterie-Eegiment.
(1867) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Ztoczöw.
(1894) Arnulph, Prinz toh Bayern.
Errichtung und nachgsfolgte Veränderungen. 1860 mit 1. Februar
(Allerhöchste Entschliessung vom 27. December 1859) aus dem 3. und 4. Batail-
lon des Linien-Infanterie-Regiments Wernhardt Nr. 16. dann dem 8. Bataillon
Hohenlohe Nr. 13 in Wien aufgestellt.
1883 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Infan terie-Begimente Nr. 89
abgegeben.
Ergänzung. Dieses Regiment erhielt bei der Errichtung den Ergänzungs-
Bezirk zu Vicenza im Venezianischen zugewiesen1): in Folge Abtretung dieser
Provinz (1866) wurde dasselbe mit seiner Ergänzung an Galizien, Station
Zloczow, überwiesen2).
Friedens-Garnisonen. 1860 Wien. 1866 Kaschau, 1869 Lemberg. 1880
Visegrad (Bosnien), 1882 Lemberg.
Regiments-Inhaber.
1860— 1893 Schleswig-Holstein-Glücks- 1S94 Arnulph, Prinz von Bayern,
bürg, Wilhelm Prinz zu. FML. —
G. d. C.
liegiments-Commaii (lauten.
1860 Auersperg, Gottfried Graf,
Oberst.
1866 Hein old, Joseph, Oberst.
1873 Mangold, Joseph Edler von.
Oberst.
1875 Pilati Edler von Tassulen,
Wilhelm, Oberst.
1879 Kövess von I-Cövesshaza, Al-
bin, Oberst.
1882 Groller, Alexander Edler von.
Oberst.
1884 Landwehr Edler von Wehr-
heim. Hugo, Oberst.
1887 Wenzl, Carl. Oberst.
1891 Tuma, Anton, Oberst.
1892 Odolski, Adolph, Oberst.
1895 Grob, Oswald von, Oberst.
Airs einem Theile von Nr. 45 gebildet.
-) Dieser Bezirk aus einem grossen Theile von Nr. 55 und einem An t heil von Nr. 30
gebildet.
- 589 —
BeserYe-Commandanten.
1869 Grodzicki, Thomas, Oberst-
lieutenant.
1871 Murgic, Georg, Oberst.
1872 Kühne, Friedrich, Oberstlieute-
nant— Oberst.
1875 Kövess vonK övesshaza. Albin.
0 b erstlieutenant — Ob erst.
1879 Kolb von Frankenheld, Franz,
Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1866 Oberstlieutenant Adolph Edler von Forsthuber in der Schlacht
bei Königgrätz j.
Major Eugen Micheli an seinen ebenfalls bei Königgrätz erhaltenen
schweren Verwundungen gestorben.
Feldzüge.
Holstein. 1861 in der Brigade Tornas des Corps Gablenz (Feldzug in
Dänemark), Vorposten-Gefechte bei Fahrdorf-Lopstedt.
1866 im 2. Corps der Nord- Armee eingetheilt, die Schlacht bei König-
grätz, mit bedeutendem Verluste, mitgemacht. Das 4. Bataillon versah Stabs-
Dienste bei der Nord-Armee.
Decoriert wurde mit:
MVK. Unterlieutenant Franz Pauer von Budahegy.
1881/1882 das Regiment im Occupations-Gebiet dislociert. Ein Bataillon
an der Streifung gegen Gorazda-Foca theilgenommen, ohne in das Feuer zu
kommen.
MVK. Oberlieutenant Eduard Dedovic.
Tapferkeits-Medaillen.
1864
Silberne
Goldene I. CI. H. CI.
— 2 7
1866
— — 5
1882
— 1
Adjustierung.
1860 weisser W affenrock, scharlachrothe Egalisierung, weisse Knöpfe ;
1868 dunkelblauer Waffenrock, scharlachrothe Egalisierung, weisse
Knöpfe.
— 590
81.
M äli risch es Infanterie-Regiment.
(1883) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Iglau.
(1887) Waldstätten, Johann Freiherr von, FZM.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessrmg vom 30. No-
vember 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter Kaiser Nr. 1.
Erzherzog Carl Nr. 3, Abele Nr. 8 und Thun Nr. 54 in Iglau aufgestellt.
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Errichtung den oben angegebenen
Ergänzungs-Bezirk in Mähren1).
Friedens-Garnisonen. 1883 Iglau, 1889 Mostar, 1892 Wien, 1896 Iglau.
Regiments-Inhaber.
1883 Vlasits, Franz Freiherr von. | 1887 Waldstätten, Johann Freiherr
FML. — FZM. ! von, FML.— FZM.
1885 — 1887 unbesetzt.
Regiments- Commandanten .
1883 Khoss von Sternegg, Johann, 1895 Handel-Mazzetti. Tictor Frei-
Oberst. j herr von, Oberst.
1886 Sommer, Joseph, Oberst. 1896 Tschida, Franz, Oberst.
1891 Senarclens de Grancv, Emil
Freiherr, Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, carmoisinrothe Egalisierung, wisse Knöpfe.
') Von Kr. S abgetrennt.
591 —
82.
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1883) Er gänzungs-B ezirks-Commando: Szekeiy-Udvarhely.
(Yacat.)
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entscliliessung vom 30. No-
vember 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter Kaiser Alexander
Nr. 2. Mecklenburg-Strelitz Nr. 31, Prinz von Bayern Nr. 62 und König der
Niederlande Nr. 63 in Hermannstadt formiert.
Ergänzung. Seit der Errichtung hat das Regiment den oben angegebenen
Ergänzungs-Bezirk in Ungarn (Siebenbürgen) *).
Friedens-Garnisonen. 1883 Hermannstadt, 1887 Triest, 1888 Sarajevo.
1891 Kronstadt, 1894 Carlsburg.
Regiments-Inhaber.
1883 — 1898 Schönfeid, Anton Freiherr von, FML. — FZM.
Regiments-Commandanten.
1883 Strasser, Carl, Oberst.
1883 Tschebulz Edler vonTsebuly,
Franz, Oberst.
1888 Ringer, Eduard, Oberst.
1892 Cordier von Löwenhaupt,
Joseph, Oberst.
1896 Szärtory de Lipcse, Rudolph,
Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, carmoisinrothe Egalisierung, Armlitzen,
gelbe Knöpfe.
') Aus Theilen von Nr. 2 und 62 gebildet.
— 592 -
83.
U ngariscli e s Infanterie-R egim e nt.
(1893) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Steinamanger.
(1883) Degenfeld-Schonburg, Christoph Graf von, G. d. C.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar ("Allerhöchste Entschliessung vom 30. No-
vember 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter Sondier Nr. 29,
Kussevich Nr. 83, Alemann Nr. 43 und Kaiser Alexander III.. Nr. 61 zu Weiss-
kirchen in Ungarn aufgestellt.
Ergänzung. Bei der Aufstellung erhielt das Regiment einen Ergänzungs-
Bezirk im südöstlichen Ungarn (Banat), mit dem Commando zu Weisskirchen1'
angewiesen; 1893 wurde derselbe aufgelassen2) und dem Regimente der aus
Theilen der Bezirke Nr. 48 und 76 neu gebildete Heeres-Ergänzuugs-Bezirk
in Steinamanger zugewiesen.
Friedens-Garnisonen. 1883 Weisskirchen in Ungarn. 1885 Wien, 1890
Szegedin. 1895 Weisskirchen (in Ungarn), 1897 Trebinje.
Regiments-Inhaber.
1883 Degenfeld-Schonburg, Christoph Graf von, FML. — G. d. C.
Regiments-Commandanten.
1883 Morocutti, Franz. Oberst.
1886 B oll a von C säford- Jobb aha za,
Coloman, Oberst.
1890 Przedäk von Burgwehr. Carl
Ritter, Oberst.
1895 Düringer von Langenwart.
Franz, Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, dunkelbraune Egalisierung, Armlitzen,
weisse Knöpfe.
J) Aus Theilen von NrS 29, 43 und 61 gebildet.
2) Wieder an dieselben anrepartiert.
— 593 —
84.
Nie der ö st&Teiclii s ch es Infanterie-Regiment.
(1891) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Wien.
(1894) Alfred, Herzog zu Sachsen-Coburg und Gotha.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessung vom 30. No-
vember 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter Deutsch-
meister Nr. 4, Hessen Nr. 14, Erzherzog Rainer Nr. 59 und Hess Nr. 49 in Wien
aufgestellt.
Ergänzung. Das Regiment erhielt bei der Errichtung seinen Ergänzungs-
Bezirk im südlichen Theile von Nieder-Oesterreich, Ergänzungs-Bezirks-
Commando Wiener-Neustadt1), 1891 wurde Letzteres nach Wien verlegt.
Friedens-Garnisonen. 1882 Wien, 1892 Mostar, 1895 Ivrems.
Regiments-Inhaber.
1883 Bauer, Ferdinand Freiherr von, | 1894 Sachsen-Coburg und Gotha,
FML. — FZM. ! Alfred Herzog zu.
Eegiments-Coinmandanten.
1883 Fraenzel, Moriz, Oberst.
1886 König von Festenwall, Carl,
Oberst.
1891 St in gl, Gustav Edler von, Oberst.
1895 W eyher von 4V eiherfels, Carl,
Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, carmoisinrothe Egalisierung, gelbe Knöpfe.
J) Von Nr. 49 abgetrennt.
Geschichte cler k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
38
— 594 —
85.
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1883) Ergänzungs-Bezirks-Commanclo: Märmaros-Sziget.
(1883) Kees, Georg Ritter von, FZM.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entscliliessung vom 30. No-
vember 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter König von
Bayern Nr. 5, Deutscher Kaiser Nr. 34, Nagv Nr. 60 und Erzherzog Ludwig
Victor Nr. 65 in Kaschau aufgestellt.
Ergänzung. Seit der Errichtung hat das Regiment den oben angegebenen
Ergänzungs-Bezirk in Ober-Ungarn1).
Friedens-Garnisonen. 1882 Kaschau. 1889 Wien, 1893 Kaschau, 1896
Leutschau.
Regiments-Inhaber.
1883 Kees, Georg Ritter von, FML. — FZM.
Regiments-Coininandanten.
1883 Heimerich, Johann. Oberst. 1 1892 Pohl, Eduard Ritter von. Oberst.
1886 Pucherna, Eduard, Oberst. , 1895 Wawra, Emauuel. Oberst.
Feldzüge.
Adjustierug.
1883 dunkelblauer Waffenrock, apfelgrüne Egalisierung. Ai-mlitzen. gelbe
Knöpfe.
J) Aus Tlieilen von Nr. 5 und 65 gebildet.
— 595 —
86.
Ungarisches Infanterie -Regiment.
(1883) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Maria -Theresiopel.
(1894) Forinyäk, Julius, 0. d. C.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessung vom 30. No-
vember 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter König von
Rumänien Nr. 6, Döpfner Nr. 23, vacat Este Nr. 32 und Mollinary Nr. 38 in
Budapest aufgestellt.
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Errichtung den oben angegebenen
Ergänzungs-Bezirk in Ungarn (Bäcska)1)-
Friedens-Garnisonen. 1882 Budapest. 1885 Krems, 1887 Wien, 1890 Buda-
pest, 1896 Sarajevo.
Regiments-Inhaber.
1883 Stubenrauch von Tannenburg, 1889 Szveteney de Nagy- Ohaj, Anton
Georg, FML. Freiherr, FML. — G. d. C.
1886 — 1889 unbesetzt. 1894 Forinyäk, Julius, FML — G. d. C.
Reghnents-Comniandanten.
1883 Spiller, Joseph. Oberst. 1894 Menz, Georg Edler von, Oberst.
1883 Schöninger, Alfred, Oberst.
1884 Rauer von Rauenburg, Victor,
Oberst.
1889 Scotti, Philipp Freiherr von,
Oberst.
1896 Otto, Joseph Edler von, Oberst.
1897 Hortstein. Franz Edler von.
Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, amaranthrothe Egalisierung, Armlitzen,
gelbe Knöpfe.
Von Nr. 6 abgetrennt (ein kleiner Tlieil von Nr. 23 dazu).
38*
596
87.
Steyeriiclies Infanterie - Regiment.
(1883) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Cilli.
(1897) SnccoYaty von Yezza, Eduard Ritter, FML.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerliöcliste Entschliessung vom
30. November 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Begimenter Maroieic
Nr. 7, König der Belgier Nr. 27 und Litzelhofen Nr. 47, dann dem Feld-Jäger-
Bataillon Nr. 35 J) in Graz aufgestellt.
Ergänzung. Das Begiment erhielt bei der Errichtung den oben ang< -
geben en Ergänzungs-Bezirk im südlichen Steyermark2).
Friedens-Garnisonen. 1882 Graz, 1887 Triest. 1897 Pola.
Regiments -Inh ab er.
1883 — 1896 Hohenlohe-Schillingsfürst, 1896 Roszköwski, Juhan von, FML.
Constantin Prinz zu, FML. — 1897 Succovaty von Vezza, Eduard
G. d. C. ' Bitter, FML.
Regiments-Commandanten.
1883 Schücli Edler von Glickh- 1888 Münzl von Münzthal, Michael,
felden, Franz, Oberst. Oberst.
1883 Wannisch, Wilhelm Bitter von. 1892 Slulca. Ferdinand. Oberst.
Oberst.
Feldzüge.
1897 ein Bataillon Theilnahme an der Besetzung der Insel Kreta.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, meergrüne Egalisierung, weisse Knöpfe.
9 35.
Kärnthneris che s Feld- J äger-Bataillon.
Ergänzungs - Compagnie - Cadre: Bruck a. d. Mur.
Errichtung und nachgefolgte Veränderung. 1880 mit 1. Oetober aus den Reserve-
Compagnien der Eeld-Jäger-Bataillone Xr. 7. 8. 19 und ‘20 in Cilli formiert; mit 1. Januar
1883 als erstes Bataillon in dieses Regiment eingereiht,
Ergänzung. Das Bataillon recrutierte sich aus dem Bezirke des Infanterie-Regi-
ments Nr. 7.
Friedens-Garnison. 1880 Cilli.
Bataillous-Commandant. 1SS0 Schrott, Ignaz. Major.
Feldzüge. —
*) Von Nr. 47 abgetrennt.
— 597 —
88.
Bölimis dies Infanterie-Regiment.
(1883) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Beraun.
(1883) Teuchert-Kauffmann Edler von Traunsteinburg, Friedrich
Freiherr, FZM.
Errichtung, 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessung vom
30. November 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter König
von Italien Nr. 28. Philippovic Nr. 35 und Württemberg Nr. 73, dann dem Feld-
jäger-Bataillon Nr. 3S in Prag aufgestellt.
Ergänzung. Das Regiment erhielt bei der Errichtung den oben an-
gegebenen Ergänzungs-Bezirk in Böhmen 2).
Friedens-Garnisonen. Seit 1882 Prag.
Regiments-Inhaber.
1883 Teuchert-Kauffmann Edler von Traunsteinburg, Friedrich Freiherr.
FML.— FZM.
Regiments Conunandanteu.
18S3 Hauschka, Alois, Oberst. | 1892 Steinbrecher, Yictoiin, Oberst.
1887 Horak, Johann, Oberst. I 1897 Fromm, Ferdinand Freiherr von.
Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, bordeauxrothe Egalisierung, weisse
Knöpfe.
9 38.
Böhmisches Feld- Jäger-Bataillon.
Ergänznngs - Compagnie - Cadre: Kaaden.
Errichtung und nachgefolgte Veränderung. 1880 mit 1. October aus den Reserve-
Compagnien der Feld-Jäger-Bataillone Nr. 1, 6, 22 und 30 in Kaaden formiert ; mit 1. Januar
1883 als erstes Bataillon in das obige Regiment emgereilit.
Ergänzung. Das Bataillon recrutierte sicli aus deu Bezirken der Infanterie-Regimenter
Nr. 11 und 35.
Friedens-Garnison. 1880 Kaaden.
Bataillons -Commandant. 1880 Kosteliezky, Ferdinand, Major.
Feldzüge. —
2) Aus Theilen von Nr. 28, 42 und 73 gebildet.
— 598 -
89.
Galizisclies Infanterie-Regiment.
(1883) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Grödek.
(1895) Albori, Engen Freiherr von, FZ31.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entsc-hliessung vom
30. November 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter Pakenj
Nr. 9, Ringelsheim Nr. 30, Gondrecourt Nr. 55 und Holstein Nr. 80 in Lemberg
aufgestellt.
Ergänzung. Das Regiment erhielt bei der Errichtung den oben an-
gegebenen Ergänzungs-Bezirk in Galizien ').
Friedens-Garnisonen. 1883 Lemberg. 1885 Wien, 1887 Jaroslau.
(Regiments-Inhaber.
1883 — 1885 unbesetzt. 1892 — 1895 unbesetzt.
1885 Kaiffel, Emerich Freiherr von. 1895 Albori, Eugen Freiherr t on.
FML. — FZM. FML.— FZM.
Regiments-Comman (lauten.
1883 Pürkher, Alois, Oberst. 1S91 Polivka von Treuensee, Tlieo-
1886 Jorkasch-Koch, Joseph Ritter dor Ritter. Oberst.
von. Oberst. ; 1896 Pfeiffer von Ehrenstein.
1892 Haas von Kattenburg, Theo- Alfred, Oberst,
dor, Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dtmkelblauer Waffenrock, bordeauxrothe Egalisierung, gelbe Knöpfe.
J) Aus Theilen von I7r. 10, 30 und 77 gebildet.
599 —
90.
Galizisches Infanterie -Regiment.
(1883) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Jaroslau.
(1883) Windisch-Graetz, Ludwig: Prinz zu, Gr. d. €.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessung vom
30. November 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter Handel
Nr. 10, Auersperg Nr. 40, Erzherzog Sigismund Nr. 45 imd Erzherzog Carl
Salvator Nr. 77 in Przemysl formiert.
Ergänzung. Dieses Regiment erhielt bei der Errichtung den oben an-
gegebenen Ergänzungs-Bezirk in Galizien1).
Friedens-Garnisonen. 1883 Przemysl, 1886 Wien, 1888 Jaroslau,
1894 Rzeszöw.
Regiments-Inhaber.
1883 Windisch-Graetz, Ludwig Prinz zu, FML. — G. d. C.
Regiments-Comniandanten.
1883 Theodorovich von Maligrad,
Georg Ritter, Oberst.
1888 Löbl, Eduard, Oberst.
1889 Sochaniewicz Edler von
Swiplaski, Joseph, Oberst.
1894 Englisch - Poppari ch, Alfred
von, Oberst.
1896 Springer, Anton Edler von,
Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, amaranthrothe Egalisierung, gelbe Knöpfe.
') Aus Tlieilen von Nr. 10 und 40 gebildet.
— 600 -
91.
Böhmisches Infanterie -Regiment.
(1883) Ergänzungs-B ezirks-Commando: Budweis.
(1885) Fröhlich yon Elmhach und Groara, Ludwig Ritter, FZ 31.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessung vom
30. November 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter Prinz
Georg von Sachsen Nr. 11 und Crenneville Nr. 75, dann den Feld-Jäger-
Bataillonen Nr. 21 *) und 31 2) in Budweis formiert.
0 21.
Böhmisches Feld- Jäger-Bataillon.
Ergänzungs-Compagnie-Cadre: Wittingau.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1848 im Mai als I. Wiener Freiwillige u-
Bataillon aufgestellt, 1849 mit Aiiril in das Feld-Jäger-Bataillon Nr. 24 umgewandelt (sechs
Compagnien stark).
1859 die 3. Division und den Cadre für weitere neu aufzustellende zwei Comj>agnien
zur Errichtung des Eeld-Täger-Bataillons Nr. 29 abgegeben.
1866 die 2. Depöt-Compagnie auf die Dauer des Feldzuges im combinierten Feld-
jäger-Bataillon Nr. 35 gestanden.
1880 die Reserve-Compagnie an das neu aufgestellte Feld-Jäger-Bataillon Nr. 39
abgegeben.
1883 mit 1. Januar als erstes Bataillon in das Infanterie-Regiment Nr. 91 eingereibt.
Ergänzung. Dieses, wie erwähnt, aus Freiwilligen bestandene Bataillon recrutierte
sich nach der Umwandlung in ein Feld-Jäger-Bataillon aus Nieder-Oesterreich, von
1858 — 1864 aus Dalmatien, mit einem eigenen Ergänzungs-Bezirks-Commando. von 1864 — 1866
ans Galizien und zwar aus den Bezirken der Infanterie-Regimenter Nr. 10. 57 und 77. seit
1867 aus Böhmen, Bezirk des Infanterie-Regiments Nr. 75.
Stationen der Depöt-(Ersatz-)Abtheilungen. 1849 Langenlois. 1853 Spalato. 1859 Knin.
1861 Zara, 1864 Tarnöw, 1873 Moldauthein, 1880 Wittingau.
Friedens-Garnisonen. 1849 Brescia, 1850 Gardene. 1851 .Ticin. 1852 Prag. 1854 Eger.
1855 Budweis, 1857 ICrumau, 1858 Budweis. 1859 Raab, 1860 Adria. 1861 Montebelluna, dann
Treviso, 1862 Belluno, 1863 Asolo, 1864Treviso, 1866 Teschen. 1871 Langenlois. 1876 Hamburg.
1878 Wien, 1879 Ragusa, 1882 Budapest.
Bataillons-Commandanten.
1849 Schneider von Arno. Carl Freiherr,
Oberstlieutenant— Oberst.
1856 Kier. Franz, Major.
1S59 Bandian. Ludwig, Major.
1860 Krepl, Franz, Major — Oberstlieute-
nant.
1868 Yolkart, August. Major- Oberstlieute-
nant
1873 Eynatten, Friedrich Freiherr von
Major — Oberstlieutenant.
1S79 Sommer, Joseph. Major — Oberstlieute-
nant.
Vor dem Feinde gefallene höhere Officiere,
(Fortsetzung dieser und Anmerkung -) auf der folgenden Seite.'
- 601 —
Ergänzung. Dieses Begiment hat seit der Errichtung den oben an-
gegebenen Ergänzungs-Bezirk in Böhmen1).
Friedens-Garnisonen. 1883 Budweis, 1S93 Prag.
Kegiments-Inhaber.
1883 — 1885 unbesetzt. 1 1885 Fröhlich von Eimbach und
Groara, Ludwig Bitter, FML. — ■
FZM.
F eldzüge.
1818 als I. Wiener Freiwilligen-Bataillon stand dasselbe bei der Blockade von Venedig.
1819 in Verona, ohne Gefecht.
1859 im 1. Armee-Corps (Clara) eingetheilt. kam das Bataillon nur bei Solferino in
das Feuer.
Deeoriert mit:
MVK. Hauptmann Franz Riegler; Oberlieutenant Anton Hoborsky; dann dem
gefallenen Hauptmann Anton Freiherrn von Burkhardt nachträglich zuerkannt.
1866 im 8. Corps der Nord-Armee eingetheilt, Treffen bei Skalitz, Schlacht bei
ICöniggrätz, Gefecht bei Tobitschau.
Deeoriert wurden mit:
MVK. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Franz Krepl; Hauptmann Matthias
Easlic.
GVK.m.d.Kr. Oberarzt Dr. Georg Franke.
1882 in Süd-Dalmatien stationiert, nahmen Abtheilungen des Bataillons an der-
ersten Expedition in die Krivosije, Gefechte am Vratlo und Vel Zagvozdak, dem Streifzug
in die nördliche Krivosije, mit den Gefechten bei Poljkovac und Pitumna ropa theil.
Deeoriert wurde mit:
MVK. Hauptmann Carl Karner.
Tapfe rkeits -Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1859 — 7 17
1866 — 5 7
1882 — 3 13
s) 34.
Salzburgisclies Feld- Jäger-Bataillon.
Ergänzungs-Compagnie-Cadre: Salzburg.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1880 mit 1. October ans den Reserve-
Compagnien der Feld-Jäger-Bataillone Nr. 3. 10 11 und 26 formiert, mit 1. Januar 1883
als zweites Bataillon in dieses Regiment eingereiht.
Ergänzung. Das Bataillon recrutierte sich aus dem Ergänzungs-Bezirk des Infanterie-
Regiments Nr. 59.
Friedens-Garnisonen. 1880 Salzburg, 1882 Mostar.
Bataillons-Commandanten.
1880 Arthold, Johann, Oberstlieutenant. | 1882 Kapfhammer, Franz, Major.
Feldzüge.
1882 wurde das Bataillon bei Bewältigung des Aufstandes in Süd-Dalmatien (Herce-
govina) verwendet und machte die Streifung im oberen Neretva-Gebiete mit.
Tapferkeits -Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1882 _26
9 Aus Theilen von Nr. 11 und 75 gebildet.
— 602
Regiments- Commandanten.
1883 Risclianek. Anton, Oberst. 1892 Latsclier. Victor. Oberst.
1886 Henikstein, Gustav Freiherr 1897 Ivanossich von Küstenfeld.
von, Oberst. Emil. Oberst.
1891 Koller, Albert von, Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer "Waffenrock, papageigrüne Egalisierung, gelbe Knöpfe.
603 —
92.
Böhmisches Infanterie-Regiment.
(1883) Ergänzungs-Bezirks-Commando : Komotau.
(1883) König, Gustav Freiherr von, FZM.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entscliliessung vom
30. November 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter Erz-
herzog Wilhelm Nr. 12, Ziem^cki Nr. 36, Herzog von Cumberland Nr. 42 und
Nobili Nr. 74 in Theresienstadt aufgestellt.
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Errichtung den oben angegebenen
Ergänzungs-Bezirk in Böhmen1).
Friedens-Garnisonen. 1883 Theresienstadt, 1896 Josephstadt.
Regiments-Inhaber.
1S83 König, Gustav Freiherr von, FML.— FZM.
Regiments - € o mm an d anten .
1883 Went von Eömö. Carl. Oberst. | 1892 Makowiczka, Alphons, Oberst.
1886 Beroldingen, Joseph Graf, i 1896 Angerholzer von Almburg,
Oberst. Anton, Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, weisse Aufschläge, weisse Knöpfe.
!) Aus Tlieilen von Nr. 42 und 73 gebildet.
- 601 —
93.
Mährisches Infanterie-Regiment.
O
(1888) Ergänzungs - Bezirks - Commando : Schönberg (in Mähren,
(1885) Joelson, Alfred Freiherr von, FML.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessung vom
30. November 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter Huyn
Nr. 13, Kronprinz des deutschen Reiches und von Prenssen Nr. 20, Baumgarten
Nr. 56 und Mecklenburg-Schwerin Nr. 57 in Krakau formiert.
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Errichtung den oben angegebenen
Ergänzungs-Bezirk in Mähren ').
Friedens-Garnisonen. 1883 Krakau, 1881 Olmütz.
Regiments-Inhaber.
1883 — 1885 unbesetzt. | 1885 Joelson, Alfred Freiherr von,
FME.
Reginients-Commandanten.
1883 Hermann. Adolph, Oberst.
1881 Soden, Friedrich, Oberst,
1885 Korners von Lindenbach,
Camillo Freiherr, Oberst.
1890 Liborio. Oskar. Oberst.
1892 Thoss, Erich. Oberst.
1897 Polletin. Arthur, Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
18S3 dunkelblauer Waffenrock, dunkelbraune Egalisierung, gelbe Knöpfe.
*) Von Nr. 5-i abgetrennt.
— 605 —
u.
Böhmisches Infanterie-Regiment.
O
(1883) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Turnau.
(1897) Merta, Emanuel, FML.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessung vom
30. November 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter
Pürcker Nr. 25, Grossherzog von Toscana Nr. 66 und Schmerling Nr. 67. dann
dem Feld- Jäger-Bataillon Nr. 37 J) in Leutschau formiert.
Ergänzung. Dieses Regiment hat seit der Errichtung den oben an-
gegebenen Ergänzungs-Bezirk in Böhmen2).
Friedens-Garnisonen. 1883 Leuts chau, 1881 Josephstadt, 1S96 Theresien-
stadt.
Regiments-Inhaber.
1883 Alphons X ! ! ., König von Spanien. 1891 — 1897 unbesetzt.
1885 — 1889 unbesetzt 1897 Merta, Emanuel, FML.
1S89 Croy, Leopold Prinz, FML. —
Ct. d. C.
Regimeuts-Commandauteu.
1883 Poleschensky, Friedrich,
Oberst.
1886 Bancalari. Gustav, Oberst.
1889 N o wy Edler von W aller sb erg,
Eduard, Oberst.
1891 Versbach von Hadamar,
Mansuet Ritter, Oberst.
1895 Braun, August von, Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, weisse Egalisierung, gelbe Knöpfe.
Böhmisches Feld- Jäger-Bataillon.
Ergänzungs-Compagnie-Cadre: Kutten b erg.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1880 mit 1. October aus den Reserve-
Compagnien der Feld- Jäger-Bataillone Nr. 2, 4. 12 und 14 in Joseplistadt formiert, mit
1. Januar 1883 als erstes Bataillon in dieses Regiment eingereiht.
Ergänzung. Das Bataillon recrutierte sich aus dem Bezirke des Infanterie-Regi-
ments Nr. 74.
Friedens-Garnison. 1880 Josephstadt.
Bataillons-Commandailt. 1880 Moser. Vincenz. Major.
Feldzüge. —
2) Aus Theilen von Nr. 36 und 74 gebildet.
— 606 —
95.
G alizisck-bukowma’sches Infanterie-Regiment.
(1883) Ergänzungs-Bezirks- Cornmando : Czortköw.
(1887) Rodakowski, Joseph Ritter von, 0. tl. €.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessung vom
30. November 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter Nassau
Nr. 15, Parma Nr. 24, Kellner Nr. 41 und Erzherzog Ludwig Salvator Nr. 5S
in Lemberg aufgestellt.
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Errichtung den oben angegebenen
Ergänzungs-Bezirk in Ost-G-alizien1).
Friedens-Garnisonen. 1883 Lemberg, 1892 Stanislau.
Regiments-Inhaber.
1883 — 1885 unbesetzt. 1886 — 188/ unbesetzt.
1885 Cornaro, Ludwig Freiherr von. 1887 Rodakowski, Joseph Ritter von.
FML. | FML. — G. d. C.
Reginients-Conimandanten.
1883 Kraumann, Joseph, Oberst. 1892 Boniewski, Joseph. Oberst.
1886 Grimm, Adalbert, Oberst. 1895 P et z von Holt enrlio de, Eduard
1888 Giunio, Dominik, Oberst. ! Ritter. ' Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, amaranthrothe Egalisierung, weisse
Knöpfe.
') Aus Theilen von Nr. 15, 24 und 55 gebildet.
— 607 —
96.
Ungarisches (croatisches) Infanterie-Regiment.
(1883) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Carlstadt.
(1883) Ramiberg, Hermann Freiherr von, (1. d. C.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessung vom
30. November 1882) aus je einem Bataillon der Infant erie-Begimenter vacat
(Warasdiner)^Nr. 16, Erzherzog Leopold Nr. 53, Philippovie (Peterwar deiner)
Nr. 70 und Sokcevic Nr. 78 in Agram aufgestellt.
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Errichtung den oben ange-
gebenen Ergänzungs-Bezirk in Croatien1).
Friedens-Garnisonen. 1883 Agram, 1884 Carlstadt, 1896 Fiiune.
Regiments-Inhaber.
18S3 Ramberg, Hermann Freiherr von, G. d. C.
Regiments-Commandanten.
1883 Ser die, Theodor, Oberst.
1886 Dillmann von Dillmont,
Ferdinand, Oberst.
1889 Mitrovic, Spiridion Ritter von,
Oberst.
1891 Gstöttner, Carl Edler von,
Oberst.
1S95 Dunst von Adelshelm, Carl,
Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
18S3 dunkelblauer Waffenrock, carmoisinrothe Egalisierung, Armlitzen,
gelbe Knöpfe.
J) Aus Theilen von Nr, 53 und 79 gebildet.
608 -
97.
Kü s t enläncli s cli -krain erische s Infanterie-Regiment.
(1883) Ergän zung s - B e zir ks-Comm ando: Triest.
(1892) Waldstätten, Georg Freiherr von, FZ 11.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessung vom 30. No-
vember 1882) aus je einem Bataillone der Infanterie-Regimenter Kuhn Nr. 17.
AVeber Nr. 22 und Jellacic Nr. 79 (Otocaner>. dann dem Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 331) in Triest aufgestellt.
>) 33.
Kärnthnerisches F eld- J äger-Bataillon.
E r gänzun gs - C omp agnie - C adr e : Bruck a. d. Mur.
Errichtung und nachgefolgte Verränderungen. 1886 im November aus freiwillig weiter
dienender Mannschaft der aufgelösten Wiener Freivrilligen-Bataillone in Szegedin neu
formiert.
1880 die Reserve-Compagnie au das neu aufgestellte 10. Feld-Bataillon des Tyroler
Jäger-Regiments Kaiser Franz Joseph abgegeben.
1888 mit 1. Januar wurde das Bataillon als erstes Bataillon in dieses Regiment
eingereiht.
Ergänzung. Dieses Bataillon recrutierte sich bis 1873 auch fernerhin ans Nieder-
Oesterreich, Er gänzungs -Bezirk Nr. 4; von 1874 an aus Kram, Bezirk des Infanterie-
Regiments Nr. 17: seit 1876 auch aus Kärntlien. Ergänzungs- Bezirk Nr. 7. von 1880 an nur aus
diesem Lande. Stationen der Ersatz-Ahtheilungen: 1866 Stockerau. 1879 Klagenfurt. 18- 1
Bruck a. d. Mur.
Friedens-Garnisonen. 1866 Szegedin. 1S69 AYr. Neustadt. 1S70 Judenburg, 1874 Ungarisch -
Skalitz, 1877 Budua. 1878 Mostar, 1879 Villach. 1880 Tarvis.
Bataillons- Comrn andante n.
1 866 WenliO, Adolph .Maj or-Ob er stlieutenant.
1875 E a b r i z i i, J ohann Ritter von.Oberstlieu-
nant.
1878 Grivicic, Daniel. Major.
1880 Ho r s e t z ky Edler von Hornthal.
Adolph. Major,
1882 Monary von N e u f e 1 d . Adolph .
Oberstlieutenant.
Vor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
Feldzüge.
1878 im Verbände der 18. Infanterie-Truppen-Division machte das Bataillon die
Occupation der Hercegovina mit mid kam bei Recice (Jasoc), Kremenac und dem Entsätze
von Stolac in das Feuer.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Hauptmann Ambros Mras.
jVVK. Hauptmann Joseph Donhauser: Oherlieutenant in der Reserve Edgar An des ;
Lieutenant August Matiegka.
T apf er k eit s -Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1S7S 134
— 609 -
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Errichtung den oben angegebenen
Ergänzungs-Bezirk im Küstenlande und Theilen von Krain J).
Friedens-Garnisonen. 1883 Pola, 1886 Görz, 1887 Pola, 1897 Triest.
Regiments-Inhaber.
1883 Milan I., König von Serbien. 1892 Waldstätten, Georg Freiherr von.
FML. — FZM.
Regiments-Commandanteu.
1883 Nemecic Edler von Bihac- 1891 Riegg, Ignaz, Oberst.
grad, Joseph. Oberst. 1891 Gerba, Raimund, Oberst.
1886 Vogler, Otto, Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, rosenrothe Egalisierung, gelbe Knöpfe.
') Aus dem bisherigen Ergänzungs-Bezirke von Nr. 22. welches Regiment ganz dalma-
tinisch -wurde und einem kleinen Antheil von Nr. L7 gebildet.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
39
610
98.
Böhmisches Infanterie-Regiment.
(1883) Ergänzungs - Bezirks - Commando: Hohenmauth.
(1887) Stransky Edler von Dresdenberg, Franz, FML.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessung vom 30. No-
vember 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter Grossfürst
Constantin Nr. 18. Mondei Nr. 21 und Rossbacher Nr. 71. dann dem Feld-
jäger-Bataillon Nr. 391) in Josephstadt aufgestellt.
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Errichtung den oben angegebenen
Ergänzungs-Bezirk in Böhmen2).
Friedens-Garnisonen. 1883 Josephstadt. 1891 Olmütz.
llegiments-Inhaber.
1883—1887 unbesetzt. | 1887 Stransky Edler von Dresdenberg,
Franz, FML.
Regiments-Commandanten.
1883 Hopels von Mirnach, Carl, 1890 Vivenot.ErnstEdler von. Oberst.
Oberst. 1894 Sandmann, Emil, Oberst.
1886 Käkling, Eduard von, Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, lichtdrapfarbeue Egalisierung, tveisse
Knöpfe.
J) 39.
Böhmisches Feld- Jäger-Bataillon.
Ergänzungs-Compagnie-Cadre : Prag.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1SS0 mit 1. Oetober aus den Reserve-
Compagnien der Eeld-Jäger-Bataillone Nr. 18. 18, 21 und 21 in Prag formiert: mit 1: Januar
1833 als erstes Bataillon in dieses Regiment eingereikt.
Ergänzung. Das Bataillon recrutierte sicli aus den Bezirken der Infanterie-Regimenter
Nr. 21 und 75.
Friedens-Garnison. 1880 Prag.
Bataillons-Commandant. iSSO Griviciö, Daniel Ritter von. Major.
Feldzüge. —
2) Aus Theilen von Nr. 21 und 18 und einem kleinen Antlieil von Nr. 74 formiert.
611 -
99.
Mährisches Infanterie -Kegiment.
(1883) Ergänzungs-B ezirks-Commando: Znaym.
(1883) Georg I., König der Hellenen.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entscliliessmig vom 30. No-
vember 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter Kronprinz
Nr. 19, Erzherzog Albrecht Nr. 44, Erzherzog Ernst Nr. 48 und Erzherzog-
Friedrich Nr. 52 in Znaym aufgestellt.
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Errichtung den oben angegebenen
Ergänzungs-Bezirk in Mähren1).
Friedens-Garnisonen. 1883 Klosterbruck (bei Znaym), 1884 Mostar.
1889 Iglau, 1893 Klosterbruck.
Regiments-Inhaber.
1883 Georg I., König der Hellenen.
Regiments- C o mm a n d a n t en .
1883 Schilhavsky von Babnbrück,
Joseph. Oberst.
1886 Rabel, Carl, Oberst.
1890 Reymann, Thomas, Oberst.
1895 Matt, Alfred Edler von, Oberst.
1897 Spreche r vonBerneg g, Arthur,
Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, schwefelgelbe Egalisierung, gelbe Knöpfe.
J) Von Nr. 8 abgetrennt.
39*
— 612 —
100.
Schlesisch - Mährisches Infanterie-Regiment.
(1883) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Teschen.
(1889) Krieghammer, Edmund Edler von, GL d. €.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessung vom 30. No-
vember 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter Baden Nr. 50.
Erzherzog Heinrich Nr. 51 und Sachsen-Weimar Nr. 61, dann dem Feld-Jäger-
Bataillon Nr. 361) in Olmütz aufgestellt.
Ergänzung Das Regiment hat seit der Errichtung den oben angegebenen
Ergänzungs-Bezirk in Schlesien und Nord-Mähren2).
Friedens-Garnisonen. 1883 Olmütz, 1890 Teschen, 1891 Krakau.
Regiments-Inhaber.
1883 — 1889 unbesetzt. ! 1889 Krieghammer, Edmund Edler
von, FML. — G. d. C.
Regimeuts-Commandanten.
1883 Sedlmayer, Adolph, Oberst.
1885 Kleinschmidt Edler von Wil-
li elmsthal, Franz, Oberst.
1890 Se. kaiserliche Hoheit Erzherzog
Eugen, Oberst.
1891 Viditz Edler von Auenstein.
Alois, Oberst.
1892 Wähn er, Wladimir. Oberst.
1891 Rogulic, Nikolaus von, Oberst.
1897 Sanleque. Maximilian Freiherr
von, Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, lichtdrapfarbene Egalisierung, gelbe
Knöpfe.
h 36.
Mährisch-Schlesisches F eld- Jäger-Bataillon.
Ergänzungs-Compagnie-Cadre : T eschen.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 18-0 mit 1. October aus den Reserre-
Compagnien der Feld- Jäger-Bataillone Nr. 5. 10. 1 7 und 25 in Znaym formiert : mit 1. Januar
1883 als erstes Bataillon in obiges Regiment eingereilit.
Ergänzung. Das Bataillon recrutierte sich aus den Bezirken der Infanterie-Regi-
menter Nr. 1 und 3.
Friedens-Garnisonen. 1880 Znaym, 1882 Budua.
Bataillons-Commandant. 18SO Hablitschek. Carl, Major.
Feldzüge.
1882 in Süd-Dalmatien, ohne in das Feuer zu kommen,
z) Von Nr. 1 abgetrennt.
613 —
101.
Ungarisches Infanterie-Regiment.
(1883) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Bekes-Csaba.
(1884) Sergius Alexandrowitsch, Grossfürst von Russland.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessung vom 30. No-
vember 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter Erzherzog
Joseph Nr. 37, Grossfürst Alexis von Russland Nr. 39, Sachsen-Meiningen
Nr. 46 und Rodich Nr. 68 in Grosswardein aufgestellt.
Ergänzung. Das Regiment hat seit der Errichtung den oben angegebenen
Ergänzungs-Bezirk in Ungarn1).
Friedens-Garnisonen. 1883 Grosswardein, 1887 Agram, 1897 Ungarisch-
Weisskirchen.
Regiments-Inhaber.
1883— 1884 unbesetzt. I 1884 Sergius Alexandrowitsch, Gross-
I fürst von Russland.
Regim ents -Comman d anten .
1883 Ogrodovicz, Edmund, Oberst. : 1892 Päva, Emil, Oberst.
1883 Koller, Alois, Oberst. 1896 D rasenovich von Posertve,
1884 Mild, Carl, Oberst. | Raimund, Oberst.
1890 Porth, Wenzel, Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, schwefelgelbe Egalisierung, Armlitzen,
weisse Knöpfe.
1,1 Aus Theilen von Nr. 68 untl i6 formiert.
— 614 —
102.
Böhmisches Infanterie - Regiment .
cj
(1883) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Beneschau.
(1897) Fabini, Ludwig, F3IL.
Errichtung. 1883 mit 1. Januar (Allerhöchste Entschliessung vom 30. Xo-
vember 1882) aus je einem Bataillon der Infanterie-Regimenter G-rossfürst
Michael Nr. 26, Jellacic Nr. 69, Dormus Nr. 72 und Knebel Nr. 76 in Press-
burg aufgestellt.
Ergänzung. Das Regiment erhielt bei der Errichtung den oben ange-
gebenen Ergänzungs-Bezirk in Böhmen1).
Friedens-Garnisonen. 1883 Pressburg. 1884 Prag.
Regiments-Inhaber.
1883 — 1897 Catty, Adolph Freiherr I 1S97 Fabini, Ludwig. FML.
von, FML.— FZM.
Regiments-Commandanten.
1883 Sztankovics, Carl Freiherr 1892 Mörk vonMörk ens fein. Johann
von, Oberst. Oberst.
1887 Wand er, Robert, Oberst. 1897 Dmitrovic. Georg, Oberst.
1888 Plönnies, Hermann Ritter von,
Oberst.
Feldzüge.
Adjustierung.
1883 dunkelblauer Waffenrock, meergrasgrüne Egalisierung, gelbe Knöpfe.
>) Aus Theilen von Nr. 11, 28 und 75 formiert.
Die
bosnisch-liercegoyinlsclie Infanterie.
— 617 -
Organisatorische Entwickelung.
Im Jahre 1878 sah sich die Regierung der österreichisch-ungarischen
Monarchie aus Gründen politischer Natur und im Einvernehmen mit den
übrigen Grossmächten Europa’s veranlasst, die bisher unter türkischer Herr-
schaft gestandenen Provinzen Bosnien und Hercegovina zu occupieren.
Die zu diesem Zwecke aufgebotene Truppenmacht unter FZM. Joseph
Freiherrn von Philippovic löste, unter Bewältigung des sich bietenden Wider-
standes der Bevölkerung, diese Aufgabe in kurzer Zeit und wurde nach voll-
kommener Unterwerfung sofort eine geordnete, die Hebung der Cultur. Industrie
etc. anbahnende Verwaltung eingesetzt.
Nachdem vorübergehend noch im Jahre 1881/1882 Unruhen in einem
Theile dieses Gebietes vorgekommen waren, begann der Staat, gewissermassen
als Gegenleistung für die vielen materiellen Opfer, welche zur Hebung dieser
Provinzen gebracht wurden, die Heranziehung der Bevölkerung zum Kriegs-
dienste successive durchzuführen.
Die erste Massregel in dieser Richtung erfolgte 1882 durch Aufstellung
von vier bosnisch-hercegovinischen Infanterie - Compagnien zu
Sarajevo, Banjaluka, Dolnja Tuzla und Mostar, bei gleichzeitiger Etablierung
von vier Ergänzungs-Bezirks-Commanden in den genannten Ol ten1).
Die Officiere und Unteroffi eiere, sowie einige als Abrichter geeignete
ältere Infanteristen wurden dem Truppenstande der Infanterie-Regimenter
entnommen; der Nachwuchs an Unterofficieren wurde durch einheimische
"Wehrpflichtige gedeckt, welch’ letztere auch vor Ablauf der Minimal-Dienstzeit
zu Gefreiten oder Unterofficieren befördert werden durften.
Zur Verseilung des geistlichen Dienstes wurden zwei „Imame” ernannt
(im Range von Militär-Capläneu) und überhaupt die Wahrung der religiösen
Bedürfnisse und Gebräuche der Wehrpflichtigen durch specielle Vorschriften
geregelt.
Die Durchführung der Assentierung in den oecupierten Provinzen er-
folgt auf Grund des provisorischen VTehrgesetzes vom Jahre 18812), welches
von dem für die übrigen Kronländer und Provinzen der Monarchie gütigen
in folgenden Puncten wesentlich verschieden ist:
1. Die Dienstpflicht beträgt drei Jahre in der Linie, neun Jahre in der
Reserve (Landwehr entfällt, ebenso die Verpflichtung zum Landstürme).
2. Jährlich werden vier Altersclassen zur Stellung herangezogen.
3. Stellvertretung ist gestattet.
Ausserdem bestehen einige Abweichungen über Befreiung von der
Stellungspflicht und über zeitliche Befreiungen; ebenso werden keine Einjährig-
J) Ausserdem wurden nocli vier Train-Standes-Abtheilungen formiert, dann die
Ergänzung des Gendarmerie-Corps für diese Provinzen durch eingeborene Wehrpflichtige
angeordnet.
’) Normal-Verordnungsblatt für das k. und k. Heer. 44 Stück.
618
Freiwilligen angenommen, doch wird Studierenden u. s. w. Aufschub der
Präsenz-Dienstleistung gestattet.
Zur Heranbildung von Reserve-Officieren besteht ein eigener Curs und
werden Landes-Angehörige von tadellos sittlichem Betragen und dem ent-
sprechenden Bildungsgrad in denselben aufgenommen und, wenn sie im Allge-
meinen zu Reserve-Officieren befähigt sind, im Frieden nach einem einjährigen
Präsenz-Dienste zur Ablegung der Reserve-Officiers-Prüfung zitgelassen. Wird
diese mit gutem Erfolge abgelegt, so wird der Wehrpflichtige mit Ende
December in die Reserve übersetzt und kann nach Massgabe der Abgänge und
nach seinem Range als Officiers- Aspirant zum Reserve-Officier ernannt werden.
Die bosnisch -hercegoviniscbien Wehrpflichtigen haben folgenden Eid
abzulegen :
„Ich schwöre zu Gott dem Allmächtigen, dass ich treu sein werde
Sr. Majestät dem Kaiser und Könige Franz Joseph dem Ersten und allen
Befehlen meiner Vorgesetzten und Höheren gehorchen, selbst auf die Gefahr
meines Lebens.”
Alle übrigen für das k. und k. Heer gütigen Reglements und Vorschriften
finden in gleicher Weise bei den bosnisch-hercegovinischen Truppen An-
wendung, ebenso sind die Standes- Verhältnisse und innere Organisation der
Unter-Abtheilungen analog wie bei der Infanterie.
Den früher genannten vier Compagnien folgten schon 1883 ‘) vier Aveitere
Compagnien, Nr. 5 — 8, welche in den gleichen Stationen formiert Avurden, ebenso
1884 vier Compagnien mit den Nummern 9 bis 12.
1885 wurden, bei gleichzeitiger Aveiterer Aufstellung A’on Ader neuen
Compagnien, Nr. 13 bis 16, aus den in jedem Ergänzungs-Bezirke aufgestellten
ider Compagnien, vier Bataillone mit den Nummern 1 bis 4 in den bisherigen
Stabs-Stationen formiert. In jedem Bataillon (Ergänzungs-Bezirke) nahmen
diese Compagnien nunmehr die Nummern 1 bis 4 an.
ln den Jahren 1886 bis 1889 wurde in jedem Ergänzungs-Bezirke all-
jährlich eine weitere Compagnie mit den Nummern 5 bis 8 errichtet und
blieben diese Compagnien vorläufig den bisher bestandenen Bataillonen ange-
gliedert.
Mit 1. October 1889 wurden jedoch aus diesen letzteren Compagnien A'ier
weitere Bataillone mit den Nummern 5 bis 8 in den Ergänzungs-Bezirks -
StatioDen zusammengesetzt.
Jedes der Bataillone Nr. 1 bis 8 bestand sohin Avieder aus vier Com-
pagnien und stellte nunmehr auch einen Ersatz-Bataillons-Cadre auf1 2'.
Nachdem die bosnisch-hercegovinischen Truppen den bei der ersten
Aufstellung erflossenen organischen Bestimmungen gemäss, ausschliesslich in der
Heimath dislociert Avaren, wurden von 1891 an einzelne Bataillone auch ausser-
halb derselben, nach Wien und Budapest, verlegt.
Von 1890 an erfolgte bis 1892 wieder alljährlich in allen Ergänzungs-Be-
zirken eine weitere Aufstellung je einer Compagnie, der 9.. 10. und 11, Avelche
wieder beider^ aus einem solchen sich recrutierenden Bataillonen abwechselnd
angegliedert wurden.
Mit 1. October 1892 wurden diese Compagnien in drei Aveitere Batail-
lone, Nr. 9 bis 12, Amrläufig zu drei Compagnien, \-ereinigt.
Weiters wurden mit 1. Januar 1894, nachdem die obgenannten Bataillone
im Herbste 1893 auf vier Compagnien completiert worden waren, aus den nun
bestehenden zwölf Bataillonen vier Regimenter mit den Nummern 1 bis 4 und
zwar in jedem Ergänzungs-Bezirke eines aufgestellt.
Seit 1894 bis inclusive 1. October 1897 endlich wurde alljährlich bei jedem
Regimente eine Aveitere Compagnie aufgestellt, welche die Nummern 13 bis
16 erhielten und das 4. Bataillon bilden3).
1) Die nunmehr alljährlich erfolgende Vermehrung, beziehungsweise Xe u- Auf-
Stellungen fanden stets mit 1. October statt. .
2) ln der Stärke von einem Oberlieutenant, einem Beclinungslulirer. einem Corpora 1.
vier Infanteristen, einem Officiersdiener
3) Die 1894 und 1895 aufgestellten Compagnien Nr. 13 und U wurden dem ersten,
beziehungsweise zweiten Bataillon angegliedert und bildeten erst von 1S96 an mit dt?r io.
das 4. Bataillon ä drei Compagnien.
- 619 —
Die bosnisch-hercegovinischen Truppen formieren sohin gegenwärtig
vier Infanterie-Regimenter zu vier Feld-Bataillonen und einem Ersatz-Bataillons-
Cadre, jedes Bataillon zu vier Compagnien.
Innere Organisation, Standes-Verhältnisse sind analog wie bei den
Infanterie-Regimentern; Commandanten, Officiere und Cadetten, welche bisher
dem Stande der Infanterie-Regimenter entnommen und bei denselben über-
complet geführt wurden, gehören nunmehr definitiv in den Stand dieser
Regimenter.
Von Chargen sind gegenwärtig noch alle zum Stande der Stäbe gehörigen,
dann pro Compagnie ein Feldwebel, ein Rechnungs-Unterofficier, ein Zugs-
führer, zwei Infanteristen und drei Officiersdiener dem stehenden Heere
entnommen.
Seit 1895 sind bei diesen Regimentern auch Regiments-Musiken syste-
misiert.
Die Regimenter (Bataillone) sind in die Infanterie-Brigaden (Truppen-
Divisionen) des stehenden Heeres eingetheilt.
Betreffs der Ergänzung ist das Gebiet von Bosnien und der Herce-
govina, wie eingangs erwähnt, in vier Ergänzungs-Bezirke getheilt, welche den
gleichen Wirkungskreis haben, wie jene des stehenden Heeres.
Adjustierung, Bewaffnung und Ausrüstung sind im Allgemeinen
gleich der Infanterie des stehenden Heeres mit folgenden Abweichungen:
Die vom stehenden Heere zugetheilten Officiere tragen bis 1886 die
Uniform ihres Standeskörpers.
Seither lichtblauen Waffenrock mit alizarinrother Egalisierung, gelben
Knöpfen mit der Regiments- (früher Bataillons-) Nummer, lichtblaue Pantalons,
blaugrauen Mantel.
Als Kopfbedeckung Czako, für Officiere mohammedanischer Religion1)
krapprother Fez.
Unterofficiere und Mannschaft: lichtblauer Waffenrock mit alizarin-
rother Egalisierung und lichtblaue türkische Beinkleider bis an das Knie
reichend, lichtblaue Strümpfe, rother Fez als Kopfbedeckung.
*) Nachdem bereits einige Aspiranten nach Absolvierung der Cadettenschule in Wien
zu Cadetten herangebildet wurden, so erscheint eine theilweise Ergänzung des Officiers-
Corps durch Einheimische angebahnt.
Die bosnisch-liercegovinischen Infanterie-
Regimenter Nr. I — 4.
— 623 —
l.
Bosnisch-lierceo-ovinisches Infanterie-Regiment.
Ergänzungs-Bezirks-Commando: Sarajevo.
Errichtung. 1894 mit 1. Januar aus den selbstständigen bosnisch-herce-
govinischen Infanterie-Bataillonen Nr. 1, 5 und 9 in Sarajevo formiert.
Friedens-Garnisonen. 1894 Sarajevo, dann Wien.
Regi m e sits - € omni an d a nt.
1894 Le Fort, Ernst Bitter von, Oberst.
Yorlrer :
B osniscli-li ercego vinisclies Infanterie-Bataillon ISTr. 1.
Errichtung. 1S85 mit 1. October aus den bisher aufgestellten selbstständigen
Compagnien Nr. 1. 5, 9 und 13 in Sarajevo formiert, die Compagnien nehmen
die Nummern 1 bis 4 an; seit 1894 erstes Bataillon des obigen Begiments.
Friedens-Garnisonen. 1885 Sarajevo, 1891 Budapest. 1892 Sarajevo.
1894 Wien.
Bataillous-Commandanten.
1885 Hallada, Alois, Major— Oberst- 1892 Pukl, Carl, Oberstlieutenant
lieutenant (I.-B. Nr. 6). (I.-B. Nr. 75).
1888 V erklj an. Peter, Major — Oberst-
lieutenant (I.-B. Nr. 79).
Bosniscli-liercegovinisches Infanterie-Bataillon Nr. 5.
Errichtung. 1889 mit 1. October aus den im Ergänzungs-Bezirke auf-
gestellten Compagnien Nr. 5 bis 8 (bisher dem ersten Bataillon angegliedert)
formiert; seit 1894 zweites Bataillon des obigen Begiments.
Friedens-Garnisonen. 1889 Travnik, 1891 Sarajevo, 1892 Wien, 1894
Sarajevo.
Bataillon s- - € omni an d anten .
1889 Kozlavac. Georg, Oberstlieu- I 1891 Zaric, Elias, Major (I.-B. Nr. 29).
tenant (I.-B. Nr. 70).
B osnisch-hercego vinisches Infanterie-Bataillon Nr. 9.
Errichtung. 1892 mit 1. October aus den im Ergänzungs - Bezirke
neu aufgestellten Compagnien Nr. 9, 10 und 11, anfänglich drei Compagnien
stark aufgestellt, 1893 auf vier Compagnien completiert; seit 1894 drittes Ba-
taillon des obigen Regiments.
Friedens-Garnisonen. 1892 Sarajevo. 1894 Wien.
Bataillons-Commandaut.
1892 Pfeiffer von Ehrenstein, Alfred, Oberstlieutenant (I.-R. Nr. 22).
0 Die Daten über die einzelnen Bataillone sind Mer. sowie in allen analogen
Fällen, nur bis zu deren Einreibung in den Regiments-Verband (hier 1894) aufgenommen.
- 624 —
»>
Bosniscli-hercegovinisches Infanterie-Regiment.
Ergänzungs-Bezirks-Commanclu : Banjaluka.
Errichtung. 1894 mit 1. Januar aus den selbstständigen bosnisch-herce-
govinischen Infanterie-Bataillonen Nr. 2. 6 und 10 in Banjaluka formiert.
Friedens-Garnisonen. 1894 Banjaluka, 1895 Graz.
Regiments- Commaiidaiit.
1894 Rabatic Edler von B liznagor, | 1895 Schiebel, Johann. Oberst.
Simon, Oberst (I.-R. Nr. 29).
Vorher :
Bosnisch-liercegoviniscbes Infanterie-Bataillon Xr 2.
Errichtung. 1885 mit 1. October aus den bisher aufgestellten selbst-
ständigen Compagnien Nr. 2. 6,- 10 und 14 in Banjaluka formiert, die Compagnien
erhalten die Nummern 1 bis 4; seit 1894 erstes Bataillon des obigen Regiments.
Friedens-Garnisonen. 1885 Banjaluka. 1891 Wien. 1892 Banjaluka.
Bätaillons-Commaiidaut.
1885 Rabatic, Simon, Major— Oberst (I.-R. Nr. 29).
Bosniscli-liercegovinisches Infanterie-Bataillon Xr. 6.
Errichtung. 1889 aus den im Ergänzungs-Bezirk aufgestellten Com-
pagnien Nr. 5 bis 8 (bisher dem 2. Bataillon angegliedert formiert: seit
1894 zweites Bataillon des obigen Regiments.
Friedens-Garnisonen. 1889 Banjaluka, 1892 Wien, 1894 Banjaluka.
Batailloiis-Comman (lauten.
1889 Viditz Edler von Auenstein, 1891 Dosen, Georg, Major I.-R.
Alois, Oberstlieutenant (I.-R. Nr. 16).
Nr. 100).
Bosnisch-hercego vinisches Infanterie-Bataillon Xr. 10.
Errichtung. 1892 mit 1. October aus den im Ergänzungs-Bezirke neu
aufgestellten Compagnien Nr. 9, 10 und 11. anfänglich drei Compagnien
stark formiert; 1893 auf vier Compagnien completiert: seit 1894 drittes Bataillon
des obigen Regiments.
Friedens-Garnison. 1892 Banjaluka.
Bataillons-Commaii (laut.
1892 Franz, Friedrich Ritter von, Major (I.-R. Nr. 85'.
— 625 —
3.
Bosniscli-hercegovinisclies Infanterie-Regiment.
Ergänzungs-Bezirks-Commantlo : Dolnja Tuzla.
Errichtung. 1894 mit 1. Januar aus clen selbstständigen bosnisch-herce-
govinischen Infanterie-Bataillonen Nr. 3, 7 lind 11 in Dolnja Tuzla formiert.
Friedens-Garnisonen. 1894 Dolnja Tuzla, im Herbste Budapest.
Regiments- Commandsmt.
1894 Radanovich, Heinrich, Oberst (I.-R. Kr. 57).
Vorher :
Bosniscli-lierc ego vinisches Infanterie-Bataillon Nr. 3.
Errichtung. 1885 mit 1. October aus den bisher aufgestellten selbst-
ständigen Compagnien Kr. 3, 7, 10 und 15 in Dolnja Tuzla formiert, die Com-
pagnien erhalten die Kümmern 1 bis 4; seit 1894 erstes Bataillon des obigen
Regiments.
Friedens - Garnisonen. 1885 Dolnja Tuzla, 1891 Wien, 1892 Dolnja
Tuzla, 1894 Budapest.
Rataillons-Commaiidaiiten.
1885 AT er kl j an, Peter, Major II. -P. 1892 Rumpold, Friedrich, Oberst-
Kr. 79). lieutenant (I.-P. Kr. 16).
1888 Hallada, Alois, Oberstheu- 1893 Wagner, Felix, Major (I.-R.
tenant— Oberst (I.-R. Kr. 6). ' Kr. (30).
Bosniscli-hercegovinisclies Infanterie-Bataillon Nr. 7.
Errichtung. 1889 mit 1. October aus den im Ergänzungs-Bezirke auf-
gestellten Compagnien Kr. 5 bis 8 (bisher dem 3. Bataillon ungegliedert)
formiert; seit 1894 zweites Bataillon des obigen Regiments.
Friedens-Garnisonen 1889 Doboj. 1891 Dolnja Tuzla, 1892 Budapest,
1894 Dolnja Tuzla.
Bataillons- Commaiidanteii.
1889 Gerbic, Johann, Major (I.-R. 1891 Domac, Johann, Major (I.-R.
Kr. 22). 1 Nr. 52).
Bosnisch-hercegovinisches Infanterie-Bataillon Nr. 11.
Errichtung. 1892 mit 1. October aus den im Ergänzungs - Bezirke
neu aufgestellten Compagnien Nr. 9, 10 und 11, drei Compagnien stark for-
miert, 1893 auf vier Compagnien completiert ; seit 1894 drittes Bataillon des
obigen Regiments.
Friedens-Garnisonen. 1892 Dolnja Tuzla, 1894 Budapest.
Bataillons-Commaudanteii.
1892 Seftsovits, Paul, Major (I.-R. 1893 Bykowski von Jaxa, Witold
Kr. 16). Ritter, Major (I.-R. Nr. 95).
Geschichte der k. und k. "Wehrmacht. I. Bd.
40
— 626 —
4.
Bosnisch-hercegovinisclies Infanterie -Regiment.
Ergänzungs-Bezirks-Commando : Mostar.
Errichtung. 1894 mit 1. Januar aus den selbstständigen bosnisch-herce-
govinischen Infanterie-Bataillonen Nr. 4, 8 und 12 in Mostar formiert.
Friedens-Garnisonen. 1894 Mostar. im Herbste Wien.
Regiments-Commandanten.
1894 Stoisavljevic, Milos, Oberst j 1897 Zeravica, Eduard. Oberst.
(I.-R. Nr. 70).
Vorher :
Bosnisch-liercegovinisches Infanterie-Bataillon Nr. 4.
Errichtung. 1885 mit 1. October aus den bisher aufgestellten selbst-
ständigen Compagnien Nr. 4, 8, 12 und 16 in Mostar formiert, die Compagnien
erhalten die Nummern 1 bis 4; seit 1894 erstes Bataillon des obigen Regiments.
Friedens-Garnisonen. 1885 Mostar, 1891 Wien, 1892 Mostar. 1894 Wien.
Bataillons-Commandanten.
1885 Cvetoevic, Eugen, Major — j 1892 Poll, Anton, Major (I.-R, Nr. 23 .
Oberst (I.-R. Nr. 78).
Bosnisch-her cegovinisches Infanterie-Bataillon Xr. 8.
Errichtung. 1889 mit 1. October aus den im Ergänzungs-Bezirke auf-
gestellten, bisher dem 4. Bataillon angegliederten Compagnien Nr. 5 bis 8 for-
miert; seit 1894 zweites Bataillon des obigen Regiments.
Friedens-Garnisonen. 1889 Domanovic. 1891 Mostar, 1S92 Wien. 1894
Mostar.
Bataillons-Commandant.
1889 Mlinaric, Stephan. Major (I.-R. Nr. 66).
Bosnisch-herc egovinisches Infanterie-Bataillon Xr. 12.
Errichtung. 1892 mit 1. October aus den im Ergänz ungs-Bezirke auf-
gestellten Compagnien Nr. 9, 10 und 11 zu drei Compagnien formiert. 1S93
auf vier Compagnien completiert; seit 1894 drittes Bataillon des obigen
Regiments.
Friedens-Garnisonen. 1892 Mostar, 1894 Wien.
Bataillons-Commandant.
1892 Zednik Edler von Zeldegg, Oskar. Major (I.-R, Nr. 18).
II. Die Jäger-Truppe.
Entwickelung und innere Organisation.
Da das kaiserliche Fussvolk seit dem Beginne des stehenden Heer-
wesens in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zum grösseren Tlieile mit
Feuergewehren versehen war. so war auch dessen Verwendmig eine einheit-
liche und zwar vorherrschend in der geschlossenen Ordnung. Ein Unterschied
zwischen schwerer und leichter Infanterie existierte damals nicht1!.
Erst als sich in den Kämpfen gegen Preussen in der Mitte des 18. Jahr-
hunderts das Be dürfet ss nach einer leichten Infanterie für den Vorposten- und
Partheigängerkrieg geltend machte, gelangten die Croaten. oder richtiger
gesagt, „Grenzer”, welche nach und nach in Regime ater organisiert, dem
stehenden Heere einverleibt wurden, für diesen Dienst zur Verwendung und
führte auch jedes Grenz-Regiment eine Anzahl gut bewaffneter -Scharf-
schützen” im Stande.
Ausserdem wurden, insbesondere im siebenjährigen Kriege, für diesen
Dienst eine grössere Anzahl von Frei-Corps errichtet, worunter sich auch ein
vom General- Quartiermeister Grafen Lacy 1758 aufgestelltes „Jäger-Corps”
befand“); alle diese Corps wurden aber nach dem Friedensschlüsse wieder
aufgelöst.
Mit dem Generals-Reglement vom Jahre 1769 wurde angeordnet, dass
bei Ausbruch eines Krieges, aus den Scharfschützen der Frei-Corps und Grenzer
ein eigenes „Jäger- Corps” zu formieren sei, welches seine Eintheilung bei
der Avantgarde erhalten und dem General-Quartiermeister bezüglich seiner
Verwendung unterstellt werden sollte.
Im bayerischen Erbfolgekriege (1773 — 1779) bestanden nebst diversen
anderen Corps, ein aus freiwilligen Schützen und gelernten Jägern formiertes
mährisch-schlesisches Feld-Jäger- und ein Tyroler Scharfschützen-Corps, welche
zwar nicht ganz im Sinne der vorcitierten Bestimmung verwendet wurden,
jedoch gute Dienste leisteten. Beide ■wurden nach dem Friedensschlüsse
aufgelöst.
Im Kriege gegen die Türken (1788 — 1790) winde sowohl in den Erblanden,
als in Tyrol und im Reiche die Anwerbung von Jägern und Scharfschützen
in grösserer Zahl angeordnet, aus denselben jedoch kein eigenes Corps ge-
bildet, sondern je 15 Mann derselben jedem bei der operierenden Armee
*) Die in älteren Werken enthaltene Angabe, dass im 30jährigen Kriege ein eigenes,
durch Ohrist Holcke aufgestelltes ...Jäger-Regiment” bestanden habe, aus welchem das
heutige Infanterie-Regiment Nr. 8 hervorgegangen sein soll, entbehrt jeder Begründung.
Das Regiment Holcke wurde im Lüneburgischen und an der unteren Elbe geworben und
erscheint in allen Acten als .Regiment zuPuss” (hochdeutsche Knechte) aufgeführt (Patent
für Obrist Holcke. K. A.. F. A. 1629. I., 5V2).
Es erliegt wohl in den Acten ein Vorschlag des Generals von der Goltz zur Er-
richtung „berittener Jäger” (K. A., F. A. 1636, XIII. 1), doch wurde derselbe nicht an-
genommen und erscheint überhaupt ansonsten weder in den Feld-, noch Hofkriegsraths-
Acten irgend eine Abtheilung als ...Jäger” bezeichnet.
2) Siehe II. Band: „Aufgelöste leichte Truppen."
— 630 —
eingetlieilten Feld-Bataillon der Infanterie-Regimenter zugetheiit. Der Ueber-
schuss wurde anfänglich der Donau-Flottille (Dienst auf den Tschaiken) und
dem Pionnier-Corps zugewiesen, aus demselben jedoch später zwei selbst-
ständige Compagnien (Dandini und Sinzendorff) formiert, welche bei der
Haupt-Armee im Banate eingetheilt waren.
Ebenso vrarden, jedoch erst 1789/1790, die Jäger der bei den Corps
Coburg und Hohenlohe in der Walachei (Siebenbürgen) stehenden Bataillone
von diesen abgetrennt und aus denselben eine Division formiert.
Erst gegen Ende des Jahres 1789, als auch die drohende Haltung
Preussens die Zusammenziehung eines Observations-Corps in Böhmen und
Mähren erforderte, ordnete Kaiser Leopold II.1) die Aufstellung von zwei
Jäger-Corps und zwar eines „deutscher Jäger” und eines „Tyroler Scharf-
schützen-Corps”, jedes ä zehn Compagnien an2).
Als Stamm für das erstere hatten die beiden früher erwähnten Com-
pagnien Dandini und Sinzendorff zu dienen und hatten alle bisher bei den
Bataillonen der operierenden Armee eingetlieilten Jäger von diesen abgetrennt
und an dasselbe abgegeben zu werden: solche der Tyroler Nationalität waren
in zwei oder drei Compagnien zu formieren und hatten als Stamm für das
Tyroler Scharfschützen-Corps zu dienen, welches im Uebrigen durch Werbung
von Freiwilligen completiert werden sollte.
Gleichzeitig wurde auch über Antrag des Feldmarschalls Bender die
Aufstellung eines Jäger-Corps in den Niederlanden (Luxemburg/ bewilligt.
Im September 1790 wurden alle Jäger-Corps zur Reduction bestimmt,
welcher Befehl jedoch später nur auf die noch beim Corps Coburg bestandene
Jäger-Division beschränkt wurde.
Die übrigen wurden mit Rücksicht auf die politischen Verhältnisse nach
den Niederlanden gesendet.
Aus einigen im Verlaufe der ersten Kriege gegen Frankreich, theils neu
errichteten, theils übernommenen Frei-Corps wurden 1798 fünfzehn ..leichte
Infanterie-Bataillone” formiert, welche jedoch 1801 wieder aufgelöst
wurden und bestanden sobin zu Beginn des 2. Coahtions-Krieges 1799—1801.
ausser dem Frei-Corps Wurmser, nur drei aus Jägern und Scharfschützen
bestehende Corps, nämlich:
1. Das „Tyroler Scharfschützen-Corps”;
2. Das deutsche, früher von Oberst Dandini befehligte, nunmehr
„Kurz’sche Feld-Jäger-Corps” und
3. das „Niederländische Feld-Jäger-Corps Le Loup”.
Nach dem Frieden von Luneville 1801 ordnete Kaiser Franz im
Einvernehmen mit den Ständen und Stiften von Tyrol die Aufstellung eines
Jäger-Regiments in Tyrol als einer stehenden Landes-Truppe an3).
Als Stamm für dieses Regünent hatten das früher erwähnte Tyroler und
das Kurz’sche Jäger-Corps zu dienen, ausserdem waren alle gebürtigen Tyroler
von dem Jäger-Corps Le Loup, sowie von dem sich bisher aus Tyrol er-
gänzenden Linien-Infanterie-Regimente Neugebauer Nr. 16 (,1809 aufgelöst) an
das Regiment abzugeben4).
Dieses Regiment erhielt den Namen „Tyroler Jäger-Regiment"5/
und führte ausserdem den Namen des Inhabers, FML. Marquis Chasteler.
sowie, anschliessend an die Linien-Infanterie-Regimenter. die Nummer 61 und
ist sohin als die erste organisierte Jäger-Truppe in der kaiserlichen
Armee anzusehen.
Einige im Jahre 1805 aus Freiwilligen errichtete Jäger-Bataillone wurden
nach dem Feldzuge sofort wieder aufgelöst.
q Allerhöchste Resolution vom 18. November 1789. K. A.. F. A. Haupt- Armee 1790.
I, ad 96 u. A.
2) Es ist daher unrichtig, dass schon im Türkenkriege ein eigenes „Tyroler Schart-
scliützen-Corps” bei der Armee gedient habe, wie in einigen Werken behauptet wird.
3) Allerhöchste Entschliessung vom 30. December 1S01.
t) Letzteres erhielt 1801 einen Werb-Bezirk im Venezianischen und 1S07 einen solchen
in Galizien (Tarnopoler Kreis).
s) Von 1805, nach Abtretung von Tyrol, hiess es nur „Jäger-Regiment”.
- 631 —
1808-184:8.
Mit 1. September 1808 wurde dieses aus drei Bataillonen zu sechs
Compagnien bestehende Begiment, um der Unzulänglichkeit der leichten
Truppen in der Armee abzuhelfen, in neun selbstständige Divisionen aufgelöst,
welche als Cadre für ebensoviel Bataillone zu dienen hatten1).
Mit 1. December 1808 erfolgte bereits die Completierung dieser
Divisionen auf Bataillone ä sechs Compagnien und eine Depot-Compagnie.
Nach dem Feldzuge 1809, mit 1. December, wieder auf eine Division herab-
gesetzt (die anderen en cadre), wurden dieselben 1812 — 1813 erneuert com-
pletiert und verblieben auch nach dem Pariser Frieden dauernd als Bataillone
ä sechs Compagnien. Auf diese Art entstanden die „Feld- Jäger-Bataillone
Nr. 1—9”.
Im Jahre 1813 wurde die Zahl dieser Bataillone um drei vermehrt,
Nr. 10, 11 und 12; jedes der alten Bataillone Nr. 1—9 gab hiezu einen Cadre
an Chargen ab, die Mannschaft wurde durch Werbung aufgebracht.
Mit 7. December 1813 ordnete Kaiser Franz anlässlich der nach dem
Vertrage von Bied (8. October) erfolgten erneuerten Besitznahme von Tyrol.
die Errichtung eines aus Freiwilligen bestehenden „Tyroler Jäger-Corps”
an, welches den Feldmarschall - Lieutenant Bitter von Fenner2) zum In-
haber erhielt.
Um Tyrol und Vorarlberg auch wie die übrigen Erblande zu den Kriegs-
lasten beizuziehen, ordnete Kaiser Franz am 1. Mai 1815 an3), dass in diesem
Kronlande ein Begiment ä vier Bataillone errichtet werde, welches im
Frieden, wie im Kriege ausschliesslich von demselben complet zu erhalten war
und den Namen des jeweiligen Landesfürsten zu tragen hat.
Als Stamm für dieses Begiment hatte theilweise das aufzulösende
Jäger-Corps Fenner zu dienen und entstand sohin mit 1. Januar 1816 das
Tyroler „Kaiser- Jäger-B egiment”4).
Die innere Organisation, Standes-Verhältnisse der Unter- Abtheilungen5)
waren und sind auch dermalen, sowohl in der Feld-Jäger-Truppe, als bei
den Tyroler Kaiser- Jägern analog wie bei der Infanterie, nur war der Feuer-
gewehr-Stand der Compagnien, welcher wie dort auch ein vielfach wechselnder
war, zumeist, insbesondere bei den seinerzeit im lombardisch-venezianischen
Königreiche dislocierten Bataillonen, ein höherer als bei der Infanterie und
befanden sich diese Bataillone wiederholt ganz auf dem Kriegsfusse.
Nach dem Pariser Frieden 1815 wurden alle Feld-Jäger-Bataillone auf
den Stand von vier Compagnien herabgesetzt, die seit 1813 bestandenen
Depots aufgelöst.
Anlässlich der Absendung eines Truppen-Corps nach Neapel 1821 wurden
sowohl die 3. Divisionen, als die Depots erneuert aufgestellt, erstere bei den
acht nicht ausmarschierten Bataillonen 1825 wieder aufgelöst, jedoch schon
1828 erneuert errichtet und alle Bataillone verblieben bis 1819 auf dem Fusse
von sechs Compagnien. Die Depots wurden wieder aufgelöst, von 1830 — 1836
bestanden jedoch erneuert solche Abtheilungen.
p Jede Division hatte im Frieden auf ihrem damaligen Stande zu verbleiben, erhielt
aber, um sich im Kriegsfälle gleich auf ein ganzes Bataillon vermehren zu können, zwei
Reserven, jede in der Stärke einer Division, zu welcher Jägerbursche, herrschaftliche
Jäger, Büchsenspanner etc. genommen werden sollten. Diese Reserven sollten im Frieden
im ersten Jahre durch drei, die folgenden Jahre durch je zwei Wochen in Abrichtung
genommen werden u. s. w.
“) Derselbe hatte als Commandant des rechten Flügels der Armee in Inner-
Oesterreich, im Vereine mit den im italienischen und illyrischen Theile von Tj-toI auf-
gebotenen Schützen-Compagnien, den Feind aus Süd-Tyrol vertrieben.
K.A., H.K.R, 1815, K. 1, 242.
p Die Bataillone desselben wurden kurzweg: „Kaiser-Jäger-Bataillone” genannt.
5) Die Compagnien der Jäger haben keine Tambours, sondern „Hornisten”, bis 1850
„Trompeter” genannt, im Stande; siehe im Uebrigen. sowie in Betreff der abweichenden
Benennung einiger Chargen, den Abschnitt: „Chargen und ihre Obliegenheiten”, Seite 639.
- 632
Die erste Adjustierung der Jäger-Truppe bestand in einem Helme mit
grüner Kamm-Quaste, welcher 1811 beim Offfeier durch den dreieckigen Hut
mit Federbusch, bei der Mannschaft durch den sogenannten Corse-Hut (ohne
Federbusch)1 *) ersetzt wurde; auf dem Hute war bei den Kaiser- Jägern ein
Jägerhorn mit dem kaiserlichen Adler, bei den Feld- Jägern ein solches mit
der Bataillons-Nummer angebracht.
Das „Höckel”, sowie die Kniehosen waren von hechtgrauer Farbe-), mit
grasgrüner Egalisierung (Passepoilierung), ersteres mit gelben Knöpfen3).
Statt der hohen Stiefel erhielt die Jäger-Truppe 1818 schwarze Gamaschen
und Schuhe.
Das Hiemenzeug war schwarz.
Die Patrontasche, bei den Jägern „Cartouche” genannt, war grösser
und anders construiert, als jene der Infanterie: beim Stutzen-Jäger waren am
Patrontaschen-Riemen auf der Mitte der Brust zwei schmälere, sogenannte
„Bataille-Riemen” angenäht, an deren einem das „Pulvermassl” befestigt
war, während in den Ringen des zweiten der Ladstock getragen wurde, welcher
an der rechten Seite des Cartouche-Kastens ebenfalls in einem Ringe ver-
sorgt wurde.
In allem Uebrigen waren was Schnitt, Zahl der Adjustierungs-Stücke,
dann die Ausrüstung betrifft, die für die Infanterie gütigen Vorschriften in
gleicher Weise für die Jäger-Truppe massgebend und wurde letztere auch
später ebenso von aüen allgemeinen Adjustierungs-Aenderungen (wie z. B.
Einführung der Pantalons statt der Stiefelhosen u. s. w.) betroffen4 . Eine wesent-
liche Ausnahme bezüglich der Ausrüstung der Bataillone im Allgemeinen
bestand darin, dass dieselben keine Fahnen führten.
Die Jäger-Truppe war mit Rücksicht auf die ihr im Kriege zufallenden
Aufgaben mit besseren Gewehren betheilt, als die Infanterie und zwar in jeder
Compagnie anfänglich 21 Mann, von 1809 an ein Dritttheü der Mannschaft
(das 3. Glied) und aüe Unterofficiere. mit gezogenen ...Jäger-Stutzen" «Trag-
weite 400 Schritte), zu welchem ein hirschfanger artiges Hau-Bajonnett gehörte.
Der Rest der Mannschaft war mit leichten, glatten Infanterie-Gewehren
(Carabinern) mit Stich-Bajonnett und dem Infanterie-Säbel bewaffnet5 .
Die Stutzen-Jäger trugen an einer grünen, mit Quasten versehenen
Schnur ein Ptd verhorn6).
Die Officiere trugen den Säbel in einer Lederscheide mit Stahlbeschlag7 * .
Vom Jahre 1S37 an wurde die Jäger-Truppe auch successive mit den
neuen Geweinen mit Percussions-Schlössern betheilt, doch blieb der 1 nter-
schied zwischen Stutzen und Carabinern aufrecht.
Vom Jahre 1844 an wurden statt letzteren gezogene ..Kammerbüchsen"
(Stand-Visier auf 150, Klapp- Visier von 3—600 Schlitten 1 mit Hau-Bajonnett-
eingeführt und erscheint die Mannschaft des 1. und 2. Gliedes mit denselben
betlieilt.
Die Munition hiezu bestand aus blinden Papier-Patronen und ledigen,
in Hammelfett getauchten Rund-Kugeln, welche in einem Schaflederbeutel
in einer eigenen Abtheilung der Patrontasche9) versorgt wurden.
Die Kriegstaschen-Munition des Kammerbüchsen- Jägers betrug 60 Schuss.
Die Jäger-Stutzen wurden von nun an mit Pflaster geladen.
J) Vom -Jahre 1810 an derselbe auch für die Mannschaft vorgeschrieben.
2) 1811 wurde ausdrücklich angeordnet, dass die Farbe der Röcke und Bemkleider
eine lichtgraue zu sein habe, nicht dem Kornblumenblau ähnlich : in späteren Jahren wurden
jedoch dunklere, dieser Farbe beinahe gleichkommende Röcke und Hosen von Seite der
Officiere getragen und toleriert.
s) Vom Jahre 1837 an wurden auch die ICnöpfe bei den Röcken etc. der Feld-Jäger
mit der Bataillons-Nummer versehen : bei den Kaiser-Jägern blieben selbe glatt.
*) Für die Officiere waren in ähnlicher Weise wie bei der Infanterie mohrengraue
Caput-Röcke vorgeschrieben.
5) Trompeter und Zimmerleute blos mit letzterem.
6) Sie fassten das Pulver in ledigem Zustande, das Blei in Stücken und mussten
sich die Patronen selbst erzeugen u. s. w. ; an Kriegstaschen-Munition hatte der Stutzen-
Jäger 100 Schuss bei sich.
7) Von 1837 an mit Stahlscheide.
*) Säbel nicht mehr getragen.
3j Dieselben mussten hiezu eigens umgearbeitet werden.
— 633 —
1848—1859.
1848 wurde mit 1. Mai bei jedem Bataillon eine Depot-Compagnie auf-
gestellt.
Mit Allerhöchster Entscliliessung vom 21. December wurde die Aufstellung
einer 4. Division (7. und 8. Compagnie) bei allen Feld-Jäger-Bataillonen ange-
ordnet. Diese waren in den Depot-Stationen zu formieren und sollten vorläufig
selbstständig verbleiben und directe den Biigade-Commanden der operieren-
den Armee einverleibt und unterstellt werden.
Mit Allerhöchster Entschliessung vom 21. Februar 1S49 wurde eine
Aendernng in der Formation der Jäger-Truppe, beziehungsweise Vermehrung
derselben in der Weise angeordnet, dass jedes Feld- Jäger-Bataillon, sowie die
Bataillone des Kaiser-Jäger-Reginients, nunmehr nur aus vier Compagnien zu
bestehen hatte, dagegen aus den 3. Divisionen und der errichteten (theil-
weise noch in der Errichtung begriffenen) 4. Division der Feld-Jäger-Bataillone,
mit Ausnahme der zwei lombardisch-venezianischen Bataillone Nr. 8 und 11,
welche auf sechs Compagnien verblieben, zehn neue Bataillone mit den
Nummern 13 bis 22 *) zu formieren seien. Die bei den alten Bataillonen be-
standenen Depot-Compagnien hatten nunmehr für das Stamm-, sowie für das
aus demselben hervorgegangene neue Bataillon gemeinschaftlich zu dienen,
beide sohin auch nur einen Rechnungskörper zu bilden: ebenso waren die-
selben in Officiers-Personal-Angelegenheiten als zusammengehörig zu betrachten
und fanden sohin Officiers-Transferierungen bei Beförderungen u. s. w. grund-
sätzlich innerhalb derselben statt; das Vorschlagsrecht hiezu hatte der ältere
Bataillons-Commandant.
Späterhin wurde ebenfalls noch in Jahre 1849 das von den Ständen Sieben-
bürgens aufgestellte ., Sächsische Jäger-Bataillon” in das Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 23 umgewandelt, aus dem bestandenen „I. Wiener Freiwilligen-Bataillon”
das Feld-Jäger-Bataillon Nr. 24, endlich aus der 3. und 4. Division des mittler-
weile wieder organisierten 8. Feld-Jäger-Bataillons das Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 25 neu errichtet, letztere drei mit einem Stande von sechs Compagnien.
Beim Tvroler- Jäger-Regiment wurden im Sinne dieser Organisation s-
Aenderung die bisherigen vier Feld-Bataillone zu sechs, in sechs solche ä vier
Compagnien formiert, ein siebentes zu sechs Compagnien aus der Depot-Division
neu aufgestellt* 2).
Bezüglich dieses Regiments muss hervorgehoben werden, dass die Feld-
Bataillone desselben (insbesondere später nach dem Organisations-Statut vom
Jahre 1857). da selbe zumeist ausser Landes detachiert waren, auch eine mehr
selbstständige Stellung einnahmen.
Sie waren nur in Standes- und Ergänzungs-Angelegenheiten dem Regi-
ments-Commando unterstellt, bildeten in Bezug auf Verrechnung einen eigenen
administrativen Rechnungskörper und unterstanden in Bezug auf tactische
Ausbildung und in ökonomischer Richtung den jeweilig Vorgesetzten Brigade-
Commanden directe.
Die durch diese Organisation geschaffene Zusammengehörigkeit je zweier
Bataillone3) wurde mit Allerhöchster Entschliessung vom 25. November 1860
aufgehoben; in administrativer Richtung bildete schon seit 1857 jedes einen
selbstständigen Rechnungskörper und hatte dementsprechend auch jedes sein
eigenes Depot-Detachement4).
Diese Detachements waren dem Stande der Feld-Compagnien entnommen
und unter Commando eines Ober-Officiers 22, bei Bataillonen ä sechs Com-
pagnien 32 Mann stark.
p Siehe Uebersicht Beilage S.
2) Sollte anfänglich die Benennung: ,, Reserve - Bataillon” fuhren.
3) Im Armee-Munde ..Schwester-Bataillone” genannt.
4i Die 1849 für beide Bataillone gemeinschaftlichen Depot-Compagnien wurden mit
31. December aufgelöst und bestanden 1850 — 1852 nur Depöt-Detachements ifiir jedes Batail-
lon) ; 1852 mit 1. November war wieder eine gemeinschaftliche Depot-Compagnie aufgestellt
worden. Durch das Organisations-Statut vom Jahre 1857 war bestimmt worden, dass im
Frieden bei allen Bataillonen nur Depot-Detachements, im Kriege, bei den sechs Com-
pagnien zählenden Bataillonen (Kr. 8. 11. 23. 24. 25) eine eigene, bei allen übrigen für je zwei
eine gemeinschaftliche Depöt-Compagnie zu bestehen habe.
— 634 -
Diesen Detachements oblag, sowie dem Depot-Bataillon des Kaiser-
.1 äger-Regiments1), die Evidentführung der Urlauber, dieVermittlung des Urlauber-
Wechsels, dann die Verwaltung und Verrechnung der Augmentations-Vorräthe.
Der Standort dieser Detachements wurde fallweise bestimmt, hatte jedoch
principiell in dem Bereiche jenes Werb-(Ergänzungs-)Bezirks gelegen zu sein,
aus welchem das Bataillon seine Re erat en erhielt2;; doch wurde in späteren
Jahren, insbesondere 1860 und 1867 bei der Reorganisierung einiger Bataillone,
beziehungsweise Ueberweisung derselben an andere Ergänzungs-Bezirke, hie-
von Abstand genommen und solche Abtheilungen waren vielfach ausserhalb
desselben, ja selbst ausserhalb der betreffenden Provinz dislociert.
1851 wurden bei allen Bataillonen der Jäger - Trappe die Bataillons-
Musiken mit dem Stande von 2 4 Mann systemiert; der Kapellmeister hatte
auf den Stand des Bataillons zu zählen (Bataillons-Hornist3).
Alle von 1849 — 1859 für die Infanterie erflossenen Adjustierungs-
Aenderungen (Einführung der Waffenröcke, Distinctionszeichen u. s. w. i betrafen
in gleicher Weise die Jäger-Truppe, ebenso die Aenderungen in der Benennung
einzelner Chargen (Hauptmann 2. Classe statt Capitain-Lieutenant, Hornist
statt Trompeter).
1850 wurden Kammerbüchsen für Spitzgeschosse (welche an Stelle der
bisherigen Rundkugeln traten) eingeführt, Kugel und Pulverladung nunmehr in
eine Patrone vereint. Die Bewaffnung der Unterofhciere und Stutzen-Jäger blieb
unverändert.
1855 erfolgte die Betheilung der gesummten Jäger-Truppe mir den ge-
zogenen „Gewehren System Lorenz”, gegen Abgabe der Kammerbüchsen und
J äger-Stutzen.
Zwei Dritttheile der Mannschaft wurden wieder mit den sogenannten
„Vorderlader- Jäger-Stutzen” (Absehen bis 900 Schritte) betheilt; die Unter-
officiere und das 3. Glied mit den „Dorn-Stutzen” dieses Systems (Schlitten-
Visier auf 1200 Schritte).
Zu ersteren gehörte ein Hau-Bajonnett. bei letzteren blieben die bis-
herigen Bajonnette der Jäger-Stutzen im Gebrauche.
Da der Dorn schwierig zu reinigen war. auch die Treffsicherheit durch
denselben nicht verlässlich erhöht wurde, wurden diese Dorne später aus
allen Dorn-Stutzen entfernt, wonach sich diese vom Jäger-Stutzen nur durch
das verschiedene Visier unterschieden. Gleichzeitig wurden die Pulverhörner
abgelegt.
Der Ladstock war bei diesen Jäger- Gewehren vollständig vom Gewehr
getrennt, wurde daher nunmehr von der gesummten Mannschaft in der Irüher
nur für den Stutzen-Jäger vorgeschriebenen Weise am Patrontaschen-Riemen
angehängt getragen, von 1860 an jedoch nicht mehr am Patrontaschen-
Kasten, sondern in einer an der vorderen schmalen Seite der Bajonnett-Tasche
angenähten, ledernen Hülse befestigt.
1859—1866.
Mit 7. April 1859 wurden organisationsgemäss die Depot-Compagnien
bei den Feld-Jäger-Bataillonen aufgestellt, nach Beendigung des Feldzuges
aber erneuert auf Detachements herabgesetzt.
Mit Allerhöchster Entschliessung vom 13. Mai wurde aus den dritten
Divisionen der solche noch im Stande führenden Feld- Jäger-Bataillone
Nr. 8, 11, 23, 24 tmd 25 fünf neue Bataillone mit den Nummern 26 — 30 auf-
gestellt, welche mit den Stamm-Bataillonen eine gemeinschaftliche Depöt-
Compagnie behielten4).
1) E o i diesem Depot-Bataillon hatte alljährlich die Waffenübung für die l rlauber
in analoger Weise, wie solche für die im Ergänzungs-Bezirk verlegten Bataillone der Linien-
infanterie-Regimenter vorgeschrieben ist, stattzufinden.
2) Bisher waren die Depöt-Compagnien nur in der betreffenden Provinz stationiert.
V Vor dem Jahre 1848 hatte das Kaiser- Jäger-Regiment eine eigene Regiments-
Musik, ebenso die meisten Feld-Jäger-Bataillone ein sogenanntes : ..Trompeter-Corps aus
eigenen Mitteln erhalten.
4) Die Cadres für eine neu aufzustellende 4. Division waren ebenfalls von diesen
Bataillonen abzugeben.
- 635 —
Nach dem Feldzuge 1859 wurden die Feld- Jäger-Bataillone Nr. 6, 11, 18
und 30, welche ihre lombardische Mannschaft entlassen hatten, reorganisiert
und aus bestandenen Freiwilligen-Bataillonen neu aufgestellt1).
Ebenso wurde das bestandene I. Wiener Freiwilligen-Bataillon in das
Feld-Jäger-Bataillon Nr. 31, das II. (theilweise auch durch das III. ergänzt) in das
Feld-Jäger-Bataillon Nr. 32 umgewandelt.
Beim Tyroler Jäger-Regimente wurde ein 8. Bataillon neu aufgestellt.
Mit October 1860 wurde bei allen Feld-Jäger-Bataillonen eine Depot-
Division aufgestellt, mit Allerhöchster Entschliessung vom 21. Februar 1861
die Erhöhung des Standes der Bataillone von vier auf sechs Compagnien und
eine Depot-Compagnie angeordnet2), welch’ letztere mit 1. November 1862
wieder auf Detachements herabgesetzt wurden.
Beim Tyroler Jäger-Regimente wurde mit 1. Januar 1864 3) gleichfalls
die Formation der Bataillone zu sechs Compagnien angenommen, wozu das
7. und 8. Bataillon aufgelöst und in die übrigen vertbeilt wurden.
Das Depot-Bataillon verbheb en cadre.
In Bezug auf Adjustierung u. s. w. wurde 1861 den Officieren der
Jäger-Truppe gestattet, an der Schlinge der Kappenrose anstatt des Uniform-
Knopfes das vergoldete Jägerhorn mit der Bataillons-Nummer, bei Kaiser-
Jägern mit dem silbernen Tyroler Adler, sowie an der Kappe einen Schmuck
von Schildhahnfedern zu tragen4).
Ebenso wurden die bisher A7on den Officieren getragenen dreieckigen
Hüte (Sturmhut) abgeschafft und erhielten dieselben runde Hüte (nach Art
der steyerischen Hüte) mit breiter Krampe, Goldschnur, Jägerhorn5 6) und
Federbusch0); die Mannschaft erhielt gleichfalls statt der Corse-Hüte, solche
von runder Form mit einer Schnur von grüner Wolle.
Alle übrigen in dem Zeiträume 1860 — 1866 erfolgten Adjustierungs-
Aenderungen analog wie bei der Infanterie.
1860-1880.
1866 wurden die mit Erlass vom 7. Mai aufgestellten zweiten Depot-
Compagnien7) auf die Dauer des Feldzuges in fünf combinierte Feld- Jäger-
Bataillone mit den Nummern 33 — 37 zusammengezogen8).
Die Compagnien blieben bei den Stamm-Bataillonen in Evidenz und
wurden in allen Standes- und sonstigen Eingaben nebst der fortlaufenden
Nummer (1 — 4) in dem betreffenden Bataillon, noch mit der Nummer des
Stamm-Bataillons in Bruchform bezeichnet9) und rückten nach Ablauf des
Feldzuges wieder zu den letzteren ein.
Ebenso wurde nach dem Kriege aus freiwillig weiter dienender Mann-
schaft der bestandenen Wiener Freiwilligen-Bataillone das Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 33 formiert.
Die einzelnen Bataillone hatten zufolge Allerhöchster Entschliessung
vom 10. September 1866 den Stand von vier Feld-Compagnien und einem
Depöt-Cadre anzunebmen und wurden sohin die 5. und 6, sowie beide Depöt-
Compagnien aufgelöst.
p Das Feld-Jäger-Bataillon Nr. 6 wurde aus dem 18. Jäger-Bataillon completiert,
dieses aus dem böhmischen Schützen-Bataillon. Nr. 11 aus dem steyermärkischen und
Nr. 30, welches seine Venezianer an Nr. 27 abgegeben hatte, aus einem mährischen
Schützen-Bataillon neu formiert.
p Zur Annahme dieser Formation wurde die 5. und 6. Compagnie aus je einer halben
Compagnie der aufzulösenden ersten Depöt-Compagnie gebildet und die 5. Compagnie
aus der 1. und 2., die 6. aus der 3. und 4. Feld-Compagnie completiert.
3) Allerhöchste Entschliessung vom 18. December 1863.
p Diese letztere auch der Mannschaft gewährte Begünstigung -wurde 1868 aufgehoben.
5) Beim Tyroler Jäger-Regiment mit dem Tyroler Adler, bei den Feld-Jägern mit
der Bataillons-Nummer in arabischer Ziffer.
6) Anfänglich in einer an der linken Seite angebrachten Schleife senkrecht mit
herabhängenden Federn eingesteckt; seit 1868 liegend.
’) Die erste wurde anlässlich der Versetzung der Armee auf den Kriegsfuss aus dem
Depot-Detachement formiert.
s) Siehe Beilage 8.
9) So z. B. die als 4. Compagnie im 37. Feld-Jäger-Bataillone einrangierte Compagnie
des 10. Feld-Jäger-Bataillons als: ,,K. k. 37. Feld-Jäger-Bataillon — 4/10 Compagnie”.
— 636 —
Beim Tyroler Jäger-Regimente wurden gleichfalls die Bataillone von
sechs auf vier Compagnien herabgesetzt; das zu Beginn des Feldzuges auf-
gestellte Depot-Bataillon erhielt mittlerweile als Feld-Bataillon die Xummer 7.
Laut des Organisations-Statuts vom 10. Februar 1867 hatte die Jäger-
Truppe in Hinkunft inclusive der sieben Bataillone des Tyroler J äger-Regiment s
aus 40 Bataillonen zu vier Compagnien zu bestehen, jedes Feld - Jäger-
Bataillon überdies aus einem Cadre für die im Kriege aufzustellende Depör-
Compagnie, das Jäger -Regiment aus einem Depot - Bataillons -Cadre für
7 Compagnien.
Ausserdem hatte dieses Regiment im Kriege noch zwei Reserve-
Bataillone ä vier Compagnien aufzustellen.
Mit 1. April 1868 wurden die bei jedem Feld- Jäger-Bataillon und bei
den Feld-Bataillonen des Kaiser-Jäger-Regiments bestandenenMusiken aufgelöst.
Mit 1. September 1868 wurde bei jedem Bataillone der Feld-Jäger eine
Reserve-Compagnie aufgestellt, mit 1. April 1869 der bestandene Depot- in
einen „Ergänzungs-Cadre” umgewandelt.
Das Tyroler- Jäger-Regünent stellte sieben Reserve-Compagnien, dann
sieben Ergänzungs-Compagnie-Cadres auf, aus welch’ letzteren im Kriege zwei
Ergänzitugs-Bataillone ä fünf CompagDien zu formieren waren.
Im Kriege sollten aus allen Reserve-Compagnien zehn ..Reserve-
Bataillone” ä vier Compagnien gebildet werden1).
In den Jahren 1868 und 1869 wurde, wie bei der Infanterie, der Waifen-
rock mit Stehkragen und einer Reihe Knöpfen, sowie die Blouse auch für
die Jäger-Truppe vorgeschrieben. Die Officiere erhielten die Erlaubniss, blau-
graue Pantalons mit grünem Passepoil ausser Dienst zu tragen ; dagegen
wurde das Tragen der Schildhahnfedern als Kappenschmuck abgestellt.
In Folge gleichzeitiger Betheilung der Mannschaft mit den ..Hinterlad-
gewehren, System Werndl”2), erfolgte auch bei der Jäger- Truppe die Um-
gestaltung des'Riemenzeuges, Einführung des Leibriemens, zweier verkleinerter
Patrontaschen, wobei auch die bisherige Tragart des Ladstockes, beziehungs-
weise derselbe überhaupt in Wegfall kam3).
1880 erhielten je eine Compagnie des 3. und 6. Kaiser- Jäger-Bataillons
eine Anzahl „Repetiergewehre, System Kropatschek" zur Erprobung,
welches System jedoch nicht allgemein eingeführt wurde und erst von 18S9 an
erfolgte die successive Betheilung der Jäger-Truppe mit dem Repetiergewehr.
„System Mannlicher”.
1880-1883.
Mit 1. October 18S0 (Allerhöchste Entschliessung vom 20. Juli'1 wurde
die Zahl der Feld- Jäger-Bataillone durch Zusammenziehung von je vier
Reserve-Compagnien in Bataillone, von 30 auf 40 erhöht, ebenso beim Tyroler
Jäger-Regimente aus den bestandenen 7 Reserve-Compagnien und einer neu
aufgestellten das neue 8. und 9. Feld-Bataillon, aus den Reserve-Compagnien
der Feld- Jäger-Bataillone Kr. 9, 15. 27 und 33 das neue 10. Feld-Bataillon formiert,
so dass die Jäger-Truppe nunmehr vierzig Feld- Jäger- und zehn Kaiser- Jäger-
Bataillone zählte4).
i) Und zwar:
Nr. I aus den Keserve-Compagnien von Xr. 2. 13. 14. 29
II
III
IV
V
VI
, VII
, VUI
Xr. 1. 12. 22. 30
Nr. 6. 32. 18, 24
Nr. 4, 17. 25, 31
Xr. 5. 16. 23. 28
Xr. 3. 21. 26, 33
Xr. 9. 10. 11. 27
Xr. 7. 8. 19. 20
IX und X aus den Keserve-Compagnien des Tyroler Jäger-Kegimenis und
jener des Feld-Jäger-Bataillons Xr. 15.
-) Das 3. Kaiser- Jäger-Bataillon erhielt solche schon lS6v. ...
3) 1879 wurde die Jäger-Truppe mit den umgearbeiteten Werndl-Gewehren tur die
verlängerte Patrone'’ betheilt und ist seither jedes Bataillon mit einem vierspännigen
Munitions -Wagen (ä 4200 Stück Patronen als Reserve-Munition) ausgerüstet siehe im I ebnge n
auch „Bewaffnung der Infanterie” Seite 56 und 59). _
i) Ueber die Zusammensetzung derselben, siehe I ebersicht Beilage 8.
— 637 -
1883-1897.
Bereits mit 1. Januar 1883. anlässlich der Vermehrung der Zahl der In-
fanterie-Begimenter von 80 auf 102 wurden die Feld-Jäger-Bataillone Nr. 24,
dann Nr. 33 — 39 bataillonsweise in neu aufgestellte Regimenter eingereiht, das
Feld-Jäger-Bataillon Nr. 40 erhielt die leer gewordene Nummer 24 und ver-
blieben sohin 32 Feld-.Jäger-Bataillone ä vier Compagnien und einem Er-
gänzungs-Compagnie-Cadre, welcher noch in demselben Jahre die Benennung :
„Ersatz-Compagnie-Cadre” erhielt .
Seither wurden noch mit 1. October 1890 das 15. und 26. Feld-Jäger-
Bataillon in das 11. und 12. Feld-Bataillon des Tyroler-Jäger-Regiments um-
gewandelt, ebenso 1893 mit 1. October die Feld- Jäger-Bataillone Nr. 3, 14,
18 und 27 in die Feld-Bataillone Nr. 13, 14, 15 und 16 des genannten
Regiments J).
Laut der letztgiltigen organischen Bestimmungen für die Jäger-Truppe
vom Jahre 1895* 2) gliedert sich dieselbe gegenwärtig in die :
„Tyroler Kaiser-Jäger” und die „Feld- Jäger”.
Erstere bestehen aus vier Regimentern, welche die Nummern 1 — 4
führen, jedes Regiment hat vier Feld-Bataillone, welche gleichfalls innerhalb
eines jeden mit den Nummern 1 — 4 bezeichnet sind, dann einen Ersatz-
Bataillons- Cadre. Die Compagnien führen in jedem Regimente die Nummern
1-16.
Die Feld-Jäger bestehen aus 26 Bataillonen, welche ebenfalls mit fort-
laufenden Nummern bezeichnet sind; die Nummern der 1890, beziehungsweise
1893 in Feld-Bataillone des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser Franz Joseph um-
gewandelten Bataillone Nr. 3, 14, 15. 18. 26 und 27 stehen ollen, daher das
letzte Bataillon wie bisher die Nummer 32 führt. Jedes Feld-Jäger-Bataillon
gliedert sich in vier Feld-Compagnien mit den Nummern 1 — 4 und in einen
Ersatz-Compagnie-Cadre.
Der gegenwärtige normale Friedens-Stand einer Jäger-Compagnie ist in-
clusive Officiere mit 97, der erhöhte mit 133 Köpfen normiert, der Stand eines
Ersatz-Compagnie-Cadres besteht aus einem Hauptmann, einem Subaltern-
Officier und 8 Mann vom Oberjäger abwärts3).
Der Kriegs-Stand wird durch die Mobilisierungs-Instruction festgesetzt.
Alle Stabs-Officiere. Hauptleute, die Regiments- und Bataillons-Adjutanten, so-
wie die Regiments- und Bataillons-Hornisten sind beritten.
Blessiertenträger, Pionniere in gleichem Ausmasse wie bei der In-
fanterie, bei den Tyroler Kaiser-Jäger-Regimentern werden letztere gleichfalls
im Kriege in Regiments-Pionnier-Abtheilungen zusammengezogen.
Bei den letztgenannten Regimentern sind auch wieder Regiments-
Musiken in der für die Infanterie vorgeschriebenen Stärke (43 Mann) systemi-
siert, ebenso führen diese Regimenter Fahnen, was, wie erwähnt, bisher bei
keiner Abtheilung der Jäger der Fall war.
In allem Uebrigen gelten die bezüglich der Ausrüstung und Adjustierung
bei der Infanterie erwähnten Einführungen und Anordnungen der letzten Jahre
in gleicher Weise für die Jäger-Truppe.
J) Ersatz-Compagnie-Cadre und Augmentations-Magazin sind dermalen noch, in den
alten Stationen.
2) Normal-Verordnungsblatt für das k. und k. Heer 15. Stück ex 1895.
3) Ein Ersatz-Bataillons-Cadre der Tyroler Kaiser-Jäger-Kegimenter bestellt aus
einem Stabs-Officier. einem Hauptmann, vier Subaltern-Ofücieren, einem Arzt, einem
Eecbnungsfübrer und 32 Mann vom Oberjäger abwärts.
Die Chargen und ihre Obliegenheiten 1
o o
A. Stab.
Im Allgemeinen gelten für die Chargen der Jäger-Truppe die gleichen
Obliegenheiten, wie solche für die Infanterie vorgeschrieben und kommen nur
folgende Abweichungen vor :
Der Inhaber (zweite Inhaber) des Tyroler Jäger-Regiments hatte die
gleichen Rechte wie alle übrigen Inhaber; bei den Feld- Jägern wurden diese
Rechte durch den Hofkriegsrath (Kriegs-Ministerium) directe ausgeübt, von
demselben einzelne dieser Rechte theils an die Territorial- General-) Com-
manden, theils an die Bataillons-Commandanten selbst übertragen1'.
Seit Aufhebung der Inhabers-Rechte wird das Beförderungs-Recht durch
das Reichs-Kriegs-Ministerium, das Straf- und Begnadigungs-Recht durch die
Brigade- Commandanten ausgeübt. In Bezug auf Beförderung bilden die Obersc-
lieutenants. Majore und Hauptleute beider Classen mit jenen der Infanterie
(und Pionnier-Truppe) einen Coneretual-Status, die übrigen Chargengruppen
bilden einen solchen innerhalb der Jäger -Truppe (inclusive der Kaiser- Jäger1.
Der Commandant des Tyroler Jäger-Regiments führte zwar im
Frieden, wie im Kriege (letzteres nur bis 1857) das Commando über alle Theile
des Regiments2), doch war bei dem Umstande, als die meisten Bataillone
ausser Landes detachiert waren und in rein militärischer Richtung eine Selbst-
ständigkeit besassen3), sein Einfluss vorwiegend auf die Agenden der Er-
gänzung, Chargen-Beförderung und Administration beschränkt.
Gegenwärtig fuhrt jeder Commandant der vier Tyroler Jäger-Regimenter
wieder den Oberbefehl über alle Theile desselben im Frieden, wie im Kriege,
in demselben Umfange wie der Commandant eines Infanterie-Regiments. Tom
Jahre 1857 — 1895 fungierte der Regiments-Commandant zugleich als Er-
gänzungs-Bezirks-Commandant, gegenwärtig wird diese Stelle beim 1.. 2. und
3. Regimente durch den Commandanten des Ersatz-Bataillons-Cadres dieser
Regimenter versehen.
1) Was speciell die Beförderung betrifft, so unterstanden die Feld- Jäger-Bataillone
in dieser Richtung directe der genannten höchsten Stelle und erfolgte dieselbe in jedem
Bataillone abgesondert nach der Anciennität in jeder Chargengruppe, nur die Beförderung
der Hauptleute I. Classe zu Majoren, vom Jahre 1S5T an auch jene der Hauptleute H. zu
solchen I. Classe, endlich von 1S61 an auch jene der Oberlieutenants zu Hauptleuten
II. Classe. erfolgte im Gesammt-Statns.
2) Im Jahre 1831 waren zum letzten Male zwei Bataillone unter dem unmittelbaren
Befehle des Regiments-Commandanten ausmarschiert, seit dem Feldzuge ISiS waren die
Bataillone direct den Brigaden unterstellt ; der Regiments-Commandant befand sich zwar
1818 auf dem Kriegs-Schauplatze, tungierte jedoch als Brigade-Commandant. Seit 1S59 ver-
blieb beim Ausmarsche der jeweilige Regiments-Commandant in der Friedens-, bezieliungs-
veise Ergänzungs-Bezirks- Station.
3) Siehe Seite 633.
— 639 —
Commandant eines Feld-Jäger-Bataillons oder eines Feld-Bataillons
der Tyroler Kaiser-Jäger ist stets ein Oberstlieutenant oder Major1). Ersterem
kommen die gleichen Rechte und Pflichten zu, wie einem Regiments-Com-
mandanten, Letzterem nur wenn detachiert; im Regiments- Verbände stehend,
analog wie der Bataillons-Commandant bei der Infanterie, verantwortlich für
die kriegstüchtige Ausbildung.
Commandant des Ersatz -Bataillons-Cadres analog wie bei der Infanterie.
Der Dienst des Bataillons-Adjutanten wurde bis 1S13 durch Oberjäger
versehen, seither ein Subalrern-Officier für denselben systemisiert. Der Regi-
ments-Adjutant beim Kaiser-Jäger-Regimente hatte den gleichen Wirkungs-
kreis und die Obliegenheiten wie der Adjutant bei einem Infant erie-Regimente.
Gegenwärtig kann dieser Dienst bei den nunmehr bestehenden vier Regi-
mentern auch durch einen Hauptmann (den für besondere Verwendungen
systemisierten) versehen werden.
Rechnungsführer. Seit 1813 systemisiert, Veränderungen wie bei der
Infanterie ; gegenwärtig für jedes Tyroler Jäger-Regiment drei, für ein Feld-
jäger-Bataillon einer systemisiert (kann in der Hauptmanns- oder Subaltern-
Charge sein).
Proviant-Officier bis 1869 nur im Kriege, seither auch im Frieden nor-
miert (sonst wie bei der Infanterie).
Feld-Aerzte. Als Chef-Arzt eines Jäger-Batailions fungierte bis 1869 zu-
meist ein Ober-Arzt, seither ist hiezu ein Regiments-Arzt systemisiert. Zeit-
weilig waren den Bataillonen auch Unter-Aerzte zugewiesen.
Bei den Tyroler Jäger-Regimentern fungiert der rangsälteste als Regi-
ments-Chef- Arzt.
Die bei einem Regiments- (Bataillons-) Stabe eingetheilten Individuen
des Mannschafts-Standes, als Stabsführer, Büchsenmacher, Hilfsarbeiter u.s.w.
haben den gleichen Dienst, wie bei der Infanterie, nur bei den selbstständigen
Bataillonen in geringerer Zahl normiert.
Jedes Feld-Jäger-Bataillon führt schon seit der Errichtung einen Batail-
lons-Hornisten (früher Bataillons-Trompeter genannt) im Stande, welcher
Oberjägers-Rang hat und beritten ist, daher den Cavallerie-Säbel trägt.
Beim Tyroler Jäger-Regiment war anfänglich nur ein Regiments-(Stabs-)
Trompeter, seit 1810 auch bei jedem Bataillon ein Bataillons-Trompeter
systemisiert. Gegenwärtig ist für jedes Regiment, beziehungsweise Bataillon
der Tyroler Kaiser- Jäger ein Regiments-(Bataillons-)Hornist normiert.
B. ( kargen der Compagnien.
a) Ob er-Offi eiere.
Der Hauptmann I. und II. Classe (früher Capitain-Lieutenant).
Der Oberlieutenant, der Lieutenant (früher Unterlieutenant höherer
und niederer Gebühr, beziehungsweise I. und II. Classe), sämmtliche analog
wie bei der Infanterie.
Die Charge des Fähnrichs hat bei den Jägern nicht existiert.
b) Unter-Officiere und Mannschaft.
Der Oberjäger äquiparierend mit dem Feldwebel der Infanterie;
der Rechnungs-Unterofficier (früher zweiter Oberjäger);
J) Früher konnten ancli Oberste Commandanten eines Jäger-Bataillons sein und war
meistens genau festgesetzt, wie viele Stellen eine oder die andere Stabs-Officiers-Charge zu
besetzen hatte, so z. B. bis 1848: drei Oberste, drei Oberstlieutenants, sechs Majore. 1852:
sechs Oberste, sechs Oberstlieutenants, 13 Majore u. s. w. Gegenwärtig wird das Commando
eines Jäger-Bataillons nur in Ausnahmsfällen durch einen Obersten geführt.
— 640 -
der Zugsführer seit 1857 normiert;
der Unterjäger äquiparierend mit dem Corporal;
der Patrouilleführer mit dem Gefreiten, sämmtliche mit den gleichen
Obliegenheiten.
Der Jäger. Der Soldat niederster Sold-Classe wurde schon seit Erscheinen
des ersten Abrichtungs-Reglements für die Jäger vom Jahre 1841 nicht mehr
Gemeiner, sondern „Jäger” genannt.
Der Compagnie-Hornist bis 1850 Trompeter genannt.
Eine Zeit lang waren auch mit dem Gewehre ausgerüstete Patrouille-
führer-Hornisten systemisiert :
Officiersdiener (früher Privatdiener);
Pionniere (früher Zimmerleute);
Blessiertenträger bei jedem Bataillon in der gleichen Zahl vorge-
schrieben wie für die Infanterie.
Bezüglich der Cadetten bestand nur vor dem Jahre 1849 der Unterschied,
dass in der Jäger-Truppe nur die sogenannten ex propriis Cadetten systemisiert
waren.
Alle übrigen bei der Infanterie geschilderten Aenderungen in dieser
Charge betreffen in gleicher Weise jene der Jäger- Trappe und ist daher gegen-
wärtig auch bei jeder Compagnie ein Cad et- Offi ciers-Stellvertreter
normiert.
Einjahrig-Freiwillige. Zur Aufnahme solcher sind sowohl die Kaiser-
Jäger-Regim enter, als auch die einzelnen Feld-Jäger-Bataillone berechtigt.
Ergänzung.
Das Kais er- Jäger-Regiment erhielt im Sinne der bei der Errichtung ge-
troffenen Verfügungen seine Egänzung unverändert aus Tyrol und Vorarlberg
und bildete das Gebiet dieser Provinzen bis 1890 einen eigenen Werb-Bezirk.
beziehungsweise Heeres-Ergänzungs-Bezirk, welcher eben nur dieses eine
Regiment complet zu erhalten hatte und von der Abgabe von Recruten an
Special- Waffen zum grossen Theile •befreit war.
1890 wurde, da das Regiment mittlerweile bereits einen Stand von zwölf
Bataillonen erreicht hatte, das Gebiet von Tyrol und Vorarlberg, um die Durch-
führung der Ergänzung zu erleichtern, in drei Ergänzungs-Bezirke getheilt, aus
welchen sich die seit 1895 formierten vier Tyroler Kaiser-Jäger-Regimenter
ergänzen1).
Die Ergänzung der Feld-Jäger-Bataillone erfolgte in der ersten Zeit
durch freie Werbung exempter Inländer, unter gewissen Bedingungen von Aus-
ländern und insoferne dieselbe nicht hinreichend war, durch Aushebung von,
für den Jägerdienst geeigneten Individuen, welche ihrer Qualification nach der
Widmung zur activen Armee unterlagen.
1817 wurden die Feld-Jäger-Bataillone mit ihrer regelmässigen Ergänzung,
welche nunmehr auch durch Stellung erfolgte, an die einzelnen Kronländer
gewiesen und hatten die General-Commanden die Zuweisung der für den
Jäger-Dienst verwendbaren abgestellten Recruten an die einzelnen Bataillone
zu bewirken2).
p Nach dem Gesetze vom 10. Slärz 1895 über das Institut der Landes-Vertheidigung
von Tyrol- werden die nach den Bestimmungen des Wehrgesetzes einzureihenden Wehr-
pflichtigen, in eine nach dem gesetzlich verfügbaren Stande vom Kaiser zu bestimmende
Anzahl Tyroler und Vorarlberger Truppenkörper formiert.
p Aus welchen Kronländern sich die einzelnen Bataillone ergänzten, ist ans der Bei-
lage 9 zu entnehmen.
— 641 —
Mit der Ergänzungs-Bezirks-Eintheilung vom Jahre 1857 (1853) wurden
dieselben nicht mehr an die Kronländer in concreto gewiesen, sondern speciell
bestimmt, aus -welchem Ergänzungs-Bezirk, beziehungsweise durch welches
Infanterie-Regiment jedes einzelne Bataillon seine Ergänzung zu erhalten habe.
1861 wurde die bisher übliche Commandierung von Wahl-Officieren seitens
der Jäger-Bataillone zu den Stellungs-Commissionen abgestellt.
Seit 1889’) endlich sind die Feld- Jäger-Bataillone mit ihrer Ergänzung
an den Bereich bestimmter Territorial-Commanden, also nicht ausschliesslich
eines Kronlandes im engeren Sinne, gewiesen.
Die fallweise im Bereiche des zuständigen Ergänzungs-Bezirkes aufge-
stellten und stationierten Depot- (Ergänzungs-, oder Ersatz-) Abtheilungen,
welche zeitweilig ganze Compagnien stark, oft aber, sowie gegenwärtig, nur
auf den Cadre-Fuss gesetzt sind* 2), hatten mit der Durchführung der Ergänzung
nichts zu thun, sondern oblag denselben theilweise die Ausbildung der Recruten.
sowie die Waffenübungen mit den Reserve-Männern.
Den gegenwärtig systemisierten Ersatz-Compagnie-Cadi es sowohl der
Eeld-Jäger-Bataillone, als dem Ersatz-Bataillons-Cadre der Tyroler Jäger-Regi-
menter obliegt lediglich die Führung der Evidenz der im nichtactiven Ver-
hältnisse befindlichen Personen ihres Truppenkörpers.
Der Subaltern-Officier desselben ist gleichzeitig Magazins-Officier.
Im Mobilisierungsfalle haben die Ersatzkörper hauptsächlich die Be-
stimmung. die militärische Ausbildung der Recruten und Ersatz-Reservisten zu
besorgen und den Ersatz lür Abgänge im Stande der Feld-Abtheilungen zu
leisten.
Die drei Ergänzungs-Bezirks-Commanden zu Innsbruck, Brixen und
Trient fungieren wie alle übrigen als selbstständige Local-Behörden.
Der Commandant des Ersatz-Bataillons-Cadres des 1-, 2. und 3. Regiments
ist gleichzeitig Ergänzungs-Bezirks-Commandant, die bei diesen Cadres
eingetheilten Hauptleute zu dessen eventueller Stellvertretung bestimmt.
Von den hei jedem Ersatz-Bataillons-Cadre systemisierten zwei Er-
gänzungs-Bezirks-0 fficieren füngiert der eine gleichzeitig als Magazins-
Officier und besorgt den Manipulations- und Rechnungsdienst hinsichtlich des
Augmentations-Magazins (das Train-Material verwaltet der Stellvertreter des
Proviant-Officiers); der zweite ist gleichzeitig Commandant des Truppen-
Tran sporthauses.
Ausbildung.
Was die Ausbildung der Jäger-Truppe betrifft, so wurden früher an
dieselbe, als mit einer besseren Waffe betheilt, als die Infanterie und vorzugs-
weise zur Durchführung aller Aufgaben des kleinen Krieges bestimmt, auch
höhere Anforderungen gestellt, als an jene.
Begünstigt durch den Umstand, dass denselben ein ausgesuchtes
Recruten-Material zugewiesen wurde3), beziehungsweise durch Werbung in den
Reihen derselben stand, sowie dadurch, dass die Bataillone der Jäger-Truppe
zumeist in kleineren Garnisonen sich befanden, wo die Mannschaft weniger durch
Wachdienst oder anderweitige Commandierungen in Anspruch genommen war,
konnte bei denselben eine viel gründlichere Schulung Platz greifen und das
Haupt- Augen merk wurde auch auf Vervollkommnung der Ausbildung im Schiess-
wesen. auf den Feld-Dienst, endlich auf Erhöhung der Marsch-Leistungsfähigkeit
5) Seit 1890 müssen diese im Standorte eines Heeres-Ergänzungs-Bezirks-Commandos
dislociert sein.
2) Beim 4. Regimente Tyroler Kaiser-.Täger, welches aus vier früheren Feld-Jäger-
Bataillonen besteht, befinden sich die Augmentations-Vorräthe noch in den früheren Sta-
tionen und werden von der Verwaltungs-Commission des in ihrem Standorte befindlichen
Infanterie-Ersatz-Bataillons-Cadres verwaltet; jenes des ehemaligen Feld-Jäger-Bataillons
Nr. 3, das sich in Linz befand, ist, da das Regiment seit der Formierung dort garnisoniert.
dem Regiments-Commando unterstellt. (Bei diesem Regimente bestehen auch dermalen noch
vier abgesonderte, mit den Nummern 1 bis 4 bezeichnete Ersatz-Compagnie-Cadres.) Circular-
Verordnung vom 24. April 1895. Praes. Nr. 2073.
3) In dem Handbillete Sr. Majestät Kaiser Franz I. an den Generalissimus Erzherzog
Carl anlässlich der Auflösung des Jäger-Regiments, beziehungsweise Formierung der
.Täger-Divisionen aus demselben, heisst es wörtlich . . . ,.dass bei der Werbung für eine
Truppe, auf die man vorzügliches Vertrauen haben muss . . . mit der erforderlichen Vor-
sicht vorzugehen sei”.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bu.
41
— 642 —
gelegt. Unterstützt durch den unter Feldmarschall Radetzky, bei der unter
seinen Befehlen im lombardisch-venezianischen Königreich gestandenen so-
genannten „italienischen Armee”, gelegentlich der schon in den Friedensjahren
vor dem Jahre 1848 bei derselben üblichen grösseren Felddienst-Bebungen
und Manöver, sich entwickelnden „Jägergeist”, -welcher einen Wetteifer
zwischen den einzelnen Bataillonen hervorrief, welcher Geist sich durch
öfteren Wechsel auch weiterhin fortpdanzte und auf alle Bataillone übertrug,
wurden schon im Frieden ganz vorzügliche Resultate erzielt und die Jäger-
Bataillone haben sich in allen Feldzügen als eine auserlesene Elite-Truppe be-
währt.
Seit der Betheilung der Fuss-Truppen mit einer einheitlichen Feuerwaffe
und überhaupt seit nach den Grundsätzen der neueren Tactik die gleichen Anforde-
rungen in Bezug auf Schiessfertigkeit, Ausnützung des Terrains u. s. w. auch an die
Infanterie gestellt werden, hat mit dem Aufhören jedes Unterschiedes zwischen
einer schweren itnd leichten Infanterie auch der geschilderte Unterschied in
der Ausbildung der Jäger-Truppe nach und nach aufgehört, was auch durch
das Allerhöchst sanctionierte „Exercier-Reglement vom Jahre 1868”. welches
keinen Unterschied mehr zwischen der Ablichtung (Ausbildung) des Infanteristen
und Jägers macht, seinen endgiltigen Ausdruck gefunden hat1).
*) Seit dem -Jahre 1811 hatten die Jäger ein eigenes Abriclitungs- und Exercier-
Reglement. Wesentlich verschieden von denen für die Infanterie waren in demselben mit
Rücksicht auf die Bewaffnung die Bestimmungen bezüglich des Ladens und Feuerns, der
Tragart des Gewehres überhaupt (am Riemen auf der rechten Achsel . der Wegfall des
Gewehrgriffes ,, Präsentiert” als Ehrenbezeigung u. A. mehr.
llas 1862 erschienene Abrichtungs-Reglement führte zwar auch schon den Titel:
..für die k. k. Fuss-Truppen”, enthielt aber noch immer separate Bestimmungen über Aus-
führung der Gewehrgriffe, das Laden und Feuern mit dem Jäger-Gewehre ti. s. w.
Die Tyroler Kaiser-Jäger.
41*
A. Das Tyroler Jäger-Regiment (1816 — 1895).
Ergänzungs-Bezirks-Commanden : Nr. 1 (1816) Innsbruck, Nr. 2 (1891)
Brixen, Nr. 3 (1891) Trient.
(1848) Kaiser Franz Joseph.
• Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1816 mit 1. Januar
( Allerhöchste Entsehliessung vom 29. Mai 1815) mit dem Stande von vier
Feld-Bataillonen (ä sechs Compagnien) in Tvrol und Vorarlberg aufgestellt.
Als Stamm hatte für dieses neue Regiment das 1813 errichtete, drei Bataillone
starke ..Fenner Jäger-Corps” zu dienen und auch alle aus königl. bayerischen
Diensten rückkehrenden Tyroler und Vorarlberger, sowie Soldaten dieser
Nationalität, welche in anderen Regimentern dienten, waren, wenn selbe
darum baten, in dasselbe einzutheilen x).
Mit Ende März 1849 wurde das Regiment in sechs Bataillone zu vier
und ein 7. Bataillon zu sechs Compagnien formiert* 2), wozu 1852 drei Depot-
Compagnien kamen, welche 1854 in ein Depot-Bataillon vereinigt -wurden.
Dieses letztere wurde 1858 aufgelöst, jedoch zu Beginn des Feldzuges
1859 wieder aufgestellt, dessgleichen ein 8. Bataillon neu formiert (ersteres im
October wieder aufgelöst)3).
1864 wurde das Regiment wieder in sechs Bataillone ä sechs Compagnien
und einen Depöt-Bataillons-Cadre formiert, daher das 7. imd 8. Bataillon auf-
gelöst, dessen Compagnien in die anderen Bataillone vertheilt, die fehlenden
worden neu aufgestellt4).
1866 wurde das Depot-Bataillon completiert und erneuert in das 7. Feld-
Bataillon umgewandelt, dagegen ein neues Depot-Bataillon errichtet. Nach
dem Feldzuge 1866 wurden alle Bataillone auf vier Compagnien, das Depot-
Bataillon auf den Cadre-Fuss gesetzt, daher in jedem Bataillon die Compagnien
mit den höchsten Nummern aufgelöst5).
Nach dem Organisations-Statute vom Jahre 1867 (Allerhöchste Entsehliessung
vom 10. Februar) hatte der Kriegs-Stand des Regiments aus sieben Feld-Batail-
lonen zu vier Compagnien, einem Depot-Bataillon zu sieben und zwei Reserve-
1) K. A.. H. K. R. 1815. K. N. 6020.
2) Das 1. Bataillon gab die beiden Compagnien Nr. 5 und 6. das 2. jene Nr. 7
und 8 an das neue 2. Bataillon ab, die Compagnien Nr. 9 — 12 des letzteren bildeten nun-
mehr das 3. Bataillon, die Compagnien Nr. 13 — 16 dieses Bataillons bildeten das neue
4. Bataillon, während aus den Compagnien Nr. 17. 18 dieses, sowie Nr. 19, 20 des bisherigen
4. das neue 5. entstand, die Compagnien Nr. 21 — 24 des alten 4. Bataillons endlich for-
mierten das neue 6. Das 7. Bataillon wurde neu aufgestellt.
3) Von November 1860 bis Mai 1862 bestand erneuert ein Depot-Bataillon von vier
Compagnien.
4) Die Compagnien Nr. 25. 26 des 7. wurden als 5. und 6. in das 1.. jene Nr. 27 und
2S als 11. und 12. in das 2. Bataillon eingetheilt, vom 8. Bataillon kam die 29. Compagnie
als neue 17. in das 3.. die 30. als neue 23. in das 4.. die 31. als neue 29. in das 5.. endlich
die 32. als neue 35. in das 6. Bataillon. Die noch fehlenden Flügel-Compagnien des 3.. 4.. 5. und 6.
Bataillons (Nr. 18. 24. 30. 36) wurden neu aufgestellt.
5) Der 1864 erfolgten in Anmerkung 4 geschilderten Vermehrung entsprechend.
— 646 —
Bataillonen zu vier Compagnien zu bestehen; diese Bestimmungen wurden
1869 dahin abgeändert, dass das Regiment aus sieben Feld-Bataillonen zu
vier Compagnien, sieben Reserve-Compagnien und einem, im Frieden en Cadre
verbleibenden Ergänzungs-Bataillon zu sieben Compagnien zu bestehen habe.
Die Compagnien der Feld-Bataillone führten die Nummern 1—28, die Reserve-
Compagnien jene von 1 — 71).
Laut der organischen Bestimmungen vom 1. October 1880 hatte das
Regiment im Frieden aus zehn Feld-Bataillonen ä vier Compagnien und einem
Ergänzungs-Bataillons-Cadre zu bestehen, aus welch’ letzterem im Kriege zwei
Ergänzungs-Bataillone ä fünf Compagnien zu formieren waren; demgemäss
wurden aus den bisherigen Reserve-Compagnien und einer neu errichteten,
das 8. und 9. Bataillon gebildet, das 10. aus den Reserve-Compagnien der
vier Feldjäger-Bataillone Nr. 9, 15, 27 und 33.
Seit 1882 hatte der Ergänzungs-Bataillons-Cadre die Bezeichnung ..Er-
satz-Bataillons-Cadre” anzunehmen.
Mit 1. October 1890 wurden das 15. und 26. Feld-Jäger-Bataillon in die
Feld-Bataillone Nr. 11 und 12 des Regiments umgewandelt, ebenso 1893 die
Feld- Jäger-Bataillone Nr. 3, 14, 18 und 27 in die Feld-Bataillone Nr. 13—16.
Laut der mit Normal- Verordnungsblatt für das k. und k. Heer. 15. Stück
pro 1895 verlautharten organischen Bestimmungen haben die Tyroler Kaiser-
Jäger nunmehr aus vier Regimentern mit den Nummern 1 — 4 zu bestehen
und wurden aus den
bisherigen Feld- Bataillonen Nr.
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formiert.
1, 2, 3 und 4
5, 6, 7 „ 8
9, 10. 11 .. 12
13, 14, 15 „ 16
das 1: aus den
, 2’
3| ü ”
„ 4. Regiment
Jedes Regiment, in welchem die Bataillone nunmehr die Nummern
1 — 4 annahmen, hat ausserdem noch einen Ersatz-Bataillons-Cadre.
Der Commandant des letzteren bei den Regimentern Nr. 1, 2 itnd 3 ist
zugleich Ergänzungs-Bezirks-Commandant in Innsbruck, beziehungsweise
Brixen und Trient (das Gebiet von Tyrol mm in drei Ergänzungs-Bezirke ge-
theilt).
Beim 4. Regimente bleiben dermalen auch noch die Ersatz-Compagnie-
Cadres Nr. 1 — 4 in den bisherigen Stationen bestehen (die Bataillone dieses
Regiments wurden erst im Jahre 1893 mit 1. October aus Feld-Jäger-Batail-
lonen zu Bataillonen des Regiments umgewandelt).
Ergänzung. Das Regiment erhielt seit der Errichtung seine Ergänzung
ausschliesslich aus Tyrol und Vorarlberg und bildete das Gebiet dieser Länder
bis 1893 einen eigenen Werb-, später Heeres-Ergänzungs-Bezirk mit dem Sitze
in Innsbruck.
Anderseits bildete dieses Regiment laut eines bei der Errichtung
erflossenen Befehles das alleinige Contingent, welches diese Provinzen zu
stellen hatten.
Der jeweilige Regiinents-Coinmandant war seit 1857 zugleich Ergänzungs-
Bezirks-Commandant.
Die Anrepartition der Recruten aus den einzelnen Theilen des Landes
erfolgte durch das Ergänzungs-Bezirks-Commando gleichmässig an die ver-
schiedenen Bataillone, so dass keines als ein ausschliesslich italienisches (süd-
tyrolisches), oder etwa vorarlbergisches u. s. w. angesehen werden konnte.
Nachdem von 1890 an die Zahl der Bataillone um ein bedeutendes
vermehrt wurde, wurde das Gebiet des Landes zur Erleichterung der Durch-
führung des Ergänzungs-Geschäftes nunmehr in drei Ergänzungs-Bezirke und
zwar Nr. 1 zu Innsbruck, Nr. 2 zu Brixen, Nr. 3 zu Trient getheilt und
erfolgt die Zuweisung der Recruten in allen drei Bezirken, unter Berück-
sichtigung der oben erwähnten Grundsätze, durch das Corps-Commando.
Durch die 1895 erfolgte Theilung des Regiments in vier Regimenter
wurde an den obigen Bestimmungen vorläufig nichts geändert; jedes der drei
p Von 1876 — 1880 fungierte ein Stabs-Oflicier als ..Commandant der vereinigten
Reserve-Compagnien".
- 647 —
Ergänzungs-Bezirks-Commanden ist in dienstlicher Beziehung einem der
Begiments-Commanden Nr. 1 — 3 unterstellt1).
Als selbstständige Dep6t-(Ersatz-)Abtheilungen bestanden:
1848 eine Depot-Division, aus welcher 1849 ein Reserve-Bataillon
formiert wurde (später Nr. 7).
1852 drei Depot-Compagnien zu Innsbruck, Bludenz und Bozen, dieselben
1854 als Depot-Bataillon mit dem Stabe zu Brixen, von
1856 an in Innsbruck, 1858 aufgelöst; 1859 erneuert aufgestellt (drei Com-
pagnien), nach dem Feldzuge auf ein Detachement herabgesetzt.
1860 — 1862 wieder Depöt-Bataillon (vier Compagnien).
1864 ein Depöt-Bataillons-Cadre in Innsbruck, 1866 completiert. in das
7. Bataillon umgewandelt; im Juli ein neues Depöt-Bataillon aufgestellt, im
September auf den Cadre-Fuss gesetzt.
1869 sieben Beserve-Compagnien in Innsbruck, aus diesen
1880 das 8. und 9. Feld-Bataillon formiert, statt diesen
1880 der Ergänzungs-(Ersatz- )Bataillons-Cadre in Innsbruck activiert, seit
1893 je ein solcher auch in Brixen und Trient.
Friedens-Garnisonen. Der Begiments-Stab befand sich seit der Er-
richtung grundsätzlich in Innsbruck ; eine Ausnahme fand nur 1831 statt, wo
derselbe, anlässlich der Versetzung einiger Bataillone auf den Kriegsfuss, mit
ausmarschierte und nach Beendigung der Unruhen in Ober-Italien noch durch
vier Jahre daselbst garnisonierte und zwar 1831 in Codogno, 1832 in Cremona,
1833 in Piacenza, 1834 in Parma. Ebenso war derselbe vom April bis Juli 1848 bei
der Brigade Zobel in Süd-Tyrol eingetheilt, kehrte dann aber nach Innsbruck
zurück.
Regiments-Knaben-Erziehungsnaus. 1818 in Hall activiert, 1852 auf-
gelöst.
Regiments-Inhaber.
1816 Kaiser Franz. I 1848 Kaiser Franz Joseph.
1835 Kaiser Ferdinand.
Zweite Inhaber. 'f&fri
Von 1816 — 1824 Fenn er von Fenneberg, Philipp Bitter, FML. ; von
1824 — 1837 Pflüger, Philipp Freiherr von, GM. — FML. ; von 1837 — 1843
Waldstätten, Georg Freiherr von, GM. — FMI..; von 1843 — 1861 Pirquet
von Cesenatico und Mardaga, Peter Freiherr, FML.; von 1861 — 1871
Castiglione, Johann Graf, FML.
1816 Schneider von
Freiherr, Oberst.
lt 20 B a r o n i von Cavalcabo,
Daniel, Oberst.
1824 Sickin gen - Hohen bürg, Jo-
seph Graf, Oberst.
1832 Malkowsky Edler von Damm-
waiden, Ignaz. Oberst.
1838 Bossbach, Heinrich, Oberst.
1846 Zobel von Giebelstadt und
Dar stadt, Thomas Freiherr,
Oberst.
1849 Burlo, Anton Bitter von, Oberst.
Franz Freiherr, Oberst.
1854 Hallo3r, Friedrich Freiherr von,
Oberst.
1858 Weckbecker, Hugo Bitter von,
Oberst.
1863 Schindler, Carl, Oberst.
1864 Loos. Hubert, Oberst.
1868 Montluisant, Bruno Freiherr
von, Oberst.
1870 Höffern zu Saalfeld, Heribert
Bitter von. Oberst.
1875 Bruckner, Moriz Bitter von,
Oberst.
Regmients-Commandanten.
Arno, Carl
J) Eine Abgabe von Kecruten für Special-Waffen findet grundsätzlich nicht statt;
eine Ausnahme hievon fand in den .fahren 1857—1860 statt, wo eine Anzahl Leute zur Er-
gänzung des Flottillen-Corps. der Sanitäts-Bataillone und des 13. Gendarmerie-Begiments
abgestellt wurden, ebenso 1860 — 1867 zur Ergänzung der Sanitäts-, Monturs- und Verpflegs-
An st alten.
1878 Knöpfler, Alois Edler von, 1886 Kurz, Carl Bitter von. Oberst.
Oberst. 1890 Urich, Hans Bitter von. Oberst.
1882 Eynatten, Heinrich Freiherr
von, Oberst.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1848 Hauptmann Joseph Knezevich, Interims-Commandant des
4. Bataillons, in dem G-efechte bei Goito (8. April)
Feldzüge.
1821 das 1. und 4. Bataillon an den Operationen in Neapel theilgenommen.
Belagerung von Gaeta; später nach Piemont, ohne in eine Action zu kommen.
1831 nahmen der Begiments-Stab und die drei ersten Bataillone an der
Unterdrückung der Unruhen in den Herzogthümern Modena, Parma und in
der Bomagna theil.
1. Bataillon, Gefecht bei Novi.
2. Bataillon, Gefecht bei Bimini; Major Baron Bretton sich aus-
gezeichnet, dieser, sowie die Hauptleute Moriz von Chmielnicki. Anton
Burlo und Johann Matthias wurden mit päpstlichen Orden decoriert.
1848 wirkten die Bataillone des Begiments zumeist einzeln, theils auf
dem Kriegs-Schauplatze in Tyrol. theils in Ober-Italien und zwar:
1. Bataillon, anfänglich in Judicarien, eine Division Gefecht bei Castel-
Doblino; später wurde das Bataillon vertheilt und hatten die Compagnien
als Stamm, sowie als Unterstützung der aufzustellenden Landesschützen-
(Defensions)-Compagnien zu dienen. In dieser Weise bestanden die einzelnen
Abtheilungen, zumeist an den Grenz-Pässen postiert, verschiedene kleinere
Gefechte, so die zwei Compagnien in Judicarien bei Ponte Caffaro. die 3. am
Tonal, die 5. am Stilfser Joch, die 6. bei Ampezzo.
2. Bataillon, eine Division (Hauptmann Benkiser) Strassenkampf in
Mailand, Vertheidigung der Porta Comasina: dann das Bataillon im Verbände
des 1. Armee-Corps in der Schlacht von Sta. Lucia wenig engagiert, mit
besonderer Auszeichnung bei Montanara — Curtatone gelochten, ferner Einnahme
von Vicenza, Schlachten bei Sommacampagna und Custozza. In dem Nacht-
Gefechte bei Volta focht das Bataillon mit hervorragender Tapferkeit und
erwarben sich der Interims- Bataillons -Commandant Hauptmann Hauser,
sowie Hauptmann Streicher den J ITO., endlich Vorrückung nach Mailand.
3. Bataillon, bei den Truppen in Süd -Tyrol (in der Brigade des
Eegiments-Commandanten Obersten Freiherrn von Zobel) Gefechte bei Castel-
Doblino, Darzo, Lodrone, Bardolino, Preabocco und mit besonderer Aus-
zeichnung bei Spiazzi, dann auch Vorrückung nach Mailand.
4. Bataillon, Bückzugs-Gefecht bei Melegnano. dann im 4. Armee-
Corps Gefechte bei Goito und Pastrengo; in dem Treffen bei Mon'tanara sich
ausgezeichnet, dann zweites Gefecht bei Goito, Einnahme von Vicenza i Porta
Lucia), Schlacht bei Sommacampagna, endlich vor Mailand, Gefecht an der
Porta Bomana.
1849 1. Bataillon, im Mai auf den Kriegs-Schauplatz nach Ungarn
gerückt, bei der Einnahme von Baab, in beiden Schlachten bei Komorn (belobt .
endlich Gefecht bei Arad mitgemacht, dann Säuberung der Gegend bei
Boros-Sebes.
2. Bataillon, mit besonderer Auszeichnung in der Schlacht bei Novara,
heldenmiithige Vertheidigung von Olengo.
3. Bataillon, eine Division (Hauptmann Nagy) Gefechte bei Mezzana-
Corte und Casale-Montferrat; dann Operationen in der Bomagna.
4. Bataillon, Gefecht bei Borgo San Sho.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen -wurden nachstehende
Officiere des Begiments decoriert und zwar mit:
MTO. Begiments-Commandant Oberst Freiherr von Zobel als Brigadier
im Gefechte bei Pastrengo'; die Majore Franz Martinich von Martinegg.
— 649 -
Commandant des 2. Bataillons für Montanara, Johann Graf Castiglione, Com-
mandant des 4. Bataillons und Christian Hubel (2.), fürNovara (Olengo); dieHaupt-
leute Anton Freiherr Pirquet von Cesenatico (2.) (für Pastrengo, bei Spiazzi
gefallen, nachträglich zuerkannt), Heinrich Hauser, lnterims-Commandant des
2. Bataillons und Heinrich Streicher desselben Bataillons (Beide für Volta).
LO. Oberst Freiherr von Zobel; Major Friedrich von Halloy, Com-
mandant des 1. Bataillons (in Ungarn); Hauptmann Theodor Töth de Jak (2).
EKO. 3. Die Oberstlieutenants Anton von Burlo, Commandant des
3. Bataillons, Moriz von Cbmielnicki, Commandant des 4. Bataillons; die
Majore Johann Graf Castiglione, Commandant des 2. Bataillons, dann Otto
Eberhard, in Verwendung als General-Commando-Adjutant; ferner die Haupt-
leute Friedrich von Halloy (1.), Carl Benkiser (2.), Joseph Zigau (4.), Anton
Bonn(l.), Carl von Batz (3.), Friedrich Graf Wolkenstein-Ro denegg (1.).
Heinrich Streicher (2.), Adolph Kötli (2.), Carl Schindler (4.), Ferdinand
Graf Künigl zu Ehrenburg (1.), Casimir Czarnecki (1.); endlich Unter-
lieutenant Camillo von Gerstenbrand (3.)1).
MVK. Major Friedrich Hallo y (1.); die Hauptleute Ludwig Arnholdt (1,),
Carl B enkiser (2)., Anton Freiherr von Pirquet (4.), Theodor Töth de J äk (2.).
Alois Böggla (4.), Johann Auge (4.), Emanuel Freiherr Stockart von Bern-
kopf (2); die Oberlieutenants Adolph Freiherr Zephyris zu Greith (4.), Moriz
Bruck n er (3.), Gustav von Putzlacher (3.), Johann Bannizavon Bazan (3.),
Anton Mayer (4.); Unterlieutenant Paul Kiene (4.).
SGVK. Regiments-Caplan Anton Wolff (1. Ungarn).
1854 das 3. Bataillon an der Unterdrückung des Aufstandes in Parma
theilgenommen; decoriert wurde mit:
MVK. Major Adolph Köth2).
1859 das 1. und 7., sowie das neu aufgestellte 8. Bataillon in Tyrol. die
übrigen auf dem Kriegs-Schauplatze in Ober-Italien, nachstehende Affairen
mitgemacht :
1. Bataillon, Deckung des Stilfser Joches, Gefecht bei Spondalonga
(am Forcola-Pass);
2. Bataillon (8. Corps), nur bei Solferino (San Martino) in das Feuer
gekommen;
3. Bataillon (7. Corps), bei Magenta mit Auszeichnung gelochten, bei
Solferino wenig engagiert.
4. Bataillon (5. Corps), einige Plänkeleien an der Sesia, Treffen bei
Montebello (nur eine Division im Feuer gestanden), Schlacht bei Solferino;
5. Bataillon (8. Corps), Plänkeleien an der Sesia, Schlacht bei Solferino
(Kämpfe um San Martino);
6. Bataillon (5. Corps), Schlacht bei Solferino (Centrum);
7. Bataillon, in Judicarien, Gefechte bei Bagolino und am Monte Suello;
8. Bataillon, im Nons-Thale, ohne Gefecht.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge wurden decoriert mit:
LO. Regiments-Commandant Oberst Weckbecker (für Verdienste bei
Organisierung der Landes-Vertheidigungj ; Oberstlieutenant Carl Steiger vou
Münsingen, Commandant des 4. Bataillons; die Majore Franz Silier Ritter von
Gambolo, Commandant des 1. Bataillons und Jakob Sieberer, Commandant
des 3. Bataillons; Hauptmann Moriz Bruckner (3.).
EKO. 3. Die Majore Bruno Freiherr von Montluisant, Commandant des
6. Bataillons und Friedrich Schwab, Commandant des 5. Bataillons; Haupt-
mann Heribert Ritter von Höffern (3.); Oberlieutenant Vincenz Moser (1.);
die Unterlieutenants Anton Lantschner (3.)3) und Nikolaus Aigner (2.)4).
J) Die gleiche Decoration hatte auch der Hauptmann der 1. Bozener Schützen-
Compagnie, später Unterlieutenant im Regimente, Alois Murmann, erhalten.
2) Dieser, sowie die Hauptleute Moriz Bruckner und Luigi de Stefenelli. dann
Unterlieutenant Rauschenfels wurden für bewiesene Umsicht von der Herzogin von
Parma decoriert.
3) Für Eroberung der ersten gezogenen Kanone in der Schlacht bei Magenta.
4) War erst kürzlich befördert, zum 54. Infanterie-Regiment transferiert worden,
aber noch nicht an seine Bestimmung abgegangen.
— 650 —
M VE. Oberstlieutenant Joseph Zigau, Commandant des 2. Bataillons:
die Hauptleute Carl Ridler Edler von Greif iu Stein (4.), Johann Crescini (3.i.
Alois Stefenelli von Prenterhof (3.), Alexander Edler von Metz (5. .
Rupert Freund (5.1, Carl Rumplmaver (6.), Joseph von Hafner (6.),
August Leidner (6.), August Edler von Weinsberg (4.), Friedrich Zini (4.).
Alois von Knöpf ler (4.); die Oberlieutenants Garibald Isser von Gauden-
tenthurm (4.), Joseph Tava (3.), Alhert Ritter von Strassern (3.). Hugo
Freiherr Eliatschek von Siebenburg (3.), Domenico Spagnoli (5.1.
Johann Mach (5.), Otto Ritter von Grub er (5.), Johann Thaler (5.1. Matthias
Schüsselbauer, Ferdinand Hauser, Rudolph von Bouthillier fl.); die
Unterlieutenants Eugen Albori (3.), Franz Freiherr von Breidbach-
Bürresheim (2.) (gefallen, nachträglich zuerkannt), Ludwig von Soist 1 5.4.
Prinz Bernhard zu Solms-Braunfels (6.), Theodor Wuzlhofer (6.). Friedrich
Hotze und Alois von Streicher (5.).
GGVK. Regiments-Caplan Anton Wolff.
1866 waren das 3.. 4. und 5. Bataillon in der Süd-Armee eingetheilt, die
übrigen kämpften meist abtheilungsweise vertheilt in Süd-Tyrol u. zw.:
1. Bataillon, zum grossen Theile in Judicarien verwendet, Gefechte
bei Bezzecca und Cimego (21. Juli).
2. Bataillon, im Yintschgau und am Tonal. Gefechte bei Spondalonga
(23. Juni. 11. und 16. Juli).
3. Bataillon (7. Corps), in der Schlacht bei Custozza, an den Kämpfen
um den Monte Belvedere ehrenvollen Antheil genommen;
4. Bataillon (9. Corps), Schlacht bei Custozza (Angriff auf den Monte
Croce);
5. Bataillon (5. Corps), Schlacht bei Custozza (bei Oliosi und beim
Angriffe auf den Monte Vento tapfer gefochten);
6. Bataillon, zumeist im Ledro-Thale. Gefechte am Monte Suello (ausge-
zeichnet), Lodrone, Cimego (16. Juli), Pieve di Ledro. Bezzecca: eine als Ver-
stärkung in das Fort Ampola entsendete Compagnie nach Tlieilnahme an der
braven Vertheidigung desselben, in Folge Capitulation in Kriegsgefangenschaft
gerathen.
7. Bataillon (als Depot-Bataillon aufgestellt), in der Val Sugana. zwei
Compagnien Gefecht bei Vigolo-Vattaro.
Für hervorragende Leistungen in diesem Feldzuge wurden decoriert mit:
MTO. Oberst Bruno Freiherr von Montluisant als Commandant einer
Halh-Brigade in Tyrol; Hauptmann Ludwig Ritter von G reeller. Interims-
Commandant des 6. Bataillons (Gefecht am Monte Suello).
LO. Oberstlieutenant Heribert Ritter von Höffern als Commandant
einer Halb-Brigade in Tyrol.
EKO. 3. Oberstlieutenant Lukas nobile de Giorgi, Commandant des
5. Bataillons; die Majore Moriz Bruckner, Commandant des 3. und Alexander
Edler von Metz des 2. Bataillons; Carl Machalitzky als Commandant des
auf Kriegsdauer formierten combinierten 35. Feld- Jäger-Bataillons: die Haupt-
leute Alois Knöpfler, Interims-Commandant des 1. Bataillons: Andreas
Mayr (5.), Friedrich Cramolini (1.), Alexander Kaler von Lanzenheim.
(2.), Robert Köth (6.), Ludwig Potschka (5.): che Oberheut enants Johann
Thaler (5.), Theodor Regele (5.), Alois Freiherr von Streicher 4.1: dann
den vor dem Feinde gefallenen Hauptleuten Franz Ritter von Höffern (5.
und Carl Mayr (4.) nachträglich zuerkannt.
MVK. Major Ladislaus Weis s, Commandant des 4. Bataillons: die Haupt-
leute Matthias Kecht (4.). Matthias Buchbauer (4. c Alphorns Roncador 3.),
Friedrich Spachholz (3.1. August Haun (4.1, Carl Schiffler (6.'. Johann
Walter (6.\ Otto von Bouthillier (6.) und Eduard Schnepper (6.1; die
Oberlieutenants Anton Lantschner (3.1, Maximilian von Aufschnaiter (5.1,
Anton Pichler (3.1, Heinrich Graf Sizzo-Noris (4.1. David Rappold .5.1.
Joseph Sieberer (5.1, Joseph R einhard (6.1, Joseph Höllenstein 1.) ; dann
den vor dem Feinde gefallenen (ihren Wunden erlegenenl u. zw.: Hauptmann
Emil Steffek (3.); Oberlieutenant Carl Carli t4-X: den Unterlieutenants Friedrich
— 651 —
Ritter von Hartmann (5.), Robert Freiherr von Kopal (5.), Emanuel Fürst
S alm-Salm (3.) und Carl Keck (1.) nachträglich zuerkannt.
Endlich erhielten noch für Verdienste während des Feldzuges im Allge-
meinen, jedoch ohne Kriegs-Decoration u. zw.:
EKO. 3. Hauptmann Joseph Statz, Militär-Referent beim Landes -Ver-
th eidigungs - 0 b er- C omman d o .
MVK. Hauptmann Jakob Vincenz, bei derselben Behörde zugetheilt.
1878 nur das 3. Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatze verwendet, im
Verbände der 18. Infanterie-Truppen-Division in der Hereego vina an den Ge-
fechten bei Crnici, Recice, Kremenac und dem Entsätze von Stolac theil-
genommen, ebenso an der Unternehmung gegen Klobuk.
Decoriert wurden mit:
LO. Bataillons-Commandant Major Rudolph Theuerkauf.
EKO. 3. Oberlieutenant Victor Sonnklar Edler von Innstädten;
Lieutenant Julius Bombiero.
MVK. Die Oberlieutenants Johann Kosatzkv und Johann Ho sp; Lieute-
nant in der Reserve Franz Freiherr Mollinarv von Monte Pastello.
FJO. Regiments-Arzt Dr. Joseph Schwager.
1881/1882 das 1. und 10. Bataillon an der Unterdrückung des Aufstandes
in der Hereego vina und Süd-Dalmatien (in der Krivosije) theilgenommen u. zw.:
1. Bataillon, Gefecht bei Dragalj (Napoda), Gefecht bei Pitomna rupa
(18. April).
10. Bataillon, Gefecht am Greben-Ledenice (9. Februar), Vorrückung
gegen Crkvice, Gefechte am Vel - Zagvozdak und am Grkovac, dann bei
Poljkovac.
Decoriert wurden mit:
MVK. Hauptmann Ludwig Händl Edler von Rebenburg; Lieutenant
in der Reserve Rudolph Sparber.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne Silberne
Goldene
I. Cl.
II. Cl
Goldene I. Cl.
II. Cl.
1831
2. Bataillon
1
2
—
1866
1. Bataillon
1
12
18
1818/1849
1-
—
2
10
2
—
1
6
2.
6
22
30
3.
2
14
46
3.
1
6
20
4. i,
i
8
20
4-
3
10
26
5. „
5
9
27
Zusammen
10
40
86
6. „
2
17
44
7.
—
—
10
1859
1. Bataillon
2
7
Zusammen
11
61
171
9
,5
—
4
6
3.
—
10
18
1878
3. Bataillon
1
9
28
4-
1
23
39
5. „
7
8
17
1882
1. Bataillon
—
3
11
6.
—
8
16
10.
—
1
11
Zusammen
8
55
103
— 652 —
1.
Tyroler Kaiser- Jäger-Regiment.
Ergänzungs-Bezirks-Commando: Innsbruck.
Kaiser Franz Joseph.
Errichtung. 1895 mit 1. April aus den bisherigen Feld-Bataillonen Nr. 1.
2, 3 und 4 des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser Franz Joseph1), dann dem
Ersatz -Bataillons-Cadre Nr. 1 in Innsbruck formiert.
Ergänzung. Das Regiment ergänzt sich nach Zuweisung durch das Corp^-
Commando aus allen Bezirken von Tyrol und Vorarlberg in concreto.
Friedens-Garnison. 1895 Innsbruck.
Regimeuts-Commait (lauten.
1895 Urich, Hans Ritter von, Oberst. | 1897 Minarelli-Fitzgerald. Alexan-
1895 Steiner Edler von Stein- der Chevalier. Oberst.
Städten, Joseph, Oberst.
V orher :
1. Feld-Bataillon des T}^roler Jäger-Regim ents Kaiser
Franz Joseph.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1816 in Trient aufgestellt:
1849 zwei Compagnien an das neue 2. Bataillon abgegeben. 1864 erhielt das-
selbe zur Completierung auf sechs Compagnien zwei Compagnien vom auf-
gelösten 7. Bataillon (dieselben 1866 aufgelöst); 1895 erstes Bataillon des
1. Regiments.
Friedens-Garnisonen. 1S16 Trient. 1818 Innsbruck. 1820 — 1822 Lom-
bardie (Piemont), 1823 Trient, 1826 Innsbruck. 1831 Lombardie. 1S32 Parma. 1S34
Crema, 1835 — 1841 Innsbruck, dann Bregenz. 1841 Bozen. 1S43 Este. 1845 Bozen.
1847 Vorarlberg, 1849 im Lech-Thale, 1850 Bamberg. 1851 Lübeck, dann Eger.
J) Da die Bataillone des genannten Regiments, wie bereits mehrfach erwähnt, in
rein militärischer Richtung selbstständig waren, so werden die dieselben betreffenden Daten
über Errichtung, Friedens-Garnisonen und Bataillons-Commandanten abgesondert bei jenen
neuen Regimentern angeschlossen, in deren Stand sie gegenwärtig gehören ; nur die Daten über
mitgemachte Feldzüge wurden, da selbe sozusagen Gemeingut des ganzen bestandenen
Regiments waren, bei der Geschichte desselben belassen. Bei den Bataillonen Nr. ll ins 16.
welche erst 1890 (1893) in Bataillone dieses Regiment umgewandelt wurden, welche also die
letzten Feldzüge als Feld-.Jäger-Bataillone mitgemacht haben, erscheinen die Daten über
die Feldzüge bei den einzelnen Bataillonen aufgenommen.
— 653 —
1853 Salzburg. 1859 Trient, 1860 Bozen, 1861—1866 Süd-Tyrol, 1866 Salzburg,
1868 Roveredo, 1871 Riva, 1873 Pergine, 1875 Bregenz, 1880 Bozen, 1881
Castelnuovo, 1882 Ljubinje, 1885 Innsbruck, 1892 Bregenz.
Bataillons-Commandanten.
1816 Werth, Major.
1816 Schmeling, Carl von. Major.
1819 Weiker sreutter, Friedrich von,
Maj or.
1820 Begna, Blasius Graf, Major.
1824 Bretton, Eugen Freiherr von,
Major.
1830 Quittner, Wenzel, Major —
0 b erstlieuten ant.
1836 Strassoldo, Julius Graf, Oberst-
lieutenant.
1838 Tschiderer von Gleifheim,
Paul, Oberstlieutenant.
1841 Kopal, Carl von, Oberstlieute-
nant.
1846 Hubel, Christian, Major.
1849 Halloy. Friedrich von. Major.
1851 Arnholdt, Ludwig, Major.
1852 Zerboni di Sposetti, Eduard,
Major.
1859 Silier von Gambolo, Franz
Ritter, Oberstlieutenant.
1860 Schindler, Carl, Oberst.
1861 Höffern, Heribert Ritter von,
Major — Oberst.
1869 Festner, August, Major.
187 1 Eynatten, August F reihen- von,
Major.
1872 Kopal, Carl Freiherr von, Major—
Oberstlieutenant.
1877 Kürsin ger, Alfred Edler von,
Major — Oberst.
1889 Leuzendorf von Campo Sta.
Lucia, Arthur Freiherr, Major —
Oberst.
2. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser
Franz Joseph.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1849 aus je einer Division
des 1. und 3. Bataillons (5., 6., dann 7., 8. Compagnie) in Brescia formiert.
1864 erhielt das Bataillon zur Completierung auf sechs Compagnien zwei
Compagnien vom 7. Bataillon (dieselben 1866 aufgelöst); 1895 zweites Bataillon
des 1. Regiments.
Friedens-Garnisonen. 1849 Chiavenna, 1850 Treviso, 1851 Verona. 1855
Görz. 1857 Laibach, 1859 Vicenza, 1860 Verona, Mantua, 1861 Malö-Feltre,
1862 Roveredo. 1863 Cles, 1864 Innsbruck, 1866 Salzburg, 1868 Riva, 1871 Ro-
veredo, 1874 Bozen— Brixen, 1880 Cavalese, 1883 Pergine, 1890 AVien, 1893
Nevesinje. 1895 Innsbruck.
Bataillons-Commandanten.
1849 Bonn, Anton von, Major.
1851 Streicher.Heinrich von, Major —
Oberst.
1852 Zigau, Joseph, Major — Oberst.
1863 Loos, Hubert, Oberstlieutenant.
1864 Metz, Alexander Edler von,
Maj or — Ob erstlieutenant .
1874 Prevot, Carl von, Major.
1877 Beroldingen, Joseph Graf,
Major.
1879 De Fin, Hamilkar Freiherr,
Major.
1879 Potschka, Ludwig, Major.
1882 Händl Edler von Rebenburg,
Ludwig, Major.
1S88 AVenus, Otto Major.
1890 Czech, Johann, Oberstlieutenant.
1892 Daublebsky von Sterneck
zu Ehrenstein, Carl Freiherr,
Major.
3. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser
Franz Joseph.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1816 als zweites Bataillon
in Innsbruck aufgestellt; erhielt 1S49 nach Abgabe von zwei Compagnien an
das neue 2. Bataillon die Nummer 3. 1864 erhielt das Bataillon zur Com-
— 654 -
pletierung auf sechs Compagnien eine Compagnie vom 8. Bataillon und stell te
eine neue auf (dieselben 1866 aufgelöst); 1895 drittes Bataillon des 1. Begiment s.
Friedens-Garnisonen. (Als 2. Bataillon) 1816 — 1822, dann 1824—1829
Innsbruck, abwechselnd Bregenz, 1822 — 1824, dann 1830 Trient. 1831 Lodi.
1832 Parma, 1836 Cremona, 1839 Trient, 1841 Bregenz, 1843 Innsbruck. 1845
Verona, 1846 Ferrara; (3. Bataillon) 1849 — 1851 Modena — Parma, 1855 Faenza.
1856 Padua, 1857 Rovigo, 1858 Treviso, 1859 Padua, 1860 Ponte di Brenta,
dann Padua, 1862 Ponte di Piave, 1863 — 1866 in und bei Venedig, 1866 Laxen-
burg, 1871 Hamburg, 1876 Spalato, 1878 Stolac, 1879 Wien, 1883 Brixen. 1886
Trient, 1892 Innsbruck.
BataiUons-Commandanten.
(2. Bai
1816 Wei k er sreutt er, Friedrich von,
Major.
1816 Oe hm, Franz von, Major.
1825 C esc hi a Santa Cr oce, Johann,
Major.
1830 Bretton, Eugen Freiherr von,
Major.
(3.
;aillon.)
I 1834 Tschiderer von Gleifheim.
Paul, Major.
1836 Zobel, Thomas Freiherr von.
Major.
1841 Pach, Joseph Edler von. Major.
1844 Martinich, Franz von, Major.
taillon.)
1849 Hubel, Christian, Major.
1851 Schindler, Carl. Major.
1853 Köth, Adolph, Major.
1855 Lorenz, August Major.
1863 Sieb er er, Jakob, Major— Oberst-
lieutenant.
1865 Strehle, Joseph, Major.
1866 Bruckner, Moriz Bitter von,
Major.
1868 Kn öp fl er, Alois Edler von.
Maj or.
1876 Theuerkauf, Rudolph, Major —
Oberstlieutenant.
1884 Hafner. Robert, Major.
1886 Czech, Johann Edler von. Major.
1890 Braun, August, Major — Oberst-
lieutenant.
4. Feld -Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser
Franz Joseph.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1816 als 3. Bataillon
in Bregenz aufgestellt, erhielt 1849 nach Abgabe der 17. und 18. Compagnie
an das neue 5. Bataillon die Nummer 4. 1864 erhielt es zur Completierung
auf 6 Compagnien eine Compagnie vom 8. Bataillon und stellte eine neue auf
(beide 1866 aufgestellt); 1895 viertes Bataillon des 1. Regiments.
Friedens-Garnisonen. (3. Bataillon) 1816 — 1S31 Innsbruck, abwechselnd
Bregenz, 1831 Lombardie, dann Parma, 1832 Cremona, 1835 Innsbruck. 1837
Trient, 1839 Este, 1841 Innsbruck, 1843 Vorarlberg: (4. Bataillon) 1849
Soncino, 1850 Varese, 1851 Bergamo, 1852 Mailand, 1855 Pavia. 1856 Cremona.
1857 Varese, 1859 Borgoforte — Mantua, 1860 Verona und Concurrenz. 1862
Malö, 1863 Rovigo- Adria, 1864 Piove-Padua, 1866 Pergine, 1872 Riva, 1S74
Hall, 1880 Cles, 1882 Bozen. 1888 Riva, 1892 Innsbruck.
Bataillons-Commandanteii.
(3. Bataillon.)
1816 Schmeling, Carl von Major.
1816 W eikersreutter, Friedrich von,
Maj or.
1819 Schmeling, Carl von, Major.
1823 Quittner, Wenzel, Major.
1830 Heim, Ferdinand, Major.
1833 Strassoldo. Julius Graf. Major.
1836 Tschiderer von Gleifheim.
Paul. Major.
1838 Chmielnicki. Moriz. Major —
Oberstlieutenant.
1846 Burlo, Anton. Major.
— 655 —
(4. Bat
1849 Burlo, Anton, Oberstlieutenant.
1851 Steiger von Münsingen, Carl,
Ma j or — Oberstlieutenant.
1860 Silier von Gambolo, Franz,
Bitter, Major.
1863 Weiss, Ladislaus, Major.
1869 Crescini, Johann, Major.
1873 Prokesch von Nothaft, Alois
Edler, Major.
1874 Leidner, August, Major.
1875 Wanka, Alfred, Major.
illon.)
1876 Nüscheler, Conrad, Oberst-
lieutenant.
1876 Wanka, Alfred. Major.
1877 Finke, Edmund, Major.
1879 Troll, Eduard Ritter von, Major.
1884 D e Fin, Hamilkar Freiherr,
0 b ers tli eutenant.
1886 Suardi, Emil Graf, Major —
Oberst.
1893 Bukavina von Lieb stadt, Emil,
Major — Oberstlieutenant.
Tyroler Kaiser- Jäger-Regiment.
Ergänzirngs-Bezirks-Commando: Brixen.
Kaiser Franz Joseph.
Errichtung. 1895 mit 1. April aus den bisherigen Feld-Bataillonen Nr. 5.
6. 7 und 8 des Tvroler Jäger-Begiments Kaiser Franz Joseph, dann dem Er-
satz-Bataillons-Cadre Nr. 2 in Wien formiert.
Ergänzung. Das Begiment ergänzt sich nach Zuweisung durch das
Corps-Commando aus allen Bezirken von Tyrol und Vorarlberg in concreto.
Friedens-Garnison. 1895 Wien.
Regiments-Commandant.
1895 Ivrawehl. August von. Oberst.
Vorher :
5. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser
Franz Joseph.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1849 aus je einer
Division des 3. (17., 18.) und 4. Bataillons (19. und 20. Compagnie) in Xovara
formiert, erhielt 1864 zur Completierung auf sechs Compagnien eine Compagnie
vom 8. Bataillon und eine neu aufgestellte (beide 1866 aufgelöst : 1895
erstes Bataillon des 2. Begiments.
Friedens-Garnisonen. 1849 Salö, 1850 Vicenza, 1851 Bologna, 1853
Florenz, 1855 Bologna, 1856 Padua. 1859 Schio-Vicenza, 1861 Piove. Dolo.
1862 Bovigo, 1863 Malö, dann bis 1866 Verona und Concurrenz. 1866 Cilli.
1869 Brunecken, 1871 Bozen, 1874 Boveredo. 1879 Pergine. 1880 Borgo. 1881
Innsbruck, 1885 Mostar, 1887 Avtovac, 1889 Bozen, 1894 Wien.
Bataillons-Commandaiiteii.
1849 Hauser, Heinrich Freiherr von,
Major — Oberstlieutenant.
1854 Eccher zu Ecco und Marien-
berg, Ignaz, Major.
1858 Schwab, Hugo. Major.
1858 Schindler, Carl, Major.
1860 Dipauli. Johann. Major.
1865 Württemberg. Nikolaus Her-
zog von. Major.
1866 Giorgi. Lukas nobile de. Major —
Ob erstlieutenant.
1S69 Leidner, August. Major.
— 657 -
1874 Prokesch von Nothaft, Alois ; 1885 Paust, Johann, Oberstlieutenant.
Edler, Major — Oberstlieutenant. 1890 Gio vanelli-G-hersburg, Hein-
1879 Paust, Johann, Major. ; rieh Graf, Oberstlieutenant —
1882 Bolzano Ecller von Kronstätt, Oberst.
Hugo, Major. 1894 Grivicic, Emil, Major.
6. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser
Franz Joseph.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1816 in Innsbruck als
4. Bataillon aufgestellt (sechs Compagnien), 1849 nach Abgabe der 19. und 20.
Compagnie an das neue 5. die Nummer 6 angenommen ; 1864 zur Com-
pletierung auf sechs Compagnien eine Compagnie vom aufgelösten 8. Bataillon
anher, eine neu aufgestellt (dieselben 1866 wieder aufgelöst); 1895 zweites
Bataillon des 2. Regiments.
Friedens-Garnisonen. (4. Bataillon) 1816 Innsbruck. 1818 Trient, 1821
Lombardie, Piemont, 1823 Innsbruck, 1826 Trient, 1829 Bregenz, 1830 Inns-
bruck, 1835 Trient, 1837 Innsbruck, 1838 Bregenz, 1841 Ferrara, 1842 Verona,
1843 Bozen, 1845 Innsbruck, 1847 Bozen, 1848 Trient: (6. Bataillon) 1849 Mailand,
1851 Lodi. 1852 Varese, 1854 Mailand, 1856 Monza, 1857 Cremona, 1859 Piacenza,
1859 Verona, 1860 Lonigo, 1861 Bardolino, 1862 Sommacampagna, 1863 Villa-
franca, 1864 S. Bonifacio- Verona, 1865 Roveredo, 1866 Bregenz, 1871 Innsbruck,
1874 Riva, 1880 Pergine, 1883 Cavalese, 1887 Bozen, 1892 Riva, 1894 Wien.
Bataillons-Commandanten.
(4. Bat
1816 Camuzzi, Casimir, Major —
Oberstlieutenant.
1819 Geppert, Ludwig von, Oberst-
lieutenant.
1821 Sickingen-Ho henburg, Joseph
Graf, Oberstlieutenant.
1824 Begna, Blasius Graf. Oberst-
lieutenant.
1830 Ceschi a Santa Croce, Johann,
Oberstlieutenant.
(6. Bat
1849 Castiglione, Johann Graf,
Major.
1850 Arnholdt, Ludwig, Major.
1852 N agy, Anton von, Major.
1853 Töth de Jak, Theodor, Major.
1855 Montluisant, Bruno Freiherr
von, Major — Oberst.
1866 Gredler, Ludwig, Hauptmann.
1866 Montluisant, Bruno Freiherr
von, Oberst1)-
1868 Machalicky, Carl, Major.
illon.)
1832 Baltheser von Löwenfeld,
Johann, Major.
1836 Saldier von Ehrenwald, Jo-
hann, Major.
1844 Burlo, Anton Ritter von, Major.
1846 Chmielnicki, Moriz, Oberst-
lieutenant.
1848 Castiglione, Johann Graf,
Major.
, illon.)
1874 Karaisl von Karais, Franz
Freiherr, Major — Oberstlieute-
nant.
1879 Finke, Edmund, Major — Oberst-
lieutenant.
1885 Chavanne-Wöber, Anton
Edler von, Oberstlieutenant.
1887 Schäraer, Eduard, Oberstlieu-
tenant— Oberst.
1890 Plentzner von Scharneck,
Franz Ritter, Major— Oberstlieute-
nant.
7. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser
Franz J oseph2).
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1866 im April als Depot-
Bataillon zu sechs Compagnien aufgestellt, nach dem Feldzuge in das 7. Feld-
») Commandierte während des Feldzuges eine Halb-Brigade, übernahm nach dem-
selben das Bataillons-Commando erneuert.
2) Das 1849 aufgestellte 7. Feld-Bataillon gab 1859 zwei Compagnien an das neue
42
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
— 658 —
Bataillon umgewandelt, auf vier Compagnien herabgesetzt; 1895 drittes Bataillon
des 2. Begiments.
Friedens-Garnisonen. 1866 Innsbruck, dann Trient. 1867 Marburg, 1869
Innsbruck, 1871 Bregenz, 1875 Pergine, 1879 Boveredo, 1881 Hall. 1888 Bregenz.
1888 Cavalese, 1890 Wien, 1893 Brixen.
Bataillons-Commantlanten.
1866 Strekle, Joseph, Major.
1867 Weinsberg, August Edler von,
Major.
1872 Hüscheler, Conrad, Major —
Oberstlieutenant.
1876 Potschka, Ludwig. Major.
1880 Feueregger, Carl, Major.
1880 Chavanne-Wöber. Anton
Edler von, Major — Oberstlieute-
nant.
1885 Schäfler, Eduard, Major —
Oberstlieutenant.
1887 Steiner Edler von Stein-
städten, Joseph, Major — Oberst.
8. Feld-Bataillon des Tyroler J äger-Regiments Kaiser
Franz Joseph1).
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1880 aus der 1., 2.. 5. und
6. Beserve-Coinpagnie in Innsbruck formiert, 1895 viertes Bataillon des 2. Begi-
ments.
Friedens-Garnisonen. 1880 Hall, 1881 Boveredo. 1887 Brixen. 1894
Wien.
Bataillons-Commandanten.
1880 Mathes von Bilabruck, Carl, I 1889 Leusmann von Hartrick,
Major. I Emil, Major — Oberstlieutenant.
1882 Streicher, Alois Freiherr von, I 1894 Walter, Emil Bitter von, Major.
Major— Oberstlieutenant.
8. ab und wurde 1864 aufgelöst (je zwei Compagnien an das 1. und 2. Bataillon ab-
gegeben.)
Friedens-Garnisonen. 1849 — 1859 Bregenz und Innsbruck abwechselnd, 1859 Meran.
1861 Innsbruck.
Bataillons-Commandanten.
1S49 Martinich, Franz von, Oberstlieu- 1856 Ws ck b ecker. Hugo Kitter von. Oberst.
tenant. 1858 Schindler, Carl von. Major— Oberst-
1851 Halloy, Friedrich, Oberstlieutenant. 1 lieutenant.
1854 Hauser, Heinrich, Oberstlieutenant — 1S59 — 1S64 Schidlach, Franz, Major.
Oberst.
J) 1859 wurde aus zwei Compagnien des 7. und zwei neu aufgestellten ein 8. Ba-
taillon in Innsbruck formiert, dasselbe wurde ebenfalls lS64mit 1. Januar aufgelöst (je eine
Compagnie an das 3., 4., 5. und 6. Bataillon abgegeben'.
Friedens-Garnison. 1S60 — 1863 Laxenburg-Mödling.
Bataillons-Commandanten.
1859 Eccker zuEcco und Marienfreud, I 1863 Silier von Gambolo, Franz Bitter.
Ignaz, Major. ' Major.
1859 Ändlau-Homburg, Carl Graf, Major.
3.
Tyroler Kaiser- Jäger-Regiment.
Ergänzungs - Bezirks - Commando : Trient.
Kaiser Franz Joseph.
Errichtung. 1895 mit 1. April aus den Feld-Bataillonen Nr. 9, 10. 11 und
12, dann dem Ersatz-Bataillons-Cadre Nr. 3 des bestandenen Tyroler Jäger-
Regiments Kaiser Franz Joseph in Trient formiert.
Ergänzung. Das Regiment ergänzt sich nach- Zuweisung durch das
Corps-Commando aus allen Bezirken von Tvrol und Vorarlberg in concreto.
Friedens-Garnison. 1895 Trient.
Regiments-Commandaiiten.
1895 Giovanelli-Ghersburg, Hein- 1897 Manussi. Carl Edler von.
rieh Graf, Oberst. | Oberst.
Vorher :
9. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser
Franz Joseph.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1880 aus der 3., 4. und
7. Reserve-Compagnie, dann einer neu aufgestellten in Innsbruck formiert:
1895 erstes Bataillon des 3. Regiments.
Friedens-Garnisonen. 1880 Innsbruck, 1881 Bozen. 1889 Avtovac, 1890
Nevesinje, 1893 Roveredo.
Bataillons-Coiimiaii (laufen.
1880 Menschik, Alfred, Major —
Oberst.
1889 Sehr inner, Gustav, Major.
1893 Krawehl, August, Oberstlieute-
nant.
1894 Scheyrer, August, Major.
10. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser
Franz Joseph.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1880 mit 1. October aus
den Reserve-Compagnien der Feld-Jäger-Bataillone Nr. 9, 15, 27 und 33 in
Judenburg formiert; 1895 zweites Bataillon des 3. Regiments.
42*
— 660
Friedens-Garnisonen. 1880 Judenburg, 1881 Budua, 1882 Brixen, 1887
Roveredo, 1890 Wien, 1894 Riva.
Bataillons-Conmiandanten.
1880 Bolzano Edler von Kronstätt, 1885 Bolzano Edler von Kron-
Hugo, Major. statt, Hugo, Oberstlieutenant—
1882 Paust Edler von Bienau, Oberst.
Johann, Oberstlieutenant. 1889 Manussi, Carl Edler von, Major.
1890 Pridalek, Victor, Major.
11. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser
Franz Joseph.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1849 mit 1. April lAller-
höchste Entschliessung vom 21. Februar) aus der 3. und einer neu errichteten
4. Division des Feld- Jäger-Bataillons Nr. 3, als Feld-Jäger-Bataillon Nr. 15
in Wien formiert.
1880 die Reserve-Compagnie an das neu aufgestellte 10. Feld-Bataillon
des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser Franz Joseph abgegeben.
1890 mit 1. October wurde das Bataillon als 11. Feld-Bataillon in das
Tyroler Jäger-Regiment eingereiht; seit 1895 drittes Bataillon des 3. Regiments.
Ergänzung. Das Bataillon recrutierte sich seit der Errichtung aus Ober-
Oesterreich, seit 1857 vorwiegend aus Salzburg (Ergänzungs-Bezirk des In-
fanterie-Regiments Nr. 59, von 1889 an auch aus jenem von Nr. 14). Stationen
der Depöt-i Ersatz-)Abtheilung. 1849 Braunau, 1852 Wels, 1853 Freistadt. 1859
Linz, 1861 Freistadt, 1865 — 1890 Salzburg.
Friedens- Garnisonen. (15. Jäger -Bataillon) 1849 Prag, 1850 Politz-
Rumburg, 1851 Görz, dann Parma, 1852 Piacenza, 1853 Cattaro, 1857 Mauer,
1859 Adelsberg, 1860 Görz, dann Capo d’ Istria, 1861 Parenzo, 1862 Latisana,
1863 Palmanuova, Udine, 1864 Belluno, 1865 Longarone-Belluno, 1S66 Spalato.
1869 Salzburg, 1878 Wien, 1880 Cortina d’ Ampezzo, 1882 Brixen, dann Linz,
1883 Freistadt, 1885 Bilek, 1887 Domano vic, 1888 — 1890 Wien; (11. Kaiser-
Jäger-Bataillon) 1890 Pergine, 1892 Trient.
Bataillons - Commandanten.
(15. Feld-Jäger-Bataillon.)
1849 Ijeippert, Ignaz von, Major — 1875 Wurmbrand-Stuppack. Lud-
Oberst. wig Graf, Major.
1860 Wittmann vonNeuborn.Edu- 1878 Dorner, Raimund, Major —
ard, Major— Oberstlieutenant. Oberst.
1866 Raisp, Eduard, Major. 1884 Wohlstein, Julius. Major —
1866 Gaich, Matthias Ritter von, Oberst.
Major — Oberstlieutenant. | 1890 Garger, Eduard, Major.
(11. Kaiser-Jäger-Bataillon.)
1890 Garger, Eduard, Major— Oberst- I 1894 Roschatt, Hermann, Major,
lieutenant.
Feldzüge.
1849 stand das Bataillon auf Cordon an der österreichisch-ungarischen
Grenze, kam aber zu keiner Action.
1859 auf dem Kriegs-Schauplatz in Italien, focht das Bataillon im Ver-
bände des 3. Corps mit Auszeichnung bei Magenta und Solferino.
- 661
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Bataillons-Commandant Oberst von Leippert.
MVK. Die Hauptleute Johann Gerlich von Ger lichsb urg, Budolph
Anselm, Franz Leiss Edler von Leimburg1); die Oberlieutenants Georg
Schmidt, Thomas Peschak, Eduard Jäger; die Unterlieutenants Friedrich
Daveggia und Pantaleon Binder.
1866 focht das Bataillon im 9. Corps der Süd- Armee mit Auszeichnung bei
Custozza (Kämpfe um den Monte Torre) und stand zu Schluss des Feldzuges
in Süd-Tyrol, ohne mehr in Action zu treten. Die 2. Depot-Compagnie machte
den Feldzug im combinierten 37. Feld-Jäger-Bataillon mit (gleichfalls in Italien).
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Die Hauptleute Budolph Ans elm und Georg Schmidt (Letzterer
im 37. Bataillon).
MVK. Die Hauptleute Johann Hannbeck, Leonhard Freiherr De
Y a u x ; die Oberlieutenants Carl Geiger von Klingenber g, Joseph Schneider.
Georg Edler von Helly, Otto Dobaj (37. Bataillon), Johann Bainer und
Anton Lefeber; die Unterlieutenants Anton Klinger und Maximilian
Estlinger.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1819 — — —
1859 2 7 50
1866 — 9 23
12. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser
Franz Joseph.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1859 zu Folge Aller-
höchster Entschliessung vom 15. Mai aus der 3. Division und dem Cadre für
eine neu aufzustellende 4. Division des Feld-Jäger-Bataillons Nr. 8 als Feld-
Jäger-Bataillon Nr. 26 in Agram formiert (Depot-Compagnie gemeinschaftlich).
1880 die Beserve-Compagnie zu dem neu aufgestellten Feld-Jäger-
Bataillon Nr. 31 abgegeben.
1890 mit 1. October als 12. Feld-Bataillon in das Tyroler Jäger-Begiment
Kaiser Franz Joseph eingereiht; 1895 viertes Bataillon des 3. Begiments.
Ergänzung. Dieses Bataillon ergänzte sich von der Errichtung bis 1866
aus dem Venezianischen. (Bezirke der Infanterie-Eegimenter Nr. 13, 16, 45
und 80). 1867 wurde es mit der Ergänzung nach Ober-Oesterreich überwiesen
(Infanterie-B-egiment Nr. 14) und erhielt von 1876 auch einen Theil Becruten
aus Salzburg (Infanterie-Begiment Nr. 59).
Stationen der Depot- (Ersatz-) Abtheilung. 1859 Udine, 1860 Villach,
1865 Görz, 1866 Linz, 18c0 Salzburg, 1882 — 1890 Linz.
Friedens-Garnisonen. (26. Feld-Jäger-Bataillon) 1859 Krakau, 1864
Jaslo, dann wieder Krakau, 1866 Waidhofen a. d. Ybbs, 1867 Zwittau, dann
Znaym, 1871 Freistadt, 1875 Linz, 1879 Graoanica. 1880 Mostar, 1881 Nevesinje,
1882 Linz, 1888 Krems; (12. Kaiser-Jäger-Bataillon) 1890 Cavalese, 1891 Trient.
Bataillons - Commandanten.
(26: Feld-Jäger-Bataillon.)
1859 Bath, Adolph, Major.
1861 Württemberg, Nikolaus Herzog
von, Major.
1863 Banniz a, Johann, Major — Oberst.
1873 Klarner, Eduard, Major.
1874 Schmid. Moriz, Major — Oberst-
lieutenant.
1881 Forste r, Johann, Major — Oberst-
lieutenant.
1889 Besch, Anton, Oberstlieutenant.
l) An den erhaltenen Wunden gestorben, nachträglich.
— 662 —
(12. Kaiser- Jäger-Bataillon.)
1890 Besch, Anton, Oberstlieutenant, j 1891 Vawra, Anton. Major.
1891 Czecli, Anton, Major.
Feldzüge.
1863 an der russisch-polnischen Grenze stationiert, versah das Bataillon
anlässlich des Aufstandes in Polen Grenzbewachungsdienst und bestand eine
Patrouille einen Zusammenstoss bei Giebultow.
1866 im 1. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Bataillon mit
Auszeichnung bei Podkost, Jicin und Königgrätz, wo es viel verlor.
Die 2. Depot-Compagnie im combinierten Feld-.Jäger-Bataillon Nr. 35
den Feldzug in der Brigade Hahn im 8. Bundes-Corps mitgemacht.
Decoriert wurden mit :
EKO.3. Bataillons-Commandant Major .Johann Banniza.
MVK. Die Hauptleute Gustav Lehne, Alois Blum au er; dann dem ge-
fallenen Hauptmann Budolph Blatteis und dem an seinen Wunden gestorbenen
Hauptmann Friedrich Linner nachträglich zuerkannt: ferner Oberlieutenant
Ludwig Basti.
1881/1882 im Occupations-Gebiet stationiert, nahmen Abtheilungen des
Bataillons an der ersten Streifung gegen Glavaticevo und den Operationen
gegen Ulok tlieil. Später in Ulok stehend, führte das Bataillon (Abtheilungen
mehrfache Streifungen aus, wobei es zu wiederholten Zusammeustössen mit
den Insurgenten kam, so am 18. und 25. Juni u. A.
Decoriert wurde mit :
MVK. Hauptmann Arpäd Major.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1866 — 9 19
1882 — 3 7
Tyroler Kaiser-Jäger-Regiment.
Kaiser Franz Joseph.
Errichtung. 1895 mit 1. April aus den bisherigen Feld-Bataillonen Nr. 18.
14, 15 und 16 und dem Ersatz-Bataillons-Cadre Nr. 41) des bestandenen Tyroler
Jäger-Regiments Kaiser Franz Joseph in Linz formiert.
Ergänzung. Dieses Regiment ergänzt sich nach Zuweisung durch das
Corps-Commando aus allen Bezirken von Tyrol und Vorarlberg in concreto2).
Friedens-Garnison. 1895 Linz.
Regiments-Commandanten.
1895 Schmitzhausen, Franz, Oberst. 1 (1897 Zweiter Oberst Se. kaiserliche
Hoheit Erzherzog Franz Sal-
. vator.)
V orher :
13. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser
Franz Joseph.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1809 mit 1. September
aus der 3. Division des bestandenen Jäger-Regiments Marquis Chasteler Nr. 64
als Feld-Jäger-Division Nr. 3 zu Tetschen in Böhmen formiert; mit 1. December
auf ein Bataillon ä sechs Feld- und eine Depöt-Compagnie completiert, „Feld-
jäger-Bataillon Nr. 3”. 1810 wieder auf eine Division herabgesetzt; 1813
dauernd als Bataillon formiert, einen Cliargen-Cadre zur Aufstellung des 11.
Feld- Jäger-Bataillons abgegeben.
1849 die 3. und neu errichtete 4. Division zur Bildung des Fe.ld-Jäger-
Bataillons Nr. 15 abgegeben (Depot-Compagnie gemeinschaftlich).
1860 die Reserve-Compagnie an das neu aufgestellte Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 34 abgegeben.
1893 mit 1. October als 13. Feld-Bataillon in das Tyroler Jäger-Regiment
Kaiser Franz Joseph eingereiht; 1895 erstes Bataillon des 4. Regiments.
Ergänzung. Dieses Bataillon recrutierte sich anfänglich aus Böhmen,
von 1830 an aus Ober- und Nieder-, von 1853 an nur aus Ober-Oesterreich
J) Bei diesem Regimente bestehen noch vier abgesonderte Ergänzungs-Compagnie-
Cadres in den Stationen, in welchen dieselben vor der Umwandlung der betreffenden Feld-
jäger-Bataillone in Bataillone des Kaiser Jäger-Regiments sich befanden. (Siehe auch
Seite 641.)
2) Da Tyrol und Vorarlberg nur in drei Ergänzungs-Bezirke getlieilt ist, so unter-
steht diesem Regimente kein Ergänzungs-Bezirks-Commando.
— 664: —
(Bezirk des Infanterie-Regiment Nr. 14); 1889—1893 erhielt es auch einen Theil
seiner Ergänzung aus Salzburg. (14. Corps-Bereich.)
Stationen der Depot- (Ersatz-) Abtheilung. 1830 — 1836. dann 1849 Brau-
nau, 1852 Wels, 1853 Freistadt, 1866 Linz, 1880 Salzburg. 1882 Linz1!.
Friedens-Garnisonen. (3. Feld- Jäger-Bataillon) 1808 Tetsclien. 1809
Efferding, 1812 Wels, 1814 Kircbberg a. d. Mosel, 1815 Efferding. 1816 Brau-
nau, 1821 Neapel — Salerno, 1826 Portici, 1827 Este, 1828 Rovigo, 1829 Neu-
stadtl (Kram), 1830 Pavia, 1831 Yarese, 1833 Pavia, 1834 Como, 1836 Paria.
1838 Mailand, 1839 Spalato, 1842 Mauer, 1846 Salzburg. 1849 Bregenz. 1850
Hamburg, 1851 Wodnian — Netolitz, 1852 Verona, 1853 Ragusa, 1855 Kaiser-
Ebersdorf, 1856 Mauer, 1857 Schönbrunn, 1859 Littai— St. Martin, 1860 Neu-
stadtl, 1861 Görz, 1862 Este, 1863 Venedig, 1864 Dolo, 1865 Venedig, dann
Laibach, 1866 Gran, 1868 Waitzen, 1869 Salzburg, 1871 Linz, 1875 Freistadt,
H78 Wien, 1880 Hainburg, 188^ Bilek, 1884 Freistadt, 1889 Steyr; 13. Kaiser-
Jäger-Bataillon) 1893 Steyr, 1894 Hall.
Batailloiis-Cominandanteii.
(3. Feld - Jäger-Bataillon.)
1808 Baroni von Cavalcabo, Daniel,
Major — Oberst.
1820 Schneider von Arno, Carl
Freiherr, Oberst.
1823 W e i g e 1 s p e r g, Franz von,
Maj or — Ob erst.
1838 Radon, Franz, Major.
1841 Allassy von Löwenbach,
Anton. Oberstlieutenant.
1846 Signorini, Martin, Major —
Oberst,
1850 Schöbl, Franz, Major.
1853 Cant es, Alexander, Major.
' 1859 Sckmigoz, Julius, Major —
Oberst.
1869 Scharinger. Gustav, Major —
Oberstlieutenant.
1878 Sztankovics. Carl Freiherr
von. Major — Oberstlieutenant.
1881 Kaliwoda, Joseph, Major —
Oberst.
1887 Urich, Hans Ritter von, Oberst-
lieutenant.
1890 Henne vo gl Edler von Eben-
burg. Martin, Major.
(13. Kaiser- Jäger- Bataillon.)
1893 Hennevogl Edler von Ebenburg, Martin, Oberstlieutenant.
Tor dein Feinde gefallene höhere Officiere.
1859 Major2) Bataillons-Coinmandant Alexander Cantes in dem Treffen
bei Montebello y.
Feldzüge.
1809 in der Avantgarde-Division Fresnel des 1. Corps der Haupt-Armee
eingetheilt, zeichnete sich dieses Bataillon unter seinem Commandanten Major
Baroni in dem Gefechte bei Ursensollen, dann, auf dem Rückzuge nach
Mähren3), in jenem bei Schöngraben aus.
1813 bei der Donau-Armee, Gefecht bei Gelnhausen, in der Schlacht bei
Hanau ausgezeichnet; Hauptmann Desire von Saintenoi sich hervorgethan.
1814 focht das Bataillon mit wiederholter Auszeichnung in den Schlachten
und Gefechten bei Brienne, Nangis (Troyes), Bar-sur-Aübe. Arcis-sur-Aube u. A.
Oberstlieutenant Baroni für vorzügliche Führung des Bataillons zum Oberst
befördert, Hauptmann von Saintenoi für hervorragende Tapferkeit ^1813 14
den MTO. erhalten.
1815 in Frankreich, ohne Gefecht,
1) Der Ersatz-Compagnie-Cadre untersteht directe dem Kegiments-Commando .siehe
auch Seite 641. i _ , . . ,
2) Bereits von Sr. Majestät zum Oberstlieutenant ernannt, Beförderung noch nicht
nübliciert. _
3; Im Corps Eeuss an den Kämpfen bei Aspern und Wagram nicht theilgenonunen.
— 665 —
1821 das Bataillon bei der Occupation von Neapel, bei Pie di Luco
(Theil-Gefecht des Treffens bei Rieti) mit Auszeichnung gelochten.
1848 stand das Bataillon bei den Truppen in Süd-Tyrol und kamen Ab-
theilungen desselben im April bei Varano in das Feuer: das Bataillon (4V2 Com-
pagnien) mit Auszeichnung bei Storo gefochten, dann bei Lodrone, später in
Chiavenna, eine Division Gefecht bei Colico gegen die Freischärler.
1849 auf dem Kriegs-Schauplatze in Piemont, nahm das Bataillon an
der Schlacht bei Novara (Unterstützung der Verth eidigung von Olengo und
Sturm auf Bicocca) ehrenvollen Antheil.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. DieHauptleute Johann Cappi und Carl Steiger von Münsingen.
MVK. Bataillons-Commandant Major Schöbl1); Hauptmann Cappi.
1859 im 5. Corps (Stadion), focht das Bataillon mit Auszeichnung bei
Montebello, dann bei Melegnano (bei Solferino nicht im Feuer gewesen).
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Hauptmann Gustav Toms; Oberlieutenant Johann Keller.
MVK. Die Hauptleute Ludwig Schnaidtinger, Eduard Raisp, Gustav
Toms, Franz Kämmerer, Franz Ricci, Otto Graf Bellegar Ae, Johann
Keller; die Oberlieutenants Leopold Wagner, Wilhelm Edler von Hirsch,
Franz Kny, Carl Piskatczek; die Unterlieutenants Ludwig Mainhardt von
Man stein und Alois von Khiepach.
GVK.m.d.Kr. Regiments-Arzt Dr. Peter Prossek.
1866 im 3. Corps der Nord- Armee eingetheilt, focht das Bataillon mit
ausdauernder Tapferkeit, jedoch bedeutenden Verlusten in der Schlacht bei
Königgrät z (Sadova — Lippa); die 2. Depot-Compagnie im combinierten 37. Feld-
jäger-Bataillon in Italien.
Decoriert wurden mit:
LO. Bataillons-Commandant Oberst Julius Schmigoz.
EKO. 3. Die Hauptleute Otto Graf Bellegarde und Franz Ricci.
MVK. Hauptmann Alfred Ritter von Kürsinger; die Oberlieutenants
Alexander Seidl, Maximilian Kraushaar, Franz Hölle'r; Unterlieutenant
Carl Mayerhofer; dann dem vor dem Feinde gefallenen Hauptmann Hugo
Ciccimara nachträglich zuerkannt.
1881 — 1882 an der Unterdrückung des Aufstandes in der Hercegovina
und Süd-Dalmatien theilnehmend, kamen Abtheilungen des Bataillons bei der
1., 2. und 3. Expedition in die Krivosije, Gefechte am Greben-Ledenice, bei
Napoda und auf der Prcima gora, dann anlässlich der Unruhen in Pobori u. s. w.
in das Feuer.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Bataillons-Commandant Major Kaliwoda.
MVK. Die Hauptleute Otto Riedlechner und Anton Püchler.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene Silberne
Goldene
I. Cl.
n. ci.
1809
. — —
1848 —
— . -
1813-1815
- 4
1849 —
7
30
1821
— 3
1859 —
6
23
1866
16
34
1882 —
3
26
9 Nachträglich, für Auszeichnung als Hauptmann im 12. Feld-Jäger-Bataillon.
— 666 —
14. Felcl-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser
Franz Joseph.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1849 mit 1. April ans
der 3. und neu errichteten 4. Division des Feld-Jäger-Bataillons Nr. 2 als
Feld-Jäger-Bataillon Nr. 14 in Böhmen formiert (Depöt-Compagnie gemein-
schaftlich).
1880 die Reserve-Compagnie zu dem neu aufgestellten Feld-Jäger-
Bataillon Nr. 37 abgegeben.
1893 mit 1. October als 14. Feld-Bataillon in das Tyroler -Jäger-Regiment
Kaiser Franz Joseph eingereiht; 1895 zweites Bataillon des 4. Regiments.
Ergänzung. Das Bataillon recrutierte sich seit seiner Errichtung aus
Böhmen, von 1857 — 1866 an speciell aus den Ergänzungs-Bezirken der Infanterie-
Regimenter Nr. 21 und 28, von 1867 — 1882 aus jenem von Nr. 21 allein, von
1883—1889 aus den Bezirken von Nr. 21 und 98, endlich von 1889 an aus dem
Bereiche des 9. Corps im Allgemeinen.
Stationen der Depot- (Ersatz-) Abtheilung. 1849 Kuttenberg. 1852 Xeu-
Kolin. 1865 Königgrätz, 1869 Goltscn-Jenikau. 1874 Kuttenberg, 1883 Öaslau.
Friedens-Garnisonen. (14. Feld-Jäger-Bataillon) 1850 Frankfurt am
Main, 1851 Prag, 1853 Budweis, 1854 Kaiser-Ebersdorf. 1856 Krumau. 1858
Eger, 1859 — 1866 Gran und Waitzen, 1866 .Jaslo, 1869 Tarn 6 w. 1874 Kutten-
berg, 1879 Livno, 1882 Kuttenberg, 1888 Königgrätz, 1889 Bihac. 1893 Reichen-
berg; (14. Kaiser-Jäger-Bataillon) 1893 Reichenberg.
Bataillons-Conunandanten.
(14. Feld-Jäger-Bataillon.)
1849 Pessler. Moriz Ritter von,
Major — Oberst.
1859 Salomon von Friedberg, Ed-
mund, Major — Oberstlieutenant.
1865 Jesovits, Johann. Major.
1866 Mainone von Mainsberg, Wil-
helm, Major — Oberstlieutenant.
1876 Winternitz, Adolph, Major —
Oberstlieutenant.
1880 Przedäk von Burgwehr. Carl.
Maj or — Oberstlieutenant.
1890 Beidl, Alexander. Major.
(14. Kaiser - J äger - Bataillon.)
1893 Beidl, Alexander, Major.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1866 Bataillons-Commandant Major Johann Jesovits in dem Treffen
bei Wysokow (Nachod) j.
Feldzüge.
1849 sofort nach Errichtung auf den Kriegs-Schauplatz in Ungarn ge-
sendet, fochten zwei Compagnien mit Auszeichnung bei Csorna. das Bataillon
bei Raab, Komorn mid Temesvär (Dreispitz).
Decoriert wurden mit:
EKO.3. Hauptmann Ludwig Prinz zu Windisch-Graetz1,
MVK. Bataillons-Commandant Major Moriz Ritter von Pessler: die
Hauptleute Prinz Windisch-Graetz, Alexander Weiss. Emanuel Schreiber
Oberlieutenant Ferdinand Petrowitz; Unterlieutenant Joseph Cziszek.
1850 im Corps Legeditsch in Deutschland eingetheilt. nahmen Ab-
theilungen dieses Bataillons an dem Gefechte bei Bronzell tlieil.
1859 im 1. Corps (Clarn) eingetheilt, focht das Bataillon bei Magenta und
Solferino.
p Nachträglich für Auszeichnung als Oberlieutenant im Infanterie-Regiment Xr. T
(als Ordonnanz-Officier bei der Armee in Ungarn verwendet).
— 667 —
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Oberlieutenant Moriz Klenz.
MVK. Die Hauptleute Claudius nobile de Passin i, Carl Ritter
Nachodsky von Neudorf; die Oberlieutenants Thomas Mracek und Heinrich
D orner.
1866 im 6. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Bataillon bei
Nachod und Königgrätz mit bedeutenden Verlusten; die 2. Depot-Compagnie
im combinierten 33. Feld-Jäger-Bataillon bei Königgrätz.
Decoriert wurde mit:
MVK. Hauptmann Carl Schön (gefallen, nachträglich zuerkannt).
18S1/1882 im Occupations^Gebiete dislociert, nahmen Abtheilungen des-
selben an der Streifung gegen Celebic, Gefecht bei Hecevo, theil.
MVK. erhielt Hauptmann Joseph Krannich.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
I. Cl.
II. Cl.
1849
—
10
1859 1
15
30
1866 1
2
15
1882
—
5
15. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser
Franz Joseph.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1849 mit 1. April aus
der 3. und neu errichteten 4. Division des Feld-.Jäger-Bataillons Nr. 6 als
Feld-Jäger-Bataillon Nr. 18 in Böhmen formiert (Depot-Compagnie gemein-
schaftlich).
1859 gab das Bataillon einen Theil seiner älteren, sich noch aus Böhmen
recrutierenden Mannschaft an das 6. Feld-Jäger-Bataillon ab und wurde nach
Entlassung des übrigen Theiles, der Lombarden, aus dem bestandenen
böhmischen freiwilligen Schützen-Bataillon neu formiert.
1860 die Reserve-Compagnie an das neu aufgestellte Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 34 abgegeben.
1893 mit 1. October als 15. Feld-Bataillon in das Tyroler .Jäger-Regiment
Kaiser Franz Joseph eingereiht; 1895 drittes Bataillon des 4. Regiments.
Ergänzung. Dieses Bataillon recrutierte sich von der Errichtmig bis
1857 aus Böhmen, von 1857 — 1859 aus der Lombardie (Bezirk der Infanterie-
Regimenter Nr. 43 und 55); von 1859 (1860) im Zusammenhänge mit der oben
erwähnten Reorganisation erhielt es seine Ergänzung erneuert aus Böhmen
(Ergänzungs-Bezirk des Infanterie-Regiments Nr. 11, von 1883 an aus jenen
von Nr. 75 und 91) ; seit 1889 aus dem Bereiche des 8. Corps im Allgemeinen.
Stationen der Depot- (Ersatz-)Abtheilung. 1849 Eger, 1852 Tabor, 1855
Neuhaus, 1857 Brescia, 1860 Krumau. 1867 Budweis, 1873 Prachatitz, 1880
Wittingau, 1883 Pisek, 1892 Budweis.
Friedens-Garnisonen. (18. Feld-Jäger-Bataillon) 1849 Peterswalde, 1850
Schärding. 1852 Salzburg, 1853 Miskolcz, 1854 Mjelnice, 1855 Debreczin, 1856
Miskolcz, 1858 Fünfkirchen, 1860 Prag, 1862 Königgrätz, 1864 Prag, 1866 Troppau,
1869 Wittingau, 1875 Prachatitz, 1880 Prjepolje, 1882 Celebic, 1883 Pilsen, 1885
Prachatitz, 1891 Pilsen; (15. Kaiser-Jäger-Bataillon) 1893 Pilsen.
B ataill o n s- C om in au tl ant e n .
(18. Feld-Jäger-Bataillon.)
1849 Schwarzfischer, Johann, 1 1856 Ballarini, Carl Edler von, Major.
Major — Oberstlieutenant. 1858 Kuhn, August, Major.
— 668 —
1859 Stauduar, Eduard, Major.
1861 Eyssler, Ferdinand, Major —
Oberstlieutenant.
1861 Tobias von Hohendorf, Sig-
mund, Oberstlieutenant - Oberst.
1870 Binder, Hugo, Major.
1872 Klio ss von Kossen, Ritter
von Stern egg, Johann. Major.
1871 Ellison Ritter von Nidleff,
Otto, Major.
1875 Appel, Ferdinand Ritter von.
Major — Oberstbeutenant.
1878 Häring, Franz, Major.
1881 Perin von Wogenburg. Moriz
Ritter, Major.
1886 H ö p 1er, Theodor, Major— Oberst-
beutenant.
(15. Kaiser-Jäger-Bataillon.)
1893 Hummel, Otto, Major.
Vor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
Feldzüge.
1819 nach der Errichtung in die Garnison Wien (Bewachung der
Artillerie-Vorräthe auf der Simmeringer Haide) verlegt, kam das Bataibon
später nach Ungarn, wo es bei Wieselburg einige Scharmützel bestand und
dann bei der Cernierung von Komorn diente.
1859 war das Bataillon in Ungarn verblieben und nicht auf den
Kriegs-Schauplatz abgerückt.
1861 in der Brigade Gondrecourt des Gablenz’schen Corps, focht das
Bataillon mit Auszeichnung bei Ober-Selk und Erstürmung des Königsberge',
dann in dem Treffen bei Veile und machte die Occupation von Jütland mit.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge wurden decoriert mit:
EKO. 3. Bataillons-Commandant Oberstbeutenant Ferdinand Eyssler:
die Hauptleute Oskar Ritter von Madurowicz und Johann Ritter von Kossen.
MVK. Die Hauptleute Wenzel Bruschek. Gustav Ritter von Zygad-
lovicz, Carl Schalk, Bernhard Gillarek; die Oberbeutenants Ferdinand
Pruski und Carl Rech.
1866 im 1. Corps der Nord-Armee (Brigade Poschacher) eingetheilt.
focht das Bataillon bei Podol, Jicin und Königgrätz (Chlum): die 2. Depöt-
Compagnie im combinierten 33. Feld-Jäger-Bataillon bei Königgrätz.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Oberbeutenant Victor Freiherr von Tinti.
MVK. Die Hauptleute Heinrich Mast. Victor Ritter von Clilunietzky.
Oskar Ritter von Madurowicz, Sigmund Ritter von Fihauser. Friedrich
Schönauer; dann dem gefallenen Hauptmann Severin Friebert und Unter-
beutenant Leo Graf See b ach nachträglich zuerkannt.
GVK. in. cl. Kr. Ober-Arzt Dr. Gabriel Reizer.
18S2 im Occupations-Gebiete dislociert, keine Abtheilung in das Feuer
gekommen.
Tapferkeits-Medaillen.
1819
Goldene
Silberne
I. Cl. II. Cl.
1859
—
—
—
1861
2
9
28
1866
1
3
20
— 669 —
16. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger - Regiments Kaiser
Franz Joseph.
Errichtung und nachgefoigte Veränderungen. 1859 mit 15. Mai (Aller-
höchste Entschliessung vom 13. März) aus den 3. Divisionen der noch auf
dem Fusse von sechs Compagnien gestandenen Feld-Jäger-Bataillone Nr. 11
und 25 in Budua als Feld-Jäger-Bataillon Nr. 27 aufgestellt; nach dem Feld-
zuge entliess das Bataillon die vom 11. Feld-Jäger-Bataillon übernommenen
Lombarden und wurde durch Mannschaft venezianischer Nationalität vom
30. Feld-Jäger-Bataillon completiert.
1880 die Reserve-Compagnie an das neu aufgestellte 10. Feld-Bataillon
des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser Franz Joseph abgegeben.
1893 mit 1. October wurde das Bataillon als 16. Feld-Bataillon in das
eben genannte Regiment eingereiht; 1895 viertes Bataillon des 4. Regiments.
Ergänzung. Dieses Bataillon erhielt hei der Aufstellung Mannschaft
lombardischer und venezianischer Nationalität; wie oben erwähnt recrutierte
es sich nach dem Feldzuge 1859 ausschliesslich aus Venezien, wurde jedoch
schon 1860 mit der Ergänzung an Steyermark überwiesen (Bezirk des Infanterie-
Regiments Nr. 27, von 1882 an aus jenem von Nr. 47 und 87); seit 1889 war
es mit der Ergänzung an den Bereich des 3. Corps im Allgemeinen gewiesen.
Stationen der Dep6t-(Ersatz-)Abtheilung. 1859 Pizzighettone, dann Bruck
a. d. Mur, 1867 Graz, 1880 Bruck a. d. Mur, 1882 Graz, 1886 Marburg.
Friedens-Garnisonen. (27. Feld-Jäger-Batailon) 1859 Iglau, 1860 Olmütz,
dann Iglau, 1862 Teschen, 1864 Olmütz, 1866 Mauer, 1869 Budua, 1870 Spalato,
1871 Marburg, 1874 Judenburg, 1877 Bruck a. d. M., 1878 Cilli, 1880 Pettau,
1882 Tarvis, 1889 Villach; (16. Kais er- Jäger-Bataillon) 1893 Villach.
Bataillons-Commandanten.
(27. Feld-Jäger-Bataillon.)
1859 Hauer, Joseph, Major.
1860 St engl in, Wilhelm Freiherr
von, Major.
1865 Schaaffgotsche, Franz Graf,
Oberstlieutenant — Oberst.
1869 Toms, Gustav, Major.
1871 Van Aken Edler von Quesar,
Hermann, Major — Oberstlieute-
nant.
1879 Wolff, Anton, Major.
1883 Schrott, Ignaz Ritter von,
Major — Oberst.
1887 Ivoppreiter, Hugo, Major.
1891 Laube, Alois, Major.
(16. Kaiser-Jäger-Bataillon.)
1893 Laube, Alois, Oberstlieutenant,
Vor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
Feldzüge.
1866 war das Bataillon im 4. Corps der Nord-Armee eingetheilt, kam
bei Schweinschädel nicht in das Feuer und focht nur bei Königgrätz (Kämpfe
um den Swieper Wald). Die 2. Depöt-Compagnie im combinierten 36. Feld-
Jäger-Bataillon die Schlacht bei Custozza mitgemacht.
Decoriert wurden mit:
MVK. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Franz Graf Schaaff-
gotsche; Hauptmann Maximilian Freiherr von Gorizzutti; Oberlieutenant
Barnabas Knapp; Unterlieutenant Carl Weiss; dann für Auszeichnung in
Italien im combinierten 36. Feld-Jäger-Bataillon Hauptmann Rudolph Dwofak
von Kulmburg, Oberlieutenant Alexander Westerholt.
1869 in Süd-Dalmatien stationiert, nahmen Abtheilungen des Bataillons
an der ersten Expedition in die Krivosije, der Vertheidigung von Budua, den
— 670 —
Unternehmungen zur Verproviantierung des Forts Ivosmac. Gefecht am Goli
Vrh und anderen kleineren Streifungen theil. Ein im Fort Stanjevic ge-
standenes Commando durch den Ueberfall dieses Forts durch die Insurgenten
gefangen.
1870 Expedition gegen Presjeka (März).
Decoriert wurden mit:
LO. Bataillons-Commandant Major Gustav Toms.
EKO.3. Oberlieutenant Carl Pokorny1).
1878 focht das Bataillon mit wiederholter Auszeichnung in den Gefechten
bei Kakanj, Visoka und der Einnahme von Sarajevo.
Decoriert wurden mit:
EK0.3. Hauptmann Franz Schmid.
MVK. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Hermann Van Aken
Edler vod Quesar; Hauptmann Emil Brasseur Bitter von Kehldorf:
Oberlieutenant Ludwig Schöberl; die Lieutenants Albert von Ettings-
hausen (in der Reserve), Joseph Au, Ernst Gunzv und Franz Galler.
FJO. Regiments-Arzt Dr. Carl Sommer.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
I. CI.
XI. Cl.
1866
—
3
19
1SB9
—
3
—
1878
—
8
22
*) Commandant im Fort Kosmac.
Die Feld-Jäger-Bataillone Nr. 1 — 32.
Böhmisches Feld- Jäger-Bataillon.
(1882) Ersatz-Compagnie-Cadre : Theresienstadt.
Errichtung und nachgefoigte Veränderungen. 1808 mit 1. September ans
der 1. Division des Jäger-ßegiments Marquis Chasteler Nr. 64 als Feld-Jäger-
Division Nr. 1 in Böhmen formiert, mit 1. December auf ein Bataillon k sechs
Feld- und eine Depot-Compagnie completiert, ..Feld-Jäger-Bataillon Nr. 1”.
1810 — 1812 wieder Jäger-Division; seit 1813 dauernd als Bataillon formiert,
einen Chargen-Cadre an das neu aufgestellte Feld-Jäger-Bataillon Nr. 12 ab-
gegeben.
1849 die 3. und neu errichtete 4. Division an das neu gebildete Feld-
Jäger-Bataillon Nr. 13 abgegeben (Depöt-Compagnie gemeinschaftlich).
1880 die Beserve-Compagnie an das neu formierte Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 38 abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon recrutiert sich seit der Errichtung aus
Böhmen und zwar von 1857 an speciell aus den Bezirken der Infanterie-Begi-
menter Nr. 35 und 42, 1860—1867 aus jenen von Nr. 36 und 42, 1867 — 1883
aus jenem von Nr. 42 allein, von 1883 — 1889 endlich auch noch aus jenem
von Nr. 92. Seit 1889 erhält das Bataillon seine Ergänzung aus dem Bereiche
des 9. Corps im Allgemeinen.
Stationen der Depöt-(Ersatz-)Abtheilung. 1849 Komotau, 1851 Kaaden,
1866 Theresienstadt, 1880 Prag, 1882 Theresienstadt.
Friedens-Garnisonen. 1808 Brüx, 1810 Brüx, 1814 Jablunka, 1815 Salz-
burg, 1818 Linz, 1819 Kuttenberg. 1820 Netolitz, 1821 Neapel, 1823 Kaaden,
1825 Prag, 1827 Eger, 1829 — 1848 Komotau, 1849 Lochau in Vorarlberg, 1850
Frankfurt am Main, 1860 Mantua, 1861 Eevere, 1862 Lonigo-Soave, 1863
Valeggio, 1865 Verona,, 1866 Veszprim, 1867 Fünfkirchen, 1870 Wiener-Neu-
stadt, 1876 Langenlois, 1878 Petroväc, 1879 Banjaluka, 1881 Komotau. 1882
Kaaden, 1886 Josephstadt, 1891 Theresienstadt, 1893 Bihac, 1894 Nevesinje,
1896 Beichenberg.
Bataillous-Commandaiiteii.
1808 Lutz, Carl, Major— Oberstlieu-
tenant.
1813 Plisnier, Franz von, Major.
1814 Penz, Johann von, Major —
Ob er stlieutenant. .
1829 Mauz, Carl. Major.
1833 Zamboni, Joseph Freiherr von,
Major.
1834 Colloredo-Mannsfeld. Franz
Graf (seit 1844 Fürst), Major —
Oberst.
1847 Kämmerer, Sebastian, Major —
Oberst.
1850 Schulz, Eduard, Major.
1856 Prosche, Eduard, Oberstlieu-
tenant— Oberst.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
43
- 674 -
1863 Zigau, Joseph Ritter von. Oberst.
1864 Klein, Johann, Major — Oberst-
lieutenant.
1870 Bisenius, Albert, Major.
1873 Meyern-Hokenberg, Leopold
Freiherr von, Oberstlieutenant.
1876 Pokorny, Moriz, Major —
Oberstlieutenant.
1884 Vivenot, Ernst Edler von,
Major — Oberst.
1889 Gerwin ka, Ferdinand, Major.
1891 Purschka, Ferdinand Ritter
von, Major — Oberstlieutenant.
1895 Strass er Edler von Oben-
heim er, Joseph, Major.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
Feldzüge.
1809 war das Bataillon in der Avantgarde-Brigade Hardegg des 1. Corps
(Bellegarde) bei der Armee in Deutschland und focht bei Ursensollen, der Er-
stürmung von Bersching und zeichnete sich unter seinem Commandanten
Oberstlieutenant Lutz bei Aspern aus, sodann Schlacht bei Wagram, Rück-
zug nach Mähren.
1813 in der Haupt-Armee (leichte Division Moriz Liechtenstein!. Schlacht
bei Dresden, Rückzugs -Gefecht bei Pretschendorf, Gefecht bei Stössen. In
der Schlacht bei Leipzig kämpfte das Bataillon am 16. October bei Lindenau.
am 18. October verteidigte es mit Standhaftigkeit das Dorf Klein-Zscliocher
gegen bedeutende Uebermaclit, doch gerieth ein grosser Theil des Bataillons
nach heldenmüthiger Gegenwehr in Gefangenschaft.
1814 reorganisiert und erneuert der leichten Division Liechtenstein zu-
getheilt, nahm das Bataillon im Verbände derselben an einigen kleineren
Affairen in der Nähe von Troyes und mehrfachen Streifungen theil.
1815 in der Haupt-Armee, ohne Gefecht.
1816 bei dem Observations-Corps gegen Bayern.
1821 gegen die Insurgenten in Neapel. Gefechte bei Rieti und Antrodocco
(später zu vielfachen Streifzügen gegen die Räuberbanden verwendet!.
1848 stand das Bataillon als Besatzung in Nord-Tyrol und Vorarlberg,
zwei Compagnien nach Süd-Tvrol gezogen, in der Brigade Zobel. Gefecht bei
Rivoli-Spiazzi, Cernieruug von Peschiera; zwei Compagnien am Wormser Joch.
1849 zwei Compagnien in Piemont, bei Novara nicht in das Feuer ge-
kommen.
Decoriert wurden mit :
MVK. Hauptmann Friedrich Süss von Rheinhausen1); Oberlieutenant
August Richter.
1859 stand das Bataillon als Besatzung in der Bundes-Festung Frank-
furt am Main und kam nicht vor den Feind.
1866 im 3. Corps der Nord- Armee eingetheilt, machte das Bataillon die
Schlacht bei Königgrätz mit ; die 2. Depot - Compagnie im combinierten
33. Feld-Jäger-Bataillon ebenfalls.
Decoriert wurden mit :
MVK. Die Hauptleute Ludwig Manasser, Hugo Müller. Georg
Fischer, Victor Ritter Borosini von Hohenstern; die Oberlieutenants
Ludwig Pavek, Carl Heidler und Carl Haus.
1878 im Verbände der 36. Infanterie-Truppen-Division nahm das Batail-
lon an den Operationen in der Krajna, den Gefechten bei Biliac (Zegar),
Krizova, Biliac (18. September) und Peci theil.
i) Nachträglich, mittlerweile Major und Commandant des 12. Feld-Jäger-Bataillons.
— 675 —
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge wurden decoriert mit:
LO. Bataillons-Commandant Major Moriz Pokornv.
2LVK. Hauptmann Anton Hradetzky.
GVK. Regiments- Arzt Dr. Franz Same sch.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
II. Cl.
1809
—
—
1S48 1849 —
2
10
1813—1815
2
3
1859
—
—
1821
—
—
1866 —
4
16
1878
—
7
43*
- 676 -
g
I w •
Böhmisches F eld-Jäger-Bataillon.
(1882) Ersatz-Compagnie-Cadre : Königgrätz.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1808 mit 1. September aus
der 2. Division des Jäger-Regiments Marquis Chasteler Kr. 64 als Feld-Jäger-
Division Nr. 2 formiert, mit 1. December aujf ein Bataillon ä sechs Feld- und eine
Depot-Compagnie completiert, „Feld- Jäger-Bataillon Nr. 2”. 1810 — 1812 -wieder
Jäger-Division; seit 1813 bleibend als Bataillon formiert, einen Chargen-Cadre
zur Aufstellung des 12. Feld- Jäger-Bataillons abgegeben.
1849 die 3. und neu errichtete 4. Division zur Bi Iduna: des Feld-Jäger -
Bataillons Nr. 14 abgegeben (Depot-Compagnie gemeinschaftlich).
1880 die Reserve- Compagnie an das neu errichtete Feld-Jager-Bataillon
Nr. 37 abgegeben.
Ergänzung. Das Bataillon recrutiert sich seit der Errichtung aus
Böhmen. Von 1857 — 1860 erhielt es speciell seine Ergänzung aus den Bezirken
der Infanterie-Regimenter Nr. 28 und 36, von 1860 — 1867 aus jenen Nr. 21.
36 und 74, von 1867 — 1883 aus jenem Nr. 18 allein, endlich von 18S3 — 1889
aus jenen von Nr. 18 und 74; seit 1889 ist es mit der Ergänzung an den
Bereich des 9. Corps im Allgemeinen gewiesen.
Stationen der Depot- (Ersatz-) Abtheilung. 1849 Kuttenberg, 1S52 — 18G5
Neu-Ivolin, 1865 — 1880 Königgrätz, 1880— 1S82 Kuttenberg, seither wieder
Königgrätz.
Friedens-Garnisonen. 1809 Freistadt-Ottensheim. 1810 Kloster Schlegel.
1811 Steyeregg-Mauthausen, 1812 Linz, 1815 Freistadt. 1S16 Enns, ISIS Linz.
1821 Como, 1822 Castelnuovo di Scrivia, 1823 Casalmaggiore. 1824 Mailand.
1826 Komotau, 1829 Prag, 1831 Jicin, 1839 Pilsen. 1S42 Kuttenberg, 1849
Alsö-Kubin, 1851 Balassa-Gyarmat, 1852 Schemnitz, 1853 Eger. 1854 Joseph-
stadt, 1856 Jicin. 1860 Mauer, 1861 Carlstadt, 1865 Mauer i Wien). 1866 Eger.
1873 Tarnöw, 1880 Reichenberg, 1882 Theresienstadt. 1883 Josephstadt. 1SS5
Bihac, 1889 Königgrätz, 1891 Josephstadt, 1893 Kaaden, 1895 Reichenberg.
Bataillons- Commandanten.
1808 Schneider von Arno, Carl Frei-
herr, Major— Oberst,
1813 Rei chlin von Meldegg, Joseph
Freiherr, Major.
1823 Mylius, Eberhard Freiherr von.
Major.
1832 Garavetti, Joseph, Major.
1833 Sanchez de la Cer da. Eugen.
Oberstlieutenant— Oberst.
ISIS Dürfeld, Joseph von. Oberst.
1S54 Weckbecker. Hugo von. Ob erst -
Lieutenant.
1856 Hauser, Heinrich Freiherr von.
Oberst.
1859 Ballarini, Carl von. Oberst-
lieutenant.
1860 Netzer von Silltlial, Eduard,
Oberst.
1862 Lang von Waldtburm, Adolph
Edler, Major— Oberstlieutenant.
1872 Olinheiser, Franz, Major.
1875 Lippa, Johann, Major — Oberst-
lieutenant.
1878 Hauska von Zbranikov, Moriz,
Maj or — Oberstlieutenant.
1884 Pokorny, Carl, Major — Oberst-
lieutenant.
1890 S chlemüller, Wilhelm, Major —
Oberstlieutenant.
1596 Bayer, Carl, Major.
Vor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
Feldzüge.
1809 auf dem Kriegs-Schauplatz in Deutschland (Avantgarde-Brigade
Hardegg des 1. Corps) war das Bataillon in dem Gefecht bei Ursensollen und
bei der Erstürmung von Bersching, zeichnete sich in der Schlacht bei Aspern
aus und kämpfte bei Wagram (Aderklaa).
1818 in der leichten Division Liechtenstein eingetheilt, focht das
Bataillon mit besonderer Auszeichnung bei Dresden (Erstürmung einer Redoute
vor dem Moschinsky’schen Garten), war in dem Gefechte bei Stössen und in
der Schlacht bei Leipzig (Kämpfe um Lindenaub Bataillons-Commandant
Oberstlieutenant Schneider für seine hervorragenden Leistungen bei Dresden
aussertourlich zum Oberst befördert, ebenso Oberlieutenant Carl von Schön-
hals zum Hauptmann.
1814 Gefechte bei Troyes, Streifungen in der leichten Division Moriz
Liechtenstein mitgemacht.
1815 war das Bataillon bei der Blockade von Beifort, Gefecht bei
Chevremont-Bessoncourt.
1848 nahm das Bataillon an der Einnahme von AVien theil und rückte
dann in der Brigade Wyss des 2. Corps auf den Kriegs-Schauplatz nach Ungarn,
Gefecht bei Vamos.
1849 betheiligte sich dasselbe im Januar an einigen kleineren Affairen,
so bei AA^aitzen und Ipolv-Sägh und zeichnete sich sowohl in dem Gefechte
bei Windschacht, als in der Schlacht von Käpolna besonders aus. Im Sommer-
Feldzuge focht das Bataillon bei Raab und Komorn und hatte bei der
weiteren Vorrückung an die Theiss keine Gelegenheit mehr, in Action zu treten.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit :
LO. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Joseph von Dürfeld.
EKO. 3. Oberstlieutenant Dürfeld; die Hauptleute August Dietl,
Vincenz Bischof, Joseph von Hentzi und dem vor dem Feinde gefallenen
Oberlieutenant Vincenz Herzig von Herzfeld nachträglich zuerkannt.
MVK. Oberstlieutenant Dürfeld; die Hauptleute Hugo von Weck-
becker, August Dietl, Johann Poppy, Johann Chaluppa; die Oberlieute-
nants August Schott, Wilhelm von Thavon, Anton Peduzzi, August Van
der Sloot (Schlott), Johann Koljinsky, August Freiherr von Olders-
hausen; die Unterlieutenants Joseph Czizek, Carl Schulz und Franz Frei-
herr von Oldershausen.
1859 im 1. Corps (Clam) aus Böhmen auf den Kriegs-Schauplatz nach
Italien gerückt, nahm das Bataillon an der Schlacht von Magenta theil, wo
es grosse Verluste erlitt und focht noch bei Solferino.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Hauptmann Anton Nachtmann.
MVK. Die Hauptleute August Kuhn und AVenzel Howorka; die Ober-
lieutenants Emanuel Freiherr Spens von Boden, Norbert Borosini Ritter
— 678
von Hollenstern, Wilhelm Bencla, 1 ictor Freiherr von Ehrenburg: Unter-
lieutenant Stephan Dubravitzky de Eadem.
1866 im 2. Corps (Thun) der Nord-Armee, focht das Bataillon mit
starkem Verluste bei Königgrätz (Masloved). später war es auf Streifung im
Waag-Thale gegen die Klapka’sche Legion commandiert; die 2. Depot-Com-
pagnie stand im combinierten 33. Feld-.Jäger-Bataillon.
MVK. erhielt Hauptmann Edmund Graf Cerrini de Honte Varchi.
Tapferkeits-Medaillen.
Goldene
Silberne
Goldene
Silberne
I. ci. n. CI
1809
1
2
1848,
1849)
1859
1866
■i
12 67
6 9
2 17
1813—1815
3
8
1
5
Feld- Jäger-Bataillon.
Das unter dieser Nummer bestandene Bataillon wurde mit 1. October
1893 in das 14. Feld-Bataillon des Tvroler Jäger-Regiments Kaiser Franz
Joseph umgewandelt1).
J) Dessen Geschichte sielie Seite 663.
— 679 —
4.
Gralizisches Mlcl- Jäger-Bataillon.
(1888) Ersatz - Compagnie - Cadre: Rzeszöw,
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 180S mit 1. September
aus der 4. Division des Jäger-Regiments Marquis Cbasteler Nr. 64 als Feld- Jäger-
Division Nr. 4 formiert, mit 1. December auf ein Bataillon ä sechs Feld- und eine
Depot-Compagnie completiert, „Feld-Jäger-Bataillon Nr. 4”. 1810 — 1812 wieder
Jäger-Division; seit 1813 dauernd als Bataillon formiert, einen Chargen-Cadre zur
Aufstellung des 11. Feld-Jäger-Bataillons abgegeben.
1849 die 3. und neu errichtete 4. Division zur Bildung des Feld-Jäger-
Bataillons Nr. 16 abgegeben (Depot-Compagnie gemeinschaftlich).
1880 die Reserve-Compagnie zu dem neu errichteten Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 37 abgegeben.
Ergänzung. Das Bataillon remitierte sich von der Errichtung bis 1830
aus Böhmen, von 1830 bis 1882 aus Mähren (Ergänzungs-Bezirk des Infanterie-
Regiments Nr. 54 1) ; seit 1883 ist es ein galizisches und ergänzte sich bis 1889
aus den Bezirken der Infanterie-Regimenter Nr. 40, 45, 77 und 90. Seit 1889
ist das Bataillon mit der Ergänzung an den Bereich des 10. Corps im Allge-
meinen gewiesen.
Stationen der Depot- (Ersatz- j Abtheilung. 1830 Karthaus, 1852 Znaym,
1853 Schönberg, 1866 Olmütz, 1880 Brünn, 1882 Olmütz, seit 1888 befindet sich
der Ersatz-Cadre in Rzeszöw.
Friedens-Garnisonen. 1808 Böhmen, 1809 — 1810 Gmunden, 1811 Bush
(Galizienl, 1812 Neutitschein, 1815 Plan, 1817 Eger, 1825 Jicin, 1831 Kutten-
berg. 1845 Spalato. 1849 — 1850 Spalato, 1852 Cattaro, 1853 Laxenburg, 1854
Uzon, 1856 Karthaus, 1860 S. Mateo (Dalmatien), 1863 Este, 1864 Padua,
1865 Udine, 1866 Reichenberg, 1871 Czernowitz, 1878 Sarajevo, 1879 Brünn.
1882 Jaroslau, 1884 Tarnöw, 1889 Przemysl, 1896 Nisko.
Bataillous-Conmiandanteii.
1808 Piombazzi, Marcus Graf,
Maj or — Oberstlieutenant.
1812 Becke, Carl Chevalier von,
Oberstlieutenant.
1820 Pozzo di Borgo, Joseph,
Major — Oberstlieutenant.
1825 Schmidl von Seeberg. Chri-
stoph, Major — Oberstlieutenant.
1833 Mauz, Carl, Major— Oberstlieute-
nant.
1836 Alässy von Löwenbach,
Anton, Maj or — Oberstlieutenant.
| 1841 Radon, Franz. Major.
I 1843 Lilienborn, Wilhelm Ritter
von, Major — Oberst.
1848 Schosulan, Carl Edler von,
Major.
1851 Lütgendorf Michael Freiherr
von, Major.
1859 Bernstorff von Gyldensteen
auf W otterseen, Hugo Graf.
Major— Oberst,
i) Von 1857 — 1880 aucli aus jenem von Nr. 1.
- 680 -
1869 Nüscheler, Conrad, Major.
1871 Anselm, Rudolph, Major.
1877 Kurz, Carl, Major— Oberstlieute-
nant.
1882 Arthold, Johann, Oberstlieute-
nant.
1884 Höclismann, Joseph. Major —
Oberst.
1889 Doller. Joseph. Major— Oberst-
lieutenant.
1895 Szulakiewicz. Franz, Major —
Oberstlieutenant.
Yor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
Feldzüge.
1809 im 1. Corps (Bellegarde) eingetheilt, kam das Bataillon in Bayern
wenig in das Feuer, dann Schlacht bei Aspern; nach derselben dem Streif-Corps
des Oberstlieutenants Scheibler zugetheilt, zeichnete sich das Bataillon bei
Erstürmung der Yerschauzungen auf der Tabor-Insel bei Mauthausen aus.
Nach der Schlacht bei Wagram, beziehungsweise dem Gefechte bei
Schöngraben, zeichnete sich Bataillons-Commandant Major Graf Fiombazzi
durch umsichtige Führung eines Streif-Corps, in welchem das Bataillon ein-
getheilt, sehr aus und wurde belobt.
Oberlieutenant Heinrich ßueber für Auszeichnung bei Mauthausen den
MT-O. erhalten.
1813 bei der Armee in Inner-Oesterreich, machte das Bataillon die
Vorrückung nach Italien, Gefecht bei Caldiero mit.
1814 in der Schlacht am Mincio nicht in das Feuer gekommen, machte
das Bataillon die weiteren Operationen im Corps Sommariva mit.
1815 stand dasselbe bei der Armee in Deutschland.
Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Becke mit dem IO. decoriert.
1848 — 1849 gehörte das Bataillon zu den Besatzungs-Truppen in Süd-
Dalmatien und kam nicht vor den Feind.
1859 im 9. Corps (Schaaffgotsche) eingetheilt. kam das Bataillon nur bei
Solferino in das Feuer.
Decoriert wurden mit:
EK0.3. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Graf Bernstorff.
MVK. Hauptmann Emil Marchese del Mayno; die Oberlieutenants
Caspar Riesenfels und Carl Pollak.
GVK. Bataillons-Chef-Arzt Dr. Eduard Schauenstein.
1866 war das Bataillon im 8. Corps der Nord-Armee eingetheilt und
focht bei Königgrätz; die 2. Depöt-Compagnie im combinierten 34. Feld-Jäger-
Bataillon ebenfalls bei Königgrätz gekämpft.
Decoriert mit:.
MVK. Bataillons-Commandant Oberst Graf Bernstorff und dem ge-
fallenen Hauptmann Rudolph Grafen Wälder dorff nachträglich zuerkannt.
1878 unter den als Verstärkung nach Bosnien gesendeten Truppen, focht
das Bataillon im Verbände des 3. Corps bei Doboj (15. September).
MVK. erhielt Hauptmann Ernst Süssmilch.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene Silberne
1809 1 -
Goldene
184S 1
I. CI.
II. Cl.
1813—1815
1849 j
1859
4
20
1866
—
15
1878
2
2
— 6S1 —
5.
Mährisch-schlesisches Feld- Jäger-Bataillon.
(1890) Ersatz-Compagnie-Caclre: Olmütz.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1808 mit 1. September
aus der 5. Division des Feld-Jäger-Begiments Marquis Chasteler Nr. 61 als
Feld-Jäger-Division Nr. 5 formiert, mit 1. December auf ein Bataillon ä secbs
Feld- und eine Depöt-Compagnie completiert, „Feld-Jäger-Bataiilon Nr. 5". 1810
wieder Jäger-Division: 1812 dauernd als Bataillon formiert. 1813 einen Chargen -
Cadre an das neu aufgestellte 11. Feld-Jäger-Bataillon abgegeben.
1819 die 3., sowie neu errichtete 1. Division zur Bildung des Feld- Jäger-
Bataillons Nr. 17 abgegeben (Depot-Compagnie gemeinschaftlich).
1880 die .Reserve-Compagnie an das neu aufgestellte Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 36 abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon recratiert sich seit der Errichtung aus
Mähren, von 1857 an speciell aus dem Ergänzungs-Bezirk des Infanterie-
Regiments Nr. 3 (von 1867 — 1880 auch aus jenem von Nr. 1). 1882 — 1889 aus
jenen von Nr. 3 und 51. Seit 18S9 ist es mit der Ergänzung an den Bereich
des 1. Corps im Allgemeinen gewiesen.
Stationen der Depöt-(Ersatz-)Äbtheilung. 1819 Ungarisch-Brod. 1857
Ungarisch-Hradisch. 1862 Ungarisch-Brod. 1866 Kremsier. 1873 Holleschau.
1880 Brünn, 1890 Olmütz.
Friedens- Garnisonen. 1808 Butscliowitz. 1809 Tepl. 1810 Plan, 1811
Wieliczka, 1815 Tetschen, 1816 Xomotau. 1826 Ungarisch-Hradisch. 1831 Frei-
stadt, 1832 Mauthausen, 1833 Linz, 1839 Salzburg, 1813 Spalato, 1815 Pilsen,
1819 Pressburg, 1850 G-üns. 1851 Neusohl, 1852 Raab- Pressburg, 1853 Szegedin.
1851 Winpiki, 1855 Lemberg, 1856 EJmpohmg-G-ura humora, 1858 Lemberg.
1860 Waitzen-Szegeclin. 1863 Szatmar-Nemeti. 1861 Grosswardein, 1867 Ko-
rnotau. 187 1 Znavm. 1878 Czernowitz. 1882 Ungarisch-Hradisch. 1890 Bielitz,
1892 Brünn, 1891 Jägerndorf.
Bataillons-Conmiaiulaiiteii.
1808 Süden, Georg Freiherr von,
Major — Oberst.
1812 Hartopp, Ferdinand Graf. Major.
1812 Sickingen-Hohenburg,
Joseph Graf, Major.
1821 Geppert, Ludwig von. Oberst.
1831 Cfaravetti. Joseph. Major.
1833 Gravisi, Ubald Marquis, Major —
O b er stlieutenant.
1817 Liubimiresko von Siegberg,
Johann, Major — Oberst.
1850 Oelschläger, Carl, Major.
1851 Mohr von Ehrenfeld, Carl,
Maj or — Oberst.
1865 Lin n er. Gustav, Major.
1866 L uxar do. Urban. Major.
1866 Kl e ment, Johann, Major.
1868 Zambaur, Eduard, Major.
— 682 -
1872 Toms, Gustav, Major.
1875 N av arini. Octavius von. Major —
0 b erstlie u tenant .
1882 Wolski von Dunin, Leo Ritter,
Maj or.
1833 Ursprung, Joseph von, Major —
Oberstlieutenant.
1890 Franceschini.F riedrich, Maj or—
Oberstlieutenant.
1896 Linhart, Johann. Major.
Tor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1812 Bataillons-Commandant Major Ferdinand Graf Hartopp in dem
Gefechte bei Ruclnia p.
Feldzöge.
1809 war das Bataillon anfänglich bei Schärding detachiert, dann im
Corps Kolowrat in Ober-Oesterreich. Vertheidigung des Pöstling-Berges (Gefecht
bei Urfahr-Linz); später in Böhmen.
1812 im Auxiliär- Corps Schwarzenberg eingetheilt, zeichnete sich das
Bataillon unter seinem Commandanten Oberst Freihenn von Süden in dem
Gefechte bei Kozybrod aus und focht bei Podubnie. Bei Rudnia der nunmehrige
Bataillons-Commandant Graf Hartopp einen grossen Train überfallen .dabei
geblieben).
1813 in der leichten Division Bubna der Haupt-Armee eingetheilt.
machte das Bataillon einige kleinere Gefechte mit, so bei Gabel. Reichenberg.
Rückersdorf u. A. und nahm am 18. October an den Kämpfen bei Leipzig theil:
schliesslich stand es bei der Cernierung von Dresden. Hauptmann Julius Graf
St r assold o sich wiederholt ausgezeichnet.
1811 in der Süd- Armee. Gefecht bei Mapon.
1815 in Frankreich, Gefechte hei Dannemarie und Beifort.
1816 stand das Bataillon bei dem Observations-Corps gegen Bayern.
1848 wirkte das Bataillon bei Unterdrückung des Aufstandes in Prag,
der Einnahme von Wien (Landstrasse, Fünfhaus) mit, dann Vorrückung nach
Ungarn, Gefecht bei Moor.
1849 zwei Compagnien in dem Gefechte bei Szolnok mit Standhaftigkeit den
Rückzug gedeckt, das Bataillon in der Schlacht bei Isaszeg sich ausgezeichnet.
Im Sommer-Feldzuge war das Bataillon bei der Süd-Armee des Banus
Jelacic eingetheilt und focht an den Römerschanzen, bei Käcs, Neusatz. Turin.
Vilova und stand endlich bei der Belagerung von Peterwardein.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten ') :
LO. Oberlieutenant Johann Ziullach von Lilienfels.
EKO. 3. Die Hauptleute Alexander Ritter von Cant es und Eduard Eckert.
MVK. Bataillons-Commandant Oberstlieutenannt Johann Liubimiresko
von Siegberg; die Hauptleute Rudolph Rotter-’), Adolph von Teutschei.-
bach, Peter Focht, Alexander von Cantes und Eduard Stauduar.
1859 erhielt das Bataillon erst im Juni den Befehl zum Abrücken aus
Galizien auf den Kriegs- Schauplatz in Italien, mit der Eintheilung in das
10. Armee-Corps und kam nicht mehr vor den Feind.
1864 erhielt der dem Generalstab zugetheilte Oberlieutenant Theodor
Seracsin das MVK.
1866 im 8. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Bataillon mit
bedeutenden Verlusten bei iSkalitz und Königgrätz, endlich bei Dub: die
2. Depot-Compagnie im combinierten 34. Feld-.) äger-Bataillon bei Königgrätz.
0 Ein Tlieil der hier nicht genannten Officiere erscheint, als mittlerweile zum 17.
Eeld-Jäger-Bataillon transferiert, bei diesem.
-) Nachträglich als Commandant des S. Eeld-Jäger-Bataillons.
- 683 -
Decoriert wurden mit:
EKG. 3 Bataillons-Commandant Major Gustav Linner.
MVK. Bataillons-Commandant1) Major Urban Luxardo.
Tapf erkeits -Medaillen.
Silberne
1809
1812
Goldene
Silberne
1
3
1848 |
1849 J
Goldene
2
I. CI.
4
II. Cl.
14
1813-1815
1
9
1866
—
—
6
’) Der früher genannte bei Skalitz schwer verwundet und ersetzt.
— 684 —
6.
Böhmisches Feld- Jäger-Bataillon.
(1883) Ersatz - Compagnie - Cadre : Pilsen.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1S08 mit 1. September
aus der 6. Division des Jäger-Regiments Marquis Chasteler Nr. 64 als Feld-Jäger-
Division Nr. 6 formiert, mit 1. December auf ein Bataillon ä sechs Feld- und eine
Depot-Compagnien gebracht, „Feld-Jäger-Bataillon Nr. 6”. 1810 — 1812 wieder
Jäger-Division ; 1813 dauernd als Bataillon formiert, einen Chargen-Cadre zur
Errichtung des 12. Feld- Jäger- Bataillons abgegeben.
1849 die 3., dann neu errichtete 4. Division zur Bildung des Feld- Jäger-
Bataillons Nr. 18 abgegeben (Depot-Compagnie gemeinschaftlich).
1860 wurde das Bataillon, welches seine lombardische Mannschaft ent-
lassen hatte, reorganisiert und aus dem 18. Feld-Jäger-Bataillon completiert.
1880 die Reserve-Compagnie an das neu errichtete Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 38 abgegeben.
Ergänzung. Das Bataillon recrutierte sich von der Errichtung bis 1830
aus Mähren, von 1830—1856 aus Böhmen: 1857 wurde das Bataillon lom-
bardisch und recrutierte sich aus den Bezirken der Infanterie-Regimenter
Nr. 38 und 43, seit 1860 ist es jedoch wieder böhmisch und erhielt seine Er-
gänzung vornehmlich aus dem Bezirk des Infanterie-Regiments Nr. 35 l), seit
1883 auch aus jenem von Nr. 88. Seit 1889 ist es mit der Ergänzung an den
Bereich des 8. Corps im Allgemeinen gewiesen.
Stationen der Depöt-(Ersatz-)Abtheilung. 1849 Eger, 1852 Tabor. 1856
Neuhaus, 1857 Brescia, 1860 Iirumau, 1866 Pilsen. 1869 Staab, 1S81 Wittingau,
seit 1883 wieder Pilsen.
Friedens-Garnisonen. 1S0S Mälirisch-Neustadt, 1810 Aussig. 1811
Kalsching (Böhmen), 1812 Gabel, 1815 Nachod, 1S17 Brüx, 1822 Prag. 1826
Eger, 1838 — 1840 Prag, abwechselnd mit Eger, 1840 — 1S4S Eger und Pilsen.
1849 Erlau, 1S50 Rima-Szombat, 1851 Pest-Ofen. 1S53 Waitzen. 1S54 Brody.
1855 Kecskemet. 1856 Szegedin. 1857 Waitzen, 1S59 Czernowitz.' 1860 Szatmär.
1863 Szegedin, 1865 Oedenburg, 1866 Aussig, 1867 Kaaden. 1877 Prag, 1880
Komotau, 1881 Gacko, 1883 Livno, 1884 Prag, 1S91 Prachatitz. 1S97 Prag.
liataillons-Commamlaiiten.
1S08 Zaborsky de Zabora, Enterich, 1826 Zephyris zu Greith. Ignaz
Major — Oberstlieutenant. Freiherr von. Major — Oberst.
1813 Marschall, Ludwig Freiherr 1837 Feldegg, Christoph Freiherr
von, Major. : von, Major — Oberst.
*) Von 1860— 1S6T auch aus jenen von Nr. 11 und 28.
6S5 —
1845 S affin Edler von Corpon, Ema-
nuel. Major — Oberst.
1848 Kronenberg, Joseph, Major —
Oberstlieutenant.
1849 Böbeim von He Iden sinn. Lud-
wig. Ob erstlieutenant — Ob er st.
1859 Groer, .Robert, Major— Oberst-
lieutenant.
1866 Teutsc henbacli von Ehren-
ruh. Adolph, Major — Oberstlieu-
tenant.
1869 Kochen, Victor von, Major —
Oberstlieutenant.
1877 Horrak, Johann, Major — Oberst-
lieutenant.
1888 Schmitzhausen, Franz, Major—
Oberstlieutenant.
1895 Kosatzky. Johann. Major —
Oberstlieutenant.
Tor dem Feinde gefallene liöliere Offi eiere.
Feldzüge.
1809 zu Beginn des Feldzuges bei Schärding postiert, focht dieses
Bataillon später bei Regensburg, kam dann in das in Ober - Oesterreich
verbliebene Corps Kolowrat und focht bei Urfahr-Linz Unterlieutenant Carl
Ko pal für Auszeichnung bei Regensburg aussertourlich zum Oberlieutenant
befördert.
1813 in der leichten Division Bubna eingetheilt. focht das Bataillon bei
Gabel-Rumburg, zeichnete sich bei Erstürmung des Brückenkopfes von Pirna
aus und nahm an der Schlacht von Leipzig theil.
1814 in der Süd-Armee, Unternehmung gegen den Siinplon. dann in der
Brigade Zechmeister in Savoyen, Gefecht bei Mexinheux. Hauptmann
Wenzel Gerstäcker für Auszeichnung in den beiden letzten Feldzügen mit
dem MTO. decoriert1).
1815 in Frankreich, ohne Gefecht.
1848 nahm das Bataillon an der Einnahme von Wien theil und machte
die Vorrückung nach Ungarn mit.
1849 im Januar Durchstreifung und Säuberung des Bakonyer Waldes,
dann mit besonderer Auszeichnung in der Schlacht von Käpolna gefochten,
später die Gefechte bei Hatvan, Keresztur (Pest), Acs, sowie einige kleinere
Aftairen auf der Schütt mitgemacht (Szent-Antäl, Väsärut, Nyärasd u. A.).
Im Sommer-Feldzuge im 1. Corps (Schlik) eingetheilt, zeichnete sich das
Bataillon bei dem Angriffe auf Raab, ebenso in der ersten Schlacht bei Komorn
(Sturm auf den Acser Wald) aus und machte dann die Vorrückung an die
Theiss mit, ohne an den grösseren Actionen theiizunehmen.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit:
LO. und MVK. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant JosephKronen-
h e r g.
EKO. 3. Die Hauptleute Wenzel Ritter von Feldegg und Carl Piwonka;
Oberlieutenant Johann Klein.
MVK. Der als Bataillons-Commandant vom 13. Infanterie-Regiment
anher transferierte Oberstlieutenant Ludwig Böheim Edler von Heldensinn :
die Hauptleute Franz Fritsch, Ritter von Feldegg, Otto von Branden-
stein2). Joseph Kritzler: die Oberlieutenants Johann Klein3), Franz Frei-
herr von Stenglin: Unterlieutenant Heinrich Malkowsky.
1859 stand das Bataillon im 12.. später 15. Armee-Corps im Küstenlande
und kam nicht vor den Feind.
J) Dem Walliser Jäger-Corps zugetlieilt.
2) Mittlerweile zum 12. Felcl-Jäger-Bataillon transferiert.
3) Mittlerweile zum 18. Feld-Jäger-Bataillon transferiert.
- 686 —
1866 im 6. Corps (Hamming) der Nord-Armee eingetheilt. foclit das Batail-
lon bei Wysokow (Nachod) und Königgrätz; die 2. Depot-Compagnie im
combinierten 33. Feld- Jäger-Bataillon ebenfalls bei Königgrätz.
Decoriert wurden mit :
MVK. Hauptmann Heinrich Schuster; dann dem gefallenen Haupt-
mann Carl Kar w atli nachträglich zuerkannt; ferner die Oberlieutenants Hubert
Rohn und Carl Grub er.
FJO. Regiments-Arzt Dr. Joseph Wohlrath.
1882 im Occupations-Gebiete dislociert, nahmen Abtheilungen des Batail-
lons an der Unternehmung gegen Ulok und dem Gefechte beiKobila glava theil.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene I. CI.
n. ci.
1809
1
6
18481
3
— 1
21
17
10
1813—1815
3
12
1849/
1866
18S2
— 687 —
7.
Krameris eMs F eld- Jäger-Bataillon.
(1857) Ersatz - Compagnie - Cadre : Laibach.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1808 mit 1. September
aus der 7. Division des Jäger-Begiments Marquis Chasteler Nr. 61 als Feld- Jäger-
Division Nr. 7 formiert, mit 1. December auf ein Bataillon ä sechs Feld- und eine
Depot-Compagnie completiert, ..Feld-Jäger-Bataillon Nr. 7”. 1S10/1811 wieder
Jäger-Division, seit 1812 bleibend als Bataillon activiert.
1813 gab dieses Bataillon einen Chargen-Cadre an das neu aufzustellende
10. Feld-Jäger-Bataillon ab.
1849 die 3.. dann die neu errichtete 4. Division zur Formierung des
Feld- Jäger-Bataillons Nr. 19 abgegeben (Depot- Compagnie gemeinschaftlich).
IööO die Eeserve-Compagnie an das neu aufgestellte Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 35 abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon ergänzte sich von der Errichtung bis 1857
aus Nieder-Oesterreich. 1857 wurde es ein krainerisches mit Aushilfe aus
Kärnthen, Ergänzungs-Bezirke der Infanterie-Begimenter Nr. 7 und 17, seit
1883 aus jenen von Nr. 17 und 97. Seit 1889 ist das Bataillon mit der Ergänzung
an den Bereich des 3. Corps gewiesen.
Stationen der Depot-(Ersatz-)Abtheilung. 1820 Wels, 1849 Krems, 1850
Korneuburg, 1852 Langenlois, 1853 St. Pölten, seit 1857 Laibach (vorübergehend
1«80—1882 |llli).
Friedens-Garnisonen. 1808 Mistelbach. 1809 Lietzen, 1810 Leoben, 1811
Krems, 1814 Chiavenna, 1815 Leoben, 1817 Judenburg, 1818 Carlstadt, 1819
Wels, 1821 Neapel, 1823 Avellino, 1825 feta. Maria di Capua, 1827 Bovigo,
1828 Spalato, 1836 Fiume, 1840 Cilli, 1842 Salzburg, 1846 Mauer, 1849 Verona,
1850 Schönbrunn, 1852 Karthaus, 1853 Ungarisch-Hradisch, 1854 Pleszöw, 1856
Bochnia, 1859 G-emona, 1863 Neustadt!, 1865 Spalato, 1866 Fiume, 1867 Warasdin,
1871 Fiume, 1873 Agram, 1874 Budolphswerth, 1876 Jmosclii. 1877 Macarsca,
1878 Mostar, 1879 Bilek, 1880 Wiener-Neustadt, 1881 Bruck an der Leitha, 18^2
Triest, 1883 Pettau, 1886 Villach, 1889 Tarvis, 1893 G-örz, lb95 Brack an der Mur.
B ataillon s - C omman d anten .
1808 Steffanini, Joseph von, Oberst- 1812 Vevder von Malberg, Carl
lieutenant — Oberst. Freiherr, Oberstlieutenant — ■
1809 Steinmetz, Ludwig Freiherr Oberst.
von. Major. 1814 Weikersreutter, Wilhelm,
1810 Steffanini. Joseph von, Oberst. 1 Major.
- 688 -
1815 Saintenoy, Desire von. Major.
1821 Malkowsky Edler von Damm-
waiden, Ignaz, Major — Oberst-
lieutenant.
1832 Rossbach, Heinrich, Major.
1836 Ko pal, Carl, Major.
1841 Zobel von G-iebelstadt und
Darstadt, Thomas Freiherr.
Major— Oberstlieutenant.
1846 Mandel, Ludwig, Major.
1847 Vogel, Carl, Major — Oberst.
1852 Schnorbuscli, Joseph, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1858 Selliers de Moranville, Lud-
wig, Major.
1859 Tobias von Hohendorf. Sig-
mund, Maj or — Oberstlieutenant.
1864 Mayer von Monte Arabico.
Anton Ritter, Major — Oberst-
lieutenant.
1874 Khoss von Kossen Ritter
von Sternegg. Johann, Major —
Oberstlieutenant.
1880 Rungg, Johann, Major— Oberst.
1889 Dmitrovic, Georg. Major —
Oberstlieutenant.
1895 Sanchez de la Cerda, Ludwig.
Major— Oberstlieutenant.
Yor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
Feldzüge.
1809 auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland stehend, in der Avant-
garde des 2. Corps (Kolowrat) eingetlieilt, zeichnete sich das Bataillon in dem
Gefechte bei Hirschau aus und fochtmit Auszeichnung bei Aspern und Wagram.
Bataillons-Commandant Oberst Steffanini wurde mit dem MTO. decoriert.
1812 war das Bataillon in der leichten Division Siegenthal des Auxiliar-
Corps Schwarzenberg und focht mit Auszeichnung bei Mokrany-Kniazagora.
dann in dem Wald-Gefechte bei Wvczulki und nahm noch an einigen Affairen
in Volhynien theil, so dem Gefechte bei Stara Wizwa u. A. Hauptmann
Vincenz Papp sich ausgezeichnet, gefallen.
1813 stand das Bataillon in der leichten Division Liechtenstein der
Haupt-Armee, focht bei Dresden, Freiberg, Stössen u. a. kleineren Affairen.
In der Schlacht bei Leipzig sich bei Erstürmung vonKlein-Zschocher i 16. October
ausgezeichnet, endlich Gefecht bei Kösen-Eckartsberg.
Capitain- Lieutenant Johann Philippi für Auszeichnung bei Dresden
mit dem MTO. decoriert.
Bataillons-Commandant Oberst Veyder für Leipzig den TO. erhalten.
1814 kam das Bataillon in der früher genannten Armee-Abtheilung nicht
in das Feuer.
1S15 war das Bataillon bei der Armee in Frankreich und kam bei la
Meillerie in das Feuer.
1821 in Neapel, in dem Gefechte bei Rieti sich ausgezeichnet.
1848 stand das Bataillon im März in Wien (Aufstand), war dann nach
Italien gerückt, kam jedoch nur bei Lonato (6. August) in das Feuer.
1849 war dasselbe bei der Blockade von Venedig. Belagerung von
Malghera, Angriff auf Brondolo.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten:
MVK. Bataillons-Commandant Oberst Carl Vogel; TJnterlieutenant
Joseph Heckl.
1859 im 7. Corps (Zobel) eingetheilt, focht das Bataillon bei Palestro (mit
bedeutendem Verluste), bei Magenta und Solferino.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Oberlieutenant Otto von Dieskau.
MVK. Die Hauptleute Gustav Linner. Gottfried Vockrodt und Johann
Mammer von Mammern; die Oberlieutenants Otto von Dieskau, Franz
Peyer, Johann Gegner und Romuald Hochberger.
— 689 —
1866 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien, focht das Bataillon im Ver-
bände des 7. Corps mit Auszeichnung bei Custozza (Erstürmung des Monte
Belvedere); die 2. Depot-Compagnie im combinierten 36. Bataillon ebenfalls bei
Custozza.
Decoriert wurden mit :
JEKO. 3. Bataillons-Commandant Major Anton Mayer1).
MVK. Die Hauptleute Anton Bischanek, Arnold Buch und Anton
Zhub er von Okrog; Oberlieut-enant Joseph Baron Schmidtburg.
1878 nahm das Bataillon im Verbände der 18. Infanterie-Truppen-Divi-
sion an der Occupation der Hercegovina, Gefecht bei Citluk. theil.
Decoriert wurden mit :
MVK. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Johann Bitter Khoss
von Kossen und Sternegg; die Hauptleute Hugo Bolzano Edler von
Kronstätt, Alois Pawliczek, Alois Hilber; Lieutenant Fedor Bamberg;
Hauptmann-Bechnungsführer Georg Mischier; Lieutenant in der Beserve
Adolf Wagne r.
FJO. Begiments-Arzt Dr. Joseph Wurner.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene Silberne
Goldene
I. CI.
II. Cl.
1809
1
5
1848i
1
17
1812
—
3
1849<
0
1813-1815
—
11
1859
—
16
44
1821
1
3
1866
2
25
47
1878
—
5
10
') Später mit dem Prädicate
von , .Monte Arabien”
geadelt.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
44
— 690 —
8.
Kärntlmerisclies F eld- Jäger-Bataillon.
(1885) Ersatz-C ompagnie-Cadre: Klagenfurt.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1808 mit 1. September aus
der 8. Division des Jäger-Regiments Marquis Ckasteler Nr. 64 als Feld-Jäger-
Division Nr. 8 formiert, mit l.December auf ein Bataillon ä 6 Feld- und eine Depöt-
Compagnie completiert, „Feld- Jäger-Bataillon Nr. 8”, 1810 — 1812 wieder Jäger-
Division; seit 1813 dauernd als Bataillon formiert, einen Cliargen-Cadre zu
dem neu aufgestellten Feld-Jäger-Bataillon Nr. 10 abgegeben.
1849 wurde das Bataillon in Folge der Ereignissein Italien reorganisiert;
später die 3. und neu errichtete 4. Division zur Aufstellung des 25. Feld-Jäger-
Bataillons abgegeben (Depot-Compagnie gemeinschaftlich),
1851 wieder auf sechs Compagnien completiert.
1859 die 3. Division, sowie den Cadre für weitere aufzustellende zwei
Compagnien an das neu errichtete Feld-Jäger-Bataillon Nr. 26 abgegeben.
1880 die Reserve-Compagnie an das neu errichtete Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 35 abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon recrutierte sich von der Errichtung bis
1830 aus den deutsch-österreichischen Provinzen; 1S30 wurde es lombardisch;
von 1849 — 1866 erhielt es seine Ergänzung aus dem Venezianischen. Bezirke
der Infanterie-Regimenter Nr. 16 und 26, seit 1860 auch aus jenen von Nr. 38
und 79. Von 1866 — 1883 ergänzte sich das Bataillon aus Steyermark. Bezirk
des Infanterie-Regiments Nr. 47 ; seit 1883 endlich auch aus Kärnthen. Bezirk
des Infanterie-Regiments Nr. 7. Seit 1889 erhält es seine Ergänzung aus dem
Bereich des 3. Corps im Allgemeinen.
Stationen der Depot- (Ersatz-) Abtheilung. 1849 Udine, 1860 Villach,
1865 G-örz, 1866 Laibach, 1867 Cilli, 1883 Marburg, 1885 Klagenfurt.
Friedens-Garnisonen. 1808 Wels, 1810 St, Veit, 1S12 Leoben, 1S15
Masseveaux (Eisass), 1817 Thann, 1819 Linz, 1822 Como. 1823 Locli. 1S24
Pavia, 1827 Mailand, 1833 Varese, 1838 Cattaro, 1840 Este, 1842 Padua, 1S43
Ferrara, 1846 Este, 1847 Rovigo, 1849 Mauer, 1S50 bei Jicin. 1S51 Komotau,
1852 Kuttenberg, 1853 Laxenburg, 1854 Schässburg, 1S55 Wisnicz, dann Gross-
wardein, 1856 Szegedin, 1860 Laxenburg, 1S65 Lemberg. 1866 Cilli. 1S70
S. Eustachio (Dalmatien), 1871 Budua. 1872 Pettau. 1876 Rudolphswerth, 1S7S
Capo dTstria, 1880 Nevesinje, 1882 Celebic, 1883 Prjepolje, 1884 Klagenfurt,
1888 Judenburg.
Bataillons- Comiuandauteii.
1808 Mumb, Hieronymus, Oberstlieu- j 1813 Flette von Flettenfeld, Hein-
tenant, I rieh, Major — Oberstlieutenant.
— 691 -
1829 E s ch er m ann, Friedrich, Major—
Oberstlieutnant.
1836 Eossbach, Heinrich, Oberst-
lieutenant.
1838 Poschacher von Poschach,
Sebastian, Major — Oberst.
1849 E otter, Rudolph, Major — Oberst.
1856 Eeitzenstein, Wilhelm Frei-
herr von, Major — Oberst.
1866 Urschitz, Alois, Major.
1873 Eaisp, Eduard, Major — Oberst-
lieutenant.
1876 Heller von Hellheim, Franz,
M aj or— Ob er st.
1885 Pyrker de Felsö-Eör, Victor,
Maj or.
1890 Eiedlechner, Otto Edler von,
M aj or — Oberstlieutenant.
1896 Botic, Joachim, Major.
Vor (lern Feinde gefallene höhere Offleiere.
1866 Bataillons-Commandant Oberst Wilhelm Freiherr von Eeitz en-
stein in der Schlacht bei Königgrätz f.
Feldzüge.
1809 Avar das Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland
(2. Corps) und zeichnete sich bei Deckung des Kückzuges von Regensburg
aus, ebenso bei Aspern, wo es viel verlor; sodann Schlacht bei Wagram.
1813 bei der Armee in Inner-Oesterreich, machte das Bataillon, meist
abtheilungSAveise vertheilt, einige Gefechte an der Drau (hei Sachsenburg,
Feistritz u. A.) mit, dann jenes hei Pontafel; später in Italien, Vorhut-Gefechte
hei Mamma d’Avio, Caldiero.
Hauptmann Baron Pirquet sich durch einen Ueberfall auf Pontafel
ausgezeichnet; erhielt für diese Tliat, soAvie für Auszeichnung hei Ebelsberg
(als Oberlieutenant im 58. Infanterie-Eegimente), nachträglich den MTO.
1814 in Ober-Italien bei den Truppen am Po (Corps Nugen t), Gefecht
bei Parma.
1815 hei den gegen Murat operierenden Truppen, Gefecht hei Poggio
a Cajano, dann nach Süd-Frankreich.
Bataillons-Commandant Major ATon Flette mit dem LO. decoriert.
1838 stand das Bataillon auf Cordon in Süd-Dalmatien und bestand
wiederholte Gefechte anlässlich der räuberischen Einfälle der Montenegriner,
so hei Gomila, auf der Planina Pastrovichiana u. A.
Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Heinrich Eossbach Avurde
mit dem LO. decoriert.
1848 stand dieses, sich aus der Lombardie ergänzende Bataillon in der
Heimath und gelang es den Versuchungen der Emissäre und sonstigen Ein-
flüssen, einen grossen Th eil zum Treubruche zu verleiten; der Eest, circa
zAvei Compagnien, bis Mitte Juli mit einer Division des 9. Jäger-Bataillons in ein
Bataillon vereint, focht bei Pastrengo, Ponton, Montanara und mit Auszeich-
nung hei Vicenza.
Sodann reorganisiert, stand das Bataillon
1849 im 2. Reserve-Corps im südlichen Ungarn, ohne in das Feuer zu
kommen.
Decoriert wurde mit :
MVK. Hauptmann Eduard Pro sehe1).
1859 war das Bataillon im Verbände der Küsten- Armee nicht in das Feuer
gekommen.
1866 im 4. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Bataillon bei
Schweinschädel und Königgrätz (grosse Verluste); die 2. Depot-Compagnie
') Nachträglich, mittlerweile Major und Commandant des Boten-Jäger-Corps.
44*
— 692 —
machte den Feldzug in Deutschland im combinierten 35. Feld-Jäger-Batail-
lon mit.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Bataillons-Commandant Oberst Freiherr von Beitzenstein
(gefallen, nachträglich zuerkannt); Hauptmann Ferdinand Schkrobanek.
MVK. Die Hauptleute August Ferstner und Julius Ettmayer Bitter
von Adelsburg; dann dem gefallenen Hauptmann Friedrich Quitton-
Quentin nachträglich zuerkannt.
1869 nahm das in Süd-Dalmatien stationierte Bataillon an den Expeditionen
in die Krivosije und in die Zupa, Gefechte bei Sta. Barbara, S. Giorgio und
Bisano theil.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Bataillons-Commandant Major Alois Urschitz.
MVK. Oberlieutenant Stephan Tschreschner; die Lieutenants Anton
Schneider und Ignaz Oeliler.
1882 im Occupations-Gebiet dislociert, betheiligte sich das Bataillon an
der Streifung im Sutjeska-Thale.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
X. CI.
n. ci.
1809
—
1
1848/1819 —
—
1
1813-1815
3
11
1859
—
—
1821
—
—
1866 —
5
19
1882 -
—
—
- 693
9.
Steyerisckes Feld- Jäger-Bataillon.
(1882) Ersatz-Compagnie-Caclre: Graz.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 18C8 mit 1. September
aus der 9. Division des Jäger-Regiments Marquis Chasteler Nr. 61 als Feld-
jäger-Division Nr. 9 formiert, mit 1. December auf ein Bataillon k sechs Feld-
und eine Depot-Compagnie completiert, „Feld- Jäger-Bataillon Nr. 9”; nach
dem Feldzuge die Jäger-Abtheilung des aufgelösten Frei-Corps Carneville
incorporiert. 1810 — 1812 wieder Jäger-Division: 1813 dauernd als Bataillon
formiert, einen Chargen-Cadre an das neu aufgestellte Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 10 abgegeben; 1818 die Jäger-Division des aufgelösten Istrianer Bataillons
incorporiert.
1849 die 3. und neu errichtete 4. Division zur Bildung des Feld-Jäger-
Bataillons Nr. 20 abgegeben (Depöt-Compagnie gemeinschaftlich).
1880 die Reserve-Compagnie an das neu aufgestellte 10. Feld-Bataillon
des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser Franz Joseph abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon recrutierte sich von der Errichtung an
aus Inner-Oesterreich, seit 1853 ausschliesslich aus Steyermark und zwar von
1857 an aus dem Bezirke des Infanterie-Regiments Nr. 27. von 1860 — 1867
zum Theil auch aus jenem von Nr. 47. Seit 1889 erhält es seine Ergänzung
aus dem Bereiche des 3. Corps im Allgemeinen.
Stationen der Depot- (Ersatz-) Abtheikurg. 1809 St. Veit in Kärnthen,
1813 Stainz, 1830 — 1836 Pettau, 1848 Pettau, 1860 Leoben, 1865 Graz, 18S0
Bruck a. d. Mur, seit 1882 wieder Graz.
Friedens-Garnisonen. 1808 St. Veit, 1809 Villach, 1810 Cilli. 1814
Treviso, 1815 Görz, 1816 Fiume, 1817 Capo d’Ist.ria und Rovigno, 1824 Pettau,
1831 Vicenza, 1834 Piacenza, 1835 Bologna, 1838 Ferrara, 1840 Cattaro, 1842
Spalato, dann Cilli, 1843 Capo d’Istria — Dignano, 1849 Florenz, 1850 Livorno,
1851 Florenz, 1852 Forli— Perugia, 1854 Bologna, 1859 Adria, 1860 Noale,
1861 Adria, 1862 Dolo, dann Graz. 1863 Kaiser-Ebersdorf, 1864 Wien, 1866
Sillein, 1867 Ungarisch -Skalitz, 1869 Marburg, 1870 Budua, 1871 Spalato, 1872
Bruck a. cl. Mur, 1877 Judenburg, 1878 Klagenfurt, 1879 Judenburg, Graz,
1880 Bruck a. d. Mur, 1882 Judenburg, 1888 Graz, 1892 Bruck a. cl. Mur,
1895 Villach.
Batailloiis-Comniandanten.
1808 Göldlin von Tieffenau, Carl
Freiherr, Major— Oberst.
1814 Gobiery, Eugen de, Hauptmann
(ad interim).
181o vv er dt von Teuften, Irredrrch
Freiherr, Major.
1816 Pirquet von Cesenatico und
M a r d a g a, Peter Chevalier,
- 694
1831 Strobl von Ankerswald, Carl,
M aj or — Ob er stli eutenant.
1889 Christophe von Leuenfels,
Johann, Major.
1839 Collery, Eduard, Major.
1842 Weiss, Franz von, Major —
Oberst.
1849 Menninger, Friedrich von,
Maj or — Ob erst .
1859 Steiger von Mün singen, Carl,
Oberstlieutenant.
1863 Schidlach, Franz. Major —
Oberst.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
Feldzüge.
1809 erhielt das Bataillon seine Eintheilung bei den zur Verth eidigung
von Tyrol bestimmten Truppen unter FML. Chasteler. Auf dem Marsche dahin
nahm eine Vorhut- Abtheilung an dem Gefechte an der Laditscher Brücke
theil und kam das Bataillon anfänglich in das Etsch-Thal, wo es sich an den
Gefechten bei Bucco di Vela, Volano, Castelpietra und Pilcante betheiligte.
Später wurde das Bataillon getheilt und standen vier Compagnien in
Nord-Tyrol, wo eine halbe Compagnie an der heldenmüthigen Vertbeidigung
des Passes Strub theilnahm. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Baron
Göldlin, welcher sich liier mit ö'/a Compagnien (worunter jene des Bataillons)
standhaft gegen 3000 Mann wehrte, wurde mit dem MTO. decoriert. Zwei
Compagnien (1. u. 5.) wurden in dem Gefechte bei IVörgl versprengt und
grösstentheils gefangen, die Beste derselben fochten auf dem Biickzuge durch
Kärnthen bei Sachsenburg; die 4. Compagnie wurde bei dem Versuche, sich
durch Bayern durchzuschlagen, bei Neumarkt in der Ober-Pfalz gefangen.
Die anderen Abtheilungen fochten am Berg Isel und zeichneten sich
im Juni bei dem Entsätze von Trient aus; die Depot-Compagnie nahm an den
Kämpfen bei Graz und der Schlacht bei Baab theil.
1813 bei der Armee in Inner-Oesterreich eingetheilt, vertheidigte eine
Compagnie unter Hauptmann Moll die Verschanzungen am Berge Loibl mit
heldenmüthiger Standhaftigkeit; zwei Tage später zeichnete sich das ganze
Bataillon bei Abwehr des Angriffes der Division Belloti aus und nahm das-
selbe ferner an den Gefechten bei Krainburg, Feistritz, Hollenburg. Portis.
Ospedaletto, Susigana (a. d. Piave) theil und stand dann bei der Blockade
von Legnago.
Hauptmann Freiherr von Moll erhielt den MTO.
1814 wurde in der Schlacht am Mincio ein grosser Theil versprengt,
gefangen.
1815 war das Bataillon bei den Truppen gegen Murat, Gefechte am
Panaro, bei Carpi, S. Felice, Schlacht von Tolentino und kam sodann nach
Süd-Frankreich.
1848 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien, focht das Bataillon bei
Sorio, Pastrengo, Santa Lucia, Montanara, Vicenza, zeichnete sich in dem Ge-
fechte bei Sona sehr aus (Erstürmung des Monte Bello u. s. w.), ferner
Schlacht bei Custozza, Nacht - Gefecht bei Volta, Gefecht bei Vigentino
(Mailand).
1*49 focht das Bataillon (Brigade Kolowrat) im Verein mit dem Begimente
Kaiser Nr. 1 mit besonderer Auszeichnung bei Mortara und Novara i Olengo .
Später war dasselbe bei der Expedition in die Bomagna. Gefechte bei und Ein-
nahme von Livorno. Ein Detachement der Depot-Compagnie an dem Gefechte
bei Friedau theilgenommen.
1869 Klimisch von Klimbu r g,
Eugen, Oberstlieutenant.
1874 Horvath de Zsebehäz, Franz,
Maj or — Oberstlieutenant.
1881 Schönaich, Franz, Major —
Oberstlieutenant.
1883 Hablitschek, Carl. Major—
Oberstlieutenant.
1889 Galateo, Alfred nobile de.
Major— Oberstlieutenant.
1896 Münzel, Arnold, Major.
— 695
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten:
MTO. Bataillons-Comm andant Oberstlieutenant Franz Ritter von Weiss
(für Sona).
EKO.3. Hauptmann Julius Schmigoz; Oberlieutenant Eduard Schüller.
MVK. Die Hauptleute Philipp Ritter von Mikulits, August Richter,
Hermann Hirst; die Oberlieutenants Adolph Frank und Anton Battig;
Unterlieutenant Justus Perasso.
1859 im8. Armee-Corps (Benedek) eingetlieilt, focht das Bataillon beiSolferino.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Bataillons-Commandant Oberstheutenant Friedrich Menninger.
MVK. Hauptmann Joseph Gerstorff von Gerstenhain; Unter-
lieutenant Adolph Sauerwein.
1861 machte das Bataillon den Feldzug gegen die Dänen in der Brigade
Kostitz des Corps Gablenz mit, nahm an dem Gefechte bei Jagel und Ober-
Selk theil, kämpfte mit besonderer Auszeichnung bei Oeversee, dann bei
Yeile. Später wurde das Bataillon, meist abtheilungsweise, zur Besetzung
der Inseln an der Westküste (Sylt, Föhr, Römö) verwendet.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge wurden decoriert mit:
LO. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Franz Schidlach und
Oberlieutenant Friedrich Laiml Ritter von Declina (Letzterer gefallen, nach-
träglich zuerkannt).
EKO.3. Die Hauptleute Gustav Schmigoz und Franz Heller; die
Oberlieutenants Carl Urschitz und Adolph Sauerwein.
MVK. Die Hauptleute Carl Haradauer Edler von Heldendauer,
Eduard Urschitz, Carl Went, Franz Heller, Franz Hermanny Edler von
Heldenberg und Moriz Kaluschke; die Oberlieutenants Carl Urschitz,
Demeter Sumarsky und Franz Hoppelen fc; die Unterlieutenants Sigmund
Klug und Joseph Steiner.
SVK. m. d. Kr. Ober-Arzt Dr. Franz Koblilia.
1866 stand das Bataillon bei der Kord-Armee (2. Corps, Thun) und focht
bei Königgrätz und Blumenau; die 2. Depot-Compagnie im combinierten
37. Feld-Jäger-Bataillon die Schlacht bei Custozza mitgemacht.
Decoriert wurden mit:
MVK. Oberlieutenant Peter Cumerlotti (für Auszeichnung im combi-
nierten 37. Feld-Jäger-Bataillon).
1869 betheiligte sich das Bataillon an der Unterdrückung des Aufstandes
in Süd-Dalmatien, dritte Expedition in die Krivosije.
1878 in der 6. Infanterie-Truppen-Division eingetheilt. focht das Bataillon
bei Han Bjelalovac, der Einnahme von Sarajevo und bei Mokro.
Decoriert wurden mit:
EKO.3. Bataillons-Commandant Major Franz Horvath de Zsebehäz.
MVK. Die Lieutenants Anton H o b e r s d o r f e r und Anton R o t li s c h e d 1 ; di e
Lieutenants in der Reserve Carl Kadamlensky und Gustav Leskoschegg.
FJO. Regiments-Arzt Dr. Alexander Ko sek.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene Silberne
Goldene
I. CI.
II. Cl.
3 3
1818
3
7
21
1 17
1819
6
21
15
1859
3
11
2S
1861
1
12
62
1866
1
5
9
1869
—
1
9
1878
1
1
17
1809
1813-1815
- 696 —
10.
Niederösterreicliisclies Feld- Jäger-Bataillon.
(1882) Ersatz-Compagnie-Cadre: St. Pölten.
(Seit dem Jahre 1849 besitzt das Bataillon ein silbernes Signalhorn, mit der Inschrift:
„Dem t ap feren 10. Jäger -Bataillon, die italienische Armee unter dem Sieger
Radetzky 1818”. In einem auf dem Horne angebrachten, von dem österreichischen
Doppel-Adler gehaltenen Schilde sind die Worte zu lesen: -Monte-Berico” — „Kopal
ruft!” — Zufolge Allerhöchster Genehmigung hat das Bataillon diesem Ehren-Signalhorn
die gleichen Ehrenbezeigungen wie einer Fahne zu leisten.)
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1813 zufolge Allerhöchster
Entschliessung vom 5. August mit einem Cadre an Chargen von den Feld-
jäger-Bataillonen Nr. 7, 8 und 9 in Steyermark i Graz aufgestellt.
1849 die 3. und neu errichtete 4. Division zur Bildung des Feld-Jäger-
Bataillons Nr. 21 abgegeben (Depot- Compagnie gemeinschaftlich .
1880 die Reserve-Compagnie zu dem neu errichteten Fekl-Jäger-Bataillon
Nr. 34 abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon recrutierte sich bis 1S30 aus Inner-Oester-
reich, von 1830 — 1857 aus Ober- und Nieder-Oesterreich *). seit 1857 ausschliess-
lich aus Nieder-Oesterreich, Ergänzungs-Bezirk des Infanterie-Regiments Nr. 49.
Seit 1889 ist es an den Bereich des 2. Corps im Allgemeinen gewiesen.
Stationen der Depot-(Ersatz-)Abtheilung. 1813 Marburg, 1814 Neustadtl,
1820 — 1825 Judenburg, 1830 — 1836 Schärding, 1848 Schärding, 1852 Vf eis,
1853 Freistadt, 1854 St. Pölten, 1861 Langenlois, 1865 St. Pölten, 1880 Wiener-
Neustadt, 1882 St. Pölten.
Friedens-Garnisonen. 1814 Cremona, 1815 Roanne, 1816 Dannemarie
(Eisass), 1817 Ste. Marie aux Mines, 1819 Judenburg, 1820 Borsea. 1821 Itri
(Neapel), Molo di Gaeta, Sessa. 1822 Molo di Gaeta. 1823 Capua. 1824 Sta. Maria
di Capua. 1825 Cattaro. 1826 Ragusa, 1829 Fiume. 1830 Como-Varese, 1834
Crema, 1835 Parma, 1836 Spalato, 1839 Paria. 1840 Mailand. 1842 Como,
1845 Mailand, 1847 Varese, 1849 Ancona. 1850 Bologna. 1851 Florenz. 1852
Parma, 1854 Verona. 1858 Castelnuovo (Dalmatien). 1859 Trient. 1860 Villafranca,
dann V aleggio, 1863 Mantua, dann Revere. 1864 Bussolengo-Pastrengo. 1865 V erona,
1866 Rovigo, 1866 Graz, 1867 Bruck a. d. Mur. 1872 Spalato, 1876 Capo d'Istria.
1878 Livno, 1879 Prachatitz, 1882 Hainburg, 1888 Bruck a. d. Leitha. 1891
Wien, 1894 Steyr.
Bataillons- Commandanteii.
1813 Casassa de Valmonte, Victor 1S21 Lovetto, Peter, Major — Oberst.
Chevalier, Major — Oberstlieute- 1833 Severus, Carl. Major,
nant.
J) Doch erhielt es von 1860—1867 abermals einen Tlieil Eecruten aus dem Bezirke
des Infanterie-Regiments Xr. 11.
— 697
1836 Matiss de Sik-Abony, Carl,
Major — Oberstlieutenant.
1811 Strassoldo, Julius Graf, Oberst.
1816 Kopal, Carl von, Oberst.
1819 Descovich von Oltra. Anton
Edler, Major — Oberstlieutenant.
1852 Netzer von Sillthal. Eduard,
Ma j or — Ob er stlieutenant.
1859 Poschacher von Poschach,
Ferdinand, Oberst.
1865 Dobner vonDobenau, Leopold,
Maj or — 0 berstlieutenant.
1875 Beck von Nordenau. Friedrich
E dl er , Ma j o r ■ — 0 b er stli e u t en ant .
1881 Wiktorin, Moriz, Major.
1881 Kopal, Victor Freiherr von,
Oberstlieutenant — Oberst.
1887 Schön von Monte - Cerro.
Ferdinand, Major.
1890 Ullrich Edler von Helm-
schild, Rudolph, Major — Oberst-
lieutenant.
1896 Bonelli, Otto von, Major.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offtciere.
1818 Bataillons-Commandant Oberst Carl von Kopal bei der Erstürmung
von Vicenza (10. Juni) tödtlicli verwundet, am 16. Juni gestorben.
Feldzüge.
1S13 sofort nach der Completierung auf den Kriegs-Schauplatz in Italien
gesendet, kam das Bataillon vor Verona und wurde zumeist im Vorposten-
Dienst verwendet; eine Compagnie, Hauptmann Hellin, bei Grezzano ein
Gefecht bestanden.
1811 eine Division unter Hauptmann Friedlich Graf Bellegarde mir
Auszeichnung an dem Avantgarde- Gefecht bei Villafranca tkeilgenommen.
das Bataillon an der Schlacht am Mincio. sowie bei Verthei digung des
Brückenkopfes von Borghetto, dann Occupation von Piemont.
1815 stand das Bataillon bei der Vorrückung nach Süd-Frankreich in
der Avantgarde-Brigade Bretschneider, eine Compagnie in dem Gefechte bei
Aiguebelle, das Bataillon bei der Einnahme des Forts La Grotte, sowie der
Erstürmung von la Guillotiere (Lyon!.
Das Bataillon verblieb sodann bis 1818 bei dem Occupations-Corps im
Eisass.
Bataillons-Commandant Major Casassa in Anerkennung seiner Ver-
dienste zum Oberstlieutenant befördert.
1821 gegen die Insurgenten in Neapel, bei Rieti nicht in das Feuer
gekommen, bei Antrodocco gefocliten (Erstürmung der Brücke über den
Velino).
Das Bataillon verblieb sodami bis 1825 im Neapolitanischen und hatte
wiederholte Streif-Commanden mit sehr anstrengendem Dienste zur Bekämpfung
der Räuberbanden beigestellt1) und wurden sowohl der Bataillons-Commandant
Major Lovetto. als auch einige andere Offi eiere für ihre, bei dieser Gelegen-
heit bewiesene Umsicht vom Könige von Neapel mit Orden ausgezeichnet.
1848 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien, focht das Bataillon unter
seinem Commandanten Obersten von Kopal mit besonderer Auszeichnung
in der Schlacht von Sta. Lucia, in welcher es mit heldenmüthiger Aus-
dauer den Kirchhof durch drei Stunden gegen wiederholte Angriffe weit über-
legener Kräfte vertlieidigte. Dasselbe nahm weiters an dem Gefechte bei
Goito theil und hatte bei Vicenza (Erstürmung der Verschanz ungen am Monte
Berico) erneuert Proben seiner besonderen Tapferkeit abgelegt; ebenso ehren-
vollen Antheil nahm es an den Schlachten von Sommacampagna (Erstürmung
des Monte Vento) und Custozza. Bei der weiteren Vorrückung nahm das
Bataillon noch an den Avantgarde-Gefechten bei Cä de Mari (am Oglio) und
Basiasco, endlich mit erneuerter Auszeichnung an jenem bei Gamboloita (Er-
oberung einer feindlichen Batterie u. s. w.) theil.
J) Befreiung des von den Räubern gefangen genommenen Obersten Grafen Couden-
liove u. s. w.
- 698 —
1849 im Verbände des 1. Armee-Corps hatte das Bataillon in den Ge-
fechten bei Gambolo und Vigevano erneuert Gelegenheit, sich hervorzuthun
und kam dann in die zur Säuberung der Romagna bestimmte Division
Wimpffen, wh’kte bei dem Angriffe auf Bologna, bei jenem auf Ancona mit
und bestand in der Verfolgung Garibaldi’s einige kleinere Gefechte bei
S. Angelo und Macerata-Feltria.
Für hervorragende Leistungen in diesen beiden Feldzügen wurden
decoriert mit :
MTO. Dem an seiner tödtlichen Verwundung bei Vicenza gestorbenen
Bataillons-Commandanten Obersten von Ko pal nachträglich zuerkannt: dann
Hauptmann Joseph Jabionski (Vicenza).
LO. Bataillons-Commandant Oberst Kopal (für Sta. Lucia): dann dessen
Nachfolger Major Descovich von Oltra.
EKO. 3. Die Hauptleute Ignaz Edler von Beckh (vor Ancona gefallen.
1849), Ludwig Brand und Franz Silier; Oberlieutenant Peter Lämmer.
71/ VK. Die Hauptleute Michael Freiherr von Lütgendorf. Franz Silier
und Peter Lämmer; die Oberlieutenants Theodor Edler von Ko dolit s ch. Joseph
Latour von Thurmburg; die Unterlieutenants Wenzel Meder und Friedrich
Müllner1).
Die ehrenvollste Anerkennung der ausgezeichneten Waffenthaten wurde
dem braven Bataillon von der Armee in Italien durch die Widmung des früher
erwähnten Signalhornes zu theil.
1859 focht das Bataillon, im 2. Armee-Corps (Eduard Liechtenstein! ein-
getheilt, mit gewohnter Tapferkeit bei Magenta (Vertheidigung von Buffalora.
Kämpfe bei Ponte nuovo di Magenta), erlitt aber bedeutende Verluste. In
der Schlacht von Solferino war dasselbe wenig engagiert.
Decoriert wurden mit :
LO. Die Hauptleute Johann Klein und Johann von Tamässy Letz-
terer gefallen, nachträglich zuerkannt).
EKO. 3. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Eduard Netzer von
Sillthal; Hauptmann Joseph Gumpenberger; Oberlieutenant Wenzel
Meder.
MVK. Hauptmann Carl Pochobratzky ; die Oberlieutenants Carl
Oesterle, Matthias Griessmaier und Julius Lanzenstorfer: Unterlieu-
tenant Clemens Lossen; dann dem gefallenen Oberlieutenant Carl Freiherrn
von Diemar nachträglich zuerkaunt.
1866 stand das Bataillon zu Beginn des Feldzuges in Rovigo, wurde
sodann im Vereine mit dem 13. Husaren-Regiment (leichte Brigade Szapäry).
abtheilungsweise zur Bewachung des unteren Po in der Strecke von Ficcarolo
bis Villanova-Marchesana (Papozze)2), beziehungsweise des sich bei Ferrara
sammelnden Corps Cialdini verwendet, verblieb auch, nachdem alle übrigen
Truppen aus der Polesine zu dem Hauptschlage (Schlacht bei Custozza bei
Verona concentriert wurden, isoliert in dieser Aufstellung und kam diesem
sehr anstrengenden Dienste mit dem gewohnten Pflichtgefühle nach. Später
zur Armee einberufen, bildete dasselbe bei dem Rückzuge des 7. Corps durch
Venezien bis zur Einwaggonierung die Arrieregarde, ohne in Action zu treten.
Die 2. Depot-Compagnie kämpfte, im combinierten 37. Feld- Jäger-Bataillon
eingetheilt, bei Custozza.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Oberlieutenant Emil Ritter von Arb t er (dem Generalstab zu-
getheilt).
MVK. Hauptmann Carl Conte Modena (eingetheilt im combinierten
37. Feld- Jäger-Bataillon).
1878 in der 7. Infanterie -Truppen -Division eingetheilt. Gefechte bei
Rogelje und Jaice, Einnahme von Livno.
J) Nachträglich 1858.
-) Circa 45 Kilometer.
— 699
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Hauptmann Franz Neugebauer.
3IKV. Die Oberlieutenants Johann Köstner und Thaddäus Graf Alberti
de Poja; Lieutenant August Lange, dann Lieutenant in der Reserve Max
von Jvichich.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
G-oldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
II. Cl.
1813-1815 —
—
1818
11
18
11
1821 —
1
1819
—
7
21
1859
2
16
15
1866
—
—
—
1878
—
1
20
— 700 -
11.
Ungarisches Feld- Jäger-Bataillon.
(1884) Ersatz-Compagnie-Cadre: Raab.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1813 zufolge Aller-
höchster Entscliliessung vom 5. August mit einem Cadre au Chargen von den
Feld- Jäger-Bataillonen Nr. 3, 4 und 5 zu Krems in Nieder-Oesterreich auf-
gestellt.
1859 die 3. Division1) an das neu aufgestellte Eeld-Jäger-Bataillon Nr. 27
abgegeben. 1860 wurde das Bataillon in Folge Abtretung der Lombardie. aus
welcher Provinz sich dasselbe bisher ergänzte, reorganisiert und aus dem
steyermärkischen Freiwilligen Schützen-Bataillon neu formiert.
1880 die Reserve-Compagnie an das neu aufgestellte Feld- Jäger-Bataillon
Nr. 34 abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon ergänzte sich in den ersten Jahren seines
Bestandes aus den österreichischen Provinzen, von 1823 an aus der Lombardie
und Venedig, von 1857 an speciell aus den Ergänzungs-Bezirken der Infanterie-
Regimenter Nr. 23 und 44.
1860 wurde es mit der Ergänzung an Nieder-Oesterreich, Infanterie-
Regiment Nr. 49, 1880 — 1882 auch theilweise Nr. 14 gewiesen: seit 1883
recrutiert sich das Bataillon aus Ungarn, Bezirke der Infanterie-Regimenter
Nr. 19 und 76. Seit 1889 ist es mit der Ergänzung an den Bereich des
5. Corps im Allgemeinen gewiesen.
Stationen der Depot- (Ersatz-) Abtheilung. 1813 Krems, 1S30 Brescia.
1848 Mailand. 1852 Vicenza, 1S54 Pizzighettone, 1859 Bruck a. d. Mur. 1867
St. Pölten, 1880 Wiener-Neustadt, 1882 St. Pölten, 1884 Raab.
Friedens-Garnisonen. 1814 Lombardie. 1815 im Eisass. 1816 Weidenau
(Schlesien), 1817 Ungarisch-Hradisch. 1820 Italien, 1821 Neapel. 1823 Palermo,
1826 Capo d’ Istria, 1835 Cattaro, 1838 Verona, 1839 Brescia, 1840 Piacenza,
1842 Crema, 1843 Mailand. 1846 Como, 1847 Sondiio, 1S49 Brescia. 1850
Laxenburg, 1852 Mödling. 1853 Oedenburg, 1854 Kaschau. 1855 Pest, dann
Gran, 1857 Judenburg. 1858 Ragusa. 1860 Salzburg, 1864 Wien. 1S66 Fünf-
kirchen, 1867 Djakovar, 1868 St. Pölten, 1875 Budua, 1S77 Slano. 187S Gaeko.
1879 Wien, 1881 Wiener-Neustadt, 1882 Raab. 1893 Oedenburg. 1895 Dolnja
Tuzla.
Bataillons- Commandanten.
1813 Ensch, Franz Freiherr von.
Major— Oberst.
1836 Escliermann, Friedrich, Oberst.
1842 Berezko, Ferdinand Freiherr
von, Major.
1847 Bauer, Carl, Major — Oberst.
1852 Zs old os, Anton von, Oberst-
lieutenant— Oberst.
1859 Schwab, Friedrich Edler von,
Ob erstlieutenan t — Oberst.
1S6S Bruckner, Moriz Ritter von.
Ob er stlieut enant — Ob erst.
1873 Went, Carl, Major.
1S75 Heim er ich. J oliaun von. Maj or —
Oberstlieutenant.
18S0 Steinitz, Eduard Ritter von.
Major.
') War 1849 auf dam Fusse von sechs Compagnien verblieben.
701
1882 Kapfhammer, Franz. Major —
Ob erstliente n ant.
1883 Grivicic, Daniel Ritter von,
Oberstlieutenant — Oberst.
1887 Zur na, Carl, Oberstlieutenant —
Oberst.
1891 Wucherer von Huld en fei d,
Carl Freiherr, Major — Oberst-
lieutenant.
1896 Schwaab, Alfred, Major.
Yor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
Feldzüge.
1813 sofort nach der Completierung auf den Kriegs-Schauplatz nach
Italien gerückt, kam das Bataillon nicht mehr in das Feuer.
1811 machte dasselbe in der Division Radivojevich einige kleinere
Affairen, Gefechte bei Roverbella u. A. mit.
1815 in der Division Bianchi eingetheilt, machte das Bataillon die
Operationen gegen Murat mit, Gefecht bei Ronco und zeichnete sich unter
seinem Commandanten Oberstlieutenant Ensch bei dem Ueberfalle auf
Pesaro aus, sodann in Süd-Frankreich.
1821 in dem Feldzuge gegen die neapolitanischen Insurgenten war das
Bataillon in dem Gefechte bei Rieti. eine Division unter Hauptmann Heinrich
Rossbach sich in dem Gefechte bei Sora-Pescosolido ausgezeichnet.
1818 auf den Kriegs-Schauplatz in Italien, focht dieses Bataillon bei
Sta. Lucia, Vicenza, mit Auszeichnung bei Sona, dann bei Custozza.
1819 zeichnete sich dasselbe bei Mortara und Novara aus (Brigade
Stadion des 2. Corps).
Decoriert wurden mit :
LO. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Carl Bauer.
MVK. Die Hauptleute Anton Gössmann, Wenzel Schröder und Franz
Hamornik.
1859 stand das Bataillon in Dalmatien und kam nicht vor den Feind.
1861 in der Brigade Tornas des 6. Corps (Gablenz) eingetheilt, war das
Bataillon bei der Cernierung von Friedericia, eine Division sich in dem Ge-
fechte bei Stoutrup ausgezeichnet.
Decoriert wurde mit :
MVK. Hauptmann Carl Freiherr Schirp von Botlemberg.
1866 im 2. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Bataillon bei
Königgrätz; die 2. Depöt-Compagnie im combinierten 37. Feld- Jäger-Bataillon
bei Custozza.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Oberlieutenant Paul Spilvogl.
MVK. Hauptmann Georg Camelli; Oberlieutenant Guido Figura.
1878 bei den Besatzungs-Truppen in Süd-Dalmatien, an der Expedition
gegen Klobuk betheiligt.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene
Silberne
Goldene
I. Cl.
II. Cl.
2
1
1
2
18481
1849 }
2
13
20
1864
—
1
9
1866
—
3
15
1878
—
—
—
1813—1815
1821
— 702 —
12.
B ohmisches Feld- J äger-B ataillon .
(1883) Ersatz - Compagnie - Cadre : Jung-Bunzlau.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1813 zufolge Allerhöchster
Entschliessung vom 5. August mit einen Cadre an Chargen von den Feld- Jäger-
Bataillonen Nr. 1. 2 und 6 in Jglau aufgestellt.
1819 die 3. und neu errichtete 4. Division zur Formierung des 22. Feld-
jäger-Bataillons abgegeben (Depot-Compagnie gemeinschaftlich .
1880 die Beserve-Compagnie an das neu errichtete 37. Feld-Jäger-
Bataillon abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon ergänzte sich in den ersten Zeiten meines
Bestandes aus Mähren, von 1823 an aus dem lombardisch- venezianischen
Königreiche; 1830 wurde es ein galizisches Bataillon. Ton 1857 — 1860 erhielt
es seine Ergänzung aus den Bezirken der Infanterie-Begiinenter Nr. 20, 40.
56, 57, von 1860—1866 aus jenen von Nr. 9, 10, 30, 40 und 77. Seit 1867
recrutiert sich das Bataillon aus Böhmen, Bezirk des Infanterie-Regiments
Nr. 36, von 1883 — 1889 auch aus jenem von Nr. 94. Seit 1889 ist es mit der
Ergänzung an den Bereich des 9. Corps im Allgemeinen gewiesen.
Stationen der Depöt-(Ersatz-)Abtheilung. 1830 — 1836, dann 184S — 1852
Znaym, 1853 Przemysl, 1872 Ivolin, 1880 Kuttenberg. 1883 Jung-Bunzlau.
Friedens-Garnisonen. 1815 Mährisch-Schönberg. 1817 Freudenthal,
1818 Weidenau. 1819 Jägerndorf, 1823 Teschen. 1824 Kremsier. 1S26 Jägem-
dorf, 1827 Neutitschein, 1832 Mährisch- Schönberg, 1835 Ungarisch-Hradisch,
1842 Brünn, 1847 Karthaus, 1849 Yeszprim, 1852 Oedenburg. 1853 Komom.
1854 Sziget, 1855 Fünfkirchen. 1858 Iglo, 1860 Csik-Szereda. 1864 Hermann-
stadt, 1866 Rosenau, 1868 Eperies, 1873 Rima-Szombat. 1S74 Mauer. 187 <
Ungarisch- Skalitz, 1878 Gracac, 1879 Wittingau, 1882 Königgrätz. 1883 Theresien-
stadt, 1886 Stolac, 1888 Königgrätz. 1891 Reichenberg. 1895 Przemysl, 1896
Rawa ruska.
Bataillous-Conunandaiiteu.
1813 Beelen de Bertholf, Eugen
Freiherr, Major — Oberst.
1831 Podewils, Carl Freiherr von,
Major — Oberstlieutenant.
1839 Teutschenbach von Ehren-
ruh, Joseph, Major.
1842 C ollery. Eduard, Major— Oberst.
1849 Landtmann, Franz. Major1 .
1849 Süss von Rheinhausen. Fried-
rich. Major — Oberst.
1859 Bandian. Ludwig. Major.
1866 Wenko. Adolph. Major.
J) Nicht eingerückt, übernahm das 25. Bataillon.
— 703 —
1867 Ban di an, Ludwig, Oberstlieute-
nant *).
1869 Buch, Arnold, Major— Oberst-
lieutenant.
1877 Niemeczek, Joseph, Major —
Oberst.
1887 Gilio-Rimoldi, nobile della
Spada, Victor, Major — Oberst-
lieutenant.
1892 Igälffy von Igäly, Victor,
Major — Oberstlieutenant.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
1849 Divisions-Commandant Hauptmann Felix Marocbini in dem Ge-
fechte bei Schemnitz j.
Feldzüge.
1813 wurde dieses Bataillon sofort nach der Completierung auf den
Kriegs-Schauplatz an den Rhein, beziehungsweise nach Frankreich gesendet.
1814 stand dasselbe hei der Blockade von Besancon.
1815 am Rhein, Gefecht bei Hüningen.
1848 nahm das Bataillon an den Kämpfen anlässlich der Einnahme von
Wien ehrenvollen Antheil; später waren zwei Compagnien im Corps Simunich
eingetheilt in den Gefechten bei Jablonitz, Tyrnau (Einnahme von), dann
Cernierung und Einnahme von Leopoldstadt (bis Februar 1849).
1849 standen diese zwei Compagnien im März bei der Cernierung von
Komorn; zwei Compagnien unter dem Bataillons-Connnandanten Oberst Collery
in der von demselben befehligten Streif-Colonne an dem glänzenden Gefechte bei
Hoderich theilgenommen (in Flanke und Rücken von Uebermacht angegriffen,
sich mit Bravour den Weitermarsch erkämpft, eine Batterie erbeutet, u. s. w.);
die übrigen zwei Compagnien unter Hauptmann Marocbini Gefechte bei Wind-
schacht und Schemnitz; das später vereinigte Bataillon bei Waitzen und Nagy-
Sarlö gekämpft.
Im Sommer-Feldzuge 1849 war das Bataillon in der Brigade Benedek des
4. Corps bei der Einnahme von Raab, den beiden Schlachten von Komorn
(Auszeichnung bei Uj-Szöny, 2. Juli), der Erstürmung des Brückenkopfes bei
Uj-Szegedin, dann bei Szöreg und Temesvar.
Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen wurden decoriert mit* 2):
MTO. Bataillons-Commandant Oberst Eduard Collery.
EKO. 3. Hauptmann Heinrich Giesl von Gieslingen; Unterlieutenant
Otto Graf Chotek.
MVK. Oberst Collery (mittlerweile zum GM. befördert) ; der vom 1. Feld-
jäger-Bataillon als Commandant anher transferierte Major Süss von Rhein-
hau sen (für Auszeichnung als Hauptmann in jenem Bataillon); die Haupt-
leute Heinrich Gi esl, Valerian Menapace, Joseph S wob o da, Joseph S chüb ert
und Franz Schübel (mittlerweile Major und Commandant des 3. Feld-Jägei-
Bataillons); die Oberlieutenants Adolph Wolfersdorf, Franz Preysak, Her-
mann Lamotte, Joseph Schlossarek, Gustav Lang Edler von Wald-
thurm; die Unterlieutenants Gustav Iglo, Joseph Starker und Carl Findeis.
1859 gehörte das Bataillon zu den Besatzungs-Truppen im Küstenlande
und kam nicht vor den Feind.
1866 stand dasselbe im 10. Corps . (Gablenz) und focht bei Trautenau,
Königgrätz und Blumenau; die 2. Depot-Compagnie im combinierten Feld-
jäger-Bataillon Nr. 35 den Feldzug in Deutschland mitgemacht.
Decoriert wurden mit:
MVK. Bataillons-Commandant Oberstlieuteuant Bandian; Unterlieute-
nant Joseph Lügner.
J) War schwer verwundet, wurde ersetzt, übernahm erneuert das Commando.
2) Ein Theil der hier nicht Genannten erscheint, mittlerweile zum 22. Eeld-j äger-
Bataillon transferiert, bei diesem aulgeführt.
- 704
1878 im Verbände des 5. Corps (13. Infanterie-Truppen-Division), bethei-
ligte sich das Bataillon an den Operationen in der Krajna. Gefechte bei
Ljeskovac, Izacic, Bihac und Peci.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Bataillons-Commandant Major Joseph Kiemeczek.
MVK. Oberlieutenant Ludwig Bach; Lieutenant Paul Berthöty von
Berthöt.
Tapferkeits-Medaillen,
Silberne
1848,
18491
1866
1878
Goldene
2
i. ci.
12
4
2
II. Cl.
63
3
5
— 705 —
13.
Gralizisches Feld-Jäger-Bataillon.
(1888) Ersatz-Compagnie-Cadre: Krakau.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1849 mit 1. April (Aller-
höchste Entschliessung vom 21. Februar) aus der 3. und neu errichteten 4. Di-
vision des Feld-Jäger-Bataillons Nr. 1 in Böhmen formiert (Depot-Compagnie
gemeinschaftlich).
1880 Die Reserve-Compagnie an das neu aufgestellte Feld- Jäger-Batail-
lon Nr. 39 abgegeben.
Ergänzung. Das Bataillon recrutierte sich von der Errichtung bis 1882
aus Böhmen, von 1857 an speciell aus dem Bezirke des Infanterie-Regiments
Nr. 11, von 1867 auch aus jenem von Nr. 28. Seit 1883 ist das Bataillon ein
galizisches, Bezirke der Infanterie- Regimenter Nr. 13, 20, 56, 57. Seit 1889 ist
es mit der Ergänzung an den Bereich des 1. Corps im Allgemeinen gewiesen.
Stationen der Depot- (Ersatz-) Abtheilung. 1849 Komotau, 1852 Kaaden,
1866 Prag, 1888 Krakau.
Friedens-Garnisonen. 1849 Schlacken werth, 1851 Judenburg. 1853 Graz,
dann Leoben, 1855 Judenburg, 1856 Wien, 1858 Laxenburg, 1859 Semlin, 1860
Znaym, 1862 Iglau, 1865 Brünn, 1866 Chrudim, 1869 Prag, 1877 Kaaden, 1879
Kuttenberg, 1882 Prjedor, 1883 Krakau. 1888 Tarnöw, 1894 Bochnia.
Bataillons-Commandanten.
1849 Gössmann, Anton, Major.
1850 Schupp, Hugo, Major — Oberst-
lieutenant.
1859 Sperr o, Michael, Major.
1859 Wachwest, Willibald, Major.
1863 Schuppanczig von Franken-
bach, Emanuel, Major.
1866 Scheuerle, Franz, Major.
1871 Madurowiez, Oskar Ritter von,
Oberstlieutenant.
1874 Cordier von Löwenhaupt,
Otto, Maj or — Oberstlieutenant.
1881 Plentzner von Scharneck,
Gustav Ritter, Oberstlieutenant.
1883 Niklas, Philipp, Major — Oberst-
lieutenant.
1890 Angerholzer von Almburg,
Anton, Major — Oberst.
1896 Löwen st ein, Rudolph Freiherr
von, Major.
Vor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
Feldzüge.
1849 wurde das Bataillon zur Vertheidigung von Vorarlberg gezogen
und nahm an einer Expedition in das Badische gegen die Freiscliaaren unter
Struve theil.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
45
— 706 —
1859 im 3. Corps (Schwarzenberg) eingetheilt, focht das Bataillon bei
Valenza, Magenta und Solferino.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge wurden decoriert mit:
EKO. 3. Bataillons-Commandant Major Willibald Wachwest; Haupt-
mann Adolph Wolfersdor ff; Oberlieutenant Joseph Schlappak.
MVK. Die Oberlieutenants Carl Stieb er, Moriz Pokorny, Emanuel
.Richter, Franz Häring, Hugo Spindler, Franz Siegert; die Unter-
lieutenants Maximilian von Neumayer und Franz Dörfler.
GVK. m. d. Kr. Regiments-Arzt Dr. Jakob Treulich.
1866 im 4. Corps der Nord-Armee eingetheilt, war das Bataillon in
dem Gefechte bei Königinhof und in der Schlacht bei Königgrätz; die 2. Depöt-
Compagnie im combinierten 33. Feld-Jäger-Bataillon, ebenfalls die Schlacht
bei Königgrätz mitgemacht.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Hauptmann Martin Poschacher.
MVK. Hauptmann Joseph Wenz.
GVK. Ober- Arzt Dr. Albert Kaspersky.
1882 im Occupations-Gebiete dislociert, nahmen Abtheilungen an der
Vertheidigmig des Districtes von Foca theil, ohne in das Feuer zu kommen.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
1849
Goldene
I. CI.
II. Cl.
1859
1
4
27
1866
—
5
35
1882
—
—
—
14.
F eld- J äger-B at aillon.
Das früher unter dieser Nummer bestandene Bataillon wurde mit 1. October
1893 in das 14. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser Franz
Joseph umgewandelt1).
15.
Feld-Jäger-Bataillon.
Das früher unter dieser Nummer bestandene Bataillon wurde mit 1. October
1890 in das 11. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser Franz
Joseph umgewandelt2).
') Die Geschichte dieses Bataillons ist jener des 4. Tyroler Kaiser- Jäger-Regiments,
in dessen Verband dasselbe gegenwärtig gehört, angereiht (Siehe Seite 666 .
2) Die Geschichte dieses^ Bataillons ist jener des 3. Tyroler Kaiser-Jager-Regiments.
in dessen Verband dasselbe gegenwärtig gehört, angereiht (Siehe Seite 630).
707
16.
Schlesisches Feld- Jäger - Bataillon.
(1866) Ersatz-Compagnie-Cadre: Troppau.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1849 mit 1. April (Aller-
höchste Entschliessung vom 21. Februar) aus der 3. und neu aufgestellten
4. Division des Feld-Jäger-Bataillons Nr. 4 in Mähren formiert (Depöt-Com-
pagnie gemeinschaftlich).
1880 die Reserve-Compagnie an das neu aufgestellte Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 36 abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon recrutierte sich von der Errichtung bis
1867 aus Mähren und Schlesien, Ergänzungs-Bezirk des Infanterie-Regiments
Nr. 1, seit 1883 ausschliesslich aus Schlesien.
Seit 1889 ist das Bataillon mit der Ergänzung an den Bereich des
1. Corps im Allgemeinen gewiesen.
Stationen der Depot- (Ersatz-) Abtheilung. 1849 Karthaus, 1852 Znaym,
1853 Mährisch-Schönberg, seit 1866 Troppau.
Friedens-Garnisonen. 1849 Wien, 1850 Prag, 1851 Salzburg, 1852
Bregenz, 1852 Schönbrunn, 1854 Hust, 1855 Jassy, 1856 Piatra, 1857 Iglau,
1860 Hermannstadt, 1864 Csik-Szereda, 1867 Wittingau, 1869 Troppau, 1873
Teschen, 1875 Stanislau, 1878 Brody, 1882 Jägerndorf, 1884 Olmütz, 1888
Jägern dorf, 1894 Krakau, 1896 Niepolo mice.
Bataillons-Coinmandanten.
1849 Pöllnitz, Carl Freiherr von,
Major.
1851 Burkhardt von der Klee, Franz
Freiherr, Major — Oberst.
1863 Heidi, Eduard, Major.
1866 Hubatius, Anton, Major —
Oberstlieutenant.
1876 Mikessic, Adolph Edler von,
Major— Oberst.
1886 Tornago, Alois, Major — Oberst-
lieutenant.
1890 Versbach von Hadamar,
Mansuet Ritter, Major — Oberst-
lieutenant.
1893 Schirnböck, Eduard, Major —
Oberstlieutenant.
Yor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1866 Bataillons-Commandant Major Eduard Heidi bei Trautenau f.
Feldzüge.
1849 wurde das Bataillon an der steyeriscla-ungarischen Grenze postiert
und kam im August im Corps Nobili zur Cernierung von Komorn.
45*
708 —
1859 kam das Bataillon im Verbände des 9. Corps (Schaaflgotsche) nur
bei Solferino in das Feuer.
Decoriert wurden mit:
MVK. Bataillons-Commandant Oberst Franz Freiherr Burkhardt von
der Kl ee; die Hauptleute Anton Kastei und Joseph Die wald; die Oberlieutenants
Carl Habermann, .Rudolph Jung, Julius Freiherr Kruchina von Schwan-
berg, Johann Dohnal, Joseph Meissl; Unterlieutenant Michael Münzl
von Münzthal.
GVK. Ober-Arzt Dr. Pius Leiss.
1866 stand das Bataillon im 10. Corps (Gablenz, Brigade Grivicici. focht
mit Auszeichnung bei Trautenau, erlitt bei Neu-Rognitz sehr bedeutende
Verluste und machte noch die Schlacht von Königgrätz mit; die 2. Depot-
Compagnie im combinierten 34. Feld- Jäger-Bataillon die Schlacht bei König-
grätz mitgemacht.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Hauptmann Johann Dohnal: dann dem gefallenen Bataillons-
Commandanten Major Heidi nachträglich zuerkannt.
MVK. Unterlieutenant Alfred Edler von Matt.
GVK. m. d. Kr. Ober-Arzt Dr. Albert Gerlich.
Tapferkeits-Medaillen
Silberne
Goldene
I. CI.
1
2
II. ci.
21
42
1859
1866
1
2
— 709 —
17.
Mährisches Feld - Jäger - Bataillon.
(1873) Ersatz-Compagnie-Cadre: Brünn.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1819 mit 1. April (Aller-
höchste Entschliessung vom 21. Februar) aus der 3., dann neu aufgestellten
1. Division des 5. Feld-Jäger-Bataillons in Mähren formiert (Depot-Compagnie
gemeinschaftlich).
1880 die Reserve-Compagnie an das neu aufgestelltc Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 36 abgegeben.
Errichtung. Dieses Bataillon recrutierte sich seit der Errichtung aus
Mähren, speciell von 1857 aus dem Ergänzungs-Bezirk des Infanterie-Regiments
Nr. 8, seit 1883 auch aus jenen von Nr. 81 und 99. Seit 1889 ist das Bataillon
mit der Ergänzung an den Bereich des 2. Corps im Allgemeinen gewiesen.
Stationen der Depot- (Ersatz-) Abtlieilung. 1819 Ungarisch-Brod, 1859
Ungarisch-Hradisch, 1862 Ungarisch-Brod, 1865 Karthaus, 1873 Brünn.
Friedens-Garnisonen. 1819 Pressburg, 1850 Neutra, 1851 Reichenberg,
1852 Lemberg, 1851 Brzezany, 1855 Zloczöw, 1856 Brody, 1857 Lemberg,
1860 — 1866 Fünfkirchen, 1866 Stanislau, 1875 Teschen, 1882 Brünn, 1896
Mosty wielkie.
Bataillons-Commandanten.
1819 Sehnorbusch, Joseph, Major.
1852 Pinsker, Adolph, Major — Oberst.
1859 Teutschenbach von Ehren-
ruh, Adolph, Major.
1865 Klement, Johann, Major.
1866 Krzisch, Joseph, Major.
1869 Hannbeck, Johann, Major —
Oberstlieutenant.
1878 Kapfhamer, Franz, Major.
1882 Kurz, Carl, Oberstlieutenant —
Oberst.
1886 Chizzola, Carl von, Major —
Oberst.
1891 Ivanossich von Küstenfeld,
Emil, Major— Oberstlieutenant.
1897 Röster, Albin, Major.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
Feldzüge.
1819 sofort zur operierenden Armee in Ungarn eingetheilt, nahm die
erste Division an den Kämpfen bei Isaszeg und vor Pest theil, dann, im Ver-
bände der Süd - Armee, Einnahme von Titel, G-efecht bei Vilova, Angriff
auf Neusatz, Schlacht bei Hegyes und andere kleinere Affairen. Die 2. Division
war bei der Cernierung von Komorn.
- 710 -
Decoriei't wurden mit:
MVK. Bataillons-Commandant Major Joseph Schnorbusch; Haupt-
mann Eduard Eckert; die Ob erbeuten ants Anton Desch und Johann
Allascevich.
1859 war das Bataillon in der Küsten-Annee eingetheilt und kam nicht
in das Feuer.
1866 im 6. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Bataillon mit
Auszeichnung bei Wvsokow und Königgrätz, beidemale mit bedeutenden
Verlusten; die 2. Depot-Compagnie focht im combinierten 31. Jäger-Bataillon
gleichfalls bei Königgrätz.
Decoriert wurden mit:
MVK. Die Hauptleute Franz Scheuerle1), Rudolph Hubalek: Ober-
lieutenant Alexander David ovic.
Tapferkeits-Medaillen.
1819
Goldene
1
Silberne
I. CI. ir. CI.
3 7
1866
—
5 5
18.
Feld- Jäger-Bataillon.
Das früher unter dieser Nummer bestandene Bataillon wurde mit
1. October 1893 in das 15. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser
Franz Joseph umgewandelt2).
3) Mittlerweile zum Major und Commandanten des 13. Feld-Jäger-Bataillons ernannt.
2) Die Geschichte dieses Bataillons ist jener des 4. Tyroler Kaiser-.läger-Regiments,
in dessen Verband dasselbe gegenwärtig gehört, angeschlossen. (Siehe Seite 667.)
— 711
19.
Ungarisches Feld - Jäger - Bataillon.
(1897) Ersatz-Compagnie-Cadre: Komorn.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1849 mit 1. April (Aller-
höchste Entschliessruig vom 21. Februar) aus der 3. und neu errichteten
4. Division des Feld- Jäger-Bataillons Nr. 7 in Nieder-Oesterreich formiert
(Depot-Compagnie gemeinschaftlich).
1880 die Reserve-Compagnie an das neu aufgestellte Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 35 abgegeben.
Ergänzung. Das Bataillon remitierte sich von der Errichtung bis
1857 aus Nieder-Oesterreich, von 1857 an aus Kram und dem Küstenlande,
Bezirke der Infanterie-Regimenter Nr. 7 und 22, von 1860 — 1874 aus jenen
von Nr. 17 und 22, 1874 — 1883 aus jenem von Nr. 17 allein; seit 1883 ergänzte
sich das Bataillon aus Croatien, Bezirke von Nr. 53 und 96. Gegenwärtig ist
es seit 1893 mit der Ergänzung an den Bereich des 5. Corps im Allgemeinen
gewiesen *).
Stationen der Depot-(Ersatz-)Abtheilung. 1849 Wien, 1850 Korneuburg,
1852 Langenlois, 1853 St. Pölten. 1857 Laibach, 1880 Cilli, 1883 Laibach, 1893
Carlstadt, 1897 Kormorn.
Friedens - Garnisonen. 1849 Schemnitz, 1850 Aranyos-Maröt, 1851
Mährisch-Schönberg, 1852 Karthaus, 1854 Chrzanow, 1855 Oswi^cim, 1856
Saybusch, 1857 Wieliczka, 1859 Feltre, 1860 Malö, 1862 Görz, 1863 Udine,
1865 Görz, dann Verona, 1866 Budua, 1869 Görz, 1870 Rudolphswerth, 1874
Cilli, 1876 Metkovic, 1877 Spalato, 1878 Buna, 1879 Oedenburg, 1882 Semlin,
1883 Triest, 1886 Capo d’Istria, 1888 Görz, 1891 Dolnja Tuzla, 1895 Komorn.
Bataillons-Connnandanten.
1849 Mertens, Wilhelm Ritter von,
Oberstlieutenant — Oberst.
1854 Eckert, Eduard, Major.
1859 T h e i s s, Willibald, Maj or — Oberst.
1866 Lemprnch, Anton Freiherr von,
Major — Oberstlieutenant.
1876 De Fin, Hamilkar Freiherr,
Maj or.
1877 Kl ob us, Hugo Edler von,
Major — Oberst.
1883 Moser, Moriz, Major.
1884 Fedra, Johann, Major — Oberst.
1890 Rogulic, Nikolaus von, Major —
Oberstlieutenant.
1894 Bulla, Adolph, Major— Oberst-
lieutenant.
Yor dem Feinde gefallene höhere Ofliciere.
J) Von 18S9 — 1893 war das Bataillon an den Bereich des 13. Corps gewiesen.
— 712 —
Feldzüge.
1849 im Sommer-Feldzuge in Ungarn, war das Bataillon am 27. Juni
in dem Gefechte bei Ihäszi und bildete bei der V orrückung an die Theiss die
rechte Flankendeckung, Gefechte hei Ö-Besenyö, Temesvär. Mehadia.
Decoriert wurde mit:
MVK. Bataillons-Commandant Oberst Wilhelm Ritter von Mertens.
1859 anfänglich bei den Besatzungs-Truppen im Römischen i Bologna!
stehend, kam das Bataillon später zur Reserve-Division Urban und focht bei
Castenedolo und Solferinö (7. Corps).
Decoriert wurden mit:
MVK. Hauptmann Anton Schwarz; Oberlieuteuant Franz Burian.
1866 nahm das Bataillon im Verbände des 5. Corps ehrenvollen Antheil
an der Schlacht bei Custozza; die 2. Depöt-Compagnie im Verbände des
combinierten 36. Feld- Jäger-Bataillons ebenfalls die Schlacht von Custozza
mitgemacht.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Die Hauptleute Anton Freiherr von Lempruch, Augustin Ritter
Benischko von Dobroslav und Franz Kreipner.
M VK. Die Hauptleute Carl Ritter Fr a s s von F r i e d e n f e 1 d. Hugo F reihen-
de Pont- Wullyamoz, Heinrich Rau, Jakob Edler von Rylski: Unter-
lieutenant Alfred nobile de Galateo; dann dem gefallenen Unterlieutenant
Armand Böhm nachträglich zuerkannt.
1878 im Verbände der 18. Infanterie-Truppen-Division war das Bataillon
bei der Occupation der Hercegovina, Gefechte bei Oladince. Kremenac, Entsatz
von Stolac.
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge wurden decoriert mit:
EKO. 3. Bataillons-Commandant Major Hugo Edler von Klobus.
MVK. Hauptmann Diego Van der Hoop: Oberlieutenant Anton Pöll.
T apferkeits -Medaillen.
1849
Goldene
Silberne
I. CI. II. CI.
1859
—
7
9
1866
—
9
12
1878
—
1
7
— 713 —
20.
Küstenländisch-krainerisclies Feld-Jäger-Bataillon.
(1889) Ersatz-Compagnie-Cadre : Triest.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1819 mit 1. April (Aller-
höchste Entschliessung vom 21. Februar) aus der 3. und neu aufgestellten
4. Division das Feld-Jäger-Bataillon Nr. 9 in Steyermark formiert (Depot-
Compagnie gemeinschaftlich).
1880 die Reserve-Compagnie an das neu aufgestellte Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 35 abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon recrutierte sich von der Errichtung bis
1885 aus Steyermark, seit 1857 speciell aus dem Bezirk des Infanterie-Regiments
Nr. 471); von 1886 an erhielt dasselbe seine Ergänzung aus Kram und dem
Küstenlande und zwar aus dem Bezirk des Infanterie-Regiments Nr. 97. Seit
1889 ist es mit der Ergänzung an den Bereich des 3. Corps im Allgemeinen
gewiesen.
Stationen der Depöt-(Ersatz-)Abtheilung. 1849 Pettau, 1862 Leoben.
1865 Cilli, seit 1889 Triest.
Friedens-Garnisonen. 1849 Florenz, 1850 Modena. 1851 Rimini, Bologna.
1852 Perugia, 1853 Parma, 1854 Modena, 1855 Verona, 1856 Bologna, 1859
Padua, 1860 Padua, 1861 Mirano, 1862 Adria, dann Gemona, 1863 Marburg.
1865 Graz, 1866 Görz, 1867 Cormons, 1869 Spalato, 1870 Castelnuovo, 1871
Cilli, 1874 Marburg, 1876 Wr. -Neustadt, 1880 Bilek, 1884 Capo d’Istria, 1887
Triest, 1888 Görz, 1893 Tarvis.
Bataillons-Commandanten.
1849 Zs old os, Anton von, Major.
1852 Schweiger, Johann, Major.
1854 Markovic, Nikolaus, Major.
1858 Peters von Pitersen, Her-
mann, Major — Oberst.
1867 Müller, Eugen, Oberst.
1869 W eis s, Ladislaus, Oberstlieute-
nant.
1873 Hentsch, Joseph, Major —
Oberstlieutenant.
1881 Keil, Vincenz, Major — Oberst.
1888 Sandmann, Emil, Major —
Oberstlieutenant.
1894 Czech Anton, Major — Oberst-
lieutenant.
Yor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
*) Von 1860 — 1867 auch, aus jenem von Nr. 7.
714 -
Feldzüge
1849 wurde das Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatze in Ober-Italien,
bei Verfolgung der Freischaaren Garibaldi’s in das Römische verwendet, ohne
in das Feuer zu kommen.
1859 stand dasselbe als Besatzung in Ancona, dann bei der operierenden
Armee, jedoch nicht mehr zu einer Action gekommen.
1866 im 2. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Bataillon mit
bedeutendem Verluste bei Königgrätz. dann bei Blumenau; die 2. Depöt-Com-
pagnie machte im combinierten 36. Feld-Jäger-Bataillon den Feldzug in Italien
(Schlacht bei Custozza) mit.
Decoriert wurden mit:
MVK. Bataillons-Commandant Oberst Hermann Peters von Pitersen.
Hauptmann Eberhard Wichmann.1).
1882 im Occupations-Gebiet dislociert (XLIV. Truppen-Divisioni nahm
das Bataillon an der Unterdrückung des Aufstandes im Gebiete Trebinje —
Bilek theil, wobei die Abtheilungen des Bataillons Gelegenheit fanden, sich
in mehrfachen kleineren Zusammenstössen (bei Korito u. A.) auszuzeichnen.
Decoriert wurden mit:
KKO. 3. Oberlieutenant Valentin Kasperl.
MVK. Bataillons-Commandant Major Vincenz Keil; Oberlieutenant Carl
Weiss; Lieutenant Leopold Blechinger.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II.
II. CI.
8
15
1866
1882
1
2
1) Für Auszeichnung im combinierten Feld-Jäger-Bataillon Xr. 86.
— 715 —
21.
Niederösterreicliisches Feld- Jäger-Bataillon.
(1881) Ersatz-Compagnie-Cadre: Wien.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1819 mit 1. April (Aller-
höchste Entschliessung vom 21. Februar) aus der 3. und neu errichteten 1. Di-
vision des Eeld-Jäger-Bataillons Nr. 10 in Nieder-Oesterreich formiert (Depöt-
Compagnie gemeinschaftlich).
1880 die Reserve-Compagnie zu dem neu errichteten Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 39 abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon recrutiert sich seit der Errichtung aus
Nieder-Oesterreich1), Ergänzungs-Bezirk des Infanterie-Regiments Nr. 1, von
1883 an aus jenem von Nr. 81. Seit 1889 ist es mit der Ergänzung an den
Bereich des 2. Corps im Allgemeinen gewiesen.
Stationen der Depöt-(Ersatz-)Abtheilung. 1819 Schärding, 1852 Wels,
1855 Ereistadt, 1857 St. Pölten, 1861 Langenlois, 1865 St. Pölten, 1866 Her-
zogenburg, 1880 Stockerau, 1881 Wr. -Neustadt, 1882 Korneuburg, seit 1881
Wien.
Friedens-Garnisonen. 1819 Mailand, 1851 Bergamo, 1852 Verona, 1851
Vicenza, 1856 Verona, 1858 Padua, 1859 Villafranca. 1860 Verona — Bardolino,
1861 Pojano, 1862 Revere, 1863 Verona, 1865 Bussolengo, dann Verona, 1866
Schemnitz, 1867 Neusohl, 1869 Mauer, 1872 Budua, 1875 Ragusa, 1877 Mauer,
1878 Görz, 1879 Freistadt, 1883 Sarajevo, 1887 Wien, 1890 Bruck a. d. Leitha,
1891 Brünn, 1896 Tulln.
Bataillons-Conmiandanteu.
1819 Jabionski, Joseph, Major.
1850 Streel, Johann, Major — Oberst.
1859 Hentzi, Joseph von, Major.
1861 Perger, Ferdinand Ritter von,
Major— Oberstlieutenant.
1869 Baselli von Süssenberg, Peter
Freiherr, Major.
1871 Suez, Raimund, Major — Oberst-
lieutenant.
1879 Sowa, Ludwig von, Major —
Oberstlieutenant.
1885 Muck, Andreas, Major — Oberst-
lieutenant.
1892 Zimburg Edler von Reinerz,
Friedrich, Major — Oberstlieute-
nant.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
J) Bis 1857 theilweise auch aus Ober-Oesterreich.
— 716 —
Feldztige.
1819 sofort nach der Completierung auf den Kriegs-Schauplatz in Italien
gesendet, wirkte das Bataillon bei Wiederherstellung der Ordnung im Bömi-
schen und Toscanischen mit.
1854 war dasselbe bei Unterdrückung des Aufstandes in Parma.
1859 im 2. Corps (Eduard Liechtenstein) eingetheilt. focht das Bataillon
mit Auszeichnung bei Palestro, Magenta: später im Verbände des 11. Corps
bei Solferino (Guidizzolo).
Für Auszeichnung in diesem Feldzuge wurden decoriert mit:
LO. Bataillons-Commandant Oberst Carl Streel.
EK0.3. Oberst Streel; die Hauptleute Ludwig Bandian. Heinrich
Graf Wurmbrand; Oberlieutenant Moriz Fraenzel; Unterlieutenant Victor
Freiherr von Kopal.
MVK. Die Hauptleute Alfred Matz von Waldabrunn, Joseph Harrer:
die Oberlieutenants Othmar Weltzl, Ferdinand Schkrobanek und Heinrich
Kuntczofsky.
1866 abermals auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien, nahm das Bataillon
im Verbände des 5. Corps an der Schlacht von Custozza ehrenvollen Antheil:
ebenso die 2. Depot-Compagnie im combinierten 37. Feld- Jäger-Bataillon.
Decoriert wurden mit:
MVK. Bataillons-Commandant Major Ferdinand Bitter von Perger:
Hauptmann Friedrich Freiherr von Handel; dann Hauptmann Budo lph Bitter
von Fries und Unterlieutenant Carl Strippelmann. beide beim combinierten
37. Feld-Jäger-Bataillon.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1859 4 19 36
1866 — 4 3
— 717 —
22.
Böhmisches Feld- Jäger-Bataillon.
(1882) Ersatz-Compagnie-Cadre: Eger.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1819 mit 1. April (Aller-
höchste Entschliessung vom 21. Februar) aus der 3. und neu aufgestellten
4. Division des 12. Feld-Jäger-Bataillons in Mähren formiert (Depöt-Compagnie
gemeinschaftlich).
1880 die Reserve-Compagnie an das neu aufgestellte Feld-Jäger-Bataiilon
Nr. 38 abgegeben.
Ergänzung. Das Bataillon recrutierte sich von der Errichtung bis 1866
aus Galizien und zwar von 1857 an aus den Bezirken der Infanterie-Regi-
menter Nr. 9, 10, 15, 30 und 58, dann 1860 — 1866 aus jenen von Nr. 9, 15, 24,
41, 55 und 58; 1867 wurde es mit der Ergänzung nach Böhmen überwiesen,
Bezii’k des Infanterie-Regiments Nr. 28, seit 1873 Bezirk des Infanterie-Regi-
ments Nr. 73. Gegenwärtig ergänzt es sich seit 18S9 aus dem Bereiche des
8. Corps im Allgemeinen.
Stationen der Depot- (Ersatz-) Abtheilung. 1849 Znaym, 1850 Przemysl,
1873 Ivomotau, 1880 Prag, 1882 Eger.
Friedens-Garnisonen. 1849 Ungvar, 1851 Leutschau. 1852 Fünfkirchen,
1854 Bistritz, 1855 Pest, 1856 Oedenburg, 1857 Gran, 1860 Oedenburg. 1863 Prag,
1864 Tondern (Schleswig), 1865 Kiel. 1866 St. Pölten, 1869 Ungarisch-Hradisch,
1871 Komotau, 1880 Gacko, 1881 Banjaluka, 1882 Prag, 1887 Livno, 1891 Prag.
Batailloiis-Commandaiiten.
1849 Schröder. Wenzel, Major.
1850 Baltin. Carl von, Oberstlieute-
nant—Oberst.
1856 Milanes, Georg, Oberstlieute-
nant—Oberst.
1863 Silier von Gambolo, Franz
Ritter, Oberstlieutenant.
1866 Kuhn von Kuhnenfeld, Ale-
xander Freiherr, Major — Oberst-
lieutenant.
1875 Czermak, Ferdinand, Major —
Oberstlieutenant.
1880 Mäuler, Alois, Major — Oberst-
lieutenant.
1885 Mayer, Ferdinand, Major —
Oberstlieutenant.
1890 Weinhofer, Heinrich, Major.
1892 Klarner, Carl, Major.
1894 Kettner Edler vonKettenau,
Richard, Major — Oberstlieute-
nant.
Tor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
1866 Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Silier von Gambolo in
der Schlacht von Königgrätz j.
718 —
Feldzüge.
1849 im Sommer-Feldzuge in Ungarn (3. Corps, Avantgarde-Brigade
Wolf) zeichnete sich dieses Bataillon in dem Gefechte bei Arpas und bei
der Einnahme von Raab, insbesondere aber bei dem Theiss-Uebergange bei
Magyar-Kanizsa aus, wo eine auf das jenseitige Ufer überschiffte Division den
Feind trotz des heftigsten Feuers von demselben vertrieb, mehrere Geschütze
eroberte und sich bis zur Vollendung der Brücke standhaft behauptete.
Das Bataillon focht noch bei Temesvar, Albrechtsflur, Csatad und Lugos.
Decoriert wurden mit1)
EKO. 3. Bataillons- Commandant Major Wenzel Schröder.
MVK. Die Hauptleute Lorenz Schwartz, Andreas Fleischmann.
Heinrich Wussin; die Oberlieutenants Adolph Edler von Lang. Anton Slama
Ritter von Freyenstein. Wilhelm Graf Migazzi. Peter Habel, Romuald
Hann; die Unterlieutenants Joseph Bauer, Ignaz Holinsky und Hermann
Fritsch.
1859 stand das Bataillon in der Küsten-Armee in Istrien (Pirano u. A.
und kam nicht vor den Feind.
1864 machte das Bataillon in der Brigade Dormus den Feldzug in
Dänemark mit, ohne in das Feuer zu kommen und verblieb sodann bis Anfang
1866 in den Herzogthümern.
1866 stand das Bataillon im 1. Corps der Nord-Armee und war in den
Gefechten bei Podol, Münchengrätz, dem Treffen bei Jicin und in der Schlacht
bei Königgrätz; die 2. Depot- Compagnie im combinierten 35. Bataillon den
Feldzug in Deutschland mitgemacht.
Decoriert wurden mit :
LO. Bataillons-Commandant Major Freiherr von Kuhn2).
MVK. Hauptmann August Spiess.
1882 im Occupations-Gebiet dislociert, aber nicht in Actiou getreten.
Tapferkeits-Medaillen.
Süberne
Goldene I. CI. II. CI.
1849 1 9 18
1859 — —
1866 — 1 7
*) Theil weise auch für Auszeichnung im Stamm-Bataillon, dem 12. Feld-Iäger-
Bataillon.
2) Nachträglich, als Commandant des combinierten Feld-Jäger-Bataillons Nr. 3b in
Italien erworben.
719 -
23.
Ungarisches Feld- Jäger-Bataillon.
(1883) Ersatz-Compagnie-Cadre : Maros-Väsärhely.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1818 zufolge Aller-
höchster Bewilligung vom 30. November von den Ständen der sächsischen
Nation als: „Siebenbürgisches Jäger-Bataillon” in Hermannstadt aufgestellt1).
1849 mit 1. April in ein Feld-Jäger-Bataillon mit der Nummer 23 um-
gewandelt (auf dem Busse von sechs Compagnien verblieben).
1859 die 3. Division, sowie den Cadre zur Aufstellung von weiteren
zwei Compagnien zur Bildung des 28. Feld-Jäger-Bataillons abgegeben.
1880 die Reserve-Compagnie an das neu errichtete Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 40 (jetzt Nr. 24) abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon recrutiert sich seit der Errichtung aus
Ungarn, beziehungsweise Siebenbürgen und zwar von 1857 an speciell aus den
Bezirken der Infanterie-Regimenter Nr. 2, 51 und 62, von 1867 an aus jenen
von Nr. 2, 51, 62 und 63, seit 1876 mit einer Aushilfe aus dem Banate, Bezirke
der Regimenter Nr. 29 und 61, von 18ö0 — 1882 aus den Bezirken von Nr. 43,
50, 51, 61 und 62. Von 1883 — 1889 ergänzte es sich wieder ausschliesslich
aus Siebenbürgen, Bezirke von Nr. 51, 62, 63 und 82. Seit 1889 ist es mit
der Ergänzung an den Bereich des 12. Corps im Adigemeinen gewiesen.
Stationen der Depot- (Ersatz -) Abtheilung. 1849 Elisabethstadt, 1865
Carlsburg, 1867 Maros-Väsärhely, 1876 Mediasch, 1880 Hermannstadt, 1883
Maros-Väsärhely.
Friedens-Garnisonen. 1849 Klausenburg, 1850 Maros-Väsärhely, 1851
Lemberg, 1854 Kolbuszöw, 1855 Suczawa, 1856 Czernowitz, 1858 Klosterneu-
burg—Wien, 1859 St. Leonhard (Kärnthen), 1860 Windisch-Feistritz, Sagorje,
1861 Adelsberg-Rudolphswerth, 1862 Treviso-Noale, 1863 Castelfranco, 1864
Rovigo, 1865 Vicenza, 1866 Grosswardein, 1869 Szekely-Udvarhely, 1876
Hermannstadt, 1881 Szekely-Udvarhely, 1882 Maros-Väsärhely, 1885 Abrud-
bänya, 1887 Hermannstadt, 1891 Konjca, 1894 Abrudbänva, 1896 Klausenburg.
Bataillons-Commandanten.
1848 Teutsch, Carl, Major.
1859 Gössmann, Anton, Oberstlieu-
tenant— Oberst.
1859 Hennevogl von Ebenburg,
Martin Edler, Major — Oberst.
1866 Salomon von Friedberg, Ed-
mund, Oberst.
1868 Poschacher, Martin, Major —
Oberstlieutenant.
1878 Grossschmidt, Sigmund von,
Maj or — Oberstlieutenant.
*) Die Officiere wurden grösstentheils dem Stande siebenbürgisclier oder in Sieben-
bürgen liegender Regimenter entnommen.
— 720 —
1885 Grossinger, Alfred, Major. 1896 Fekete de Belafalva, Nikolaus,
1886 Ad da, Theodor von, Major. Major.
1889 Stenzl, Alois, Major — Oberst-
lieutenant.
Vor dem Feinde gefallene höhere Offtciere.
Feldzüge.
1819 zwei Compagnien in der Schlacht bei Salzburg, drei Compagnien
in jener hei Piski, zwei Divisionen in dem Treffen bei Mediasch. Die 3. Divi-
sion an der Verth eidigung von Carlsburg ehrenvollen Antheil genommen. Im
Sommer-Feldzuge vier Compagnien das Treffen bei Szemerja. die Gefechte bei
Bükszad und am Nyerges-Passe mitgemacht.
Decoriert wurden mit :
LO. Bataillons-Commandant Major Carl Teutsch.
MVK. Die Hauptleute Carl 0 e 1 s c h läge r * *) und Albert Klokocsän de
Al sö-V enecze.
1859 nahmen Abtheilungen dieses Bataillons in der Brigade Hartung
des 3. Corps an den Vorposten-Gefechten bei Valenza und Nibiola theil. das
Bataillon selbst mit Auszeichnung bei Magenta gefochten. dann Schlacht von
Solferino.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Bataillons-Commandant Major Martin Hennevogl Edler von
Eben bürg; die Hauptleute Anton von Klokocsän und Alexander Räcz.
MVK. Oberlieutenant Ludwig Sebastian; Unterlieutenant Adalbert
Lindner; dann nachträglich Hauptmann Carl Binder ^mittlerweile zum
28. Bataillon transferiert) und Boliemund von Miltitz (gefallen .
1866 war das Bataillon im 9. Corps der Süd-Armee, in der Schlacht bei
Custozza, jedoch nicht in das Feuer gekommen. (Besetzung von Somrna-
campagna.) 2)
Tapferkeits-Medaillen.
1849
1859
1866
■*) Nachträglich, mittlerweile Major und Commandant des 5. Feld-Jäger-Bataillons.
*) Hie 2. Depöt-Conipagnie war zu Besatzungs-Diensten in Siebenbürgen ver-
blieben.
Silberne
Goldene
I. CI.
n. ci.
1
8
2
8
28
— 721 —
24. *)
U ngarisches Feld- Jäger-Bataillon.
(1886) Ersatz-Compagnie-Cadre : Budapest.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1880 mit 1. October aus
den Beserve-Compagnien der Feld-Jäger-Bataillone Nr. 23, 28, 29 und 32 in
Budapest als Feld-Jäger-Bataillon Nr. 40 aufgestellt; mit 1. Januar 1883, nach
Einreihung des früher bestandenen 24. Feld-Jäger-Bataillons in ein Infanterie-
Begiment, erhielt das Bataillon die leer gewordene Nummer desselben.
Ergänzung Das Bataillon ergänzt sich aus Ungarn, 1880 — 1882 aus den
Bezirken der Intanterie-Begimenter Nr. 12 und 26, 1883 — 1889 aus jenen von
Nr. 32 und 69. Seit 1889 ist das Bataillon mit der Ergänzung an den Be-
reich des 4. Corps im Allgemeinen gewiesen.
Ersatz- Cadre-Stationen. 1880 Neusohl, 1883 Gran, 1886 Budapest.
Friedens-Garnisonen. 1880 Budapest, 1890 Stulilweissenburg, 1896
Trembowla.
Bataillons- Comman (lauten.
1880 Baranyay de Nagy-Yärad,
Alexander, Maj or — Oberstlieute-
nant.
i
1888 Major, Arpäd von, Major
Oberstlieutenant.
1893 Sermonet, Lorenz, Major-
Oberstlieutenant.
Feldzüge.
*) Das früher unter dieser Nummer bestandene Bataillon wurde mit 1. Januar 18S3
als 1. Bataillon in das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 91 eingereilit. (Die Ge-
schichte dieses Bataillons erscheint jener des genannten Regiments angeschlossen.)
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
46
— 722 —
Mährisches Feld - Jäger - Bataillon.
(1877) Ersatz-Compagnie-Cadre : Brünn.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1819 zufolge Aller-
höchster Entschliessung vom 9. August aus der 3. und 1. Division des 8. Feld-
jäger-Bataillons im Venezianischen aufgestellt (Depot- Compagnie gemeinschaft-
lich) ; 1851 auf sechs Compagnien completiert.
1851 die 3. Division an das neu aufgestellte Feld-Jäger-Bataillon Nr. 27
abgegeben.
1880 die Beserve-Compagnie zu dem neu errichteten Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 36 abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon recrutierte sich von der Errichtung bis
1859 aus dem Venezianischen, Bezirke der Infanterie-Regimenter Nr. 13 und 15;
seit 1860 ist es ein mährisches und ergänzte sich 1860 — 1867 aus den Bezirken
von Nr. 8 und 51, bis 1878 aus dem Bezirke des Infanterie -Regiments
Nr. 8, von 1878 — 1880 aus jenen von Nr. 3 und 8, bis 1882 aus jenen von
Nr. 8 und 51, endlich von 1883 an aus jenen von Nr. 8 und 93. Seit 1889
erhält es seine Ergänzung aus dem Bereiche des 2. Corps im Allgemeinen.
Stationen der Depot - (Ersatz-) Abtheilung. 1819 Udine, 1851 Verona,
1860 Karthaus, 1877 Brünn.
Friedens-Garnisonen. 1819 Erlau, 1850 Tolsva bei Rosenau, 1851 Szat-
mär, 1852 Pest, 1855 Debreczin, 1854 Kopyczynce, 1855 Kaiser-Ebersdorf.
1857 Cattaro, 1860 — 1S66 Miskolcz, 1866 Langenlois, 1871 Karthaus. 1S77
Ungarisch- Hradisch, 1878 Sarajevo, 1879 Prjepolje, 1880 Mauer, 1882 Teltsch.
1883 Brünn, ls92 Ungarisch-Hradisch, 1896 AViener-Neustadt.
Ilataillons-Conmiandanten.
1819 Landtmann, Franz, Major.
1851 Schulheim. Georg Edler von,
Major — Oberst.
1863 Tavola, Vincenz, Major.
1868 Raisp, Eduard, Major.
1872 Rischanek, Anton, Major —
Oberstlieutenant.
1879 Grivicic. Leopold Ritter von.
M a j or — Oberst.
1890 Pidoll von Quintenbach.
Franz Freiherr, Major — Oberst-
lieutenant.
1891 Heiler, Carl. Major— Oberst-
lieutenant.
Vor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
— 723 —
Feldzüge.
1849 sofort nach der Errichtung auf den Kriegs-Schauplatz nach
Ungarn gesendet, kam das Bataillon zur Cernierung von Komorn, jedoch
nicht in das Feuer.
1859 zählte das Bataillon zu den Besatzungs-Truppen in Dalmatien.
1866 war das Bataillon im 6. Corps (Hamming) der Nord-Armee ein-
getheilt und focht bei Nachod und Königgrätz. Die 2. Depot-Compagnie
machte im combinierten 31. Feld-Jäger-Bataillon ebenfalls die Schlacht bei
Königgrätz mit.
Decoriert wurde mit :
MVK. Hauptmann Eduard Ivlarner.
1878 im Verbände des 3. Corps (Verstärkungen) nahm das Bataillon an
dem Gefechte bei Doboj und jenem im Defile von Kos na theil.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Kisckanek.
MVK. Hauptmann Hubert Gelinek; die Oberlieutenants Benjamin
Enenkl, Johann Prehnalek, Arthur Moese von [Kollendorf und Hugo
Donner.
Tapferkeits- Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1866 — 3 12
1878 1 75
26.
F eld- Jäger-Bataillon.
Das früher unter dieser Nummer bestandene Bataillon wurde mit 1. October
1890 in das 12. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser Franz
Joseph umgewandelt1).
27.
Feld-Jäger-Bataillon.
Das früher unter dieser Nummer bestandene Bataillon wurde mit 1. October
1893 in das 16. Feld-Bataillon des Tyroler Jäger-Regiments Kaiser Franz
Joseph umgewandelt2).
') n. 2) Die Geschichte dieser beiden Bataillone ist jener des 3., beziehungsweise I. Regi-
ments der Tyroler Kaiser-Jäger, in deren Verband dieselben gegenwärtig gehören, an-
geschlossen. (Siehe Seite 661 und 669).
46*
— 724 —
28.
U n garilckes F elcl-J ä ger-B ataillon .
(1883) Ersatz-Compagnie-Cadre: Hermannstadt.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1859 mit 15. Mai aus
der 3. und dem Cadre für eine weitere neu aufzustellende Division des
28. Feld-Jäger-Bataillons formiert (Depot-Compagnie gemeinschaftlich').
1880 die Reserve-Compagnie an das neu errichtete Feld-Jäger-Bataillon
Nr. 40 abgegeben.
Ergänzung. Das Bataillon recrutiert sich seit der Errichtung aus
Ungarn, beziehungsweise Siebenbürgen und zwar anfänglich aus den Bezirken
der Infanterie-Regimenter Nr. 31, 50, 51, 64, von 1876 — 1880 mit einer Aus-
hilfe aus dem Banate, Bezirke von Nr. 33 und 43, von 18S0 — 1882 aus den
Bezirken von Nr. 2, 31, 43, 64, endlich 1883 — 1889 wieder ausschliesslich aus
Siebenbürgen, Bezirke von Nr. 2, 31. 50 und 64. Seit 1893 endhch erhält das
Bataillon seine Ergänzung aus dem Bereiche des 7. Corps im Allgemeinen1).
Stationen der Depot - (Ersatz-) Abtheilung. 1859 Elisabethstadt, 1S62
Fogaras, 1864 Carlsburg, 1883 Hermannstadt.
Friedens-Garnisonen. 1859 Moosburg, 1861 Gemona, 1862 Feltre, 1864
Schio, 1865 Rovigo. 1866 Verona, 1S66 Semlin, 1869 Orlat, 1870 Hermannstadt,
1876 Szekely — Udvarkely, 1885 Hermannstadt, 1S84 Fogaras, 1889 Bjelina.
1892 Carlsburg, 1894 Hermannstadt.
Bataillons-Commandanten.
1859 Klokocsan de Alsö-Yenecze,
Albert, Major.
1860 Syrbu. Georg, Major — Oberst-
lieutenant.
1866 Schio ssarek, Joseph, Major —
Oberstlieutenant.
1875 Zambaur, Eduard von, Oberst-
lieutenant.
1876 Damisch. Johann, Major —
Oberstlieutenant.
I 1880 Mathiae, August, Major.
| 1881 So ös von Badok. Carl. Major —
Oberst.
1887 Pohl. Eduard Ritter von. Major —
Oberst.
1891 Weeber, Rudolph, Major —
Oberstlieutenant.
1894 Wachsmann. 'Wilhelm. Major—
Oberstlieutenant.
Tor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
b Von 1S89 — 1893 ans jenem des 12. Corps.
725 —
Feldzüge.
1866 war das Bataillon im 10. Corps (G-ablenz) der Nord-Armee und focht
bei Trautenau, Neu-Bognitz und Höniggrätz 1).
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Die Hauptleute Ludwig Fabini und Georg Theodorovich.
MVK. Hauptmann Theodorovich; die Oberlieutenants Eduard
Pfaffenhuber, Carl Mayrhofier und Friedrich Müller.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1886 - 1 13
■) Die 2. Depot-Compagnie war zu Besatzungs-Diensten in Siebenbürgen verblieben.
— 726 —
29.
U n garisches F eld-Jäger-Bataillon.
(1882) Ersatz - Compagnie - Cadre : Losoncz.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1859 mit 15. Mai aus der
3. Division des noch auf dem Fusse von sechs Compagnien gestandenen
Feld-Jäger-Bataillons Nr. 24 und zwei neu aufgestellten Compagnien1! in
Spalato formiert (Depot-Compagnie gemeinschaftlich).
1880 die Deserve-Compagnie an das neu errichtete Feld- Jäger-Bataillon
Nr. 40 abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon recrutierte sich von 1859 — 1864 aus
Dalmatien, Ergänzungs-Bezirk des Feld-Jäger-Bataillons Nr. 24, seit 1864 aus
Ungarn, Bezirke der Infanterie-Regimenter Nr. 34, 67 und 70; von 1867 — 1873
ergänzte es sich aus Böhmen, Ergänzungs-Bezirk Nr. 74 2), seit 1874 wieder aus
Ungarn, Bezirk des Infanterie-Regiments Nr. 25, eine Zeit lang auch aus jenem
von Nr. 71. Seit 1889 ist es an den Bereich des 6. Corps im Allgemeinen
gewiesen.
Stationen der Depot - (Ersatz-) Abtheilung. 1859 Spalato, 1860 Knin.
1864 Altsohl, 1873 Karpfen, 1874 Neusohl. 1882 Losoncz.
Friedens-Garnisonen. 1859 Josephstadt, 1860 Königgrätz. 1861 Kutten-
berg, 1862 Prag, 1863 Josephstadt, 1864 Königgrätz, 1866 Czernowitz. 1871
Reichenberg, 1879 Tarnöw, 1882 Neusohl, 1884 Dolnja Tuzla, 1887 Iglo, 1890
Miskolcz, 1894 Leutschau, 1897 Neusohl.
Bataillons- Commandanten.
1859 Dietrich von Hermannsthal, I 1876 Veith von Wallernried. Wil-
G-ustav, Major — Oberst. heim, Major— Oberst.
1868 Wallerstein, Adolph, Major. ; 1886 Werner, Johann. Major — Oberst.
1873 Harrer, Joseph, Major— Oberst- 1891 Microys, Wilhelm, Major —
Lieutenant. | Oberstlieutenant.
j 1896 Neudecker, Joseph, Major.
Tor dem Feinde gefallene höhere Offtciere.
Feldzüge.
1859 sofort nach der Completierung auf den Kriegs-Schauplatz nach
Italien gesendet (14. Corps Horvath), nicht mehr in Action getreten.
P Cadre hiezu auch von Nr. 24.
5) Der Ergänzungs-Cadre war in Ungarn verblieben.
— 727 —
1866 im Verbände des 1. Corps der Nord-Armee, focht das Bataillon
bei Münchengrätz ( Verthei digung der Stellung am Musky-Berge), Jicin und
mit Auszeichnung bei Königgrätz (Erstürmung der Höhen bei Problus); die
2. Depöt-Compagnie im combinierten Feld-Jäger-Bataillon Nr. 36 den Feldzug
in Italien, Schlacht bei Custozza, mitgemacht.
Decoriert wurden mit:
MVK. Hauptmann Anton Leschak; Oberlieutenant Franz Kolbe, Beide
für Auszeichnung im combinierten 36. Feld-Jäger-Bataillon bei Custozza.
Tapferk eits-Hedaillen
Silberne
1866
Goldene I. CI.
— 1
II. CI.
2
728 -
30.
Galizisch-bukowina’sches Feld- Jäger-Bataillon.
(1883) Ersatz-Compagnie-Cadre: Stanislau.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1859 mit 15. Mai aus
dem Urlauber-Stande der Feld-Jäger-Bataillone Nr. 11 und 25, dann den
Chargen-Cadres für aufzustellende vier Compagnien aus dem Präsenz-Stande
derselben Bataillone in Pest formiert1).
Nach Ablauf des Feldzuges wurde das Bataillon reorganisiert, es entliess
die vom 11. Feld- Jäger- Bataillon übernommenen Lombarden, gab die vom 25.
übernommene Mannschaft venezianischer Nationalität an das 27. Feld-Jäger-
Bataillon ab und wurde aus den bestandenen mährischen freiwilligen Schützen-
Bataillonen neu aufgestellt.
1880 die Reserve-Compagnie an das neu errichtete Feld- Jäger-Bataillon
Nr. 38 abgegeben.
Ergänzung. Dieses ursprünglich italienische, dann mährische Bataillon,
erhielt von 1860 an seine Ergänzung aus Galizien (West-Galizien), Bezirke von
Nr. 20, 40, 56, 57; 1867 wurde es ein böhmisches, Bezirk von Nr. 73 2). jedoch
schon 1873 wieder mit der Ergänzung nach Galizien rückverlegt (Ost-Galizien .
Bezirke von Nr. 24, 55, 58, von 1880 an Nr. 24, 41, 55, 58. Seit 1889 ist es
mit der Ergänzung an den Bereich des 11. Corps im Allgemeinen gewiesen.
Stationen der Depot-;Ersatz-)Abtheilung. 1859 Karthaus. 1860 Wadowice,
1862 Wieliczka, 1875 Stanislau, 1880 Czernowitz, 1883 Stanislau.
Friedens-Garnisonen. 1859 Karthaus, 1860 Fiume, 1862 Veröcze. 1863
Kaiser-Ebersdorf, 1864 Wien. 1866 Przemysl, 1869 Lemberg, 1871 Brody, 1878
Stanislau, 1879 Jaroslau, 1882 Brody, 1892 Lemberg, 1895 Brody.
Bataillons-Commandanten.
1859 Hauptmann, Donat, Major.
1861 Kodolitscb, Theodor Edler
von, Major.
1867 Schmigoz, Gustav, Major.
1869 Bartels von Bartherg. Hein-
rich, Major.
1872 T heodorovich. Georg, Major —
Oberstlieutenant.
J) Im Sinne der die Aufstellung der neuen Feld-Jäger-Bataillone X r. 26 —30 ver-
ordnenden ersten Verfügung (Normal-Verordnungs-Blatt für das k. k. Heer. 71. Stück 1 hätte
das Bataillon ausschliesslich aus dem 25. Fekl-.Jäger-Bataillon ;3. und Cadre für die
4. Division) formiert werden sollen. Durch das lombardisch-venezianische General-Coinmando
wurde jedoch später angeordnet, dass die 3. Division von Nr. 25 an das neue 27. Feld-
jäger-Bataillon abzugeben sei und die Formation dieses Bataillons in der oben ange-
deuteten Weise verfügt. Das Officiers-Corps wurde durch Zutransferierung von Officieren
verschiedener Bataillone completiert.
’) Der Ergänzungs-Cadre war in Galizien verblieben.
— 729 —
1880 Prokesch von Nothaft, Alois, 1 1889 Morawitz, Rudolph. Major.
Major. I 1893 Sintic, Joseph, Major — Oberst-
1881 Hugelmann, Joseph, Major — lieutenant.
Oberstlieutenant. 1897 Uherek, Florentin, Major.
Yor dem Feinde gefallene höhere Offleiere.
Feldzüge.
1866 im 4. Corps der Nord-Armee eingetheilt, focht das Bataillon hei
Schweinschädel und Königgrätz; die 2. Depot-Compagnie im combinierten
Feld-Jäger-Bataillon Nr. 35 den Feldzug in Deutschland mitgemacht.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Hauptmann Norbert Edler von Nemethy.
MVR. Hauptmann Gustav Dittrich; Oberlieutenant Maurus Allegri;
die Unterlieutenants Franz Appel, Joseph Berger; dann dem gefallenen
Unterlieutenant Eugen Edlen von Hubernagel nachträglich zuerkannt.
Tapferkeits -Medaillen.
Silberne
I. CI. II. CI.
13
43
1866
Goldene
31.
Ungarisches (croatisches) Feld-Jäger-Bataillon.
(1873) Ersatz-Compagnie-Cadre: Otocac.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1859 im Mai durch den
Wiener Gemeinderath als ..I. Wiener Freiwilligen-Bataillom’ aufgestellt, nach
dem Feldzuge in ein Feld-Jäger-Bataillon mit der Kummer 31 umgewandelt1 .
1873 wurde dieses Bataillon reorganisiert und nach Abgabe seiner bisher
mährischen Mannschaft an das zuständige Ergänzungs-Bezirks-Begiment aus
dem Ergänzungs-Bezirk des neu aufgestellten Otocaner Infanterie-Begiments
Nr. 79 neu formiert.
1880 wurde die 1868 aufgestellte Beserve-Compagnie aufgelöst.
Ergänzung. Dieses Bataillon ergänzte sich von 1860—1867 aus Ungarn.
Bezirke der Intanterie-Begimenter Nr. 12, 25, 70, 71, 72; 1867 wurde es mit
der Ergänzung an Mähren überwiesen, Bezirk von Nr. 54: seit 1S73 ist es. wie
erwähnt, ein croatisches und seit 1889 an den Bereich des 13. Corps im Allge-
meinen gewiesen.
Stationen der Depot-(Ersatz-)Abtheilung. 1859 Königgrätz, 1864 Tymau.
1873 Otocac.
Friedens-Garnisonen. 1859 Görz, 1860 Gemona— Belluno, 1861 Ponte di
Piave, 1862 Ponte di Brenta, 1863 Cattaro. 1864 Gemona. 1865 Ivlagenfurt.
1866 Bistritz, 1869 Waitzen, 1876 Otocac, 1877 Essegg. 1878 Sarajevo. 1879
Iviseljak. 1880 Görz, 1882 Petrinja. 1883 Semlin. 1888 Travnik. i891 Görz.
1895 Graz, 1897 Petrinja.
Bataillons-Commaiitlaiiteii.
(I. Wiener Freiwilligen-Bataillon.)
1859 Paar, Gustav, Major.
(31. Feld-Jäger-Bataillon.)
1859 Dietl, August Bitter von, Major.
1860 Clanner von Engelshofen,
Prokop Bitter, Major — Oberst-
lieutenant.
1868 Harrer, Joseph, Major.
1873 Baslic, Matthias, Major— Oberst-
lieutenant.
1880 Heyrowsky. Carl. Oberstlieute-
nant.
18S4 M a n o j 1 o vi c, Michael Bitter von.
Major — Oberstlieutenant.
1891 Wojtech, Adalbert. Major-
Oberst.
1896 K oh out, Carl, Major.
>) Durch freiwillig fortdienende Mannschaft des IH. Wiener Frei willigen -Bataillons
completiert.
731 —
Yor dem Feinde gefallene höhere Officiere.
Feldzüge.
(I. Wiener Freiwilligen-Bataillon.)
1859 war das Bataillon auf den Kriegs-Schauplatz in Italien abgerückt,
in den Verband des 11. Corps bestimmt, jedoch erst nach der Schlacht von
Solferino bei demselben eingerückt.
(31. F eld- Jäger-Bataillon.)
1866 im 8. Corps der Nord-Armee eingetlieilt, focht das Bataillon bei
Skalitz und Königgrätz; die 2. Depot-Compagnie im combinierten Feld-Jäger-
Bataillon Nr. 31 ebenfalls die Schlacht bei Königgrätz mitgemacht.
Decoriert wurden mit:
MVK. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Clanner von Engels-
hofen; Oberlieutenant (Brigade- Adjutant bei der Süd- Armee) Arthur Grobois
von Brückenau; Unterlieutenant Hugo Zweigl.
GVK. Ober-Arzt Dr. Christoph ßeindl.
1878 war dasselbe in dem Gefechte bei Han Bjelalovac und bei der
Einnahme von Sarajevo.
Decoriert wurden mit :
EKO. 3. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Matthias Raslic.
M YK. Die Hauptleute Matthias Kedacic, Clemens Schimitschek, Georg
Geric; die Oberlieutenants Heribert Hülgerth und Elias Kekic.
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1866 — 1 11
1878 — 5 7
- 732 —
32.
U ngari s c he s Feld- J äger -Bataill on .
(1882) Ersatz - Compagnie - Cadre : Eperies.
Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1859 im Mai durch den
Wiener Gemeinderath als „II. Wiener Freiwilligen-Bataillon'’ aufgestellt. nach
dem Feldzuge in ein Feld- Jäger-Bataillon mit der Nummer 32 umgewandelt* 1).
1880 die Reserve-Compagnie an das neu errichtete Feld- Jäger-Bataillon Nr. 40
(jetzt Nr. 24) abgegeben.
Ergänzung. Dieses Bataillon recrutierte sich von 1860 — 1867 aus Ungarn.
Bezirke der Infanterie-Regimenter Nr. 34, 65, 66 und 67: von 1867—1873
aus Mähren, Bezirk von Nr. 32), seither wieder aus Ungarn, Bezirke von Nr. 66
und 67, von 1883 an nur aus jenem von 67. Gegenwärtig ist das Bataillon
seit 1889 mit der Ergänzung an den Bereich des 6. Corps im Allgemeinen
gewiesen.
Stationen der Depöt-(Ersatz-)Abtheilung. 1859 Königgrätz, 1864 Eperies.
1880 Neusohl, 1882 Eperies.
Friedens-Garnisonen. 1860 Komotau, 1864 Theresienstadt. 1866 Her-
mannstadt, 1869 Peterwardein. 1870 Pettau. 1872 Mauer, 1874 Neusohl, 1882
Käsmark, 1885 Bjelina, 1889 Käsmark, 1892 Iglo, 1 S95 Zaleszczyki.
Bataillons-Commaiidaiiteii.
(II. Wiener Freiwilligen-Bataillon.)
1859 Evssler, Ferdinand. Major.
(32. Feld-Jäger - Bataillon.)
1859 Evssler, Ferdinand. Major.
1861 Hentzi, Joseph von. Major.
1863 Prochaska, Friedrich, Major —
Oberstlieutenant.
1873 Albori, Eugen, Major.
1876 Hübsch, Johann. Major — Oberst-
lieutenant.
1881 Weissmann, Carl. Major—
Oberstlieutenant.
1886 Dragoni Edler von Raben
hörst, Alphons, Major.
1891 Henninger von Seeberg-Des
fours zu Mont und Adien
ville, ’Vincenz Freiherr. Major
1892 Martini. Cajetan Edler von,
Major— Oberstlieutenant.
i) Durch freiwillig fortdienende Mannschaft des III. Wiener Freiwilligen-Bataillons
completiert.
1. Der Ergänzungs-Cadre war in Ungarn verblieben.
— 733 —
Vor (lern Feinde gefallene höhere Officiere.
Feldzüge.
(II. Wiener Freiwilligen-Bataillo n.)
1859 nicht mehr auf den Kriegs-Schauplatz gekommen.
(32. Feld-Jäger - Bataillo n.)
1866 im 1. Corps der Nord-Armee eingetheilt, erlitt das Bataillon bei
Hühnerwasser bedeutende Verluste, focht ferner bei Münchengrätz, Jicin,
Königgrätz, endlich bei Roketnitz; die 2. Depot-Compagnie im combinierten
Feld- Jäger-Bataillon Nr. 36 den Feldzug in Italien (Schlacht bei Custozza)
mitgemacht.
Decoriert wurden mit:
EKO. 3. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Prochaska.
MVK. Die Hauptleute Johann Reyl mid Eberhard Wichmann (Beide
im combinierten 36. Feld- Jäger- Bataillon).
Tapferkeits-Medaillen.
Silberne
Goldene I. CI. II. CI.
1866 1 3 25
33. x)
F eld- Jäger-Bataillon.
(Das unter dieser Nummer bestandene 1866 aufgestellte Bataillon wurde mit
1. Januar 1883 als 1. Bataillon in das neu formierte Infanterie-Regiment Nr. 97
eingereiht.)
34.
F eld- Jäger- B ataiflon .
(Das unter dieser Nummer bestandene 1880 aufgestellte Bataillon wurde mit
1. Januar 1883 als 2. Bataillon in das neu formierte Infanterie-Regiment Nr. 91
eingereiht.)
35.
F eld- Jäger-Bataillon.
(Das unter dieser Nummer bestandene 1880 aufgestellte Bataillon wurde mit
1. Januar 1883 als 1. Bataillon in das neu formierte Infanterie-Regiment Nr. 87
eingereiht.)
]) Die Daten über diese Bataillone sind den betreffenden Infanterie-Regimentern
angesclilossen.
— 734 —
36.
F el d- J äger -Bat ai I Ion .
(Das unter dieser Nummer bestandene 1880 aufgestellte Bataillon wurde mit
1. Januar 1883 als 1. Bataillon in das neu formierte Infanterie-Begiment Nr. 100
eingereikt.)
37.
Feld-J äger-Bataillon.
(Das unter dieser Nummer bestandene 1880 aufgestellte Bataillon wurde mit
1. Januar 1883 als 1. Bataillon in das neu formierte Infanterie-Begiment Nr. 91
eingereikt.)
38.
Feld-J äger- B ataillo n .
(Das unter dieser Nummer bestandene 1880 aufgestellte Bataillon wurde mit
1. Januar 1883 als 1. Bataillon in das neu formierte Infanterie-Begiment Nr. 88
eingereikt.)
39.
Feld- Jäger-Bataillon.
(Das unter dieser Nummer bestandene 1830 aufgestellte Bataillon wurde mit
1. Januar 1883 als 1. Bataillon in das neu formierte Infanterie-Begiment Nr. 9S
eingereikt.)
40.
F el d- J äger - B at aill o n .
(Das unter dieser Nummer bestandene 1SS0 aufgestellte Bataillon erkielt mit
1. Januar 1883 die leergewordene Nummer 24.)
Adjustierung der Jäger-Truppe.
Hut mit Federbusck, kecktgrauer Waffenrock, grasgrüne Egalisierung,
kecktgraue Pantalons (beim Officier mit Lampassen), gelbe Knöpfe1).
i) Sielie im Uebrigen. Seite 632 — 637.
I T ebersiclit
Verzeichntes
aller in diesem Bande vorkommenden Infanterie- (Jäger-) Regimenter
nach den Namen der jeweilig gewesenen, sowie gegenwärtigen
Inhaber, beziehungsweise nach der etwaigen Benennung, welche
dieselben führen1).
Jene Regimenter, welche gegenwärtig einen Namen auf immerwährende Zeiten
führen, sind durch den Druck hervorgehoben. Ebenso jene Regimenter, welche ent-
weder keinen Inhaber haben, wie die bosnischen, oder eine sonstige Benennung führen, wie
„Hoch- und Deutschmeister”.
Seite
Abele, Yincenz Freiherr von,
FML. — FZM. IE. 8 165
Abensperg und Traun, OttoFerdi-
nand Graf von, FM. IR. 21. . 264
Adolph, Herzog von Nassau (seit
1890 Grossherzog von Luxem-
burg und Herzog zu Nassau).
IE, 15 218
Aj r ol di. Paul Freiherr von, FML.—
FZM. IE. 23 . . . 278
Albert, Kronprinz von Sachsen.
IE. 11 189
Albori, Eugen Freiherr von,
FML.— FZM. IE. 89 598
Albrecht, Erzherzog, Oberst —
FM. IR. 44 429
Albr e chtllL, Herzog von Sachsen-
Coburg, GFWM.— FML. IE. 57. 516
Alemann, Wilhelm F reiherr von.
FML.— FZM. IE. 43 426
Alexander I., Kaiser von Russ-
land. IR. 2 126
Alexander II., Kaiser von Kuss-
land. IE. 2 126
Alexander III., Kaiser von Kuss-
land. V orher : AlexanderCze-
s a r e w i ts c h.G-r ossfürst-Thron-
folgervon Kussland. IR. 61. . 544
Alexis, Grossfürst von Kussland.
IE, 39 394
Allvintzy de Berberek. Joseph
Freiherr von. FML. — FM. IE, 19. 250
Allvintzy de Berberek, Joseph
Freiherr von. GM. IE 26. . . 300
Alphons XII., Königvon Spanien.
IR. 94. . 605
Baden, Carl Friedrich Grossher-
zog von. IE, 59 530
Baden, Friedrich Wilhelm Lud-
wig, Grossherzog von. IE. 50. 466
Baden, Leopold Grossherzog von.
IE 59 530
Seite
Alt-Starhemberg. IR. 54 492
Amenzaga, Franz Christoph Fr ei-
herr von, Obrist — GFWM. IE,
25 292
Andlau, Joseph Freiherr von,
GFWM.— FZM. IE, 57 516
Andrassy, Adam Freiherr von,
GFWM.— FML. IE. 33 .... 353
Angern, Ludwig Freiherr von,
FML.— FZM. IE. 49 459
Anspach uncl Bayreuth, Chri-
stian Friedrich Markgraf von,
GM. IR. 10 T .... 182
Anton Victor, Erzherzog. IE. 52. 478
Appel, Johann Freiherr von,
G. d. C. IR, 60 539
Archinto, Conte de Tayna, Carl
Ludwig, Obrist — GFWM. IR. 35. 367
Ar co, Prosper Graf. FZM. IR, 8. 164
Ar en b erg, Carl Raimund Herzog,
GFWM.— FM. IE. 21 265
Arenberg, Leopold Philipp Her-
zog, FML. — FM. IE 28. . . . 316
Argenteau, Eugen Graf, FZM.
1K. 35 367
Amant, siehe Du Saix.
Arnulph, Prinz von Bayern. IE.
80 588
Auersperg, Carl Fürst, FML.
IE. 24 282
Auersperg, Franz Graf, FML.
IE, 37. ........... 384
Auersper g, Gottfried Graf. FML.-
FZM. IR. 40 402
Auffenberg, Franz Xaver Frei-
herr von, FML. IR, 37. . . . 384
Baden. Ludwig, Grossherzog von.
IR. 59. . 530
Baden-Baden, Ludwig Wilhelm I.,
Markgraf von, GL. und FM.
IR. 23. 277
Baden-Durlach, Carl Wilhelm
Markgraf, FM. IE. 49 459
47
Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd.
738 —
Baden-Durlach, Christoph Prinz,
FML.— FM. IE. 27
Bagni, Scipio Graf, Obrist— FM.
Iß. 25
Bagosy, Paul, Obrist. IE. 51. . .
Baillet deLatour, Theodor Graf,
FML.— FZM. IE. 28
Baillet - Merlemont, Ludwig
Graf, FML.— FZM. IR. 55. . .
Bakonyi, Emericli Freiherr von,
GM.— FML. IR. 33
Baltin, Carl Freiherr von, FML. —
FZM. IR, 13
Bamberg, Joseph Freiherr von,
FML. IR. 13
Bärnklau, Johann Leopold Frei-
herr von, FML. IR. 49. . . .
B atthy anyi-S trat txnann, Adam
Graf (1772 Fürst), GM.— FM.
IR. 34
Bauer, Ferdinand Freiherr von
FML.— FZM. IR. 84
Baumgarten, Alois Freiherr von,
FML. IR. 56
B ayr euth. siehe Br and enburg-
B ayr euth.
Beaulieu, Johann Peter Freiherr
von, FML. IR. 31
Beaulieu, Johann Peter Freiherr
von, FML.- FZM. IR. 58. . .
Beek, Friedrich Freiherr von,
FML.— FZM. IR. 47
Beck, Levin Philipp Freiherr von
der, FZM. IE, 53
Beckh van der, siehe Van der
Beck.
Belgien, siehe Leopold I. (II.),
König der Belgier.
B e 1 gi o i o s o. Ludwig Carl Graf,
GM. IE 41
Belgiojoso, Ludwig Carl Graf,
GM.— FML. IR. 44
Bellegarde, Friedrich Graf. I'ML.
IR. 44
Benczu r, Joseph von. FML. IR. 34.
Bend er, Blasius Columbanus Frei-
herr von, FML. — FM. IR. 41..
Benedek, Alexander, FML. IR. 60.
Benedek, Ludwig Ritter von,
GM.— FZM. IR. 28. ......
Benjovszkv von Benjov, Jo-
hann, FML. IR. 31
B e n t h e i m - S t ein f u rt, F riedrich
Fürst, GM. -FML. IR, 9. . . .
Berg, Friedrich Wilhelm Graf, k.
russ. FM. IR. 70
Bertoletti, Anton Freiherr von,
FML. — FZM. IR. 15
Bethlen, Wolfgang Graf. GFWM.
— FML. IR. 52
Bettendorf, Philipp Ludwig Frei-
herr von. IR. 42
Seite
Bevern, siehe Braunschweig-
Wolfenbüttel-Bevern.
Bianchi, Duca di Casalanza,
Frie d rieh Fr eihe rr (Vater), I'ML .
Iß 55 503
Bianchi, Duca die Casalanza,
Friedrich Freiherr (Sohn), FML.
Iß. 55 503
Bils, Anton Freiherr von, FML.
IR. 51 471
Bosnisch - hercegovinisches In-
fanterie-Regiment Kr. 1. . . . 623
Bosnisch - hercegovinisches In-
fanterie-Regiment Kr. 2. . . . 624
Bosnisch - hercegovinisches In-
fanterie-Regiment Kr. 3. . . . 625
Bosnisch - hercegovinisches In-
fanterie-Regiment Kr. 4. . . . 626
Botta d’Adorno, Anton Otto
Marquis, FML. — FM. IR. 12. 199
Bourgeois, Toussaint Freiherr
von, FML. IR. 55 503
Bouvard, Friedrich Freiherr von.
FML. IR. 74 575
Brandenburg-Bayreuth, Chri-
stian Ernst Markgraf. FM. IR,
41 408
Brandenburg-BayreuthjFiied-
rich Erbprinz (1735 Markgraf i
FML.— FZM. IE, 41 . . . . . 40S
Br and enb ur g-Bay reut h. Fried-
rich Christian Markgraf, FZM.
IR. 47 444
Brandenburg-B ayreuth. Georg
Wilhelm Prinz (1.7 12 Markgraf >.
GFWM.-FM. IR. 41 40S
Brandenburg-Bayreuth, Wil-
helm Ernst Prinz, Obrist —
GFWM. IR 41 403
Br andenburg-Culmbach, Al-
brecht Wolfgang Markgraf zu.
GFWM. — FML. IR. 22. ... 271
Br an den bürg - Onolzbach
(-Anspach .Carl Friedrich Erb-
prinz (1723 Markgraf t, GFWM.
IR. 26. 300
Braumüller von Tannbruck,
Theodor, FML.— FZM. IR, 5. . 143
Braunschwei g-W olfenbüttel.
Ernst Ludwig Prinz, GFWM. —
FM. IR. 10. . 182
Braunschweig-Wolfenbüttel-
Bevern. Carl Herzog, GFWM.
—FM. IR. 29. . 324
Braunschweig-Wolfenbüttel-
Bevern, Ferdinand Albert
Prinz (1733 Herzog). GFWM. —
FM. IR, 29. . . T 324
Brechainville. Ludwig Graf.
FML. IR. 25 292
Brentano-Cimaroli. Anton F rei-
herr von, GM. IR. 35 367
Seite
306
292
471
. 316
! 503
353
207
207
459
360
593
508.
338
524
444
485
408
429
429
360
408
539
316
338
174
567
218
478
417
— 739
Seite
Brinken, Jakob Friedrich. Frei-
herr von. FML. ER. 18 241
Browne de Camus, Georg Frei-
herr, G-FWM. — FZM. IR. 57. . 516
Seite
Browne de Camus, Joseph Graf,
Obrist — GFWM. IR. 36. ... 375
Browne de Camus, Max Ulysses
Graf, GFWM. -FM. IR. 36. . 375
C.
Callenberg, Carl Graf, GFWM.—
FML. IR, 54. 493
Carl, Erzherzog (Prinz von Tos-
cana , Oberst — FM. IR. 3. . . 331
Carl Ferdinand, Erzherzog,
Oberst — G. d. C. IR. 51. . . .471
Carl Joseph, Erzherzog. Oberst.
ER, 2 126
Carl Salvator, Erzherzog. Oberst
—FML. ER. 77 581
C a r 1 S t e p h a n, Erzherzog. Linien-
schiffs - Capitain — Contre - Ad-
miral. IR, 8 165
Carl, Fürst seit 1881 Carl I.,
König von Rumänien. IR. 6. . 152
CaVl Friedrich, Grossherzog
von Baden. IR. 59 530
CarlLudwig, Herz og von Lucca,
seit 1848 Herzog von Parma.
IR. 24 282
Catty, Adolph Freiherr von, FML.
—FZM. IR. 102 614
Chalons, genannt „Gehlen”,
Christoph Heinrich Freiherr
von, Obrist, IR, 24 282
Chasteler de Courcelles, Jo-
hann Gabriel Marquis. FML. —
FZM. IR. 27 306
Chizzola, Philipp Freiherr von.
Obrist. IR, 8 165
Christian IX., König von Däne-
mark. IR. 75 577
Ceccopieri, Ferdinand Graf,
FML. IR. 23 278
Clerfayt de Croix, Carl Graf,
GFWM.— FM. IR. 9 174
Clerici. Georg Anton Marchese
de, Ohrist — FZM. IR, 44. . . 429
Colloredo - Mannsfeld, Franz
Fürst zu, FML. IR. 36. ... 375
Collored o-M a n n s f e 1 d. Hierony-
mus Graf, FML. — FZM. LR. 33. 353
Collore do-Waldsee.AntonGraf,
GM.— FM. IR. 20 257
Colloredo -Wa 1 d s e e, Carl Graf.
GFWM.— FML. IR, 40. . . . 402
Colloredo - Waldsee, Joseph
Graf, GM. — FM. ER. 57. . . . 516
Colloredo - Waldsee, Wenzel
Graf, GM. -FM. IR, 56. . . . 508
Colmenero de Yalderios,
Franz Ludwig Graf, Obrist —
GFWM. IR. 21. . 265
Constantin, Grossfürst von
Russland. IR. 18 241
Cornaro. Ludwig Freiherr von.
FML. IR. 95 606
Coronini - Cronberg. Johann
Graf, FML. -FZM. IR. 6. . . 152
Cratz von Scharffenstein
(Kratz) Carl Sebastian Freiherr.
Obrist— GFWM. IR. 57. ... 516
Croy, Leopold Prinz, FMIL. —
G. d. C. IR. 94 605
Culmb ach.sieheBr andenburg-
Culmbach.
Culoz, Carl Freiherr von. FML.—
FZM. IR. 31— 338
Czartoryski-Sangusco, Adam
Fürst, FM. IR. 9 174
Dahlen von O r 1 ab ur g, Hermann
Freiherr, FML. IR. 7 156
D 'Alt o n. Eduard Graf, FML. ER. 15. 218
D’Alton, Richard Graf, FML.
IR. 19. 250
D’Alton, Richard Graf, FML. —
FZM. ER. 26 300
D amni tz, Wolfgang Sigmund Frei-
herr von, Obrist— FM. IR, 40. 402
D’Andia, siehe Valparaiso.
D’Aspre, Constantiu Freiherr.
FML. IR. 18 241
Daublebsky von Sterneck,
Moriz Freiherr, FML. — FZM.
IR. 35 367
Daun, Franz Graf, Fürst von
Thiano, Obrist. ER. 59 530
Daun, Leopold Graf, Fürst von
Thiano. FML. — FM. LR. 59. . . 530
Daun, Leopold Joseph Maria Graf,
Fürst von Thiano, FM. IR. 56. 509
D aun, Wirich Philipp Lorenz Graf,
Obrist — FM. IR. 56 508
D avid EdlervonRhonfeld, Emil,
FML.— FZM. IR. 72 571
David ovich, Paul Freiherr von,
FML.— FZM. IR. 34 360
D egenfeld-Schonburg, August
Graf, FML.— FZM. IR. 36. . . 375
Degenfeld-Schonburg, Chri-
stoph Graf von. FML. — G. d. C.
IR, 83 592
De Ligne, Carl Joseph Fürst,
FML.— FM. IR, 30 331
47*
— 740 —
Seite
De Mers, Franz (1643 Freiherr
von), Obrist — GFWM. IR. 11. 189
D e V aux, Thierry Freiherr, FML. —
FZM. IE. 25 292
DeYins, Joseph Freiherr. FML. —
FZM. IR. 37 384
Diesbach,J ohann F rie drich Graf,
GFWM.— FML. IR. 20 257
Dom Miguel, Herzog von Bra-
ganza, Infant von Portugal. IR.
39. . ' 394
Dom Pedro, Herzog von Bra-
ganza. IR. 15 218
Este, siehe Franz Ferdinand
und Ferdinand Victor.
Esterhazy de Galantha, Anton
Graf, GM. IR. 31 338
Esterhazy de Galantha, Anton
Graf (1783 Fürst), GM.- — FML.
IR. 34 360
Esterhazy de Galant ha, Joseph
Graf, GFWM.— FML. IR, 37. . 384
Esterhazy de Galantha. Niko-
laus Fürst, GM.— FZM. IR, 32. 346
Esterhazy de Galantha. Niko-
laus Joseph Fürst, GFWM. —
FM. IR, 33 353
Fabini, Ludwig, FML. IR, 102. 614
Fabris de Santo - Tomiotti,
Dominik Conte, FML. — FZM.
IR 15 218
Fej ervary de Komlos-Ker esz-
tes, Geza Freiherr. FML. -FZM.
IR. 46 439
Ferdinand, siehe Kaiser Fer-
dinand.
Ferdinand, Churfürst von Würz-
burg. IR. 7 156
F e r di nan d, Grossherzog von Tos-
cana IR. 7 156
Ferdinand IV., Grossherzog von
Toscana, GM. - FML. LR. 66. . 559
Ferdinand Carl, Erzherzog,
Oberst— FM. IR. 2 126
Ferdinand Victor von Este,
Erzherzog, GM. IR. 26. . . . 300
Ferraris. Franz Joseph Graf,
GM.— FML. IR. 14 ! 210
Fleischer von Eichenkranz,
Ferdinand Freiherr, FML. IR, 35. 367
Folliot de Cr enneville-Pou-
tet, Franz Graf, FML. — FZM.
IR. 75 577
Fölseis, Joseph von, FML. IR. 29. 324
Forgach de Ghyimes, Ignaz
Graf, GFWM.— FZM. IR. 32. 346
Seite
D o m P e d r o. Kaiser von Brasilien.
IR. 15 218
Döpfner. Joseph Freiherr von,
FML.— FZM. IR 23 278
Dormus von Kilianshausen.
Joseph Freiherr, FML. — FZM.
IR. 72 571
D uk a, Peter Freiherr von. FML. —
FZM. IR, 39 394
Du Saix d’Arnant. Hubert Domi-
nik Graf, Obrist — FM. IE. 12. 199
Eugen, Erzherzog. Oberst — FML.
IR. 41 409
E 1 r i c h s h a u s e n Lud wi g C arl Fr ei-
herr von. FML.— FZM. IR. 47. 444
Erbach-Schönberg. Carl Eugen
Graf, FML. -FZM. IE. 42. . . 417
Ernst, Erzherzog. Oberst — G. d.C.
IR. 48. . . 453
Er n s t Au gu s t, Herzog von Cum-
berland, Herzog von Braun-
schweig und Lüneburg. IR. 42. 417
Ernst Ludwig. Grossherzog von
Hessen und bei Rhein. LE?. 14. 210
Ertmann, Stephan von. FML.
IR. 16 226
Forinyak, Julius, FML. — G. d. C.
IR, 86 595
Franck, Carl Ritter von, FML. — -
FZM. IR, 79 586
Franz I. (H.), siehe Kais er F ranz.
Franz Carl, Erzherzog. Oberst —
FML. IR. 52 478
Franz Ferdinand d'Este. Erz-
herzog. Herzog von Modena
(Franz V.), Oberst— FML. IR. 32. 346
Franz Ferdinand von Oester-
r e i c h-E s t e. Erzherzog, Oberst-
FML. IR. 19. ........ 250
Franz Joseph, siehe Kaiser
Franz Joseph.
Franz Stephan. Grossherzog von
Toscana, General -Lieutenant.
IR. 1 US
Fr e lieh. Michael Freiherr von,
FML. LR. 28 . . . 316
Friedrich. Erzherzog. Vice- Ad-
miral. IR, 16 225
Friedrich. Erzherzog. GM. — FZM.
IR, 52. .... 478
Friedrich, deutscher Kaiser und
König vonPreussen (Vor seiner
Thronbesteigung : Friedrich
Wilhelm. Prinz, später Kron-
prinz von Preussen. 1SSS Krön-
— 711 —
Seite
prinz des deutschenReich.es und
Kronprinz vonPreussen).IR.20. 257
Friedrich August, Herzog zu
Sachsen. IR. -15 135
Friedrich Franz, Grossherzog
von Mecklenburg - Schwerin.
IR. 57 516
Friedric h W i 1 h e 1 m, Grossherzog
vonMecklenburg-Strelitz. IR. 31. 338
Friedrich Wilhelm Ludwig,
Grossherzog von Baden. IR. 50. 166
Fröhlich von Elmbach und
Groar a, Ludwig Ritter, FML. —
FZM. IR. 91 601
Gaisruck. Rudolph Carl Graf.
FML. — FZM. IR. 44 129
Gaisruck, Sigmund Friedrich
Graf, FML.— FM. IR. 42. ... 117
Galgötzy, Anton, FML. — FZM.
IR. 71 569
Gehlen, siehe Chälons.
Gern min gen auf Hör nb erg, Sig-
mund Freiherr von, FML. —
FZM. IR. 21. . . 265
Gemmingen auf Hornberg und
Treschklingen. Richard Fr ei-
herr von. FML. IR. 12 117
Georg V.. König von Hannover.
IR. 12. 117
Georg I.. König der Hellenen.
IR. 99. 611
Georg, Prinz von Sachsen. IR. 11. 189
Gepx^ert, Menrad Freiherr von,
GM.— FZM. IR. 13 426
Gerstner von Gerstenkorn,
Joseph Freiherr, FML. IR. 8. 165
Giesl von Gieslingen. Heinrich
Freiherr, FML. — FZM. Waras-
diner IR. 16 226
Gollner von Goldnenfels. Alois
Freiherr, GM.— FML. IR. 18. 153
Gondrecourt, Leopold Graf,
FML. IR. 55 503
Gorizutti, Franz Freiherr von,
FML. IR. 56 508
Seite
Froon von Kirchrath, Joseph
Freiherr, FML. — FZM. IR. 51. 493
Fürstenberg, Carl Fürst, FML.
IR. 36 375
Fürstenberg - Möskirch, Carl
Egon Graf, Obrist — FML. IR. 17. 231
Fürstenberg-Stühlingen,
Wenzel Fürst, GM. IR. 11. . . 408
Fürstenbusch, Daniel Freiherr
von, Obrist— FML. IR. 35. . . 367
Fürstenwärther-Burgsassen
zu Odenbach, Carl Freiherr
von, GM. — FML. IR. 56. . . . 508
Gradl, Wilhelm Ritter von,
FML.— G. d. C. IR. 78 583
Graef von Libloy, Eduard Ritter,
G. d. C. LR. 67 561
Greth, Carl, FML. LR. 23. ... 273
Grueber, Wilhelm Freiherr von,
FML. IR. 54 193
Grünne, Nikolaus Graf. GF WM. —
FML. IR. 26. 300
Grünne, Philipp Graf, FML.—
FZM. IR. 13 126
Gschwind Freiherr von Pöck-
stein, Johann Martin, Obrist —
FM. IR. 35 367
Guttenstein, Wenzel Graf,
Obrist — FML. IR. 12 417
Gyulai, Franz Graf, GM. IR. 51. 171
Gyulai, Franz Graf, Obrist —
FML. LR. 51 471
Gyulai, Samuel Graf, GM. — FML.
” LR. 32 316
Gyulai, Stephan Graf, Obrist —
FML. LR. 51 171
Gyulai von Maros -Nemeth
und Nädaska, Alb ert Graf,
FML.— FZM. LR. 21 265
Gyulai von Maro s-N emeth und
Nädaska. Franz Graf, GM. —
FZM. LR. 33 353
Gyulai von Maros -Nemeth
und Nädaska, Ignaz Graf,
FML. —FZM. IR. 60 539
H.
Habermann von Habersfeld,
Joseph Freiherr, FML. IR. 39. 394
Hagenbach, Jakob Ignaz Frei-
herr von. FML. IR. 22. . . .271
Haller von Hallerstein. Samuel
Freiherr, GF WM. —FZM. IR. 31. 338
Handel, Heinrich Freiherr von,
FML.— FZM. IR. 10 182
Handel-Maz z etti, Eduard Frei-
herr von, FML. — FZM. IR. 10. 102
Hardegg, Julius Graf, Obrist. IR.
H. • 189
H a r r a c h, Franz Xaver Graf, FML.
IR. 7 156
Harr ach zu Rohrau, Joseph
Philipp Graf, Obrist —FM. LR. 17. 141
Hartmann von Harte nthal,
Anton, FML. IR. 29 321
Hartmann - Klarstein, Prokop
Graf, FML —FZM. IR. 9.. . . 174
— 742 —
Seite
Hartung, Ernst Ritter von,
FML. — FZM. IR, 47 , 444
Hasslingen, Ignaz Freiherr von,
FML. IR. 11 ! 189
Hasslingen, Tobias Freiherr
von, 6FWM.-FM. IR. 11. . . 189
Haugwitz. Eugen Graf, GM. —
FML. IR. 38 390
Haynau, Julius Freiherr von,
FML. — FZM. IR 57 516
Heindl, siehe Sonnenberg.
Heinrich. Erzherzog, Oberst —
FML. LR. 62 549
Heinrich, Erzherzog, FML. IR. 51 . 471
Heinrich, Prinz von Preussen.
IR. 20 257
Herb ert-Rathkeal, Constantin
Freiherr von, FML. IR, 45.. . 435
Herzogenberg, August Fr eih er r
von, GM. — FÄLL. IR, 35. . . . 367
Hess, Heinrich Freiherr von,
FML.— FM. IR. 49 459
Hess en - Cassel, Max Prinz,
FML.— FM. IR. 27 306
Hessen - Darmstadt, Ludwig
Erbprinz (1769 Ludwig IX.,
Landgraf), Oberst. IR, 35. . . 367
Hesse n-H o ra b ur g. Phili pp Prinz
(1839 Landgrat), GM. — FM. IR.
19 250
Hess enundbei Rhein, Alexander
Prinz, FML. IR. 46 439
Hessen und hei Rhein, Emil
Prinz, FML. — FZM. IR. 5k. . 493
Hessen undbeiRhein ErnstLud-
wig, Grossherzog von. IR. 14. 210
Hessen und bei Rhein, Lud-
wig HL, Grossherzog von. IR.
Hessen und bei Rhein, Lud-
wigl V., Grossherzog von. IR. 14. 210
H i 1 1 e r , J ohann Freiherr von . F ZM.
IR, 2 126
Seite
Hill er, Johann Freiherr von.
FZM. IR. 53 485
Hoch- und Deutschmeister. IR. 4. 138
Höchen egg, Friedrich Graf,
GM.— FML. LR. 20 257
Hoffmann von Eidlitz. Johann
Ernst Freiherr, Obrist. LR. 18. 241
Hohenlohe-Bartenstein. Lu d-
wig Fürst, GM.— FZM. IR, 26. 300
Hohenlohe-Bartenstein, Lud-
wig Fürst, FZM. IR, 41. . . . 409
H oh enlohe-Ivirchberg, F ried-
rich Wilhelm Fürst, GM. — FZM.
IR. 17 234
Hoh enlohe - Langenburg,
Gustav Prinz, GM. —FZM. IR, 17. 234
H o h e n 1 o h e - L a n g e n b u r g,
Gustav Heinrich Prinz, FML.
IR. lb 207
Hohenlohe - Schillingsfürst.
Constantin Prinz zu, FML. —
G. d. C. LR. 87. ....... 596
Hold. Alexander Edler von. FML.
IR. 61 544
Holstein-Beck, Friedrich Wil-
helm Prinz, Obrist — FML. IR.
20. 275
Ho 1 stein-Glücksb urg,s.Schles-
w i g -H o 1 s t e i n-G lüc k s b u r g.
Hol stein -Plön, Adolph August
Herzog zu, Obrist. IR. 12. . . 199
Houchin, Paul Anton Freiherr
von, Obrist — FZM. IR. 56. . . SOS
Hrabowsky von Hrabova, Jo-
hann Freiherr, FML. IR. 14. . 210
Huff von Kandersdorf, Carl
Freiherr, FML. IR. 8 165
Humbert I., König von Italien.
IR. 28 316
Huyn, Johann Graf. FZM. IR. 13. 207
Huyn, Johann Graf, FML. — FZM.
IR. 79 586
J.
Jablonowski, Felix Fürst, FML.
IR. 57
Jabionski del Monte Berico,
Joseph Freiherr, FML. — FZM.
IR. 30
Jacobs von Kantstein, Fried-
rich Freiherr, FZM. IR. 8. . .
Jellacic de Buzim, Franz Frei-
herr, FML. IR. 62
Jellacic de Buzim, Georg Graf,
FML. IR, 69
Jellacic de Buzim. Johann,
GM.— FML. IR, 53
Jellacic de Buzim, Joseph Frei-
herr (später Graf), FZM. IR. 46.
516
331
165
549
565
485
439
Jellacic de Buzim, Joseph Graf,
FZM. Otocaner. IR. 79. . . . 585
Joelson. Alfred Freiherr von,
FML. IR. 93 604
Johann Nepomuk. Erzherzog.
Oberst. LR. 35 367
John, Franz Freiherr von, FML. —
FZM. IR, 76 579
Jo r dis, Alexander von, GM. —
FML. IR. 59 . . . 530
J ö r g e r zu T o 1 1 e t. Anton Egvdius
Freiherr von, Öbrist — GFWM.
IR. 59 530
J ö r g er de T o 1 1 e t. F ranz Helfried
Graf, Obrist— GFWM. IR. 47. 444
— 7 ±3 -
Seite Seite
Joseph, Erzherzog, Oberst — i Jovanovic.StephanFreiherrvon,
G. d. C. IR. 37 384 ; FML. Iß! 43 426
J osephFran z, Erzherzog. IR 55. 503 Jung-Starhemberg. IR. 13. . . . 206
Joseph IF., s. Kaiser Joseph.
K.
Kaiffel, Emerich Freiherr von,
FML.-FZM. IR. 89 598
Kaiser Ferdinand. IR. 1. . . . 118
Kaiser Ferdinand. Tyroler
Jäg.-R 617
Kaiser Franz I., (Röm). IR. 1. 118
Kaiser Franz II., (Röm). IR. 1. 118
Kaiser Franz. IR. 1 118
Kaiser Franz. Tyroler- Jäg.-R. 647
Kaiser Franz Joseph. IR. 1. 118
Kaiser Franz Joseph. Tyroler
Jäg.-R 647
Kaiser Joseph II. IR. 1. . . . 118
Kaiser Leopold II. IR. 1. . . 118
Kaiser Leopold II. IR. 33. . . . 352
Kaiserin und Königin MariaThere-
sia. IR. 32 345
Kaiser von Brasilien, siehe
Dom Pedro.
Kar olyi deN agv-Käro lv, Franz
Graf, GFWM. — FZM. Iß. 52 . 478
Kaunitz-Ri etb erg.Wenzel Graf,
FML.-FZM. IR. 20 257
Kees. Georg Ritter von, FML. —
FZM. IR. 85 594
Kel lnervonKöllenstein,Fried-
rich Freiherr, FML. — FZM. IR.
41 409
Kerpen, Wilhelm Freiherr von,
FML.— FZM. IR, 49 459
Ke ttler, Christoph Bernhard Frei-
herr von, GFWM. — FML. IR. 12. 199
Kheul, Carl Freiherr von, FML.
IR, 10 182
Kheul, Carl Gustav Freiherr von,
FML.-FZM. IR. 49 459
Khevenhüller von Aichelburg auf
Frankenburg, Ludwig Andreas
Graf, FM. IR. 7 153
K h e v e nh ü 1 1 e r - M e t s c h. F ranz
Graf, FML.-FZM. Iß. 35. . . 367
Khe venhüller-Metsch, Joseph
Graf. FML. IR. 12 199
Kinsky, Anton Graf, GM. — FZM.
ER. 47 444
Kinsky, Christian Graf, FML.
Iß. 16 226
Kinsky, Franz Graf, GM. — FZM.
IR. 47 444
Kinsky,FranzUlrichGraf,FML. —
FM. IR, 36 375
Klebek. Wilhelm Freiherr von,
GM.— FZM. IR. 14 210
Klopstein von Ennsbruck, Jo-
seph Freiherr, GM. ER, 47. . . 444
Knebel von Treuenschwert,
Albert Freiherr, FML. — FZM.
IR. 76 579
Knigge. Jobst Hilmar Freiherr
von, GFWM.— FML. IR, 11. 189
Knöring. Johann Bernhard von.
Obrist. LR. 8 164
Koch. Johann Baptist Freiherr
von, FML. IR. 17 234
Kökenyesdi de Yettes, Ladis-
laus Freiherr, Obrist — FZM.
IR. 34 360
Kolowrat-Krakowsky.Cajet-an
Graf, GFWM.— FM. Iß. 17. . . 234
Kolowrat - Krakowskv, Carl
Graf, FZM. IR. 36.. . . . . . 375
König, Gustav Freiherr von,
FML.-FZM. IR. 92 603
König Wilhelm. IR. 26 300
Königsegg-Rothenfels, Chri-
stian Moriz Graf, FML. — FM.
IR. 16 226
Königsegg-Roth enfels. Lothar
Graf, FZM.— FM. Iß, 54. . . . 493
Kottulinskv, Friedrich Georg
Freiherr von. GM. — FML. IR. 41. 409
Koudelka. Joseph Freiherr von,
FML. IR. 40 402
Kovacs vonMad, Georg, FML. —
FZM. IR. 12 199
Kray de Krajova et Topolya,
Paul Freiherr, FZM. Iß. 34. 360
Kray de Krajova et Topolya, Paul
Freiherr, FZM. IR. 67. . . . 561
Kriechbaum, Georg Friedrich
Freiherr von. Obrist — FZM. IR.
54 493
Krieghammer, Edmund Edler
von, FML.— G. d. C. IR. 100. . 612
Kronprinz, siehe Rudolph, Erz-
herzog.
Kuhn von Kuhnenfeld, Franz
Freiherr, GM. — FZM. IR, 17. 234
Kussevich von Szamobor,Emil
Freiherr. FZM. IR. 33 ... . 353
Kutschera, Johann Freiherr von,
FML.-FZM. IR. 28 316
L.
Lacy, Franz Moriz Graf, FZM. — ! LaimpruchzuEpurg,FranzCarl
IR. 22 271 I Freiherr- von, GFWM. IR, 22. 271
744 —
Seite
Lanckhen, Friedrich Ernst von
der, GFWM. — FML. IR. 28. . 316
Langenau, Friedrich Carl Frei-
herr von, GM. — FML. IR. 49. 459
Langlet, Philipp Freiherr von,
GFWM.-FML. IR. 25 292
Langlois, Peter von, GM. — FZM.
IR. 59 530
L amez an- Salins, Joseph Graf,
GM. IR. 54 493
Lapaczek. Leonhard, Alexander
Freiherr von, Ohrist — GFWM.
IR. 8 165
Latt ermann, Christoph Freiherr
von, FZM— FM. IR. 7. ... 156
Latour, siehe Baillet de.
Leiningen - Westerburg. Au-
gust Graf, GM— FML. IR. 31. 338
Leiningen-W esterburg, Chri-
stian Graf, FML. IR. 21. . . . 265
L e i n i n g e n -W esterburg, Phi-
lipp Graf, FML. IR. ]2. . . . 199
Leopold, Erzherzog, Oberst —
G.d.C. IR. 53 485
Leopold II., Grossherzog von
Toscana, G. d. C. IR. li. . . . 569
Leopold Salvator, Erzher-
zog, Oberst — GM. IR. 18. . . 241
Leopold, Grossherzog von Baden.
IR, 59 530
Leopold I., König der Belgier.
IR. 27 306
Leopold II, König der Belgier.
IR. 27 306
Leopold, Prinz beider Sicilien.
IR. 22 271
Leslie (Lesslie), Jakob Graf,
Obrist— FML. IR. 24 282
Leslie, Jakob Graf, FZM. — FM.
IR. 36 375
L’E s p in e, Joseph Graf.FML.IR.58. 524
Liechtenstein, Alois Fürst.
GM— FZM. IR, 12 199
Liechtenstein, Eduard Fürst.
FML. IR. 5 148
Liechtenstein, Philipp Erasmus
Fürst, Obrist — FML. IR, 36. . 375
Ligne, siehe de Ligne.
Ligneville, Leopold Graf,
Obrist— GFWM. IR. 3 131
Lindemann von Lindesheinrb,
Georg Anton Freiherr, GFWM.
—FML. IR. 10. ....... 182
Lindenau, Carl von, FML. —
FZM. IR, 29 324
L i t z e 1 h o f e n, Eduard Freiherr
von, FML.— FZM. IE, 47. . . 444
Macquire, Johann Sigmund Graf,
FZM. IR. 35 367
Seite
Livingstein. Alano Graf, GFWM.
—FZM. IR. 16 225
Longueval, Graf von Buquoy,
Philipp Emanuel Fürst. GFWM.
LR. 17 234
Los Rios de Gutierez, Franz
Marchese, GFWM. — FM. IR. 9. 174
Lothringen, Carl Prinz. IR, 15. 218
Lothringen, Carl (Alexander)
Herzog, GFWM— FM. ER. 3. 131
Lothringen, Franz Stephan
Prinz. IR. 3 131
Lothringen, Franz Stephan Erb-
prinz (1729 Herzog zu). ER. 1. 118
Lothringen, Joseph Innocenz
Prinz, Obrist— Gl WM IR. 18. 241
Lothringen. Leopold Clemens
Erbprinz. IR. 1 118
Lothringen und Bar, Carl Ignaz
Herzog zu. Bischof von Osna-
brück (1711 Churfürst von Trier i .
IR, 15 218
Lothringen und Bar, Carl Ignaz
Herzog, Churfürst von Trier
(Bischof von Osnabrück). LR.
1, 3 118. 131
Lothringen und Bar, Leopold
Prinz (1690 Herzog), Obrist.
IR. 18. ' 241
Loudon, Gideon Ernst Freiherr
von, FZM — FM. IR. 29. . . . 324
Luc ca, siehe Carl Ludwig, Her-
zog von.
Luccini. Matthäus Marchese de.
GFWM— FML. IR. 25 292
Ludwig Joseph. Erzherzog,
FML— FZM. IR. 8 165
Ludwig Salvator, Erzherzog,
Oberst. IR. 58 524
Ludwig Victor. Erzherzog.
GM— FML. IR. 65 557
Ludwig. Grossherzog von Baden.
IR. 59 530
Ludwig II., König von Bayern.
IR. 5 148
Ludwig, Prinz vonBayern. IR. 62. 549
Ludwig III., Grossherzog von
Hessen und bei Rhein. IR. 14. 210
Ludwig IV., Grossherzog von
Hessen und bei Rhein. IR. 14. 210
Ludwig, König von Portugal
und Algarvien. IR. 5 14S
Ludwig Wilhelm I., Markgraf von
Baden-Baden,GI. u. FM. IR. 23. 277
Lusignan, Franz Marquis. FML.—
FZM. IR 16 226
Luxem, Jakob Ritter von. GM. —
FML. IR, 27 306
M.
Mainula. Lazarus Freiherr von.
FML— FZM. IR. 25 922
V
— 745 —
Seite
Manfreclini, Friedrich. Marquis,
FML. IR. 12 199
Mannsfeld, Fürst zu Fondi, Hein-
rich Graf, Ohrist — FM. IE. 24. 282
Märiässy de Markus et Batis-
Falva, Andreas Freiherr von
FML.— FZM. IE. 87 384
Maroicic von Madonna del
Monte, Joseph Freiherr, FML.
—FZM. IE. 7 156
Marschall auf Burgholz-
hauseD, Ernst Friedrich Frei-
herr von (1758 Graf), GFWM. —
FM. IE. 18 24t
Marschall von Perclat, Ignaz
Peter Freiherr, FML. IE. 41. 409
M a r si gli, Ludwig Ferdinand Graf,
Obrist— GFWM. IE. 59. . . . 530
Martini von Nosedo, Joseph
Freiherr, FML. IE. 30 331
Mathesen, Johann Andreas Frei-
herr von, GM. — FZM. IE. 42. 417
Mauroy de Merville, Franz
Freiherr von, FML. IE. 23. . . 278
Maximilian. Erzherzog, Oberst —
FML. IE. 35 367
Maximilian Joseph I., König
von Bayern. IE. 31 338
Mayer von Heldensfeld, Anton
Freiherr, FML —FZM. IE. 45. 435
Mazzuchelli, Alois Graf, FML. —
FZM. IE, 10 182
M e c k 1 e n b u r g- S c li w e r i n , F r i e d -
rieh Franz Grossherzog von.
IE. 57 516
Mecklenburg - Strelitz, Fried-
rich Wilhelm Grossherzog von.
IE. 31 337
Mecserv, Johann Freiherr von,
GM.— FML. IE. 51 471
M e n s d o r f f - P o u i 1 1 v, Alexan der
Graf, FML. IE. 73 573
Nädasdy. Thomas Graf, GM. —
FZM. IE. 39 394
Nagy von Also- Szopor. Ladis-
laus Freiherr. FML.— FZM. IE.
70 567
Nagy von Töbör-Ethe, Carl
Freiherr, FML. IE. 60 539
Nassau, Adolph, siehe Adolph
Herzog von Nassau, Gross-
herzog von Luxemburg.
Nassau, Wilhelm Herzog von.
IE. 29 ' ... 324
Nassau - Usingen, Friedrich
Prinz, FM. IE. 22 271
Neip p erg, Eberhard Freiherr von,
Obrist— FM. IE 7 . . 156
Seite
Mercv-Argenteau, Anton Ignaz
Graf, FML.— FM. IE, 56. . . . 508
Merkl, Eudolph Freiherr von,
FML.— FZM. IE. 55 503
Mers, siehe De Mers.
Merta, Emanuel, FML IE. 94. 605
Mertens, Carl Freiherr von, FZM.
IE. 9 174
Metternich - Winne bürg, Phi-
lipp Emerich Graf, FZM. IE. 11. 189
Michael, Grossfürst von Buss-
land. IE. 26 300
Michael, Grossfürst von Euss-
land. IE. 37 384
Mihalievits, Michael Freiherr
von, FML. — FZM. IE. 57. . . 516
Milan I., König von Serbien. IE. 97. 609
Milde von Helfenstein, Hugo,
FML. IE. 17 234
Minutillo, Friedrich Freiherr von,
FML. IE. 57 516
M i 1 1 r o w s k y, Anton Freiherr von,
FML. IE. 10 182
Mi ttr o w s ky, Joseph Graf, FML. —
FZM. IE. 40 402
Modena, Franz V., siehe Franz
Ferdinand d’Este.
Modena, Hercules Eeinold Her-
zog von, FM. IE. 35 367
Möilinary vonMonte-Pastello,
Anton Freiherr, FML. — FZM.
IE. 38 390
Moltke, Hellmuth Graf, kön.
preuss. General-Feldmarschall.
IE. 71 569
Mondei, Friedrich Freiherr von,
FML.— FZM. IE. 21 265
Montevergues, Ludwig Frei-
herr von, GFWM. IE. 11. . . 189
Morzin, Ferdinand Graf, FML.
IE. 54 493
Müffling, Heinrich Freiherr von,
Obrist — FML. IE. 26 300
1.
| Neipperg, Wilhelm Bernhard
Freiherr von (später Graf),
Obrist— FM. IE. 7 156
Nessel rode, Johann Hermann
Graf, GFWM. IE. 18 241
Niederlande,s.WilhelmI. (III.).
Nikolaus Czesarewitsch.
Grossfürst - Thronfolger von
Bussland, IE. 61 544
Nigrelli, Octavio Graf, Obrist —
FZM. IE. 27 306
Nobi li, Johann Graf.FML. — FZM.
IE. 74 575
Nugent, Jakob Graf, GM. — FML.
IE. 56 508
Nugent, Laval Graf, FML. — FM.
IE. 30 331
— 746 -
Seite
0 ettingen-B alder n , Wilhelm
Notger Graf, GFWM. IR. 7. . 156
0 e 1 1 i n g e n - B a 1 d e r n . Wilhelm
Notger Graf, GFWM.-FML
IR. 47 444
O’Neillan (Neulan), Patrik Frei-
herr von, Obrist — GFWM. IR.
57 516
O’Nelly, Johann Alexander Graf.
GFWM.-FZM. IR. 42 417
Paar, Johann Carl Fürst, GM.
IR. 43 426
Packenj von Kilstädten. Fried-
rich Freiherr, FML.— FZM. IR. 9. 174
Pälffy, Niklas Graf FML.— FM.
IR. 8 165
Pälffy ah Erdöd. Franz Graf,
Obrist — GFWM. IR, 51. . . . 471
Pälffy ab Erd öd, Johann Graf,
Obrist. IR. 39 394
Pälffy ab Er dö d, JohannLeopold
Graf, GM. -FZM. IR. 53. . . . 485
Pälffy ab Erdöd, Leopold Graf,
Obrist — FM. IR 19 250
Pällavicini, Carl Graf GM. IR. 8. 165
Pallavicini, Giovanni Lukas
Conte, GFWM. IR. 3 131
Pallavicini, Giovanni Lukas
Conte, GFWM. — FM. IR. 15. 218
Palombini, Joseph Friedrich
Freiherr von, FML. IR. 36. 375
Pancalier, siehe Prie.
Parma, siehe Carl Ludwig,
Herzog von.
Paskiewitsch, Ivan Fedoro-
witsch, Fürst von Warschau,
Graf von Erivan. k. k und k.
russischer FM. IR, 37 384
Paul Alexandro witsch, Gross-
fürst von Russland. IR. 63 . . 553
Paumgartten, Franz Freiherr
von, FML. IR. 76 579
Paumgartten, Johann Freiherr
von, FML IR. 21 265
Pedro Dom, Herzog von Bra-
ganza, IR. 15 218
Pellegrini, Carl Graf, FML. —
FZM. IR. 49 459
Peterwardeiner Infanterie - Regi-
ment Freiherr von Philippovic
Nr. 70 567
Pfalzgraf zu Neuburg, Ludwig
Anton, Obrist. FR. 20 257
Radivoj evich, Paul Freiherr
von, FML.— FZM. IR. 48. . . 453
Seite
Oranien, Wilhelm, siehe Wil-
helm I.. König der Niederlande.
Oranien. Wilhelm Georg, Prinz
von, FML. IR. 15 218
Oros z. Joseph Freiherr von. GM. —
FML. IR, 81 388
Oskar II.. König von Schweden
und von Norwegen. IR. 10.. . 182
Otocaner Infanterie - Regiment
Graf Jellacic Nr. 79 585
Pfeffershofen, Johann Ferdi-
nand Freiherrr von. Obrist —
GFWM. IR. 7 156
Philipp ovicvonPhilippsb erg.
Franz Freiherr, FML — FZM.
Peterwardeiner IR, 70 ... . 567
Philip p o vic von Philipp sb erg.
Joseph Freiherr. FML — FZM.
IR. 35 367
Piccolomini d'Arragona.
Octavio Fürst, GFWM. — FZM.
IR. 25 292
Pio di Savoya, Herbert Mar-
chese, Obrist— FZM. IR. 8. . . 164
Piret de Bihain, Ludwig Frei-
herr, FML. IR. 27. ..... . 306
Plischau. Engelhard von.
GFWM.-FML. IR. 22.. . . . 271
Plnnquet, Thomas Graf FML.
IR. 41. 408
Preiss, Johann Franz Freiherr
von, FML.— FZM. LR. 24. . . 2S2
Preysach. Jakob von, GFWM —
FZM. IR. 39. . 394
Prie-Turinetti, Marquis de Pan-
calier (Pancalierek Johann
Anton, GFWM.-FZM. IR. 30. 331
Prinz von Pr eussenundPrinz-
Regent vonPreussen. siehe
W i 1 h el m I.
Probszt Edler von Ohstorff.
Emil, FML ER. 51 471
Prohaska, Johann Freiherr von.
FML. IR. 38 390
Prohaska von Guelphenburg,
Franz Adolph Freiherr. FML. —
G. d. C. IR. 7 156
P ne bla, Antonio, Conde de Por-
tugalo, FML. — FZM. IR. 26. 300
Pürcker von Pürkhain, Yincenz
Freiherr, FML.— FZM. IR. 25. 292
Radossevich vonRados. Deme-
terFreiberr, GM. — FML. IR. 53. 4S5
- 747 —
Rainer, Erzherzog, GM. — FZM.
ER. 59
Rainer, Joseph, Erzherzog. FZM.
IR. 11. . . . .
Rainberg, Hermann Freiherr
von, G. d. C. IR. 96
Ramming von Riedkirchen,
Wilhelm Freiherr, FML. — FZM.
IR. 72
Regal, Max Ludwig Graf, Obrist —
FZM. IR, 36
Reicher, Joseph Freiherr von,
FML.— FZM. IR. 68
R e i n 1 ä n d e r, Wilhelm F reiherr
von. FML. -FZM. IR, 24. . .
Reischach. Sigmund Freiherr
von, FML.— FZM. IR. 21. . .
Reising von Reisinger. Maxi-
milian Freiherr, FML. LR. 18.
Reisky von Dubnitz, Franz Frei-
herr, FML. ER. 10
Reitzenstein, Friedrich Ernst
Freiherr von, FML. IR. 12. . .
Reuss-Greitz, Heinrich XIII.,
Fürst, FZM. IR. 18
Reuss-Plauen, Heinrich Graf,
Obrist. LR. 17
Reuss-Plauen, Heinrich XV.,
Prinz, FML.— FM. LR. 17. . .
Richter von Binnenthal, Franz,
FML.— FZM IR. 14
Riese. Carl Freiherr von. 4ML.
IR. 15
Sachsen -Coburg und Gotha,
Alfred Herzog zu LR, 84. . .
Sachsen - Coburg - Saalfeld,
Friedrich Josias Prinz, FM. IR. 22.
Sachsen-Coburg-Saalfeld, Fried-
rich Josias Prinz zu, FM. IR. 57.
Sachsen-Gotha, Wilhelm Prinz
zu, GFWM.— FZM. LR. 30. . .
Sachsen - Hildburghausen,
Friedrich, Herzog von, FML.
ir. 41 :.....
Sachsen - Hildburghausen,
Joseph Friedrich Prinz von,
GFWM.— FM. IR. 8
Sachsen- Meiningen, Bernhard
Herzog. IR. 46
Sachsen - Weimar - Eisenach,
Carl Alexander Grossherzog.
IR. 64
Saint- Julien, Franz Graf,
FML. — FZM. IR. 61
Salis-Soglio, Daniel Freiherr
von, FML.— FZM. LR. 76 . .
Salis-Zizers, Heinrich Graf,
FML. IR. 25
Seite
Riese. Franz Carl Freiherr von,
FML. -FZM. IR. 26 300
Ringelsheim, Joseph Freiherr
von, FML. — FZM. IR. 30. . . 331
Rodakowski, Joseph Rittervon,
FML.— G d. C. IR. 95 606
Rodich, Gabriel Freiherr von,
FML.— FZM. IR. 68 563
Rohan.Victor Ludwig Prinz, FML.
IR. 21 265
Rossbach, Heinrich Freiherr
. von, FML. — FZM. ER. 40. . . 402
Rossbacher, Rudolph Freiherr
von, FML. — FZM. LR. 71. . . 569
Roszkowsky, Julian von, FML.
LR. 87 596
Roth, Wilhelm Moriz Freiherr
von, FML. IR. 22 271
Rothkirch und Panthen. Leon-
hard Graf, FML. IR. 12. . . . 199
Rudolph, Erzherzog, Kronprinz
von Oesterreich, Oberst — FML.
IR. 19 250
Rudolph, Erzherzog, Oberst. IR.16. 226
Rudolph, Erzherzog, Oberst. IR.
14 210
Rukavina von Vidovgrad,
Georg Freiherr, FML — FZM.
IR, 61 544
Rumpf, Franz Ignaz Graf, GFWM.
IR 12 199
Rupprecht von Virtsolog,
Heinrich, FML. IR, 40 402
Salm-Salm, Nikolaus Leopold
Rheingraf von, Obrist — FM. IR.
14. . . 210
Sapieha, Michael Graf, GFWM.
IR. 47 444
Scherzer, Leopold Freiherr von,
GFWM. IR. 28 316
Schifer, Freiherr von und zu
Freyling auf D axb erg und
Li chte n au, Alexander, Obrist.
IR. 8. ... 164
Schleswig -Holstein -Glücks-
burg,Wilhelm Prinz zu, FML.—
G. d. C. IR. 80 588
Sch meling, Carl von, FML. IR. 29. 324
Schmerling, Joseph Rittervon,
FML.— FZM. IR. 67 561
Schön von Tr euenwer th, Mi-
chael, FML. IR. 49 459
Schönfeld, Anton Freiherr von.
FML.— FZM. IR. 82 591
Schön hals, Carl Ritter von,
FML.— FZM. IR. 29 324
Schröder, Carl Freiherr von,
GM.— FML. IR. 7 156
Seite
530
1S9
607
571
375
563
282
265
241
182
’ 199
241
234
234
210
218
593
271
515
331
409
165
439
555
544
. 579
292
- 748 —
Seite
Schröder von Lilienliof, Wil-
helm Freiherr, FML. — FZM.
IR 26 300
Schulenburg, Hans Graf von
der, FML. IR. 30 331
Schulenburg - 0 yenhausen,
Ludwig Ferdinand Graf, GFWM.
— FZM. IR. 21 265
Schwarzenberg, Carl Fürst,
GM.— FZM. IR. 19 250
Schwarzenberg, Felix Fürst,
FML. IR. 21 265
Scudi er, Anton Freiherr von,
FML.— FZM. IR. 29 324
S ec k e n d o r ff, Friedrich Heinrich
Graf, FML..— FM. IR. 18. . . . 241
Serenyi, Johann Carl Graf,
Obrist— FM. IR. 25. .... ' 292
Sergius Al exandr o wi ts ch ,
Grossfürst von Russland. IR. 101. 613
Sickin gen, Johann Damian Frei-
herr von, Obrist— FML. IR. 57. 516
Sickingen, Johann Damian Frei-
herr von, FML. IR. 18. . . . 241
Sigismund, Erzherzog, GM. —
FML. IR. 45 435
S im b sehen, Joseph Freiherr von,
FZM. IR. 48 453
Simbschen, Joseph Carl Frei-
herr von, Obrist — FML. IR. 53. 485
Sincere, Claudius Freiherr von,
GFWM.— FZM. IR. 54 493
Siskovics, Joseph Freiherr von
(später Graf), FML.— FZM. IR. 37. 384
Sivkovicli, Johann Freiherr von,
FML. IR. 41 409
Sokcevic, Joseph Freiherr von,
FML. — FZM. IR, 78 583
Solari, Laurenz Victor Graf,
Obrist— GFWM. IR. 47. ... 444
Söldner von S öldenhofen, Jo-
seph, GM.— FML. IR. 23. . . . 27S
Sonnenberg, Freiherr von Hein d 1,
Franz Xaver Graf, Obrist —
GFWM. LR. 18. . 241
Sparr, Wladislav Graf, Obrist —
FML. IR. 54 493
Spieckh zu Uibergau undLan-
genau, Lukas Ritter von,
GFWM. IR, 24. ....... 282
Spinola, Johann Dominik (Ulys-
ses) Marchese de, Obrist. IR. 35. 367
Seite
Splenyi von Mihäldy, Franz
Freiherr. FML. IR. 31 338
Splenyi von Mihäldy, Gabriel
Freiherr, FML. IR. 51 471
Spork, Johann Rüdiger Graf.
FML. IR. 25 292
Sprecher von Bernegg, Salo-
mon, FML. IR. 22 271
Stadl, Ferdinand Freiherr von.
Obrist— FM. LR. 17 234
S tarh emb erg, Emanuel Michael
Graf. GM.— FZM. IR, 24.. . . 282
Starhemberg, Ernst Rüdiger Graf
Obrist-FM. IR. 54 493
S t a r h e m b e r g, Guidob ald Graf,
Obrist. IR. 35 367
Starhemberg, Guidobald Graf,
FM. IR. 13 208
Star he mb erg, Johann Reichard
Graf, Obrist— FML IR, 8. . . 164
Starhemberg, Maximilian Adam
Graf, Obrist-FM. IR, 24. . . 282
S t a r h e m b e r g. Max Laurenz Graf,
GFWM.— FZM. IR. 8 165
S tarh emb erg, Ottokar Graf.
Obrist — FML. IR 59 530
Steininger, Carl Freiherr von.
FML.— FZM. IR. 6S 563
Stephan. Erzherzog. Oberst —
FML. IR, 58 524
Strassoldo, Leopold Graf. FML.
LR. 27 301
Strassoldo-Graffemberg,
Julius Graf, FML. IR. 61. . . 544
Stransky Edler von Dresden-
berg. Franz, FML. LR. 98. . . 610
Strauch, Gottfried Freiherr von.
GM.— FZM. IR. 24 282
Stuart. Patrik Graf. FML. IR 18. 241
Stubenrauch von Tannenburg,
Georg, FML. LR. 86 595
Succovatv von Vezza, Eduard
Ritter, FML. IR, 87 596
Suckow. Heinrich Jakob Frei-
herr von, FML.— FZM. IR. 22. 271
Szapärv. Ladislaus Graf, FML. —
FZM) IR. 46 439
Sztdrav, Anton Graf, GM. — FZM.
IR, 33 353
Szveteney de Xagy-Ohaj. An-
ton Freiherr, FML. — G. d. C.
IR. 86 595
T.
Tasso, Albert von, Obrist. IR. 11. 189
Terzy, Ludwig Freiherr von,
FML. — FZM. LR. 16 226
Teuchert - Kauffmann Edler
von Tr au steinburg. Fried-
rich Freiherr, FML. — FZM. IR.
88
Tliavonat. Friedrich Leoprold
Freiherr von. Obrist. LR. 42. . 417
Thun-Hohenstein. Carl Graf,
FML. — FZM. IR. 29 324
Thun-Holienstein. Franz Graf.
FML.— FZM. IR. 54 493
597
749 —
Seite
Thüngen, Adam Sigmund Graf.
GFWM.— FZM., IR. 57. . . . 516
Thüngen, Hans Carl Graf,
GFWM.— FZM. IR. 42 417
Thüngen, Hans Carl Graf, F ZM. —
FM. IR. 20 257
Thürheim, Franz Ludwig Graf,
FML.-FM. IR. 25 292
Thürheim, Franz Sebastian Graf,
Obrist — FZM. IR. 28 316
Thurn und Taxis, Hannibal
Friedrich Fürst, FML. — G. d. C.
IR. 50 466
Tillier, Johann Freiherr von,
GM.— FML. IR. 36 375
Tillier, Joseph Freiherr von,
FML. IR. 14 210
Seite
Trapp, Werner Freiherr von,
FML.— FZM. IR. 25 292
Trautson, Graf zu Falkenstein,
Johann Carl, Obrist — GFWM.
IR. 35 367
Trenck, Franz Freiherr von der,
Obristwachtmeister — Obrist.
IR. 53 485
Turszky, August Freiherr von,
FML.— FZM. IR. 62 549
Tyroler Kaiser- Jäger- Regiment
Nr. 1 652
Tyroler Kaiser- Jäger-Regiment
Nr. 2 656
Tyroler Kaiser- Jäger-Regiment
Nr. 5 659
Tyroler Kaiser- Jäger-Regiment
Nr. 4 663
U.
Ujväry, Ladislaus Freiherr von, GFWM. LR. 2.
126
Van der Beckh, Leopold Melchior
Freiherr, Obrist — FZM. IR. 59. 530
Vecsey de V e c s e et B ö r ö lly ö -
Isagfa, Joseph Freiherr, FML.
—FZM. IR. 4L ...... , 409
Vetter von Lilienberg. Wenzel
Graf, FML.— FZM. IR. 18. . . 241
Vettes, siehe Kökenyesdi.
V ey der von Malb erg, Carl Frei-
herr, GM. IR. 58 524
Vi e r s e t, Carl Albert de St. O m e r,
Baron de Bill che, GM. IR. 58. 524
Virmond, Damian Hugo Graf,
Obrist — FZM. IR. 16 225
VTasits, Franz Freiherr von.
FML.— FZM. LR. 81 590
Vogelsang, Ludwig F reihen-
von, FML.— FZM. IR. 47. . . 444
Vukassovich. Philipp Freiherr
von, GM.— FML. IR, 48. . . . 453
W achtendonck, Bernhard Frei-
herr von, GFWM. — FML.IR.54. 493
Wachtendonk. Franz Carl Frei-
herr von, Obrist— FZM. IR. 25. 292
Wacquant-Geozelles. Theodor
Freiherr von, FML.— FZM. IR.
62 549
Waldeck, Carl August Fürst,
^ FML.— FM. IR. 35 .367
Wald statten, Johann Freiherr
von, FML. -FZM. IR. 81. . . 590
Waldstätten, Georg Freiherr
von. FML.— FZM. IR. 97. . . 609
Wallis, Franz Paul Graf, GFWM. —
FZM. IR. 36. 375
Wallis, Franz "Wenzel Graf,
Obrist — FML.IR, 59 530
Wallis, Franz Wenzel Graf,
FML.— FM. IR, 11 189
Wallis. Michael Graf, FML.-FM.
HR. 11 189
AVallis, Olivier Freiherr von,
Obrist— FML. IR. 47 444
WTallis, Olivier Remigius Graf,
FML.— FZM. IR. 29 324
"W a 1 1 i s, Patrik Olivier Graf, GM. — -
FML. IR. 35 367
Walsegg, Otto Graf, Obrist — FZM.
IR. 49 459
W a r a s d i n e r Infanterie - Regi -
ment Freiherr von Giesl Nr. 16. 224
War tensle b en, Wilhelm Graf,
GM.— FZM. IR. 28 316
Wasa, Gustav Prinz von, GM. —
FML. IR. 60 539
Watlet, Wenzel Freiherr von,
FML. IR, 41 409
Watteck, Joseph von, FML. IR.
30 331
Weber, Joseph Freiherr von.
FML.— FZM. IR. 22 271
Weidenfeld, Carl Phillipp Frei-
herr von, FML. IR. 37. . . . 384
Weiden, Ludwig Freiherr von,
FML.— FZM. IR. 20 257
"Wellenstein, Hannibal Freiherr
von, GFWM. IR. 57 516
— 750 —
Seite
W ellington, Arthur Herzog von,
kön. gross britannischer und
kaiserlicher FM. IE,. 42. ... 417
Welsersheimb, Zeno Graf,
^ FML. — FZM. IE. 21 265
W enckheim. Franz Freiherr von,
FML. IE. 35 367
W e r n h a r d t , Stephan F r eiherr
von, FML. IE. 16 226
AYetzel, .Johann Adam Freiherr
von, GFWM. IE. 18 241
Wetzel, .Johann Adam Freiherr
von, GFWM.— FZM. IE. 42. . 417
Wetzlar von Plankenstern,
Gustav Freiherr, FML. Waras-
diner IE. 16 226
Wied-Eunkel, Friedrich Prinz,
FML. IE. 34 360
Wied-Eunkel, Heinrich Fried-
rich Graf, GFWM.— FM. IE. 28. 316
Wilczek, Heinrich Wilhelm Graf,
FZM.— FM. IE 11 189
Wilhelm, Erzherzog, Oberst —
FZM. IR. 12 199
Wilhelm. Prinz von Oranien,
FZM. IE. 26 300
Wilhelm I., König der Nieder-
^ lande, FM. IE. 26. ..... . 300
Wilhelm III., König der Nieder-
lande. IE. 63 553
Wilhelm, Prinz von Preussen,
(1858 Prinz-Regent). IE. 34. . 360
Wilhelm I.. König von Preussen.
IE. 34 360
Wilhelm I., Deutscher Kaiser und
König von Preussen. IR. 34 . 360
Wilhelm II.. Deutscher Kaiser
und König von Preussen. IE.
34 360
Zach, Anton Freiherr von. FML. —
FZM. IR. 15 218
Zanini. Peter, FML. IR. 16 . . 226
Zedtwitz, Franz Julius Graf,
FML. IR. 25 292
Ziemi^cki von Ziemiecin,
Hieronvmus Freiherr. FML. —
FZM. IR. 36 375
Seite
Wimpffen, Franz Graf, FML. —
FZM. IR. 22 271
Wimpffen, Maximilian Freiherr
von. FML. — FM. IR. 13. . . . 207
Windisch-Graetz. Ludwig Prinz
zu. FML. — G. d. C. IR. 90. . . 599
Woche r, Gustav, FML —FZ AL IE .
25. 292
W olilgemüth, Ludwig Freiherr
von, FML. IR. 14 210
Wolfenbüttel, siehe Braun-
schweig-Wolfenbüttel.
Württemberg, Carl Alexander
Prinz (1733 Herzog), Obrist —
FM. IR. 17 234
Württemberg. Ferdinand Her-
zog von, FM. IR. 40 402
Wrürttemb erg. Heinrich Fried-
rich Prinz, GFWM— FML. IR.
10 182
AYürtteraberg, Ludwig Prinz.
GFWM— FZM. IR. 10 182
AYiirttemberg. Philipp Herzog
von. IR 77 581
AYürttemberg, AYilhelm Erb-
prinz. (später Churprinz), GAI.
IR. 41 . . 40S
Württemberg, AA'ilhelm Herzog
von, GAI. — 1 ZM. IR. 73. . . . 5/3
Württemb erg- Stuttgart,
Georg Friedrich Herzog von.
Obrist— GFWM. IR. 35. . . . 367
AYürzburg, siehe Ferdinand
Churfürst.
AY u 1 1 g e n a u, Gottfried Ernst F rei-
hen- von, FZ AI. IR. 3 131
AAT u 1 1 g e n a u, Gottfried E rnst Frei-
herr von. FZM. IR. 12. ... 199
Zobel von Giebelstadt und
Darstadt, Thomas Friedrich
Ereiherr, FML. IR. 61.. . . . 544
Zum Jungen, Hieronymus Frei-
herr von, Obrist — FAI. IE. 27. 306
Nachträge.
Bei Regiments- (Bataillons-) Commandanten einzusclialten:
Die Oberste Yincenz Haasz von Grünenwaldt (IE. 6, 1882); Gustav
Eatzenhofer und Carl Edler von Eisenbauer (IE. 8, 1893 — 1894); Fried-
rich Poleschensky (IE. 20, 1882); Eduard von Waldkirch (IE. 26, 1885);
Peter Tliuranszky (IE. 32, 1896); Carl Eitter von Eeimann (IE. 45, 1882);
Emil Ballieux von Guelfenberg (IE. 57, 1891); Leo Wawrauscli (IE. 88,
1886); Joseph Niemeczek und Heinrich Lindner (IE. 90, 1887); Hamilkar
Freiherr de Fin (IE. 97, 1886); Adolph Edler von Mikessic (IE. 98, 1886);
Major Arnand Wawra (FJB. 20, 1894).
Zu Reserve-Commixudanten
■wurden 1882 kurz vor Auflassung dieser Charge (Aufstellung der neuen Eegi-
menter) noch ernannt :
Die Oberstlieutenante Eduard Metzger (IE. 10); Carl Kostersitz
(IE. 14): Franz von Pilat (IE. 15); Moriz Schaffer Eitter von Schäffers-
feld (IE. 19); Heinrich Adrowski (IE. 25); Octavius von Navarini (IE. 31);
Adolph Kirsch (IE. 57); Alois Koller (IE. 65); Conrad Oblilidal (IE. 69);
August Frendl (IE. 75) und Anton Babal (IE. 79).
Decorationen erhielten
(zumeist nachträglich, vielfach erst in dem, dem betreffenden Feldzuge nach-
gefolgten Jahre) :
1859 (1860).
JEKO.3. Major Theodor Stadl (IE.. 58).
MVK. die Hauptleute Paul von Gärtler (IE. 9), Sylvester Paul (IE. 42),
Conrad von Schluderer (IE. 49), Hermann Schaeck (IE. 58); die Ober-
lieutenante Ferdinand Fischer (IE. 21), Georg Junker (IE. 28), Anton Frei-
herr von Veltheim (FJB. 6).
1866 (1867).
LO. Oberst Sigmund Tobias von Hohendorf (FJB. 18).
MVK. die Hauptleute Adolph von Thierry (IE. 78), Anton Petvaidic
(IE. 80); die Oberlieutenante Otto Wieneke (IE. 6), Georg von Bentsik
(FJB. 3), Paul Andriolli (FJB. 30); Unterlieutenant Demeter Zepeniag
(IE. 46, 4).
— 752 —
1869.
EK0.3. Lieutenant Hermann Jaksic (F.JB. 27 1 .
1878 (1879).
EK0.3. Oberst Carl Edler von Polz (Iß. 52); Oberstlieutenant Joseph
Nemecic (IR. 33); Oberiieutenant August von Pulsky iIR. 25. Reserve- ;
Lieutenant Gideon Krneta (IR. 53).
MVK. die Oberstlieutenante Carl Freiherr von Kellner IR. 21) 0 und
Johann Fabrizii (IR. 33); die Majore Ernst Edler von Schoeller iIR. 8».
Vincenz Polka (IR. 52), Georg Roknic (IR. 53); die Hauptleute Joseph
Piekarski (IR. 15), Michael von Noak (IR. 46), Carl Petrovic (IR. 53),
Ferdinand Schmidt von Silberburg und Adolph von Loy (IR. 78, letzterer
gefallen); die Oberlieutenante Gabriel T r o s t (IR. 46), Oswald Schmidt (IR. 57);
die Lieutenante Carl Schindelka (IR. 48) und Michael Kocsics IR. 70)
beide gefallen; dann Lieutenant in der Reserve Hans Freiherr von Salis
(FJB. 15).
1882.
LO. Oberst-Brigadier Stephan Haas (IR. 34).
MVK. Hauptmann August von Enhuber (F.JB. 6); Lieutenant Adam
Brandner (IR. 16)2).
Seite 45, Zeile 20 von oben lies: .,20 Compagnien" statt ..Bataillone".
„ 87, „ 2 „ unten „ „am rechten Aermel" statt „linken".
,, 91, Anmerkung 4) hat richtig zu lauten: „Ursprünglich erfolgte deren
Ernennung durch die Regiments- Commandanten, gegenwärtig ist
sie dem Reichs-Kriegs-Ministerium Vorbehalten".
15
135,
Zeile 20 von
oben lies:
„Rüffer” statt „Reusser”.
51
165,
55
4 „
55
„GFWM.— FM.” statt ,,-FZM.”
55
174,
18 „
*5 55
Hartmann „Prokop” statt „Georg”.
55
199,
55
25 „
unten ,,
Dusais „Freiherr” statt „Graf”.
200,
55
26 „
oben „
..Schroff” statt ..Schrott”.
55
218,
55
20 .,
unten ,,
„FML. -FZM.” statt „FML.”
55
234,
55
5 ,,
oben „
„1780” statt „1781”. >-
55
237,
55
13 „
55 55
„1805” statt „1S01”. - -
55
250,
265,
13 „
„1812” statt ..1813”.
55
55
28 ..
55 55
„FML.” statt „FML. -FZM.”
55
271,
55
55
21 „
55 55
Nassau ..Herzog” statt „Prinz”.
55
307,
28 ..
55 55
Pinter Hermann „Ritter von".
55
375,
14 „
unten „
Kinsky „Fürst” statt „Graf.
55 •
55
417,
55
22 „
oben ,,
Thüngen „von” statt „Graf”.
439.
55
13 „
Fejerväry „G. d. C.” statt ..FZM."
444,
25 „
55 55
Wallis „Georg” statt „Olivier".
55
459,
21 „
5 5 5 5
Pellegrini „FM.” statt ..FZM."
55
508,
55
22 „
55 55
Baumgarten „von” statt ..Freiherr".
55
524,
55
12 „
Vierset Baron de ..Billehe et-” statt ..Billcbe".
55
524,
55 22 55 55 55
„Vierset” (das Prädicat
„1763- St Omer Baron de Billehe” statt
„Vierset” gebührte nur dem Inhaber, als
Chef der Familie).
„ 531, Zeile 29 von oben lies: „1890 Mayer’ statt ..1891 Meyer".
„ 549, „ 29 „ unten „ Melczer „Andör” statt „Anton".
„ 557, „ 14 „ oben „ „1866 Lemberg. 1869 Kaschau, 1871 Pest.
1876 Miskol.cz u. s. w.” statt „1864 Lemberg u. s. w.'
„ 596, Zeile 17 von oben lies: „1883 Scheuch, Heinrich” statt „Schüeh von
Glickhfelden, Franz”.
647, Zeile 22 von unten lies: ..FZM.” statt „FML."
]) Irrig als mit EKO. 3. decoriert aufgeführt.
a) Dagegen bei diesem Kegimente Oberst Ivokotovic irrig mit EK .3. decoriert
aufgeführt (bereits lbT8 bei IR. 79 erhalten .